Tetsuo Hara – Gekiga und Testosteron in ihrer Reinform, ein MANNgaka fürs Leben!

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    • Tetsuo Hara – Gekiga und Testosteron in ihrer Reinform, ein MANNgaka fürs Leben!


      Tetsuo Hara (jap. 原哲夫, am 2. September 1961 in Tokio geboren) ist einer der prägendsten Mangaka der 80er-Jahre und die zentralste Stütze von Shueishas Weekly Shōnen JUMP im selben Zeitintervall. Der langjährige und gute Freund von Tsukasa Hōjō hat sich vor allem um die Wiederbelebung des Gekiga-Genres verdient gemacht und zählt nicht zuletzt aufgrund seiner Lebensgeschichte zu meinen liebsten Mangazeichnern aller Zeiten. Ich ziehe schon vorweg meinen Hut vor einem Mann, der das Zeichnen mit jeder Faser seines Körpers leibt und lebt…

      Die Anfänge – Waschechte Ausbildung zum Mangaka und erstes Stelldichein bei WSJ
      Hara war schon als kleiner Junge begeisterter Mangaleser. Als er die zweite Klasse der Grundschule besuchte (mit sieben Jahren) war er ein großer Fan von Ikki Kajiwaras Tiger Mask, wurde von diesem Werk beeinflusst und hat versucht, den Zeichnungen nachzueifern. In der 4. oder 5. Klasse entdeckter er Fujio Akatsukas Tensai Bakabon für sich. Das war der Zeitpunkt, zu dem er zum ersten Mal dachte, dass es doch interessant wäre, selbst Manga zu zeichnen.

      Den Entschluss aktiv eine Karriere als Mangaka anzustreben fasste Hara erst viele Jahre später, etwa zu seiner Zeit als Mittelschüler. Als er die Mittelschule abgeschlossen hatte, wechselte er an die tokioter Hongō Mittel- und Oberschule und schrieb sich dort an der Design-Fakultät ein, die einen speziellen Lehrstuhl für Manga besaß. Hara nahm an zahlreichen Wettbewerben verschiedener Manga-Verlage teil und in seinem zweiten Jahr als Oberschüler, mit 17 Jahren, bekam er erste positive Reaktionen von Seiten der Redaktion der Weekly Shōnen JUMP. Er traf sich daraufhin mit Kazuo Nakanō, dem damals stellvertretenden Chefredakteur der JUMP, der sich auch als Entdecker vieler großer Mangatalente der damaligen Zeit (u.a. Yoshinori Kobayashi [Gōmanism Sengen] und Yudetamago [Kinnikuman]) einen Namen gemacht hatte. Das für mich wohl Unvorstellbarste an dieser Station in Haras Biographie, ist die Tatsache, dass er zu dieser Zeit Gag-Manga zeichnete. (Darum wohl auch das Treffen mit dem Gag-Manga-Spezialisten Nakanō) Hara nahm zu diesem Treffen das Manuskript eines neuen Manga, den er gezeichnet hatte, gleich mit. Nakanōs Kritik war jedoch mehr als nur ernüchternd: er verglich Hara mit dem etwa gleichaltrigen Yudetamago-Duo, die als Oberschüler ihr Mangaka-Debüt gaben und bereits eine Serie in JUMP veröffentlichten. Das niederschmetternde Urteil: „Dir fehlt noch das Zeug, vergiss es!“

      Aokiji, bist du das? Ein Bild von Yūsaku Matsuda, einer von Haras liebsten Schauspielern und das reale Vorbild von Admiral Aokiji aus One Piece. Dieses Bild hat Hara als Mittelschüler gezeichnet, war also etwa 13-15 Jahre alt als es entstand. Dass man in dem Alter schon soviel Manliness aufs Bild bringt...?

      Die ersten Schritte – Hinwendung zum Gekiga und Assistenzzeit
      Als Reaktion auf dieses Intermezzo orientierte Hara sich um und wandte sich dem Gekiga-Manga zu, ein Genre, das er ohnehin sehr viel lieber zeichnen wollte. Diese Spezialisierung ging soweit, dass er sich mit 18, als er seinen Abschluss an der High School macht, auf der Gekiga Sonjuku einschreibt. Bei dieser berühmten Schule handelt es sich um eine Ausbildungsstätte für angehende Mangaka, Manga- sowie Drehbuchautoren. Gegründet wurde sie von keinem geringeren als Koike Kazuo (Lone Wolf & Cub, Crying Freeman und Lady Snowblood), einer Lichtgestalten des japanischen Manga und einer der Urväter des Gekiga-Manga.

      Parallel entschließt sich Hara, praktische Erfahrung als Mangaka zu sammeln und macht sich auf die Suche nach einer Stelle als Assistent. Im Zuge dessen kommt es zur bedeutungsreichen Begegnung des jungen Hara und eines aufstrebenden Redakteurs der Shōnen JUMP, der auf den Namen Nobohiko Horie hört. (Wer den vergangenen MOTM-Thread zu Tsukasa Hōjō aufmerksam gelesen hat, der wird sich vielleicht noch an diesen Mann erinnern.) Hara weckte Hories Interesse, er sah in dem Teenager eine Menge Potential und nahm ihn unter seine Fittiche. Zunächst versuchte der Redakteur Hara bei Buichi Terasawa (u.a. Goku Midnight Eye und Space Adventure Cobra) unterzukriegen, dessen Stil am ehesten in die Richtung ging, die Hara einschlagen wollte. Doch Terasawa benötigte zu dieser Zeit keinen Assistenten. Also vermittelte Horie den jungen Hara schließlich an Yoshihiro Takahashi (u.a. Shiroi Senshi Yamato, das Ginga-Franchise, etc.), den Meister des Hunde-Manga. Was zunächst wenig bis kaum kompatibel wirkt, war von Horie genauestens kalkuliert. Er dachte, wenn Hara mit seinen testosterongeladenen Manga der beinharten Edelmänner am emotionalen und gefühlsbetonten Schaffen Takahashis Anstoß nähme, würde das Ganze eine interessante Mischung ergeben.

      Insgesamt assistierte Hara Takahashi anderthalb Jahre. In dieser Zeit erlernte er eine Menge praktische Techniken, wie beispielsweise freihändiges Zeichnen. Während Hara zuvor noch stets spezielle Lineale benutzte (z.B. ein Lineals in Wolkenform zum zeichnen für Hintergründe), meinte Takahashi als Hara ihn fragte, wo er solch ein Lineal im Studio des Mangaka finden könnte: „Sowas gibt’s hier nicht, zeichne freihändig!“ und der Youngster merkte wie viel mehr Dynamik und Ausdrucksstärke freihändige Zeichnungen besaßen.

      Auf dem Weg zum Debüt – Der Love Comedy die Stirn zeigend: I LOVE GEKIGA!
      Nach seiner Zeit als Assistent macht sich Hara daran, wieder aktiver eine eigene Profikarriere anzustreben. Anfang der 80er Jahre kommt es in Japan zum sog. Love Comedy Boom, einer Zeit, in der das gleichnamige Genre der humoristischen Romanzen aufblüht und Shōnen JUMP in Bedrängnis kommt, was die Vorherrschaft im Manga-Business angeht. Insbesondere die Weekly Shōnen Sunday droht unter der Führung von Mitsuru Adachi (Touch, H2, etc.) und Rumiko Takahashi (Urusei Yatsura, Ranma ½) ordentlich Boden gut zu machen. Im Gegenzug verhielt es sich so, dass es um die Gekiga-Manga nicht sonderlich gut bestellt war und sich das Genre eher auf dem absteigenden Ast befand. (Dies war im übrigen auch der Grund, warum Koike seine Gekiga-Schule gründete.) Der Zeitpunkt für einen Nachwuchszeichner von Haras Schlag war also vergleichsweise ungünstig. Trotz allem war für ihn klar, dass er sich diesem Strom nicht anschließen, sondern seinem Stil treu bleiben würde, dafür war seine Liebe zum Gekiga viel zu groß. Und er sollte auch belohnt werden:

      Im April 1982 gewinnt Hara den 33. Fresh JUMP Award (ein monatlicher Mangapreis für Nachwuchsautoren, der zwischen den Jahren 1979 und 1982 verliehen wurde. Ist von seiner Bedeutung mit dem Hop☆Step Award vergleichbar, den z.B. Oda damals gewonnen hat, oder dem JUMP Trasure Newcomer Award, der seit 2007 vergeben wird.) mit seiner Kurzgeschichte Super Challenger. Damit kam der Stein ins Rollen. Vier Monate später gibt Hara sein Debüt als Profi als seine Boxgeschichte Mad Fighter als Oneshot in einer Sonderausgabe von JUMP abgedruckt wurde.

