Pokémon

    • Spoiler

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    • Cyclizar: Designtechnisch gefiel mir unser erster Normal/Drache Sen-Long deutlich besser. Cyclizar empfinde ich als zu rund und langweilig. Wird wohl aber in irgendeiner Form mit unseren Cover-Legendären zu tun haben, ich frag mich bloß wie...
      Zwecks Vollständigkeit soll gesagt sein, dass mir diese Normalechse ingame doch besser gefällt, als das beigefügte Artwork, was zumindest mal der erste kleine Pluspunkt ist. Und den zweiten erhält es für die neue Signaturattacke "Shed Tail", mit welchem es nicht nur einen Delegator, sondern auch gleich eine Stafette hinlegt, um den Delegator weiterzureichen. Diese Zwei-In-Eins Technik wird eine Menge Set-Up Sweepern zu Gute kommen, weil es so einen weiteren Moveslot freiräumt. Und wenn das nicht genug ist, dann sah es auch so aus, als ob Shed Tail die Echse 50% statt der üblichen 25% an HP kostet, was wiederum ein stabileren Delegator für das eingewechselte Mon bedeutet. Natürlich kann man diese Strategie nicht allzu oft einsetzen in einem Kampf, weil Cyclizard schnell an seine Grenzen kommt, weshalb ich sie jetzt auch nicht als zu unbalanciert sehe. Weiterhin bin ich mir sicher, dass es eine Signaturattacke dieses Mon sein wird, also dürfte die Move-Distribution auch gering sein.

      Fazit zur Fahrradechse: Plumpes, aussageschwaches Design. Aber verfügt über eine gute Attacke, mit der es sich im competitiven Sektor eine gute Nischenrolle als Teamsupport erfüllen kann

      Gute Überleitung zum nächsten Aspekt des Trailers: der competitive Bereich.

      Ich fange mal mit den neuen Items und Attacken an. Das Mirror Herb wird in den Online-Kämpfen wohl am meisten Anklang finden, weil es nicht so einen Nischencharakter wie der Loaded Dice hat. Man überlegt sich nun zweimal, ob man mit diesem Mon direkt Set-Up betreiben möchte. Andernfalls gerät man wegen des Krauts sowie der Möglichkeit des Gegners, seinem Mon einen anderen Typen mithilfe der Terastallisierung zu geben, in eine unangenehme Lage, wenn das Matchup plötzlich invertiert wird. Freue mich aber auch auf die Nutzung dieses Items in Pokemon Draft Ligen.
      Und zum Würfel: Wirkt auf den ersten Blick unspektakulär, bis man auf das Mon im Trailer blickt, welches eben dieses kleine Objekt nutzt. Kapilz. Mir fällt jetzt spontan kein weiteres Mon ein, welches diesen Würfel sinnvoll rocken könnte, weil die meisten Mons, die auf Multi-Hit Moves zurückgreifen (Austoss, Chillabell, M-Skaraborn) Wertelink als Fähigkeit haben oder ein anderes, wichtigeres Item rennen müssen (Kyurem-B). Was den Fall Kapilz so speziell macht, ist die Fähigkeit Techniker, welche Attacken, die eine Power von 60 nicht überschreiten, um 50% boostet. Ein einziger Hit von Kugelsaat würde somit nicht mehr eine Power von 25 sondern 37,5 haben. Wenn der Würfel nun dafür sorgt, dass der Kängurupliz 5 Hits von Kugelsaat austeilen kann, dann komme ich auf eine reine Basepower von ca.187,5 für eine Attacke mit hundertprozentiger Trefferwahrscheinlichkeit sowie keinen Drawbacks. Und den Stab-Boost habe ich hier noch nicht mal mit reingerechnet (Wenn dann noch durch Tera-Pflanze ein höherer Stab-Faktor hinzukommt... ciao cacao)! Das bewegt sich gerade in den Z-Attacken-Sphären von der Basepower betrachtet. Ganz ehrlich, ich freu mich schon drauf, Kapilz mal wieder spielen zu können.
      Dieses Segment abschließen wird dann noch der Tera-Blast, eine Attacke, die dem Mon eine Stab-Attacke auf den jeweiligen Teratypen geben wird. Macht Sinn, andernfalls wäre das komplette für die Katz. Habe mir hier auch sagen lassen, dass sogar zwischen physisch und speziell unterschieden wird, was auch schon mal sehr gute Neuigkeiten sind, weil es entweder die eine Gruppe oder die andere Gruppe Angreifer behindern würde.
      Was ich nur nicht ganz verstehe: Sie cutten Kraftreserve und ich gehe davon aus, dass sie die competitive Szene streamlinen, leichter zugängig machen möchten. Ok. Jetzt bringen sie Tera-Kristalle und Tera-Blast mit rein und es hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack. Natürlich sind diese Systeme nicht die gleichen, aber ähnlich genug. Aber seis drum. Hätte mir da eine rundere Transition gewünscht, aber ich denke, ich gewöhn mich dran.

      Woran ich mich aber nicht gewöhnen werde - und jetzt sind wir beim letzten Sachinhalt des Trailers - sind die Terakristallköpfe. Ich finde, nach wie vor, dass es seltsam unpraktisch aussieht. Ich verstehe, dass es subtiler hätte nicht gehen können, weil es für den gegner dann natürlich schwerer wäre, den neuen Typen des Pokemons zu erkennen. Aber nichtsdestotrotz kann ich mich nicht mit diesen seltsamen, schimmernden Objekten oberhalb der Köpfe der Monster anfreunden. Spielerisch dürfte es definitiv interessant werden, weil Pokemon mit bestimmten Fähigkeiten davon ordentlich profitieren werden. Ich denke hierbei an alle Schwebe-Mons, die mit einem Elektro-Teratypen plötzlich schwächenlos dastehen, oder besser gesagt herumschweben. Oder Pokemon mit Felskern (Camerupt, Karippas und Rihornior) oder Filter (Pantimos) plötzlich beliebter werden. Und die Liste geht weiter.

      Auf der einen Seite haben wir also all die Mons, die jetzt plötzlich aus der Versenkung auftauchen könnten, aber auf der anderen Seite all die Powerhouse-Mons, die sich jetzt ihrer Checks entledigen könnten. Natürlich tauschen diese Mons ihre regulären Typen ein, was es wieder ein bisschen ausbalanciert.
      Wenn man einen bestimmten Check für ein bestimmtes Toptier-Mon hat, und dieser Check an Wirksamkeit wegen des Typwechsels verliert, dann öffnet es dem Gegner wieder die Tür, das Team auszuhebeln. In der Regel nutzen Toptier Mons solche Sachen besser aus als die Niedrigtierigen.
      Ich möchte aber erst sehen, wie sich das im Spiel selbst auswirken wird, bevor ich mir eine finale Meinung bilden möchte. Sehe da sowohl positive wie auch negative Aspekte.

      In Draft Ligen wird es entweder direkt gebannt oder strikt reglementiert werden. So viel Varianz ist nicht gesund für die Szene.

    • Ein neuer Trailer mit einem neuen Pokemon:



      Und noch ein zweiter Trailer:



      Das neue Pokemon hat den Doppeltypen Normal-Gift und gefällt mir optisch überhaupt nicht.

      Der Gameplay-Trailer zeigt leider erneut, wie unheimlich hässlich die Grafik ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von _Flamingo ()

    • Irgendwie finde ich den Kleinen ja ganz putzig. ^^ Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. So finde ich die Grafik bisher auch nicht so schlecht. Aber ich kenne mich mit Grafik jetzt auch nicht so gut aus, als das ich sage könnte was gut und was schlecht ist.
      Im Auftrag des Teufels unterwegs.
    • Also ich brauchte definitiv eine kleine Weile, um mit Affiti warm zu werden. Mittlerweile finde ich das Tierchen aber sehr sympathisch und ich sehe den Gedankengang hinter dem Design wesentlich besser. Das Biest ist ein kleiner Tagger-Teufel samt Hoodie und Sprayermaske, was wahnsinnig kreativ ist und gleichzeitig einen gesunden Kontrast zum klassischen Maler Farbeagle bietet. Einzig die Augen, die wohl hinter einer Schutzmembran verborgen sind, wirken derart pupillenlos etwas schräg und fast schon insektoid. Daran werde ich mich noch gewöhnen müssen. Nichtsdestotrotz eine tolle Ergänzung für den Paldea-Dex und das Raster allgemein, stellt Affiti doch das erste Pokemon mit der Typen-Kombi Gift/Normal dar. Dadurch verliert es seine Kampf-Schwäche und kann nur durch Boden und Psycho sehr effektiv getroffen werden, was es defensiv durchaus solide macht. So wie Affiti aussieht, dürften seine Stärken ohnehin in der Initiative und dem (Spezial-)Angriff liegen, weshalb der Typenvorteil gewiss nicht schaden kann.

