Game of Thrones / House of the Dragon

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    • Malakiel schrieb:

      @SodaCookie

      Es war doch klar, dass Jon und Dany nicht sterben würde. Ihre Geschichte war noch nicht zu Ende erzählt und ohne sie wäre die Geschichte zu Ende.
      Nur mal ein Beispiel. War denn die Geschichte von Robb zu Ende, als dieser rücksichtslos, heimtückisch und feige auf der "Roten Hochzeit" umgebracht wurde?
      Meiner Meinung nach nicht. Seine Geschichte bestand darin Rache für den Tod seines Vaters zu nehmen und die Lennisters von der Weltkarte zu tilgen. Das er dies, wahrscheinlich, nicht schaffen würde, steht zwar auf einem anderen Blatt. Man ist wohl davon ausgegangen, das er, wenn überhaupt, in einer Schlacht gegen die Lennister und ihre Verbündete gefallen wäre. Aber wohl niemand hat damit gerechnet, dass er von einem seiner eigenen Leute verraten wird und dafür eben jenen Preis zahlen musste.
      Robbs Geschichte war, wenn überhaupt zur Hälfte erzählt. Auf dem Weg nach Süden verlor er keine Schlacht und es sah so aus, dass er sein Ziel, und somit seine Geschichte, erfolgreich beenden würde. Aber dann passierte das, was GoT einmal ausmachte. Niemand ist zur keiner Zeit sicher und jeder kann jederzeit sterben.
    • Die neueste Folge zu beurteilen fällt schon schwer. Das Problem ist, dass man sie im Gesamtkontext beurteilen muss, wobei wir eine Diskrepanz der Erzählung der Staffeln 1-5 und 6-8 haben, eben weil wir nun andere (Haupt-)Erzähler haben.
      Mussten D&D vorher „nur“ eine Zusammenfassung der Geschehnisse abliefern, haben sie seit der 6. Staffel die undankbare Aufgabe, Martin’s gordischen Knoten zu lösen.
      Trotzdem darf man schon erwarten, dass die Serie sich treu bleibt.

      Cinematisch war auch jede Szene seit Staffel 6 wunderbar anzusehen - auch in Staffel 7. Warum dann aber noch eine Serie machen und nicht gleich nur noch 3-4 Kinofilme raushauen? Der besondere Vorteil einer Serie ist doch gerade, dass man die Zeit bekommt, die wichtigen Hintergrundabläufe nicht hektisch in einer Minute abfertigen zu müssen, sondern dem Zuschauer eindeutig mitteilen kann. Dabei ist das besondere von GoT gewesen, dass der diesbezügliche „Aha-Effekt“ oft erst kam, wenn es für den evtl. geliebten Charakter schon zu spät war.
      Um ehrlich zu sein, wurde die zweite Folge dieser Staffel nicht wirklich gut genutzt. Eigentlich war es im Nachhinein eher eine Trollfolge, so als würden die Macher sagen wollen: „Und ihr dachtet wirklich, die würden jetzt alle ins Gras beißen? Ätschibätsch, nö.“ Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass wir erst durch die 50x „die Krypte ist sicher“ als 0815-Zuschauer gemerkt haben, dass die Idee, sich bei den Toten vor den Toten zu verstecken, nicht gerade ideal sein dürfte…

      Auch eines war bei GoT immer erheiternd: Trotz Fantasy-Geschichte hielt sich GoT so gut wie möglich an die physikalischen Gesetze und versuchte zumindest, dass auch die magischen Ereignisse mit der realen Welt vereinbar sein könnten. Hiervon wurde aber mit einem Mal abgesehen, um die Geschichte schneller voranzutreiben.
      Man könnte sich auch einen Spaß daraus machen und mal ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass bei der wohl über 85%igen Dezimierung der Streitkräfte, nahezu alle Hauptcharaktere die Schlacht überlebt haben - vor allem diejenigen in der 1. Reihe.

      Etwas witzig finde ich auch, wie das mit Ghost gehandhabt wird. Der Wolf wird irgendwie willkürlich ins Bild eingefügt, um zu zeigen, er ist noch da (Fanservice on) – und dann auf einmal nicht mehr (Fanservice off cause budget). Der Kerl macht seinem Namen alle Ehre. Er könnte der Pandaman von GoT sein.

      Was mich etwas irritiert ist, dass einige bei Reddit behaupten, dass das mit Arya nur konsequent war, da Bran ihr den Dolch auch gab. Bran hätte daher schon gewusst, dass Arya den Nachtkönig töten würde.
      Aber das halte ich für einen Mumpitz, denn dann hätte der Nachtkönig das erst recht gesehen haben müssen, hatte Arya aber gar nicht auf dem Schirm. Daneben war es der Dolch, den Littlefinger benutzt hatte, um das Attentat auf Bran den Lannisters anzuhängen und damit den Untergang von Haus Stark eingeleitet hatte. Genau mit diesem Dolch hat Arya Littlefinger auch getötet. Es war also nicht schon wegen dem Dolch absehbar, dass Arya diejenige sein würde, die letzten Endes dem Nachtkönig den gar aus macht. Am Ende hätte ich es sogar schöner gefunden, wenn es doch Theon gewesen wäre statt Arya und dabei aber sein Leben gelassen hätte.

      Natürlich finde ich es auch schade, dass wir jetzt den Hintergrund der ganzen White Walker Sache nicht mehr erfahren werden und auch die Theorie um Azor Ahai nicht aufgeklärt werden dürfte.
      Andererseits bin ich für meinen Teil froh, dass der Handlungsstrang abgewickelt worden ist, denn für mich waren die White Walker immer etwas lästig. Ich fand diese Zombies einfach schon immer langweilig und nervig. Zum Nachtkönig als Antagonisten an sich muss ich mich nicht mehr äußern. Den meisten Spaß hatte ich an den Intrigen am Hof und wie die Charaktere darum gespielt haben, mehr Macht und Einfluss zu erhalten und wie andere sich dagegen gewehrt haben.

      Im Endeffekt kann man sagen, dass die Macher der Show eine bessere Arbeit leisten hätten können, aber es würde auch viel schlechter gehen. Qualitativ ist die Serie immer noch nahezu unangefochten, wenn sie auch schon bessere Zeiten hatte.
    • @I_love_Nami

      Zunächst hatte Robb Stark nie seine eigene Gewchichte. Er ist in den Büchern kein POV-Charakter. Er ist nur eine Figur in den Geschichten anderer. Sein Daseinszweck war also nie, die Lennisters zu besiegen und seinen Vater zu rächen. Sein Daseinszweck war es, andere Geschichten voranzubringen.

      Und es wäre doch arg unbefriedigend, wenn Robb Stark, der nie eine Schlacht verloren hat, in einer Schlacht fällt. Das wäre ziemlich unspektakulär. Er musste den Krieg einfach verlieren, obwohl er jede Schlacht gewann. Das ist die Tragik hinter seiner Figur und die Botschaft: Selbst wer jede Schlacht gewinnt, kann den Krieg dennoch verlieren.

      Und es war doch auch in der aktuellen Folge so, dass niemand sicher war. Niemand von uns wusste, dass die meisten überleben würden und wir alle rechneten mit mehreren Toden. Also war niemand sicher.

      Zu kritisieren, dass niemand gestorben ist, wo man doch eigentlich damit gerechnet hat, ist also unlogisch. Denn wenn man damit rechnet, dass jemand stirbt, ist dieser jemand nämlich gerade nicht mehr sicher. Und somit haben die vielen frühen Tode, die dieses Gefühl erst erzeugt haben, ihren Wirkung ebem gerade nicht verfehlt.
      "Do you know what heroes are? Say there is a chunk of meat. Pirates will have a banquet and eat it. But heroes will share it with other people. I want all the meat!"

      -Monkey D. Ruffy

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Malakiel ()

    • I_love_Nami schrieb:

      Auf dem Weg nach Süden verlor er keine Schlacht und es sah so aus, dass er sein Ziel, und somit seine Geschichte, erfolgreich beenden würde. Aber dann passierte das, was GoT einmal ausmachte. Niemand ist zur keiner Zeit sicher und jeder kann jederzeit sterben.
      Der Unterschied liegt einfach in der Progression. Robb starb zu einem Zeitpunkt, an dem das Spiel um den Eisernen Thron in vollem Gange war. Überall auf der Landkarte tauchten Könige auf, die den Thron für sich beanspruchten. Robb gehörte dazu, wenngleich er nie vorgehabt hatte den Eisernen Thron zu besteigen. Er führte jedoch einen Krieg gegen die Lannister, und damit gegen die Krone.
      Die Rote Hochzeit demonstrierte damals eindringlich, dass tatsächlich niemand sicher ist. Dass im Spiel um den Thron jeder das nächste Opfer werden kann. Auch Jon starb ja schon einmal. Auch sein Tod war ein echter Schockmoment. Der Unterschied lag lediglich darin, dass er eben zurückgebracht wurde. Das alleine zeigte doch auf, dass Jon eine ganz spezielle Figur im Kampf um Westeros ist. Das hat er nun ja auch wieder demonstriert, denn ohne sein Zutun - schließlich war er es, der den Norden einte und mit Daenny eine mächtige Verbündete mitbrachte - hätten die Toten den Norden überrannt und wären anschließend viel zu mächtig gewesen, als dass sie noch von irgendeiner popligen Lannister Armee oder der goldenen Kompanie aufgehalten hätten werden können.

      Nun sind wir aber - mit der Schlacht um Winterfell - an einem Handlungspunkt angelangt, an dem einfach kein Platz mehr für besonders unerwartete Entwicklungen und Wendungen vorhanden ist. Es verbleiben nur noch drei Episoden, Cersei ist ihrem Wahnsinn inzwischen vollkommen verfallen und wartet im Grunde nur noch darauf, dass Jaime ihr - nach dem irren König damit auch der irren Königin - sein Schwert hinterrücks durch den Rücken bohrt. Der Thron wartet nur noch darauf, dass Jon (oder Daenny) ihn besteigt, damit Westeros für die Zukunft einen gerechten, diplomatischen Herrscher hat, für den das Volk immer zuerst kommt. Ein wahrer Volksvertreter, der ohnehin - bemessen an seiner Blutlinie - Anspruch auf die Krone hat.

      Natürlich vermisse auch ich es, dass in GoT inzwischen nicht mehr derartig unerwartete Dinge passieren, wie eben die Hinrichtung von Ned Stark oder die Rote Hochzeit. Allerdings habe ich mich damit längst abgefunden, eben weil die verbliebene Zeit, die die Serie noch hat, überhaupt nicht mehr reicht, um die Karten, die der unerwartete Todesfall von Charakteren wie Jaime, Jon oder Daenny zur Folge hätte, neu zu mischen. Dafür ist die Progression der Geschichte - schlicht und ergreifend - schon zu weit fortgeschritten.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Malakiel schrieb:

      @SodaCookie

      Und dieses Gefühl hat man eben so lange aufgebaut. Es war doch klar, dass Jon und Dany nicht sterben würde. Ihre Geschichte war noch nicht zu Ende erzählt und ohne sie wäre die Geschichte zu Ende. ABER trotzdem hat man mitgefiebert. Und somit ist es egal, ob nun jemand starb oder nicht. Die Folge war spannend und niemand spricht von plotarmor...

