Hiermit machen wir den Sack für Runde 1 zu! Das Thema habe ich mal in einem Gespräch angerissen, jetzt aber zusammen mit dD und hobb weiter ausgetüftelt. Für den Abschluss finde ich es persönlich ganz okay, da man viel daraus machen kann und es vom letzten Kapitel inspiriert wurde. Ja, den Manga One Piece gibt es auch bald wieder. ^^
Aufgabe: Wähle eine dieser acht Personen und kreiere ein prägendes Ereignis der Kindheit, welches Einfluss auf den Charakter gehabt hätte. Ob es diesen formte oder bestätigte, ist dabei freigestellt.
Kriterien:
- Schreibstil
- Kreativität & Ausarbeitung → Wie wurde die Szene beschrieben? Zog sie den Leser in den Bann - oder war es lediglich eine 0815-Random-Szenerie?
- Entwicklung → konnte diese Szene dem erwachsenen Ich gerecht werden oder wäre die Entwicklung dadurch - überhaupt - gar nicht nachvollziehbar?
Abgabefrist: 19. August, 19:45 Uhr.
Wörter: 650
Biss in die Freiheit - zongo67
Alles unter Kontrolle - Grüner Koala
Nie endend sterben - Iphi
In einer Truhe aus Adamsholz - LaDarque
Anmerkung: 2 Teilnehmer haben nicht abgegeben, daher besteht die finale Runde des ersten Abschnittes leider "nur" aus vier Texten.
"Ihre Kindheit"
Auch die ehrenwerten Kriegsherren der Meere waren mal jung
Aufgabe: Wähle eine dieser acht Personen und kreiere ein prägendes Ereignis der Kindheit, welches Einfluss auf den Charakter gehabt hätte. Ob es diesen formte oder bestätigte, ist dabei freigestellt.
Kriterien:
- Schreibstil
- Kreativität & Ausarbeitung → Wie wurde die Szene beschrieben? Zog sie den Leser in den Bann - oder war es lediglich eine 0815-Random-Szenerie?
- Entwicklung → konnte diese Szene dem erwachsenen Ich gerecht werden oder wäre die Entwicklung dadurch - überhaupt - gar nicht nachvollziehbar?
Abgabefrist: 19. August, 19:45 Uhr.
Wörter: 650
Seid kreativ, denn Ihr seid zugleich in der Position, in der die erste Runde im Abschluss als stark oder schwach in Erinnerung bleiben wird! Viel Erfolg!
Es war kalt.
Es war hart.
Es war grau.
Es war unheimlich.
Der Boden auf dem sie saß war genau so hart und kalt wie grau und unheimlich. Die Wände waren schmutzig und uneben. Es gab keine Fenster, nur eine kleine Öffnung, oben an der Wand, durch der etwas Tageslicht eindrang. Gerade soviel um etwas sehen zu können. Jedoch hätte sie nie im Leben da hinauf klettern können – durchpassen schon gar nicht – um von dort zu entkommen.
Ihre kleinen Füße waren schon blau angelaufen. Weder Schuhe, noch Socken hatte sie an. Bis auf das zerfetzte Kleidchen hatte sie nichts an. Ihr war schrecklich kalt. Ihre Finger gehorchten ihr nicht mehr richtig. Eigentlich zitterte sie nur noch die ganze Zeit in diesem Kerker-ähnlichem Raum. Es war dunkel und still. Das Quietschen der einzigen Stahltür war alles, was man hörte; Das, wenn jemand ein- oder austrat, und ihre verzweifelten Schreie dazwischen, die niemand hörte oder hören wollte.
Sie wusste nicht genau, wie lange sie schon dort war. Direkt nach dem sie von ihrem Schiff aus entführt und auf Mary Joa gebracht wurde, hatten sich ein paar Männer am Hafen, drei waren es, sie ungehobelt angesprochen. Sie sagten ihr auf vulgärer Art und Weise, wie hübsch sie doch sei.
Sie wartete dort mit anderen Gefangenen und wusste an sich gar nicht, was geschah. Sie wollte mit den anderen Frauen doch nur mitfahren und das Meer sehen. Und plötzlich fand sie sich, mit verbundenen Händen, auf Mary Joa wieder. Es war alles so verwirrend.
