Manga-Rezensionen

Blitz · 23. Juli 2011, 19:14

Wer häufiger durch den Manga- und Animebereich streift, hat evtl bemerkt, dass es zwar einen Thread zur Bewertung zuletzt gesehener Animes gibt, aber kein entsprechenden Thread für Mangas. Diese Lücke soll hiermit geschlossen werden und jedem ermöglichen Rezensionen über Mangas zu schreiben, die keinen eigenen Thread wert sind. Das können ältere, bereits beendete Mangas sein, bei denen kaum noch Diskussionsbedarf besteht, oder laufende Serien, die im PB jedoch kaum Leser besitzen.

Ob euch der Manga begeistert hat, oder ihr ihn absolut gräßlich fandet spielt dabei keine Rolle. Auch ist keine umfassende Einleitung von nöten, wie sie in den Threads existieren. Dennoch sollten Meinungen begründet und die wichtigsten Eckpunkte abgearbeitet werden. Achtet jedoch auf Spoiler und packt wichtige Plottwist oder dergleichen in Spoilertags. Weiterhin steht der Thread natürlich für Diskussionen über genannte Mangas offen, muss und sollte also nicht in einer bloßen Aufreihung enden.

Pflichtinformationen sind:
Name des Mangas und Mangakas
Genre (Action, Abenteuer, Horror, Drama usw)
Status (ob beendet oder fortlaufend, Anzahl der Kapitel, Veröffentlichungsrhythmus)

Weitere evtl interessante Angaben (z.B. ob als Anime umgesetzt, bisherige Werke des Mangaka, Verlag+Magazin, etc.) sind jedem selbst überlassen.

Alternative Threads:
Kapitel-Rating (für das Bewerten einzelner Kapitel)
One-Shots (für Vorstellung gelungener OS)
Manga mit "Prädikat" besonders wertvoll (für Empfehlung herrausragender Werke)

Viel Spaß beim Rezensieren und kommentieren!

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Silver Spoon
Mangaka: Arakawa Hiromu
Genre: Slice-of-Life, Comedy
Status: fortlaufend, wöchentl, 11 Kapitel, keine dt. Lizenzierung, kein Anime

Silver Spoon ist das neuste Werk von Arakawa und das erste Werk von ihr, auf wöchentlicher Basis. Als großer Fullmetal Alchemist Fan, waren meine Erwartungen natürlich sehr hoch und ich war doch recht überraschend als ich das erste Kapitel gelesen hatte. Die Handlung von Silver Spoon spielt auf einer Schule für Landwirtschaft in der neben normalen Unterricht vorallem auf Praxisnähe wert gelegt wird und zeigt den Alltag von Hachiken Yugo in seinem ersten Jahr. Bereits im ersten Kapitel wird klar, dass abgesehen von einem tieferen Einblick in den Tagesablauf einer Farm, die Suche nach den eigenen Zielen und Träumen ein zentrales Thema ist. Präsentiert wird das Ganze in einer Mischung aus Slice-of-Life mit viel Comedy. Ich tat mich freilich schwer mich mit der Grundidee anzufreunden, denn auch wenn das Setting recht originell ist, interessiere ich mich Null für das Farmwesen. Ich muss zwar Arakwa loben, alles doch noch halbwegs lesenswert zu gestalten, aber im Fazit fand ich alles unheimlich fad, und frei jeder Spannung, ernster Emotion oder Dramtik. Das Artwork ist wie gewohnt, recht simpel aber dennoch annehmbar, liefert aber nicht die visuellen Reize die der Geschichte vlt etwas mehr Intensität gegeben hätten. Nachdem Arakawa mit FMA bewiesen hat, das sie wirklich fesselnde und spannende Storys schreiben kann, war ich ehrlich enttäuscht von Silver Spoon. Es beweist zwar das sie vielseitig ist und Silver Spoon hat wohl auch schon einige Fans gefunden, aber meins ist und wird das nicht.

vOerni · 24. Juli 2011, 19:56

Es gäbe da noch den Thread 'Einen Blick wert!'
Dann will ich noch 1-2 Serien rezensieren.