      Character shields (also known as plot armor or plot shield)

      are plot devices in films and television shows that prevent important
      characters from dying or being seriously injured at dramatically
      inconvenient moments. It often denotes a situation in which it strains credibility to believe that the character would survive. - Urban Dictionary Definition von Plotarmor

      Du sagst es ja selber. Die Tatsache das "klar" war, dass Jon und Dany nicht sterben würden ist so ziemlich die Definition von Plotarmor. In dem klassischem GoT wäre es eben nicht klar. Und in der dritten Folge ist diese sogar auf viele andere Charaktäre übergangen.

      Malakiel schrieb:

      @SodaCookie

      Also diese Kritik (Niemand ist gestorben und das ist anders als früher) kann ich nicht nachvollziehen, denn das früher so viele gestorben sind, wirkt eben bis jetzt nach und hält die Spannung Aufrecht. Es gab dazu auch ein Meme:

      GoT-Fans früher: Warum stirbt er?
      GoT-Fans heute: Warum stirbt niemand?
      Wäre die Schlacht von Winterfell eine Ausnahme und vorher und nachher werden weiterhin viele Charaktäre sterben, wäre mein Kritikpunkt vllt nicht angebracht. Aber dieser Wandel ist schon sehr viel länger da. Wann ist denn der letzte Hauptcharaktertod gewesen? Letzte Staffel hätte bei der eher wahnwitzigen Gruppenexkursion hinter die Wall mehr als nur ein kaum bekannter Nebencharakter sterben müssen. Jamie greift Drogon/Dany an, wird von Bronn gerettet und fällt dann in kompletter Rüstung in einen "scheinbar" tiefen Fluss. Aber die Hauptcharaktäre werden die ganze Zeit vor jedem noch so sicheren Tod gerettet. Es nimmt solchen Szenen einfach die Spannung.


      Malakiel schrieb:

      Und ihr glaubt doch nicht, dass Jon, Dany oder Arya in den Büchern während der Schlacht von Winterfell sterben werden, oder?
      Doch. Jon kompletter Charakter Ark baut in den Büchern darauf auf, dass er die Menschheit vor den White Walkern rettet. Da wäre es meiner Meinung nach sehr passend, wenn er in dem finalen Konflikt stirbt/ sich opfert. Inwiefern Dany oder Arya überhaupt im Kampf gegen die WW teilnehmen, ist ja noch nicht bekannt.


      Ich will auch garnicht zu sehr auf diesem einem Punkt von Plotarmor rumreiten, der ist nur einen von vielen "Symptomen". Mein Hauptpunkt bleibt, die Serie hat vom Writing her einen großen Unterschied zu vorher und dieser Unterschied ist bewusst anders als die Bücher und nicht nur unvermeindlich da die Vorlage fehlt. Ob man die Veränderung gutheißt, ist Geschmackssache aber viele Fans, mir inklusive, finden dass die Serienschreiber die Geschichte durch diese Veränderung verderben.
    • @SodaCookie

      Es ist im Nachhinein klar. Du willst mir doch nicht erzählen, die war bereits vor dem sehen der Folge klar, dass Jon nicht sterben würde, oder?

      Ja, der letzten Hauptcharaktertod ist lange her. Aber das tut der Sache keinen Abbruch, in der Schlacht von Winterfell haben wir trotzdem mit einem Tos gerechnet (ergo war niemand sicher). Ansonsten wäre deine Kritik obsolet. Denn dann hättest du mit keinem Tod rechnen dürfen und dürftest nicht enttäuscht sein, weil niemand gestorben ist.

      Und wieso baut Jons Geschichte auf das Zusammentreffen mit den WW auf? Jon ist der versprochene Prinz und das Lied von Eis und Feuer. Seine Geschichte kann demnach doch nicht mit dem Ende der WW enden...
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      -Monkey D. Ruffy
    • Army of Darkness 2: The (not so) Long Night

      Ja, ich persönlich habe einfach nur gehofft, dass Ash mit seiner Kettensägenhand kommt und die Sache endlich regelt. Das wäre zumindest mal etwas Unerwartetes gewesen...

      Im Großen und Ganzen schließe ich ich den Kritiken hier an. Die Folge war gut inszeniert, atmosphärisch stark, aber inhaltlich so unfassbar ernüchternd, dass für mich das LOST-Trauma hier wieder losgeht, wo eine wirklich, wirklich gute Serie am Ende gegen die Wand gefahren wird, weil die Autoren einfach nicht in der Lage sind, etwas abzuliefern, das alles auf zufriedenstellende Art und Weise beendet. Ich hatte dies bereits am Anfang der Staffel angesprochen, aber ich habe inzwischen einfach nur noch das Gefühl, dass hier ganz plump und stupide eine Liste an Dingen abgearbeitet wird, die noch anstehen, wo scheinbar der nächste Punkt "Nachtkönig töten" lautete...
      • Nachtkönig töten
      Schön, hätten wir das auch erledigt. Dann schnell in den nächsten zwei Folgen noch Cersei vom Thron klatschen und danach uns im Happy End sudeln. Die Bedrohung der "Armee der Finsternis", die hier sieben Staffeln lang aufgebaut wurde, einfach so einfach aufzulösen, finde ich so dermaßen enttäuschend, dass ich nur noch wenig Bock auf die restlichen Folgen habe. Aus meiner Sicht hätte es der König der Nacht bis zum Eisernen Thron schaffen können, Winterfell hätte hier fallen müssen, wo nur einige, wenige Überlebende sich auf die Pyke retten. Das wäre eher etwas gewesen, was einer Serie, die mich früher stets zu schockieren und begeistern wusste, vielleicht würdig gewesen wäre. Dieser Moment der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wurde ja wirklich gut aufgebaut, aber ist dann eben einfach zusammen mit dem König der Nacht verpufft, wo jetzt keinerlei Spannung mehr für mich da ist.

      Blöd, wenn dann auch der eine Moment, der hier alles entscheidet, quasi mitten in der Folge von Melisandre "gespoilert" wird. Als sie ihre Worte zu Arya gesagt hat und diese dann losgestürmt ist, war für mich direkt klar, dass sie sprichwörtlich den Tag retten wird. Und als dann alles verloren schien, habe ich nur noch gesagt, "gleich kommt Arya und rettet alle", was dann auch genau so passiert ist... Laut "Inside the Episode" hat man hier gehofft, dass die Zuschauer bis dahin das mit Arya wieder vergessen haben, aber da merkt man mal, für was für Zuschauer die Sachen inzwischen geschrieben werden.

      Und bei Arya hatte man auch nur das Gefühl, dass die Autoren Dinge aus alten Folgen durchgehen und hier jetzt aufgreifen, um irgendetwas "Bedeutungsvolles" daraus zu machen. "Oh, Melisandre hat in Episode 3x06 zu Arya gesagt, dass sie braune, blaue und grüne Augen für immer verschließen wird, das nutzen wir doch einfach mal jetzt." Mein Problem ist, dass man bei ihr ja irgendwo immer auch erwartet hat, dass sie Cersei töten wird, die ja immer ganz oben auf Aryas Liste stand, wo es dann jetzt aber zu viel des "Guten" für sie wäre. Grüne Augen können natürlich aber auch auf einen anderen Lannister schließen, zumal sie bislang von ihrer Liste auch nur eine Person wirklich selber getötet hat - Walder Frey... Mal schauen, wie ihr Raubzug daher weitergehen wird, aber Arya hat für mich bereits jetzt einen viel zu großen Stellenwert in dieser Story bekommen.

      Gleichzeitig verabschieden wir uns von Melisandre, deren Aufgabe wohl nun erledigt war, die aber auch einige Fragen zurücklässt, wie zum Beispiel was denn nun eigentlich aus Azor Ahai geworden ist. Ist Jon dieser? Warum hat er dann aber nicht Lightbringer? Was ist überhaupt aus diesem legendären Schwert geworden...? Einmal greift man eine kleine "Nebenprophezeiung" von Melisandre auf und macht daraus eine große Sache, lässt aber gleichzeitig alle anderen im Sand verlaufen, wo man aus dieser Figur nicht so richtig schlau wird.

      Nun ja, ich würde ja behaupten, dass ich trotz allem gespannt auf die letzten drei Folgen bin, aber eigentlich hoffe ich nur, dass irgendetwas kommt, was es noch schafft, mich zu überraschen, zu fesseln, zu schockieren, whatever... und nicht nur dass die weiteren Punkte auf der Handlungsliste plump abgehakt werden, damit man die Sache endlich hinter sich hat.
    • OneBrunou schrieb:

      PS: Mittendrin zu warten, bis Martin mit den nächsten Bändern rausrückt, ehe die Serie weitergehen kann, erachte ich indes als Schwachsinn. Die Schauspieler werden schließlich auch nicht jünger, während der Mann sich einfach viel zu viel Zeit mit den weiteren Romanen lässt. Das kann man von keinem Cast der Welt erwarten. Schließlich wollen Schauspieler auch irgendwann weiterkommen und ihr altes (Serien-)Bild - endgültig - ablegen.
      Da hast du in gewisser Weise recht. Es ist schwer hier eine Lösung zu finden, dann hätten sie vielleicht warten sollen um überhaupt mit der Serie anzufangen oder es von vornherein bleiben lassen sollen. Ich mein es ist ja noch nie was gutes dabei raus gekommen wenn Fantasy-Epen verfilmt wurden, man betrachte nur was aus Tolkiens Meisterwerk geworden ist in den Filmen.
      Natürlich spiegelt das auch stark persönlich Enttäuschung wieder, denn gerade zu beginn der ersten Staffeln hatte man bei GoT doch irgendwie das Gefühl das die Serien-Macher es halbwegs Ordentlich hinbekommen auch wenn schon zu Staffel 1 vieles weggelassen und verändert wurde. Gerade wie gesagt, nach der riesen Enttäuschung die die LotR Filme eben waren und dann die Ankündigung kam, das eine weitere meiner Lieblings Fantasy-Geschichten verfilmt werden sollte und dies auch noch in diesem neu modischen Serien Stil, der mich ebenfalls nicht überzeugt hatte, war ich doch sehr skeptisch.

      Die von euch referenzierte Serie LOST kenne ich überhaupt nicht da her weiß ich mir darunter nichts vorzustellen. Hatte nur mal den Murks von Breaking Bad geschaut womit ja dieser Serien Hype gestartet war, vielleicht bin ich auch einfach nur viel zu Alt für das ganze und lebe noch in einer Zeit wo man lieber die Augen zu machte und seine eigenen Bilder produziert als diese Bild gewaltigen Spektakel zu sehen. Fernsehen ist fernsehen und lesen ist lesen, es sind zwei total verschiedene Medien und meiner Meinung nach gehören diese nicht vermischt.