      In dieser Zeit kam Horie auf seinen Schützling zu und meinte, es wäre an der Zeit, eine Serie zu starten. In einem ausführlichen Fernsehinterview haben die beiden aus dem Nähkästchen geplaudert und die Situation rekapituliert, besitzt sie doch eine dermaßene Ironie, dass man nicht anders kann als zu schmunzeln: Horie selbst war begeisterter Motorrad-Fahrer, Motocross um genau zu sein. Ob es blanker Egoismus war oder eine absolute Falscheinschätzung von Seiten Hories, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, aber dieser dachte, es sei eine vortreffliche Idee einen Motocross-Manga zu zeichnen. Haras Reaktion darauf (gemäß zuvor erwähntem Interview): „…o…kay?“ Er selbst konnte mit der Thematik nämlich reichlich wenig anfangen (und damit war er nicht allein wie sich rausstellen würde), aber ihm war alles recht, solange er endlich seine Karriere starten konnte.

      So macht man das! Tetsuo Haras Widmung zum 30.-jährigen Jubiläums von Rumiko Takahashis Urusei Yatsura. So würde die gute Lum aussehen, wenn Gekiga-Meister Hara die Geschichte illustriert hätte.

      Der Durchbruch – Das Don-Quijote-Debakel und der leuchtende Nordstern!
      Das Ergebnis des Ganzen war der Oneshot Crash Hero, der im Herbst 1982 in Ausgabe #43/82 der Weekly Shōnen JUMP abgedruckt wurde. Da man in einem Redaktionsmeeting, das zur selben etwa stattfand, händegringend nach Kandidaten für neue Serien suchte, entschied man sich kurzerhand Crash Hero als Serie umzusetzen – und das, ohne jegliches Feedback seitens der Leser abzuwarten. Genau 14 Tage später (in Ausgabe #45) startet Tetsuo Haras erste Serie: Tetsu no Don Quijote (dt. Der eiserne Don Quijote)

      Ein reichlich kurzes Intermezzo, das bereits nach 10 Wochen sein Ende fand. Auch diese Tatsache besitzt dank Hories durchaus eigener Arbeit als Redakteur wieder eine ironische Note… Hara hatte bis zur sechsten Woche der Veröffentlichung keine Ahnung, wie es um seine Serie stand. (Bereits die Leserreaktionen auf den Oneshot fielen bescheiden aus.) Nach sechs Wochen kam Horie also zu seinem Schützling und meinte unverblümt: „Okay, wird Zeit, dass wir über deine nächste Serie nachdenken…“ – Unglaublich, aber wahr! Hara fiel natürlich aus allen Wolken, akzeptierte die Entscheidung aber natürlich kleinlaut. Ein großer Dämpfer für ihn, der bis dahin unentwegt von der Redaktion (allen voran Horie) ausschließlich Lob erfahren hatte. Fakt ist, dass die Ergebnisse von Tetsu no Don Quijote gegen Ende zwar besser wurden und es daher durchaus möglich gewesen wäre, die Serie noch fortzuführen, aber Horie hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Hara einfach die Motocross-Thematik aufs Auge gedrückt hatte.

      So machten sich die beiden daran, das Konzept für einen epischen Kampf-Manga zu entwerfen, etwas, das Hara ohnehin viel lieber gezeichnet hätte. Über den Zeitrahmen von einem Jahr schusterten die beiden im Akkord an dem Manga, der Hara den Durchbruch ermöglichen sollte und zu einem der größten und berühmtesten Mangaka der Geschichte machen würde: Hokuto no Ken (Titel der meisten internationalen Adaptationen: Fist of the North Star).
      Obwohl der Prototyp-Oneshot der Serie, welcher in zwei Ausführungen im Magazin Fresh JUMP veröffentlicht wurde, sich beide Male großer Beliebtheit erfreute, bekam Hara – gebrandmarkt durch das Don-Quijote-Debakel – auf halbem Wege Zweifel, dass er die Geschichte mit guten Ergebnissen als Serie umsetzen könnte. Aus diesem Grund holte man sich tatkräftige Unterstützung in Form des Autors Buronson, einer der bekanntesten und besten Manga-Autoren und unlängst einer der ganz großen Namen – nicht zuletzt dank Hokuto no Ken!

      Das Epos um Kenshiro, den durch das Ödland schreitenden, stoischen Helden mit dem Herz am rechten Fleck, sollte sich als ganz großer Wurf erweisen. Im ersten halben Jahr, in dem die Serie in JUMP lief, konnte das Magazin seine Verkaufszahlen mal eben verdoppeln! (Soviel zum Love Comedy Boom und Shogakukans großer Aufholjagd…) Die Reaktion von Fanseiten war überwältigend und Hokuto no Ken sollte sich – ähnlich wie es One Piece gelang – als absolute Nummer 1 der Weekly JUMP sowie DER prägende Manga der 80er etablieren. Als die Serie nach drei Jahren ihr Ende anpeilte, bat man Hara und Buronson quasi auf Knien, noch ein paar Jahre dranzuhängen. Mit über 60 Mio. verkauften Exemplaren in Japan allein und weiteren 40 Mio. weltweit zählt die Serie mit ihren 27 Bänden zu den bestverkauften Manga aller Zeiten und auch über 20 Jahre nach dem Ende von Hokuto no Ken ist das Interesse an Ken und Co. nach wie vor ungebrochen groß.

      Post-HnK – Die Sengoku-Titel, die Loslösung von Shueisha und der Businessmann Hara!
      Als Hokuto no Ken 1988 schließlich sein Ende fand, möchte manch einer vielleicht glauben, dass Tetsuo Hara die Gelegenheit genutzt hat, um sich nach 5 anstrengenden Jahren wöchentlicher Veröffentlichungen zu entspannen und für längere Zeit den Pinsel liegen zu lassen. Aber da denkt man falsch, Hara gehört zu jenen Zeichnern, die eigentlich immer an irgendeiner Serie arbeiten oder sonstige Eisen im Feuer haben. So erschien beispielsweise noch 1988 sein Manga CYBER Blue in der Shōnen JUMP.

      Ab dem Jahr 1990 macht sich Hara daran Manga nach Vorlage der Romane von Keiichirō Ryū zu schaffen, die von historischen Figuren und Helden der Sengoku-Periode handeln, darunter Hana no Keiji – Kumo no kanata ni – (18 Bände), Kagemusha Tokugawa Ieyasu (6 Bände) und SAKON – Sengoku Fūunroku – (ebenfalls 6 Bände). In diesen Werken kommt Haras Gekiga-Stil perfekt zum Tragen und es ist wahrlich ein Ärgernis, dass viele dieser Manga bis heute noch nicht komplett (oder überhaupt gar nicht) in übersetzter Fassung erschienen sind. Sakon war zugleich auch Haras letzter Manga, den er für Shueisha und Shōnen JUMP gezeichnet hat.

      Es kommt im Jahr 2000 also zur Loslösung vom Magazin, welches für knapp 20 Jahre seine Spielwiese war und welches er maßgeblich in den 80er-Jahren getragen hatte. Zusammen mit seinen langjährigen Freunden Tsukasa Hōjō und Nobuhiko Horie gründet er das Unternehmen Coamix. [Die etwas ausführlichere Version kann man -> hier <- nachlesen] Es ist der Beginn einer Phase, in der Hara ein zweites Gesicht dazu bekommen wird: neben den berühmten und erfolgreichen Mangaka Hara tritt nun auch ein nicht minder ambitionierter und erfolgreicher Businessman Hara.
      Knapp 13 Jahre nach dem das letzte Kapitel von Hokuto no Ken erschien und die letzte Episode des TV-Anime über die Bildschirme flimmerte, lässt Hara das Franchise wieder aufleben als er 2001 Sōten no Ken (Fist of the Blue Sky) beginnt. Der neueste Manga aus seiner Feder trägt den Namen Ikusa no ko – Oda Saburō Nobunaga-den – und behandelt erneut das Leben einer der prägendsten und schillerndsten Figuren der Sengoku-Zeit.

