Es wird Zeit, dass ich mal wieder ein Essay aus dem Ärmel schüttle. Wer Zeit hat, darf ihn sich gerne durchlesen, freue mich auf etwaige Diskussionen. ; )
Heute geht es um etwas, dass jedem während des Mangas immer wieder auffällt. Es sind nicht die Kämpfe oder Handlungen selbst, sondern die Persönlichkeit, die ein jeder Charakter aus gewissen Idealen aufbauen kann. Seien es Träumer, Realisten oder Fanatiker – für Abwechslung ist allemal gesorgt. Zeit, diesen Kern zu betrachten, der nicht nur das äußerlich sichtbare, sondern das, was im Charakter vorgeht, zu ergründen. Die Handlungen, die vorgenommen werden, entspringen immerhin diesen Überzeugungen, die nahezu jede namhafte Figur vertritt und sich so ein Spektrum aus verschiedensten Grundsätzen ergibt, welches gerade in einer so ausgeprägten Welt, wie sie in One Piece bestehend ist, eine große Bedeutung zugesprochen bekommt.
Fängt man bei dem auffälligsten Kontrast an, so stechen vor allem Gerechtigkeit und Freiheit hervor, die an sich vereinbar sind – in One Piece wiederum einen der krassesten Gegensätze überhaupt darstellt. Das Schwarz-Weiss-Denken der Absoluten Gerechtigkeit [AG] sieht die Freiheit selbst durch Piraterie bedroht. Folglich bildet sich Ungerechtigkeit, die die bösen Piraten der angehörigen Bevölkerung auflasten, um ihre eigenen verwerflichen Ziele durchzusetzen. Das Ideal der AG kann also als Einbahnstraße angesehen werden, die jeder Anhänger verfolgt. Hervorzuheben wäre Aka Inu, der diesen Weg kontinuierlich begeht und das Ziel der Marine für Sicherheit zu sorgen, mit der völligen Auslöschung der Piraterie gleichsetzt. Sein Lebensinhalt dreht sich darum, Piraten zu töten und jede Form des deklarierten Verbrechertums zu unterbinden. Opfer für die Aufrechterhaltung dieser Ideologie sind daher selbstverständlich, da sie dem höher angesehenen Zweck dienlich sind. Zivilisten, Soldaten, ganz einfach jeder Mensch, der nicht konform erscheint, kann dieser obersten Priorität nicht gerecht werden und verliert dadurch seine Ehre und sein Leben.
Dieser Tunnelblick stellt etwas dar, was einerseits die festeste – zugleich radikalste – Überzeugung darstellt, da sie mit absolut jedem erdenklichen Mittel durchgepeitscht wird. Man hat keine Hemmungen auch nur eine Möglichkeit nicht zu auszuschöpfen, weshalb die Effektivität selbst hoch, die Menschlichkeit jedoch darunter leidet, da man blindem Fanatismus unterworfen ist. Da wir als Leser wissen, dass die AG ihre Schattenseiten aufweist, diese Form der Gerechtigkeit bloß eine Flagge ist, unter der alle Gräueltaten versteckt werden, und der Konflikt zwischen Piraten und Marine sich immer weiter aufschaukeln wird, kann man mutmaßen, dass der alles verändernde Krieg, den Whitebeard prophezeit, auch dafür da ist, um diese Krankheit, sprich, diese krankhafte Verfolgung der AG – dem Wahnsinn, dem man dadurch obliegt – zu besiegen und neue dominierende Ideale in die Marine zu bringen.
Da Oda besonderen Wert auf Moral legt und alle guten Charaktere auch moralische Werte, wie Gewissen, Tugenden und anderes vertreten, dadurch vielschichtig und ausgeglichener wirken, denke ich, dass die Marine – bisher als Gegenspieler etabliert – auch diese Gedanken erhalten muss. Das Ziel ist schließlich korrekt, nur der Weg ist falsch, wodurch sich die Antagonistenrolle auf Marineseite auch relativ schnell etablieren konnte. Wie in anderen Threads geschrieben, ist eine Marine für die One Piece Welt unabdingbar, nur, die Form und das Ideal muss ausgetauscht werden. Dieser langwierige Prozess wird Jahre brauchen, aber nicht umsonst wird gerade ein Zeitsprung eingesetzt. Kandidaten auf Seiten der Marine haben wir schon lange, sei es der zukünftige Admiral Corby [nicht vergessen, alleine die Tatsache, dass es sein Traum ist, deutet darauf hin, dass der bloße Weg dahin, diesem guten Menschen auch nicht gänzlich verwährt bleiben wird - sein momentanes Training ist jedenfalls ein guter Schritt in die Richtung], der tiefsinnige Ao Kiji oder der ehrenwerte, seinen Idealen stets treu bleibende Smoker.