      Nur zu der Zeit mit den Romanen ist es einerseits natürlich das Martin viel Zeit durch die Serie verloren hat, es war ja nicht nur die Hilfe bei eben dieser, sondern auch das ganze drum herum, wie Conventions, Fernseh-Interviews und co. Auf der anderen Seite muss man sich aber auch vor Augen führen wenn man das Beispiel Tolkien nimmt das es bisher noch nicht gelungen ist ein so gigantisches und bombastisches Werk zu vollenden.
      Alle rote Fäden aufrecht zu erhalten und konsequent die Geschichte zu erzählen, ist bei dieser Detailtreue und Charaktervielfalt eben verdammt schwer. Daher ist es auch irgendwie verständlich.

      Um nicht nur wie ein Dummkopf rum zumeckern möchte ich auch noch mal was Positives loswerden und zwar unser Duisburger Jung Ramir. Wie immer ist er derjenige der konstant liefert und seine Kompositionen könnten fantastischer nicht sein. Er hat wahrhaft das Level seines Meisters erreicht, Respekt vor dieser Leistung aber er ist auch ein unfassbares Talent, hatte schon das Vergnügen ihn mehrfach Live miterleben zu dürfen.

    • Malakiel schrieb:

      @I_love_Nami

      Zunächst hatte Robb Stark nie seine eigene Gewchichte. Er ist in den Büchern kein POV-Charakter. Er ist nur eine Figur in den Geschichten anderer. Sein Daseinszweck war also nie, die Lennisters zu besiegen und seinen Vater zu rächen. Sein Daseinszweck war es, andere Geschichten voranzubringen.

      Und es war doch auch in der aktuellen Folge so, dass niemand sicher war. Niemand von uns wusste, dass die meisten überleben würden und wir alle rechneten mit mehreren Toden. Also war niemand sicher.

      Zu kritisieren, dass niemand gestorben ist, wo man doch eigentlich damit gerechnet hat, ist also unlogisch. Denn wenn man damit rechnet, dass jemand stirbt, ist dieser jemand nämlich gerade nicht mehr sicher. Und somit haben die vielen frühen Tode, die dieses Gefühl erst erzeugt haben, ihren Wirkung ebem gerade nicht verfehlt.
      Ja Robb war nur dafür da, andere Geschichten anderer Figuren nach vorne zu bringen und er war in den Büchern keiner, der sein eigenes Kapitel bekommen hat. ABER wer nur die Serie schaut, was wahrscheinlich auf viele zutrifft, weiß davon nichts. Er war der älteste Sohn von Eddard Stark, daher ist es auch nicht verkehrt zu denken, er sei die nächste wichtige Hauptfigur aus dem Hause Stark und er bekommt jetzt mehr Aufmerksamkeit.

      Ja, niemand war sicher, wenn man dann aber sieht, wer alles überlebt hat, dann ist es doch ein schlechter Witz. Eine Überzahl an Untoten umzingelte die 6-8 Hauptfiguren vom Schlachtfeld. Der reinen Menschenverstand sagt hier dann, niemals überleben das alle. Was aber ist am Ende passiert? Genau das, alle überlebten.
      Auch hast du geschrieben, das die sterben, deren Geschichte zu Ende erzählt wurden. Schon allein aus dieser Prämisse hätte mindestens Sam sterben müssen. Bei seiner Ausbildung zum Maester erfuhr er, wo man Drachenglas finden konnte und Jons wahre Abstammung. Dies durfte er Jon auch noch persönlich mitteilen. Auch die Nachtwache existiert nicht mehr bzw. wird nicht mehr benötigt. Somit ist seine Geschichte fertig erzählt, ergo hätte er sterben sollen.
      Brienne hat auch ihre Aufgabe, Sansa und Arya nach Hause zu bringen, erfolgreich abgeschlossen. Auch hätte man diese 3-ecks Sache zwischen ihr, Jaime und Thormund unerwartet enden lassen. 2 Männer wollen sie und am Ende bekommt sie keiner.
      Thormund das selbe Spiel. Seine Leute, das Freie Volk, lebt nun südlich der Mauer und müssen sich nicht mehr der Gefahr der Weißen Wanderer stellen. Der Part mit Brienne ist das gleiche nur aus einer anderen Perspektive.
      Der Tod von Danny oder Jon hätte auch einen unerwarteten Twist gehabt. Seit man von Jons wahrer Abstammung weiß, fragten sich viele, wie wird dies mit Dannys vermeintlichen Anspruch auf den Thron gelöst. Wäre einer der beiden in der letzten Folge gestorben, wäre das ganze Thema at akta gelegt wurden, auf eine Art und Weise die nur wenige erwartet hätten. Auch ist eigentlich Jons Aufgabe/Geschichte erfüllt. Er wollte den Norden vor den Toten bewahren. Dies hat er dank Arya nun erreicht. Er könnte nun in der finalen Schlacht um den Thron sterben.


      ABER, mittlerweile haben die Hauptcharaktere den Nimbus der Unbesiegbarkeit erreicht, nur weil sie Hauptcharaktere sind. Das ist ein Widerspruch in sich, in Bezug auf dem was die Serie einmal ausgemacht hat.

      OneBrunou schrieb:

      Auch Jon starb ja schon einmal. Auch sein Tod war ein echter Schockmoment. Der Unterschied lag lediglich darin, dass er eben zurückgebracht wurde. Das alleine zeigte doch auf, dass Jon eine ganz spezielle Figur im Kampf um Westeros ist. Das hat er nun ja auch wieder demonstriert, denn ohne sein Zutun - schließlich war er es, der den Norden einte und mit Daenny eine mächtige Verbündete mitbrachte - hätten die Toten den Norden überrannt und wären anschließend viel zu mächtig gewesen, als dass sie noch von irgendeiner popligen Lannister Armee oder der goldenen Kompanie aufgehalten hätten werden können.
      Nun sind wir aber - mit der Schlacht um Winterfell - an einem Handlungspunkt angelangt, an dem einfach kein Platz mehr für besonders unerwartete Entwicklungen und Wendungen vorhanden ist.
      Mal kurz eine ernst gemeinte Frage. Wer es nicht eigentlich besser, für Westeros, gewesen Jon nicht zurück zu holen von den Toten? Hat nicht eigentlich dieser Punkt in der Geschichte dazu geführt, dass die Weißen Wanderer und die Wiedergänger überhaupt erst die Mauer überqueren konnten?
      Dadurch, dass er ins Leben zurückgeholt wurde, ging er überhaupt zu Danny und wollte Cersei von den Toten überzeugen. Dafür mussten sie hinter die Mauer und Danny musste letzten Endes mit ihren Drachen zur Rettung kommen. Dadurch konnte der Nachtkönig in Besitz eines Drachen kommen und somit die Mauer zum einstürzen bringen. Was zur Folge hatte, dass die Untoten überhaupt erst nach Westeros kommen konnten. Den wie ja Onkel Benjen, Bran zum Abschieds, sagte, können nur die Lebenden die Mauer überwinden und die Toten müssen dahinter bleiben.
      Also, ohne Jon hätte Danny sich direkt auf Cersei konzentriert und die Toten wären immer noch nördlich der Mauer. Somit wäre die spezielle Aufgabe von Jon eigentlich die, dazu zu sorgen, dass die Toten die Mauer überwinden können und viele Unschuldige sinnlos sterben mussten. Wäre somit Jon nicht eigentlich das größte Übel in der Geschichte?

      Falls ich hier einen Denkfehler habe, bitte korrigiert mich.

      Zum Thema unerwartete Entwicklungen und Wendungen zum Ende der Geschichte.
      Ich bin gerade davon ausgegangen, dass ihr nicht das 08/15 Szenario gewählt wird. Ich habe auf mit mindestens 1-2 Überraschungen und Wendungen gehofft. Das Spiel um den Thron, wird trotz des Namens der Serie, in den Hintergrund gerückt und der Kampf zwischen Leben und Tot rückt in den Vordergrund. Winterfell fällt, da der Plan schief geht, der Teil der Überlebenden flieht in den Süden und kann Cersei überzeugen, dass der wahre Feind auf den Weg ist. Es wird ein neuer, besserer Plan geschmiedet und trotzdem gewinnt am Ende der Tod.
      Schließlich wurde uns ein bittersüßes Ende angekündigt. Also muss da noch irgendwo ein unerwarteter Twist kommen.
    • I_love_Nami schrieb:

      Ja Robb war nur dafür da, andere Geschichten anderer Figuren nach vorne zu bringen und er war in den Büchern keiner, der sein eigenes Kapitel bekommen hat. ABER wer nur die Serie schaut, was wahrscheinlich auf viele zutrifft, weiß davon nichts. Er war der älteste Sohn von Eddard Stark, daher ist es auch nicht verkehrt zu denken, er sei die nächste wichtige Hauptfigur aus dem Hause Stark und er bekommt jetzt mehr Aufmerksamkeit.
      Unwissenheit oder Irrglauben sind keine Kritik. Jeder hätte sich über den Inhalt der Bücher informieren können und Robb war eben auch in der Serie keine Figur, deren Geschichte erzählt wurde. Bis zur 4. Staffel hielt sich der Serie nämlich noch sehr stark an die Bücher. Auch die Serie erzählte uns die Geschichte von Catelyn, die ein Kind nach dem anderen verliert...

      I_love_Nami schrieb:

      Ja, niemand war sicher, wenn man dann aber sieht, wer alles überlebt hat, dann ist es doch ein schlechter Witz. Eine Überzahl an Untoten umzingelte die 6-8 Hauptfiguren vom Schlachtfeld. Der reinen Menschenverstand sagt hier dann, niemals überleben das alle. Was aber ist am Ende passiert? Genau das, alle überlebten.
      Einen gesunden/Reinen Menschenverstand gibt es nicht. Und darum geht es auch gar nicht: Es geht um die Frage, ob der Zuschauer sich sicher sein konnte, dass die Hauptfiguren überleben oder ob er sich dessen nicht sicher sein konnte. Daran ändert aber eben auch das Überleben der Hauptfiguren nichts. Denn das konnte der Zuschauer beim erstmaligen Sehen der Folge noch nicht wissen. Und damit war eben für den Zuschauer nicht sicher, dass alle Hauptfiguren überleben würden. Somit war die Schlacht spannend, obwohl alle Hauptfiguren überlebt haben. Bei allem Respekt vor berechtigter Kritik, aber "mir sind zu wenig Hauptfiguren gestorben" ist schlichtweg gehaltlos. Du kannst der Serie doch nicht anlasten, dass sie ihre Protagnisten ausnahmsweise überleben lässt. Insbesondere weil es, wie oben bereits dargelegt, gar nicht darauf ankommt, solange der Zuschauer von der Folge gepackt wird und diese als spannend empfindet.