      Was die Grafik angeht, schaut man lieber nicht zu genau hin. Absolut. Aber meine Hoffnung liegt in dieser Gen sowieso mehr auf einem runderen Gesamtergebnis. Die drei Wege, die man für die Hauptstory bestreiten muss, klingen nach einem soliden Fundament. Persönlich hoffe ich auf a) eine interessante Story, b) eine abwechslungsreiche Region mit richtigen Sehenswürdigkeiten und Dungeons, sowie c) ein umfangreicheres Postgame. Wir alle kennen GF. Vermutlich können wir froh sein, wenn wir auch nur zwei dieser Wünsche erfüllt kriegen. Aber wenn sie das schaffen, dann verzeihe ich ihnen auch die angestaubte Grafik. Grafik altert so oder so, aber guter Content bleibt ewig gut. Schauen wir mal.


    • Musste mir das Video zwar einige Male ansehen, aber ich kann Affiti schon etwas abgewinnen. Das Markieren des Territoriums gefällt mir recht gut. Finde es generell löblich, dass wir nicht einfach nur stumpf neue Viecher vorgesetzt bekommen, sondern auch mal sehen, wie sich das Pokémon in seinem natürlichen Lebensraum verhält, was man sonst halt immer nur durch Pokédex-Einträge erfährt. Klar, ist nur ein Promo-Video, aber man hat sich durchaus etwas dabei gedacht. Gerne mehr.

      Die Grafik ist halt so eine Sache. Schön ist etwas anderes, aber für Pokémon-Verhältnisse ist das grundsolide. Da erwarte ich keine Spielwelt à la Horizon: Forbidden West. Ich hoffe nach wie vor, dass die Welt so lebendig sein wird, wie es im letzten Trailer suggeriert wurde. Mit Paldea hat man sich ja auch eine offene Spielwelt auf die Fahne geschrieben. Entsprechend erwarte ich, dass man zum Erkunden eingeladen wird und dabei auch etwas geboten bekommt. GF hat hier die Chance mit Pokémon Karmesin & Purpur etwas Großes zu schaffen. Bleibt nur zu hoffen, dass man auch die nötige Zeit und Mittel erhält, um alles so umzusetzen, wie man sich das vorstellt - und vor allem technisch ausgereift. Legends: Arceus lässt grüßen.
      「心を燃やせ」
    • Ich hab Affiti heute das erste Mal gesehen und war sofort verliebt, ich feiere das Pokemon massiv, er überholt meinen bisherigen Liebling Lechonk ohne Probleme (wobei das Schwinchen immer noch cool ist) und reiht sich ein in meine "Affenliebe": Darune, Apemon, Son Goku, Monkie Kid, allgemein alles, was von Journey to the West beeinflusst wird (letzteres schon nicht mehr auf Affiti bezogen ;) ).

      Cooles Mon, interessante Fähigkeit mit Entlastung, da es ja scheinbar was mit Beeren anfangen kann, vermutlich eine neue Attacke, die ähnlich wie Beerenkräfte funktioniert? Dazu auch ein gutes Reveal-Video mit dem CGI Trailer, sowas mag ich ja.

      Die Grafik will ich nicht jedes mal ansprechen (obwohl ich es gerade wiedermal mache), die ist einfach nur peinlich, aber das juckt GF ja nicht. Und weiterhin habe ich nur so semi Lust auf die neue Generation, aber gebt mir weitere Pokemon wie Affiti und ich könnte mir vorstellen, mir eine Edition irgendwann gebraucht zuzulegen. :D
      SHUT UP, CRIME!
    • Heute erschien ein neuer Trailer zu Karmesin und Purpur:



      Wir sehen den Pflanzen-Arenaleiter, sowie drei neue Pokemon. Eine Gesteins-Krabbe, einen Feuer-Psycho-Krieger und einen Feuer-Geist-Krieger.

      Zudem wird das neue böse Team enthüllt. Dieses trägt den Namen Team Star und hat ausnahmsweise mal einen weiblichen Boss.

      Mir gefällt der Trailer ziemlich gut.
    • Klibbe gefällt mir nicht wirklich. Ein weiteres Krabben-Pokémon hätte es eigentlich auch nicht gebraucht. Crimanzo und Azugladis gefallen mir vom Design gut, aber erinnern für meinen Geschmack etwas zu sehr an die Schutzpatrone der Alola-Region.

      Der Weg des Champs: Halt mehr oder weniger der traditionelle Storyverlauf, wie man ihn kennt. Da aber die Rede von "Arenaprüfung" ist, wird es wahrscheinlich so ähnlich sein wie bei der Inselwanderung in Sonne und Mond, was mir schon mal ganz gut gefällt. Ich hoffe daher auch, dass man später wieder seinen Champ-Titel verteidigen kann.

      Der Pfad der Legenden: Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht. Bleibt zu hoffen, dass das Suchen der Geheimgewürze in der Praxis nicht zu repetitiv abläuft. Das Kämpfen gegen Herrscher-Pokémon ist ebenfalls schon aus Alola bekannt, aber fand das immer ganz spaßig und mitunter auch recht herausfordernd.

      Die Straße der Sterne: Das Abklappern der Verstecke von Team Star hört sich erstmal etwas monoton an. Dass man dort dann gegen Gegnerhorden kämpfen muss (und das noch unter Zeitdruck, was ich besonders liebe) gefällt mir nicht. Stand heute der Storystrang, der mich am wenigsten anspricht.

      Die neuen Charaktere gefallen mir ganz gut, allen voran Nemila und Sagaria.
      「心を燃やせ」
    • Also meiner Meinung nach ist und bleibt Pokémon nach wie vor ein Spiel, dass beides sehr gut bedient.
      Wenn dir in den früheren Teilen die Basics wie Hauptstory, Pokemon trainieren, Orden sammeln, Champ werden, Pokdex füllen Spaß gemacht hast, hat sich nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Darüber hinaus hast du mittlerweile einfach nur leichter Zugang zum PvP, aber es ist bei weitem nicht der Hauptfokus der Spiele.

    • Lappen123 schrieb:

      Ich hab da mal ne Frage an all die Veteranen hier: Lohnt sich Pokemon denn noch für PvE-Spieler oder ist es inzwischen sehr auf PvP ausgelegt? Ich hätte Lust mir den neuen Teil zuzulegen aber mein letztes Spiel war schwarz also schon ne Weile her.
      Ich spiele nur PvE auch bei den neuen Teilen, nur halt ab und an mal ein Match gegen Freunde, aber mein Fokus liegt im PvE bzw in der Story und dem sammeln und entdecken.
      Ich war auch nach Schwarz / Weiß (1 und 2) etwas skeptisch und habe mir dann nach der Veröffentlichung von X & Y doch einen Nintendo 2ds gekauft und es nicht bereut weil diese mit zu meinen lieblings Editionen gelten bis heute.
      Pokemon Schild was ich mir für die Switch gekauft habe hat mir mega viel Spaß gemacht weil es hier vorallem sehr viel zu entdecken gibt und zu letzt habe ich mir den Remake zu Diamant und Perle gekauft die Grafik war hier gewöhnungsbedürftig vorallem in der Switch müsste mehr drinnen sein, aber da die Generation meine liebste ist (Keine ahnung warum...) hatte ich auch hier mega viel Spaß.

      Also ich kann dir die Befürchtung nehmen, es macht auch im PvE sehr viel Spaß, aber natürlich kann das jeder anders sehen, würde dir vorschlagen eventuell paar Videos anzuschauen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von BenKei ()

    • Ich versuche grade meinen Living Dex zu vervollständigen.