Silver Spoon
Ich muss sagen nicht sonderlich überrascht gewesen zu sein, dass Arakawa sich für eine Nicht-Mainstreamthematik entschieden hat. FMA hat sie vor nichtmal einem Jahr beendet und sie wechselte von einem monatlichen zu einem wöchentlichen Rhytmus. Meistens ist es genau umgekehrt, wenn sich erfolgreiche Mangakas(oder auch nicht so erfolgreiche) dem Stress einer wöchentlichen Veröffentlichung entziehen möchten. FMAs Erfolg ist durchaus mit dem von One Piece oder Dragonball zu vergleichen. Das Magazin in dem FMA erschien, verkauft im Durchschnitt' gerade mal ~250.000. Der Druck an einen solchen Erfolg nahtlos anzuknüpfen ist enorm und eigentlich auch nicht machbar. Gibt nur wenige Mangaka, die im Shounenbereich nach einem großen Hit einen weiteren nachlegen. Meistens scheitern sie. Daher finde ich Arakawas Entscheidung erstmal an einem ruhigen Slice-of-Life Manga zu arbeiten konsequent und richtig. Ihr Artwork war schon immer gewöhnungsbedürftig, passte aber perfekt zu FMA, sieht man von den Gesichtern mal ab. Da gebe ich Blitz recht, Arakawa gelingt es nicht die Atmosphäre einer Farm zu vermitteln. Die Tiere sehen unförmig aus, die Landschaft zu undetailliert, kein Vergleich zu vergleichbaren Mangas. Auf Anhieb fällt mir der Sklavenarc von Vinland Saga ein. Selbst wenn ich Äpfel mit Birnen vergleiche, die Atmosphäre vermittelt die harte Arbeit auf dem Feld um Welten besser als SS.
Nach der Kritik am AW gibt es aber auch positives über SS zu schreiben. Die große Stärke Arakawas, das stringente Erzählen, kommt auch bei SS zum tragen. Sofern einem die Thematik nicht langweilt, erhält man einen lesbaren, unterhaltsamen Slife-of-Life Manga, der wie das Landleben ruhig und fließend daherkommt ohne die bei Shonenmangas typischen Zuspitzungen. Arakawa hat noch einige Reminiszenzen eingebaut. So sieht ein Pferd in einer Szene Envy verblüffend ähnlich und auch Major Armstrong darf als Lehrer unterrichten.
Ich denke die Serie wird 1-2Jahre laufen, die Verkaufszahlen für den ersten Band sind für eine Shogakukan-Serie schon sehr gut und selbst wenn sie noch etwas einbrechen sollten, Arakawa hat genug Zeit sich eine neue gute Geschichte auszudenken mit der sie aufs neue Oda herausfordern kann.

Donten Prism Solar Car

Autor: OHTAGAKI Yasuo
Zeichner: MURATA Yuusuke
Genre: Slice-of-Life, Sport, Drama
Status: Scans Abgeschlossen(9 Kapitel)
Magazin: Jump SQ

Ich habe den manga aufgrund von Murata, dem Zeichner von Eyeshield 21, begonnen und viel Worte brauch man nicht über das Werk zu verlieren. Kaneda Shota verlor seinen Vater bei einem Autounfall als er zehn jahre alt war. Seitdem hasst er Autos und erledigt alles mit seinem Fahrrad. Später arbeitet er bei seinem Onkel als Schweißer und versucht Geld für das College zu sparen. Nun ergibt es sich, dass auf der Universität eine Gruppe für ein Solarautoprojekt einen Schweißer benötigt.
Schon die Idee einen Manga über Solarautos zu erzählen, hört sich langweilig an und leider ist das Ergebnis auch langweilig. Man hätte bestimmt etwas aus der Idee machen können, in Zeiten von Fukushima und der Ungewissheit wie die Stromversorgung der Zukunft aussieht. Dafür hätte man aber eine andere Erzählstruktur verwenden müssen. Sei es drum, ich kann den Manga nicht empfehlen.

Wolfsmund

Mangaka: KUJI Mitsuhisa (ehemaliger Assistent von Miura)
Genre: Seinen, Action, Mittelalter
Status: fortlaufend, Scans bis Vol. 1(unklar wann neue erscheinen), monatlich

Angesiedelt im frühen 14. Jahrhundert in der Schweiz, folgt Wolfsmund der Geschichte des Kommandanten Wolfram, der über die Passage des Gotthardpasses herrscht. In einer unruhigen Zeit ist er verantwortlich für die Absicherung der Grenzen und muss Staatsfeinde erkennen, die anonym über den pass wollen. Bisher ist nur ein Band als Scan erschienen mit einem ungewöhnlichen Ende, daher sei zur Story nicht mehr verraten. Das Artwork ist noch stark verbesserungswürdig, ich habe Miuras Einfluss nur in der Story erkannt. Die Brutalität und das Setting dürfte Fans von Berserk aber gefallen. Ich bin gespannt ob Kuji die geschichte weiter nur episodenhaft erzählt oder sich mit der politischen Situation der damaligen Zeit stärker auseinandersetzt.

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