      I_love_Nami schrieb:

      Auch hast du geschrieben, das die sterben, deren Geschichte zu Ende erzählt wurden. Schon allein aus dieser Prämisse hätte mindestens Sam sterben müssen. Bei seiner Ausbildung zum Maester erfuhr er, wo man Drachenglas finden konnte und Jons wahre Abstammung. Dies durfte er Jon auch noch persönlich mitteilen. Auch die Nachtwache existiert nicht mehr bzw. wird nicht mehr benötigt. Somit ist seine Geschichte fertig erzählt, ergo hätte er sterben sollen.
      Ja, Sam hätte sterben können. ME ist seine Geschichte auch zu Ende erzählt. Aber ich habe überhaupt kein Problem damit, dass er überlebt hat. Wie gesagt, George R.R. Martin bricht gerne die Regeln, auch die, die er selbst aufgestellt hat. Zunächst stellt er die Regel auf, dass die Figuren sterben, deren Geschichte erzählt ist, dann bricht er sie. (Bzw. Benioff und Weiss brechen die Regel...)

      I_love_Nami schrieb:

      Brienne hat auch ihre Aufgabe, Sansa und Arya nach Hause zu bringen, erfolgreich abgeschlossen. Auch hätte man diese 3-ecks Sache zwischen ihr, Jaime und Thormund unerwartet enden lassen. 2 Männer wollen sie und am Ende bekommt sie keiner.
      Ja, auch Brienne hätte sterben können und du hast mir ihrem Tod gerechnet. Sie ist aber nicht gestorben

      I_love_Nami schrieb:

      Thormund das selbe Spiel. Seine Leute, das Freie Volk, lebt nun südlich der Mauer und müssen sich nicht mehr der Gefahr der Weißen Wanderer stellen. Der Part mit Brienne ist das gleiche nur aus einer anderen Perspektive.
      Ja, auch Tormund hätte sterben können und du hast mit seinem Tod gerechnet. Er ist aber nicht gestorben.

      Mir erscheint, du hattest bestimmte Vorstellungen über das Ableben von Brienne und Tormund und bist nun enttäuscht, dass dies nicht eingetreten ist. Aber diese Enttäuschung kannst du nicht den Serienschöpfern anlasten. Sie haben nie die Erwartung geweckt, dass alle Figuren sterben. Und letztendlich ist es egal, weil du hast mit den Figuren mitgefiebert. Du glaubtest, sie würden in der Schlacht sterben und damit war die Schlacht eben spannend, wie oben bereits geschildert.

      I_love_Nami schrieb:

      Der Tod von Danny oder Jon hätte auch einen unerwarteten Twist gehabt. Seit man von Jons wahrer Abstammung weiß, fragten sich viele, wie wird dies mit Dannys vermeintlichen Anspruch auf den Thron gelöst. Wäre einer der beiden in der letzten Folge gestorben, wäre das ganze Thema at akta gelegt wurden, auf eine Art und Weise die nur wenige erwartet hätten. Auch ist eigentlich Jons Aufgabe/Geschichte erfüllt. Er wollte den Norden vor den Toten bewahren. Dies hat er dank Arya nun erreicht. Er könnte nun in der finalen Schlacht um den Thron sterben.
      Überraschung um der Überraschung willen ist kein einfallsreiches Stilmittel. Ebenso überraschend war doch auch ihr Überleben, oder? Und wie kommst du darauf, dass Jons Geschichte zu Ende ist? Woher hast du dieses Wissen? Du kennst die Geschichte von Jon doch noch nicht einmal in ihrer Gänze...

      Wie gesagt, es gibt mE viel berechtigte Kritik an der Episode:
      -Die Anderen wurden zu schnell abgehandelt
      -Jon und der Nachtkönig haben zu wenig interargiert
      -Kein Zusammentreffen von blauem und rotem Feuer
      -Keine Kämpfe zwischen den Anderen und den übrigen Helden (Jaimie, Brienne, der Bluthund...)

      Aber zu kritisieren, dass zu wenige Hauptfiguren gestorben sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Game of Thrones bricht konsequent die Regeln: zunächst sterben die Hauptfiguren (Ned, Catelyn, usw...) und dann sterben sie nicht, gerade wo diese Regel aufgestellt wurde.
      "Do you know what heroes are? Say there is a chunk of meat. Pirates will have a banquet and eat it. But heroes will share it with other people. I want all the meat!"

      -Monkey D. Ruffy
    • Die Kritik richtet sich nicht gegen das Überleben der Hauptcharas an sich, sondern um das wie.
      Sind in der Vergangenheit diverse Charas durch realistische oft unheldenhafte Vorfälle gestorben, tritt jetzt bzw seit S7 ein Ansatz in Kraft, der nicht nur eine 180 Grad Wendung ist sondern eine Extremform wie man sie selten gesehen hat.
      Eine Dothrakihorde wird in weniger als zwei Minuten gegen eine defensiv ausgerichtete Totenarmee ausradiert. Aber die Hauptfiguren, darunter ein Sam, können sich gegen eine angreifende Totenarmee an vorderster Front durchsetzen und überleben.
      Realistisch wäre es gewesen, wenn man sie quasi einfach zertrampelt hätte.
      Das wäre natürlich brutal skrupellos gewesen und hätte jeglichen Fanservice zerstört, aber mal ehrlich, dass wäre GoT like gewesen. Brienne, Sam, Tortmund, Gendry, alle haben im Grunde ausgedient. Warum nicht einfach in 5 Sekunden wegradieren?
      Dann hätte man den Mund nicht mehr schließen können.

      Aber so ist das ein noch größerer Witz als es die Aktion hinter der Mauer in S7 bereits war.
    • So, nachdem ich nach der zweiten Folge erstmal eine kleine Kommentierpause hier eingelegt habe bis die Schlacht um Winterfell zu Ende ist, gebe auch ich hier noch ein paar meiner Eindrücke und Empfindungen zu den letzten beiden Folgen ab.

      Die zweite Episode war eine reine Vorbereitungsfolge für die Dritte, was mir persönlich aber sehr gut gefiel. Es wurde wunderbar die bedrückende Grundstimmung vor der alles entscheidenden Schlacht gegen die Toten, welche seit Episode 1 der ersten Staffel angeteasert wurde, eingefangen. Gepaart mit so wunderbaren GoT-Momenten/Gesprächen wie am Kaminfeuer. Alles in allem für mich eine runde Sache. Und dann die letzte Szene mit den WW auf den toten Pferden: Gänsehaut pur!!!

      Hab die ganze Woche auf Folge 3 hingefiebert und war meeeega gespannt, wie die Schlacht - welche ja mit lauter Superlativen angekündigt wurde - denn nun ablaufen würde, wie der Nachtkönig weiter in der Story bleiben könnte ohne dass jetzt alle auf Winterfell sterben müssen, etc ...

      Womit wir auch schon bei der aktuellsten Folge wären, „Die lange Nacht“. Der Titel macht hier schon mal seinem Inhalt alle Ehre So nervig es zum Teil auch war, dass man vor lauter Dunkelheit so gut wie nichts erkennen konnte, so war es als Stilmittel folgerichtig und einfach nur genial für die Atmosphäre! Diese Beklemmung, diese aufziehende Angst und Bedrückung, dieses nicht wissen was da im Dunkeln passiert und was für ein Unheil sich da heraufbeschwört, echt toll gemacht!

      Das meiste über den Inhalt der Folge wurde hier von meinen Vorpostern ja schon ausführlich beschrieben, weswegen ich jetzt nur noch auf ein paar ausgewählte Dinge eingehen möchte, die mir besonders gefallen, überrascht und teils auch Missfallen haben:


      Erstmal zum Negativen
      1) Frontalangriff der Dotraki ... einfach ins Dunkle hineinreiten, wo der Gegner vermutet wird ... ohne ihn vorher zu sehen ... ernsthaft? Klar, war eine schöne Szene für den Zuschauer, wie ein Licht nach dem anderen unter qualvollen Schreien ausgeht und nur ein paar Überlebende sichtlich gezeichnet zurückeilen, aber aus taktischer Sicht einfach nur dumm ... so kann man seine Gegner auch mühelos starkmachen.

      2) Ist ja schön, dass John jetzt seinen eigenen Drachen hat und ja, Drachenfeuer ist ganz schön effektiv gegen WW/die Toten, aber warum bitte werden die Schattenwölfe mittlerweile so vernachlässigt?! In Folge 1x01 noch als die Sensation schlechthin vorgestellt, verloren sie von Staffel zu Staffel an Bedeutung. Auch diesmal sah man Ghost nur blödsinnig neben Jorah ins Dunkle rennen ... und das wars auch schon :( also so viel Budget für ein bisschen mehr „Hundeaction“ hätte da doch schon drin sein dürfen ...

      3) fast alle großen Charaktere der Serie kämpfen an vorderster Front, werden teilweise von den Toten überrannt und lassen schon einen halben Todesschrei ab ehe ein Szenenwechsel kommt und schwups beim nächsten Szenenwechsel zurück kämpfen sie deutlich unbedrängter gegen weitere Tote ... einmal okay, zweimal von mir aus auch noch in Ordnung, aber dieses spannungserzeugende Stilmittel des Regisseurs fand ich einfach zu häufig angewandt!!

      4) fehlende Übersicht: bedingt durch die Dunkelheit und die Kameraschnitte + Eissturm hätte ich echt teils Mühe dem Geschehen zu folgen (häää, war das jetzt der Eisdrache? Nee, Moment, da sitzt wer anderes drauf. Und wer hat da jetzt gerade wem das Leben gerettet? Ach, da ist aber jetzt der Eisdrache! Oh, okay, doch wieder nur Danny ... hä, welcher Drache ist denn da jetzt gestorben? Bzw. ist er überhaupt gestorben?). Klar, war teils so ja auch als Stilmittel von den Produzenten so gewollt, aber für den Zuschauer über 80 min dann doch etwas nervig ...


      Neutral:
      1) Die Bedrohung der WW + Nachtkönig ist jetzt vorbei ... hätte nicht gedacht, dass wir hier schon das Ende des Nachtkönigs sehen. Hatte vielmehr entweder mit einem vorübergehenden Zwischensieg (in Form eines zwischenzeitlichen Zurückdrängend des Ansturms durch den „Feuergraben“ und verschanzen in Winterfell) der Lebenden + Weitermarschieren des Nachtkönigs mit einem Großteil seiner Arme nach Königsmund oder mit einem Sieg der Toten und einer Flucht + Aufgabe Winterfells gerechnet.
      Aus dem Verlauf der Folge wurde dann aber gegen Ende doch klar: Flucht war nicht mehr möglich, entweder sterben jetzt so gut wie alle, oder eben der Nachtkönig.
      Aber nun ja, so hat es mich am Ende dann doch überrascht, dass die Serienproduzenten diesen Weg gegangen sind und der Süden jetzt niemals die Gefahren der WW kennenlernen wird ...