      Leider gehen mir einige sehr seltene Pokemon ab. Auch "spezielle", rein durch Event erhaltbare Pokemon gehen mir ab.
      Gibt es jemanden der ein paar davon zu viel hat und mit mir tauschen könnte?

      Hypa Hypa

    • Ja. Ich hab die letzten 2 Stunden mit Purpur verbracht.

      Ich hab logischerweise noch nicht viel gemacht, bin gerade beim 1. Pokecenter angekommen.
      Ich denke, ich bin also immer noch im Tutorial, wobei ich es nett finde, dass man diesmal das Pokemon aus dem Fang-Tutorial behält.
      Die Startbälle hab ich diesmal tatsächlich schon fast alle verbraucht, da doch recht viele verschiedene Pokemon (alte und neue) auf der 1. Route herumlaufen.

      Ich hatte allerdings auch in einer Großaufnahme ein Farbflackern des Jackenärmels (der ist eigentlich weiß, blitzte aber öfter schwarz auf).

      Bisheriges Fazit: Typisches Pokemonspiel, macht mir persönlich aber durch das neue Setting richtig Spass (auch wenn etliche wieder über den EP-Teiler meckern werden).
      Mal sehen, wie es wird, wenn ich an der Akademie angekommen bin.
    • Pokémon Karmesin & Pokémon Purpur

      Am 18. November 2022 ging das finanzstärkste Franchise der Welt offiziell in die neunte Generation seines Spielzyklus. Pokémon Karmesin und Purpur versprachen viel: Eine offene Spielwelt, freie Erkundung und ein dreigeteiltes Story-System mit unterschiedlichen Herausforderungen, deren Reihenfolge man im Verlauf seines Abenteuers variabel gestalten kann. Ehre wem Ehre gebührt, denn das und vieles mehr wurde uns geliefert. Wer die News um das Spiel verfolgt hat, weiß aber auch um die unschönen Details hinter GameFreaks The Pokémon Scrolls IX: Paldea. Entsprechend werde ich diese Review in drei Segmente einteilen. The Good, the Bad, and the Ugly. Denn diese Editionen sind mehr als die Summe ihrer technischen Unzulänglichkeiten, aber auch unabhängig von ebenjenen keinesfalls perfekt. Karmesin und Purpur erreichen schwindelerregende Höhen und bodenkrachende Tiefen, neben einer ganzen Menge an mittelprächtigen bis superspaßigen Features. Nachdem ich mich in Karmesin ganz vom Abenteuer treiben ließ, um dafür in Purpur mithilfe des Wissens aus dem ersten Durchlauf eine stringente Route verfolgen zu können, habe ich Folgendes zu sagen: Karmesin und Purpur sind in vielerlei Hinsicht die besten Pokémon-Spiele aller Zeiten. Wo sie es allerdings nicht sind, fallen sie tiefer als der Rest. Insofern…fangen wir an.

      1. The (Extremely) Good

      1.1 Krokel & Friends

      Die neuen Pokémon sind der Hammer. Mehr gibt es im Grunde nicht zu sagen, zumal dieser Punkt ein wahnsinnig subjektiver ist. Dennoch werde ich nicht müde, ihn zu betonen. Die neue Generation an Taschenmonstern ist ein supersympathischer und interessanter Haufen fantastischer Designs, unverbrauchter Typkombinationen und spannender Fähigkeiten. Nachdem ich der Reihe bereits seit Gen 6 eine stetige Entwicklung in Bezug auf die neuen Pokémon attestiere, habe ich in dieser Generation zumindest teilweise auf ein Ende dieser Siegesserie spekuliert. Mit neun Generationen und nunmehr über 1000 Monstern musste der kreative Saft doch früher oder später einmal ausgehen, oder? TPC (oder wer auch immer sich für das Kreaturendesign verantwortlich zeichnet) hat mich eines Besseren belehrt. Ich liebe die neuen Monster allesamt. So sehr, dass ich mir kurzerhand vier (4) Teams für vier (4) Durchgänge erstellt und trotzdem noch Pokémon über habe, die ich gerne genutzt hätte. Taschenmonster wie Lextremo, Psiopatra, Famieps, Friedwuff, Epitaff und mehr noch haben es nicht in die Teams geschafft, obwohl ich sie alle optisch total gerne mag — schlichtweg, weil die Konkurrenz in dieser Generation so unfassbar stark ist.

      Ich weiß, manch einer steht mit den neuen Designs schon seit einigen Generationen auf Kriegsfuß. Gerade im Vergleich zu (sehr) früheren Vertretern sind viele Designs heutzutage weniger monströs, etwas runder, etwas süßer und etwas weniger realistisch, sondern gehen eher in eine cartoonige Richtung. Das muss man nicht mögen und ich respektiere diese Einschätzung. Für mich aber liefert die Marke seit Jahren schon unglaublich starke Designs. Wo Gen 5 mit ihrem riesigen Dex für meinen Geschmack zu viel Schatten inmitten des Lichts hat, warten seither alle Generationen mit einem qualitativ konsistenteren Raster auf. Gen 9 liefert den vielleicht stärksten Eintrag überhaupt, wenn ich mir die Differenz der positiven, neutralen und negativen Vertreter für mich anschaue. Natürlich muss abgewartet werden, bis sich der Recency Bias etwas legt — aber ich bezweifle, dass Paldeas neue Monster stark abfallen werden. Selbst die Biester, denen ich zunächst eher skeptisch gegenüberstand, haben sich ruckzuck in mein Herz gespielt. Allen voran Skelokrok, die letzte Stufe des supersüßen Feuer-Starters Krokel. Nachdem ich zunächst eher…verblüfft und zweifellos enttäuscht über die recht ungewöhnliche Richtung war, die mit dieser Evolutionsreihe genommen wurde, liebe ich das Krokodil mittlerweile über alle Maßen. Nicht nur steht es, als erster Feuerstarter überhaupt (!), am Ende auf allen Vieren — es hat auch noch einen fantastischen Ruf, spielt sich wie purer Zucker und hebt sich durch seine verschrobene Einzigartigkeit für mich mittlerweile doch extrem positiv von anderen Startern ab. Die Zeit wird zeigen, ob es an GOATs wie Panferno und Tornupto vorbeiziehen kann, aber mein Herz erobert hat es in jedem Fall.

      1.2 Open World Pokémon!!!!

      Ich denke, würde man den zentralsten und am längsten gehegten Wunschtraum aller Fans der Reihe in einem Satz beschreiben, wäre es wohl eine offene Spielwelt. Zugegeben, viele würden am liebsten gleich ALLE Regionen in einem Game erkunden wollen, aber das wäre wohl minimal unrealistisch. Die Open World aber hat GF nun endlich geliefert. War die Naturzone ein Proof of Concept und Legends of Arceus ein spielgewordener Testlauf, so stellen Karmesin und Purpur die ersten "klassischen" Pokémon-Spiele mit offener Spielwelt dar. Und wenn ich sage offen, dann meine ich offen. Jede Limitierung, die einem das Spiel vielleicht in Form von etwas zu hohen Kanten oder Wassermassen vor die Füße wirft, kann innerhalb der ersten Spielstunden überwunden werden. Obschon sich ruppige Teile der Welt erst mit gewissen gemeisterten Herausforderungen öffnen oder zumindest leichter erkunden lassen, so lässt sich der überwältigend große Teil von Paldea im Grunde direkt nach dem Ende des Tutorials komplett begehen, plündern und wildern. Man kann es nicht anders formulieren: Die Spielwelt ist eine offene, die Möglichkeiten bereits sehr früh sehr uferlos.