Weiter gehend gibt es gezielt persönliche Einstellungen gegenüber der Gesellschaft, wie im Ruffy Flashback erstmals deutlicher hervorgehoben. Ein adeliges Kind, Sabo, ist von der hohen Klasse angewidert, da sie sich in ihrer Rolle über andere Menschen erhebt und ihr Reichtum Grund genug ist, um den armen Pöbel zu verabscheuen und deren Tod ohne mit der Wimper zu zucken, in Kauf nehmen. Sabo sah das brennende Grey Terminal, die darin lebenden Menschen und es war den Reichen völlig einerlei, ob dabei arme, unwerte Menschen ums Leben kämen. Wer keinen Einfluss hat, ist bloß Dreck, der das Ansehen des Lebensraumes der Schönen und Reichen verschmutzt. Dragon sah dies und die Szene mit Sabo habe ich schon früh nicht als Indiz für dessen mögliches Überleben gedeutet, sondern viel eher als Bestätigung für Dragons Ziel.
Sabo war der kleine Junge, der früh verstanden hat, was an der korrupten oberen Gesellschaft falsch ist, obwohl er eben jener entsprungen ist. Diese frühe Einsicht bestärkte Dragon darin, dass sein Kampf dagegen richtig ist. So und nicht anders habe ich dies interpretiert. Ein Revolutionär Sabo erscheint mir da zu sehr aus dem Hut gezaubert. Als Anstoß und Einsicht in das Leben des blümeranten Adels war dieser Knirps mehr als gut integriert. Das rechtfertigt seine Charakterrolle bereits, imo. Nicht umsonst wird das Treffen zwischen Dragon und Ruffy etwas ganz besonderes, wie uns im Pausenspecial bestätigt wurde. Diese Ansicht stellt mindestens ein Motiv der großen Revolution dar, wo uns doch das meiste an Informationen diesbezüglich unterschlagen wurde. Eine gerechte Welt, in der keine versinnbildlichende Schere existiert. Bisher ist es Wunschdenken, vielleicht sogar ein bloßer Traum. Wie Dragon selbst es interpretiert, wissen wir nicht, aber weiter geht es auch mit der eigentlichen Behandlung der Träumerei.
Der eigene Weg, der eigene Traum, die eigene Überzeugung. Das sind drei Eigenschaften, die an sich das gleiche beschreiben. Ruffy, Blackbeard – zwei Träumer, wie man sie kennt. Wer einen Traum hat, der hat auch einen verstärkten Lebenswillen, da er eben jenen daraus zieht, solange zu leben, bis sich der Erfüllung des Traumes stetig angenähert wird. Der Wille stellt die Stärke da, etwas, was Ruffy und Blackbeard beide Situationen überleben ließ, die sie eigentlich hätte töten müssen. Der Unterschied hierbei ist wieder die Route des Weges. Wandelt man auf dem Pfad der Tugend oder den Pfad, an dem jedes Mittel zu gebrauchen ist, um sein persönliches Ziel zu erreichen. Gesondert hervorzuheben ist 'Bushido' Zorro, dessen beschrittener Weg am deutlichsten aufgezeigt wird. Der Weg des Schwertes, der ihn stärker werden und Grenzen verrücken lässt. Träume sind auch etwas, dass man opfern kann, um eben einen anderen zu verwirklichen. Nicht alle klammern sich an ihren eigenen Traum, da es bereits durch Loyalität und Freundschaft geprägt ist, etwas erreicht zu haben, indem man wem anders hilft und eben dessen Ziel mittragen will.