      2) Nicht John, sondern Arya erledigt den Nachtkönig.
      Auch hier kann ich verstehen, dass viele enttäuscht sind, dass John nicht einmal einen Kampf gegen den Oberbösewicht bekommt, obwohl dieser spätestens seit Hartheim angeteasert war. Hätte man mMn auch gerne einbauen können und wenn es auch nur ein kurzer Schlagabtausch gewesen wäre ohne Sieger. Oder eben mit dem Nachtkönig als scheinbarer Sieger, der dann von Arya am Todesstoß an John abgehalten wird. So wäre das Anschleichen auch deutlich glaubhafter gewesen, als es letztendlich im Götterhain war ...

      3) verhältnismäßig wenige Tote trotz starker Übermacht der Feinde. Aber nun gut, mit Theon und Sir Jorah sind immerhin gleich 2 der Figuren, die von Staffel 1 an dabei waren gefallen, auch wenn viele die beiden eher zum „erweiterten Hauptcast“ zählen.



      Zuletzt noch ein paar Positive Dinge:
      1) die Atmosphäre. Wie oben schon erwähnt, hier hat alles zusammengepasst. Die Beklemmung, diese aufziehende Angst und Bedrückung und Aussichtslosigkeit des Kampfes gegen die übermächtigen Toten. Und das alles untermalt mit einer grandiosen musikalischen Komposition. Echt toll gemacht!

      2) was für eine Bildgewalt!

      3) GoT-typische Überraschung: der Tod des Nachtkönigs. Sowohl dass er jetzt schon stirbt, als auch die Art und Weise wie. Also zumindest ich hätte das so jetzt nicht erwartet und war (im positiven Sinne) überrascht.

      4) Ghost war (wenn auch für nicht mal 2-3 min) wieder mal zu sehen

      5) ... viele Kleinigkeiten, die mir jetzt adhoc nicht einfallen wollen



      Alles in allem eine solide Folge mit einigen Höhen, aber auch Tiefen. Bin schon gespannt wie es weitergehen wird. Man muss kein Wahrsager sein um vorherzusehen, dass es jetzt wohl gegen Cersei gehen wird, aber wie man jetzt mit ein paar Überlebenden gegen 20 000 Berufssoldaten ankommen möchte ... hmmmm könnte schwierig werden ...
      Auch wie Danny jetzt, da sie ein so gut wie alle Dotraki und einen Großteil der Unbefleckten verloren hat + ihre beiden Drachen massiv geschwächt wurden, die Unterstützung des Nordens für ihren Kampf gegen Cersei gewinnen/aufrechterhalten möchte, wird interessant werden anzusehen! Kurz gesagt: auch wenn die große Bedrohung der WW noch (zu früh) verlöschen ist, so gibt es noch so einiges, was uns in den letzten 3 Folgen erwarten wird. Von dem her freue ich mich schon auf nächste Woche! (und hoffe immer noch auf mehr Screentime und am Ende noch eine wichtige Rolle der Schattenwölfe beim Kampf gegen Cersei ) ;)

      By the way, falls sich der ein oder andere auch gefragt haben sollte, wer von den Drachen denn nun jetzt alles überlebt hat und was aus Ghost geworden ist:

      Spoiler anzeigen
      Im Teaser zu Episode 4 sieht man beide Drachen über Winterfell fliegen. Und auch Ghost ist in einer kurzen Szene zu sehen, in der alle vor Winterfell versammelt sind um vermutlich die Toten zu verbrennen. Von dem her scheinen alle drei überlebt zu haben <3

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    • Als ich den Thread aufmachen wollte war mir schon klar, was ich gleich lesen werde:
      „Früher war alles besser..“
      „Die Folge ist scheiße..“
      „Die haben GOT kaputtgemacht..“

      Ähnlich wie in den One Piece Unterforen.

      Lasst mich euch sagen, keine Folge in GOT hat meine Kollegen und mich bisher so gefesselt wie diese. Ihr könnt mich als unwissend abstempeln oder mir vorwerfen ich hätte keine Ahnung von intelligentem narrativem Vorgehen usw., aber ich schaue diese Serie der Story, der Spannung und vor allem der Unterhaltung und Inszenierung wegen.

      Ja, ich finde es auch schade mit dem NK und den Dothraki und Bran und denke, der Kampf sollte über 1 und halb Folgen laufen.

      Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass je irgendeine Serienfolge mich so in den Bann gezogen hat und mich so mitfiebern ließ, weil bis zum Ende jeder Charakter sterben konnte und selbst eine totale Niederlage möglich war.

      Ein Meisterwerk war auch die Musik und die Kampfszenen, besonders die Drachenszenen, von denen jede einzelne sich traumhaft als Wallpaper eignet, wie man auf reddit sieht.

      Schade, dass die Serie bald endet und auch Budgets begrenzt sind, sowas könnte ich mir gerne viel öfter ansehen.
      If I can't even protect my captain's dream, then whatever ambition I have is nothing but just talk.
    • Malakiel schrieb:

      Unwissenheit oder Irrglauben sind keine Kritik. Jeder hätte sich über den Inhalt der Bücher informieren können und Robb war eben auch in der Serie keine Figur, deren Geschichte erzählt wurde. Bis zur 4. Staffel hielt sich der Serie nämlich noch sehr stark an die Bücher. Auch die Serie erzählte uns die Geschichte von Catelyn, die ein Kind nach dem anderen verliert...
      Sich über den Inhalt der zukünftigen Story über die Bücher zu informieren ist so eine Sache. Da es spätestens mit Staffel 2 so viele Abweichungen, Änderungen und Auslassungen gab, dass man sich dann überhaupt nicht sicher sein kann, wie dies in der Serie gehandhabt wird.
      Bestes Beispiel dafür ist der Teil von Danny in Staffel 2. Dort gibt es eigentlich null Übereinstimmung mehr zu den Büchern. Ihre Reise durch die Wüste und Quart sind 2 völlig andere Geschichten geworden. Also wieso soll man dann davon ausgehen, dass es bei der Geschichte von Robb nicht genauso passieren wird?

      Malakiel schrieb:

      Somit war die Schlacht spannend, obwohl alle Hauptfiguren überlebt haben. Bei allem Respekt vor berechtigter Kritik, aber "mir sind zu wenig Hauptfiguren gestorben" ist schlichtweg gehaltlos. Du kannst der Serie doch nicht anlasten, dass sie ihre Protagnisten ausnahmsweise überleben lässt. Insbesondere weil es, wie oben bereits dargelegt, gar nicht darauf ankommt, solange der Zuschauer von der Folge gepackt wird und diese als spannend empfindet.
      Die Schlacht war nur bis zu einem gewissen Punkt spannend. Wenn dann aber 1ne Hauptfigur von, gefühlt, 1000 Toten umzingelt ist, muss jeder und zwar wirklich jeder davon ausgehen, dass war es jetzt, dort kann die Person niemals lebend rauskommen. Zumal es sich ja auch nur um normal sterbliche handelt. In so einer Situation kann mir doch niemand, vernünftig, erklären, wie es jene Person geschafft hat zu überleben. Außer mit plotarmor. Dann muss man die Situation anders zeigen um es plausibel darzustellen, dass diese überleben.
      Bei Arya ging es doch auch. Sie hat den Rückzug gewählt, da sie gesehen hat, dass sie gegen diese Überwacht keine Chance hat.


      Malakiel schrieb:

      Wie gesagt, George R.R. Martin bricht gerne die Regeln, auch die, die er selbst aufgestellt hat. Zunächst stellt er die Regel auf, dass die Figuren sterben, deren Geschichte erzählt ist, dann bricht er sie. (Bzw. Benioff und Weiss brechen die Regel...)
      Genau, Benioff und Weiss haben die Regeln von Martin gebrochen, nicht Martin selbst. Zumindest bisher. Und warum werden die Regeln, in diesem Fall, gebrochen? Weil die literarische Vorlage fehlt und bevor man eine Person sterben lässt, die dann doch noch wichtig wird, geht man kein Risiko ein und lässt sie am leben.


      Malakiel schrieb:

      Mir erscheint, du hattest bestimmte Vorstellungen über das Ableben von Brienne und Tormund und bist nun enttäuscht, dass dies nicht eingetreten ist. Aber diese Enttäuschung kannst du nicht den Serienschöpfern anlasten. Sie haben nie die Erwartung geweckt, dass alle Figuren sterben. Und letztendlich ist es egal, weil du hast mit den Figuren mitgefiebert. Du glaubtest, sie würden in der Schlacht sterben und damit war die Schlacht eben spannend, wie oben bereits geschildert.
      Nein, ich bin eigentlich nicht vom Tot von Brienne und Thormund ausgegangen. Ganz im Gegenteil, durch die Bücher, bin ich davon ausgegangen, dass Brienne und Jamie am Ende der Geschichte zusammen kommen. Erst durch das einbauen dieser 3-ecks Liebesgeschichte dachte ich, dass Brienne sterben könnte. Einfach deshalb damit keiner der 3 ein Happy End bekommt.
      Ich bin auch nie davon ausgegangen, das alle Figuren in der Schlacht von Winterfell sterben. Aber wenn man die Szenen nun mal so zeigt, wie sie gezeigt wurden, hätten deutlich mehr Hauptfiguren das zeitliche segnen müssen.


      Malakiel schrieb:

      Ebenso überraschend war doch auch ihr Überleben, oder? Und wie kommst du darauf, dass Jons Geschichte zu Ende ist? Woher hast du dieses Wissen? Du kennst die Geschichte von Jon doch noch nicht einmal in ihrer Gänze...
      Nein, das Überleben der beiden ist seit Staffel 7 keine Überraschung mehr. Da sie spätestens dort als DER Dreh- und Angelpunkt der Geschichte aufgebaut wurden und sich die Serie immer mehr den typischen Hollywood-Stereotypen angenähert hat. Schließlich heißt ja das Original auch "Das Lied von Eis und Feuer". Also das Haus Stark (Eis) und Targaryen (Feuer). Vorher hätte man es noch mit Tod (Eis) und Leben (Feuer) in Verbindung bringen können. Somit wäre, für mich, nur der Tot einer der beiden, oder sogar beider, eine Überraschung.

      Natürlich weiß ich nicht, ob Jons Geschichte wirklich zu Ende ist, aber, für mich, scheint es so. Jon wollte nie herrschen. Dies wurde uns immer im Laufe der Geschichte klar und deutlich gezeigt. Er wollte nie Anführer der Nachtwache werden, nie wollte er König des Nordens werden und nie wollte er über ganz Westeros herrschen. Dies ist aber das Letzte, was Jon noch "erreichen" kann. Jon wollte immer nur wissen wer seine Mutter war und eine Familie haben. Das hat er jetzt. Also könnte man gut argumentieren, dass seine Geschichte erzählt ist.