      Im Jahr 2005 zeigte Hara eine weitere Facette, die man so noch nicht von ihm kannte. Der Mann, der durch seine testosterongeladenen Gekiga-Epen berühmt wurde, schlug gänzlich andere, sanftere Töne an. Da er inzwischen Vater geworden war, keimte in ihm der Wunsch auf, einen Titel zu schaffen, mit dem er kleine Kinder (auch seine eigenen) erreichen könnte – und das war mit Hokuto und Co. ganz einfach nicht möglich. Somit war er maßgeblich an der Produktion eines Bilderbuchs für Kinder beteiligt, welches den Titel Mori no senshi Bonolon trägt.
      In Japan werden jedes Jahr gut 78.000 neue Buchtitel publiziert, davon sind gerade einmal 3% (etwa 2.300) Bilderbücher. Wenn ein solches Werk 10.000 Exemplare verkaufen kann, gilt es bereits als ein großer Hit. Bonolon erscheint in einem kostenlosen Journal, von dem jede Ausgabe über 1.000.000 Exemplare vertreibt! Alle zwei Monate erscheint eine neue Geschichte, 27 Seiten lang und komplett in Farbe. 2007 wurde Bonolon sogar als TV-Anime umgesetzt, seit 2008 erscheinen die Geschichten gesammelt als Bilderbücher.

      Screenshot aus dem Bonolon-Anime von 2007. (Neben seiner Tätigkeit als Mangaka, Vorstandsmitglied von COAMIX sowie Produzent von Bonolon ist Hara weiterhin auch als Illustrator und Character Designer [u.a. für Romane, Videospiele, Glücksspielautomaten und sogar den Flyer der K1 World Tour 2007], Komponist [Melodien für Pachinko-Automaten] sowie Designer [Schmuck] tätig.)

      Mangaka for Life – Bis zum wortwörtlich letzten Augenblick
      Das alles würde aber noch nicht erklären, weswegen ich Tetsuo Hara – wie eingangs erwähnt – solch einen unglaublichen Respekt entgegen bringe und ihn für einen der großartigsten Mangaka aller Zeiten halte. – Natürlich, er ist ein äußerst produktiver Manga-Macher und zudem der Schöpfer von einem der größten Manga-Epen der Geschichte des Shōnen-Manga, doch gewinnt all dies noch an soviel mehr Gewicht, wenn man den Hintergrund bedenkt, vor dem Hara seit nun mehr 30 Jahren Manga schafft:

      Seit er etwa 23-24 Jahre alt ist (also quasi seit Anbeginn seiner Karriere, im ersten Jahr von Hokuto no Ken), leidet Hara an sog. Keratokonus, einer zunehmenden Verdünnung der Hornhaut, bei der es zu einer kegelartigen Verformung derselbigen kommt. Durch die hohe Belastung der Haras Augen über die Jahrzehnte hinweg ausgesetzt waren, hat sich seit Gesundheitszustand stetig verschlechtert. Zwar versuchte Hara über lange Zeit sein rechtes Auge beim Zeichnen zu schonen, in dem er es schloss und einäugig zeichnete, doch musste er den Preis für all die Anstrengung unlängst zahlen. Auf seinem rechten Auge ist er quasi blind, seit vielen Jahren bereits. – Doch trotz allem würde Hara nie daran denken, den Stift aus der Hand zu legen. Dafür liebt er seine Arbeit viel zu sehr. Er ist definitiv das, was man als Mangaka auf Lebzeit bezeichnet, jemand der Manga wirklich liebt und lebt!

      Durch die Krankheit ist es Hara nicht mehr möglich vereinzelte Arbeitsschritte selbst durchzuführen, insbesondere beim Tuschen feinster Linien sowie natürlich beim räumlichen und perspektivischen Zeichnen ist er auf Hilfe und (Nach-)Kontrolle angewiesen. Er selbst sagte dazu so trefflich:
      „Es gibt Arbeitsschritte, die ich nicht mehr selbst erledigen kann, doch ich werde nicht aufgeben. Ich zeichne heute mit meinem "inneren Auge", meiner Leidenschaft und Willensstärke!“
      Solch einer Einstellung gebührt mein uneingeschränkter Respekt und ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann in Ehrfurcht. Noch mehr überrascht es gleichwohl, auf welch unglaublichem Niveau Tetsuo Hara zeichnet, welch feine und kunstvolle Zeichnungen und stimmige Kompositionen er hervorbringt. Das alles ist selbstverständlich nur durch ein ungeheures Maß an Einsatz und Zeit zu bewerkstelligen, so weiß ich, dass Hara für die Rohskizze einer Seite etwa eine ganze Stunde benötigt. (Insgesamt schaffen er und sein Team es, etwa 2 Seiten pro Tag fertig zu stellen.) Und es schmerzte mich umso mehr, als bekannt wurde, dass auch Haras linkes Auge inzwischen von der Krankheit betroffen ist…

      Niemand kann genau sagen wie lange es Hara noch möglich sein wird weiter zu zeichnen, wie lange sein Körper das Ganze noch mitmacht. Die Medizin ist gegenwärtig leider immer noch nicht auf einem Stand, bei dem eine Operation 100%igen Erfolg und eine Heilung garantieren könnte. Aber bei einem kann man sich sicher sein: der Mann wird weitermachen bis es nicht mehr geht. – Zollt ihm den Respekt, den er sich verdient hat, lest seine Werke und genießt seine atemberaubenden Bilder und Illustrationen!

      Die wichtigsten Daten auf einen Blick:
      • ab 1977 – Beginnt Beiträge an Verlage zu schicken, 1978 erste positive Reaktionen, schließlich: stilistische Umorientierung
      • 1979 – Schreibt sich auf Gekiga Sonjuku ein (Abschluss: 1981)
             – Assistenzzeit bei Yoshihiro Takahashi
      • 1982Super Challenger gewinnt 33. Fresh JUMP Award
             – Debüt als Profi mit Kurzgeschichte Mad Fighter
             – WSJ #43/82 Crash Hero erscheint -> WSJ #45/82 Tetsu no Don Quixote startet (erste Serie, jedoch nach 10 Wochen vorbei)
      • 1983Hokuto no Ken erscheint nach einem Jahr Vorbereitungszeit und zwei Prototypen-Oneshots
      • etwa 1984 – Krankheit macht sich bemerkbar
      • 1988Hokuto no Ken endet nach 5 Jahren; Beginn CYBER Blue
      • 1990 - 2000 – Manga-Umsetzungen der Romane Ryū (Hana no Keiji [90-93], Kagemusha Tokugawa Ieyasu [94-95], SAKON [97-00])
      • 1995Takeki Ryūsei erscheint
      • 1997Hydra erscheint
      • 1998Hydra endet; Kōkenryoku Ōryō Sōsakan Nakabō Rintarō startet
      • 2000 – Ende von Kōkenryoku Ōryō Sōsakan Nakabō Rintarō
             – Aterui II-sei startet
             – Loslösung von Shūeisha! -> Gemeinsam mit Hōjō, Horie und Co. wird Coamix gegründet
      • 2001 – Start für Weekly Comic Bunch; Serienstart Sōten no Ken
      • 2005 – Beginn der Veröffentlichung von Bonolon
      • 2010 – Ende von Weekly Comic Bunch und Sōten no Ken; Start Monthly Comic Zenon und Ikusa no Ko
    • Das Keniverse - ein Franchise mit Muckis Teil I

      Anime, OVAs und ein Live-Action Movie


      Anime



      Hokuto no Ken wurde erstmal als wöchentliche Serie von Toei Animation unter dem Titel Seikimatsu Kyūseishu Densetsu: Hokuto no Ken (世紀末救世主伝説 北斗の拳)auf Fuji Television von Oktober 1984 bis März 1987 mit 109 Folgen gesendet. Direkt im Anschluss begann schon das Sequel Hokuto no Ken 2, das von März 1987 bis Februar 1988 lief. Es hat 43 zusätzliche Episoden und konnte auf Animax empfangen werden.
      Die Original Anfangs- und Endsongs für die Serie bis Episode 82 sind Ai o Torimodose!! (愛をとりもどせ!!, "Taking Back Love") und Yuria... Eien ni (ユリア...永遠に?, "Yuria... Forever"), beide performed von der Band Crystal King. Von Episode 83-109 waren das Opening und Ending "Silver Survivor" und "Dry your Tears" von Kodomo Band. Für HnK 2 wurden "Tough Boy" und "Love Song" von TOM★CAT genommen.

      Manga Entertainment hat 1999 die ersten 36 Episoden synchronisiert, aber nur die ersten 24 wurden als VHS veröffentlicht. 2003 wurde dann eine DVD mit allen 36 Episoden herausgegeben. 2008 hat die US-Niederlassung von Toei Animation alle 152 Episoden synchronisiert und in Nordamerika als bezahlbaren Videostream im Internet veröffentlicht.