Jemand wie Zorro hat seinen Weg, aber sein Stolz wird trotzdem nicht gebrochen, wenn er nicht der beste Schwertkämpfer werden würde. Wenn Ruffy König wird, hat Zorro etwas geschafft, dass wortwörtlich schwerer ist, als seine eigene Aufgabe. So kann es beispielsweise auch Lysop ergehen, der an der Seite des Piratenkönigs – als Teil von DER einen Crew – bereits automatisch als tapferer Krieger der Meere angesehen werden kann. Immerhin würde er seinen Teil dazu beitragen, eine der schwersten Herausforderungen überhaupt zu schultern. Und wenn das keinen Mut beweist?
Ebenso, wie sich die Strohhutbande platonisch zu lieben scheint, ergeht es auch Familien, verstärkter Freundschaft, wie sie bei Whitebeard und Roger deutlich hervorgehoben wurden. Nicht die Macht, sondern die Freiheit, die ohne Zwänge und bedingungslos treuen Mitstreitern um ein vielfaches schöner erscheint, war das blühende Ideal der alten Ära. In Anbetracht der verschiedensten Ansichten in der kommenden Ära wird Chaos entstehen, da sich eben nicht wie damals jemand an die Spitze stellte und dessen Eigenschaften hervorragend waren. Wer ganz oben steht, diktiert Werte und Moral. So schien es bei Roger zu sein, den man als König der Piraten akzeptierte. Das er auf eben jenen Mann wartet, der seinen Weg fortsetzt, zeigt auf, dass es tatsächlich nur den Einen geben kann.
Dies erscheint mir als triftigster Grund, wieso es seit Jahrzehnten keinen König mehr gab. Es ist nicht das, was er dafür erreicht, sondern das Holz, aus dem seine Individualität geschnitzt ist. Das Ruffy und Roger so oft verglichen werden, zeigt, dass es auch in ferner Zukunft einen jüngeren, dennoch charakterlich ausgeprägten Mann geben wird, der das Szepter versinnbildlichend in die Hand nimmt. Whitebeard erkannte dies ebenfalls und versicherte Teach, dass er nicht jene Person sein wird. Da Blackbeard es nicht besser weiß, läuft er aus der Sicht des Lesers zwar einen geplanten, aber dennoch zu einer Sackgasse führenden weg, der in seiner finalen Niederlage sein Ende finden wird.
Zum Schluss kommt von mir die Richtung, die am meisten Diskussionsspielraum bietet und nicht nur vertieft, sondern überhaupt erst einmal in der Theorie aufgebaut werden müsste.
Der Realismus, den gesondert Don Quichotte de Flamingo auslebt. Er weiß die großen Momente zu schätzen und bezeichnet seine Anwesenheit im Großen Ereignis als aufregend, da er selbst damit zum Teil der Geschichte wird. Er selbst, ein einzelner Mensch, wirkt bei einer Sache mit, die die Maße der gesamten Menschheit völlig neu definieren kann. Als kleiner Teil eines Ganzen fühlt er sich in einer Rolle, die, je mehr er sich in den Krieg einbringt, dickgedruckter erwähnt wird und nie mehr vergessen werden kann. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass De Flamingo geheimnisvoll ist, aber ich sehe seine Ideale wirklich darin, im Leben etwas zu erreichen, um selbst im Tod nicht vergessen zu werden. Das er dabei Spaß und Brutalität unter eine Kappe bringt, stellt seinen perfiden, aber dennoch genialen Charakter zur Schau.
Im Großen Ereignis sagte er, dass der Sieger die Gerechtigkeit neu definiert. Und da er auf der Seite der Sieger stand, wird er nicht nur seinen Weg in die Historie selbst, sondern auch seinen anteiligen Einfluss finden. Das er mit der Regierung eng zusammen arbeitet, zeigt, dass er überall seine Finger im Spiel hat. Um nicht zu sagen, seine Fäden überall im Spiel hat. Die breite Kontrolle, die er in verschiedensten Institutionen genießt, deutet schon stark auf seine eigentlichen Fähigkeiten hin. Nicht nur persönlich, sondern auch kämpferisch scheint er auf Kontrolle aus zu sein. Man kann wirklich sagen, dass er stets alles im Griff hat, da er einer der wenigen Charaktere ist, die noch niemals unsicher, unterlegen oder andersweitig einen schwachen Moment hatten. Bisher ist er, der die Welt, so wie ist, erklären kann, der Charakter, der bisher einfach immer Recht behalten hat. Das macht den Reiz an ihm aus und schließt damit auch mein Essay über verschiedenste Persönlichkeiten ab.
