Filmrezensionen

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    • Mir war ja von Anfang an klar, dass durch die Marvel-Euphorie der letzten Jahre genau diese Resonanz bei Kritikern und vielen Zusehern hervorrufen wird, die wir aktuell auf den meisten Review-Seiten vorfinden. Die letzten Jahre standen eindeutig im Zeichen einer regelrechten Flut von Marvel-Filmen, die meiner Meinung nach zu einer regelrechten Verdummung der breiten Zuseher geführt hat. Angefangen hat diese Entwicklung wahrlich schon reichlich früher, weil irgendein Hollywood-Autor vor Jahren wohl angenommen hat, dass die breite Masse nicht fähig ist, einen Film mit tiefgreifender Handlung und Stellen zum Nachdenken zu verstehen oder sich davon gar unterhalten zu fühlen. Dass die Jahrzehnte davor eben solche Filme sich großer Beliebtheit erfreut haben, wurde in Hollywood wohl beiseite geschoben.
      So verwundert es - zumindest mich - nicht, dass Batman vs Superman: Dawn of Justice sich der aktuell negativen Rezensionen ausgesetzt sieht. Er wäre zu "düster", heißt es. Zu "kalt". Es fehlt der "Humor". Wo waren Batmans Witze über Wonder Womans Kostüm, als sie gerade in der Konfrontation mit Doomsday waren? Wo waren die Witzeleien zwischen Batman und Superman? Ich sage euch, wo sie waren: Im Hirn der aktuellen Marvel-Autoren. Und ich bin wahrlich froh, dass sie dort bleiben und diesem Film (Wie wohl auch seine Nachfolger) dieses Schicksal erspart geblieben ist.

      Der Film versucht nicht, Marvels aktuellen (Und sicherlich auch kommerziell sehr erfolgreichen) Film-Aufbau zu kopieren. Ständige Witzeleien, humoristische Einlagen oder Anspielungen auf die Popkultur sucht man hier vergebens. Der Film ist kalt. Er ist hart. Er ist dreckig. Die Antagonisten versuchen nicht, Späße zu machen. Die Antagonisten werden getötet. Der Film macht im Prinzip alles anders, als es die Marvel Filme tun. Und genau dieser Umstand wird kritisiert.

      Dies stößt bei mir auf Unverständnis. Wenn man den Marvel-Humor und seichte Unterhaltung wollt, sollte man sich Guardians of the Galaxy oder andere Filme dieser Riege anschauen. Aber ich gehe doch nicht in ein vegetarisches Restaurant und bestelle mir ein Steak. Aber sei's drum.

      Nun zum Film selbst: Ja, es werden regelmäßig Alpträume in die Geschichte ein gesponnen. Ja, der Konflikt der Parteien ist auf den Ersten Blick etwas wirr. Aber gerade diesen Story-Aufbau finde ich faszinierend und mitreißend. Der Film regt endlich mal wieder zum nachdenken an. Einzelne Handlungselemente werden einen nicht fein-säuberlich präsentiert und verbunden: Man muss selbst aktiv werden und die Puzzlestücke kombinieren. Man muss mitdenken, um die Geschichte zu verstehen. Dass sowas in den Medien und beim Mainstream auf viel Kritik stößt, weil viele dieser Menschen mit solchen Denk-Mustern mittlerweile einfach überfordert sind, wundert mich nicht. Dass dieser Film und die damit einhergehenden Anforderungen des Mitdenkens und Zusammenhänge zu kombinieren aber hier, in einem One Piece-Forum, kritisiert werden, will ich beim besten Willen nicht verstehen.
      Die absolute Mehrheit der User hier kennt es nämlich nur allzu gut, sich in ein Werk hineinzuversetzen und einzelne - scheinbar willkürliche - Elemente zu einem großen Ganzen zu kombinieren. Wir tun dies täglich und wöchentlich mit Odas Werk. Wo Dinge im ersten Moment wenig Sinn ergeben und der Verstand angeregt wird. Wo sich erst nach einiger Zeit das "große Ganze" offenbart.

      Und für mich ist der Start der Justice League genau das: Ein Puzzlestück. Viele kleine Dinge, die auf den ersten Blick belanglos oder willkürlich in die Geschichte eingebunden wurden. Doch bei näherer Betrachtung ergibt sich ein Bild. Eines, dass sich mit ziemlicher Sicherheit über die nächsten Filme zusammensetzen wird. Ja, es gab einige Handlungsstränge, die nicht zu Ende erzählt wurden. Aber macht das nicht eine gute Geschichte aus? Nicht ein schneller Einheitsbrei oder eine schnelllebige Sache zu sein, sondern eben mehr. Etwas, dass sich nicht in eine zwei Stunden Vorführung drücken lässt, sondern über viele Filme (und Abschnitte) aufgebaut und weitererzählt werden möchte.
      Es ist genau diese Sache, die ich an den meisten Marvel-Filmen kritisiere und die Batman vs. Superman meiner Meinung nach genau richtig macht. Wenn ich mir einen der unzähligen Marvel-Filme anschaue, fühlt sich jeder Film wie ein eigenständiges Bild an. Klar, es gibt hier und da mal Anspielungen auf ein großes "Marvel-Universum". Aber ich kann mir jeden Film anschauen (Auch die Avenger-Reihe), ohne wirklich Vorinformationen zu brauchen. Die Filme funktionieren für sich genommen. Sie tun dies - meiner Meinung nach - weil sie auf Humor und seichte Handlungen aufbauen, die innerhalb eines Films abgeschlossen werden. Sie sind schlicht kurzlebig.

      Ich gebe weder den Autoren von Batman vs. Superman, noch den Autoren der Marvel-Filme oder gar dem allgemeinen Trend in Hollywood die Schuld, sondern viel mehr den zahlreichen Zusehern, die sich überfordert fühlen, sich etwas näher mit dem gerade gesehenen auseinanderzusetzen.

      Mein persönliches Fazit: Batman vs. Superman ist genau das, was er verspricht: Kalt, dreckig, düster, depressiv und brutal. Wir sehen nicht einfach nur Strahlemänner und Frauen, die sich in ihren Ruhm sonnen. Wir sehen, wie das Superhelden-Dasein nach Ansicht der DC-Autoren wirklich ist: Eine Qual für den Helden und ein Opfer für die Gesellschaft. Ob Gotham, dass zu Anfang bereits als "Drecksloch" voller Armut und kriminellen Abschaum erwähnt wird oder die allgemeine Situation, in der sich die Welt zu diesem Zeitpunkt befindet. Es ist das ganze Ambiente, dass den Film so besonders macht. Nicht nur die düsteren, fast schon depressiv-machenden Landschaftsaufnahmen sondern auch die melodische Untermalung von Hans Zimmer, die erneut ihresgleichen sucht erschafft hier einen regelrechten Sog der Finsternis, der den gewillten Zuseher in sich zieht.
      Wer mit der Absicht in den Film geht, 2 Stunden lang unterhalten zu werden, einige Lacher zu haben, den Kinosaal zu verlassen und nicht weiter über die Geschichte nachdenken zu müssen, ist mit Batman vs. Superman definitiv nicht gut beraten. Der Film will, dass man darüber nachdenkt. Der Film will, dass man spekuliert. Der Film will, dass man Zusammenhänge zu den Nachfolgern spinnt.
      Für mich ist Batman vs. Superman ein grandioser Einstieg in das düstere DC-Universum, der Anerkennung verdient und versucht, die aktuelle Wand von Humor und Kurzlebigkeit zu durchbrechen. Der Film wagt viel und hat mich auf ganzer Linie überzeugt, weshalb ich eine persönliche Wertung von 9/10 Punkten als angemessen erachte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der trollende Holländer ()

    • @Der trollende Holländer
      Wow. Ich muss schon sagen, dein Post provoziert mich und macht mich schon ein wenig sauer. Normalerweise würde ich solche fragwürdigen, gedanklichen Ergüsse wie deinen hier einfach überlesen aber da du ja eine hohe Resonanz in Form von Zustimmungen bekommen hast (was in meinen Augen den Thread hier kritisch darstellt) fühle ich mich genötigt, mich selbst bzw. alle die, die sich hier bisher negativ zu dem Film geäußert haben, zu verteidigen.

      Hast du dir zB. meinen Post überhaupt durchgelesen? Ich habe das Gefühl nämlich nicht so richtig. Ich zittiere mich an dieser Stelle mal selber:

      Bacon D. Orian schrieb:

      Ich möchte folgendes Vorweg nehmen: nein, ich bin nicht sauer, dass der Film nicht „lustig“ und „spritzig“ ist wie ein Marvel Film. Ich wollte einen ernsteren und düstereren Film haben, eben so wie DC auch nun einmal ist. Das ändert aber nichts daran, dass der Film nicht zu Ende gedachte Moppelkotze ist.

      Die meiste Kritik kommt eben NICHT daher, dass der Film kein kurzweiliger Spaß ist, gespickt mit stumpfen One-Linern. Die Kritik kommt daher, das der Film einfach hinten und vorne nicht stimmt, Lücken hat, die Charaktere unlogisch handeln und die allgemein, selber hochgehaltenen Erwartungen nicht erfüllen kann.

      Aus deinem Post lese ich leider nur heraus, dass du diese Punkte gekonnt ignorierst und jeden, der den Film kritisiert als dummen Marvel-Fanboy hinstellst, dessen Spatzenhirn ja nicht in der Lage ist diesen tiefgreifenden Plot des Films zu verstehen. Oh Gott sei Dank bist du mit einem messerscharfen Verstand ausgestattet, der es dir erlaubt die Dinge zu sehen, die der kritisierende Pöbel nicht wahrnehmen kann.
      Mein Freund, mit solchen Aussagen zeigst du nur, das DU die eigentliche Kritik der „Kritiker“ nicht verstanden hast und nicht kapierst, warum es eben nicht reicht Batman als fremdenfeindlich am Anfang einmal kurz darzustellen, wenn damit am Ende nichts mehr in der weiteren Handlung passiert und dieses Detail vollkommen unter den Tisch gekehrt wird zum Beispiel. Damit stellst du eher dich selbst als beschränkt dar und nicht die anderen, just sayin‘.

      Aber gut…

      Der trollende Holländer schrieb:

      Dass dieser Film und die damit einhergehenden Anforderungen des Mitdenkens und Zusammenhänge zu kombinieren aber hier, in einem One Piece-Forum, kritisiert werden, will ich beim besten Willen nicht verstehen.

      Wenn du den Film schon mit One Piece, einem Manga der wöchentlich erscheint und seit fast 20 Jahren läuft vergleichen möchtest (was eigentlich nicht wirklich geht) möchte ich dir gern anhand von einem One Piece Vergleich aufzeigen, was den Film so grausig macht.
      Arlong ist ein rassistischer Fischmensch. Das merken wir Anhand davon, das er Menschen wie Dreck behandelt und diese auch aufgrund ihrer Menschlichkeit physisch und mündlich diskriminiert.
      Wir wissen, dass es noch mehr Fischmenschen gibt, die ggf. genauso drauf sind wie er. Vergleichen wir das mit Batman. Er ist ein alteingesessener, brutaler Verbrechensbekämpfer, der ein Problem mit Superman hat, da er ein Alien ist (nicht wirklich Rassismus, aber schon eine gewissen Fremdenfeindlichkeit). Das sehen wir dadurch, das er es uns sagt und sich darauf vorbereitet, ihn tatsächlich zu töten. Was, seien wir ehrlich, ein verdammt drastischer und ernster Schritt ist, das Batman sich dazu entschließt diese Person zu TÖTEN, was er normalerweise nicht tut … oh wait. Da war ja was. In dem Film tut er das schon, was so ziemlich allem widerspricht, was die Figur Batman ausmacht. Aber gut, sei es drum.
      Im nächsten Schritt sehen wir in One Piece Hody Jones. Dieser wird uns von Jinbei als inoffizieler Nachfolger von Arlong vorgestellt, sowohl von seiner Ideologie als auch von seinem sonstigen Verhalten. Wir sehen dann in Flashbacks eindrucksvoll, was für ein krankes Schwein Hody ist. Hier bedient sich Oda sogar in einem Panel dem groben Design des Klu-Klux-Klans für die Fischmenschen um Hody, welches ein universell verständliches Mittel ist. Auch Hodys Bereitschaft die Königin zu töten, um diese Tat dann den Menschen als Rasse in die Schuhe zu schieben, verdeutlicht den Hass den Hody hegt. Selbst nachdem er von Ruffy besiegt wurde, und gezeichnet von seinem Doping im Kerker hockt schreit er noch fanatische Parolen und ist von seinem rassistischen Gedankengut nicht abzubringen, selbst kurz vor dem nahenden Tod (Altersschwäche).

      Was ist der nächste Schritt für Batman in dem Film? Keiner. Der Ärger, die Fremdenfeindlichkeit, die Batman gegen Superman verspürt hat, die ihn dazu bringt einen Plan zu schmieden wie er ihn töten kann, das alles verpufft ins Nichts, als er den Namen seiner Mutter hört. Ja, natürlich ist das Batmans Achillesverse bzw. kann man dies gegen ihn einsetzen. Aber den Namen seiner Mutter zu hören, und auch sein Entschluss dieser Frau zu helfen, hat absolut NICHTS aber auch GAR NICHTS damit zu tun, das auf einmal sein ganzer Fremden-Hass, und die Schuld die Superman seiner Meinung nach trägt, sich in Luft auflöst. Das passiert entgegen jeglicher Logik. Aber hey, für diesen „anspruchsvollen“ Film, wie du ihn beschreibst, reicht das vollkommen aus und Batman und Superman sind jetzt auf einmal die besten Buddys.

      Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber genau DIESE Sachen sind es, die diesen Film schlecht machen. Ich kann keinen Film machen und keine einzelne Geschichte zu Ende erzählen. Dann wähle ich ein Medium, was mir dies erlaubt. Also zB. eine Serie oder eben einen Manga, wo ich langfristig neue Informationen hinterher schieben kann. Aber selbst dort beendet Oda erstmal einen Arc, bevor er einen neuen anfängt. Hier hast du die Anfänge von zig Handlungssträngen die innerhalb dieses Films nirgendswo hinführen.

      Man of Steel hat das damals ansatzweise schon ähnlich gemacht. Da war das Geschrei groß, das Superman Zodd getötet und die Stadt in Schutt und Asche gelegt hat. Damals habe ich den Film noch verteidigt, eben weil ich mir dachte, dass dies in den nächsten Filmen abgeschlossen wird. Im Ansatz ist das in BvS ja auch so, aber eben nur im Ansatz. Da werden Sachen halb angefangen und nicht zu Ende gebracht, und das ist einfach furchtbar.
      Man Of Steel erzählt die Geschichte von Supermans Angst, sich der Welt zu offenbaren und welche Konsequenzen dies haben wird. Superman wird die Entscheidung mehr oder minder abgenommen, da Zodd ihn dazu zwingt sich zu offenbaren, trotzdem trifft er diese Entscheidung selbständig (er hätte ja auch fliehen können) und das Resultat ist die Invasion auf die Erde und der Kampf in dem er sich gegen Zodd stellen muss. Für diese Last/Aufgabe war er aber noch nicht bereit, genau das was ihm sein Vater den ganzen Film über in seinen Flashbacks auch indirekt vermittelt und so kommt es das Supes keinen anderen Ausweg hat, als Zodd zu töten. Die Erde ist zwar gerettet aber Blut klebt an seinen Händen und da die Welt nun von ihm weiß, die zentrale Frage um die sich der Film gedreht hat, muss er nun das beste daraus machen.

      In Batman V Superman springt der Film ohne anständige Verknüpfungen und ohne logische Konsequenz der vorangegangenen Situation in die nächste. Es ist so als hätte man ein Portfolio von 3-4 Schlüsselthemen gehabt und dazu einzelne Story entworfen und halbfertig abgedreht. Anschließend wurden dann alle nur in einen Film zusammen geschmissen ohne klare Verbindung.
      DAS ist die Kritik, und nicht das der Film kein „Marvel“-Film ist.

      Wenn dich das immer noch nicht überzeugt guck dir ruhig meine Review an, da erzähle ich dir in aller Ausführlichkeit in 50 Minuten was der Film alles falsch macht. Denn das was ich jetzt noch einmal geschrieben habe, ist nur die Spitze des Eisbergs. Oder kann ich deinen Äußerungen mit meinem beschränkten Verstand sowieso nicht folgen? Ich muss ja augenscheinlich ein totaler Marvel-Fan sein, immerhin habe ich den Film kritisiert.

      Vielleicht sollte man die ggf. auftauchende Antwort auf meinen Post hier dann aber in den DC Comics Thread verlagern. Da wäre das sicherlich besser aufgehoben.

      BDO
    • Batman V Superman

      Ich versuche jetzt nicht alles noch einmal durchzukauen und werde mich daher etwas kurz fassen.

      Wenn man sich die Kritiken durchliest und sich dann den Film anschaut, dann ist er okay. In meinen Augen nicht mehr und nicht weniger.

      Der Film begeht meiner Meinung nach den großen Fehler, dass er zu viel auf spätere Filme verlagert. Dawn of Justice wird nur wirklich stimmig werden, wenn man die darauf folgenden Filme mit in Zusammenhang einbezieht. Daher setze ich das nächste mal in einen Spoiler:

      Spoiler anzeigen
      Im Film spricht in einer Traumsequenz ein Mann mit roter Rüstung zu Batman. Später wird man noch sehen, dass es Flash ist, der zu ihm spricht. Er sagt zu Batman, dass er die ganze Zeit über Recht hatte. Meine Vermutung ist, dass in der Zukunft Superman zu einer Bedrohung wird und er daher schon vorher hätte getötet werden müssen. Es war letztendlich also kein Traum, sondern Flash ist aufgrund seiner Fähigkeiten in der Zeit zurück "gerannt" und wollte Batman dies mitteilen, nur wird ihm das einfach nicht wirklich klar.



      Der Film alleine mag für manche Personen nicht stimmig sein und auch das handeln der Personen mag komisch rüber kommen. Allerdings denke ich, dass der Film im gesamten Universum seinen Platz einnehmen wird und dann auch stimmiger wird. Man of Steel ist z.B. auch etwas besser durch DoJ geworden. Wenn das tatsächlich die geplante Strategie von Warner ist, dann ist sie auf alle Fälle sehr riskant, wie man ja auch an den Kritiken sehen kann.
    • Vielleicht ist es auch genau das, was WB/DC will. Ein Universum, das aufeinander aufbaut. Dass man wirklich ALLE Filme gesehen haben muss, um sie zu verstehen.

      Marvel geht da ja nen ganz anderen Film. Jeder Film steht im Prinzip für sich allein. Klar gibt es marginale Referenzen zu anderen Ereignissen. Aber das wars auch schon. Man kann sich avengers anschauen, ohne die anderen Phase 1-Filme gesehen zu haben. Es ist zwar alles eine Welt, aber jeder hat seine eigene Story. Unabhängig von den anderen.
      Man muss einfach abwarten, wie die anderen DC Filme aufgebaut sind. Wonder Woman kommt ja soweit ich weiß als nächstes (von suicide squad abgesehen).
      "Die 73 ist die 21. Primzahl. Deren Spiegelzahl, die 37 die 12. Dessen Spiegelzahl, die 21, ist ein Produkt der Multiplikation von, haltet euch fest, 7 und 3. [...] Binär ausgedrückt ist die 73 ein Palindrom, 1001001, und rückwärts 1001001" - Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper
      "Jeder Mensch hat einen bestimmten Unterhosenradius." - Ted Evelyn Mosby
    • Batman v Superman: Dawn of Justice




      Der Film wurde lange herbeigesehnt und jetzt wo er da ist, spaltet er die Gemüter. Ich finde es faszinierend wie extrem die Bewertungen insgesamt ausfallen. Entweder wird er als "richtig geil" bezeichnet oder aber als "absoluter Müll". Ich fühle mich da mit meiner Meinung schon ein wenig exotisch, denn ich stehe irgendwo in der Mitte, aber mehr in Richtung der positiven Bewertungen. Ich fand den Film ok. Richtig gut war er meiner Meinung nach nicht, weil er dazu zu viele Probleme hat, aber wirklich schlecht ist er auch nicht, dazu macht er einfach zu vieles richtig.

      In meinem Beitrag wird es viele Spoiler geben, also lest ihn nur, wenn ihr den Film schon gesehen habt!!!



      Allgemein:
      Ich war vor diesem Film der Meinung, dass DC zu schnell zu viel will und mindestens ein Solo-Batman-Film vor diesem Film angebracht gewesen wäre. Diese Meinung vertrete ich weiterhin, da gerade ein solcher Batman-Film sehr geholfen hätte. "Batman v Superman" ist nicht nur extrem lang (finde ich nicht schlimm, sondern sogar gut), sondern auch extrem voll. Man bekommt eine neue Figur mit Batman präsentiert, der aber nicht nur eingeführt wird, sondern gleichzeitig in eine schon mit "Man of Steel" begonnene Filmwelt geschickt wird, wo er direkt Teil von etwas Größerem wird. Durch einen Solo-Film hätte man uns diese Figur schon in Ruhe näherbringen können, wodurch man in "Batman v Superman" mehr Zeit in andere Dinge hätte investieren können.

      Gerade die einzelnen Figuren hätte man teilweise deutlich besser ausarbeiten können. Lex Luthor erklärt zwar in Ansätzen was er gegen Superman hat, doch letztlich bleibt seine Motivation recht unklar. Er glaubt nicht, dass Superman nur gut sein kann, weil er so mächtig ist und/oder dass er nicht so mächtig sein kann, wenn er nur gut ist. Aus dieser Angst heraus will er ihn also stoppen, freut sich aber gleichzeitig zum Schluss, dass durch Supermans Tod der Weg für Darkseid (?) geebnet ist. Warum steht er zu dem aber ganz anders, als zu Superman? Da fehlt einfach die schlüssige Erklärung seiner Handlungen. Die Zeit, die man sich durch einen Solo-Batman-Film gespart hätte, hätte man unter anderem in eine genauere, tiefere Beschreibung der Figur des Lex Luthor investieren können.
      Superman ist am Grübeln und zweifelt an sich selbst. Das wurde meiner Meinung nach auch recht gut herausgearbeitet und war insgesamt recht gelungen. Weniger klar wurde, was genau sein Problem mit Batman ist. Er verletzt Verbecher und brandmarkt sie sogar, ok. Aber im Endeffekt hilft er ja den Leuten, was auch Superman tut, wenngleich es ja so wirkt, als hilft dieser vor allem bei Unfällen und Unglücken und geht eher selten gegen Verbecher vor. Superman sollte dennoch wissen, dass Batman einer der Guten ist und daher verstehe ich nicht so ganz, wieso er von Batman verlangst, dass er sich zurückzieht.
      Andersrum kommt die Motivation von Batman recht gut rüber, wenngleich er gegen Ende auch komisch handelte. Ich verstehe ja noch, dass er sich nicht darauf verlassen will, dass Superman für immer gut bleibt und vorbereitet sein will, falls er mal gegen Superman kämpfen muss. Selbst, dass er dann in den Kampf gegen ihn zieht, kann ich noch verstehen, aber dass er ihn dann wirklich töten würde, fand ich absolut überzogen. Denn noch ist Superman ja einer der Guten, also warum ihn töten? Warum ihm nicht einfach klar machen, dass Batman vorbereitet ist, falls es mal zu einem echten Kampf auf Leben und Tod kommen sollte?

      Der Kampf zwischen Superman und Batman war meiner Meinung nach extrem cool. Er war optisch cool inszeniert und stark an "The Dark Knight Reutrns" von Frank Miller angelehnt, wie viele Teiles des gesamten Films. Mir hat es auch gefallen, dass man einen klaren Sieger gesehen hat und der Kampf nicht einfach mittendrin unterbrochen wurde. Wie der Kampf dann jedoch letztlich beendet wurde, war mehr als unbefriedigend. Batman verzichtet darauf Superman zu töten und schließt sich mit ihm zusammen, weil ihre Mütter denselben Vornamen haben? WTF?!?
      Und woher wusste Lois Lane eigentlich um was es genau geht, als sie hereinkam? Kam sie dazu nicht etwas zu spät? Und warum hat Superman gesagt, dass "Matha" sterben würde und nicht "meine Mutter"? Wollte er genau diese Reaktion bei Batman heraufbeschwören? Jedenfalls hätte man das Ganze viel besser lösen müssen. Warum nicht einfach reden? Man hätte einfach die Situation am Ende aufklären können, sich aussprechen können und alles wäre super gewesen. Dafür hätte man natürlich mehr Zeit gebraucht, Zeit die man gehabt hätte, wenn man vor diesem Film einen Solo-Batman-Film herausgebracht hätte! (Ich weiß, ich reite sehr darauf rum^^)

      Es macht auch einfach keinen Sinn, dass die beiden danach fast schon ein Herz und eine Seele sind. Bruce Wayne meint bei der Beerdigung ja sogar, dass er Superman während seines Lebens enttäuscht habe. Leute, ihr war für zehn Minuten "Freunde" und dann kommt schon so Gerede? Da hätte man nach dem Kampf viel mehr Zeit in eine Aussprache investieren müssen und viel deutlicher zeigen müssen, wie dieser Streit nun endet und wieso beide nun gemeinsam, statt gegeneinander agieren!

      Des Weiteren verstehe ich nicht, warum Lois den Speer später ins Wasser wirft, wenn er kurz danach wieder gebraucht wird. Natürlich konnte sie das nicht wissen, aber wieso baue ich eine solche Szene in einen Film ein? Hat absolut keinen Sinn gemacht!
      Wieso hat Lex Luthor später behauptet, dass er Batman quasi mehr oder weniger dazu gebracht hätte sich gegen Superman zu stellen? Er spricht von den zurückgeschickten Checks von Bruce Waynes ehemaligem Angestellten, doch wie konnte Lex Luthor die Nachrichten dort schreiben, wenn er doch erst viel später in Kontakt mit diesem ehemaligen Angestellten kam? Und heißt das, dass er weiß, dass Bruce Wayne Batman ist? Und wie genau fand er heraus, dass Clark Kent Superman ist? Durch die Archive auf dem Alien-Schiff?
      Und noch was: Was zur Hölle hat Superman in den Bergen gemacht? Abstand gesucht, ok verstehe ich. Hätte man aber auch einfach kurz erwähnen können, ohne diese Szene so ausführlich zu zeigen. Da wollte man wohl einfach nur Kevin Costner einen Kurzauftritt gönnen. Ist ja auch nichts gegen einzuwenden, aber dann doch bitte anders. Ja, Superman konnte sich einen Spruch ("Du bist meine Welt") abgucken und später zu Lois sagen, aber das wars auch schon. Wie kam es überhaupt zu dieser Vision? Auf IMDB steht, dass dies ein bewiesenes Phänomen wäre, das auftritt, wenn man kurz vorm Sterben ist bzw. kurz davor ist das Bewusstsein zu verlieren. War das etwa ein Kryptonit-Berg? ?(

      Naja, was solls, weiter gehts. Der Kampf gegen Doomsday war auch richtig gut. Optisch gut, inhaltlich cool und der Ausgang war für mich auch überraschend, weil die verwendete Comicvorlage nicht kannte. Natürlich weiß jeder, dass Superman zurückkommen wird, doch da dies voraussichtlich noch etwas dauern wird und Bruce Wayne alleine oder vielleicht mit Wonder Woman die Justice League zusammentstellen werden, hat das Ganze schon einen recht wichtigen Effekt gehabt. Ich bin mal gespannt wie genau es da weitergehen wird und wie Superman genau wieder zurückkommen wird.