      Die wohl größte Freude für mich war die Freiheit und die Mündigkeit, die mir das Spiel damit bot. Nicht länger lotsten mich Absperrungen oder aufdringliche NPCs entlang begrenzter Pfade in einer bestimmten Reihenfolge durch mein Abenteuer. Keine Teamplanung musste sich der unausweichlichen Tatsache geschlagen geben, dass dieses oder jenes Pokemon erst superspät zu bekommen ist oder ich bis zum 5. Orden mit nichts als dem Starter auskommen müsste. Nein. Ich wurde zum Herren meiner eigenen Reise (oder zum Master of my Universe, wie Anastasia Steele sagen würde). Mehr noch. Ich bin ein Trainer, ein echter. Ich kann auf der Suche nach einem bestimmten Pokémon die halbe Region durchqueren und es fangen. Zwar benötigt man für höherlevelige Pokémon einen bestimmten Orden (ähnlich wie schon in der Naturzone), aber diese Begrenzung hat mich tatsächlich nicht ausgebremst. Nur sehr wenige Taschenmonster lassen sich in der Wildnis ausschließlich auf einem sehr hohen Level fangen. Die meisten Pokemon sind sowohl in mächtigen wie auch schmächtigen Ausführungen anzutreffen oder warten in ihrer Basisstufe auf einen neugierigen Trainer.
      Da ich im Vorfeld die Leaks verfolgt hatte und den Dex kannte, konnte ich mich z.B. direkt auf meinem ersten Durchgang auf die Suche nach einem Pokemon namens Voltrel begeben. Ich wusste nicht, wo ich es in der Region finden würde. Dafür war mir aber durch die Beschreibungen der Leaker bekannt, dass sich Voltrel in Meernähe aufhalten muss. Was mache ich also? Renne an den Rand der Map, stürze mich ein paar Klippen hinab (dein Smartphone fängt dich auf, natürlich) und landete am nächstbesten Strandstreifen. Nach kurzer Suche fand ich mein Voltrel. Das ist die Magie der offenen Spielwelt. Wo du früher dem Willen des Spiels und der Story ausgeliefert warst, kannst du nun dein Team jederzeit selbst zusammenstellen. Im zweiten Durchlauf hatte ich meine sechs Pokemon z.B. schon nach dem zweiten Orden beisammen, weil ich gezielt die verschiedenen Gebiete abklappern und meine Wunschkandidaten fangen konnte. Und diese Freiheit beschränkt sich nicht nur auf die fangbaren Pokemon, sondern auch auf Items. Vorbei sind die Zeiten, in denen man ewig auf, sagen wir mal, Evolutionssteine warten musste. Ihr braucht einen Eisstein, um euer unentwickeltes Pokémon endlich von einer Schwachstelle in einen MVP verwandeln zu können? Kein Problem, kraxelt einfach auf den verschneiten Berg und sucht die Gegend ab. Lasst das Pokemon, das ihr entwickeln wollt, dabei am besten direkt aus dem Ball. Dann kann es euch auf der Suche unterstützen. So habe ich es mit meinem Flaniwal gemacht — und müsste lügen, würde ich behaupten, es wäre kein denkwürdiges Erlebnis gewesen.

      Das Konzept der Marke und eine Open World passen zueinander wie Pommes und Mayo (oder Ketchup, je nach Gusto). Die Möglichkeiten sind endlos, die Freiheiten eine willkommene Weiterentwicklung der vorgefertigten Schläuche und das Gefühl, die eigene Reise bewusst gestalten zu können, bereichert die Immersion als Trainer ungemein. Damit möchte ich allerdings ausdrücklich nicht sagen, dass eine Open World die beste oder einzige logische Umsetzung für kommende Pokemon-Spiele ist. Tatsächlich bin ich nicht einmal überzeugt, dass die Open World die beste Umsetzung für diese Spiele ist — wozu ich aber noch kommen werde. Ich denke, auch kleinere Subwelten mit einem zentralen Hub wie in LoA oder eine semi-offene Welt mit größeren Entscheidungen zwischendrin (etwa wie in Johto um Teak City) könnten spannende Konzepte bilden. Dennoch hat GF mit Karmesin und Purpur zumindest gezeigt, dass das Spielkonzept hervorragend mit einer offenen Spielwelt harmoniert. Aller…Schwierigkeiten zum Trotz. (Fortsetzung folgt…)

      1.3 Alle Pfaden führen nach…?

      Dass sich das Spiel so frei anfühlt, liegt auch an der neuartigen Konzipierung der Story. Anstatt die Arenen (oder sonstige Prüfungen) in einer vorgefertigten Reihenfolge abzuhaken und mittendrin in konstruierte Begegnungen mit bösen Teams, rauflustigen Rivalen und (mehr oder minder) hilfestellenden Champions geworfen zu werden, erzählt die neunte Generation ihre Geschichte über drei narrative Pfade, welche jeweils durch mindestens einen wichtigen Charakter emotional aufgeladen sind.
      • Deine Rivalin Nemila, die dich zum nächsten Champ groomt, schickt dich auf den Pfad der Champions — die altbekannten Arenen, auf die die Pokemon-Liga folgt.
      • Für den mürrischen Pepper hingegen sollst du dich auf den Pfad der Legenden begeben und nach sagenumwobenen Gewürzen Ausschau halten, die gerüchteweise von mächtigen Titanen bewacht werden.
      • Auf den Pfad der Sterne zwingt dich die geheimnisvolle Cassiopeia, die sich kurzerhand in dein Smartphone hackt und dich so für den Kampf gegen die Schulrüpel von Team Star einspannt.
      Jeder dieser Pfade besteht gewissermaßen aus Stationen (Arenen, Herrscher-Pokemon, Team Stars Forts), die überall auf der Map verteilt sind und vom Spieler in einer beliebigen Reihenfolge absolviert werden können. Willst du zuerst alle Arenen bezwingen? Nur zu. Willst du kreuz und quer vorgehen, hier eine Arena machen, da die erste Star-Bastion stürmen, dann den Herrscher in der Nähe in Angriff nehmen? Okay. Dieses System bietet wesentlich mehr Möglichkeiten als die steife Story-Struktur vergangener Titel…und den diversen Charakteren zudem die Chance, in besonderer Weise zu glänzen. Indem jeder Pfad dich mit spezifischen Figuren paart, gewinnen die einzelnen Charaktere im Laufe der Reise viel stärker an Konturen als die Rivalen, Freunde und Mitstreiter vergangener Spiele. Gleichzeitig musst du jede Figur nur in kleinen Dosen "ertragen" und kannst frei entscheiden, wann du dich dem nächsten Storypunkt widmen willst. Das hat mir persönlich wesentlich besser gefallen als noch Miss Lilly in Alola, die dich auf Schritt und Tritt mit ellenlangen Monologen genervt hat. In Paldea erfolgt die Interaktion zu deinen Bedingungen. Du wirst nur für den Plot aus dem Gameplay Loop genommen, wenn du es auch willst.

      Gleichzeitig bedeutet das: Die Story nimmt sich zurück. Mir ist bewusst, dass dies ein subjektiver Punkt ist. Für mich jedoch ist eine Story in Pokemon immer dann am besten, wenn sie mich nicht zu sehr von meiner Reise als Trainer ablenkt. Ich mochte z.B. schon immer die sehr dezente Story in Johto, die mich abseits des wiedererstarkenden Team Rockets und einem kurzen Intermezzo mit Ho-Oh oder Lugia in keiner Weise mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten wie der Rettung der Welt behelligt hat. Entsprechend liebe ich auch die Story in Galar. Ja, hier und da tauchen Hop, Mary oder sonst wer auf und sülzen dich voll. Aber davon abgesehen gibt es nur mich, meine Pokemon und die Arenen. Das mag ich. Ich bin ein Trainer und möchte mich darauf konzentrieren, anstatt als stummer Leibwächter für die wahre Protagonistin Lady Lilly von Blondkotzingham zu enden oder die Welt mittendrin vor größenwahnsinnigen Kultisten retten zu müssen. Wie gesagt, das ist ein subjektiver Punkt. Mir persönlich sagt die Vorgehensweise in Paldea auf jeden Fall sehr zu — vor allem, weil nach den drei Pfaden die wohl beste Story aller Games auf einen wartet. Ich möchte nichts verraten, nur soviel: Alle drei Pfade münden in der wohl abgefahrendsten, mutigsten und gleichzeitig epischsten Geschichte, die GF bisher entwickelt hat. Mag sein, dass manche mit N aus Gen 5 argumentieren würden. Aber ich bin kein N-Simp und werde niemals nicht über das magische unterirdische Schloss lachen können. In Karmesin fügt sich am Ende des Spiels einfach alles perfekt zusammen und trifft einen genau da, wo man getroffen werden will. Voll ins Herz. Und ein bisschen in den Magen, denn teilweise ist das Finale erstaunlich erwachsen.

