Grundsätzlich kann ich @OneBrunou zum neuesten Marvel Film, Thor: Ragnarök, nur zustimmen. Einen Punkt wollte ich allerdings doch ansprechen den ich nicht unter den Teppich kehren möchte: der Humor.
Dieser Film setzt einen Trend fort, der seit dem Erfolg von Guardians Of The Galaxy immer öfter zu bemerken ist. Nicht nur im Hause Marvel sondern auch bei DC oder auch anderen Blockbustern.
An allen Ecken und Enden findet man eingestreute Witze und Sarkasmus um dem Zuschauer ein locker flockiges Kinoerlebnis zu bieten. An sich ist das auch kein verwerfliches Ziel, birgt jedoch die Gefahr der Story und den Charakteren einiges an Relevanz zu kosten. Es kommt einem manchmal so vor als hätte man Angst oder würde sich gar schämen Emotionen zu zeigen und das Publikum, mit dem Erzählten fesseln, zu wollen.
Vielleicht pochen die Studios darauf, weil sie ein geringeres Risiko mit so einem Weg eingehen oder man traut dem Zielpublikum nicht genügend reife zu.
Filme wie Wonder Woman, Logan und ironischerweise Guardians Of The Galaxy 1&2 haben mehr als bewiesen, dass es sich auszahlt sein Publikum zu respektieren und zu fordern.
Logan hat ein Statement gesetzt indem er zeigte, dass Superhelden durchaus ein erwachsenes Publikum ansprechen können, welches auch vor brachialen Bildern nicht zurückschreckt.
Wonder Women zeigte, dass Handeln mit Herz, um schlicht das Richtige zu tun, nach wie vor ein Publikum begeistern kann, wobei die klassischen Good Guys heutzutage ein schweres Leben im Schatten der Badasses und Antihelden führen.
Und Guardians Of The Galaxy haben die unbekannten Weirdos zu absoluten Rockstars gemacht, was nicht nur am Humor lag. Von allen Marvel Filmen hatte GOTG2 das wohl emotional packendste Ende, weil man sich in den richtigen Momenten sowohl selber als auch das Publikum ernst nahm. Anders hätte es nicht funktioniert einen weinenden Waschbär als letztes Bild des Films zu zeigen.
Eins haben all diese Filme gemein: sie trauen sich etwas und gehen Risiken ein. Und gerade bei Marvel muss ich schon Schmunzeln, weil sie sich inzwischen Narrenfreiheit erarbeitet haben. Sie könnten ohne Problem den Namen ihres nächsten Films unter Verschluss halten und man würde ihnen trotzdem die Tickets aus den Händen reißen. Deswegen ist es für mich immer noch ein Rätsel warum man in Deutschland Ragnarök nicht zu vermarkten wusste, obwohl es einerseits unfassbar cool klingt und prinzipiell irrelevant ist, aber gut ich bin kein Marktforscher.
Ich gehe ins Kino um mich von den Geschichten und den Charakteren fesseln zu lassen. Ich möchte lachen, weinen, mich fürchten, mich ärgern, Neugier entwickeln und Gänsehaut bekommen. Wenn mir allerdings ein Höhepunkt oder ein wichtiger Moment mit einem Witz genommen wird muss das fast schon eine Dekonstruktion eines Genres sein, denn sonst reißt man mich aus dem Film raus indem man versucht mir einen fehlplatzierten Witz den Rachen runterzuwürgen. Ich kann mit schwerwiegenden Momenten umgehen, dann gebt sie mir auch bitte.
Wenn ich einen Film schaue, der sich Ragnarök nennt, dann will ich keine Witzeparade sehen sondern eine über alles schwebende Angst vor dem bevorstehenden Weltuntergang spüren! Gut gesetzter Humor kann das Gesamtbild abrunden, aber ganz sicher nicht mit einem Teufelsanus-Portal oder Penis Metaphern wenn die Valkyre eine dicke Kanone an ihren Unterleib hält und durch die Gegend ballert.
Egal ob OB's Theorie im Spoilerkasten stimmt oder nicht, Banner musste eine wichtige Entscheidung treffen und statt das zu zelebrieren opfert man diesen Moment für einen schlechten und vorhersehbaren Gag! Das ist absolute Verschwendung!
Auch einigen Interaktionen zwischen Thor und Loki wird das Gewicht durch die lockeren Sprüche und Witze genommen obwohl diese Momente wirklich stark hätten sein können. Das nimmt auch Odins Schicksal die Relevanz. Wozu war sein Charakter Arc gut wenn nicht seine beiden Söhne wachsen zu lassen? Stimmt den Höhepunkt ihrer Interaktionen bilden ja Witze, wie konnte ich das vergessen /s.
Das klingt jetzt alles unfassbar harsch und das obwohl ich Thor 3 wirklich gut fand und zum oberen Drittel der Marvel Filme zähle, aber dieser Trend gefällt mir nicht. Dementsprechend wollte ich das auch ansprechen.
Einerseits weil dieser Trend Gefahren birgt. Auf kurze Sicht mag das nicht so wild sein und wer gerade erst aus dem Kino kommt denkt sich wahrscheinlich "was will der Depp eigentlich", aber auf lange Sicht nimmt diese Art des Humors dem Geschehen sämtliche Relevanz.
Und auf der anderen Seite haben andere Filme des Genres und auch des gleichen Hauses bewiesen, dass es anders geht.
Nichtsdestotrotz, der Film lohnt sich definitiv auch wenn ich viel gemosert habe.