      Die Traumsequenzen werden wahrscheinlich noch eine wichtige Rolle spielen in den nächsten Filmen, waren aber recht wirr. Es waren wohl eher Visionen, als Träume, da diese Dinge wohl noch passieren werden, oder vielleicht in einer alternativen Zeitlinie geschehen sind, die nun durch die Zeitreise von Flash letztlich nicht zustande kommt. Der Sinn dieser Visionen erschließt sich wahrscheinlich nur den Leuten, die ein wenig Ahnungen von den Comics haben. Ich selbst kenne mich da bei DC nicht allzu gut aus, konnte aber das meiste bzw. wichtigste wohl verstehen. Die restlichen Kinogänger wird dies wohl einigermaßen verwirren, was den Machern aber klar sien dürfte und daher wohl auch so gewollt ist. Durch die nächsten Filme dürfte das alles mehr Sinn machen und letztlich für alle verständlich werden.
      Da Superman in dieser Vision andeutet, dass Lois Lane stirtb, liegt natürlich die Vermutung nahe, dass es sich da um ähnliche Vorkommnisse handelt, wie "Injustice: Gods Among Us". Jene Story halte ich sowieso für recht interessant und eine Verfilmung eben dieser hätte einiges an Potential.

      Die Cameos von Flash, Aquaman und mehr oder weniger Cyborg haben mir ganz gut gefallen, wobei ich mich frage wie genau es bei Flash mit seiner Geheimidentität aussehen wird, da Lex Luthor diese ja kennen könnte, bzw. die Möglichkeit hätte sie herauszufinden, da er ihn ja ohne Maske und Kostüm auf Video hat.


      Figuren & Cast:
      Ben Affleck ist ein richtig geiler Batman! Optisch passt er super für diese Rolle und sein Schauspiel überzeugt absolut, sowohl als Bruce Wayne, als auch als Batman. Er wirkt sehr bullig, ebenso wie sein Bat-Symbol, was beides wieder stark an "The Dark Knight Returns" erinnert. Mir persönlich gefällt zwar das schlankere Bat-Symbol etwas besser, aber auch dieses sieht cool aus.

      Henry Cavill bleibt weiterhin ein gelungener Superman. Passt optisch und auch schauspielerisch verlröpert er den Mann aus Stahl überzeugend. Gerade in "Batman v Superman" schafft er es meiner Meinung nach gut diese innere Unsicherheit von Superman darzustellen.

      Gal Gadot hat mich als Wonder Woman extrem überrascht! Ich war sehr skeptisch, was sie anging, doch sie hat ihre Sache richtig gut gemacht und mir sehr gut gefallen. Ihr Auftritt gegen Doomsday wurde zudem noch mit einem hervorragenden Soundtrack untermalt.

      Jesse Eisenberg ist auf jeden Fall ein interessanter Lex Luthor. Er spielt seine Rolle sehr gut, jedoch weiß ich nicht, was ich von diesem Lex Luthro halten soll, was aber weniger an Jesse Eisenberg, als vielmehr am Drehbuch liegt. Ich habe kaum Comics mit Lex Luthor gelesen, aber in denen, die ich gelesen habe, wirkte er immer ruhiger und seriöser. Es wirkt auch nicht so, als würde Jesse Eisenbergs Lex Luthor da noch hinkommen. Prinzipiell hätte ich eigentlich lieber diesen ruhigeren Lex Luthor gesehen und da ja mittlerwiele auch bestätigt wurde, dass man überlegte Bryan Cranston für diese Rolle zu casten, denke ich, dass man da eine extrem gute Gelegenheit hat verstreichen lassen.

      Jeremy Irons wirkt auf den ersten Blick etwas jung für einen Alfred, macht seine Sache aber richtig gut. Technisch begabt, ein paar gute Sprüche, bildet ein super Team mit Ben Afflecks Batman.


      Optik & Sound:
      Optisch ist der Film einfach richtig gut, nicht nur was die Actionszenen angeht. Es gibt so viele geile Bilder, viele auch, die praktisch direkt aus dem Comic übernommen wurden, das ist schon einfach top. da sieht man auch, dass Zack Snyder ein Fan ist, was immer eine gute Sache ist.
      Hängen geblieben ist bei mir die Szene, als die Bombe während Supermans Anhörung explodiert und er dann mitten in der Explosion steht und so schuldbewusst gut. Sehr, sehr starke Szene!

      Junkie XL und Hans Zimmer haben einen super Sound zu diesem Film beigetragen, wobei mir gerade der Soundtrack zu Wonder Woman sehr gut gefiel. Aber auch der Rest war wirklich gut und sehr passend.


      Fazit:
      Der Film war insgesamt wirklich ok. Er hat zu vieles richtig gemacht um als wirklich schlecht beurteilt zu werden, aber eben auch zu viel falsch um richtig gut genannt zu werden. Es gab zu viel Inhalt, teilweise zu viel Stückwerk, wo man zu viel hin und her sprang. Dadurch fehlte die Zeit an wichtigeren Stellen, wo man die Charakterentwicklung hätte vorantreiben müssen, speziell bei Lex Luthor und seiner Motivation, aber ebenso bei Superman & Batman und deren jeweiliger Motivation und natürlich vor allem bei der Lösung des Konflikts. Da sollte eigentlich ein Schlüsselmoment in einem solchen Film sein und da muss man einfach mehr Zeit reinstecken und das Ganze deutlich besser lösen!
      Ansonsten könnte man noch sagen, dass Supermans Kostüm etwas heller sein könnte, immerhin steht er doch dafür der strahlende Held zu sein, der Hoffnung gibt. Aber vielleicht kommt das ja noch, schließlich macht er ja gerade eine Entwicklung durch und wird womöglich erst zu diesem strahlenden Helden.

      Ich verteile eigentlich nicht gerne Punkte, mache es diesmal aber trotzdem, weil ich bei "Batman v Superman" recht problemlos zu einer Punktewertung komme: 7/10.
    • Captain America: Civil War



      Tja, wo soll ich am besten anfangen? Hmm. Vielleicht fang ich am besten damit an, dass ich mich weigere den Film nach deutscher Disney-Politik The First Avenger: Civil War zu nennen, sondern werde ihn weiterhin Captain America: Civil War bezeichnen. Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass meine Kritik zwar hauptsächlich ohne größere Spoiler auskommen wird, aber wer sich dennoch überraschen lassen möchte, würde ich empfehlen die Kritik erst nach dem eigenen Kinoerlebnis zu sehen.

      Captain America 3 oder Avengers 2,5?


      Diese Frage haben sich viele Fans - einschließlich mir gestellt - und dabei vor allem mit der Angst gehadert, dass der Film schnell überladen, handlungsarm und zäh werden könnte, wenn so viele Charaktere vorkommen. Ein Problem, welches in meinen Augen ja Avengers 2: Age of Ultron deutlich hatte, da dort die Etablierung neuer Figuren, die Etablierung/Erweiterung bestehender Figuren und natürlich der eigene Plot vorangetrieben musste und diese Aufgabe nur mit Abstrichen überall gleich gut erreichen konnte. Wie sieht das ganze nun für das neueste Produkt aus der Filmschmiede Marvel aus?
      Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass Russo-Brüder stellt Avengers 2 in meinen Augen bei Weitem in den Schatten und schafft es eben genau diese richtige Balance zu finden und das obwohl mit Black Panther ein, dem durchschnittlichen Zuschauer völlig unbekannter Marvel-Charakter eingeführt und mit Spider-Man wohl der gängigste Superheld eingeführt wurden. Neben dem Wiedersehen mit Amt-Man, treffen wir auf aus Age of Ultron bekannten Charakter Scarlett Witch und Vision, sowie die übrigen Verdächtigen vergangener Marvelfilme (Captain America, Iron Man, Black Widow, etc.). Einzig Thor und Hulk fehlen dem Ensemble und auch hier kann man den Russo-Brüdern eine hervorragende Voraussicht - oder zynisch ausgedrückt mangelndes Budget nach Robert Downey Jr. Teilnahme - attestieren. Die beiden tatsächlichen Übermenschen dieses Universums hätten wohl die Stärkebalance der beiden Teams eindeutig über den Haufen geworfen.

      Weiterer großer Pluspunkt ist in meinen Augen, dass die jeweilige Eingliederung in ein Team nicht nur ausreichend, prägnant und durchweg plausibel geschieht [hier wohl größter Unterschied zu den Comics], sondern auch im Laufe des Films nicht Überhand nimmt. Die Teams reduzieren sich im Laufe des Films auf ein paar Kernmitglieder und der eigentliche Konflikt wird immer wieder auf Captain America und Iron Man heruntergebrochen.

      Die beiden Neuzugänge


      Anschließend wohl noch ein paar kurze Worte zu den beiden Neuzugängen im Marvel-Universum, welche ich zuvor schon genannt habe: Black Panther und Spider-Man!
      Bei ersteren waren die Erwartungen relativ gering, aber umso mehr konnte mich der Auftritt dieses Helden überzeugen, der nicht nur durch beeindruckende Choreographien und musikalische Untermalung, sondern auch durch seine eigene Art und Hintergrundgeschichte überzeugen konnte. Hier hat es Marvel auf jeden Fall geschafft, dass ich mich dem filmischen Alleingang 2017 nicht mehr gleichgültig, sondern mit gewisser Vorfreude entgegen fiebre.

      Bei Spider-Man hatte es Marvel nicht leicht. Etliche Filme und dabei sogar der erst kürzlich - in meinen Augen nur in Teil 2 gescheiterte - Reboot, machten es in meinen Augen nötig, frischen Wind in die Geschichte des Wandkrabblers zu bringen. Und was soll man sagen? Es ist durchweg gelungen. Er ist frech, witzig, jung, intelligent und man hat mit Tom Holland als Besetzung in meinen Augen alles richtig gemacht. Es fühlt sich zwar nicht unbedingt neu und ungesehen an, aber in der Gesamtkonzeption dennoch frisch und eigenständig. Auch hier steht einem Film 2017 mit Spider-Man: Homecoming nichts im Wege!

      Der beste Marvel bisher?


      Plakativ stelle ich diese Frage voraus und möchte mich einer Antwort noch enthalten, aber die Brüder Russo schaffen es in meinen Augen etwas zu erreichen, welches es den anderen (zusammenhängenden) Marvelfilmen gefehlt hat: Sie stellen Stringenz, Kontinenz und Konsistenz her. Waren mir die Iron Man-Filme in ihrer Einzelbetrachtung zu unzusammenhängend und die Zweiteiler um Thor nicht zu 100% nach meinem Geschmack, schaffen die Russo-Brüder es, dass man vom Gefühl her nahtlos an Captain America: The Winter Soldier anschließt. Man bedient sich - vor allem zu Beginn - wieder den Elementen eines Spionagethrillers und hat dennoch das Gefühl, das man wieder nahtlos an die Geschichte anknüpft.
      Natürlich spielen im weiteren Verlauf wieder alle altbekannten Elemente (Massenprügeleien, Zerstörung, Slapstickhumor, etc.) eine Rolle, aber man bleibt dem Schema, welches die Captain-America-Reihe eingenommen hat, treu.

      Die sonstigen Figuren und Sidekicks (Daniel Brühl als Zermo oder Martin Freeman als Ross Everett) tragen zur perfekten Architektur des Filmes bei, auch wenn sie in meinen Augen vielleicht ein wenig zu kurz kommen. Allerdings muss man irgendwo Abstriche machen und einsehen, dass bei einem so riesigen Figurenensemble einfach nicht alle entsprechend auftauchen oder eine separate Storyline erhalten können. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass jeder einzelne der Superhelden zumindest ihre eine Szene bekommen hat, in der sie glänzen können, auch wenn es vielleicht nur eine simple Punchline war. Aber seien wir ehrlich, an die erinnern wir uns im Nachhinein wohl noch am besten oder? (Stichwort: Hulk vs. Loki).

      Manch einer mag mich vielleicht fragen, wo jetzt die Kritikpunkte bleiben und ich gebe die einfache Antwort, dass ich sie (momentan) noch nicht sehe. Ich bin vollkommen geflashed und beeindruckt aus dem Kino gegangen und wie bereits nach Captain America: The Winter Soldier möchte ich nun auch Civil War das Abzeichen des besten Marvel-Films bisher geben. [Ein Abzeichen, welches Age of Ultron trotz aller epicness einfach nicht verdient hat].
      Ein Film, der bestimmt nicht alles perfekt gemacht hat, aber der auf so vielen unterschiedlichen Ebenen wieder gezeigt hat, was Marvel kann und - man möge mir den Seitenhieb verzeihen - was Batman vs. Superman alles falsch gemacht hat. Inhaltlich bin ich jetzt auf nicht so vieles eingegangen, aber ich denke, dass das denjenigen zu Gute kommen wird, die relativ ungespoilert in den Film gehen möchten.
      Ansonsten freue ich mich am Montag noch auf die OV-Ton-Fassung, die ich mit meiner Freundin sehen werde. Hype is real after all!