      1.4 Weil das Leben zu kurz ist

      Über diesen Punkt mögen sich die Geister scheiden, aber meine Meinung ist klar: Pokemon war nie ein sonderlich schweres Gaming-Franchise. Die Schwierigkeit in Pokemon hing immer von der Zeit ab, die man zu investieren bereit war. Ob man im hohen Gras oder an gegnerischen Trainern grindet oder unterlevelt in ein Gefecht geht; ob man all sein Geld für Heil-Items ausgibt oder knausert und auf das Beste hofft; ob man in jedem Kampf immer das Pokemon mit Typvorteil einwechselt oder eher nach Anime-Regeln spielt. Von etwaigen Hardcore-Regeln wie bei einer Nuzlocke ganz zu schweigen. Insofern mag ich die zahlreichen Quality of Life-Features, die die Reihe im Laufe der Zeit eingeführt hat und in Paldea weiter vorantreibt.
      Der permanente EP-Teiler ist wieder am Start und verteilt die Erfahrungspunkte auf das ganze Team. Per Tastendruck lässt du dein Pokemon aus dem Ball, damit es gegen wilde Pokemon in einem neuen Schnellfeuermodus kämpft — in der Overworld, ohne Wechsel in den Kampfscreen. Das spart Zeit, bringt allerdings auch bedeutend weniger Erfahrungspunkte und entscheidet Kämpfe per Level und Typvorteile, da der Spieler keine Kontrolle über dieses fixe Gruppenkloppen hat. Da man außerdem immer starke Pokemon auf dem eigenen Level findet, sind die Zeiten des langsamen Grindings endgültig vorbei. All diese Funktionen machen das Training denkbar einfach, sodass sich auch mehr als sechs Pokemon so bequem gleichzeitig hochziehen lassen. Im Discord habe ich leider mitbekommen, dass gerade Sammler und disziplinierte Dex-Pfleger durch all die Fänge schnell überleveln. Da ich pro Run nur sechs Pokemon fange, kann ich dazu leider nicht viel sagen. Was ich sagen kann, ist, dass ich mit meinen sechs Pokemon eigentlich nie maßlos überlevelt war, sofern ich die richtige Route nahm. (Auch dazu später mehr.)

      Zum Rest schnell: Das Picknick fungiert als portable Pokemon-Tagesstätte, wo selbst im Standby-Modus Eier entstehen können und selbstgemachte Sandwiches die Chance erhöhen, auf bestimmte Pokemontypen, mehr Eier oder gar Shinies zu stoßen. Pokemon Center und der Markt finden sich nun auch außerhalb der Städte, wo man zudem TMs aus Materialen herstellen kann, die man in der Wildnis findet. Außerdem können Pokemon immer und überall Attacken erlernen, verlernen oder sich wieder an alte Attacken erinnern — sogar TMs, die man ihnen beigebracht und sie dann wieder hat vergessen lassen. Das ist super praktisch. Ob dadurch nicht eine gewisse Taktik durch Abwägungen wie in alten Spielen verloren geht, muss jeder für sich entscheiden. Ich finde das neue System zumindest gut ausbalanciert, da man für die TMs auch arbeiten muss und sie nicht hinterhergeworfen bekommt.

      All diese Features machen das Spiel vielleicht ein bisschen leichter, aber in der Regel eher dynamischer, schneller und flüssiger. Langes Grinden oder Farmen fällt weg (abgesehen von einigen ziemlich dummen neuen Entwicklungsmethoden) und du siehst dich als Spieler nie gezwungen, ewig auf der Stelle zu treten.

      1.5 Koraidon und Miraidon

      Da ich im Vorfeld der Berichterstattung über die Spiele meine Befürchtung bezüglich der legendären Pokemon zum Ausdruck gebracht habe, möchte ich an dieser Stelle Entwarnung geben. Ich hatte die Angst, durch die frühe Freundschaft mit den Legis würde der Spieler in eine mögliche Sonderrolle gedrängt werden. Ihr wisst schon, der auserwählte Reiter des Gottes der Rennreifen. Dem ist glücklicherweise nicht so. Mehr noch, die Legendären Pokemon sind in Paldea zwar eine gewisse Besonderheit, aber kein gewaltiges Phänomen. Menschen wundern sich zwar hin und wieder, aber niemand behandelt euch wie das krasseste Ding seit Harry Styles. Im Gegenteil. Die legendären Pokemon sind die ganze Story über sympathisch, geerdet und alles andere als göttlich. Zwischen euch entwickelt sich eine schöne Freundschaft, die mich im besten Sinne an Animationsfilme wie "Drachenzähmen leicht gemacht" denken ließ. Insgesamt gefiel mir Koraidon zwar wesentlich besser als Miraidon, aber letzten Endes haben beide ihren eigenen Charme und meine ursprünglichen Befürchtungen waren schnell weggeblasen. Das Legi wird rasch zu einer unersetzlichen Hilfe für euer Abenteuer, was das große Finale dann nur umso ergreifender macht. Selbst ich, der lieber unter dem Radar fliegt und sich eher als einfacher Trainer sehen will, der nichts mit Legis am Hut hat, kann GF hier nur ein Lob aussprechen.

      1.6 Verschiedenes

      Zeit für ein paar Kleinigkeiten, die keinen eigenen Unterpunkt wert sind:

      • Der neue Charaktereditor ist nicht nur umfangreicher als vorher, sondern auch direkt zu Beginn des Spiels verfügbar. Pokemon ist endlich im Jahr 2000 angekommen, was RPGs angeht. Herzlichen Glückwunsch! Ich weiß zwar nicht, warum manche Frisuren erst über den Friseur freigeschaltet werden, aber was soll's. Außerdem wurde das Gender Locking aufgehoben, der Spieler ist also nicht länger durch sein Geschlecht in der Wahl seiner Frisuren, Wimpern etc. eingeschränkt. Feminine Jungs sind nun ebenso möglich wie maskuline Mädchen, zumal die Charaktermodelle generell sehr geschlechtsneutral gehalten sind. Das ist eine coole und inklusive Neuerung, die noch mehr Individualität ermöglicht.
      • Darauf aufbauend: Paldea scheint eine sehr diverse Region zu sein, bei der die Figurendesigner offensichtlich viel Spaß an ihrer Arbeit hatten. Viele Charaktermodelle sind ausgesprochen…explizit. Muskelbepackte Paketboten und hünenhaften Damen, die an "Death by Snu-Snu" denken lassen; gender-sprengende Figuren wie der zuckersüße Grusha und die wunderbar-androgyne Cay; sowie ambivalente Charaktere wie Cosima, Shugi und zahlreiche Routentrainer. Gefühlt hat GF hier extrem viel gewagt und, ob bewusst oder unbewusst, für massig Repräsentation gesorgt. Super Sache.
      • Die Cutscenes und die Musik sind in dieser Generation sehr gut. Gerade im großen Finale wird hier alles aufgefahren, was geht — und das Ergebnis ist ein absolutes Meisterwerk.
      The (Pretty) Bad

      2.1 Schule ist für Loser

      Ich habe es oben bereits erwähnt: Ich bin nicht sicher, ob die Open World das richtige Konzept für Karmesin und Purpur ist. Ein Grund dafür ist das für Paldea gewählte Setting. In dieser Generation seid ihr der neueste Schüler der Orangen- bzw. Trauben-Akademie, einem Internat für Pokemon-Fans aller Art und jeden Alters. Jeder Mensch, der schonmal eine Schule von innen gesehen hat, dürfte das Problem bemerkt haben: Wie um alles in der Welt kombiniert man das freieste und offenste Gaming-Konzept mit einem der wohl zeitlich und räumlich restriktivsten Settings überhaupt? Schulen sind nicht gerade dafür bekannt, ihren Schützlingen super viele Freiheiten zu lassen, was Zeit und Ort angeht. Wie löst GF dieses Problem? Ganz einfach, man lässt die Schule einfach links liegen. Ernsthaft. Man startet nicht einmal an der Schule, sondern im Haus seiner Mutter, die mit einem nach Paldea gezogen ist. Hm. Ist der Sinn eines Auslandsinternats nicht, dass man sein Kind dahin abschieben kann, ohne in seiner Nähe sein zu müssen?
      Wir haben sogar ein Zimmer in der Akademie, das wir vielleicht zweimal betreten. Wir können es nicht einrichten, nicht dekorieren. Es erfüllt keinen narrativen oder funktionalen Zweck. Im Verlauf der Story sehen wir ein Klassenzimmer für zwei Minuten von Innen, bevor es hinaus in die weite Welt geht.