Wenn ihr das gelesen habt, danke ich euch. ^^
Heute geht es um etwas, dass jedem während des Mangas immer wieder auffällt. Es sind nicht die Kämpfe oder Handlungen selbst, sondern die Persönlichkeit, die ein jeder Charakter aus gewissen Idealen aufbauen kann. Seien es Träumer, Realisten oder Fanatiker – für Abwechslung ist allemal gesorgt. Zeit, diesen Kern zu betrachten, der nicht nur das äußerlich sichtbare, sondern das, was im Charakter vorgeht, zu ergründen. Die Handlungen, die vorgenommen werden, entspringen immerhin diesen Überzeugungen, die nahezu jede namhafte Figur vertritt und sich so ein Spektrum aus verschiedensten Grundsätzen ergibt, welches gerade in einer so ausgeprägten Welt, wie sie in One Piece bestehend ist, eine große Bedeutung zugesprochen bekommt.
Fängt man bei dem auffälligsten Kontrast an, so stechen vor allem Gerechtigkeit und Freiheit hervor, die an sich vereinbar sind – in One Piece wiederum einen der krassesten Gegensätze überhaupt darstellt. Das Schwarz-Weiss-Denken der Absoluten Gerechtigkeit [AG] sieht die Freiheit selbst durch Piraterie bedroht. Folglich bildet sich Ungerechtigkeit, die die bösen Piraten der angehörigen Bevölkerung auflasten, um ihre eigenen verwerflichen Ziele durchzusetzen. Das Ideal der AG kann also als Einbahnstraße angesehen werden, die jeder Anhänger verfolgt. Hervorzuheben wäre Aka Inu, der diesen Weg kontinuierlich begeht und das Ziel der Marine für Sicherheit zu sorgen, mit der völligen Auslöschung der Piraterie gleichsetzt. Sein Lebensinhalt dreht sich darum, Piraten zu töten und jede Form des deklarierten Verbrechertums zu unterbinden. Opfer für die Aufrechterhaltung dieser Ideologie sind daher selbstverständlich, da sie dem höher angesehenen Zweck dienlich sind. Zivilisten, Soldaten, ganz einfach jeder Mensch, der nicht konform erscheint, kann dieser obersten Priorität nicht gerecht werden und verliert dadurch seine Ehre und sein Leben.
Dieser Tunnelblick stellt etwas dar, was einerseits die festeste – zugleich radikalste – Überzeugung darstellt, da sie mit absolut jedem erdenklichen Mittel durchgepeitscht wird. Man hat keine Hemmungen auch nur eine Möglichkeit nicht zu auszuschöpfen, weshalb die Effektivität selbst hoch, die Menschlichkeit jedoch darunter leidet, da man blindem Fanatismus unterworfen ist. Da wir als Leser wissen, dass die AG ihre Schattenseiten aufweist, diese Form der Gerechtigkeit bloß eine Flagge ist, unter der alle Gräueltaten versteckt werden, und der Konflikt zwischen Piraten und Marine sich immer weiter aufschaukeln wird, kann man mutmaßen, dass der alles verändernde Krieg, den Whitebeard prophezeit, auch dafür da ist, um diese Krankheit, sprich, diese krankhafte Verfolgung der AG – dem Wahnsinn, dem man dadurch obliegt – zu besiegen und neue dominierende Ideale in die Marine zu bringen.
Da Oda besonderen Wert auf Moral legt und alle guten Charaktere auch moralische Werte, wie Gewissen, Tugenden und anderes vertreten, dadurch vielschichtig und ausgeglichener wirken, denke ich, dass die Marine – bisher als Gegenspieler etabliert – auch diese Gedanken erhalten muss. Das Ziel ist schließlich korrekt, nur der Weg ist falsch, wodurch sich die Antagonistenrolle auf Marineseite auch relativ schnell etablieren konnte. Wie in anderen Threads geschrieben, ist eine Marine für die One Piece Welt unabdingbar, nur, die Form und das Ideal muss ausgetauscht werden. Dieser langwierige Prozess wird Jahre brauchen, aber nicht umsonst wird gerade ein Zeitsprung eingesetzt. Kandidaten auf Seiten der Marine haben wir schon lange, sei es der zukünftige Admiral Corby [nicht vergessen, alleine die Tatsache, dass es sein Traum ist, deutet darauf hin, dass der bloße Weg dahin, diesem guten Menschen auch nicht gänzlich verwährt bleiben wird - sein momentanes Training ist jedenfalls ein guter Schritt in die Richtung], der tiefsinnige Ao Kiji oder der ehrenwerte, seinen Idealen stets treu bleibende Smoker.