      P.S.: Achja Sterne verteilt man hier ja noch so? 10/10? Vielleicht. Ich gebe mal 9/10, um nicht alles umsonst zu hypen^^

    • Captain America: Civil War


      Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension beginne möchte ich gerne mit einem Zitat aus meiner Deadpool Rezension beginnen:

      Nichtsdestotrotz ist "Deadpool" die mit Abstand frischeste SuperAntihelden Verfilmung seit Langem. Keine zwanghaft gezwungene düstere, eher schon deprimierende Stimmung, wie DC spätestens seit Nolan's Batman Trilogie drauf pocht und kein 0815er Schema der Handlung, wie man sie mittlerweile in jedem MCU Film beobachten kann (fingers are crossed for "Civil War")

      Ich bin so unfassbar froh, dass mein Instinkt mich hier nicht enttäuscht hat. Brachte Deadpool bereits so manch frischen Wind in das Superhelden-Genre, so knüpft "Civil War" daran praktisch nahtlos an. Der Film ist in sich einfach absolut stimmig und schlichtweg herausragend, weil er nicht nur so vieles richtig macht - und einmal mehr aufzeigt wieso Marvel im Kino-Geschäft quasi ne Monopolsstelle hat - sondern weil er eben nicht dem typischen Konzept folgt. Er ist anders, er ist erfrischend. Dieses Mal gibt es kein Gut gegen Böse, Recht gegen Unrecht. "Civil War" erzählt eine zutiefst persönliche Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven, was ihn nicht nur zum dritten Captain America Film, sondern, wie Robert Downey Jr. zuvor bereits in einem Interview verlautbarte, auch in gewisser Weise zu einem Iron Man 4 macht.

      Generalprobe erfolgreich gemeistert
      Bei der großen Besatzung, die man für "Civil War" zusammengetrommelt hat, bestand anfänglich durchaus Grund zur Sorge. Nach "Age of Ultron", der eher mäßig abgeschnitten hatte, war man sich unsicher, ob der Film nicht viel zu überladen werden würde. Kann ein Film, der so gut wie alle Avengers abruft, tatsächlich noch als "Captain America" Film gehandelt werden? Kurz und knapp: Ja, das kann er. Denn das Russo-Gespann schafft, was Joss Whedon in "Age of Ultron" leider nicht mehr vollends gelungen ist. Sie schaffen eine gewisse Leichtigkeit, Bodenständigkeit und Balance, die bei einem so gewaltigen Ensemble gewiss keine Selbstverständlichkeit ist.
      Es gibt unzählige Referenzen an vorangegangene Filme, allen voran den beiden Avengers Filmen, sowie dem zweiten Captain America, es gibt aber ebenso bereits ein halbes Dutzend an Foreshadowings, was die kommenden Filme des MCU angeht. Und neben alledem schaffen es die beiden auch noch nahezu jeden Charakter weiter zu entwickeln (mit einigen Ausnahmen) und altbekannten, deren Geschichte eigentlich längst erzählt erschien, noch einmal etwas mehr Tiefe zu verleihen. Auch neu eingeführte Charaktere, wie eben der Black Panther oder auch Spider-Man, finden sich sofort in die Geschichte ein und integrieren sich absolut nahtlos in das Geschehen.

      Und dennoch steht bei alledem vor allem einer im Vordergrund: Steve Rogers alias Captain America! Trotz der vollen Besatzung beschleicht einen nie wirklich das Gefühl weniger einen Captain America, sondern mehr einen vollwertigen Avengers Film zu sehen.
      Es ist einfach faszinierend zu sehen wie viele separate Handlungsstränge die Gebrüder aufziehen und letztlich auch schlüssig zu einem Gesamtkonstrukt zusammenlaufen lassen können. Auch vor Comic-Referenzen bleibt man nicht verschont, wenngleich der Film hier doch weitestgehend wieder sein eigenes Ding durchzieht. Und, auch wenn nahezu jeder von den Avengers seine Sternstunde bekommt, so steht einer doch, neben Steve Rogers, weiterhin klar im Fokus: Tony Stark. In gewisser Weise ist "Civil War" der vierte Iron Man Teil, den wir wohl nie zu sehen bekommen werden, weil er sich nicht nur weiterhin sehr eng mit dem Charakter vom Captain befasst, sondern auch Tony eine gewisse Entwicklung durchmacht und dadurch eine völlig neue Seite von sich ans Licht kommt, die lediglich in Iron Man 3 kurz durchschimmern konnte. Die Meinungsverschiedenheit der beiden Leitfiguren der Avengers, des gesamten MCU's, in Punkto "Freiheit gegen Kontrolle", treibt die Geschichte dabei fortlaufend weiter an.

      Bedenkt man, dass die Russo-Brüder vor ihrem Mitwirken im MCU hauptsächlich durch ihre Regiearbeiten bei diversen Sitcoms ("Community") von sich hören ließen, ist es gleich doppelt erstaunlich was für eine fantastische Leistung sie auch dieses Mal wieder abgerufen haben.
      Insofern bestehen für mich persönlich nun mehr keine Zweifel mehr daran, dass die Gebrüder Russo, die ja bekanntlich an der Stelle von Joss Whedon den "Infinity War" inszenieren sollen, diese Aufgabe mit Bravour bewältigen werden. Vermutlich besser, als es Joss Whedon je gekonnt hätte.

      So müssen Choreographien aussehen
      Hatte "The Winter Soldier" bereits hervorragende Kampfeinlagen, so toppt "Civil War" das Ganze noch einmal mit Leichtigkeit. So beeindruckend und mächtig die Fähigkeiten von Charakteren wie Vision, Wanda, Iron Man oder auch Ant-Man zu sein scheinen, so bleiben mir die Nahkämpfe immer noch die liebsten Kampfeinlagen. Konnten in "The Winter Soldier" dabei vor allem noch Steve und Bucky punkten, so ist nun genau das eingetreten, was ich vermutet hatte: Gegen den Black Panther sehen die beiden kein Land!
      Was dieser Charakter an Moves drauf hat ist einfach der Wahnsinn. Jede Szene von ihm ist ein absoluter Genuss für die Augen. Egal ob er jemanden verfolgt oder sich in einem Zweikampf befindet.

      Der Großteil der Fans hatte sich, nachdem durchgesickert war, dass Spider-Man einen Auftritt in "Civil War" bekommen würde, wohl am meisten auf dessen Integration ins MCU gefreut. Mich hingegen, nun ja, mich ließ das Ganze relativ kalt. Tom Holland ist klasse als Peter Parker, gar keine Frage, und auf seinen Solo-Film 2017, mit Robert Downey Jr. an seiner Seite, freue ich mich durchaus, doch mittlerweile fällt es mir schwer wirkliche Euphorie für diesen Charakter aufzubringen. Binnen weniger Jahre haben wir nun schon den dritten Spider-Man auf der Leinwand zusehen bekommen, wenngleich der jetzige der mit Abstand beste sein dürfte.
      Den Black Panther dagegen gab es nun zum ersten Mal auf der großen Leinwand zusehen. Das Kostüm ist sehr nah der Vorlage nachempfunden, die Kampfeinlagen stellen wohl die hervorragendsten Choreographien des gesamten Films dar und ausreichend Vorarbeit für seinen Solo-Film 2018 wurde ebenfalls bereits geleistet. Für mich der heimliche Star des Films, auch weil er nicht nur neu eingeführt wurde, sondern die wohl größte Charakterentwicklung im Film zu verbuchen hat.

      Auch Marvel kann gegen den Strom schwimmen
      Wie oft wurde doch bemängelt, dass Marvel zu wenig Wert auf Originalität legen würde. Ständig liefe die Geschichte stets nach Schema F ab, zu vorhersehbar seien die Filme immerzu gewesen. Doch nicht so im "Civil War". Dieser Film ist anders, weil er, wie bereits erwähnt, sich wirklich primär um die Avengers dreht. Ohne einen Schurken kommt der Film natürlich nicht aus, allerdings macht Marvel hier nicht denselben Fehler wie DC erst kürzlich bei "Batman v Superman". Denn der wahre Feind, der im Hintergrund die Fäden zieht, bleibt auch dort, wo er sich wohl fühlt. Im Hintergrund.
      Baron Zemo ist ein berechnender, skrupelloser Charakter, der jedoch nicht minder intelligent ist. Und genau diese Intelligenz macht er sich zu nutze, weswegen er zwar zwangsweise, verhältnismäßig, wenig Screentime erhält, diese jedoch geschickt nutzt und die Geschichte so entscheidend mit antreibt. Neben Bucky ist er die wohl größte Triebfeder des Films und sorgt damit dafür, dass er sein Ziel erreicht: Und das ist nicht weniger als eine völlige Umstrukturierung der Avengers.
      Denn nicht weniger haben die Marvel Bosse mit diesem Film erreicht: Die Avengers müssen sich neu erfinden. Krieg hat immer Konsequenzen. Und davon ist auch ein Bürgerkrieg zwischen Superhelden nicht ausgenommen.

      Persönliches Highlight
      Neben all den fantastischen Charaktermomenten, Choreographien, dem Humor, der Action und vor allem auch der intelligenten Geschichte, kam ich doch nicht umher über eine Szene ganz besonders schmunzeln zu müssen. Diese bezieht sich auch nicht wirklich auf inhaltliche Aspekte des Films, es ist einfach ein schönes Gimmick der Russo-Gebrüder.
      Denn für einen kurzen Cameo durfte Jim Rash, den die meisten wohl vor allem als Studienleiter Craig Palton in "Community" kennen dürften - wo er lange Zeit mit den Russo-Brüdern zusammen gearbeitet hat - wieder unter ihrer Regie vor der Kamera stehen und eine ihm vertraute Rolle annehmen. Seine Rolle hatte zwar keine essentielle Bedeutung für die Handlung als solche, dass die beiden aber weiterhin mit Leuten zusammen arbeiten, die ihnen aus weit kleineren Produktionen positiv in Erinnerung geblieben sind, zeugt ein weiteres Mal von einer gewissen Bodenständigkeit, die sich auch in ihrem Erzählstil widerspiegelt. Einfach sympatisch.

      Fazit
      "Civil War" mag zwar nicht perfekt sein - denn dafür kommen dann zumindest zwei Charaktere doch entschieden zu kurz - aber er ist verdammt nah dran. Die Russo-Brüder dürften zufrieden sein und haben ihre Generalprobe vor ihren Arbeiten an den kommenden Avengers-Filmen mit Bravour bestanden. Und auch wenn "Civil War" bisher nicht meine favorisierte Comic-Verfilmung 2016 war (an Deadpool heranzukommen wäre auch zu viel verlangt gewesen ^^), so rangiert der Film doch sehr dicht dahinter.
      Alles in allem ein hervorragendes Spektakel und vor allem die Szene vom Flughafen, die in den Trailern bereits angeteasert wurde, hat das Zeug zum absoluten Klassiker!

      PS
      Auch dieses Mal gibt es wieder gleich zwei After-Credits Szenen, also ... Schön bis ganz zum Schluss sitzen bleiben ;)
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Civil War

      Jap, gestern hab ich ihn auch gesehen und OHA, was soll ich sagen?

      Fangen wir mal mit den Trailern an, denn diese sind der Hammer! Marvel macht es hier perfekt, genau so müssen Trailer sein (zu BvS und DC schiel)
      Ernsthaft, ich hab mir die Trailer so oft gegeben aber wenn man sich dann den Film ansieht, man hat sich alles ganz anders vorgestellt (mein eigenes Kopfcanonproblem wahrscheinlich) aber ernsthaft, im Trailer werden die Hauptfiguren gezeigt und das Hauptthema, die Meinungsverschiedenheit zwischen Tony und dem Cap.
      Schaut man sich dann den Film an, und denkt an die Trailer, dann ist echt alles anders als man es sich wahrscheinlich ausmalt. Und genau so muss es sein!
      Dafür gibt es 5/5 Punkten.

      Der Film an sich, ja, er ist merklich lang aber er ist auch wirklich mit vielen Dingen vollgestopft ohne jemals wirklich zu überfüllt zu wirken. Es ist ein Cap Film, mit vielen Nebendarstellern aber es bleibt ein Captain America Film, nagut, vielleicht ein Iron Man 3,8, Avengers 2,4 aber der Hauptaugenmerk liegt wirklich auf Cap und Tony und dem Abkommen.

      Man merkt im Film deutlich, wie die Charaktere eine Entwicklung durchmachen und mit sich selbst hart kämpfen müssen.
      Apropo kämpfen, die Kampfszenen, als auch die "Superheldenkräfte" sind echt bombastisch, also vor allem die Nahkampfchoreos sind stark.
      Die Musik trägt hier aber auch wirklich bei. Mir ist so krass der Sound im Kopf geblieben als die Verfolgungsjagd auf der Straße stattfand.

      Die Atmosphäre des Films, als auch des Kinopublikums (muss ich echt dazusagen) war richtig gut. Das Kino war komplett gefüllt aber man hat im Film wirklich so gut wie null Geräusche durch andere gehört, außer mal ne Tüte aber die Personen an sich, waren wirklich alle an den Bildschirm gebannt, was ich selten erlebe.
      Hier war nach dem Film auch für mich ein richtiger Pluspunkt, man hat nur vom Feeling her im Kino mitbekommen, wie es grad im Film zugeht.
      Ob Action oder Drama (ja der Film kommt mir schon fast wie ein Drama vor, was nicht schlecht ist, weil er damit den etwas anderen Heldenfilmweg geht, BvS wollte es auch dramatisch machen, haben es aber irgendwie nicht so richtig hinbekommen, hier war das ganz anders), ob Nahkampfszenen oder Verinnerlichungsszenen oder Dialoge kamen, man hat es gemerkt wie es den Zuschauern nahe geht. Bei den Nahkampfszenen (ja die muss man echt hervorherheben) war das Kino immer am ruhigsten, wundert mich aber auch nicht.