      Malakiel schrieb:


      Aber zu kritisieren, dass zu wenige Hauptfiguren gestorben sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Game of Thrones bricht konsequent die Regeln: zunächst sterben die Hauptfiguren (Ned, Catelyn, usw...) und dann sterben sie nicht, gerade wo diese Regel aufgestellt wurde.
      Ich kritisiere nicht, dass zu wenige Hauptfiguren gestorben sind. Im Gegenteil, ich bin froh, dass einige meiner Lieblinge noch leben. Was ich aber kritisiere, und zwar zu recht, ist die Art und Weise, wie diese überleben durften. Denn so wie es uns in der aktuellen Folge gezeigt wurde, hätte keiner dieser überleben dürfen.
    • Malakiel schrieb:

      Du kannst der Serie doch nicht anlasten, dass sie ihre Protagnisten ausnahmsweise überleben lässt. Insbesondere weil es, wie oben bereits dargelegt, gar nicht darauf ankommt, solange der Zuschauer von der Folge gepackt wird und diese als spannend empfindet.


      Mir erscheint, du hattest bestimmte Vorstellungen über das Ableben von Brienne und Tormund und bist nun enttäuscht, dass dies nicht eingetreten ist. Aber diese Enttäuschung kannst du nicht den Serienschöpfern anlasten. Sie haben nie die Erwartung geweckt, dass alle Figuren sterben. Und letztendlich ist es egal, weil du hast mit den Figuren mitgefiebert. Du glaubtest, sie würden in der Schlacht sterben und damit war die Schlacht eben spannend, wie oben bereits geschildert.

      Aber zu kritisieren, dass zu wenige Hauptfiguren gestorben sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Game of Thrones bricht konsequent die Regeln: zunächst sterben die Hauptfiguren (Ned, Catelyn, usw...) und dann sterben sie nicht, gerade wo diese Regel aufgestellt wurde.
      Zu deiner ersten Passage stelle ich dir eine Gegenfrage. Wenn also ein Kapitel, Folge, Film etc. Hype und Spannung beim Zuschauer auslöst, darf man im Nachhinein nicht jetzt gewisse Dinge in Kritik nehmen, die man vielleicht beim ersten Zuschauen nicht so richtig wahrgenommen hat? Natürlich darf man es. Man kann gewisse Dinge erst nach mehrmaligem Schauen nachvollziehen und besser hinterfragen, wenn der Überraschungseffekt nicht mehr da ist.

      Vor allem besteht der Zweck von Toden nicht darin, Spannung auszulösen, sondern einen dramatischen Schockmoment auszulösen. Diese Schockmomente führen erst dann zu der Erwartungshaltung, Spannung und Sorge der Fans um ihre Lieblingsfiguren, welche von ihnen in dem Werk zukünftig sterben könnten. Es geht bei den Toden nicht nur um Spannung, sondern auch um die Dramatik, die in den letzten 2 Staffeln gefüllt nicht da ist im Vergleich zu den früheren Staffeln. Red Wedding kann man als Beispiel nehmen.

      Du hast nur insofern Recht, dass beim ersten Schauen der Folge durch den Überraschungseffekt man nicht gewusst hat, welcher Charakter überlebt. Aber du solltest doch auch verstehen, dass die Autoren diese Spannung für die nächsten 3 Episoden in die Tonne gehauen haben. Wenn Sam, Tormund, Jaime, Brienne sogar eine Armee der Untoten alleine überleben, dann werden sie sicher bei dem Anblick der goldenen Kampagne sich totlachen. Im Prinzip richtet sich die Kritik nicht an diese Folge, sondern auf die restlichen Episoden, wie Fans jetzt über potenzielle Tode von Charaktere denken werden. Da gehöre ich sicher nicht zu der Minderheit, die jetzt vermutet, dass die meisten Hauptfiguren bis zur letzten Folge überleben werden.

      Deine zweite Passage enthält Falschinformationen. Natürlich haben die Autoren in uns die Erwartungshaltung geweckt, dass der Night King Winterfell einnehmen würde. Einerseits wurde im ersten
      --> Teaser der achten Staffel vor 2 Monaten gezeigt, wie das Eis den Drachen und Wolf verschlingt, aber der Löwe im Süden mit Feuer gegen das Eis sich wehrt. Viele Fans haben dahingehend diesen Teaser als Foreshadowing wahrgenommen, dass die Targaryens und Starrks die Schlacht von Winterfell verlieren würden. Zudem wurde gefüllt zehnmal in der letzten Folge von Tormund, Tyrion etc. gesagt, dass sie alle sowieso sterben würden. Ergo haben Benioff und Weiss sehr wohl diese Erwartungshaltung erweckt, dass bei der Schlacht viele wichtig Figuren um's Leben kommen würden.

      Auch wenn der Überraschungseffekt da war, ändert dies nichts an der Tatsache, dass für die nächsten Folgen die Lust erst mal raus ist. Zu deiner dritten Passage: Es geht nicht um eine Regel, dass Charaktere üblicherweise in GoT sterben müssen, sondern es geht um konsequentes, realistisches Story Telling. Hauptcharaktere sollten wie No Names in der Schlacht sterben können, da beide aus Fleisch und Blut gemacht sind. Dann hätten wir eine realistische Story, die man nachvollziehen kann. Dies kann man leider nicht über GoT Staffel 8 Episode 3 oder übr Staffel 7 Episode 6 behaupten, als Jon mit seiner "Kerngruppe" wieder heile von dem Trip hinter die Mauer zurückgekommen ist.
    • ICallYouSensei schrieb:

      Staffel 7 Episode 6 behaupten, als Jon mit seiner "Kerngruppe" wieder heile von dem Trip hinter die Mauer zurückgekommen ist.

      Diese Truppe bestand aus ausgezeichneten Kämpfern, da erwarte ich mehr als von NoNames. Außerdem kamen am Ende 2(oder 3?) Drachen zu Hilfe.

      Was wollte der Nachtkönig eigentlich von Bran? Warum wollte er ihn persönlich töten, er hätte doch auch die weißen Wanderer oder den Drachen das erledigen lassen können.
      Was für ne Beziehung besteht da zwischen dem Nachtkönig und Bran? Habe ich da irgendwas verpasst oder vergessen?

      Von Bran fehlt mir ein bisschen Aktion zum Beispiel hätte er den Eisdrachen kontrollieren können.
    • Hand aufs Herz, ich hatte gehofft das die lebenden den Kampf um Winterfell verlieren würden und sich nach Süden zurückziehen. Dann wäre der finale Kampf, wo der Nachtkönig besiegt wird, irgendwo im Süden. Die erste lebende Armee würde heftige Rückschläge in Kauf nehmen, aber der folgende Kampf hätte eine riesige Armee von lebenden, was andere Armeen von den restlichen Königreichen beherbergen würden. Auf dem Weg des Nachtkönigs nach Süden, begeht er eine Reihe von Gräueltaten welche seinem Namen dann auch wirklich gerecht werden und ihn zu jemanden machen welcher wirklich gefürchtet und gehasst werden würde. Zahlreiche Scharmützel würden Platz nehmen, aber kein Gigantischer Kampf und die Armee des Nachtkönigs beginnt stetig zu expandieren. Während dieser Zeit, entwickle doch ein paar Charaktere weiter und baue die Atmosphäre für den Finalen Kampf auf und setze diese schon mal in Stellung. Nun stellt euch dies vor, der Rest der Königreiche erscheinen wie man eben jene erscheinen lässt. Genug Namhafte Filme für dieses Beispiel sind vorhanden, Herr der Ringe u.a. Sie würden die toten bekämpfen, aber Cersei würde ihre Armee nicht entsenden. Der zweite große Kampf wäre dann ein Sieg für die lebenden, auch in diesem Szenario würde Arya den Nachtkönig bezwingen, auf ähnliche Weise - jedoch mit heftigen Rückschlägen. Da die 6 Königreiche fortan nun geschwächt sind von dem Krieg, bleibt noch Cerseis Armee als einzige mächtige Armee in Westeros übrig und diese wird sie nutzen um die anderen auf ihren "Platz" zu verweisen. Man füge noch etwas Drama zwischen Daenerys und Cersei ein, kleine oder gar große Charaktertode, Verrat, Hinterhälte, Versuchter Mord, und all das andere gute GoT Material und man wäre glaube ich letztendlich gut bedient.
    • Rayleigh. schrieb:

      Hand aufs Herz, ich hatte gehofft das die lebenden den Kampf um Winterfell verlieren würden und sich nach Süden zurückziehen. Dann wäre der finale Kampf, wo der Nachtkönig besiegt wird, irgendwo im Süden.
      Die Frage ist nur: Wie realistisch wäre das gewesen? Roose Bolton erklärte, dass der Norden größer als die restlichen 6 Königreiche zusammen wäre. Zwar bedeutet das nicht gleich, dass der Norden auch das größte Heer hat, doch auch die militärische Macht des Nordens ist berüchtigt und bekannt.

      Nun hatten wir durch Jon einen - bis auf eine Ausnahme - geeinten Norden, der von geretteten Wildlingen, der Nachtwache, den Dothraki, den Unbefleckten und 2 Drachen unterstützt wurde. Das was wir hier zu sehen bekamen war - mit Abstand - die größte Armee der Lebenden, die es in Westeros gab.
      Fällt der Norden, fällt auch der Rest von Westeros. Auch das wurde immer wieder - u.a. von Jon - betont. Selbst wenn einigen Wenigen die Flucht gelungen wäre, mit dem Fall von Winterfell, dem Fall der Armeen, wäre das Ende von Westeros besiegelt gewesen. Denn all jene, die in dieser Schlacht gefallen sind, wären Teil der Armee der Toten geworden.

      Im Grunde lässt es sich auf Folgendes herunterbrechen: Hätte der Night King die Schlacht um Winterfell gewonnen, hätte es niemanden mehr gegeben, der ihn hätte stoppen können. Kingslanding wäre wohl ebenso gefallen und Westeros würde künftig zu einem einzigen, gewaltigen Friedhof mutieren.
      Die restlichen Armeen hätten keine Chance mehr gehabt, zumal all das abgebaute Drachenglas auch ausschließlich in Winterfell gelagert war und dort verarbeitet wurde. Ohne das lassen sich die Toten auch nicht stoppen, außer mit Feuer und valyrischem Stahl. Vielleicht gibt es in Kingslanding noch ein paar Fässer mit Seefeuer, sollte Cersei die Vorräte nicht komplett geplündert haben, um die Septe zu sprengen.

      Vielleicht gibt es ja Zuschauer, die sich genau dieses Ende gewünscht haben, doch ich persönlich habe nie geglaubt, dass die Toten gewinnen würden. Jon wurde immer wieder als eine Art Messias charakterisiert. Als die heroische Figur dieser Geschichte, durch dessen selbstlose Handlungen die Welt gerettet werden wird. Denn letztlich ist GoT im Kern auch genau das: Die Geschichte eines Jungen, der als ein Bastard-Sohn großgezogen wurde und dann - nur durch sein Handeln und sein Ehrgefühl - immer wieder erstaunliche Dinge vollbringt. Der immer weiter empor steigt. Nicht, weil es sein Geburtsrecht ist o.Ä., sondern weil er sich die Anerkennung seiner Mitmenschen stets durch seine Selbstlosigkeit und Aufopferungsbereitschaft verdient. Obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - er permanent das Kreuz zu tragen, das ihm bei seiner Geburt auferlegt wurde: Die Lüge über seine Blutlinie. Die Herabwürdigung seiner selbst als Bastard von Ned Stark zum Schutze seines Lebens. Dadurch hat er unlängst gelernt, was einen wahren Herrscher ausmacht. Und es ist wichtig, dass er das gelernt hat, noch bevor er erfuhr, dass der Eiserne Thron tatsächlich sein Geburtsrecht ist. Denn nur dadurch kann - mit ihm auf dem Thron - gesichert sein, dass Westeros künftig von einem wahren Volksvertreter regiert wird.