      2009 produzierte William Winckler Productions alle sechs Filme zum Anime und synchronisierte sie auch. Produzent Die Filme fokussieren die Vorkommnisse um die Hauptcharaktere Shin, Ray, Souther, Toki, Raul, und Kaioh.


      Filme und OVAs

      Fist of the North Star



      Am 8. März kam der erste HnK Film unter dem Namen "Fist of the North Star" in die Kinos. Produziert wurde er von Toei Animation mit dem selben Cast und der gleichen Crew, die auch an der Serie gearbeitet hat. Der Film erzählt nochmal Kenshiros Weg bis zum großen ersten Kampf mit Raoh. Der Film nimmt sich die Freiheit, Charaktere und Ereignisse zu beeinflussen und zu ändern. Aber der Film ist in Bezug auf die Darstellung von Gewalt näher am Manga als die Animeserie.
      1988 kam er als VHS raus und 1995 als Laserdisc. Beide haben das Ende des Films, bei dem Raoh gegen Kenshiro gewinnt, aber sein Leben verschohnt. 2008 kam eine remastered DVD raus mit beiden Enden. Die synchronisierten Fassungen, die für den internationalen Markt bestimmt waren, wurden leider alle mit dem original Mangaende herausgegeben.

      New Fist of the North Star



      2003 kam eine dreiteilige OVA Serie heraus, die von OB Planning produziert wurde. Sie basiert auf einer Hokuto no Ken Adaption von 1995 namens Shōsetsu Hokuto no Ken: Jubaku no Machi (小説•北斗の拳 呪縛の街, Fist of the North Star the Novel: The Cursed City). Diese wurde wieder von Buronson und Tetsuo Hara geschrieben und wurde 1996 von JUMP Novel veröffentlicht.

      Fist of the North Star: The Legend of the true Savior

      2005 verkündeten North Star Pictures und TMS Entertainment eine 5-teilige Filmreihe mit dem Titel "Fist of the North Star: The Legend of the true Savior". Die Serie soll aus 3 Kinofilmen und 2 OVAs bestehen, welche zwischen 2006 und 2008 veröffentlicht wurden. Das gipfelte natürlich in den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen von HnK.



      Inhaltlich beschäftigt sich das gesamte Projekt mit Nebengeschichten aus dem Originalmanga. Neue Details zum Storyverlauf und neue Charaktere, die immer irgendwie an den Manga geknüpft sind, fließen in die Reihe mit ein. Ein modernes Artwork und moderne Animation mit einem Budget von 23 Milliarden Yen sind in die Reihe gesteckt worden.



      Der erste Film heißt Legend of Raoh: Chapter of Death in Love (ラオウ伝 殉愛の章 Raō Den Jun'ai no Shō) drehte Takahiro Imamura, zu dem auch eine Novelle unter dem gleichen Namen von Eiichi Sakaki bei Tokuma Novels erschien.
      Inhaltlich beginnt der Film mit einer Szene aus dem Manga. Kenshiro wird bei einem Wettkampf namens 10 battles to death von seinem Bruder Raoh geprüft, der wissen will, wie gut Kenshiros Fähigkeiten sind und ob er ihm gefährlich werden kann. Kenshiro siegt erstmal vor Raohs und Southers Augen, aber als er Shu herausfordert, wird er direkt besiegt. Kenshiro, in einem bizarren Licht getaucht, erkennt seine Niederlage und zeigt seinen Respekt vor Shu. Toki nimmt seinen Platz, damit Kenshiro Leben kann. Damit ist Souther aber nicht einverstanden und nach einem heftigen Gespräch nimmt sich Shu selbst das Augenlicht, um Ken zu verschonen.
      Danach erklärt der Film die Geschichte von den 3 Brüdern Toki, Kenshiro und Raoh und wie sie durch ihr Training jeweils alleiniger Beherrscher der ultimativen Kampfkunst "Hokuto no Ken" werden wollen. Kurz wird auf die Ereignisse eingegangen, die die Welt zu der postapokalyptischen Wüste machten. Dann wird aber wieder auf die separierten Wege der Brüder eingegangen, speziell auf Raoh Weg, alleiniger Herrscher zu werden.
      Der Film zeigt viele Hintergrundinformationen und durch die neuen Charaktere Reina und Soga wird erklärt, warum Kenshiro unter dem Einfluss von Shu so erpicht ist, die Dorfbewohner vor Southern Armee zu retten. Reinas Liebe zu Raoh und seine Versuche, die Ordnung in diesem chaotischen Land unter seinem Gesetz wieder herzustellen, sind aber das Hauptthema des Films.

      Legend of Yuria (ユリア伝 Yuria Den)



      Diese OVA unter Regie von Hidehito Ueda wurde im Februar 2007 von TMS Entertainment veröffentlicht. Sie ist btw der teuerste Teil des Projekts.
      Inhaltlich wird erst Yurias Kindheit bis zu ihrem ersten Treffen mit Kenshiro thematisiert. Danach wird ihr Verhältnis zu anderen Protagonisten wie Raoh, Toki, Shin oder Rei gezeigt, vertieft wird aber nur die zu den Nanto Goshasei. Auch hier werden wieder viele wichtige Details bekanntgegeben, besonders in Bezug auf Yuria. Ihre Eltern und ihr Bruder werden gezeigt und wir erfahren, wann sie von ihrer Krankheit erfährt. Aber die OVA folgt Yuria nicht bis zu ihrem Tod, sondern füllt eher wie Kens Geschichte die Lücken ihres Lebens auf.

      Legend of Raoh: Chapter of Fierce Fight (ラオウ伝 激闘の章 Raō Den Gekitō no Shō)



      Der Film, produziert wie alle von TMS Entertainment, kam unter Regie von Toshiki Hirano im April 2007 heraus.
      Raohs 2. Kampf mit Kenshiro wird hier thematisiert. Anzusiedeln ist er also in den Geschehnissen um den letzten Natogeneral. Höhepunkt ist der finale Kampf um die Entscheidung, wer der Meister des Hokuto no Ken ist. Näher beleuchtet werden wieder Raoh und Reina, seine strategischen Fähigkeiten und die Geschehnisse aus seiner Perspektive. Der Film dient als Abschluss des ersten Films und für seine Promotion wurde ein 10-tägiges Begräbnis zu Ehren Raohs abgehalten, zu dem tausende Fans kamen.

      Legend of Toki (トキ伝 Toki Den)



      Diese OVA unter Regie von Kobun Shizuno kam im März 2008 heraus.
      Der Blickpunkt liegt auf Tokis Beziehung zu Raoh. Zusätzlich wird Sara eingeführt, eine Ärztin, die sich um ihn kümmert und sich in ihn verliebt.

      Zero: Legend of Kenshiro (ZERO ケンシロウ伝 Zero Kenshirō Den)



      Im Oktober 2008 kam Toshiki Hiranos Zero: Legend of Kenshiro raus. Ähnlich wie die Promotion zu Raohs Tod wurde auch hier etwas Originelles gemacht. Zum Debut von Hokuto no Kens 25-jährigen Feierlichkeiten in der der Weekly Shounen JUMP wurde eine Hochzeit veranstaltet.
      Inhaltlich füllt der Film die einjährige Lücke zwischen Kenshiros Niederlage gegen Shin und ihrem späteren Kampf. Dieser Film hat als Einziger eine eigene Storyline mit Kenshiro als Protagonist.

      Live-action Film



      1995 kam eine Adaption von First Look Studios mit echten Schauspielern (Gary Daniels, Costas Mandylor und Chris Penn) unter der Regie von Tony Randal heraus. produziert wurde das Teil von Mark Yellen und Aki Komine, Schreiber waren Peter Atkins und Tony Randel. Für die japische Synchro wurde wieder die Besetzung des originalen Animes verwendet.
      Der Film folgt lose dem Manga und erzählt Kenshiros Erlebnisse bis zum Kampf mit Shin, der seinen Sensei gekillt und seine Verlobte entführt hat.
      Da der Film direkt auf VHS herauskam, gab es auch wenig Anklang, einzig Kenshiros Techniken seien lahm und das Ende sei lächerlich verglichen mit der von 1986 animierten Filmversion.
    • Das Keniverse - Ein Franchise mit Mukkis Teil II

      Das Spieleimperium




      Wenn man sich die Liste der Spiele rund um Kenshiro ansieht, kann man echt staunen. Durch die Buttonmasher - Spiele haben sicher einige so durchtrainierte Finger bekommen, dass selbst Kenshiro neidisch geworden wäre. Die Spielautomatenära war wie geschaffen für HnK und auch später war es immer recht einfach, ein Spiel für HnK zu konzipieren. Hara hat wohl auch sehr eng mit der Industrie zusammengearbeitet (und tut dies natürlich heute noch), die Resultate habe ich hier für euch mal zusammengefasst.

