Nachdem in der Nacht von Donnerstag auf Freitag endlich Band 2 von GANTZ Waiting Room fertig gestellt wurde, sind nun genügend Kapitel auf Englisch erschienen, die einen Thread zu dieser Serie rechtfertigen. Shingeki no Kyojin, das ist der Name eines Manga, der spätestens seit Mitte des vergangenen Jahres in Japan in voller Munde ist. (Im Zuge dieses Hypes habe ich selbst auch irgendwann zur Halbzeit von 2010 von diesem Manga erfahren.)
Die drei Taschenbücher, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt erschienen sind, wurden insgesamt mehr als 2,65 Mio. mal gedruckt und die Tendenz ist stark steigend. Die Fachpresse überschlägt sich mit Lob und Rezensionen fallen ausnahmslos positiv aus. In der Augustausgabe (2010) des Magazins Otonafami belegt der Manga Platz 2 in einer Umfrage zum Thema "Die Top 50 der nächsten Durchbruch-Manga". Das Literaturmagazin Da Vinci wählte den Titel in die Liste der "Platinum-Werken" (bestmögliche Kategorie) und den Ritterschlag gab es Anfang Dezember als sich der Manga Platz 1 in der renommierten Liste Kono manga ga sugoi! (dt. Diese Manga sind der Hammer!) sichern konnte.
Über den Autor
Isayama Hajime (1986 in einem verschlafenen Dörfchen im Süden Japans in der Präfektur Ōita geboren) ist der Mann hinter dem Werk und – so durfte ich nach zahlreichen Interviews mit ihm feststellen – ein äußerst interessanter Charakter, der keine einfache Vergangenheit hat.
Isayama hat seit Kindesbeinen an mit Komplexen und Unsicherheit zu kämpfen hat. In der Grundschule war er gut 10 Kilo leichter als seine Klassenkameraden und hatte zudem große Probleme, da ihm das Lernen nicht leicht fiel. Es gab eigentlich nichts, das er sonderlich gut konnte oder als persönliche Stärke/Qualitäten bezeichnen würde. Dies führte wenig überraschend dazu, dass Isayama sich abschottete. In diesem dunklen Loch erinnerte er sich allerdings an die Worte einer Betreuerin in seinem Kindergarten, die seine Zeichnungen lobte. Isayama entdeckte den Manga als Ausdrucksmittel für sich.
Ab seiner Zeit als Oberschüler begann Isayama Manga (in Form von Illustrationen und Kurzgeschichten) zu zeichnen. Nach der Highschool ging er auf die Fachhochschule in Fukuoka. Obwohl diese einen Lehrstuhl für Manga-Studien hat, schrieb sich Isayama zunächst für Design ein. Grund war, dass er sich nicht traute seinen Eltern zu sagen, dass er eine Karriere als Mangaka anstrebte. Doch gab es noch weitere Probleme in diesem Zusammenhang: der von Selbstzweifeln geplagte Teenager war von der Qualität seiner Manga alles andere als überzeugt. Er traute sich daher nicht seine Zeichnungen anderen Leuten zu zeigen. Es gab Phasen, in denen er sich nicht vorstellen konnte mit seinen Fähigkeiten je etwas erreichen zu können…
Der Wunsch und der Traum überwogen jedoch und so wechselte Isayama zu den Manga-Studien. Im Zuge des Unterrichts war er natürlich gezwungen auch Dritten seine Zeichnungen zu zeigen. Doch erfuhr er hier viel Lob für seine Werke. So kam es, dass er 2006 während einer Reise nach Tokio seine Chance beim Schopfe packte und einigen Verlagen einen Besuch abstattete. So unter anderem Shūeisha, genauer gesagt der Redaktion der WSJ. Dort sagte man ihm jedoch – insgesamt suchte Isayama den Verlag zweimal auf –, seine Werke seien vom Inhalt her nicht für JUMP geeignet. Ein inzwischen legendär gewordener Satz des Redakteurs lautete: „Bring uns nicht Manga, bring uns JUMP-Material!“