      Die Teams wurden auch sinnvoll aufgebaut finde ich, Spidey und Antman kriegen hier ähnliche Spielzeit, so wie Black Panther und Bucky ungefähr. Also Bucky war schon mehr involviert, man merkte aber im Film jeweils wer welcher Gegenpart ist.
      Zu den Charakteren, Spiderman, wow, also ich war geflashed von ihm, er wirkt einfach völlig spritzig und bringt echt Schwung rein, für mich stellt er den besten Spiderman bisher, aber da muss man auch seinen Film nochmal abwarten. Der Anzug wirkte ja im Vorfeld etwas grell aber das ging eigentlich super einher im Film.
      Antman, ja er hatte ca genauso viel Screentime wie Spidey und auch er hatte echt einen gelungenen und vor allem witzigen Auftritt. Die beiden dürften ruhig mal einen gemeinsamen Film drehen.
      Black Panther, mir war vorher gar nicht so viel über den BP bewusst, jedoch bin ich auch von ihm geflashed und freue mich tierisch auf seinen Film. Seine Kampfmoves waren genial, seine Rolle war gut besetzt und er hat sich schnell integriert wie ich finde und wirkt auch menschlich einfach sympathisch.
      Falcon, mit Redwing, auch sehr geile Moves mit dabei, sein Vogel gefällt mir, wäre es ein richtiger Vogel gewesen würds glaub ich nicht mehr so authentisch wirken.
      Vision und seine Scarlet Braut, auch wieder ziemlich gleiche Spielzeit, haben gute Auftritte, beide wirken sehr überlegt und in sich gekehrt.
      Black Widow, ja was soll ich sagen, neben BP sicher die beeindruckensten Moves, aber sind wir bei ihr ja gewohnt.
      Falkenauge, gefiel mir diesmal leider nicht so ganz, besonders zum Ende hin. Gut war aber, dass er und Widow sich gefragt haben was aus ihnen wird.
      Wen haben wir noch? Bucky und Warmachine, ja Bucky hat natürlich mit große Anteile im Film, eben wie BP, mich hat dieses hin und her aber etwas gestört.
      Warmachine,.. ich kann mich einfach nicht mit Don Cheadle anfreunden, mir ist grad der Name vom alten Schauspieler entfallen, aber den finde ich einfach cooler und er passt auch etwas mehr zu Tony, wenn auch er wahrscheinlich in der Rolle an sich gar nicht so passt wie unser jetziger.

      Unsere 2 Hauptgegner fand ich, muss ich echt sagen, ziemlich stark. Möchte hier aber auch nichts spoilern. Einfach überraschen lassen und auf sich wirken lassen.

      Ja, alles in allem war der Film echt gut, meiner Meinung nach wesentlich besser als BvS, obwohl auch dieser Film hier sehr ernst war und dennoch guter Witz untergebracht wurde. Die einzige negative Kritik für mich, war wirklich diese Flughafen Szene wo alle kämpfen, da wirkte vieles doch zu oft einfach zu künstlich. Also nicht der Kampf an sich, der war top, aber diese Hintergründe und die Blue/Greenscreens. Das sah ähnlich aus, wie die Cinematicorcs in Realhintergründen aus Warcraft Trailer.

      Dennoch, der Film war echt richtig gut, klärt vieles auf, hatte Witz, krasse Choreos, Drama und vor allem wurde echt manchmal brutal gekämpft, ich hätte nie gedacht, dass Tony und Cap sich so arg verprügeln, fand ich aber gut und er lässt auch gute Stränge für weitere Verfilmungen offen, ein Cap4 wird wohl kaum kommen aber in den anderen Filmen werden sicher einige Sachen aus diesem Film aufgegriffen.

      Der Film kriegt eine 10/11 + unser super Trailerspielraum 5/5 , also 15 von 16 Punkten, damit auch noch für kommende Marvelfilme was nach oben bleibt.
      Es war ein echt sehr sehr guter Abschluss für diese Trilogie, falls es dabei bleibt und ich bin froh diesen Film gesehen zu haben.
    • Den obigen "Civil War"-Rezensionen möchte ich eigentlich gar nichts mehr hinzufügen, sprechen sie mir doch voll und ganz aus der Seele - vermutlich besser, als ich es je gekonnt hätte. Trotzdem blieb nach dem Kino-Besuch gestern ein großes Fragezeichen über meinem Kopf stehen, das vermutlich meiner eigenen Unaufmerksamkeit/Begriffsstutzigkeit geschuldet ist:

      Spoiler anzeigen
      Als Bucky von dem deutschen SEK in seinem Apartment gestellt wird, befindet er sich da in Bukarest (Rumänien) oder Deutschland? In der vorangehenden Szene auf dem Markt spricht Bucky mit dem Händler Rumänisch (was sicher auch eine Reminiszenz an Sebastian Stans rumänische Herkunft ist), die Headline der Zeitung am Kiosk ist aber seltsamerweise deutsch (oder ist das ein Zugeständnis an den Zuschauer, der kein Englisch kann?). Tony Stark spricht später von dem Vorfall in Rumänien, aber warum wird Bucky dann von einem deutschen SEK gestellt??? Ist das ein Plothole oder habe ich etwas Entscheidenes übersehen/verpasst? Meine Schwester meinte später, dass die Szene im US-Original vermutlich in Deutschland spielt, dies in der Version für den deutschen Markt aber in Rumänien abgeändert wurde, da Buckys ärmliche Lebensverhältnisse sonst ein zu negatives Licht auf das Leben in Deutschland werfen könnten. Ebenso habe man z.B. auch "The Ancient One" in Dr. Strange mit Tilda Swinton besetzt, da sowohl ein Tibeter als auch ein Chinese in der Rolle in eben jenen Ländern übel aufgestoßen wären.
      "Ich werde Dir zeigen, was wahre, vollendete Stärke bedeutet... Die See ist ein einziges Schlachtfeld. Stärke bedeutet ALLES!" – Douglas Bullet

      "Kind, es ist Zeit, dass ich dir eine wichtige Lektion erteile... Du wirst in Deinem Leben immer Menschen begegnen, gegen die du – egal, wieviel Mühe du dir gibst, sie zu besiegen – immer verlieren wirst!" – "Thousand Arms" Cracker

      "Ein Land bedeutet Macht. Und ein König, der seine Feinde nicht besiegen kann, ist keiner!" – Pica
    • Frost schrieb:

      Den obigen "Civil War"-Rezensionen möchte ich eigentlich gar nichts mehr hinzufügen, sprechen sie mir doch voll und ganz aus der Seele - vermutlich besser, als ich es je gekonnt hätte. Trotzdem blieb nach dem Kino-Besuch gestern ein großes Fragezeichen über meinem Kopf stehen, das vermutlich meiner eigenen Unaufmerksamkeit/Begriffsstutzigkeit geschuldet ist:

      Spoiler anzeigen
      Als Bucky von dem deutschen SEK in seinem Apartment gestellt wird, befindet er sich da in Bukarest (Rumänien) oder Deutschland? In der vorangehenden Szene auf dem Markt spricht Bucky mit dem Händler Rumänisch (was sicher auch eine Reminiszenz an Sebastian Stans rumänische Herkunft ist), die Headline der Zeitung am Kiosk ist aber seltsamerweise deutsch (oder ist das ein Zugeständnis an den Zuschauer, der kein Englisch kann?). Tony Stark spricht später von dem Vorfall in Rumänien, aber warum wird Bucky dann von einem deutschen SEK gestellt??? Ist das ein Plothole oder habe ich etwas Entscheidenes übersehen/verpasst? Meine Schwester meinte später, dass die Szene im US-Original vermutlich in Deutschland spielt, dies in der Version für den deutschen Markt aber in Rumänien abgeändert wurde, da Buckys ärmliche Lebensverhältnisse sonst ein zu negatives Licht auf das Leben in Deutschland werfen könnten. Ebenso habe man z.B. auch "The Ancient One" in Dr. Strange mit Tilda Swinton besetzt, da sowohl ein Tibeter als auch ein Chinese in der Rolle in eben jenen Ländern übel aufgestoßen wären.


      Das hab ich mir während des Filmes auch gefragt und ich glaube es ist ein Plothole.

      Spoiler anzeigen
      Ich persönlich glaube, das man hier schlicht einen Fehler macht weil sie haben eine neue Methode gewählt um die Orte zu zeigen. Sie zeigen in einem Screen den Namen und ich glaube sie haben schlicht Bukarest und Berlin verwechselt resp. es stellt sich wirklich die Frage warum das SEK, das Sondereinsatzkommando der Deutschen einen Einsatz in Rumänien tätigen resp. das legitimiert ist.

      Die Abfolge war ja eigentlich: London (Beerdigung) --> Wien (Anschlag) ---> Bukarest (Aufenthaltsort von Bucky) ---> Verhör (Berlin) // Mir ist das erst auch nicht aufgefallen. Erst als bei der Verfolgungsszennen lauter Deutsche Automarken waren machte es mir im Kopf *click* und ich dachte WTF moment, wir sind noch in Bukarest? Oder doch nicht? Haben wir solch ein Tunnel in Berlin? :D

      Ist auch interessant in diesem kurzen Cut hier:



      Die Autokennzeichen switchen ständig. Mal hast du DE mal Rumänische usw. :D

      In meinen Augen wirklich ein Plotthole das nicht gut gelöst wurde resp. erklärt warum das SEK dort im Einsatz ist.
      Ich Áyu akzeptiere, dass es durchaus möglich ist den Shonen typischen Aufbau eines Arcs zu hinterfragen und ein Antagonist nicht zwingend in jenem Arc fallen muss wo er die Hauptperson ist
    • Captain America: Civil War



      Mit etwas Verspätung kommen nun auch meine Gedanken zu Marvels neuem Streifen. Dieser ist auf jeden Fall wieder ein sehr guter Marvel Film aber leider kein großartiger.

      Der Konflikt zwischen Cap und Iron Man ist auf der emotionalen Ebene sehr, sehr gut dargestellt. Einfach lächerlich, wie man hier einen Konflikt von 2 Superhelden richtig darstellt, und man als krasses negativ Beispiel ein paar Wochen zuvor Batman V Superman gesehen hat. Alles was dieser Film falsch gemacht hat, macht Civil War nämlich richtig.

      Nichtsdestotrotz lässt die reine Logik des Konflikts für mich etwas zu wünschen übrig. Ich habe hier nämlich das Gefühl, dass man sich nur die Geschehnisse der vergangenen Filme rausgepickt hat, die erfreulicherweise zu Civil War passen. Andere Geschehnisse (zB. aus Captain America 2) die eigentlich einen großen Einfluss auf diese Diskussion in Civil War haben sollten, werden ganz bequem ignoriert. Und das ist schon echt suboptimal.

      Trotzdem, wenn man die Logik dahinter mal ausschaltet und den Konflikt, wie er einem in dem Film dargestellt wird einfach mal auf sich wirken lässt, dann werden eigentlich überall die richtigen Knöpfe gedrückt. Die Szene am Flughafen aus dem Trailer hat das Potenzial zu einem SOFORTIGEN Klassiker zu werden. Hier stechen besonders Ant-Man und Spider-Man besonders löblich hervor!

      Apropos Spider-Man… ER IST AWWWWEEEESOOOMMMEEE!!! Genau SO muss Spidey sein und nicht anders. Er wurde mMn perfekt umgesetzt. Er ist die jugendfreie Version von Deadpool, genauso wie es auch sein sollte. Sein Design orientiert sich an dem 60er Jahren Spider-Man, was konform mit dem MCU geht. Immerhin orientierten sich zu Anfang fast alle Filme von Marvel grob an dieser Ära der Comics. Trotzdem ist es wohl nur ein glorifiziertes Cameo in dem Film. Man hätte ihn auch komplett aus der Story des Films streichen können, und die Story hätte trotzdem funktioniert. Da merkt man wohl, das er erst in letzter Minute in die Story geschrieben wurde. Trotzdem, das was wir von ihm sehen ist klasse und ich freue mich auf den kommenden Spider-Man Film nächstes Jahr.

      Black Panther, welcher ja auch als neuer Charakter eingeführt wurde, ist genauso perfekt umgesetzt. Er hat aber auch eine feste Verankerung in der Story, was seinen Auftritt schon fast noch besser macht, als den von Spidey. Aber hey, bei Spider-Man schwingen einfach so viele Emotionen, die sich über die letzten Jahre angestaut haben mit, von daher ist er für mich kaum zu schlagen :D

      Enttäuschend ist leider (wie in eigentlich fast jedem Marvel Film) der Schurke des Films. Es wird versucht bei Zemo ebenfalls eine emotionale Ebene anzusprechen, für mich wird das aber nicht geschafft. Er ist genauso austauschbar wie jeder andere Bösewicht. Mal ganz davon abgesehen, das hier wieder mal schön auf das Quellmaterial gespuckt wurde.
      Generell hat der Film außer dem Namen „Civil War“ und dem Fakt, das Cap und Tony sich aufs Maul hauen absolut NICHTS MEHR, mit dem ursprünglichen Comic zu tun. Das ist sehr schade, da der Comic eine Steilvorlage für Hammermäßigkeiten sondergleichen ist!
      (Gibt es das Wort Hammermäßigkeiten überhaupt? Ich glaube nicht, oder? Okay, habe ich das eben ggf. mal erfunden :D)

      Der Ausgang des Konflikts hat für mich zu wenig impact. Der Status Quo, der eigentlich nach solch einem Konflikt deutlich durchgeschüttelt werden sollte, wird hier mMn nicht sonderlich verändert. Deswegen fehlt da für mich einfach was.

      Aber alles in allem, ist der Film für mich auf jeden Fall besser als der enttäuschende Age Of Ultron. Somit ist Captain America: Civil War für mich der „bessere Avengers 2“.

