Limit
Titel: Limit
Mangaka: Keiko Suenobu
Demographie: Shojo
Genre: Survival, Drama, Psychological, Friendship
Laufzeit: 2009, laufend
Umfang: bisher 3 Bände
Scanlations: bis Vol. 03, Kapitel 10
Handlung:
Das erste Kapitel zeigt uns noch die "perfekte Welt" der Hauptdarstellerin, voll mit ihren Problemchen: Handys, wer mit wem, wer hat die betsen Zensuren, ein bisschen Mobbing der Hässlichen und so weiter. Es ist selbstverständlich, dass dies morgen so wie gestern und heute weitergeht. An diesem Tag soll das Ferienlager beginnen, mitten im langweiligen Nirgendwo. Während der Fahrt jedoch wird der Busfahrer ohnmächtig und der Bus stürzt eine Klippe hinab.
Wir begleiten jetzt fünf Überlebende: die kluge aber sehr in sich zurückgezogene Kamiya, die hübsche Konno, das Mobbingopfer Morishige, das stille Mauerblümchen Usui und Mika, die in der Schule oft den Ton angab. Diese Charaktere sitzen nun aufeinander und müssen zusammen klarkommen - wo sie vorher weder wirklich zusammen abhingen, noch natürlich jemals in ihrem Leben um dieses kämpfen mussten.
Erzähl- und Zeichenstil:
Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt und die Reaktionen der Eltern oder die fortlaufenden Rettungsbemühungen werden immer wieder kurz eingeblendet. Strikt durcherzählt wäre die Geschichte vielleicht schnell beendet, wer weiß, aber der Manga lässt sich viel Zeit mit den Charakteren. Im Zentrum steht die Frage, ob sich Menschen in Extremsituationen anders verhalten - können, wollen. Wenn es geschieht, wie lange hält dieser Zustand an? Sind die Veränderungen in der Verhaltensweise zum guten oder schlechten nur der Not geschuldet oder hat die Person etwas erkannt - oder hatte sie zwar eine Erkenntnis, aber ihr alter Charakter verschwindet nicht so schnell, kommt wieder durch?
Es wird also viel geredet über das "alten Leben" früher und man lernt Charaktere von immer wieder neuen Facetten kennen (weshalb die Einteilungen oben auch nicht zu eng gesehen werden können).
Die Zeichnungen sind sehr nett anzusehen und realistisch, von ziemlich großen (aber schön detaillierten) Augen einmal abgesehen - das Fenster zu Seele eben. Dafür sind die Hintergründe manchmal etwas sparsam. Öfter gibt es auch interessante Stilwechsel, also ein Spiel mit Helligkeit und Dunkel oder der Einsatz von Wachsmalstift, man merkt, dass die Mangaka weiß, was sie da tut.
Fazit:
Was mich den Manga ganz gerne lesen macht, ist die für einen Shojo-Titel wohl eher untypische Ausgangslage und der wirklich ernste Umgang mit der Situation. Absehen von dem vielen Gerede und den ganzen Gefühlen und so (^^) ist der Manga nicht von der Sorte, dass überall Glitzer im Bild hängt und Jungs wallende Locken haben. Andererseits muss aber klar sein, dass das trotz des Themas kein shonen-Manga ist und keiner der Heldinnen plötzlich mit einem Bär kämpft oder irgendwas.
Ein Klavier, ein Klavier!