In dem Sinne, habt Spaß im Kino.
Dieser Film setzt einen Trend fort, der seit dem Erfolg von Guardians Of The Galaxy immer öfter zu bemerken ist. Nicht nur im Hause Marvel sondern auch bei DC oder auch anderen Blockbustern.
An allen Ecken und Enden findet man eingestreute Witze und Sarkasmus um dem Zuschauer ein locker flockiges Kinoerlebnis zu bieten. An sich ist das auch kein verwerfliches Ziel, birgt jedoch die Gefahr der Story und den Charakteren einiges an Relevanz zu kosten. Es kommt einem manchmal so vor als hätte man Angst oder würde sich gar schämen Emotionen zu zeigen und das Publikum, mit dem Erzählten fesseln, zu wollen.
Vielleicht pochen die Studios darauf, weil sie ein geringeres Risiko mit so einem Weg eingehen oder man traut dem Zielpublikum nicht genügend reife zu.
Filme wie Wonder Woman, Logan und ironischerweise Guardians Of The Galaxy 1&2 haben mehr als bewiesen, dass es sich auszahlt sein Publikum zu respektieren und zu fordern.
Logan hat ein Statement gesetzt indem er zeigte, dass Superhelden durchaus ein erwachsenes Publikum ansprechen können, welches auch vor brachialen Bildern nicht zurückschreckt.
Wonder Women zeigte, dass Handeln mit Herz, um schlicht das Richtige zu tun, nach wie vor ein Publikum begeistern kann, wobei die klassischen Good Guys heutzutage ein schweres Leben im Schatten der Badasses und Antihelden führen.
Und Guardians Of The Galaxy haben die unbekannten Weirdos zu absoluten Rockstars gemacht, was nicht nur am Humor lag. Von allen Marvel Filmen hatte GOTG2 das wohl emotional packendste Ende, weil man sich in den richtigen Momenten sowohl selber als auch das Publikum ernst nahm. Anders hätte es nicht funktioniert einen weinenden Waschbär als letztes Bild des Films zu zeigen.
Eins haben all diese Filme gemein: sie trauen sich etwas und gehen Risiken ein. Und gerade bei Marvel muss ich schon Schmunzeln, weil sie sich inzwischen Narrenfreiheit erarbeitet haben. Sie könnten ohne Problem den Namen ihres nächsten Films unter Verschluss halten und man würde ihnen trotzdem die Tickets aus den Händen reißen. Deswegen ist es für mich immer noch ein Rätsel warum man in Deutschland Ragnarök nicht zu vermarkten wusste, obwohl es einerseits unfassbar cool klingt und prinzipiell irrelevant ist, aber gut ich bin kein Marktforscher.
Ich gehe ins Kino um mich von den Geschichten und den Charakteren fesseln zu lassen. Ich möchte lachen, weinen, mich fürchten, mich ärgern, Neugier entwickeln und Gänsehaut bekommen. Wenn mir allerdings ein Höhepunkt oder ein wichtiger Moment mit einem Witz genommen wird muss das fast schon eine Dekonstruktion eines Genres sein, denn sonst reißt man mich aus dem Film raus indem man versucht mir einen fehlplatzierten Witz den Rachen runterzuwürgen. Ich kann mit schwerwiegenden Momenten umgehen, dann gebt sie mir auch bitte.
Wenn ich einen Film schaue, der sich Ragnarök nennt, dann will ich keine Witzeparade sehen sondern eine über alles schwebende Angst vor dem bevorstehenden Weltuntergang spüren! Gut gesetzter Humor kann das Gesamtbild abrunden, aber ganz sicher nicht mit einem Teufelsanus-Portal oder Penis Metaphern wenn die Valkyre eine dicke Kanone an ihren Unterleib hält und durch die Gegend ballert.
Egal ob OB's Theorie im Spoilerkasten stimmt oder nicht, Banner musste eine wichtige Entscheidung treffen und statt das zu zelebrieren opfert man diesen Moment für einen schlechten und vorhersehbaren Gag! Das ist absolute Verschwendung!
Auch einigen Interaktionen zwischen Thor und Loki wird das Gewicht durch die lockeren Sprüche und Witze genommen obwohl diese Momente wirklich stark hätten sein können. Das nimmt auch Odins Schicksal die Relevanz. Wozu war sein Charakter Arc gut wenn nicht seine beiden Söhne wachsen zu lassen? Stimmt den Höhepunkt ihrer Interaktionen bilden ja Witze, wie konnte ich das vergessen /s.
Das klingt jetzt alles unfassbar harsch und das obwohl ich Thor 3 wirklich gut fand und zum oberen Drittel der Marvel Filme zähle, aber dieser Trend gefällt mir nicht. Dementsprechend wollte ich das auch ansprechen.
Einerseits weil dieser Trend Gefahren birgt. Auf kurze Sicht mag das nicht so wild sein und wer gerade erst aus dem Kino kommt denkt sich wahrscheinlich "was will der Depp eigentlich", aber auf lange Sicht nimmt diese Art des Humors dem Geschehen sämtliche Relevanz.
Und auf der anderen Seite haben andere Filme des Genres und auch des gleichen Hauses bewiesen, dass es anders geht.
Nichtsdestotrotz, der Film lohnt sich definitiv auch wenn ich viel gemosert habe.
In dem Sinne, habt Spaß im Kino.
"Have you ever read the poetry of the great airbending Guru, Lahima?"