      Wie immer gibt es noch weitere und ausführlichere Gedanken in meiner Video Review:


      BDO
    • Captain America: Civil War

      So, ich war heute im Kino und hab mir auch endlich den neusten Streifen aus dem Hause Marvel gesehen und ich muss sagen, ich bin echt enttäuscht!

      Der Film ist nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Die Action, der Humor ect. sind wie gewohnt erste Klasse und haben in dem Film wieder total gezündet und mich auch wieder richtig mitgenommen. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich den Film, vor allem in der zweiten Hälfte extremst langweilig fand.

      Vielleicht liegt es auch an der falschen Erwartung mit der ich in den Film gegangen bin, denn ich dachte, es würde sich viel mehr um diesen Konflikt mit dem Abkommen drehen. Tut es zu einem gewissen Grad zwar auch, aber dieser komplette Handlungsstrang mit Zemo, war einfach unfassbar lame.

      Was vor allem daran liegt, dass Zemo mir persönlich, einfach mega austauschbar vorkam. Seine Beweggründe waren zwar nachvollziehbar, aber im Grunde hätte jeder Mensch, der durch die Einsätze der Avengers einen (oder mehrere) Angehörige verloren hat, auch als Antagonist in diesem Film funktioniert. Und richtig gezündet hat Zemo vor allem auch deswegen nicht, weil Daniel Brühl so ein unfassbar schlechter Darsteller ist, den ich keine Sekunde ernst nehmen oder irgendwie als Gefahr sehen konnte.


      Richtig gut gefallen hat mir allerdings, wie diese ganzen Helden zusammengeführt wurden, es ist den Russo Brüdern echt sehr gut gelungen, jeden einzelnen Charakter glänzen zu lassen. Und wie die neuen Figuren, Black Panther und der neue Spidey eingeführt wurden. Bisher war ich ja mega skeptisch was Tom Holland als Besetzung für Peter Parker angeht, einfach weil ich Andrew Garfield echt sehr gerne in dieser Rolle gesehen habe, aber nach dem Film jetzt, muss ich schon sagen, das Tom Holland auf jeden Fall das Zeug dazu hat, der bisher beste Spider-Man zu werden, den wir so auf der Kinoleinwand bestaunen durften.

      Ebenso gefallen haben mir die Kampf-Choreographien die wirklich bombastisch waren! Echt geil! Genau SO will ich das sehen. So war für auch das ganz klare Highlight des Films, der Kampf der beiden Teams am Flughafen. Alles danach wahr ehrlich gesagt, meh!

      Ich für meinen Teil würde den Film daher trotz der genialen ersten Hälfte und deren Klimax am Flughafen, zu eine der eher schwächeren Marvel Filme zählen. Ich persönlich fand da die beiden Avengers Teile um längen besser, auch wenn dieses sich Storytechnisch zu ähnlich waren. Oder auch GotG hat mir weitaus besser gefallen.

      Ich würde dem Film ein Rating von 5/10 geben, einfach weil die zweite Hälfte sehr schwach, der Antagonist sehr austauschbar und der Konflikt sehr mau waren.
    • X-Men: Apocalypse


      Die X-Men Filme sind ein Phänomen für sich. Ich erinnere mich noch gut an die erste Trilogie, die zwar hier und da ihre Highlights bot, mich aber nie wirklich mitzureißen wusste. Das sieht seit First Class ganz anders aus. Die Filme sind intelligenter geschrieben. Die Handlung ist weit komplexer, als bei den meisten anderen Comic-Verfilmungen, was mitunter auch daran liegt, dass Bryan Singer sich mal wieder nicht davor scheut sozialpolitische Themen mit aufzugreifen. Seit Anbeginn der X-Men dreht sich im Grunde alles um den Wunsch nach Akzeptanz. Der Traum von einer Zeit, in der Menschen und Mutanten nicht mehr getrennt voneinander leben müssen, sich nicht mehr voreinander fürchten müssen, sondern Seite an Seite ein friedvolles Leben führen können. Der Wunsch nach einer friedlichen Koexistenz steht seit jeher im Zentrum der Filme. Seit der neuen Trilogie wirkt die ganze Thematik allerdings noch greifbarer, weil sie mit sozialpolitischen Aspekten geschickt verknüpft wird.
      Mit der aktuellen Trilogie, die mit Apocalypse ihren (vorübergehenden) Abschluss gefunden hat, wurden diese Thematiken auf ihren aktuellen Höhepunkt getrieben, da man sich auch dieses Mal wieder sehr stark auf die Beziehung zwischen Charles und Eric fokussiert hat, zwischen denen die junge Raven steht, die prinzipiell beide Seiten verstehen kann und nie so recht wusste, für wessen Ideale sie sich letztlich entscheiden sollte.

      Mit der Ankunft, oder vielmehr Wiedererweckung, von Apocalypse ändert sich jedoch alles. Dessen Erscheinen und Charisma sorgen dafür, dass der von Zorn und Bitterkeit erfüllte Eric sich auf die Seite dieses Wahnsinnigen stellt, der nichts anderes plant, als die globale Vernichtung. Sein Ziel ist es alle Menschen von dem Planeten zu tilgen und den Stärksten - in seinen Augen den Mutanten - die Welt zu überlassen ... Mit sich selbst als ihr Oberhaupt - ihr Gott - selbstverständlich.
      Diese Situation sorgt dafür, dass die komplizierte Beziehung zwischen Charles und Eric nun, die im Grunde schon die gesamte, neue Trilogie über im Zentrum stand und die Handlung bestimmt hat, ihren fulminanten Höhepunkt erreicht. Dies gelingt Singer auf eine erstaunlich leichte Art und Weise, denn trotz des großen Assembles (u.a. James McAvoy als Professor X, Michael Fassbender als Magneto, Jennifer Lawrence als Mystique, Sophie Turner als junge Jean Grey, Oscar Isaac als Apocalypse, Olivia Munn als Psylocke etc.) schafft er es nahezu jeden Charakter entweder charakterlich weiter zu entwickeln oder sie neu zu etablieren. Charaktere wie Jean Grey, Nightcrawler, Storm oder auch Cyclops profitieren hier gewiss davon, dass sie dem Zuschauer bereits aus der Ur-Trilogie bekannt sind. Was Singers Leistung aber nicht minder bemerkenswert macht. Dass dies nicht immer ganz einfach ist haben zuletzt unter anderem Zack Snyder mit Batman v Superman oder auch Joss Whedon mit Age of Ultron schmerzhaft am eigenen Leib erfahren müssen.

      Trotz des vollgepackten Assembles gibt es natürlich immer den einen oder anderen Schauspieler, der aus der breiten Menge gesondert hervorsticht ... Und auch dieses Mal - wie schon bei den anderen beiden Teilen der neuen Trilogie - war das Michael Fassbender als Magneto. Seine innere Zerrissenheit, seine Trauer, seinen Zorn, seinen Hass, aber auch seinen Wunsch nach Erlösung ... All dies nimmt man Fassbender in jedem Moment ab, weil er all dies alleine mit seiner Mimik problemlos zu vermitteln weiß. IanMcKellen als Magneto war bereits sehr gut - Michael Fassbender ist allerdings herausragend!
      Mein zweiter, heimlicher Star in diesem Film war Sansa StarkSophie Turner als junge Jean Grey. Auch von ihrer Darbietung war ich sehr beeindruckt, insbesondere wenn es darum ging das innere Zerwürfnis von ihr, im Bezug auf das volle Ausmaß ihrer Kräfte, authentisch darzustellen. Gerade in dieser Hinsicht wusste Sophie Turner mich sehr zu beeindrucken, denn wir als Zuschauer, die die erste Trilogie gesehen haben, wissen worin ihre Kräfte münden können. Sie weiß es noch nicht. Umso interessanter dürfte es sein ihre weitere Entwicklung zu beobachten, sofern weitere X-Men Filme, ausgehend vom neuen Assemble, folgen werden.
      Der restliche Cast war selbstredend auch wieder sehr stark, doch an diese beiden kam einfach niemand von ihnen heran - Nein, auch nicht Lawrence.

      Prinzipiell ist der Film im Grunde eine gigantische Weltuntergangsorgie, die sich allerdings in aller Ausführlichkeit vor der Vorlage - oder vielmehr der Ur-Trilogie - verneigt. Viele Interaktionen zwischen bekannten Charakteren machen deutlich, wohin der Weg dieser Figuren noch führen soll. Zu eben jener Welt, die wir aus der ersten Trilogie kennen. Natürlich nicht ganz genau so - dafür haben die Ereignisse von "Days of Future Past", inklusive der neuen Zeitlinie, schon ausreichend gesorgt - aber grundlegende Entwicklungen in diese Richtung dürfen wir auch von dem neuen, jungen Cast erwarten. Das sah man nicht nur an den Interaktionen untereinander, sondern auch an so mancher Charakterentwicklung. Insbesondere bei der von Jean Grey. Aber auch der Kurzauftritt von Wolverine fiel in diese Rubrik. Sein Auftritt war zwar ganz netter Fanservice für den Zuschauer, bot für die eigentliche Handlung des Films allerdings keinen wirklichen Mehrwert. Stattdessen erinnerte er uns an einen Wandel, den die Geschichte erst noch zeigen sollte, sowie er die Grundlage für einen weiteren Film des X-Men Universums schuf.

      Als Fazit bleibt mir nur zu sagen: X-Men: Apocalypse ist sein Geld definitiv wert und zählt gewiss zu den besten Comic-Verfilmungen, wie auch schon seine beiden Vorgänger. Dabei gefielen mir alle drei Teile so gut, dass ich persönlich keine Rangliste unter ihnen erstellen könnte. Dafür waren die Filme für mich einfach zu gleichwertig.
      Mit dem Antagonisten tat ich mich zwar etwas schwer, dessen Motivation und Ziel recht 0815 waren, die vielen, zwischenmenschlichen Entwicklungen, hervorragenden, schauspielerischen Darbietungen und die Bildgewaltheit, die Singer hier auf den Zuschauer einregnen lässt, sorgen allerdings für einen angemessenen Ausgleich, der mich leicht über diesen einzigen, wirklichen, Kritikpunkt meinerseits hinweg sehen lässt. Der zweite, allerdings weit kleinere und sehr subjektive, Kritikpunkt von mir wäre die Rolle von Psylocke, die allgemein zu meinen liebsten Figuren des X-Men Universums zählt, in X-Men: Apocalypse jedoch unter dem breitgefächerten, und hervorragendem, Cast untergegangen ist.
      Highlights wie Quicksilver, Jean Grey oder eben auch Wolverine runden das Ganze letztlich nahezu perfekt ab.

      Wäre in diesem Jahr kein Deadpool Film erschienen ... X-Men: Apocalypse wäre vermutlich meine liebste Comic-Verfilmung 2016 geworden!
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • X-Men Apocalypse

      Ein guter Film, aber meines Erachtens nicht so gut, dass ich hätte ihn am Release für TeuerGeld schauen müssen ^^
      Er fügt sich aber sehr gut an die beiden Vorgänger an.

      Die Story, ja eigentlich recht simpel und plump zugleich, der wahrscheinlich erste Mutant, will regieren, über Mutanten und Menschen werden direkt ausgelöscht.
      Wirklich simpel und je mehr ich darüber nachdenke, wirkt es sehr sehr konstruiert, da fand ich die Vorgänger aufjedenfall spannender.
      Ich meine, er lebt schon Jahrtausende und in den ganzen Dekaden war kein Mutant wie Jean oder Charles?
      Und wiedermal bedarf es einer echten Gefahr, um das Potential zu erwecken, die Menschheit zu retten.
      Der Film strotzte wirklich vor Klischees.

      Dennoch, der Film hat gut unterhalten, kennt man die Vorgänger als auch die alten XMen Filme, so findet man viele Sachen wieder, was aufjedenfall nett ist.
      Fassbender ohne jeden Zweifel hatte die beste Rolle und hat sie auch stark gespielt, er IST Magneto, so wie Jackman Wolverine ist. Charles ohne Haare kaufe ich einem Mcavoy leider nicht ab, genauso wie ich in BvS Lex Luthor nicht abkaufen konnte. Also er spielt die Rolle gut und holt raus was geht, aber ich kaufs ihm nicht ab ^^
      Miss Lawrence geht in der Menge wirklich baden, und die Endszene nahm ich ihr auch nicht ab. Wieder so klischeehaft und konstruiert.
      Unser Flash äh Magnetoabkommen hatte wieder mal einen super Auftritt, solche Szenen find ich immer richtig gut und sind für Lacher gut, wenn auch die Szene sehr langgezogen war. Aber irgendwie musste Scotts Bruder ja aus der Story genommen werden, es kann nur einen Roten Vernichter geben.

      Ansonsten, Wolverines Auftritt fand ich gut, schön blutig und überhaupt, besonders zu Anfang des Films musste ich mich fragen, wo die Brutalität im Film plötzlich herkommt.
      Nightcrawler oder Angel, die Auftritte fand ich richtig gelungen, denkt man an die alten XMen Teile, so gefällt einem dieser Angel glaube ich wesentlich besser xD
      Nightcrawler.. also ich hatte immer wenn er on Screen war diese Hintergrundmusik im Kopf... "Ich muss durch den Monsun, hinter die Welt, ans Ende der Zeit", trotzdem seine Auftritte fand ich gelungen.
      Psylocke ging irgendwie wirklich richtig unter, dabei hatte auch ich mich sehr auf jene gefreut, sie hätte auch die Rolle als Deadpools freundin haben können, meinte jedoch, sie möchte keine "Freundin" sein, lieber jemand der selber hartgesotten ist und ne Powerfrau ist. Naja, soviel gesehen hat man im Film nicht, aber da kommt ja sicher noch was, wenn man das aus dem Film richtig deutet.
      Jean Grey, ja liebe Sansa, du bist begehrt in Hollywood und ich hoffe das bleibt so, sie ist eine sehr gute Schauspielerin und auch die Rolle war perfekt auf sie zugeschnitten.

