Legend of the Galactic Heroes

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    • Legend of the Galactic Heroes



      "There are few wars between good and evil; most are between one good and another good."


      Serie: Legend of the Galactic Heroes (Anime)
      Autor: Yoshiki Tanaka
      Demografie: Shounen
      Genre: SciFi, epische Space Saga, Adel und Intrigen, Politik
      Ausstrahlung: 1988-1997
      Umfang: 110 Folgen (Fansub komplett), mehrere OVAs und Side Storys, Manga in 11 Bänden (Kapitel 1, 2 gescanlated).
      Anmerkung: Ursprünglich eine Romanreihe von Yoshiki Tanaka, die zwischen 1982 und 1987 entstand. Ich widme mich hier besonders der Animeserie.


      Der 110 teilige Anime Legend of the Galactic Heroes zählt zu den ausgetüftelsten SciFi Serien die der Anime je gesehen hat, vielleicht sogar zu den besten Animes überhaupt, die jemals produziert wurden, so liest man immer wieder. Das liegt vor allem an seiner Komplexität der Handlung(en). So kann der Anime nicht nur für SciFi Fans interessant sein, auch wer Ränkespiele an Adelshöfen oder politische Muskelspiele interessant findet, kommt voll auf seine Kosten.

      Ich bin selbst noch lange nicht durch mit dem Anime (erst bei Folge 20... aber man sieht, schon ist der Fanboy in mir erwacht). Aber ich dachte mir, wegen der großen Zahl der Folgen mache ich schonmal nebenbei einen Thread auf. Ich hoffe ja, dass sich auch andere finden und sich sozusagen simultan in der Serie voranarbeiten, was mehr Diskussionsstoff bieten würde.

      Worum geht es bei Legend of the Galactic Heroes, im Original auch "Heldensagen vom Kosmosinsel" genannt? Es geht um den schon Jahrhunderte währenden Kampf des "Galaktischen Reiches" gegen die "Allianz der freien Planeten". Die Animeserie beginnt mit den Vorbereitungen der Schlacht von Astade: 20.000 Schiffe der Reichsflotte stehen 60.000 Schiffen der Allianzflotte gegenüber. Vor dem schwarzen Hintergrund des Weltalls glitzern nicht die Sterne, es ist die absurde Menge an Schiffen, die bei solchen Schlachten eingesetzt werden.
      Wir verfolgen parallel, in immer wieder zwischen den beiden Kriegsparteien hin- und herspringenden Episoden, den Aufstieg zweier genialer Feldherren. Auf der Seite des Reichs Reinhard von Lohengramm, auf der Seite der Allianz Yang Wenli. Nebenbei werden unzählige Nebencharaktere behandelt, manche ausführlicher, manche nur für eine Episode. Ob Politiker, Flottenadmiral, Soldat, Adliger, Bauer, alle Personen werden porträtiert, sodass die Geschichte zusammen mit ihrem Background wahrhaft epische Ausmaße erreicht.
      Die Hauptcharaktere werden aber nie vernachlässigt und allesamt liebevoll ausgebaut. In der Serie geht es zwar auch um viel Action und Weltraumschlachten, aber der Schwerpunkt liegt auf der Planung bis zur Schlacht, auf Strategien, politischen Ränkespielen und Intrigen. Gerade die Strategien werden im Laufe der Serie übrigens noch ausgefuchster. Anfangs kämpfen Lohengramm auf der einen und Wenli auf der anderen Seite nur gegen alte, verholzte Militärs, die ein strategisch unbewegliches Denken haben - leichte Siege für sie. Aber wie die alte Garde langsam in den Schlachten wegstirbt, rückt mit und neben ihnen eine neue, fähigere Generation nach.


      Das Setting
      Ein sehr verkürzter Zeitstrahl, wie er im Laufe der ersten Folgen präsentiert wird (ich lasse die neugeschaffenen Kalenderzählweisen weg):
      Zu Beginn des 29. Jh. lehnen sich die Kolonien gegen die sie unterdrückende Erde auf, gewinnen den Krieg und gründen die "United Stars of the Galaxy". Sie setzen das Galaktische Jahr 1 an. Anfang des 31. Jh.s reißt Rudolf von Goldenbaum die Macht an sich und ruft das Galaktische Reich aus. Mitte des 33. Jh.s gelingt es einer größeren Gruppe, dem Reich zu entkommen und Jahrzehnte später 10.000 Lichtjahre entfernt eine neue Heimat zu gründen, die "Allianz der freien Planeten". Weitere 150 Jahre später findet das "Reich" die Rebellen und der Krieg beginnt.
      So sieht die Sternenkarte "heute" aus, alternativ alles im etwas größeren Rahmen:

      Nur zwei Passagen verbinden die beiden Parteien. Der Iserlohn-Korridor - hier hat das Galaktische Reich eine uneinnehmbare Festung errichtet, dessen schweres Geschütz Thors Hammer schon 6 Flotten der Allianz vernichtet hat. Und der Phezzan-Korridor. Phezzan ist eine neutrale Welt, die sich aus allem heraushält, aber beide Seiten mit Informationen, Geld und Intrigen versorgt.