      Es gibt gewiss auch viele andere Geschichten innerhalb dieser Serie - kein Zweifel - aber spätestens mit seiner Wiederbelebung in Staffel 6 kristallisierte sich für mich heraus, dass Jon im Grunde DER Hauptcharakter ist, der nochmal gesonderter im Fokus steht. Seine Herkunft unterstreicht das nur nochmal und macht imo deutlich, dass er auch den dritten Aufstieg - vom Bastard zum Lordkommandanten der Nachtwache, vom Lordkommandanten zum König des Nordens und vom König des Nordens zum König der sieben Königslande - noch vollziehen wird. Erst dann ist seine Geschichte wahrhaft abgeschlossen. Um seine Figur aber dort hinzubekommen, musste die Armee der Toten auch im Norden gestoppt werden. Und zwar endgültig. Eine andere Alternative gab es - mMn - schlichtweg nicht.
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Ganz ehrlich, habe ich die dritte Folge etwa mit anderen Augen gesehen? Sind hier echt so viele, die dermaßen abgebrüht sind, dass sie keinerlei Spannung empfunden haben? Für mich war bis kurz vor Schluss, als es wirklich so aussichtslos war, dass nur noch Arya den Tag retten konnte, überhaupt nicht klar, wer oder dass überhaupt jemand überlebt!

      Und nun regt man sich auf, dass zu wenige gestorben sind? Also da sind zwar nur zig tausende gestorben, aber hey, die hatten ja keinen Namen, ist wie Nachrichten sehen ...

      Winterfell hat nun absolut kein Problem mehr, die Leute über den Winter zu bekommen, erstens ist er nicht mehr so schlimm, zweitens gibt es kaum noch jemand, der futtern kann. Oder wie viele sind übrig geblieben, wenige hundert? Nur ein paar Dutzend? Vor allem Frau und Kinder?

      Natürlich sehe ich die Kritikpunkte an der Folge. Mehr als fragwürdige militärische Entscheidungen, leider keine epischen Einzelkämpfe (ob hier der Grund des Frustes in einem OP-Forum liegt, scheint ja schon fast pawlow'sche Reaktionen hier hervor zu rufen ... ) und das anscheinend Charaktere überlebt haben, bei denen sich die Frage stellt, wie sie das getan haben und ob sie wirklich noch einen Mehrwert haben.

      Aber bei all der Kritik, ich habe hier nicht einen stimmigen Gegenvorschlag gesehen. Kritik ohne Besserungsvorschläge hat für mich immer schon ein gewisses Geschmeckle (mag vielleicht auch der Grund sein, weshalb ich die wöchentlichen Diskussionen meide). Und nein, ein einfaches, der hätte sterben müssen, da nicht mehr wichtig, seine Geschichte erzählt, Schockmoment, der Kampf hätte später noch weiter geführt werden können etc pp. wirken auf mich nicht überzeugend.

      All diese Vorschläge setzen oft schon einmal voraus, dass mehr Geld da gewesen wäre. Hier kann man sich ruhig vortrefflich streiten. Ich muss sagen, bezogen auf eine SERIE(!!!) habe ich bisher nirgends solch aufwendige Schlachten gesehen und Game of Thrones wurde immer besser darin, es zumindest glaubwürdig und plausibel zu transportieren, wie eine Schlacht wirkt. Ich kann mich noch an all die alten SciFi Serien erinnern (Star Gate, Star Trek), bei denen die Schlachten und das Große Ganze am Ende immer etwas kümmerlich wirkten, da das Budget so klein war.


      Und bei all der Kritik hier, der Nachtkönig sei ein Witz, der schlechteste Antagonist ever? Wirklich? Persönlich ist für mich Snoke kaum zu toppen. Und wenn man sich die Folge anschaut, wie kann man ernsthaft behaupten, dass es anders besser gekommen wäre?
      Einzig allein dass der Nachtkönig Bran unbedingt töten wollte, anscheinend muss er das selbst tun, warum auch immer, mag vielleicht daran liegen, dass Bran eben der letzte Grünseher ist und diese den Nachtkönig erst erschaffen haben.
      Wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre die Serie und Saga zu Ende. Oder wie hätte man sonst den Nachtkönig besiegen sollen?

      Die Zeit war stets auf der Seite des Nachtkönigs. Die Lebenden hatten schon das größtmöglichste Aufgebot da gehabt, außer vielleicht noch die Lannister. Aber man sollte vielleicht auch bedenken, dass Westeros mehrere Jahre Krieg erlebt hat, wo hätte später eine Armee herkommen sollen, die den Toten überhaupt noch Widerstand hätte leisten können?
      Vor allem, hätte diese Armee überhaupt genug Drachenglas gehabt? Dies ist immerhin eine sehr begrenzte Ressource.

      Die Folge hat doch auch eindrucksvoll gezeigt, dass selbst wenn Alexander der Große, Hannibal, Cesar und Napoleon mehrere Jahre Vorbereitung gehabt hätten, sie noch den tollsten Schlachtplan ausgearbeitet hätten, sie hätten verloren!
      Wäre der Nachtkönig einfach auf seinem Drachen geblieben im Eissturm und immer wieder Untote und Untote geschickt, neue Auferstehen lassen, er und die Weißen Wanderer hätten überhaupt gar keine Notwendigkeit gehabt, aktiv zu handeln.

      Und ich will nur anmerken, dass die Armee der Untoten an sich noch viel gefährlicher war, als sie in der Folge vorgestellt wurde, da eben auch noch Riesen, Mammuts und andere wilde Bestien und Tiere im Allgemeinen Teil der Armee waren. In den Büchern sollen die Weißen Wanderer sogar noch mehr haben, aber das überlasse ich jedem selbst, zu suchen, wenn er es wissen möchte.

      Also, hinter dem Kontext, was hätten die Lebenden besser machen können? Den Norden evakuieren? Nicht wirklich praktikabel, da Mittelalter, Winter und die Menschen wohl kaum so schnell fliehen könnten, nicht alle, um der Armee der rastlosen Toten zu entgehen.

      Der Nachtkönig wurde manchen zu "billig" getötet? Frage, wenn nun schon die besten Chancen der Lebenden bestanden, wie plausibel wäre ein Ableben gewesen, wenn die Chancen noch viel schlechter stünden? Mit den beiden Drachen nochmal auf ihn losgehen, in einem Meer aus Abermillionen Untoter, weil Hunger, Kälte und stetiger Totenansturm die Bevölkerung von Kings Landing langsam dahin rafft? Hat ja gut in der Folge geklappt, wäre bei viel schlechterer Ausgangslage aber anscheinend für den einen oder anderen hier viel besser, plausibler?

      Und ganz ehrlich, von Azor Ahai sollte man sich schon lange verabschiedet haben. Nach Stannis Tod und Melisandres Zweifel war doch klar, dass da wohl nichts mehr kommt. Zentraler Bestandteil dieser Legende ist nun einmal das Schwert Lichtbringer. Nur gab es bis dato keinerlei Andeutung, wo es ist oder ob es überhaupt existiert. Und wie logisch wäre es denn gewesen, wenn alle bis auf eine Handvoll in Winterfell gestorben wären, Jon das Schwert schmiedet, Danny durch den Leib rammt und dann sich damit durch Millionen Untote alleine metzelt?

      Allgemein die "fehlenden" Kämpfe gegen die Weißen Wanderer oder den Nachtkönig selbst. Die WW standen die ganze Zeit hinter den Horden, außer mit den Drachen wäre kein herankommen gewesen. Und warum sollte der NK diese auch verheizen, dazu bestand doch nie eine Notwendigkeit für ihn. Klar, auf der einen Seite beschwert man sich, dass manche Charaktere nicht gestorben sind, auf der anderen, dass sie nicht gegen WW gekämpft haben. Aber weder das eine noch das andere hätte einen Unterschied bedeutet.

      Und warum Jon nicht gegen den NK kämpfen durfte? Also ich fand diese Szene mehr als Eindrucksvoll. Es stellte sich heraus, dass Drachenfeuer nicht ausreicht. Nun war der Moment für Jon sich erneut im Schwertduell zu messen. Aber der NK handelt hier nur folgerichtig, wieso hätte er sich auf das Duell einlassen sollen? Ich fand es gut gelöst, dass Mister Super Jon eben ebenfalls völlig machtlos war, er mag zwar der rechtmäßige Thronfolger sein, aber das bedeutet nichts im Kampf gegen den Tod. Und schließlich hatten wir doch noch ein "Duell", Theon hatte die Ehre. Klar, er mag vielleicht nicht ein so guter Kämpfer wie Jon sein, aber der Kampf zeigte doch, dass es ebenso wahrscheinlich gewesen wäre, dass Jon gegen den Nachtkönig im Duell verliert.

      Und schlußendlich wissen wir auch gar nicht, was passiert wäre, hätte es Bran doch erwischt. Wäre der NK noch mächtiger geworden? Oder wäre er einfach nicht mehr proaktiv gewesen und hätte keinerlei Anreiz mehr gehabt, sich in irgendeinen Kampf zu begeben? Man kann es drehen und wenden wie man will, aber ich sehe keinerlei Weg, der auf dem bisher bekannten basiert, die die Situation "günstiger" für die lebenden gelöst hätte.

      Zu den Überlebenden. Vielleicht ist die Antwort auch ganz simpel. Man braucht eben einfach noch Schauspieler, die in den nächsten drei Episoden noch handeln können. Wie sollte das bitte aussehen, wenn Jon, Danny, Bran und Arya die letzten Überlebenden wären?

      Vier Hanseln gegen Cersei?

      Cersei hat doch bewiesen, dass ihr egoistisches grausames Kalkül weitestgehend aufgegangen ist. Fast hätte es auch noch die anderen beiden Drachen erwischt. Klar, vor Arya ist nun eh niemand mehr sicher, aber das zeichnete sich doch immer mehr ab.

      Am Ende will ich doch noch einmal auf die viel gesagte Schwäche der Serie nach dem Fehlen der Buchvorlage zurückkommen. Also entweder habe ich teilweise etwas anderes gelesen oder manche scheinen wieder vergessen zu haben. Die Bücher haben sich verrannt, es ist viel komplexer, mit weit mehr Personen und ich sehe nicht, wie Martin es innerhalb zweier Bücher auf eine ähnliche Handlung wie in der Serie kommen will, außer mit solch abrupten Enden, wie es in der Serie kam.