      Der Film muss sich wirklich als Kritik nur halt Klischeehaftigkeit und Konstruierte Story vorwerfen, macht die Story aber unter diesen Bedingungen sehr gut.
      Ein Abschluss, der in Ordnung geht und Fehler meidet, aber auch wenig riskiert und den Weg frei macht für eventuelle neue Filme.
      Jennifer Lawrence braucht aber nicht mehr zwingend mitspielen, die ist mir von Film zu Film unsympathischer geworden, dafür gerne mehr von Fassbender, Munn, Turner oder auch Storm, welche ich noch gar nicht erwähnt hatte, aber sie trifft die Rolle gut und ich kann hier nicht meckern, achja und natürlich unseren Speedheini, (vergess immer den Namen)

      Von mir kriegt der Film eine 7.6/10.


    • Ja ihr seht richtig, Zoomania. Ein animierter Film, dessen Hauptzielgruppe wohl jünger ist als ich. Aber hey, wir sind hier in einem One Piece Forum!
      Da ich kein routinierter Rezensionen Schreiber bin, fasse ich mich allerdings eher etwas kurz!

      In Zoomania geht es um die kleine Häsin Judy Hobbs (oder Hopps?), deren größter Traum es ist, einmal Polizistin in der Großstadt Zoomania zu werden. In Zoomania, als auch in der restlichen Welt, leben Raubtiere und Beutetiere friedlich zusammen, allerdings sind unter den Polizisten eher Nashörner, Tiger und Bären zu finden. Kein Platz für kleine Hasen! Judy zieht aber ihr Ding durch und löst alsbald zusammen mit einem Tunichtgut von Fuchs einen wichtigen Fall: Raubtiere verschwinden und werden zu wilden Bestien, wie zu "Urzeiten" also. Allerdings bleibt die Ursache zunächst unbekannt und Judy baut Mist in einer Pressekonferenz, wodurch die zahlenmäßig deutlich überlegenen Beutetiere den Raubtieren gegenüber feindselig werden und sie ausgrenzen wollen. Nach einem Geistesblitz kommt Judy allerdings doch hinter des Rätsels Lösung und löst die ganze Geschichte spektakulär auf!

      Der Film hat mich super unterhalten, ich schaue ab und an sowieso gern mal solche Animationsfilme. So hat mir vor nicht allzu langer Zeit auch "Alles steht Kopf" sehr gut gefallen. Wer solche Filme gerne mal guckt, dem kann ich ihn nur empfehlen. Die Animation ist natürlich einwandfrei, die bunte Stadt ist wunderbar gestaltet und man kann die Protagonistin und ihren Fuchsfreund einfach nur gern haben. Außerdem gibt es gerade am Ende eine unglaublich spannende Verfolgungsjagd, zwischendrin kommt es zwischen den Freunden zu einer Krise (typisch, aber gut umgesetzt) und es gibt einige Lacher. Aus dem Trailer kennt man vllt noch die Faultierszene! Gerade wenn man ein Auge für Details hat, ist der Film mega lustig. Mein Highlight an Charakteren waren "Mr. Big", der Obermafiosi und die vielen kleinen Hamster, die in ihrer Pause Eis gekauft haben. Auch das Thema "Rassismus" ist in diesem Film allerdings ein Schwerpunkt, der glaubhaft dargestellt und abgehandelt wurde.

      Die deutsche Synchronisation hat sich absolut nicht lumpen lassen, es sind einige bekannte Synchronsprecher dabei. Hier gab es auch ein schönes Detail: die Protagonistin heißt Officer Hopps und ihr Vorgesetzter hat den Synchronsprecher von Dwayne Johnson, der in Fast & Furious den Officer Hobbs spielt. Das beste in Sachen deutscher Synchro war aber: In einer Szene gibt es eine klare visuelle Breaking Bad Referenz (in einem Labor). Die Figur dort wird von zwei Kumpanen besucht, die jeweils die deutschen Synchronsprecher von Walter White und Jesse Pinkman haben :D

      Um es nochmal zusammen zu fassen: Wer ab und an ganz gerne mal diese Disney Animationsfilme guckt, sollte sich den hier auf keinen Fall entgehen lassen.
      Fist of Love
    • X-Men: Apocalypse



      Ich versuche mich kurz zu fassen, weil nicht so viel Zeit gerade und meine Meinung ist eigentlich schon überfällig. Das muss mit Abstand der beste X-Men Film sein, den wir je hatten (Deadpool zähle ich an dieser Stelle mal nicht mit). Der Film war für mich so ein Überraschungshit, wie zuletzt Guradians of the Galaxy.

      Es ist bemerkenswert, wie nahezu alle neuen/alten Charaktere, perfekt getroffen sind. Dazu kommt noch, dass alle wichtigen Charaktere auch tatsächlich Charakter Development zeigen. Natürlich gibt es auch hier Chars die blass bleiben bzw. nicht ausführlich behandelt werden aber bei diesem riesigen Cast ist das nur verständlich. Die Hauptsache ist, dass die Figuren auf die es ankommt, die nötige Screentime und die nötige Tiefe erhalten. Für mich schon fast lächerlich, wie Bryan Singer hier mit mehr als 6 (wichtigen) Charakteren jongliert und der Film gelingt, und DC es bei Batman V Superman mit 2 bzw. 3 Charakteren nicht hinbekommen hat. Für mich stellt dieser Film auch einfach ein positives Gegenbeispiel dar: es geht eben doch!
      Natürlich muss man hier aber auch beachten, dass die Charaktere der X-Men bereits lange Zeit im Kino etabliert sind. Nichtsdestotrotz ist dies ein „Neuanfang“ für viele dieser Chars und der Zuschauer lernt diese auch komplett neu kennen. Und diese Reunion ist einfach klasse.

      Man muss trotzdem anmerken, das gerade der Anfang des Films sich sehr zieht und Apocalypse als Schurke ein Klishee nach dem anderen erfüllt. Auch wird er seinem Namen nicht wirklich gerecht, macht doch Magneto die ganze „Drecksarbeit“ für ihn. Trotzdem ist er als Gegner nachvollziehbar in seiner Position, was in den heutigen Superhelden Filmen auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Langsamer Start hin oder her, der Film hat ein Finale das sich lohnt. Ein Film muss keine 3 riesigen Schlachten haben, es reicht auch eine, wenn diese anständig ist. Und genau so ist es auch in X-Men: Apocalypse.

      Spoiler anzeigen
      Zu allem Überfluss nimmt Wolverine auch seinen wohlverdienten Platz im Film ein. Schade, dass er nicht an der finalen Schlacht teilnimmt aber die ENDLICH richtig dargestellten Ereignisse des „Weapon X“ Programms, und vor allem die Nähe zum Quellmaterial (also den Comics) betreffend des Designs, zwingt ein breites Lächeln auf mein verschrobenes Gesicht.

      Mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser, ist der Auftritt von Quicksilver. Wieder einmal stiehlt er den anderen Charakteren die Show und bekommt wieder eine unfassbar spaßige Slow-Motion Szene spendiert. Ich würde fast so weit gehen und sagen, dass der Film sich alleine schon wegen dieser einen Quicksilber Szene lohnt.

      Alles in allem hatte ich mit „X-Men: Apocalypse“ mehr Spaß, als mit „Captain America: Civil War“. Objektiv betrachtet befinden sich die beiden Filme wohl auf einem ähnlichen Niveau. Von Marvel ist man mittlerweile solch ein Spektakel aber schon gewohnt. Die X-Men Filme von Fox basieren zwar zum Teil auf derselben Quelle, sind im direkt Vergleich aber meist nie so gut gewesen, wie die aus dem Hause Marvel/Disney. Von daher war meine eigenen Erwartungshaltung für den Film einfach auch nicht so groß. Umso größer die Überraschung, dass der Film bei mir alle richtigen Knöpfe gedrückt hat. War ich vorher den Fox X-Men gegenüber positiv gestimmt, bin ich jetzt nach „Deadpool“ UND „X-Men: Apocalypse“ dem Franchise gegenüber komplett gehyped.

      Gerne mehr Fox, ihr macht im Moment alles richtig. Gott sei Dank.

      Weiterführende Gedanken und vor allem dumme Gags, gibt es wie immer in meiner Video Review zu dem Film!



      BDO
    • Warcraft - The Beginning



      Ja, da ist er nun also endlich. Warcraft the Beginning. Vor gut 10 Jahren
      angekündigt, ein hin und her bei den Regiesseuren, aber endlich endlich
      ist er da!
      Ich als totaler Warcraft Nerd (besitze jegliche Collectors Editions, Bücher, Comics, Spiele, Figuren) musste ihn natürlich sehen.
      Und was soll ich groß sagen? Enttäuscht hat er definitiv nicht! Direkt mein Rating vorweg, als Lorekenner gibts eine 9/10, ohne Vorkenntnisse schätze ich denFilm zwischen 6-8/10 ein.

      Schaut man sich die Trailer an, könnte man echt denken, ohje, was soll das werden aber die Trailer täuschen, schaut man den Film, so wirkt es alles richtig, wie eine eben eigenständige Welt. Der Film ist durch und durch Warcraft, Easter Eggs gibt es auch zuhauf.
      Was von Anfang an etwas bemängelt wurde, war, dass die Lore für den Film bzw das Warcraft Cinematic Universe abgeändert wurde. Man muss hier aber sagen, es wurde eigentlich alles gut gelöst, und vieles macht durchaus Sinn, denn Warcraft in seiner Urform ist wirklich sehr sehr komplex, es ist wirklich ein riesiges Fantasy Universum, dass sich auch nicht unbedingt direkt mit Orcs und Menschen allein erklären lässt.

      Was der Herr Jones gut gemacht hat, ist, dass er die Orcs als eigenständige Zivilisation darstellt, die fühlt, die lebt, die eine Rangfolge und gewisse "Politik"hat. Das Script von Raimi sollte damals die Orcs als böse Aliens darstellen. Natürlich wirkt es im Film auch so, aber die Orcs haben ein Gewissen, sie haben Angst, sie fühlen, man merkt es ihnen sehr gut an. Der Film erinnerte mich hier leicht an Cap Civil War, wo man auch 2 Seiten hatte, wo keine zwingend falsch war.

      Ich möchte hier auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen bei den Charakteren, jedoch stechen
      vor allem der junge Khadgar, Durotan und Guldan sehr heraus.

      Guldan (Daniel Wu) stellt einfach das fleischgewordene Böse dar, seine Stimme (ja in deutsch) ist mächtig und besitzt Gänsehautfaktor.
      Durotan hingegen ist ein richtiger Orc, dem das Wohl seines Volkes am Herzen liegt, ebenso wie seine Familie.
      Khadgar, ein junger aufgeweckter neugieriger Magierlehrling, der aber schon ziemlich mächtig ist, er ist so die Jean Grey fürs Warcraftuniversum.
      Lothar ist auch noch erwähnenswert, mutig, tapfer und ist sich für nichts zu schade.
      Garona bin ich sehr zwiegespalten, muss dann jeder für sich selber wissen.
      King Llane verkörpert von Dominic Cooper ( Iron Mans Vater in jungen Jahren ) war für mich jedoch am schwächsten und passte nicht so recht in die Rolle eines Herrschers.
      Orgrim Doomhammer (Schicksalshammer) wareigentlich der am präsenteste Schauspieler in allen Interviews (Rob Kazinzky), im Film war er der beste Freund Durotans, hatte aber nicht ganz soviele Szenen wie ich es gehofft hatte.
      Medivh hätte ich fast vergessen (Ben Foster), der Wächter, der große Magus. Ich hatte mir durch die Spiele und die Bücher ein anderes Bild von ihm gemacht aber das ging hier eigentlich in Ordnung. Etwas zu wenig gezaubert hat er aber wenn sah es natürlich fantastisch aus.

      Die Schauspielerische Leistung sage ich mal, war in Ordnung für Warcraft, die Dialoge allerdings wirkten manchmal echt plump. Dies ist auch eigentlich die einzige Kritik, neben den Szenenwechsel, oft wurden die Szenen völlig unerwartet gewechselt und man wurd richtig rausgerissen.
      Hier hätte man dem Film gute 20-30 Minuten mehr geben können, denn als nicht Lorekenner, gibt es trotz des geänderten Drehbuchs einige Stellen die weiter erklärenswert gewesen wären, jedoch kann man ja auch nicht sagen, ob der Erfolg nun so groß wird, dass weitere Filme kommen, daher weiß ich auch nicht, wie wichtig einige Sachen noch werden könnten, vielleicht werden sie auch nie erwähnt, was schade ist, denn gerade die Anfangslore von Warcraft1 bishin zu Warcraft 3 bzw WoW Wotlk hat viele tolle Sachen zu bieten.
      PS; grad noch was eingefallen, dieses Liebesgeturtel zwischen Lothar und Garona hat mich
      etwas angenervt, wurde am Ende jedoch wieder halbwegs beseitigt, während des Films wirkte es aber wirklich deplatziert.

      Jetzt aber zu dem allergrößten Pluspunkt. Das CGI und das MotionCapturing. Meine Fresse. Also seit Avatar hab ich nicht mehr so gutes CGI gesehen. Wenn nicht sogar noch besser. Die Magie, sie sieht hammer aus, wirklich. Auch die Sprüche und die Cast choreos dafür sind super. Die Orcs, wow, also, manchmal wirkte es gar nicht mehr wie CGI sondern richtig plastisch. Da war ich richtig geflasht von. Allein die erste Szene mit Durotan in der Nahaufnahme, diese Gefühle, der Ausdruck, einfach wow.
      Die Kämpfe waren jetzt keine super Choreos wie in Civil War, jedoch muss ich sagen, dass sich das Orc Camp ( Ein einmonatiges Camp für die Orcdarsteller, um zu lernen, wie man sich als 200KG und 2.30m Figur bewegt, lebt, redet und Dinge um sich wirft oder greift) echt gelohnt hat, alles wirkte richtig gut.