      1980ger
      Hokuto no Ken: Violence Gekiga Adventure (北斗の拳 バイオレンス劇画アドベンチャー)
      Original release Datum: Japan, Mai 1986
      system: NEC PC-8801, NEC PC-9801, Fujitsu FM-7
      Inhalt: Ein Grafik-Adventure von Enix, es ist das erste Hokuto no Ken Video Spiel, das jemals produziert wurde. Die Story ist eine lose Adaptation des Shin Arcs.

      Hokuto no Ken (北斗の拳)
      Original release Datum: Japan, 20. Juli 1986
      System: 1986 - Mark III, 2004 - PlayStation 2 (Sega Ages 2500 vol.11), 2008 - Virtual Console (die Verkaufsplattform der Nintendo Wii)
      Inhalt: Segas erstes Hokuto no Ken Spiel. Ein Sidescroller mit 5 Level (The Town of Southern Cross, God's Land, Devil's Rebirth, the Legacy of Cassandra, and the Cross Mausoleum of the Holy Emperor), der in einem one-on-one Kampf mit Raoh gipfelt. Die internationale Version heißt "Black Belt" und beinhaltet alternative Grafik und Charaktere, da die Rechte für Ken und alle wieder erkennbaren Elemente zurückgerufen wurden.

      Hokuto no Ken (北斗の拳)
      Original release Datum: Japan, 10. Oktober 1986
      System: Family Computer, aka NES (der NES hieß in Asien Family Computer, kurz Famicom...)
      Inhalt: Toeis Einstieg in das Keniverse für den 8-bit NES. Wieder ein Sidescroller mit 5 Level. Der Spieler kämpft sich durch und erledigt nach und nach Mr. Heart, Shin, Jagi, Souther und Raoh.

      Fist of the North Star
      Original release Datum: Japan, 17. April 1987
      System: Family Computer
      Inhalt: Released in Japan als Hokuto no Ken 2: Seikimatsu Kyūseishu Densetsu (北斗の拳2 世紀末救世主伝説). Es basiert auf den frühen Episoden des HnK 2 Anime und handelt von Kenshiros Kampf gegen die Krieger des Gento Imperiums. Es gibt 8 Stages mit Bossen. 1989 wurde das Spiel unter dem Titel Fist of the North Star in Nordamerika released. Das war ein Resultat auf die Veröffentlichung von Fist of the North Star durch VIZ.

      Hokuto no Ken : Shin Seikimatsu Kyūseishu Densetsu (北斗の拳 新世紀末救世主伝説)
      Original release Datum: Japan, 1. Juli 1989
      System: 1989 - Mega Drive, 2008 - Virtual Console (Wii)
      Inhalt: Segas 2. HnK Spiel ist wieder ein Sidescroller, diesmal mit 4 Level rund um den Asura Arc des Mangas, genauer: Um die PArts, die auch im Anime HnK2 vorkamen. Die internationale Version war neu coloriert, hieß "Last Battle" und hatte andere Charakternamen. Aber das komplette Design und der Plot blieben erhalten.

      Hokuto no Ken 3: Shin Seiki Sōzō: Seiken Retsuden (北斗の拳3 新世紀創造 凄拳列伝)
      Original release Datum: Japan, 19. Oktober 1989
      System: Family Computer
      Inhalt: Toeis 3. Spiel für die Famcom ist ein RPG, das den Manga vom Anfang bis zum Asura Arc hin durch behandelt. Als Spieler übernimmt man die Gruppe um Kenshiro, Bat und Lin.

      Fist of the North Star: 10 Big Brawls for the King of Universe
      Original release Datum: Japan, 22. December 1989
      System: Game Boy
      Inhalt: Toeis Kampfspiel für den Game Boy kam in Japan unter dem Namen Hokuto no Ken : Seizetsu Jūban Shōbu (北斗の拳 凄絶十番勝負) raus. Man kann zwischen 11 verschiedenen Charakteren wählen: Kenshiro, Heart, Shin, Jagi, Uighur, Souther, Raoh, Falco, Han, Hyou, oder Kaioh. In Nordamerika kam es 1990 von Electro Brain unter dem einleitenden Titel heraus.

      1990ger
      Hokuto no Ken 4: Shichisei Hakenden: Hokuto Shinken no Kanata e (北斗の拳4 七星覇拳伝 北斗神拳の彼方へ)
      Original release Datum: Japan, 29. März 1991
      System: Family Computer
      Inhalt: Toeis letztes Spiel für die Famicom ist wieder ein RPG, diesmal mit einer komplett neuen Storyline, die sich Jahre nach dem Originalmanga abspielt. Man spielt einen Nachkommen der Hokuto Soke Famile und ist auf einem Abenteuer, um Hokuto Shinken zu meistern.



      Hokuto no Ken 5 : Tenma Ryūsei Den: Ai Zesshō (北斗の拳5 天魔流星伝 哀★絶章)
      Original release Datum: Japan, 10. Juli 1992
      System: Super Famicom (bei uns war das natürlich die Super NES)
      Inhalt: Angelehnt ist dieses RPG an das 3. und 4. Spiel für die Famicom und handelt von einem neuen Protagonisten, der in einem Paralleluniversum die Meister von Hokuto, Nanto und Gento vereinen muss gegen einen übermächtigen Gegner.

      Hokuto no Ken 6 : Gekitō Denshōken: Haō e no Michi (北斗の拳6 激闘伝承拳 覇王への道)
      Original release date(s): Japan, 20. November 1992
      System: Super Famicom
      Inhalt: Toeis 2. Spiel für die Super Famicom ist ein kompetitetives Kampfspiel mit insgesamt 8 Charakteren: Kenshiro, Mr. Heart, Rei, Souther, Raoh, Falco, Kuroyasha, und Kaioh.

      Hokuto no Ken 7 : Seiken Retsuden: Denshōsha e no Michi (北斗の拳7 聖拳列伝 伝承者への道)
      Original release Datum: Japan, 24. Dezember 1993
      System: Super Famicom
      Inhalt: Toeis letztes Spiel für die SF ist eigentlöich nur ein Add-On für das letzte Spiel. Shin, Shu und Juza ersetzen Falco, Kaioh und Kuroyasha. Mr. Heart und der König von Kiba erscheinen nur als reiner CPU-Gegner im Story- und Battlemodus.

      Hokuto no Ken (北斗の拳)
      Original release Datum: Japan, 22. Dezember 1995
      System: 1995- Sega Saturn, 1996 - PlayStation
      Inhalt: Das Grafik Adventure von Banpresto spielt Jahre nach dem Original Manga und handelt von Kenshiros Abenteuer, um Lin und Lui aus den Fängen der Meister des Hokuto Mumyoken zu befreien.

      ab 2000
      Fighting Mania: Fist of the North Star
      Original release Datum: Japan, 20. März 2000
      System: Arcade
      Inhalt: Konamis First-Person Boxspielkam in Japan als Punch Mania: Hokuto no Ken (パンチマニア ~北斗の拳~) heraus. Es basiert auf dem 1. Anime und man kämpft im 1 gegen 1 die Gegner der Reihe nach durch. Nebenbei wird die Story erzählt.

      Hokuto no Ken: Seikimatsu Kyūseishu Densetsu (北斗の拳 世紀末救世主伝説)
      Original release Datum Japan, 26. Oktober 2000
      System: PlayStation
      Inhalt: Ein 3D Acionspiel von Bandai, das Kenshiro ab dem Beginn seines Kampfes mit Raoh folgt. Die Figuren haben die gleichen Synchro-Sprecher wie in der TV-Serie.

      Punch Mania: Hokuto no Ken 2: Gekitō Shura no Kuni Hen (パンチマニア ~北斗の拳2 激闘 修羅の国編~)
      Original release Datum: Japan, Dezember 2000
      System: Arcade
      Inhalt: Enthält nur ein Upgrade Kit für das Original Punch Mania und hat 2 verschiedene 2-Player Modi.



      Sega Ages 2500: Hokuto no Ken (SEGA AGES 2500 北斗の拳)
      Original release Datum: Japan, 25. März 2004
      System: PlayStation 2
      Inhalt: Ein Remake von Sega´s 1986 erschienenem HnK Spiel für die Mark III mit polygonaler Grafik. Das Originalspiel ist als Bonus mit enthalten.

