Takehiko Inoue (mit echtem Namen: Takehiko Nariai) wurde am 12. Januar des Jahres 1967 in Tokyo geboren und zählt heute zu den gleichermaßen erfolgreichsten wie auch bedeutendsten Manga-Zeichnern Japans, der für sein Werk bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und entsprechendes Ansehen bei Manga-Fans und Fachpresse genießt.
Als Inoue acht Jahre alt war trennten sich seine Eltern und er zog – zusammen mit Mutter und Geschwistern – nach Ōkichi in der Präfektur Kagoshima, den Geburtsort seiner Mutter, wo er aufwuchs. In der Grund- und Mittelschule war Inoue Mitglied des Kendō-Clubs. In der Oberschule wollte er dies jedoch nicht mehr fortführen (ein Grund war, dass sein älterer Bruder im gleichen Kendō-Club war und ihm das peinlich gewesen wäre) und so kam er schließlich – auf Einladung eines Freundes – zum Basketball-Club. Auch wenn Inoue zu Beginn kein großes Interesse für den Sport hegte, sollte er hier eine Leidenschaft entdecken, was sich unter anderem darin niederschlug, dass Inoue Mannschafts-Kapitän der Schulmannschaft wurde.
Eine weitere von Inoues Leidenschaften – schon seit seiner Kindheit – war wenig überraschend das Zeichnen. Werke, die ihn während seiner Jugend besonders geprägt haben, sind Shinji Mizushimas Dokaben, Ryouichi Ikegami (besonders dessen Werk Otokogumi) sowie Makoto Kobayashi.
Den Entschluss Mangaka zu werden fasste Inoue erst vergleichsweise spät, nämlich ebenfalls zu seiner Highschool-Zeit. Ursprünglich wollte er an der renommierten tokioter Akademie der schönen Künste studieren und besuchte deswegen in den Sommerferien auch Paukschulen als Vorbereitung, doch entschied er sich letzten Endes aus finanziellen Gründen für einen anderen Weg. Er besuchte die Universität von Kumamoto. Mit 21 Jahren reichte er bei Shueishas Weekly Shōnen JUMP ein Werk ein und die Redaktion wurde auf ihn aufmerksam. Um seine Karriere ernsthaft weiterverfolgen zu können, zog Inoue nach Tokio und wurde für zehn Monate Assistent eines namhaften Autors aus JUMP. Hier lernte er die grundlegenden Techniken des Manga-Zeichnens, was sich noch heute deutlich in Inoues künstlerischer Handschrift zeigt.
Ebenfalls mit 21 Jahren nahm Inoue an einem Nachwuchswettbewerb von Shueisha teil und erhielt seine erste Auszeichnung. Ein Jahr darauf folgte seine erste wöchentliche Veröffentlichung in der Weekly Shōnen JUMP. Im Jahr 1990 gelang ihm der Durchbruch mit seinem Kassenschlager Slam Dunk. Seit dem Jahr 1999 zeichnet der Meister zwei Hit-Titel parallel in den Manga-Magazinen Morning (Kodansha) und Weekly Young JUMP (Shueisha).
Nach über 20 Jahren Erfahrung in der Szene gehört Inoues Name heute zu den ganz Großen in der Geschichte des Manga. Seine Werke verkaufen sich sensationell [Slam Dunk (31 Bände) – über 117 Millionen mal, Vagabond (33 Bände) – über 60 Mio., Real (10 Bände) – über 14 Mio.] und er selbst erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen für sein Gesamtwerk. Darüber hinaus hat er sich auch um die Gründung einer Basketball-Sportstiftung verdient gemacht, die talentierte Jungsportler bei ihrem Traum vom Profi-Dasein finanziell unterstützt und diesen beispielsweise Austauschprogramme nach Amerika ermöglicht. Doch gibt es neben all dem noch eine zweite Karriere die Takehiko Inoue verfolgt...
Inoue der Künstler
Wer A sagt muss auch B sagen und wer den Namen Inoue erwähnt, der darf nicht nur auf dessen Mangaka-Werdegang zu sprechen kommen. So ist Inoue auch - oder vielleicht sogar vornehmlich - ein Künstler. Wie bereits angefügt wollte er ursprünglich Kunst studieren. Seine Leidenschaft fürs Zeichnen beschränkt sich nicht nur auf Manga wie es beispielsweise bei einem Akira Toriyama oder Eiichiro Oda der Fall ist. Und so ließ Inoue beispielsweise in einem Interview 2006 auch verlauten: "Schlussendlich würde ich gerne ganz gewöhnliche Bilder zeichnen".