      Die Allianz der freien Planeten
      Yang Wenli wollte eigentlich Geschichte studieren, aber wegen Geldmangel trat er dem Militär bei. Faulenzer aber genialer Stratege, wird ihm bald sein erstes Kommando übertragen.
      Die Allianz ist eine freiheitliche, demokratische Welt. Hauptstern ist Heinessenpolis, nach dem Anführer der Rebellen auf ihrem großen Exodus. Aber schon in den ersten Folgen wird klar, wie wenig zimperlich mit Kriegsgegnern umgegangen wird und wie heiß die Propagandamaschine läuft. Um zu demonstrieren, welche doch "erwachsenen" Themen im Anime thematisiert werden, hier mal ein Teil, in der die Regierung der Allianz über neue Kriegspläne diskutiert. Obwohl von 1988, sind einige Parallelen zu heute unglaublich präzise... Es beinhaltet zwar Spoiler für die Story, aber diese reichen ja nur bis Folge 12, also was solls. 03:46 gehts los:



      und dann gibts da noch die space germans

      Das Galaktische Reich
      Reihhard von Lohengramm stammt von niederem Adel ab. Mit 10 Jahren wurde seine 5 Jahre ältere Schwester Annerose als Konkubine zu Neue Sanssouci geholt, der Hof Kaiser Friedrichs. Lohengramm schwor sich, Macht zu erlangen, seine Schwester zurückzuholen, und als neuer Alleinherrscher des Reichs das ganze verfilzte Adelspack zu vernichten. Begleitet wird er von seinem Jugendfreund Siegfried Kircheis.
      Das Galaktische Reich ist eine Monarchie, der Hauptstern ist Odin. Die Gesellschaft ist in Adlige und Gemeine eingeteilt. Reichsgründer Richard von Goldenbaum eugenisierte strikt alle "schwächeren Gene", führte den Adel ein und gab ihnen germanische Namen. Friedrich von Goldenbaum ist der 36. Kaiser des Reiches, weniger an Politik als an seinem Rosengarten interessiert und überlässt alle Geschäfte seinem Berater Klaus von Lichtenlade. Dieser wiederum beäugt Lohengramms Aufstieg sehr misstrauisch.
      Die deutschen Namen und Bezeichnungen ("das Flagschiff Brünhild") in einem japanischen Anime sind ja irgendwie auch cool. ;)


      Phezzan
      Geführt von Adam Rubinsky spielt dieser angeblich unabhängige Planet ein doppeltes Spiel und ist im Endeffekt nur auf seinen eigenen Profit bedacht.

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      Wer war jetzt nochmal Siegfried Kircheis? Inklusive der großen Hauptdarsteller wird immer, wenn die betreffende Person die Szenerie betritt, der Name im Untertitel eingeblendet. Sehr hilfreich, so verliert man trotz des Massen-Casts eigentlich nie die Übersicht.

      Die Animation ist eindeutig alt, ist eben so.^^ Manche finden die alten Handanimationen besser und liebevoller, manchen könnte das schon sehr ungewohnt vorkommen. Allerdings sindn diei Schlachten immer sehr detailliert und wenn man nichts gegen starre Köpfe hat, bei denen sich nur das Kinn bewegt (letztendlich ist das ja in heutigen Animes immernoch so), dann geht das alles, es ist ja kein schwarz/weißer Stummfilm. Außerdem passen sich die Zeichnungen im Verlauf der späteren Folgen natürlich an die Möglichkeiten der späten 90er an (erstes CGI usw.).

      Abschließend ein paar Gedanken, die ich einfach ungeordnet in den Raum werfen muss: Obwohl sehr viel erklärt wird, ist es kein Hard SciFi, viele Dinge "sind einfach so". Das mindert aber nicht den Spaß, und für die tech-heads unter uns wären hier und hier mal ein paar Skizzen von Sciffen. Gerade am Anfang störten mich außerdem manchmal komische Schlachtenverläufe, aber das gibt sich denke ich noch, wenn die Genies alle ihre eigenen Megaflotten unter sich haben.
      Insgesamt ist es zwar unglaublich viel Stoff, und ich weiß nicht, wie lange ich noch daran sitzen werde, aber es lohnt sich. Auf seine Art und Weise ist es sehr fesselnd, weil man in das komplette Universum eintaucht, statt bloß in die Biografie der beiden Antagonisten oder in nur eine der Parteien. Mit Star Wars oder Star Trek hat es sehr wenig gemeinsam. Ich habe nie die Dune-Bücher gelesen, aber damit könnte es vielleicht etwas verglichen werden. Wem das gefällt, dem gefällt ganz sicher auch LotGH.

      Wer sich darauf einlassen will, dem sei am Schluss einfach mal Folge 1 an die Hand gegeben:
      Ein Klavier, ein Klavier!
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