Weiter gehend gibt es gezielt persönliche Einstellungen gegenüber der Gesellschaft, wie im Ruffy Flashback erstmals deutlicher hervorgehoben. Ein adeliges Kind, Sabo, ist von der hohen Klasse angewidert, da sie sich in ihrer Rolle über andere Menschen erhebt und ihr Reichtum Grund genug ist, um den armen Pöbel zu verabscheuen und deren Tod ohne mit der Wimper zu zucken, in Kauf nehmen. Sabo sah das brennende Grey Terminal, die darin lebenden Menschen und es war den Reichen völlig einerlei, ob dabei arme, unwerte Menschen ums Leben kämen. Wer keinen Einfluss hat, ist bloß Dreck, der das Ansehen des Lebensraumes der Schönen und Reichen verschmutzt. Dragon sah dies und die Szene mit Sabo habe ich schon früh nicht als Indiz für dessen mögliches Überleben gedeutet, sondern viel eher als Bestätigung für Dragons Ziel.
Sabo war der kleine Junge, der früh verstanden hat, was an der korrupten oberen Gesellschaft falsch ist, obwohl er eben jener entsprungen ist. Diese frühe Einsicht bestärkte Dragon darin, dass sein Kampf dagegen richtig ist. So und nicht anders habe ich dies interpretiert. Ein Revolutionär Sabo erscheint mir da zu sehr aus dem Hut gezaubert. Als Anstoß und Einsicht in das Leben des blümeranten Adels war dieser Knirps mehr als gut integriert. Das rechtfertigt seine Charakterrolle bereits, imo. Nicht umsonst wird das Treffen zwischen Dragon und Ruffy etwas ganz besonderes, wie uns im Pausenspecial bestätigt wurde. Diese Ansicht stellt mindestens ein Motiv der großen Revolution dar, wo uns doch das meiste an Informationen diesbezüglich unterschlagen wurde. Eine gerechte Welt, in der keine versinnbildlichende Schere existiert. Bisher ist es Wunschdenken, vielleicht sogar ein bloßer Traum. Wie Dragon selbst es interpretiert, wissen wir nicht, aber weiter geht es auch mit der eigentlichen Behandlung der Träumerei.
Der eigene Weg, der eigene Traum, die eigene Überzeugung. Das sind drei Eigenschaften, die an sich das gleiche beschreiben. Ruffy, Blackbeard – zwei Träumer, wie man sie kennt. Wer einen Traum hat, der hat auch einen verstärkten Lebenswillen, da er eben jenen daraus zieht, solange zu leben, bis sich der Erfüllung des Traumes stetig angenähert wird. Der Wille stellt die Stärke da, etwas, was Ruffy und Blackbeard beide Situationen überleben ließ, die sie eigentlich hätte töten müssen. Der Unterschied hierbei ist wieder die Route des Weges. Wandelt man auf dem Pfad der Tugend oder den Pfad, an dem jedes Mittel zu gebrauchen ist, um sein persönliches Ziel zu erreichen. Gesondert hervorzuheben ist 'Bushido' Zorro, dessen beschrittener Weg am deutlichsten aufgezeigt wird. Der Weg des Schwertes, der ihn stärker werden und Grenzen verrücken lässt. Träume sind auch etwas, dass man opfern kann, um eben einen anderen zu verwirklichen. Nicht alle klammern sich an ihren eigenen Traum, da es bereits durch Loyalität und Freundschaft geprägt ist, etwas erreicht zu haben, indem man wem anders hilft und eben dessen Ziel mittragen will.
Jemand wie Zorro hat seinen Weg, aber sein Stolz wird trotzdem nicht gebrochen, wenn er nicht der beste Schwertkämpfer werden würde. Wenn Ruffy König wird, hat Zorro etwas geschafft, dass wortwörtlich schwerer ist, als seine eigene Aufgabe. So kann es beispielsweise auch Lysop ergehen, der an der Seite des Piratenkönigs – als Teil von DER einen Crew – bereits automatisch als tapferer Krieger der Meere angesehen werden kann. Immerhin würde er seinen Teil dazu beitragen, eine der schwersten Herausforderungen überhaupt zu schultern. Und wenn das keinen Mut beweist?