      Brienne ist eh so ein Ding, dass die überhaupt im Norden ist, ist ein dicker Pluspunkt der Serie, vielleicht hat sie noch eine Bedeutung. In den Büchern waren ihre Kapitel die furchtbar langweiligsten die ich je gelesen habe, von mir aus kann die ruhig weiter baumeln.
      Wie man aber sagen kann, dass Sams Geschichte zu Ende ist, das kann ich nicht nachvollziehen. Selbst in der Serie sagte er anfangs, dass er ein Magier werden will. In den Büchern ist die Handlung innerhalb der Zitadelle etwas detaillierter und könnte noch in solch eine Richtung gehen. Wer sagt also, dass es nicht noch in der Serie kommen kann? Immerhin kehrte die Magie in die Welt zurück ...

      Also, klar, es gab Dinge in der Folge, die fraglich sind, aber die Begründungen oder viel mehr plausible, wirklich bessere Alternativ Vorschläge sind hier bisher nicht wirklich genannt wurden.

      Und wenn wir es streng betrachten, wer sagt denn eigentlich, dass Cersei am Ende nicht doch noch auf dem Eisernen Thron sitzen bleibt? Oder dass es gar Euron ist. Immerhin ist er laut der Bücher der gefährlichste Gegner von Danny ...

      Aber wahrscheinlich wäre es viel, viel, viel besser, wenn ganz Westeros lebensleer gewesen wäre und am Ende nur noch Jon und eine unfruchtbare Danny übrig geblieben wäre
      SHUT UP, MIMSY!!!

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    • OneBrunou schrieb:

      Rayleigh. schrieb:

      Hand aufs Herz, ich hatte gehofft das die lebenden den Kampf um Winterfell verlieren würden und sich nach Süden zurückziehen. Dann wäre der finale Kampf, wo der Nachtkönig besiegt wird, irgendwo im Süden.
      Die Frage ist nur: Wie realistisch wäre das gewesen? Roose Bolton erklärte, dass der Norden größer als die restlichen 6 Königreiche zusammen wäre. Zwar bedeutet das nicht gleich, dass der Norden auch das größte Heer hat, doch auch die militärische Macht des Nordens ist berüchtigt und bekannt.
      Nun hatten wir durch Jon einen - bis auf eine Ausnahme - geeinten Norden, der von geretteten Wildlingen, der Nachtwache, den Dothraki, den Unbefleckten und 2 Drachen unterstützt wurde. Das was wir hier zu sehen bekamen war - mit Abstand - die größte Armee der Lebenden, die es in Westeros gab.
      Fällt der Norden, fällt auch der Rest von Westeros. Auch das wurde immer wieder - u.a. von Jon - betont. Selbst wenn einigen Wenigen die Flucht gelungen wäre, mit dem Fall von Winterfell, dem Fall der Armeen, wäre das Ende von Westeros besiegelt gewesen. Denn all jene, die in dieser Schlacht gefallen sind, wären Teil der Armee der Toten geworden.

      Im Grunde lässt es sich auf Folgendes herunterbrechen: Hätte der Night King die Schlacht um Winterfell gewonnen, hätte es niemanden mehr gegeben, der ihn hätte stoppen können. Kingslanding wäre wohl ebenso gefallen und Westeros würde künftig zu einem einzigen, gewaltigen Friedhof mutieren.
      Die restlichen Armeen hätten keine Chance mehr gehabt, zumal all das abgebaute Drachenglas auch ausschließlich in Winterfell gelagert war und dort verarbeitet wurde. Ohne das lassen sich die Toten auch nicht stoppen, außer mit Feuer und valyrischem Stahl. Vielleicht gibt es in Kingslanding noch ein paar Fässer mit Seefeuer, sollte Cersei die Vorräte nicht komplett geplündert haben, um die Septe zu sprengen.

      Vielleicht gibt es ja Zuschauer, die sich genau dieses Ende gewünscht haben, doch ich persönlich habe nie geglaubt, dass die Toten gewinnen würden. Jon wurde immer wieder als eine Art Messias charakterisiert. Als die heroische Figur dieser Geschichte, durch dessen selbstlose Handlungen die Welt gerettet werden wird. Denn letztlich ist GoT im Kern auch genau das: Die Geschichte eines Jungen, der als ein Bastard-Sohn großgezogen wurde und dann - nur durch sein Handeln und sein Ehrgefühl - immer wieder erstaunliche Dinge vollbringt. Der immer weiter empor steigt. Nicht, weil es sein Geburtsrecht ist o.Ä., sondern weil er sich die Anerkennung seiner Mitmenschen stets durch seine Selbstlosigkeit und Aufopferungsbereitschaft verdient. Obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - er permanent das Kreuz zu tragen, das ihm bei seiner Geburt auferlegt wurde: Die Lüge über seine Blutlinie. Die Herabwürdigung seiner selbst als Bastard von Ned Stark zum Schutze seines Lebens. Dadurch hat er unlängst gelernt, was einen wahren Herrscher ausmacht. Und es ist wichtig, dass er das gelernt hat, noch bevor er erfuhr, dass der Eiserne Thron tatsächlich sein Geburtsrecht ist. Denn nur dadurch kann - mit ihm auf dem Thron - gesichert sein, dass Westeros künftig von einem wahren Volksvertreter regiert wird.

      Es gibt gewiss auch viele andere Geschichten innerhalb dieser Serie - kein Zweifel - aber spätestens mit seiner Wiederbelebung in Staffel 6 kristallisierte sich für mich heraus, dass Jon im Grunde DER Hauptcharakter ist, der nochmal gesonderter im Fokus steht. Seine Herkunft unterstreicht das nur nochmal und macht imo deutlich, dass er auch den dritten Aufstieg - vom Bastard zum Lordkommandanten der Nachtwache, vom Lordkommandanten zum König des Nordens und vom König des Nordens zum König der sieben Königslande - noch vollziehen wird. Erst dann ist seine Geschichte wahrhaft abgeschlossen. Um seine Figur aber dort hinzubekommen, musste die Armee der Toten auch im Norden gestoppt werden. Und zwar endgültig. Eine andere Alternative gab es - mMn - schlichtweg nicht.
      Das trifft den Nagel für mich auf den Kopf. Vor allem erklärt es Episode 3 und ist das Gegenargument gegen die massive Kritik an jener Episode.

      Mit einer Flucht auf die Eiseninseln von wenigen Hauptcharakteren (wie es in den berüchtigten Leaks enthalten war), was hätten wir da gehabt? Eine Schlacht zwischen dem Nightking und Cersei zwei Episoden lang um dann in Episode 6 einen überraschenden Twist durch die Hilfe der Geflüchteten zu sehen?
      Kommt schon, das wäre doch Kitsch pur.

      Ein Sieg des Nightking war bereits vorher schlichtweg unmöglich, weil dies kein „bittersweet Ending“ dargestellt hätte. Auch wenn viele es sich gewünscht hatten - auch ich - das war nicht realistisch.
      ...und wird im Buch auch nicht so kommen.

      So wie es ablief war es die einzige Möglichkeit. Ja, es hätte an manchen Punkten zwingender sein können. Auch vor allem Jon als Statist darzustellen war fragwürdig. Doch wer weiß was hier noch kommt. Benioff und Weiss werden hier schon noch etwas in der Hinterhand haben!

      Für mich zählt nur eine konstruktive Kritik an GoT und vor allem an Season 7 und 8: Warum keine 10 Episoden pro Staffel? Dies hätte einiges erleichtert und wäre meiner Meinung nach bzgl. Budget und Zeit auch mehr als machbar gewesen.
      Vor allem das Pacing ist kritisch zu sehen. Dies hätte man vermeiden können!
      Wenn es nun doch nur mit gekürzten Staffeln möglich war, dann hätte man sich schon am Anfang Gedanken machen müssen was man von der Vorlage nicht übernimmt. Was man noch streicht.
      Dies ist ganz klar Benioff und Weiss zu zuschreiben und ein klarer Schnitzer.

      Alles andere ist unangebrachte Kritik zu einer falschen Zeit.
      George R. R. Martin hat die Vorlage bisher nicht fertiggestellt, nicht Benioff und Weiss. Eine Pause wäre niemals möglich gewesen, da keiner weiß wann Martin mal endlich so weit ist. Das hätte Jahre gekostet. Der Cast hätte sich dadurch komplett verändert. Unmöglich.
      Wenn dann hätte man vor der Produktion sagen müssen: „ Wir warten auf Martin.“
      Denn hier war doch schon absehbar, dass die Vorlage von der Serie überholt wird.
      Doch man hat es durchgezogen und riskiert. Jedem Zuschauer war doch dann freigestellt auch das Risiko einzugehen und GoT zu schauen. Keiner wurde hier gezwungen.

      Martin zeigt mit seiner Überarbeitung der Überarbeitung von Book 6 „The Winds of Winter“ doch selbst wie schwer es ist die Geschichte weiterzuerzählen.
      Es wäre also erschreckend wenn zwei Showrunnern einer Fernsehserie dies leichter fallen würde. Fehler waren hier doch vorprogrammiert!

      @TourianTourist
      LOST entstammte der Idee von Damon Lindelof selbst. Zu dem war er der Showrunner (zusammen mit Carlton Cuse). Meiner Meinung nach ist dies also eine ganz andere Plattform. Lindelof hat es selbst nicht geschafft seine eigenen Ideen am Schluss zu einem stimmigen Ende zusammenzuführen.
      David Benioff und D. B. Weiss haben Idee und Vorlage von George R. R. Martin als Showrunner umgesetzt. Für mich müssen sie sich also nur dafür rechtfertigen was sie gezeigt haben.
      Wenn Leser der Romanreihe Storylines anders interpretieren weil sie diese im Buch anders wahrgenommen haben bzw. weil hier mehr Background vorhanden war, hat dies mit dem gezeigten in der Serie nichts zu tun.
      Wie oben geschrieben hätte keiner die Serie schauen müssen. Jedem war doch bewusst wie schwer es sein wird seine eigene geliebte Buchreihe verfilmt zu sehen. Wenn ich bspw. Liebhaber von Noah Gordon‘s „Der Medicus“ bin schaue ich auch nicht den Film. Das macht es mir doch nur kaputt.
      Für mich war es bei LOST somit ein selbstgebautes Problem, bei Game of Thrones nicht.

      Ich weiß, du bist keiner welcher auf die Schiene mit der Romanreihe haut. Du sprichst klar und konstruktiv an was bspw. in Season 1 meisterhaft war und wo es jetzt fehlt.
      Doch da frage ich dich - bei welcher Serie hat dies bisher funktioniert?
      Ich - welcher schon die eine oder andere Serie gesehen hat - würde sagen, dass das Niveau von Game of Thrones in Season 8 noch sehr hoch ist. Ich habe bisher keine Langserie gesehen welche zu so einem späten Zeitpunkt noch so ein Niveau hatte.
      Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
      - Samuel Beckett