Etwa Mitte des vergangenen Jahrzehnts begann Inoue damit, kleinere und größere Kunstaktionen aufzuziehen, auf die nachfolgend kurz eingegangen werden soll:
Slam Dunk 10 days after
Im Jahr 2004 folgte Inoues erstes Kunst-Event. Es handelte sich um eine Veranstaltung, die zur Feier von Slam Dunks Überschreiten der goldenen Marke von 100 Mio. verkauften Taschenbüchern stattfand und den Titel "Danke für 100 Mio. Bände Event Finale" trug. Inoue besuchte eine Schule in der Präfektur Kanagawa und zeichnete auf den insgesamt 23 Lerntafeln mit weißer Kreide einen Epilog zu seinem Kassenschlager. Ferner wurden in jedem der Klassenräume mehrere Exemplare der Manga-Reihe platziert, sodass die Besucher noch einmal in die Geschichte eintauchen und reminiszieren konnten oder die Gelegenheit hatten, die Serie überhaupt erst kennenzulernen. Die Aktion sollte später auch in Buch- und DVD-Form erscheinen mit dem Titel "Slam Dunk 10 days after".
Ausführliche Bild- und Fotogalerie: Hier
Muralis in New Yorks Kinokuniya
Unvergessen auch Inoues Aktion zur Feier der Eröffnung der New Yorker Filiale der japanischen Buchhandlung Kinokuniya (die ganz am Rande erwähnt absolut riesig sein soll und von Fans daher auch als "Wallmart für Manga" bezeichnet wird), für welche er über ein Wochenende Mitte November des Jahres 2007 nach New York flog und dort - im Laden angekommen - binnen zwei Tagen ein Wandbildnis der beiden Hauptfiguren seines Manga Vagabond, Musashi und Koujirou, hinzauberte!
Weiterführende Artikel: Nummer 1 & Nummer 2
Takehiko Inoue LAST Manga Exhibition
Im Mai 2008 folgte dann Inoues bisher größtes Kunstprojekt, seine Manga-Ausstellung(en) zu Vagabond. Die Ausstellung sollte in insgesamt vier japanischen Großstädten aufgezogen werden: Tokio (Mai 08 - Juli 08), Kumamoto (April 09 - Juni 09 ), Osaka (Januar 10 - März 10) und schließlich Sendai (Mai 10 - Juni 10). Bildbände und limitierte Begleitkataloge zu dieser Veranstaltung, ja, zu diesem einzigartigen Erlebnis sind käuflich zu erwerben, jedoch nicht ganz billig.
Weiterführender Artikel: Hier
uno-Werbereihe
Ein weiteres Projekt Inoues, das nicht unerwähnt bleiben sollte, ist eine Reihe kurzer Werbeclips, die für das Unternehmen Shiseido entstanden sind. Diese Clips zeigen Inoue im Zeitraffer beim Anfertigen einiger gewaltiger Tuschebilder. Die Werbe-Einspieler sind kurz und unterhaltsam, zugleich jedoch auch atemberaubend, wenn man die Leichtigkeit sieht, mit der Inoue seine Bilder kreiert:
Die wichtigsten Daten auf einen Blick:
Als Inoue acht Jahre alt war trennten sich seine Eltern und er zog – zusammen mit Mutter und Geschwistern – nach Ōkichi in der Präfektur Kagoshima, den Geburtsort seiner Mutter, wo er aufwuchs. In der Grund- und Mittelschule war Inoue Mitglied des Kendō-Clubs. In der Oberschule wollte er dies jedoch nicht mehr fortführen (ein Grund war, dass sein älterer Bruder im gleichen Kendō-Club war und ihm das peinlich gewesen wäre) und so kam er schließlich – auf Einladung eines Freundes – zum Basketball-Club. Auch wenn Inoue zu Beginn kein großes Interesse für den Sport hegte, sollte er hier eine Leidenschaft entdecken, was sich unter anderem darin niederschlug, dass Inoue Mannschafts-Kapitän der Schulmannschaft wurde.