      Fist of the North Star
      Original release Datum: Japan, Dezember 2005
      System: 2005 - Arcade (Atomiswave), 2007 - PlayStation 2
      Inhalt: Ein 1-on-1 Kampfspiel von Sega, das von Arc System Works entwickelt wurde. Man kann 10 Charaktere wählen: Kenshiro, Mr. Heart, Shin, Rei, Mamiya, Jagi, Juda, Thouther, Toki, und Raoh. Für die Spielhalle ist es als Hokuto no Ken (北斗の拳) in Japan und als Fist of the North Star international herausgekommen. Für die PS2 2 2007 als Hokuto no Ken: Shinban no Sōsōsei: Kengō Retsuden (北斗の拳 審判の双蒼星 拳豪列伝).

      Hokuto no Ken: Hokuto Shinken Denshōsha no Michi (北斗の拳 〜北斗神拳伝承者の道〜)
      Original release Datum: Japan, 14. Februar 2008
      System: Nintendo DS
      Inhalt: Spike bringt hier ein Spiel, bei dem man Kenshiros Gegner besiegen muss, indem man mit dem Touchscreen dessen Vitalpunkte berührt.

      Hokuto no Ken Online (北斗の拳オンライン)
      Original release Datum: Japan, Juli 2008
      System: PC
      Inhalt: Ein MMORPG von Gung-ho Online Entertainment aus Korea.

      Hokuto no Ken: Raoh Gaiden: Ten no Haoh (北斗の拳 ラオウ外伝 天の覇王)
      Original release Datum: Japan, 22. Januar 2009
      System: PlayStation Portable
      Inhalt: Ein 3D Kampfspiel von Interchannel, das auf dem Raoh Spin-off Manga Ten no Haoh basiert. 13 spielbare Charaktere: Raoh, Reina, Souga, Thouzer, Juda, Ryuroh, Ryuga, Sakuya, Uighur, Toki, Amiba, Jagi, und Kenshiro.

      2010
      Fist of the North Star: Ken's Rage (北斗無双)
      Original release Datum: Japan, 25. März 2010
      System: PlayStation 3, Xbox 360
      Inhalt: Basiert nur auf HnK, wurde aber beeinflusst durch Koeis Dynastie Warriors Serie.




      Gekiuchi Serie
      Typing-games sind Spiele, bei denen man schnell vorgegebene Tasten drücken muss, um Aktionen auszuführen. Da die Japaner sich wirklich in sowas reinsteigern können, man siehe Tetris^^, gibt es dort eine Menge solcher Spiele, die nebenbei eine Storyline abhandeln. 2 Beispiele:

      Typing Ōgi: Hokuto no Ken Gekiuchi (タイピング奥義 北斗の拳 激打)
      Original release Datum: Japan, März 1999
      System: PC, MAC
      Inhalt: SSI Tristar bringt hier ein 7-Level Typing-game heraus, das den Manga bis Kenshiros erstem Kampf mit Raoh abhandelt. Ein re-release kam unter dem Titel 2nd Edition 2000 heraus.

      Typing Shūgyō: Hokuto no Ken Gekiuchi Zero (タイピング奥義 北斗の拳 激打 Zero)
      Original release Datum: Japan, Februar 2001
      System: PC, MAC
      Inhalt: Wieder ein Typing-game von Tristar, diesmal handelt es Kenshiros Hokuto Shinken Training ab. Als Leckerli darf man gegen Shin kämpfen.

      Pachislot Serie
      Diese Spiele wurden nie außerhalb Japans vermarktet. Die Pachislot Automaten gibt es wohl auch nicht woanders. Ich verzichte hier auf eine Aufzählung.
    • Hokuto no Ken

      Hokuto no Ken



      Name: Fist of the North Star (北斗の拳 Hokuto no Ken)
      Art: Tetsuo Hara Story: Buronson (Yoshiyuki Okamura)
      Demographie: Shōnen
      Genre: Action, Cyberpunk, Manliness, Eyebrows
      Erscheinungsjahr: 1983 - 1988 (Weekly Shōnen Jump)
      Umfang: 245 Kapitel, zusammengefasst zu 27 Sammelbänden
      Scanlations: komplett

      Fist of the North Star ist ein Action- und Splattermanga, der Mitte der 80ger so perfekt in den Zeitgeist passt, dass man sich Gedanken macht, ob nicht der Manga den Zeitgeist nicht mitgeprägt hat. Und man kann nur zu dem Schluss kommen, dass es so ist. Schließlich ist Fist of the North Star der erfolgreichste Titel bei JUMP der 80ger Jahre! Aber der Reihe nach:
      Tetsuo Hara sicherte sich mit Super Challenger, einem Manga aus der Boxwelt nachhaltige Aufmerksamkeit. Danach veröffentlichte er 2 One Shots in der "Boys JUMP Special Edition". Sie hießen Hokuto no Ken und Hokuto no Ken2, wurden aber später als "The iron Don Quixote" neu herausgebracht. Diese beiden Prequels sicherten die Stimmen der Leser und die Redaktion der JUMP ließ ihn "Mad Fighter" zeichnen, was floppte. Mad Fighter ist Kenshiro als Rocker mit Superkräften auf einem Motorrad. Hier ist schon Haras Faszination für die postapokalyptische Welt von Mad Max sehr stark eingeflossen und Hara machte keinen Hehl daraus, dass sein Nachfolgewerk "Hokuto no Ken" ebenfalls durch dieses Setting inspiriert wurde. 7 Narben auf seinem Oberkörper sollen an Bruce Lee erinnern, dessen Filme und Kampfkunst ebenfalls eine große Inspiration war. Für HnK bekam er aber Yoshiyuki Okamura als Story Schreiber zur Hand, da sich Hara schwer tat und häufiger verzettelte. Diese Entscheidung des Editos sollte gleichbedeutend sein mit einem 6er im Lotto plus Superzahl und Arbeit für den Rest des Lebens. Yoshiyuki Okamuras Künstlername ist Buronson, unter dem er besser bekannt ist. BTW kommt Buronson von "Charles Bronson".

      Kenshiro heißt der Held der Geschichte, der uns durch eine verwüstete Welt führt, die nur das Recht des Stärkeren kennt, denn jegliche Ordnung wurde durch einen Atomkrieg zerstört. Überall sind Mutanten, das Wasser ist giftig und marodierende Soldatentrupps löschen schonmal ganze Dörfer aus. Wasser und Nahrungsmittel sind zu wertvollen Schätzen geworden. Biker-Gangs und Mutanten durchstreifen plündernd und mordend die in Trümmern liegenden Städte und Dörfer und stehlen den übrigen Menschen das letzte bischen Hoffnung auf ein Überleben. Durch diese Welt zieht unser Held, der einzige Erbe einer uralten Martial Arts-Technik namens "Hokuto Shinken", auch bekannt als "Fist Of The North Star". Diese Technik ermöglicht es ihm, seinen Gegner im wahrsten Sinne des Wortes platzen zu lassen oder so zuzurichten, dass dieser überhaupt nicht merkt, dass es schon aus ist. Er zerstört den Gegner von Innen heraus. Diese Art zu Töten ist so brutal und einzigartig, dass die Leser von Beginn an fasziniert waren und Kenshiros Standardspruch zu seinen Gegnern "omae wa mou shindeiru" (Du bist bereits tot) zu einem der bekanntesten Einzeiler der Mangageschichte wurde.

      Kenshiro muss jedenfalls Shin finden, der seine Geliebte Yuria entführt hat. Auf seiner Reise hat er 2 Gefährten, den Dieb Bat und die schüchterne Lin. Kenshiro befreit oder rettet immer wieder Dörfer vor Shins Schergen, die aber allesamt immer nur Kanonenfutter sind und als Lückenfüller bis zum mit Spannung erwarteten Kampf dienen. Insgesamt könnte man meinen, die Story wäre flach, da sich nach Shin schon der nächste Gegner anmeldet, bis hin zu Kenshiros älterer Bruder Raoh. Aber wenn man sich mit Kenshiro, dem Flashback rund um seine Brüder und Yuria befasst, wird man sehr schnell gebannt, denn sehr viel Tragik schwingt passend zum Setting bei jedem Kampf mit. Auch Kenshiros eigentliches Wesen; er ist ein gutherziger Mensch, der gegen Ungerechtigkeit vorgeht und den Schwachen hilft, wird immer wieder in den Vordergrund gerückt. Da erzielen dann natürlich Kenshiros Racheakte gegen diverse Plünderer, Besetzer, Tyrannen etc. noch mehr Wirkung, wenn er mit hervorragend dargestellten erbarmungslosen Zügen und eiskalten Augen den Manga auf den folgenden Seiten in Blut und Leichenteile taucht. Die Story ist trotzdem simpel, das Hauptaugenmerk soll ja bei den Kämpfen liegen^^.