      Versteht mich nicht falsch, ich erwarte von Pokemon keinen Highschool-Simulator inklusive Abschlussball und Schweineblutdusche. Aber GF hat hier offensichtlich viel Zeit und Energie in eine Facette des Spiels gesteckt, die über weite Teile absolut optional ist und sich, meiner Meinung nach, überhaupt nicht lohnt. Das Tutorial führt dich über erste Felder in die Hauptstadt zur Akademie, nur um dich dann in der nächsten Szene direkt wieder auf die Reise zu schicken. Wenn ich das mit Pokemon Rangers 2 vergleiche, wo die Schule als perfektes Tutorial diente und später die Ranger Basen als zentrale Anlaufstelle für die Figuren, dann ist die Umsetzung des Schulmotivs in Paldea echt komplett vergriffen. Die Schule, die Lehrer. In all das floss wahnsinnig viel Zeit und Energie und ist letzten Endes doch absurd unnötig. Man kann ein paar Kurse machen, was aber selten spaßig und nur wenig lohnend ist. Es gibt zahlreiche coole Interaktionen mit den Lehrern, die aber allesamt nichts zur Story beitragen und in einem eher den Wunsch aufkommen lassen, man hätte die Akademie besser in den eigentlich Gameplay Loop integriert. So ist die Akademie weder Fisch noch Fleisch. Man hätte sie sich gerade für dieses Spiel echt sparen können. Alles, was sie tut, ist den Spieler in der Wahl seiner Klamotten zu beschränken. So angenehm ich den Reiseaspekt der Story auch finde, die ganze Prämisse um die Schule ist entsprechend vergriffen und hätte besser für ein anderes Spiel aufgespart werden sollen.

      2.2 Ein Level, sie zu knechten

      Apropos Dinge, die man sich lieber für andere Spiele aufgespart hätte: Die Open World. Okay, das klingt fies. Sagen wir es so: Das Konzept einer Open World passt weder zum Setting (Schule) noch zu der unerklärlichen Entscheidung, trotz der relativen Freiheit innerhalb der Spielwelt weiterhin auf feste Level zu setzen. Es gibt nämlich kein Level-Scaling, heißt, die Gegner (Arenaleiter, Star-Bosse, Herrscher-Pokemon) passen sich nicht an die eigenen Pokemon an. Heißt weiterhin, selbst in dieser offenen Spielwelt kannst du dir deine Reiseroute nicht wirklich selbst aussuchen. In Karmesin habe ich mich ganz der Wanderlust in mir hingegeben, was zu allerlei kruden Situationen geführt hat. Ich habe etwa den zweiten Star-Boss vor dem ersten besiegt, den vierten Arenaleiter vor dem dritten, den vierten Herrscher ebenso vor dem dritten. Kurzum, es war nicht ideal. Denn die Kämpfe waren zwar durchaus herausfordernd, die Begegnungen mit den jeweils schwächeren Vertretern davor allerdings weniger. Das Dilemma hat mich auf ungute Weise an Elden Ring erinnert, nur dass dieses Spiel neben puren Zahlen auch auf Skill setzt, während selbst der beste Pokemon-Spieler wohl nicht mit seinem Starter auf Lv. 10 gegen den achten Arenaleiter auf Level 40+ ankommt.

      In meinem zweiten Run habe ich entsprechend meine Route geplant. Ich wusste, wo ich wen wann am besten besiege, habe die Herrscher etwas früher gemacht, weil die noch am leichtesten sind und nützliche Upgrades für das legendäre Reitpokemon als Belohnung beinhalten. Wenn man der Levelkurve folgt, dann ist dieses Spiel eine gute, klassische Erfahrung. Je nach Zusammensetzung des Teams liegen einem manche Gegner besser als andere, wie es schon immer war. Ich persönlich war eigentlich nie wirklich überlevelt, teilweise habe ich sogar mit ein paar Kämpfen gegen wilde Pokemon nachgeholfen. Die Levelkurve an sich ist nicht das Problem — wenn man davon absieht, dass sie dem Prinzip der offenen Spielwelt zuwiderläuft. Welchen Sinn macht eine offene Spielwelt, wenn man nicht alle Stationen der Pfade in einer beliebigen Reihenfolge absolvieren kann? Auch wenn es eine absolute Verbesserung zu den früheren Spielen ist, wo man überhaupt keine Entscheidungsmöglichkeiten hatte, so spiegelt das fehlende Scaling erneut die größte Schwäche von Pokemon als Marke wider: Unendliches Potenzial, das auf eklatante Weise unangetastet bleibt. Versteht mich nicht falsch, die wilden Pokemon sollten nicht mitleveln. Sonst geht das Gefühl des persönlichen Fortschritts verloren, zumal es a) unnatürlich ist, wenn die ganze Region am Ende von Lv. 60 Monstern terrorisiert wird und b) durchaus seine Vorteile hat, Pokemon auf niedrigen Leveln zu fangen. Aber Trainer und vor allem wichtige Gegner wie Arenaleiter? Da gibt es keine Entschuldigung für. Trainer auf den Routen haben eh nur 1-3 Pokemon, zumal sie in Paldea viel weniger an der Zahl sind. Der Aufwand hält sich entsprechend in Grenzen. Selbiges gilt für die wichtigen Gegner. Die Arenaleiter haben sowieso schon mehrere Teams, man hätte hier also nur diverse Zwischenstufen pro Level einbauen müssen. Vielleicht in 10er-Schritten, sodass jeder Arenaleiter am Ende so ~4 verschiedene Teams hat, von Lv. 17-47. Auf jeder neuen Stufe kommt ein Pokemon dazu, oder es verändern sich nur Lv. und Attacken. Bei den Star-Bossen dasselbe Spiel. Die Herrscher müssen sogar nur hinsichtlich der Level und damit Werte angepasst werden, das dürfte superleicht zu programmieren sein.

      Die Sache ist, das Spiel funktioniert auch so. Natürlich tut es das. Momente, wie ich sie im positiven Teil beschrieben habe, funktionieren trotz Levelbegrenzungen. Aber wieder einmal zeigt sich, dass GF die Dinge entweder nicht zu Ende denkt oder einfach auf den letzten Metern versemmelt. Ich kann technische Limitierungen und miese Animationen zumindest ignorieren, weil sie das Gameplay nicht kaputtmachen. Aber wenn das Gameplay selbst eine derartige Schwachstelle aufweist, die vermutlich jeder Hobby-Programmierer fixen könnte, dann ist irgendwas im Entwicklerstudio falsch gelaufen.

      2.3 Verschiedenes

      Diese Rubrik möchte ich wieder für Kleinigkeiten nutzen, die keinen eigenen Bereich wert sind:

      • Obwohl das Spiel über einen dynamischen Tag- und Nachtwechsel verfügt, gibt es ingame keine Möglichkeit, die Zeit zu manipulieren. Wo andere Spiele mit dieser Mechanik seit Jahren eine Warte- oder Schlaffunktion nutzen, um zwischen Morgen, Mittag, Abend und Nacht wechseln zu können, muss man in Karmesin und Purpur wie der letzte Depp auf den Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang warten. Das wird insofern eklatanter, dass sämtliche wichtigen Kämpfe unter freiem Himmel stattfinden und manche Orte zu bestimmten Zeiten einfach besser aussehen als andere. Selbiges gilt für das Wetter. Du willst gegen den Wasser-Arenaleiter nicht während eines Sandsturmes kämpfen? Tja, dann wirst du wohl mehrere Minuten in Echtzeit warten müssen. Oh, bis dahin ist es Nacht und du wollest tagsüber gegen ihn antreten? Dann musst du wohl noch länger warten. Pech. Ich habe auch keine konsistente Methode gefunden, die Zeit zu manipulieren. Manchmal war beim Anschalten des Spiels Tag, obwohl ich die Anwendung bei Nacht geschlossen habe. Leider konnte ich das aber nicht durch mehrere Versuche bestätigen. Vermutlich läuft die interne Uhr einfach weiter und es gibt keine richtige Möglichkeit für den Spieler, dies zu beeinflussen. In Legends of Arceus gab es das Feature noch, warum wurde es wieder entfernt? GameFreak, ich will eine Antwort.
      • Die Freiluft-Arenen sind mMn nicht so cool wie die Stadien aus Galar, und auch das Kristallfeature spricht mich optisch weniger an als die Riesenformen. Generell hat Galar mMn die bessere Atmosphäre geschaffen, was das anbelangt.
      • Manche Designentscheidungen zeigen deutlich, dass innerhalb der Entwicklungszeit gewisse Dinge hin und her getauscht wurden -- und das nicht immer zum Besseren. Ich würde meine geliebten Haare darauf verwetten, dass ursprünglich der depressive Snowboarder Grusha als Arenaleiter der leicht melancholischen Bergstadt Frigomonta geplant war, bevor er in eine einzelstehende Arena mitten im Nirgendwo gepackt wurde und seinen Platz räumen musste für eine…Rapperin, die sich in einem verschneiten Bergdorf eine Bühne gebaut hat? Come on, Gamefreak. Da passt nichts zusammen und das stört mich.
      • Die Schuluniformen sind leider kacke, wie gesagt. Ich mag die Idee, aber die Farben sind zu grell und beißen sich mit zu vielen Accessoires. Es kann nicht so schwer sein, uns verschiedenfarbige Uniformen zu geben. Das ist reines Palette Swapping und eine der simpelsten und faulsten Übungen im Gaming-Bereich. Dafür gibt es keine Entschuldigung.
      The (Embarrassingly) Ugly

      So, letzter Teil. Kommen wir also zum übergroßen Patinaraja im Raum: Der Technik. Denn…oh, boy. Es gibt nichts schönzureden. Das ist gewiss nicht das Spiel, das irgendein Studio auf den Markt werfen will. Das Game rennt anderen Genrevertretern um mehr als ein Jahrzehnt hinterher. Die Framerate keucht teilweiser heftiger als ein asthmatischer Schachspieler beim ersten Mal. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt hat jeder genug Bugs und Glitches und tragikomische Momente im Internet gesehen, sodass ich mir weitere blumige Beschreibungen sparen kann. Dieses Spiel hätte mindestens noch ein Jahr Entwicklungszeit gebraucht. Mindestens. Selbst ohne Flackern und Ruckeln wäre das Game nämlich noch eine visuelle Peinlichkeit. Paldea als Region ist nicht grundlegend schlecht. Sie umfasst satte Wiesen, staubige Canyons, brütende Sandwüsten, karge Schluchten, mysteriöse Krater, feuchte Grotten, zugige Küstenstreifen, weiße Sandstrände, kristallblaue Lagunen, verschneite Berggipfel, krachende Wasserfälle, goldene Herbstwälder, große Seen, plätschernde Bäche, verlassende Minenstollen und sogar einen seltsam unpassenden Bambushain. Auf dem Papier hat Paldea extrem viel zu bieten. In der Realität ist es allerdings platt, hässlich, leer und generisch. Man merkt GF an, dass sie ihr bestes gegeben haben. Wirklich. Sie haben es versucht. Ich kann Paldea nicht als lieblos bezeichnen, dafür hat man zu viel Herz in Areale wie den angemalten Schmierhain investiert oder die zehn Wunder von Paldea, die bei aller Hässlichkeit zumindest eine nette Idee darstellen. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Region am Ende des Tages keine echten Sehenswürdigkeiten bietet. Keine Dungeons zum Erkunden, keine Naturschauspiele zum Bestaunen. Dafür ist die Grafik zu rudimentär, die Assets zu stumpf, die Landschaft zu karg. Es macht Spaß, durch Paldea zu reisen und Pokemon zu bekämpfen und zu fangen und Items zu sammeln. Aber erkunden um der Erkundung Willen? Keine Chance, zumindest nicht nach dem ersten Besuch. Die Städte bilden das Fiasko perfekt ab: Sie sind wunderschön, individuell, die Designer haben sich zweifellos Gedanken gemacht. Aber sie sind eben doch nur hübsche Fassaden. Selbst die Läden sind mittlerweile nur eine Front. Tritt man durch die Tür, begrüßt den Spieler ein Menü anstelle eines Innenraums. Das ist immersionsbrechend, peinlich und unfassbar schade. Da mittlerweile zudem zwei von drei Handlungspunkten in der Wildnis ablaufen, selbst Pokemon Center eher außerhalb stehen und du ohnehin mit Heil-Items zugemüllt wirst, verlieren die Städte sogar noch mehr an Bedeutung. Nicht, weil sie hässlich oder lieblos wären. Wie gesagt, es gibt viele schöne Details und witzige Referenzen, etwa auf den Werbebannern in Fermanca. Aber was bringt das, wenn sie keinerlei Fleisch auf den Knochen haben?

      Im Grunde ist das die Tragik der Spiele. Große Ambitionen und wegweisende Ideen, die von den Unzulänglichkeiten des Studios und der Ungeduld der großen Unternehmen über diesem Studio zurückgehalten werden. Ich kann GF hier nicht allein die Schuld geben. Für die Uniformen? Ja. Für das fehlende dynamische Levelsystem? Schon. Aber nicht für den technischen Stand des Spiels. Das liegt nicht allein bei GF. Nintendo oder The Pokemon Company hätten die Möglichkeit, mehr Studios zu involvieren, mehr Zeit zu gewähren. Es ist nicht allein GF anzukreiden, dass sie mittlerweile ein Full 3D Open World Game in derselben Zeit auf die Beine stellen sollen/müssen wie damals die linearen Pixel-Games auf dem DS. Wenn sie das freiwillig machen, dann weiß ich nicht warum. Denn das ist nicht möglich.


      Fazit

      Die Krux bei Pokemon ist, dass selbst die miserable Technik das Spiel nicht unspielbar macht. Das Konzept ist dermaßen stark, es rettet über die grausige Grafik in der Wildnis, die Ruckler, die Bugs und die teils sichtbaren Frames hinweg. Aber das Game könnte so unermesslich viel besser sein, würde Nintendo (oder wer auch immer das Sagen hat) diese stärkste Marke der Welt endlich wie ein AAA-Game behandeln und nicht länger wie eine kleine Indie-Reihe auf einem Handheld; von einem Studio, das vor nicht allzu langer Zeit noch mit Pixeln und Chibi-Figuren gearbeitet hat.

      Pokémon KaPu ist ein gutes bis sehr gutes Editionspaar mit vielversprechenden Ansätzen, geradezu zukunftsweisen Ideen und oft sogar einer gelungenen Umsetzung. Das Prinzip von Pokémon und eine offene Spielwelt passen zusammen wie Ash und Pikachu, und die erzählten Stories gehören zu den besten der Reihe. Das Finale allein rechtfertigt für mich den kompletten Rest. Die neuen Pokémon sind top-notch, die RPG-Möglichkeiten für den Spieler größer denn je. Das Spiel macht Spaß, ich kann es nicht anders sagen. Ich habe zwei Durchgänge hinter mir und werde noch zwei weitere machen, sobald die DLCs rauskommen. Dennoch zeigt sich einmal mehr und mehr denn je, wo die großen Probleme der Reihe liegen. Am Ende des Tages scheitern die Spiele leider erneut an ihrer eigenen Ambition und einer absurden Firmenpolitik. GameFreaks handwerkliche Unzulänglichkeiten und TPCs (?) überstraffer Veröffentlichungsrhythmus halten ein potenziell fantastisches Spiel von wahrer Größe ab. Mehr Hilfe für GF, mehr Zeit für die Welt und die Performance, dann hätte KaPu das beste Pokémon aller Zeiten werden können. Oder, lasst es mich so sagen: Vielleicht ist es in gewissen Aspekten sogar das beste Pokémon aller Zeiten. Aber in den Aspekten, in denen es das nicht ist, ist es eine kolossale Peinlichkeit und wirkt unfassbar billig — nicht nur gemessen an der finanziellen und popkulturellen Power der Marke, sondern gemessen am technischen Stand moderner Games generell.