Aber Isayama wollte sich nicht verstellen. Er wollte das zeichnen, was ihn interessierte und bewegte. Unbeirrt gab er also eine 60-seitige Kurzgeschichte, Titel Shingeki no Kyojin, beim Kodansha-Verlag ab und das Werk wurde beim Magazine Grandprix (MGP) als "ausgezeichnete Arbeit" geehrt. Isayamas zuständiger Redakteur bei Kodansha erinnert sich noch gut an den Moment als er den One-shot las, der ihn von den Socken haute:
Seit Herbst des Jahres 2009 erscheint Isayamas Geschichte, mit der seine Karriere 2006 seinen Start nahm, als monatlich publizierte Serie in Kodanshas Bessatsu Shōnen Magazine und gilt unlängst als der nächste große Shōnen-Manga. Dazu brachte sie Isayama den Titel von Kodanshas größtem Talent der letzten Jahrzehnte ein. Der 24-Jährige ist trotz seines Erfolgs nach wie vor nicht abgehoben und äußerst bescheiden. Seine Komplexe hat er zu einem gewissen Grad hinter sich lassen können, doch ist er immer noch niemand, der vor Selbstbewusstsein strotzt wie er in einem Radiointerview Anfang diesen Monats zu erkennen gab…
Isayama assistierte für einige Zeit bei Satō Yūki (u.a. Yōkai no o-isha-san). Mangaka, die er bewundert sind u.a. Nihei Tsutomu (u.a. BLAME!), Minagawa Ryōji (u.a. PEACE MAKER u. ADAMAS, aber allen voran dessen Werk ARMS haben Isayama stark beeinflusst), Miura Kentarō (Berserk) und Arai Hideki (u.a. The World is Mine). In seinem Blog äußerte er vor kurzem auch große Begeisterung für Oda, den er als unvergleichliches Genie bezeichnet.
Seine große Leidenschaft ist Kampfsport. Über sein Privatleben ist ansonsten wenig bekannt.
Allgemeine Informationen
Die Schaubühne der Geschichte ist ein Mittelalterszenario, Mitte des 9. Jahrhunderts. In dieser Welt wüten rätselhafte Riesen, die Jagd auf Menschen machen und sie verspeisen – nicht etwa, um zu überleben, sondern aus purem Vergnügen, so scheint es. Nur ein kleiner Teil der Menschheit überlebt in einer Stadt, die von mehreren massiven, 50 Meter hohen Stadtmauern umzogen wird. Abgeschottet von der Außenwelt genießen die Bewohner der Stadt einen seit über 100 Jahren anhaltenden Frieden. Im äußersten Randbezirk der Stadt, der von der sog. Wall Maria geschützt ist, wohnt der Junge E(h)ren Jäger zusammen mit seinem Vater Grisha, seiner Mutter Karla und seiner Adoptivschwester Mikasa Ackermann. Der Junge träumt seit klein auf davon die Welt außerhalb der Stadtmauern irgendwann zu erforschen.
Doch eines Tages im Jahr 845 taucht ein besonders großer Riese mit gewaltigen Kräften vor den Stadtmauern auf, so groß, dass er selbst die Wall Rose um 10 Meter überragt. Durch den Angriff des Giganten werden Teile der Mauer zerstört und unzählige seiner Artgenossen dringen ins Stadtinnere. Es beginnt ein hoffnungsloser Kampf und Ehren und Mikasa müssen mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen von einem Riesen gefressen wird…
Zwar kann ein Großteil der Anwohner in den nächsten Stadtring evakuiert werden, doch fällt der äußerste Stadtbezirk als Folge des Angriffs. Ehren schwört sich ab diesem Tag Rache. Er wird nicht ruhen bis er den letzten Riesen ausgelöscht hat!
Es gibt einen Zeitsprung von fünf Jahren: Ehren, Mikasa und ihr Freund Armin schließen ihre militärische Ausbildung in der 104. Übungseinheit ab. (Mikasa als Jahrgangsbeste und Ehren als fünftbester) Am nächsten Tag taucht wie aus dem Nichts erneut der 60 Meter große Riese südlich der Stadtmauern, direkt vor den Augen von Ehren und Co. auf. Erneut zerstört der Gigant mit einem einzigen Angriff den Schutzwall, doch stellt sich Ehren dem Ungetüm. Gerade als er zu einem Schwerthieb ansetzt, verschwindet der Riese jedoch wie durch Magie.