      Und die haben es in sich. Man kann die Kämpfe als Vorreiter für DBZ oder Berserk sehen, sie sind immer voller Wendungen, fesseln den Leser komplett und sind spitzenmäßig ausgearbeitet. Ob Massenkämpfe mit Mutanten oder Soldaten, bei denen auf die exzessive Gewaltdarstellung und zügige Abhandlung gesetzt wird oder langwierige Bosskämpfe, die durch wunderbare Bewegungsabläufe und Choreographien glänzen, es wird nie öde. Allein die Kampftechnik an sich ist schon Grund genug, diesen Manga zu lesen. Und auch die Tatsache, dass dem Leser immer wieder ein kleiner Happen Informationen zu Kenshiros Vorgeschichte oder Relation zu Anderen eingeworfen wird, hält einerseits die Spannung bei den Kämpfen und bietet Abwechslung.

      Das Artwork ist sicherlich ein Punkt, bei dem man auch als Fan zugeben kann, dass das nicht jedem gefällt. Hara verzichtet fast gänzlich auf Hintergründe und selbst die Figuren wirken oft deitailarm oder einfallslos. Das verhindert aber 1. die Ablenkung bei Kämpfen und 2. kommen so schön sofort die Antagonisten oder Begleitpersonen zutage. Wer immer hinterlistig grinst (wie Southern) und direkt als schmierige Type erkennbar ist, wird demnächst weniger grinsen und dafür mehr platzen^^. Das gesamte Charakterdesign ist eine Mischung aus dem 80ger Jahre Schwarzenegger, Mad Max und Bruce Lee. Unerschütterlichkeit in jedem der mindestens 7 Mio Muskeln, die alle nur durch Zucken allein Berge zerstören und Frauen zum Höhepunkt kommen lassen. Es ist schwer, die Männlichkeit, die der Manga versprüht, in Worte zu fassen. Und je länger man an dem Werk sitzt, umso mehr passt dieses Design. Die Augebrauen, das Msucleshirt und die Lederhandschuhe sind auf einmal wichtige Requisiten in diesem Epos von Gut gegen Böse. Die übertrainierte 80ger Jahre Figur wirkt bei den Attacken, als ob nur mit so einem Körper machbar wäre. Einfach imposant.

      Fist of the North Star hat auf dem Pirateboard schon einen Thread von Kosti aus dem Jahre 2008. Hier könnt ihr unter anderem die exklusive Meinung des Prinzen zu diesem Meisterwerk lesen und euch natürlich auch beteiligen.

      Ein Witz zum Schluss: Wie heißt das tötlichste Fleisch? - Na, Hokuto Schinken!
    • Soten no Ken



      Name: Fist of the Blue Sky (蒼天の拳 Soten no Ken)
      Art: Tetsuo Hara Story: Buronson
      Demographie: Seinen
      Genre: Action, Historisches, Abenteuer, Splatter
      Erscheinungsjahr: 2001 - 2010 (Weekly Comic Bunch)
      Umfang: 22 Sammelbände
      Scanlations: komplett

      Fist of the Blue Sky ist ein Prequell von Fist of the North Star und spielt in den 1930ger Jahren in Shanghai. Unser Held ist diesmal Kenshiro Kasumi, ein Tokioter Professor, der die chinesische Kampfkunst Hokuto Shinken beherrscht. Er reist nach Shanghai, nachdem er von seinem Triadenfreund Pan Guang-Lin hört, er und seine Schwester Yu-Ling, in die Kasumi verliebt ist, seinen in Schwierigkeiten. In Shanghai muss Kasumi 3 Hokuto Familien bekämpfen, die sogenannten Hokuto Sankakaen und gleichzeitig Pans "Qing Bang" Triade helfen. Diese wird von einer fiesen und gefährlichen Triade, den "Hong-Hua" bedrängt und verliert ihr Territorium und Einfluss in Shanghai. Weil Shanghai in französischer Hand ist und die chinesische Union ständig neue Angriffe der Japaner erdulden muss, sind die Straßen Shanghais gesetzlose Gebiete. Das Recht des Stärkeren gilt und das ist meist eine skrupellose Gang. Ein Szenario wie gemalt für Kasumi, der sich hier den Namen "King of Death" verdient.

      Buronson und Hara haben hier viel Wert auf historische Fakten gelegt, so war das damalige Shanghai in französischer Hand, Juden kamen als Flüchtlinge aus dem immer mehr antisemitischen Europa und die Japaner überfallen China. Auch einige reale zeitgenössische Figuren erhalten Einzug in das Werk. So ist "Mr. Bean" Rowan Atkinson ein Barkeeper und ein Kämpfer sieht haargenau aus wie Mike Tyson.
      Hara wollte den Kampfstil anpassen und lies ihn mehr wie traditionelle chinesische Kampfkunst wirken, also schneller und detaillierter als in Hokuto no Ken. Er passte auch den Protagonisten an, der jetzt freundlicher und witziger ist. Trotzdem verlor er nie den Bezug zu Kenshiro, vor allem in den Kämpfen von Kasumi ist das deutlich zu spüren. Denn wie Kenshiro kennt er kein Erbarmen und schreckt nie zurück.

      Zwischen 2006 und 2007 lief ein 26-teiliger Anime bei TV Asahi, der von Yoshihiro Yamaguchi gedreht und vom Souten Studio produziert wurde. Souten Studio? Ja, das Franchise ist mächtig genug, ein eigenes Studio zu haben^^.




      Spin-Offs

      Die Comic Bunch und die Big Comics Superior begannen Spin-Offs von HnK zu publizieren, als Tetsuo Hara sich dazu entschloss, Soten no Ken zu zeichnen. Gesamt werden diese Werke als Hokuto Gaiden bezeichnet und handeln jeweils einen Nebencharakter des Originalmangas ab. Bis jetzt sind folgende publiziert worden:



      Legends of the Dark Kings: Eine Fist of the North Star Geschichte (天の覇王 北斗の拳 ラオウ外伝 Ten no Haō - Hokuto no Ken Raō Gaiden) von Osada Youkow, die mit 42 Kapiteln (5 Sammelbände) + einem 2-teiligen Epilog in der Weekly Comic Bunch herauskam. Sie handelt von Reina und Souga von den "Legend of the true Savior"-Filmen. Tokyo MX brachte 2008 eine Animeadaption mit 13 Folgen heraus.



      Fist of the North Star Yuria's Story: The Merciful Mother Star (北斗の拳 ユリア外伝 慈母の星 Hokuto no Ken Yuria Gaiden - Jibo no Hoshi) von Ayumi Kasai. Herausgegeben von Big Comics Superior von März bis April 2006 in 3 Teilen und von März - Juni 2007 nochmal 6 Kapitel. Alles wurde in einem Sammelband zusammen herausgegeben.



      Bloody Wolf's Darkness Blue: Fist of the North Star Rei Side Story (蒼黒の餓狼 -北斗の拳 レイ外伝- Sōkoku no Garō Hokuto no Ken Rei Gaiden) von Yasuyuki Nekoi. Rei Gaiden wurde als 2 unterschiedliche One-Shots geschrieben, die im März und im Dezember 2006 in der Weekly Comic Bunch herauskamen.



      Fist of the North Star Toki Side Story: Silvery Savior (:銀の聖者 北斗の拳 トキ外伝 銀の聖者 北斗の拳 トキ外伝, Shirogane no Seija - Hokuto no Ken Toki Gaiden), eine Serie von Yuka Nagate, die seit dem 24. August 2007 in der Weekly Comic Bunch läuft.



      The Flower of Carnage: Fist of the North Star Jagi Side-Story (極悪ノ華 北斗の拳 ジャギ外伝) von Shin-ichi Hiromoto läuft ab Dezember 2008 in der Comic Bunch.