Die drei Männer tuschelten untereinander, in dem sie ab und zu zu ihr sahen. Während der Sklaventreiber nicht hinsah, hielten sie ihr schließlich den Mund zu und verschleppten sie.
Seitdem war sie in diesem Raum. Die Männer kamen dann nacheinander rein und stellten Sachen mit ihr an, die sie nicht verstand. Vor allem verstand sie nicht, warum diese Männer das taten. Sie fragte sich, was sie getan hatte.
Die Männer schlugen sie und vergingen sich an ihr, schon seit Tagen. Sie flehte die Männer an damit aufzuhören und weinte schrecklich, doch das Weinen und die Schreie schienen die Männer nur noch mehr zu animieren. Die Wörter: 'nein', 'bitte' oder 'es tut weh', existierten in ihrem Sprachgebrauch anscheinend nicht. Jedenfalls verhielten sie sich so. Trotz der Brutalität sagten die Männer ihr, wie hübsch sie sei, wie eine Prinzessin. Das hatte sie von ihren Mitinselbewohnerinnen schon oft gehört. Doch diese Männer behandelten sie nicht wie eine Prinzessin.
Sie versuchte die Männer mit 'Mister' anzureden, so wie es ihre gute Erziehung vorschrieb, doch damit stieß sie nur auf taube Ohren.
Die Männer gaben ihr nicht einmal was zu Trinken, geschweige denn was zu Essen. Sie hatte schrecklichen Hunger und Wunden am ganzen Körper, die höllisch wehtaten. Nach einiger Zeit war ihr klar: sie würde hier nicht mehr lebend raus kommen – die Männer würden sie hier sterben lassen.
Während eines Tages jedoch einer der Männer erneut in den Raum kam, trat er auf eine, bis dahin unbemerkte kleine Schlange und wurde tödlich gebissen. Durch die letzten Schreie angelockt, kam der zweite Mann in den Raum und sah die Leiche. Er rannte zurück um eine Waffe zu holen. Das war die Gelegenheit! Sie rannte zur offenen Tür, machte kurz Kehrt um die Schlange aufzuheben und rannte in den Flur. Die anderen zwei Männer kamen ihr schon entgegen. Sie sprang, aus der Not heraus, durch ein Fenster der Flur ins Freie. Unten aufgekommen rannte sie, rannte was das Zeug hielt – Barfuß, mit blutigen Füßen, Tränen in den Augen und letzter Kraft in die Nacht hinein. Ihre persönliche Hölle auf dieser Insel sollte gerade erst anfangen, doch das schlimmste war zunächst überstanden.
Sie sollte begreifen, warum sie auf Amazon Lilly nur mit Frauen zusammen leben wollte. Sie sollte die Mehrheit der Männer verabscheuen und sich nicht in einen Mann verlieben, der ihre Schönheit so bewundern würde.
Es war hart.
Es war grau.
Es war unheimlich.
Der Boden auf dem sie saß war genau so hart und kalt wie grau und unheimlich. Die Wände waren schmutzig und uneben. Es gab keine Fenster, nur eine kleine Öffnung, oben an der Wand, durch der etwas Tageslicht eindrang. Gerade soviel um etwas sehen zu können. Jedoch hätte sie nie im Leben da hinauf klettern können – durchpassen schon gar nicht – um von dort zu entkommen.
Ihre kleinen Füße waren schon blau angelaufen. Weder Schuhe, noch Socken hatte sie an. Bis auf das zerfetzte Kleidchen hatte sie nichts an. Ihr war schrecklich kalt. Ihre Finger gehorchten ihr nicht mehr richtig. Eigentlich zitterte sie nur noch die ganze Zeit in diesem Kerker-ähnlichem Raum. Es war dunkel und still. Das Quietschen der einzigen Stahltür war alles, was man hörte; Das, wenn jemand ein- oder austrat, und ihre verzweifelten Schreie dazwischen, die niemand hörte oder hören wollte.
Sie wusste nicht genau, wie lange sie schon dort war. Direkt nach dem sie von ihrem Schiff aus entführt und auf Mary Joa gebracht wurde, hatten sich ein paar Männer am Hafen, drei waren es, sie ungehobelt angesprochen. Sie sagten ihr auf vulgärer Art und Weise, wie hübsch sie doch sei.