      Abschließend muss ich sagen, die Story war ok, dieschauspielerische Leistung sicher nicht Oscarwürdig aber das Visuelle,meine Fresse war das geil, ich war manchmal so gefesselt im Sitz, dass ich mir vorkam mittendrin zu sein. Wie gesagt, die Welt, visuellbeeindruckend und die Magie der Wahnsinn, es ist Warcraft ohne wenn und aber.
      Es gibt im Film selber noch genug offene Stellen, die man weiter abarbeiten kann in anderen Filmen, würden keine weiteren Teile kommen, kann der Film auch ohne auskommen, er wurde jedoch schon zum Großteil so gedreht, dass es wahrscheinlich ist, einen weiteren Film zu drehen. Besonders die Szene nach dem eigentlichen Ende des Krieges spricht vor allem für Lorekenner Bände.

      Achja, Anfang und Ende desFilms wird etwas aus der Erzählerperspektive meiner Meinung nach erzählt, was clever ist, weil man so den zweiten Film schon einige Jahre weiter spielen lassen kann, ohne es zu vermurksen. Ich hoffe zumindest dass es so kommt, denn wenn es eine Trilogie wird und diese nur vom 1. und 2. Krieg erzählen würde, wäre das ziemlich schade, da vor allem danach die ganzen Völker Azeroths nacheinander auftauchen und die Story richtig super wird.

      Also Leute, wie schon gesagt, 9/10 (muss ja Luft nach oben bleiben) und für nichtkenner so 6-8/10.
      Es ist wirklich ein richtig guter Fantasy Film, und richtig gutes PopcornKino. Er tut genau das, was er soll, Warcraft auch den Leuten näherbringen, die es nicht über die Spiele kennen. Es gab nur wenige Stellen, die einem langgestreckt oder unnötig vorkommen.
      Schaut ihn euch an und macht euch euer eigenes Bild, ich werde ihn mir aufjedenfall nochmal angucken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bee ()


    • Spätestens nachdem vor einigen Wochen der erste Trailer zur kommenden Videospielverfilmung Assassin's Creed veröffentlicht wurde, stand dieser Film auf meiner Liste. Aus dem einfachen Grund, dass in beiden Fällen fast 1 zu 1 dasselbe Team agiert. Justin Kurzel mit der Regie, Michael Fassbender und Marion Cotillard mit den beiden Hauptrollen, Jed Kurzel mit der Musik etc. ... Macbeth ist damit so etwas wie der geistige Vorgänger der folgenden Assassin's Creed Verfilmung, auch was Setting und Aufmachung betrifft, wenngleich die beiden Filme in ihren allgemeinen Darstellungen letztlich vermutlich wohl kaum unterschiedlicher inszeniert werden könnten.

      Macbeth ist die gleichnamige Verfilmung zur Tragödie von William Shakespeare. In dieser geht es um den Aufstieg des königlichen Herrführers Macbeth zum König von Schottland. Es ist eine Geschichte, die im Prinzip so alt ist wie die Zeit selbst. Sie handelt von Loyalität, Verrat, Schicksal, Ehre und Wahnsinn. Es ist eine Geschichte, die sich sehr facettenreich gestaltet und die den Zuschauer einfach weiß mitzureißen. Nicht wegen der Action, von der es so gut wie nichts zu sehen gibt, sondern vielmehr wegen dem unheimlich hohen Maß an Emotionen, mit denen Justin Kurzel es versteht einen an den Bildschirm zu bannen. Und doch, trotz den bekannten, storytechnischen Schemen, lässt sich dieser Film nur schwer mit anderen historisch angehauchten Filmen und Serien vergleichen.

      Der Film lebt maßgeblich von den fantastischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller, was mich einmal mehr zuversichtlich auf den kommenden Assassin's Creed Film stimmt ... Denn Michael Fassbender und Marion Cotillard harmonieren einfach nur perfekt miteinander! Vor allem Fassbender muss man hier einfach noch mal verstärkt hervorheben, der in diesem Film, für meinen Geschmack, seine bisher beste Leistung abgeliefert hat und einmal mehr eindrucksvoll bewiesen hat, was für ein brillanter Schauspieler er doch ist. Nur wenige Schauspieler können die Gefühle, und insbesondere die Tragik einer Figur, so authentisch - alleine mit ihrer Mimik - vermitteln, wie er es als Macbeth mal wieder getan hat. Doch auch Marion Cotillard liefert einen mehr als nur guten Job ab!

      Man merkt dem Film in nahezu jedem Moment den unheimlichen Respekt an, den die Verantwortlichen vor der Vorlage von Shakespeare gehabt haben. Die Dialoge könnten 1 zu 1 seinem Stück entnommen worden sein, die Handlung selbst lässt - meines Wissens nach - wenig vom Originalwerk aus und verarbeitet dieses so ausführlich wie nur irgend möglich. Doch genau hier könnte auch der Knackpunkt liegen, aus dem viele Leute diesem Film eventuell nichts abgewinnen können ... Die Sprache ist nicht zeitgemäß. Anfänglich fällt es schwer den Dialogen zu folgen. Zwar kann man der Handlung selbst auch ausschließlich anhand der Bilder und Eindrücke folgen, doch wirkt dies auf Dauer etwas ermüdend. Wenn man wirklich alles vom Film aufsaugen will, dann muss man sich auch vollkommen darauf einlassen. Man muss in diesem Werk versinken und alles andere um einen herum ausblenden. Der Film will nicht unterhalten, sondern will er unter die Haut gehen. Und das schafft er nur, wenn man sich darauf auch wirklich einlässt.
      Dies liegt zum einen an dem brillanten Cast, aber ebenso an der geschickten Kameraführung und den vielen, wunderschönen Weitsichtaufnahmen, dem nahezu perfekt abgestimmten, und äußerst dramatischen, Soundtrack sowie den vielen Entwicklungen, denen man selbst Zeuge wird.

      Fazit
      Für mich persönlich ist Macbeth nicht weniger, als ein in sich stimmiges Kunstwerk. Ein Film, wie man ihn nur selten zusehen bekommt. Ein sehr ungewöhnlicher, aber nicht minder beeindruckender, Film. Man muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass man hier keinen historischen Film im Stil eines Troja zu sehen bekommt. Vielmehr erlebt man eine Neufassung des weltbekannten Stücks von Shakespeare, das weniger unterhält, dafür aber umso mehr fasziniert.
      Wer mit dieser Art von Film etwas anzufangen weiß - und sich einfach mal mehr wünscht, als lediglich einen weiteren kurzweiligen Film - der ist mit Macbeth zumindest nicht falsch beraten. Ich für meinen Teil war jedenfalls sehr positiv überrascht von der gewaltigen Intensität, die dieser Film auf mich ausgestrahlt hat. Unter anderem auch, weil ich eigentlich ganz andere Vorstellungen an den Film gehabt hatte.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“


    • Gerade habe ich einen der (deutschen-)Filme gesehen der letztes Jahr wohl am meisten Aufmerksamkeit erregt hat. Victoria ist nämlich ein gewagtes Experiment was aber letztlich geglückt ist. Der Film ist eine einzige Kamerafahrt. 140 Minuten ohne Schnitte. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Schauspieler haben 2h 20Min ohne Pause gedreht. Ein einziger Take für den ganzen Film. Ich finde das ist der absolute Wahnsinn. Wenn man dies weiß, kann man nur den Hut ziehen. Das Drehbuch hatte gerade mal 12 Seiten für einen 2,5 Stunden Film. Es wurde extra so kurz gehalten damit den Schauspielern viel Raum zum improvisieren blieb. Dadurch entstehen mMn richtig authentische Dialoge und eine generell beeindruckende Dynamik im Film.
      Insgesamt möchte ich schonmal vorweg greifen und jedem diesen Film empfehlen der sich für sowas interessiert. Soweit ich weiß ist der Film der erste und einzige seiner Art in dieser Länge.

      Ohne viel zu spoilern möchte ich kurz auf die Handlung eingehen. Der Film fängt relativ langsam an. Die namensgebende Victoria (Laia Costa) ist eine frisch vor drei Monaten nach Berlin gezogene Spanierin. Der Film beginnt um ca. 3-4 Uhr Nachts in einem Berliner Club. Dort lernt sie die 4 Jungs Sonne, Boxer, Blinker und Fuß kennen. Auf den ersten Blick typische angetrunkene halbstarke die sie angraben. Allerdings lässt sie sich darauf ein und zieht mit ihnen durch die Nacht. Daraufhin beginnt man langsam ein Gefühl für die Charaktere zu bekommen und merkt auch dass etwas nicht stimmt. Letztlich kommt es wie es kommen muss und die Stimmung schlägt um. Was, wie, wo und warum erzähle ich nicht. Nur so viel: Es wird noch sehr spannend und dramatisch.
      Die Charaktere, allen voran Victoria und Sonne (der großartige Frederick Lau den wohl jeder kennen dürfte) sind sehr authentisch. Dadurch dass Victoria aus Spanien kommt, kann sie natürlich kaum deutsch. Es wird also im ganzen Film ein Englisch/Deutscher Dialog geführt. Dieser ist null aufgesetzt und tatsächlich so wie man nunmal gebrochen Englisch redet als Deutscher. Da werden keine großen Wörter geschwungen sondern versucht so direkt wie möglich zu erklären was man meint. Zwischendurch natürlich unter zuhilfenahme von deutschen Wörtern. "We are no Zugezogene". Hier merkt man auch die starke Improvisation. Finde es einfach nur gelungen wie echt sich die Dialoge anfühlen. Einzig später bei einem bestimmten Charakter wurde man imo etwas aus der Authentizität herausgerissen. Ansonsten könnte es auch echt eine reale Aufnahme sein. Die Jungs reden wie man halt so redet, nichts aufgesetztes.

      Die Geschichte ansich mag vielleicht kein Meisterwerk sein. Behält man sich aber die ganzen Umstände im Hinterkopf kann man nur beeindruckt sein. Der Film ist aktuell neu auf Netflix schaubar, gebt ihm bitte eine Chance. Der Film kam ja durchgehend gut an, ich hoffe das motiviert deutsche Regisseure weiter solche coolen Experimente zu machen und das oftmals langweilige deutsche Kino aufzubessern. Tragisch dass der Film keine Oscarnominierung bekommen konnte, da er für einen ausländischen Film zuviel Englischsprachigen Inhalt hat. Was ein Reinfall, absolut bescheuerte Regelung.

      Eine top Empfehlung von mir alleine um sich mal anzuschauen wie ein Film ganz ohne Schnitt aussieht.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Central Intelligence




      Ich war gestern Abend in Central Intelligence, der neuen (Action-)Komödie des Comedian Kevin Hart und dem wohl allseits bekannten Schauspieler Dwayne "The Rock" Johnson. Vorab, der Film hat mir sehr gut gefallen, allerdings bin ich auch ein großer DJ Fanboy.

      Zunächst mal zur Story (ohne große Spoiler):
      Die Story ließe sich grundsätzlich wahrscheinlich auch in 5 Minuten erzählen. Der Film beginnt vor 20 Jahren am letzten Tag der Highschool, Bob (DJ) ist ein dicker Weirdo ohne Freunde und wird gemobbt, CJ (Hart), auch "The Golden Jet" genannt und beliebtester Schüler überhaupt, ist der einzige, der ihm in einer pikanten Situation hilft. 20 Jahre später ist CJ ein einfacher Buchhalter, dessen Leben nicht annähernd so verlaufen ist, wie gedacht und selbst die Ehe mit seiner Traumfrau ist problematisch. Dann meldet sich Bobby aus der Highschool bei ihm, die beiden hängen einen Abend zusammen ab und Bob benutzt CJ für die Entschlüsselung seltsamer Bankdaten. Tags drauf steht die CIA vor CJs Tür und ist hinter Bobby her. Im weiteren Verlauf der Story ist CJ mehrfach hin- und hergerissen, ob er Bobby helfen soll, oder der CIA. Gegen Ende gibt es einen Höhepunkt, bei dem mehrere Parteien aufeinander treffen und CJ sich entscheiden muss. Der Film schließt mit einer Szene beim Klassentreffen der ehemaligen Highschool Abgänger.

      Der Film lebt nicht von seiner Story, die doch relativ 0815 ist und oft auch vorhersehbar, wenngleich doch ein wenig Spannung bleibt, da der Zuschauer bis zum Höhepunkt nicht wirklich einschätzen kann, ob Bob tatsächlich der "Gute" oder doch der "Böse" ist. Der Film baut vielmehr auf den Gags auf, Kevin Hart ist nun mal Comedian und so jagt eigentlich ein Lacher den nächsten. Die Actionszenen sehen nicht unbedingt übertrieben aus und sind doch etwas rarer als zunächst von mir angenommen, der komödiantische Teil steht doch sehr im Vordergrund. Der Humor mag in einigen Fällen recht plump und einfach gestrickt sein, dennoch war ich am laufenden Band am Lachen und habe das Grinsen kaum aus dem Gesicht bekommen!

      Zusammengefasst: der Film hatte etwas weniger Action als erwartet, war aber sehr unterhaltsam und wer DJ und KH mag, der sollte sich diesen Film unbedingt angucken. Wem Kevin Hart nicht viel sagt, auch nicht schlimm, er und DJ ergänzen sich nicht nur in Sachen Körpergröße wunderbar. Für mich gab es viel zu lachen und es hat sich gelohnt!
      Fist of Love