      Als Pokemon-Fan muss ich das Spiel empfehlen, da ich trotz aller Probleme großen Spaß an den Editionen hatte und habe. Wäre ich aber kein Fan, würde ich wegrennen und nie wieder zurückblicken. TPC kann so nicht weitermachen, egal wie erfolgreich die Games finanziell sind oder wie spaßig das Core Game noch immer ist. Nach Schwert und Schild war ich gespannt, wie GameFreak die Formel als Open World neu erfindet. Sie haben in Paldea bewiesen, dass sie es können. Dass die Ideen da sind und das Herz am rechten Fleck sitzt. Es fehlt "nur" die Zeit und ein Stückweit wohl auch die Expertise. So sind es eben wieder gute Games, aber mit großen Kompromissen und ganz viel Augezudrücken. Man sieht es anhand meiner Review sehr gut, im Grunde habe ich "nur" drei große Kritikpunkte. Davon betrifft einer einen optionalen Aspekt der Story, ist also verhandelbar. Die anderen beiden Punkte wiegen aber so schwer, dass es das gesamte Produkt herunterzieht. Ich hatte meinen Spaß, ich habe ihn noch. Schade ist es dennoch, weil das alles trotzdem so viel besser sein könnte.


    • Sehe es im Großteil auch so, ein gutes Spiel mit schlechter Technik, nicht zuende gedachten Level System und viel liegen gelassenem Potenzial.

      Ich bin teilweise falsch gelaufen und habe somit 2 Arenen übersprungen, etwas gelevelt und Pokemon gefangen. Wodurch ich diese Arenen locker überrant habe mit 1 Pokemon. Wenn man die Level so festsetzt macht Open World keinen Sinn.

      Ich bin noch nicht ganz durch mit fehlt noch 1 Team Star + den epilog von dieser Handlung, 2 große Pokemon und die Top 4. Jedes Pokemon ist bei ca Level 65 und ich glaube nicht das ich irgendwo noch Probleme haben. Lediglich das fangen wird schwer, da ich fast alles direkt besiege.

      Die Story mit der Schule hat mich genervt, man macht dort ohnehin fast nichts, da man im ganzen Spiel fast kein Gebäude betreten kann. Ich denke auch das dass setting falsch war. Besser wäre es gewesen im Story Verlauf durch die Akademie die jeweiligen Bereiche zu besuchen (und sie dadurch Freizuschalten). Ein Klassenausflug in die jeweilige Region hätte man wunderbar zusammenlegen können mit den Arenen usw.

      Mir Persönlich gefallen daher die alten besser, auch wenn das Open World setting interessant ist und seine Vorteile hat, empfinde ich es nicht gut wenn man es so macht wie es gemacht wurde. Schwert/Schild z.b. hatte ich selten das Problem zu stark oder zu schwach gewesen zu sein.

      Der letzte Punkt der mich wirklich stört ist der MC. Wieso muss er aussehen wie ein 10 Jähriger? Selbst Ash sieht erwachsener aus als dieses Kind. Hier fände ich es gut wenn man mit der Zeit geht und mehr individuelle Möglichkeiten bietet. Ein 16 Jähriger der auch so aussieht ist glaubhafter, als ein Kind das durch die Weltgeschichte reist. Selbst früher wirkten die nicht so Jung.
    • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Das Spiel an sich und die Idee ist wirklich sehr stark und darauf kann Pokemon in den nächsten Generationen aufbauen, aber was ich nicht verstehe ist, dass das so akzeptiert wird und das man über die Tatsache hinweg sehen kann, dass das größte Franchise es sich erlaub ein so unfertiges Spiel auf den Markt zu hauen. Pokemon hat bei allen viel Kredit, weil sie die Kindheit vieler begleitet haben, aber es ist eine Frechheit, was da teilweise mit der Performance und der Optik passiert.
    • Pokémon KA/PU sind jetzt knapp 3 Wochen draußen und ich bin mit dem Spiel durch, in vielerlei Hinsicht.

      Das Positive zuerst: seit der 5. Generation ist die 9. die beste Generation, die seitdem herausgebracht wurde, was jetzt nicht sehr schwer ist, wenn man sich die Generationen 6 - 8 so anschaut.
      Die Pokémon sehen recht gut aus (Ausnahmen gibt es durchaus), die Story hat einen guten Schritt nach vorn gemacht in Sachen Qualität, die Nebencharaktere sind nicht mehr (ganz so) nervig und vieles wirkt auch runder im Gegensatz zu früher.

      Für mich gibt es dennoch mehr Schatten als Licht in Paldea und das hat nicht nur etwas mit Bugs und Glitches zu tun.
      • Allen voran die Tera-Raids, welche sehr schlecht konzipiert wurden und als Kernelement des Spiels sinnbildlich für den Zustand von diesem stehen.
      • EV-Training und das löschen der EV's wurden sehr stiefmütterlich behandelt
      • Bei der Karte gibt es auch noch Luft nach oben, z.B. Höhlen anzeigen, oder das die Pokémon korrekt angezeigt werden (an der Grenze zwischen 2 Gebieten funktioniert das nicht so gut)
      • Das Smart-Rotom könnte ein paar mehr Funktionen haben, z.B. telefonieren oder eine Suchfunktion für Pokémon
      • Das es in der Welt so wenig markante Orte gibt außer ein paar Ruinen hibt, ist sehr schade. Paldea ist ein trostloser Ort.
      • Die Städte sind nicht besser. Tot. Ohne die Arenen komplett sinnlos. Maximal durch ein paar Läden nicht ganz der Bedeutungslosigkeit verfallen.
      • Man kann nur mit gefühlt 5 NPC's interagieren, die irgendeine sinnvolle Funktion erfüllen.
      • Ich kann die Top 4 nur einmal herausfordern? :thumbdown:
      • Der Schlund von Paldea hat nach dem Finale auch keine weitere Bedeutung mehr und das, obwohl darum ein riesen Tamtam gemacht wurde.
      • Nach dem Finale ist dann nichts mehr los. Nur die Tera-Raids und das Akademie-Turnier sind eindeutig zu wenig. Bdw, die Belohnung für das Turnier ist ein ganz schlechter Witz. Mir fehlen tägliche Aufgaben, die mich motivieren weiterzuspielen oder ein Kampfturm.
      • Auch die Menüführung könnte man ansprechen, welche z.B. bei den TM's, sehr umständlich ist


      Dies wird das letzte Spiel der Marke Pokémon sein, welches ich mir kaufen werde. Nicht nur der technisch verwahrloste Zustand der Spiele bereitet mir ein Magengeschwür, auch der Inhalt, mit dem der Spieler zum Vollpreis zur Kasse gebeten wird, halte ich für nicht gerechtfertigt in Anbetracht dieser großen Marke. Es ist einfach zu wenig was da geliefert wird.
      Ich weiß nicht woran es liegt, dass so ein minderwertiges Produkt auf den Markt gebracht wird, außer mit so wenig wie möglich, soviel wie möglich raus zu holen. Vielleicht auch aus purer Faulheit nicht mehr tun zu müssen, weil es trotzdem gekauft wird, wer weiß? Oder mein persönlicher Liebling, dass man sich aus Arroganz, Ignoranz und Inkompetenz, der heiligen Dreifaltigkeit der modernen BWL, sagt, "das ist alles richtig was wir machen", sich seine eigene Bubble schafft und so das Ding gegen die Wand fährt. Eventuell eine Mischung aus allen genannten.
      Ist halt auch irgendwo Schade zu sehen, wie sich das Franchise entwickelt und die Zukunft der Pokémon sehe ich mit sehr viel Skepsis entgegen.
    • Ich spiele zurzeit Karmesin und habe alle 8 Arenaleiter bezwungen und die 5 Herrscher Pokemon.
      Einzig der letzte Team Star fehlt und die Pokemon Liga sowie Akademie Turnier steht noch aus.

      Nach über vielen Stunden in Karmesin kann ich nur sagen: gutes Spiel mit vielen kleinen Macken.

      Die Performance und Bugs sind zwar ein großes Problem und machen so manche Momente auch nervig und kaputt.
      Die neuen Pokemon sind an sich mal wieder etwas neues, aber wirken auch teilweise sehr billig und absurd designt.
      Jedoch hat die 9. Gen wirklich ein gutes Storytelling und es macht Spaß.