Sie wartete dort mit anderen Gefangenen und wusste an sich gar nicht, was geschah. Sie wollte mit den anderen Frauen doch nur mitfahren und das Meer sehen. Und plötzlich fand sie sich, mit verbundenen Händen, auf Mary Joa wieder. Es war alles so verwirrend.
Die drei Männer tuschelten untereinander, in dem sie ab und zu zu ihr sahen. Während der Sklaventreiber nicht hinsah, hielten sie ihr schließlich den Mund zu und verschleppten sie.
Seitdem war sie in diesem Raum. Die Männer kamen dann nacheinander rein und stellten Sachen mit ihr an, die sie nicht verstand. Vor allem verstand sie nicht, warum diese Männer das taten. Sie fragte sich, was sie getan hatte.
Die Männer schlugen sie und vergingen sich an ihr, schon seit Tagen. Sie flehte die Männer an damit aufzuhören und weinte schrecklich, doch das Weinen und die Schreie schienen die Männer nur noch mehr zu animieren. Die Wörter: 'nein', 'bitte' oder 'es tut weh', existierten in ihrem Sprachgebrauch anscheinend nicht. Jedenfalls verhielten sie sich so. Trotz der Brutalität sagten die Männer ihr, wie hübsch sie sei, wie eine Prinzessin. Das hatte sie von ihren Mitinselbewohnerinnen schon oft gehört. Doch diese Männer behandelten sie nicht wie eine Prinzessin.
Sie versuchte die Männer mit 'Mister' anzureden, so wie es ihre gute Erziehung vorschrieb, doch damit stieß sie nur auf taube Ohren.
Die Männer gaben ihr nicht einmal was zu Trinken, geschweige denn was zu Essen. Sie hatte schrecklichen Hunger und Wunden am ganzen Körper, die höllisch wehtaten. Nach einiger Zeit war ihr klar: sie würde hier nicht mehr lebend raus kommen – die Männer würden sie hier sterben lassen.
Während eines Tages jedoch einer der Männer erneut in den Raum kam, trat er auf eine, bis dahin unbemerkte kleine Schlange und wurde tödlich gebissen. Durch die letzten Schreie angelockt, kam der zweite Mann in den Raum und sah die Leiche. Er rannte zurück um eine Waffe zu holen. Das war die Gelegenheit! Sie rannte zur offenen Tür, machte kurz Kehrt um die Schlange aufzuheben und rannte in den Flur. Die anderen zwei Männer kamen ihr schon entgegen. Sie sprang, aus der Not heraus, durch ein Fenster der Flur ins Freie. Unten aufgekommen rannte sie, rannte was das Zeug hielt – Barfuß, mit blutigen Füßen, Tränen in den Augen und letzter Kraft in die Nacht hinein. Ihre persönliche Hölle auf dieser Insel sollte gerade erst anfangen, doch das schlimmste war zunächst überstanden.
Sie sollte begreifen, warum sie auf Amazon Lilly nur mit Frauen zusammen leben wollte. Sie sollte die Mehrheit der Männer verabscheuen und sich nicht in einen Mann verlieben, der ihre Schönheit so bewundern würde.
Die Sonne schob sich langsam, aber majestätisch, am Horizont empor und tauchte die Welt in gleißendes Licht. Nach und nach wurden auch die Inseln des Belvit-Archipels von den Lichtstrahlen erfasst, bis der Tag schließlich auf Libris, der westlichsten und zugleich größten Insel des Archipels, Einzug hielt. Das ganze Eiland glitzerte förmlich, denn niedrige Wellen hinterließen Wasserpfützen im Sand, an denen sich der Sonnenschein brach. Diese reflektierten Strahlen trafen auch die Augen eines im Liegestuhl schlafenden Jungen...
Flamingo erwachte. Und schloss seine Augen.
„Verdammte Scheiße, viel zu hell!“, schrie er die Welt im Allgemeinen und die Sonne im Besonderen an. Nicht weit von ihm entfernt rührte sich ein weiterer Junge, geweckt von Flamingos Zorn.