Ebenso, wie sich die Strohhutbande platonisch zu lieben scheint, ergeht es auch Familien, verstärkter Freundschaft, wie sie bei Whitebeard und Roger deutlich hervorgehoben wurden. Nicht die Macht, sondern die Freiheit, die ohne Zwänge und bedingungslos treuen Mitstreitern um ein vielfaches schöner erscheint, war das blühende Ideal der alten Ära. In Anbetracht der verschiedensten Ansichten in der kommenden Ära wird Chaos entstehen, da sich eben nicht wie damals jemand an die Spitze stellte und dessen Eigenschaften hervorragend waren. Wer ganz oben steht, diktiert Werte und Moral. So schien es bei Roger zu sein, den man als König der Piraten akzeptierte. Das er auf eben jenen Mann wartet, der seinen Weg fortsetzt, zeigt auf, dass es tatsächlich nur den Einen geben kann.
Dies erscheint mir als triftigster Grund, wieso es seit Jahrzehnten keinen König mehr gab. Es ist nicht das, was er dafür erreicht, sondern das Holz, aus dem seine Individualität geschnitzt ist. Das Ruffy und Roger so oft verglichen werden, zeigt, dass es auch in ferner Zukunft einen jüngeren, dennoch charakterlich ausgeprägten Mann geben wird, der das Szepter versinnbildlichend in die Hand nimmt. Whitebeard erkannte dies ebenfalls und versicherte Teach, dass er nicht jene Person sein wird. Da Blackbeard es nicht besser weiß, läuft er aus der Sicht des Lesers zwar einen geplanten, aber dennoch zu einer Sackgasse führenden weg, der in seiner finalen Niederlage sein Ende finden wird.
Zum Schluss kommt von mir die Richtung, die am meisten Diskussionsspielraum bietet und nicht nur vertieft, sondern überhaupt erst einmal in der Theorie aufgebaut werden müsste.
Der Realismus, den gesondert Don Quichotte de Flamingo auslebt. Er weiß die großen Momente zu schätzen und bezeichnet seine Anwesenheit im Großen Ereignis als aufregend, da er selbst damit zum Teil der Geschichte wird. Er selbst, ein einzelner Mensch, wirkt bei einer Sache mit, die die Maße der gesamten Menschheit völlig neu definieren kann. Als kleiner Teil eines Ganzen fühlt er sich in einer Rolle, die, je mehr er sich in den Krieg einbringt, dickgedruckter erwähnt wird und nie mehr vergessen werden kann. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass De Flamingo geheimnisvoll ist, aber ich sehe seine Ideale wirklich darin, im Leben etwas zu erreichen, um selbst im Tod nicht vergessen zu werden. Das er dabei Spaß und Brutalität unter eine Kappe bringt, stellt seinen perfiden, aber dennoch genialen Charakter zur Schau.
Im Großen Ereignis sagte er, dass der Sieger die Gerechtigkeit neu definiert. Und da er auf der Seite der Sieger stand, wird er nicht nur seinen Weg in die Historie selbst, sondern auch seinen anteiligen Einfluss finden. Das er mit der Regierung eng zusammen arbeitet, zeigt, dass er überall seine Finger im Spiel hat. Um nicht zu sagen, seine Fäden überall im Spiel hat. Die breite Kontrolle, die er in verschiedensten Institutionen genießt, deutet schon stark auf seine eigentlichen Fähigkeiten hin. Nicht nur persönlich, sondern auch kämpferisch scheint er auf Kontrolle aus zu sein. Man kann wirklich sagen, dass er stets alles im Griff hat, da er einer der wenigen Charaktere ist, die noch niemals unsicher, unterlegen oder andersweitig einen schwachen Moment hatten. Bisher ist er, der die Welt, so wie ist, erklären kann, der Charakter, der bisher einfach immer Recht behalten hat. Das macht den Reiz an ihm aus und schließt damit auch mein Essay über verschiedenste Persönlichkeiten ab.
Wenn ihr das gelesen habt, danke ich euch. ^^