Nichtsdestotrotz wird der Ausnahmezustand ausgerufen und es gilt für die Jungsoldaten den Angriff der herannahenden Riesen zu zerschlagen, um die Sicherheit der Anwohner sowie das Bestehen der Wall Rose zu gewährleisten…
Über das Universum von Shingeki no Kyojin
Was mir besonders gut an dem Manga gefällt, ist, dass Isayama sich wirklich seine Gedanken zur Story gemacht hat. Auf der einen Seite wirkt alles sehr durchdacht, was mir persönlich sehr zusagt. Auf der anderen Seite lässt Isayama den Leser nur soviel wissen wie er für nötig befindet. Das macht Hunger auf mehr Infos. Einige Elemente, die ich im Zuge dessen hervorheben möchte:
Artwork
Abschließend möchte ich noch kurz auf das Artwork zu sprechen kommen. Vielerorts hört man, dass das AW nicht gut ist und auch Isayama selbst räumt das mehrfach ein. Trotz allem kann ich dem nicht zu 100% beipflichten. Das Artwork ist in meinen Augen vor allem eins: in der Qualität schwankend!
Während manche Szenen wirklich klasse eingefangen sind, wirken andere äußerst unbeholfen. Größte Schwäche sind wohl die Charakterzeichnungen, insbesondere Gesichter. Doch kann man auch ganz deutliche Stärken erkennen, diese da wären: einfangen von Dynamik (was jedoch erst stärker in den Kapiteln von Band 2 zum Tragen kommt) sowie Perspektive. Auch das allgemeine Niveau der Zeichnungen hat sich von Band 1 zu Band 2 und 3 sehr gesteigert. Isayama ist einfach noch ein Newcomer, er lernt mit jedem Kapitel dazu! (Gleiches scheint für seine Assistenten zu zählen, wenn man sich die Hintergründe näher ansieht.^^)
Was mir an den Zeichnungen gefällt ist das unsaubere Element, es besitzt eine gewisse Skizzenhaftigkeit, die gut zur Geschichte passt. Auch der vergleichsweise hohe Einsatz von Schwarz passt gut zum Ton der Erzählung. Genug der Worte, ich lasse Bilder sprechen:
Damit komme ich vorerst zum Ende und warte auf rege Reaktionen. Ich freue mich jetzt schon auf die Diskussionen zu diesem Manga und hoffe, dass er auch außerhalb von Japan bald zur Riege der ganz Großen zählt.
Die drei Taschenbücher, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt erschienen sind, wurden insgesamt mehr als 2,65 Mio. mal gedruckt und die Tendenz ist stark steigend. Die Fachpresse überschlägt sich mit Lob und Rezensionen fallen ausnahmslos positiv aus. In der Augustausgabe (2010) des Magazins Otonafami belegt der Manga Platz 2 in einer Umfrage zum Thema "Die Top 50 der nächsten Durchbruch-Manga". Das Literaturmagazin Da Vinci wählte den Titel in die Liste der "Platinum-Werken" (bestmögliche Kategorie) und den Ritterschlag gab es Anfang Dezember als sich der Manga Platz 1 in der renommierten Liste Kono manga ga sugoi! (dt. Diese Manga sind der Hammer!) sichern konnte.
Über den Autor
Isayama Hajime (1986 in einem verschlafenen Dörfchen im Süden Japans in der Präfektur Ōita geboren) ist der Mann hinter dem Werk und – so durfte ich nach zahlreichen Interviews mit ihm feststellen – ein äußerst interessanter Charakter, der keine einfache Vergangenheit hat.
Isayama hat seit Kindesbeinen an mit Komplexen und Unsicherheit zu kämpfen hat. In der Grundschule war er gut 10 Kilo leichter als seine Klassenkameraden und hatte zudem große Probleme, da ihm das Lernen nicht leicht fiel. Es gab eigentlich nichts, das er sonderlich gut konnte oder als persönliche Stärke/Qualitäten bezeichnen würde. Dies führte wenig überraschend dazu, dass Isayama sich abschottete. In diesem dunklen Loch erinnerte er sich allerdings an die Worte einer Betreuerin in seinem Kindergarten, die seine Zeichnungen lobte. Isayama entdeckte den Manga als Ausdrucksmittel für sich.