„He… ging das nicht leiser?“
„Schnauze, Bison!“ Er tastete nach seiner Sonnenbrille, fand sie und setzte sie auf. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er die Welt in gewohnter Helligkeit betrachtete. Mit gezwungen ruhiger Stimme befahl er: „Wenn du schon wach bist, weck die anderen und besorg Frühstück!“
Während Bison mit den anderen beiden Bandenmitgliedern loszog, ärgerte Flamingo sich über sich selbst. Er musste lernen, seine Wut zu kontrollieren. Schließlich verdankte er es nicht seinem Temperament, dass er diese Bande befehligte, sondern kühler Taktik. Lächelnd dachte er daran, wie er seinen Vorgänger zum Kampf herausgefordert und überraschend gewonnen hatte. Nun, überraschend war das falsche Wort, sofern es um Flamingo ging. Für seinen Gegner hingegen musste es schockierend gewesen sein, mitten im Kampf festzustellen, dass seine Messer durch harmlose Attrappen ersetzt worden waren. Mehr brauchte es nicht. Freunde, Kraft, Träume – sobald man den Kampf und die Gegner kontrollierte, wurde das alles nebensächlich.
Natürlich hatte er vor, eine größere Bande zu übernehmen. Dazu fehlten ihm momentan die Mittel, doch wenn es soweit war, wäre sein erster Befehl, seine ehemaligen Gefolgsleute umzubringen. Für andere Menschen seines Alters ein unvorstellbarer Gedanke - Flamingo dagegen war auf Libris aufgewachsen, einer von Banden beherrschten Insel. Wer zu weich war, hatte keine Chance, Anführer zu werden, und eine andere Position stand außer Frage. Er hatte sich in seinem jungen Leben zwar verschiedenen Leuten untergeordnet, doch nur, wenn es für ihn von Vorteil war und stets mit dem Hintergedanken, seine Vorgesetzten gewinnbringend zu hintergehen.
„Boss! Boss! Du musst dir ansehen, was Panther gefunden hat!“, rief Bison, Flamingos Nachsinnen unterbrechend. Er betrachtete den seltsamen Gegenstand, der ihm hingehalten wurde.
„Es ist… eine Frucht?“
„Er hat sie geangelt! Wachsen Früchte im Meer?“
Flamingo erstarrte, doch glücklicherweise verhinderte seine Sonnenbrille, dass seine Aufregung allzu deutlich wurde. Er nahm die Frucht entgegen, biss hinein – und wurde von dem abscheulichen Geschmack überwältigt. Er zwang sich jedoch, den Bissen zu schlucken und musste sich stark zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Falls seine Vermutung zutraf, hatte Panthers unappetitlicher Fund gerade einige Probleme gelöst. Dies musste er sofort überprüfen – alleine.
„Bah, schmeckt ja abscheulich! Verzieht euch und kommt erst zurück, wenn ihr etwas habt, wovon ich nicht kotzen muss!“, fuhr er seine Bande an.
„Boss, wir haben genug dabei, such dir einfach was aus.“
„Ich habe mich anscheinend nicht klar ausgedrückt… HAUT AB!“, schrie er, vollführte eine wegwerfende Handbewegung – und betrachtete mit offenem Mund das Resultat. Bison, Panther und Chamäleon vollführten zitternde, unbeholfen wirkende Bewegungen, die sie immer weiter von Flamingo entfernten.
„Flamingo! Bist du das? Lass den Scheiß!“, brachte Panther hervor, mit vor Panik unnatürlich hoher Stimme. Flamingo ignorierte ihn, starrte wie in Trance auf seine Hände, dann wieder auf seine Untergebenen. Sein noch immer geöffneter Mund verzog sich zu einem Grinsen, als er feststellte, dass die noch immer vor ihm zurückweichenden Gestalten auf seine Handbewegungen reagierten. „Fufufu… Zeit für ein wenig Spaß.“
Als die Sonne schon fast untergegangen war, erinnerten nur Blutlachen im Sand an die drei Jungen. Flamingo war zufrieden. Seine neue Fähigkeit eröffnete ihm völlig neue Möglichkeiten, sobald er sie vollständig beherrschte. Er dachte an den Zwischenfall mit Bison zurück – dieser schaffte es, den Bann zu brechen und ihn anzugreifen. Vom Blutverlust geschwächt war er kein Gegner für Flamingo, trotzdem musste er aufpassen, dass sich solche Vorfälle nie wiederholen würden. Flamingo grinste. Es wurde Zeit, sich eine neue Bande zu suchen…
Flamingo erwachte. Und schloss seine Augen.
