Selten war ich so frustriert angesichts einer Verschwendung von Potential, wie bei dieser letzten Staffel von Game of Thrones. Nachdem man in Folge 3 den Nachtkönig demontiert und letztlich 8 Jahre Marketing und Schwerpunktsetzung ad absurdum geführt hat, so hat man nun konsequent die Erosion von Martins grundlegendem Werk, seiner Geschichte und seiner Charaktere vollzogen.
Ich habe absolut kein Problem mit Dany als Mad Queen, man hat es ja auch hier und da mal zaghaft angeteastert, selbst in Essos hat sie Entscheidungen getroffen, die einen stutzig machten. Aber man war schlicht nicht konsequent genug, die aktuelle Entwicklung ist viel zu Sprunghaft und Effekt/Resultat-fokussiert und passt einfach null zur sonst so durchdachten und nachvollziehbar menschlichen Erzählweise der früheren Staffeln – Mensch, ich konnte nicht mal um generischen Drachen Nummer 2 trauern, da war sie schon 5 Phasen der Trauern und der Rache weiter.
Ebenso Cerseis Abschied. Unsere garstige Lannisterdame war lange einer meiner Lieblingscharaktere, da sie Martins Anspruch, dass es kein Gut und Böse, sondern schlicht vielschichtige Menschen und ihre Entscheidungen gibt, perfekt veranschaulicht hat. Sie war immer ein Unsympath, aber dabei konnte man sie menschlich oft auf irgendeiner Ebene verstehen. Allerdings wurde sie seit Staffel 7 dermaßen eindimensional böse dargestellt, dass ich jetzt bei ihrem Ableben nichts gefühlt habe. Keine Emotionen, nichts. Dabei ist ihr Moment des Todes eigentlich so passend, da ihre ganze harte Fassade fällt und sie letztendlich doch nur das kleine Mädchen von damals ist, das sein ganzes Leben mit der Flucht vor einer Prophezeiung verbracht hat.
Mit Jamies Tod bin ich, im Gegensatz zu vielen anderen hier, tatsächlich d'accord, da er am Ende doch nur ein Mensch ist. Natürlich wäre seine Entwicklung erzählerisch und moralisch „perfekt“ verlaufen, wenn er sich am Ende von seiner Schwester hätte lossagen können, aber am Schluss ist er doch nur ein Mensch, der für diese eine fundamentale Änderung dann doch zu schwach ist. Bittersüß und wie ich finde sogar fast Martinesque.
Zu Jon, Tyrion und Varys möchte ich gar nichts weiter sagen, außer, dass sie ebenfalls extrem eindimensional verkommen sind. Jon handelt seit mehreren Episoden nur noch wie ein verliebter Comiccharakter, der vor lauter fliegender Herzen um den Kopf nichts mehr sehen kann. Tyrion trinkt nur noch und sein messerscharfer Verstand, sowie seine rhetorische Finesse sind depressiver Mimik und stotternder Bettelei gewichen. Varys, der früher so geniale Schachspieler, der immer einen Zug voraus war, wartet jetzt einfach auf seine Hinrichtung, obwohl seine Aufgabe nicht abgeschlossen war.
Ich könnte mich jetzt weiter in Rage schreiben, aber ich belasse es hierbei. Viele Enden finde ich an sich ganz gut, z.B. auch, dass Arya den NK erdolcht, ABER die Entwicklungen dorthin sind so sprunghaft, hanebüchen und teilweise einfach verquerer Unsinn, dass das gute Ergebnis am Ende doch nichts wert ist. Aber immerhin sind die Effekte und der Sound toll
Ich habe absolut kein Problem mit Dany als Mad Queen, man hat es ja auch hier und da mal zaghaft angeteastert, selbst in Essos hat sie Entscheidungen getroffen, die einen stutzig machten. Aber man war schlicht nicht konsequent genug, die aktuelle Entwicklung ist viel zu Sprunghaft und Effekt/Resultat-fokussiert und passt einfach null zur sonst so durchdachten und nachvollziehbar menschlichen Erzählweise der früheren Staffeln – Mensch, ich konnte nicht mal um generischen Drachen Nummer 2 trauern, da war sie schon 5 Phasen der Trauern und der Rache weiter.
Ebenso Cerseis Abschied. Unsere garstige Lannisterdame war lange einer meiner Lieblingscharaktere, da sie Martins Anspruch, dass es kein Gut und Böse, sondern schlicht vielschichtige Menschen und ihre Entscheidungen gibt, perfekt veranschaulicht hat. Sie war immer ein Unsympath, aber dabei konnte man sie menschlich oft auf irgendeiner Ebene verstehen. Allerdings wurde sie seit Staffel 7 dermaßen eindimensional böse dargestellt, dass ich jetzt bei ihrem Ableben nichts gefühlt habe. Keine Emotionen, nichts. Dabei ist ihr Moment des Todes eigentlich so passend, da ihre ganze harte Fassade fällt und sie letztendlich doch nur das kleine Mädchen von damals ist, das sein ganzes Leben mit der Flucht vor einer Prophezeiung verbracht hat.
Mit Jamies Tod bin ich, im Gegensatz zu vielen anderen hier, tatsächlich d'accord, da er am Ende doch nur ein Mensch ist. Natürlich wäre seine Entwicklung erzählerisch und moralisch „perfekt“ verlaufen, wenn er sich am Ende von seiner Schwester hätte lossagen können, aber am Schluss ist er doch nur ein Mensch, der für diese eine fundamentale Änderung dann doch zu schwach ist. Bittersüß und wie ich finde sogar fast Martinesque.
Zu Jon, Tyrion und Varys möchte ich gar nichts weiter sagen, außer, dass sie ebenfalls extrem eindimensional verkommen sind. Jon handelt seit mehreren Episoden nur noch wie ein verliebter Comiccharakter, der vor lauter fliegender Herzen um den Kopf nichts mehr sehen kann. Tyrion trinkt nur noch und sein messerscharfer Verstand, sowie seine rhetorische Finesse sind depressiver Mimik und stotternder Bettelei gewichen. Varys, der früher so geniale Schachspieler, der immer einen Zug voraus war, wartet jetzt einfach auf seine Hinrichtung, obwohl seine Aufgabe nicht abgeschlossen war.
Ich könnte mich jetzt weiter in Rage schreiben, aber ich belasse es hierbei. Viele Enden finde ich an sich ganz gut, z.B. auch, dass Arya den NK erdolcht, ABER die Entwicklungen dorthin sind so sprunghaft, hanebüchen und teilweise einfach verquerer Unsinn, dass das gute Ergebnis am Ende doch nichts wert ist. Aber immerhin sind die Effekte und der Sound toll