Ab seiner Zeit als Oberschüler begann Isayama Manga (in Form von Illustrationen und Kurzgeschichten) zu zeichnen. Nach der Highschool ging er auf die Fachhochschule in Fukuoka. Obwohl diese einen Lehrstuhl für Manga-Studien hat, schrieb sich Isayama zunächst für Design ein. Grund war, dass er sich nicht traute seinen Eltern zu sagen, dass er eine Karriere als Mangaka anstrebte. Doch gab es noch weitere Probleme in diesem Zusammenhang: der von Selbstzweifeln geplagte Teenager war von der Qualität seiner Manga alles andere als überzeugt. Er traute sich daher nicht seine Zeichnungen anderen Leuten zu zeigen. Es gab Phasen, in denen er sich nicht vorstellen konnte mit seinen Fähigkeiten je etwas erreichen zu können…
Der Wunsch und der Traum überwogen jedoch und so wechselte Isayama zu den Manga-Studien. Im Zuge des Unterrichts war er natürlich gezwungen auch Dritten seine Zeichnungen zu zeigen. Doch erfuhr er hier viel Lob für seine Werke. So kam es, dass er 2006 während einer Reise nach Tokio seine Chance beim Schopfe packte und einigen Verlagen einen Besuch abstattete. So unter anderem Shūeisha, genauer gesagt der Redaktion der WSJ. Dort sagte man ihm jedoch – insgesamt suchte Isayama den Verlag zweimal auf –, seine Werke seien vom Inhalt her nicht für JUMP geeignet. Ein inzwischen legendär gewordener Satz des Redakteurs lautete: „Bring uns nicht Manga, bring uns JUMP-Material!“
Aber Isayama wollte sich nicht verstellen. Er wollte das zeichnen, was ihn interessierte und bewegte. Unbeirrt gab er also eine 60-seitige Kurzgeschichte, Titel Shingeki no Kyojin, beim Kodansha-Verlag ab und das Werk wurde beim Magazine Grandprix (MGP) als "ausgezeichnete Arbeit" geehrt. Isayamas zuständiger Redakteur bei Kodansha erinnert sich noch gut an den Moment als er den One-shot las, der ihn von den Socken haute:
„Jede Seite des Manuskripts schrie förmlich 'Ich will das hier zeichnen!'. Die Zeichnungen waren zwar nicht gut, aber ich erkannte in diesem Werk ein Talent wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte.“
Das Talent drohte zwar phasenweise von seinem Weg abzukommen, in seinem Herzen eben doch stets der unsichere Knabe aus der südlichen Provinz geblieben, doch spätesten 2008 war klar, dass Isayama seinen Weg gehen würde. Er gewann bei den halbjährlich stattfindenden Weekly Shōnen Magazine Newcomer Manga Awards zweimal in Folge mit seinen Kurzgeschichten HEART BREAK ONE (Spezial-Förderpreis) und orz (Hauptpreis).Seit Herbst des Jahres 2009 erscheint Isayamas Geschichte, mit der seine Karriere 2006 seinen Start nahm, als monatlich publizierte Serie in Kodanshas Bessatsu Shōnen Magazine und gilt unlängst als der nächste große Shōnen-Manga. Dazu brachte sie Isayama den Titel von Kodanshas größtem Talent der letzten Jahrzehnte ein. Der 24-Jährige ist trotz seines Erfolgs nach wie vor nicht abgehoben und äußerst bescheiden. Seine Komplexe hat er zu einem gewissen Grad hinter sich lassen können, doch ist er immer noch niemand, der vor Selbstbewusstsein strotzt wie er in einem Radiointerview Anfang diesen Monats zu erkennen gab…
Isayama assistierte für einige Zeit bei Satō Yūki (u.a. Yōkai no o-isha-san). Mangaka, die er bewundert sind u.a. Nihei Tsutomu (u.a. BLAME!), Minagawa Ryōji (u.a. PEACE MAKER u. ADAMAS, aber allen voran dessen Werk ARMS haben Isayama stark beeinflusst), Miura Kentarō (Berserk) und Arai Hideki (u.a. The World is Mine). In seinem Blog äußerte er vor kurzem auch große Begeisterung für Oda, den er als unvergleichliches Genie bezeichnet.
Seine große Leidenschaft ist Kampfsport. Über sein Privatleben ist ansonsten wenig bekannt.