Eine weitere von Inoues Leidenschaften – schon seit seiner Kindheit – war wenig überraschend das Zeichnen. Werke, die ihn während seiner Jugend besonders geprägt haben, sind Shinji Mizushimas Dokaben, Ryouichi Ikegami (besonders dessen Werk Otokogumi) sowie Makoto Kobayashi.
Den Entschluss Mangaka zu werden fasste Inoue erst vergleichsweise spät, nämlich ebenfalls zu seiner Highschool-Zeit. Ursprünglich wollte er an der renommierten tokioter Akademie der schönen Künste studieren und besuchte deswegen in den Sommerferien auch Paukschulen als Vorbereitung, doch entschied er sich letzten Endes aus finanziellen Gründen für einen anderen Weg. Er besuchte die Universität von Kumamoto. Mit 21 Jahren reichte er bei Shueishas Weekly Shōnen JUMP ein Werk ein und die Redaktion wurde auf ihn aufmerksam. Um seine Karriere ernsthaft weiterverfolgen zu können, zog Inoue nach Tokio und wurde für zehn Monate Assistent eines namhaften Autors aus JUMP. Hier lernte er die grundlegenden Techniken des Manga-Zeichnens, was sich noch heute deutlich in Inoues künstlerischer Handschrift zeigt.
Ebenfalls mit 21 Jahren nahm Inoue an einem Nachwuchswettbewerb von Shueisha teil und erhielt seine erste Auszeichnung. Ein Jahr darauf folgte seine erste wöchentliche Veröffentlichung in der Weekly Shōnen JUMP. Im Jahr 1990 gelang ihm der Durchbruch mit seinem Kassenschlager Slam Dunk. Seit dem Jahr 1999 zeichnet der Meister zwei Hit-Titel parallel in den Manga-Magazinen Morning (Kodansha) und Weekly Young JUMP (Shueisha).
Nach über 20 Jahren Erfahrung in der Szene gehört Inoues Name heute zu den ganz Großen in der Geschichte des Manga. Seine Werke verkaufen sich sensationell [Slam Dunk (31 Bände) – über 117 Millionen mal, Vagabond (33 Bände) – über 60 Mio., Real (10 Bände) – über 14 Mio.] und er selbst erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen für sein Gesamtwerk. Darüber hinaus hat er sich auch um die Gründung einer Basketball-Sportstiftung verdient gemacht, die talentierte Jungsportler bei ihrem Traum vom Profi-Dasein finanziell unterstützt und diesen beispielsweise Austauschprogramme nach Amerika ermöglicht. Doch gibt es neben all dem noch eine zweite Karriere die Takehiko Inoue verfolgt...
Inoue der Künstler
Wer A sagt muss auch B sagen und wer den Namen Inoue erwähnt, der darf nicht nur auf dessen Mangaka-Werdegang zu sprechen kommen. So ist Inoue auch - oder vielleicht sogar vornehmlich - ein Künstler. Wie bereits angefügt wollte er ursprünglich Kunst studieren. Seine Leidenschaft fürs Zeichnen beschränkt sich nicht nur auf Manga wie es beispielsweise bei einem Akira Toriyama oder Eiichiro Oda der Fall ist. Und so ließ Inoue beispielsweise in einem Interview 2006 auch verlauten: "Schlussendlich würde ich gerne ganz gewöhnliche Bilder zeichnen".
Etwa Mitte des vergangenen Jahrzehnts begann Inoue damit, kleinere und größere Kunstaktionen aufzuziehen, auf die nachfolgend kurz eingegangen werden soll:
Slam Dunk 10 days after
Im Jahr 2004 folgte Inoues erstes Kunst-Event. Es handelte sich um eine Veranstaltung, die zur Feier von Slam Dunks Überschreiten der goldenen Marke von 100 Mio. verkauften Taschenbüchern stattfand und den Titel "Danke für 100 Mio. Bände Event Finale" trug. Inoue besuchte eine Schule in der Präfektur Kanagawa und zeichnete auf den insgesamt 23 Lerntafeln mit weißer Kreide einen Epilog zu seinem Kassenschlager. Ferner wurden in jedem der Klassenräume mehrere Exemplare der Manga-Reihe platziert, sodass die Besucher noch einmal in die Geschichte eintauchen und reminiszieren konnten oder die Gelegenheit hatten, die Serie überhaupt erst kennenzulernen. Die Aktion sollte später auch in Buch- und DVD-Form erscheinen mit dem Titel "Slam Dunk 10 days after".