      The Wandering Cloud: Fist of the North Star Juuza Side-Story (彷徨の雲 北斗の拳ジュウザ外伝) von Kakurai Missile läuft ab Februar 2010 in der Comic Bunch.
    • Ein kleiner Seitenblick: Anderes aus Haras Feder

      Cyber Blue



      Name: Cyber Blue
      Art: Tetsuo Hara Story: BOB, Ryuichi Mitsui
      Demographie: Shōnen
      Genre: Action, Cyberpunk, Manlieness
      Erscheinungsjahr: 1988 - 1989 (Weekly Shōnen Jump)
      Umfang: 31 Kapitel, zusammengefasst zu 4 Sammelbänden
      Scanlations: komplett

      Neben den Mangas zu den verschiedenen Schülern der Hokuto Shinken Kampftechnik (und deren Verzweigungen und Gegnern) hat Hara, wie wir sehen, auch eine Menge andere Mangas verschiedenster Genres gezeichnet. Leider steht es um den Scanlationstatus der meisten Projekte, die nichts mit dem Sternbild des großen Bären zu tun haben, ziemlich schlecht. Cyber Blue ist (bis auf ein einzelnes Kapitel von Hana no Keiji) der einzig vollständig scanlatete "nicht-Hokuto" Manga Tetsuo Haras. Das ist schade, aber so können wir euch mit CB zumindest diesen einen vorstellen. Stellvertretend, aber nicht repräsentativ für alle anderen - und vergleichsweise kürzer, da Haras Lebensmittelpunkt natürlich eindeutig in anderen Mangasphären liegt.

      Cyber Blue erschien noch im selben Jahr nach dem Ende von Hokuto no Ken in der WSJ. Die Grundidee, von der sich später natürlich gelöst wird, ist diesmal nicht Mad Max, sondern Blade Runner. Der Manga hat einige eigene Ideen und Neuerungen zu bieten, aber vermutlich hat er durch den epochalen Schattenwurf seines Vorgängers nie eine richtige Chance bekommen. So wirkt er denn zu Ende auch ein wenig abgesägt. Vielleicht ist das der Grund, dass Hara die Geschichte seit Anfang 2011 in der Comic Zenon neu erzählen will - diesmal als Autor.

      Handlung
      Vor 300 Jahren landeten die ersten Siedler auf Tinos und wollten sich hier, fern der Erde, eine neue Heimat aufbauen. Doch die harschen Umweltbedingungen und jahrhundertelange Korruption verwandelten das Paradies in einen Ort, an dem saubere Luft, neben Tickets für Erdenflüge, das höchste Gut darstellt.
      Durch einen Kuhhandel auf dem Schwarzmarkt kauft der 17jährige naive Held Blue ein uralt-Lebenserhaltungssystem - aufgrund der dünnen Luft eigentlich ein Muss für jeden Menschen auf Tinos. Die Maschine stellt sich zudem als permanent fluchende künstliche Intelligenz mit Namen Fatso heraus. Als Blue bald darauf von Gangstern tödlich verwundet wird, beschließt der Roboter, der Blues gute Seele erkannt hat, seine Intelligenz, sein Wissen und seine Fähigkeiten in Blue zu integrieren und ihn als Cyberwesen von den Toten auferstehen zu lassen.
      Die Stärke des Cyberwesens ist seine Mischung aus Mechanik (Kraft, Präzision und Fatsos Flüche) und eben der menschlichen Komponente, die ihm die spontane Evolution als Anpassung an verschiedene (Kampf-)Situationen ermöglicht. Ausgestattet mit Fatsos 300jährigem Wissen kümmert sich Blue nicht nur um seine Mörder und deren Auftraggeber, sondern deckt dazu eine großangelegte Verschwörung auf, die seit Anbeginn der doch nicht so friedlichen Besiedlung Tinos' geplant war.

      Grundsätzlich ballert sich Blue durch böse Schergen hindurch, wobei er immer wieder auf Über-Gegner trifft, bei denen natürlich keine Waffen mehr helfen und allein die Muskeln sprechen müssen. Auch sonst ähnelt Blue sehr unserem Ken, wenn er z. B. männliche Tränen über den Tod eines Freundes vergießt. Da das Ganze nur 31 Kapitel dauert, ist es nie langweilig und, durch die schon aus Hokuto no Ken bekannten Übertreibungen was gegnerische Muskelmasse angeht, oft amüsant.
      Leider wirkt die Handlung zum Ende hin sehr abgehetzt. Bei nur vier Bänden, gleich zwei Autoren und ein paar plot "twists" die sich gewaschen haben (vor allem in Band 4), liegt die Vermutung nahe, dass es Probleme während der Laufzeit gab. Denkbar wären schlechte ToC-Werte und ein daraus resultierender ein Cut mit Ansage. Denkbar wäre auch, dass ein Autor absprang und der andere allein weiterkonzipierte. Aber das sind nur Vermutungen, Daten gibt es zu dem Manga und seinen Umständen keine mehr.

      Art
      Die Zeichnungen haben auf den ersten 50 Seiten unglaublich viel tone (Graustufe), weil sie ursprünglich in Farbe waren. Danach erscheint der gewohnte Stil aus den Beispielbildern. Der Stil ist imo besser als in HnK: Die Figuren sind detaillierter und die Schauplätze relativ abwechslungsreich. Die Gegner und Nebenfiguren reichen von der bekannten Muskeldumpfbacke über Roboter bis Mutanten und statt Felsen und Ruinen gibt es futuristische Gebäude im Hintergrund zu sehen. Manchen Outfits und Frisuren sieht man allerdings eindeutig ihr Entstehungsjahrzehnt an, dann gleiten die Szenen unfreiwillig ins Komische ab. Eightielicious!

      Remake
      Cyber Blue: The Lost Children (2010)

      1988 ~~~ 2010

      Seit Ende 2010 erscheint ein Remake des Mangas, bei dem Tetsuo Hara sein Debüt(?) als Autor gibt. Der Zeichner ist Motoki Yoshihara, "The Lost Children" ist sein dritter Manga.
      Bisher ist nur ein Kapitel gescanlated, weshalb es noch nicht viel zu berichten gibt. Das Kapitel erzählt mit nur leichten Veränderungen die gleiche Geschichte. Auf den ersten Blick sind einige Falten in der Handlung geglättet (so erschießt Blue nun im ersten Kapitel nicht mehr - aufgrund falscher Informationen - Unschuldige) und die Story ist der heutigen Erzählweise angepasst, welche etwas mehr Panel braucht, da mehr großformatige, epische Posen verlangt werden: Die ersten 50 Seiten von damals werden hier auf 70 Seiten erzählt. Andere Panels sind hingegen beinahe eins zu eins übernommen, wie man auf den Beispielbildern erkennt.

      Der Manga erscheint übrigens in der Comic Zenon, eine der Zeitschriften, die Tetsuo Hara zusammen mit seinem Kumpel Tsukasa Hojo gegründet hat. Ihr wisst noch, wer Tsukasa Hojo ist?^^
      Ein Klavier, ein Klavier!
    • RESPEKT! Ich verehre Tetsuo Hara zutiefst, wenn man merkt unter welchen Umständen er zeichnet. Ich verneige mich vor ihm vor Ehrfurcht. Jetzt ganz ehrlich, ich weiß nicht ob ich unter deiesen Umständen weiterzeichnen würde, ich veneige mich, so stark ich kann.
      Ich hatte Hokuto no Ken angefangen vor einen halben Jahr zu lesen, hab aber vergessen weiterzulesen. Danke, ehrenwerter Thread, das ich in der Lage bin weiterzulesen. :love: Tetsuo Hara hatte ja am Anfang eine schwere Zeit durchgemacht, wegen dem Love Comedy Boom. Ich finde das es ohne Hokuto no Ken kein Dragonball gegeben hätte und ohne Dragonball kein One Piece, Naruto... Hokuto no Ken hat das Genre Shonen stark geprägt (wäre das nicht passiert könnten jetzt 90 % aller Titel der Jump Love Comedy sein). Ich mag Horie eigentlich, da er das Talent von Hojo geschätzt hat, aber einem eine Serie aufzuzwingen, ist ja nicht die feine Art. , zum Glück engagierte er sich nach dem Ende der ersten Serie für Hara und lies ihn gemiensam mit Buronson das Zeitalter des Manga umpendeln. Wie viele Spinoffs es von Hokuto no Ken gibt, das ist ja der Hammer, daraus kann man sehen, wie einflussreich diese Serie war und das jetzt nach 28 Jahren nach der erscheinen der Serie!
      Ich für meinen Teil gehe an die Arbeit um Hokuto no Ken weiterzulesen und hoffe das dieser Thread viele Beiträge bekommt. Und noch für einen schönen Abschluss: "omae wa mou shindeiru"