Allgemeine Informationen
- Serie: Shingeki no Kyojin (dt. Sturmangriff auf die Riesen)
- Mangaka: Isayama Hajime
- Genre: Dark Fantasy, Action, Tragödie/Drama
- Magazin: Bessatsu Shōnen Magazine
- Status: 19 Kapitel + zwei Specials erschienen [Japan: 3 Sammelbände bis Kapitel 13]
- Scans: bis Band 2 (Kapitel 9) [Volume Releases]
Die Schaubühne der Geschichte ist ein Mittelalterszenario, Mitte des 9. Jahrhunderts. In dieser Welt wüten rätselhafte Riesen, die Jagd auf Menschen machen und sie verspeisen – nicht etwa, um zu überleben, sondern aus purem Vergnügen, so scheint es. Nur ein kleiner Teil der Menschheit überlebt in einer Stadt, die von mehreren massiven, 50 Meter hohen Stadtmauern umzogen wird. Abgeschottet von der Außenwelt genießen die Bewohner der Stadt einen seit über 100 Jahren anhaltenden Frieden. Im äußersten Randbezirk der Stadt, der von der sog. Wall Maria geschützt ist, wohnt der Junge E(h)ren Jäger zusammen mit seinem Vater Grisha, seiner Mutter Karla und seiner Adoptivschwester Mikasa Ackermann. Der Junge träumt seit klein auf davon die Welt außerhalb der Stadtmauern irgendwann zu erforschen.
Doch eines Tages im Jahr 845 taucht ein besonders großer Riese mit gewaltigen Kräften vor den Stadtmauern auf, so groß, dass er selbst die Wall Rose um 10 Meter überragt. Durch den Angriff des Giganten werden Teile der Mauer zerstört und unzählige seiner Artgenossen dringen ins Stadtinnere. Es beginnt ein hoffnungsloser Kampf und Ehren und Mikasa müssen mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen von einem Riesen gefressen wird…
Zwar kann ein Großteil der Anwohner in den nächsten Stadtring evakuiert werden, doch fällt der äußerste Stadtbezirk als Folge des Angriffs. Ehren schwört sich ab diesem Tag Rache. Er wird nicht ruhen bis er den letzten Riesen ausgelöscht hat!
Es gibt einen Zeitsprung von fünf Jahren: Ehren, Mikasa und ihr Freund Armin schließen ihre militärische Ausbildung in der 104. Übungseinheit ab. (Mikasa als Jahrgangsbeste und Ehren als fünftbester) Am nächsten Tag taucht wie aus dem Nichts erneut der 60 Meter große Riese südlich der Stadtmauern, direkt vor den Augen von Ehren und Co. auf. Erneut zerstört der Gigant mit einem einzigen Angriff den Schutzwall, doch stellt sich Ehren dem Ungetüm. Gerade als er zu einem Schwerthieb ansetzt, verschwindet der Riese jedoch wie durch Magie.
Nichtsdestotrotz wird der Ausnahmezustand ausgerufen und es gilt für die Jungsoldaten den Angriff der herannahenden Riesen zu zerschlagen, um die Sicherheit der Anwohner sowie das Bestehen der Wall Rose zu gewährleisten…
Über das Universum von Shingeki no Kyojin
Was mir besonders gut an dem Manga gefällt, ist, dass Isayama sich wirklich seine Gedanken zur Story gemacht hat. Auf der einen Seite wirkt alles sehr durchdacht, was mir persönlich sehr zusagt. Auf der anderen Seite lässt Isayama den Leser nur soviel wissen wie er für nötig befindet. Das macht Hunger auf mehr Infos. Einige Elemente, die ich im Zuge dessen hervorheben möchte:
- Geographie: Wir wissen, es handelt sich um eine gewaltige Stadt, von riesigen Mauern (Wall Maria, Wall Rose, Wall Sina) umzogen, unterteilt in eine Vielzahl von Stadtbezirken. Je näher man am Zentrum wohnt, desto höher der Lebens- und Sicherheitsstandard. Im Zentrum lebt der König, in den äußersten Bezirken scheinen gesellschaftlich wenig privilegierte/sozial schwache Bürger zu wohnen.