Ausführliche Bild- und Fotogalerie: Hier
Muralis in New Yorks Kinokuniya
Unvergessen auch Inoues Aktion zur Feier der Eröffnung der New Yorker Filiale der japanischen Buchhandlung Kinokuniya (die ganz am Rande erwähnt absolut riesig sein soll und von Fans daher auch als "Wallmart für Manga" bezeichnet wird), für welche er über ein Wochenende Mitte November des Jahres 2007 nach New York flog und dort - im Laden angekommen - binnen zwei Tagen ein Wandbildnis der beiden Hauptfiguren seines Manga Vagabond, Musashi und Koujirou, hinzauberte!
Weiterführende Artikel: Nummer 1 & Nummer 2
Takehiko Inoue LAST Manga Exhibition
Im Mai 2008 folgte dann Inoues bisher größtes Kunstprojekt, seine Manga-Ausstellung(en) zu Vagabond. Die Ausstellung sollte in insgesamt vier japanischen Großstädten aufgezogen werden: Tokio (Mai 08 - Juli 08), Kumamoto (April 09 - Juni 09 ), Osaka (Januar 10 - März 10) und schließlich Sendai (Mai 10 - Juni 10). Bildbände und limitierte Begleitkataloge zu dieser Veranstaltung, ja, zu diesem einzigartigen Erlebnis sind käuflich zu erwerben, jedoch nicht ganz billig.
Weiterführender Artikel: Hier
uno-Werbereihe
Ein weiteres Projekt Inoues, das nicht unerwähnt bleiben sollte, ist eine Reihe kurzer Werbeclips, die für das Unternehmen Shiseido entstanden sind. Diese Clips zeigen Inoue im Zeitraffer beim Anfertigen einiger gewaltiger Tuschebilder. Die Werbe-Einspieler sind kurz und unterhaltsam, zugleich jedoch auch atemberaubend, wenn man die Leichtigkeit sieht, mit der Inoue seine Bilder kreiert:
EQDr8mgH_s8rfMOSIOQNjA
Die wichtigsten Daten auf einen Blick:
- 1988 - Kaede Purple gewinnt Tezuka-Preis und erscheint anschließend in der WSJ
- 1989 - Chameleon Jail erscheint in der WSJ
- 1990 - Slam Dunk beginnt seine Veröffentlichung in der WSJ
- 1994/95 - Slam Dunk gewinnt den 40. Shogakukan-Manga-Preis in der Kategorie Shōnen
- 1995 - Buzzer Beater startet Veröffentlichung
- 1998 - Vagabond erscheint in der Morning
- 1999 - Real startet in der Weekly Young JUMP
- 2000 - Vagabond gewinnt den Großpreis beim 4. Media Arts Award (veranstaltet vom Amt für Kunst und Kultur)
- Vagabond erhält den Preis für "Manga (allgemein)" beim 24. Kodansha-Manga-Preis - 2001 - Real gewinnt den Großpreis beim 5. Media Arts Award
- 2002 - Vagabond gewinnt den Großpreis beim 6. Osamu-Tezuka-Kulturpreis
- 2004 - Slam Dunk übersteigt die magische Grenze von 100 Mio. verkauften Exemplaren, Inoue startet Kunstprojekt zum Dank
- 2005 & 2006 - Real wird je für den Osamu-Tezuka-Kulturpreis nominiert
- 2006 - Das "Slam Dunk Stipendium" wird ins Leben gerufen
- 2007 - Inoue liefert das Charakterdesign der Hauptcharaktere des XBox-360-Spiel "Lost Odyssey"
- 2008 - Inoue erhält den Sonderpreis beim 2. ASIAGRAPH Award
- Inoues berühmte Vagabond-Kunstausstellung beginnt (bis 2010) - 2010 - Inoue erhält Sonderehrung des Japanischen Basketball-Verbandes