Hinzu kommt dann natürlich auch die schier endlose, unerforschte Außenwelt, außerhalb der Stadtmauern! - Das Militär: Wir wissen um den ungefähren Aufbau des Militärs bescheid. So existieren neben dem Übungskorps, welcher der Ausbildung der Rekruten dient, drei große Armeekorps mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen:
- Militärpolizeikorps – Einsatzort: innerster Stadtring, daher große Sicherheit. Aufgaben umfassen die Aufrechterhaltung der Ordnung und Gesetze, nicht jedoch den Kampf gegen Riesen. Wappen: Einhorn auf Schild
- Stationierungsarmeekorps – Einsatzort: Bezirke in den Mauern. Aufgaben umfassen Stärkung und Schutz der Mauern sowie Abwehr der Riesen. Wappen: zwei Rosen auf Schild
- Erkundungsarmeekorps – Einsatzort: Erkundungszüge außerhalb der Stadtmauern, daher äußerst riskant. Aufgaben umfassen Erkundung der Außenwelt sowie Kämpfe gegen Riesen. Aufgrund der hohen Todesraten und geringen Erfolge gibt es kaum Aspiranten und Unwillen des Förderns durch Steuergelder. Wappen: ein weißer und ein schwarzer Flügel auf Schild
- Militärpolizeikorps – Einsatzort: innerster Stadtring, daher große Sicherheit. Aufgaben umfassen die Aufrechterhaltung der Ordnung und Gesetze, nicht jedoch den Kampf gegen Riesen. Wappen: Einhorn auf Schild
- Die Ausrüstung und Waffen: Isayama war hier äußerst kreativ und hat eine Vielzahl von Equipment entworfen, u.a. eine Zahl von speziellen Kanonen und Geschossen, das wichtigste und elementarste Gadget ist aber wohl zweifelsohne der Apparat für dreidimensionale Mobilität, der ein ziemlich ausgeklügeltes System im Kampf gegen die Riesen ermöglicht. Chapeau dafür! Dank dieser Erfindungen wirken die Kämpfe in Shingeki no Kyojin nicht wie etwas, das man in unzähligen Manga gesehen hat, sondern äußerst originell!
- Die Riesen: Ähnlich wie es lange bei den Yōma in Claymore der Fall war, weiß man bei den Riesen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht, wo ihre Ursprünge liegen oder wie sie überhaupt leben. Wir wissen, dass es Riesen in verschiedenen Größeklassen gibt (der Großteil zwischen 3 und 15 Meter groß, darüber hinaus aber auch min. ein übergroßer 60-Meter-Riese), dass die Wesen regenerative Körper mit äußerst hoher Körpertemperatur besitzen (einzige Ausnahme bildet die Nackenregion), größtenteils männliche Physiognomie aufweisen, jedoch keine Geschlechtsorgane haben und zu guter Letzt, dass sie Jagd auf Menschen machen und diese verspeisen. Da der Fortbestand der Riesen über das Jahrhundert des Friedens gewahrt wurde, bleibt auszuschließen, dass Menschen den Riesen als Nahrung dienen.
Artwork
Abschließend möchte ich noch kurz auf das Artwork zu sprechen kommen. Vielerorts hört man, dass das AW nicht gut ist und auch Isayama selbst räumt das mehrfach ein. Trotz allem kann ich dem nicht zu 100% beipflichten. Das Artwork ist in meinen Augen vor allem eins: in der Qualität schwankend!
Während manche Szenen wirklich klasse eingefangen sind, wirken andere äußerst unbeholfen. Größte Schwäche sind wohl die Charakterzeichnungen, insbesondere Gesichter. Doch kann man auch ganz deutliche Stärken erkennen, diese da wären: einfangen von Dynamik (was jedoch erst stärker in den Kapiteln von Band 2 zum Tragen kommt) sowie Perspektive. Auch das allgemeine Niveau der Zeichnungen hat sich von Band 1 zu Band 2 und 3 sehr gesteigert. Isayama ist einfach noch ein Newcomer, er lernt mit jedem Kapitel dazu! (Gleiches scheint für seine Assistenten zu zählen, wenn man sich die Hintergründe näher ansieht.^^)
Was mir an den Zeichnungen gefällt ist das unsaubere Element, es besitzt eine gewisse Skizzenhaftigkeit, die gut zur Geschichte passt. Auch der vergleichsweise hohe Einsatz von Schwarz passt gut zum Ton der Erzählung. Genug der Worte, ich lasse Bilder sprechen:
Damit komme ich vorerst zum Ende und warte auf rege Reaktionen. Ich freue mich jetzt schon auf die Diskussionen zu diesem Manga und hoffe, dass er auch außerhalb von Japan bald zur Riege der ganz Großen zählt.