„Verdammte Scheiße, viel zu hell!“, schrie er die Welt im Allgemeinen und die Sonne im Besonderen an. Nicht weit von ihm entfernt rührte sich ein weiterer Junge, geweckt von Flamingos Zorn.
„He… ging das nicht leiser?“
„Schnauze, Bison!“ Er tastete nach seiner Sonnenbrille, fand sie und setzte sie auf. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er die Welt in gewohnter Helligkeit betrachtete. Mit gezwungen ruhiger Stimme befahl er: „Wenn du schon wach bist, weck die anderen und besorg Frühstück!“
Während Bison mit den anderen beiden Bandenmitgliedern loszog, ärgerte Flamingo sich über sich selbst. Er musste lernen, seine Wut zu kontrollieren. Schließlich verdankte er es nicht seinem Temperament, dass er diese Bande befehligte, sondern kühler Taktik. Lächelnd dachte er daran, wie er seinen Vorgänger zum Kampf herausgefordert und überraschend gewonnen hatte. Nun, überraschend war das falsche Wort, sofern es um Flamingo ging. Für seinen Gegner hingegen musste es schockierend gewesen sein, mitten im Kampf festzustellen, dass seine Messer durch harmlose Attrappen ersetzt worden waren. Mehr brauchte es nicht. Freunde, Kraft, Träume – sobald man den Kampf und die Gegner kontrollierte, wurde das alles nebensächlich.
Natürlich hatte er vor, eine größere Bande zu übernehmen. Dazu fehlten ihm momentan die Mittel, doch wenn es soweit war, wäre sein erster Befehl, seine ehemaligen Gefolgsleute umzubringen. Für andere Menschen seines Alters ein unvorstellbarer Gedanke - Flamingo dagegen war auf Libris aufgewachsen, einer von Banden beherrschten Insel. Wer zu weich war, hatte keine Chance, Anführer zu werden, und eine andere Position stand außer Frage. Er hatte sich in seinem jungen Leben zwar verschiedenen Leuten untergeordnet, doch nur, wenn es für ihn von Vorteil war und stets mit dem Hintergedanken, seine Vorgesetzten gewinnbringend zu hintergehen.
„Boss! Boss! Du musst dir ansehen, was Panther gefunden hat!“, rief Bison, Flamingos Nachsinnen unterbrechend. Er betrachtete den seltsamen Gegenstand, der ihm hingehalten wurde.
„Es ist… eine Frucht?“
„Er hat sie geangelt! Wachsen Früchte im Meer?“
Flamingo erstarrte, doch glücklicherweise verhinderte seine Sonnenbrille, dass seine Aufregung allzu deutlich wurde. Er nahm die Frucht entgegen, biss hinein – und wurde von dem abscheulichen Geschmack überwältigt. Er zwang sich jedoch, den Bissen zu schlucken und musste sich stark zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Falls seine Vermutung zutraf, hatte Panthers unappetitlicher Fund gerade einige Probleme gelöst. Dies musste er sofort überprüfen – alleine.
„Bah, schmeckt ja abscheulich! Verzieht euch und kommt erst zurück, wenn ihr etwas habt, wovon ich nicht kotzen muss!“, fuhr er seine Bande an.
„Boss, wir haben genug dabei, such dir einfach was aus.“
„Ich habe mich anscheinend nicht klar ausgedrückt… HAUT AB!“, schrie er, vollführte eine wegwerfende Handbewegung – und betrachtete mit offenem Mund das Resultat. Bison, Panther und Chamäleon vollführten zitternde, unbeholfen wirkende Bewegungen, die sie immer weiter von Flamingo entfernten.
„Flamingo! Bist du das? Lass den Scheiß!“, brachte Panther hervor, mit vor Panik unnatürlich hoher Stimme. Flamingo ignorierte ihn, starrte wie in Trance auf seine Hände, dann wieder auf seine Untergebenen. Sein noch immer geöffneter Mund verzog sich zu einem Grinsen, als er feststellte, dass die noch immer vor ihm zurückweichenden Gestalten auf seine Handbewegungen reagierten. „Fufufu… Zeit für ein wenig Spaß.“
Als die Sonne schon fast untergegangen war, erinnerten nur Blutlachen im Sand an die drei Jungen. Flamingo war zufrieden. Seine neue Fähigkeit eröffnete ihm völlig neue Möglichkeiten, sobald er sie vollständig beherrschte. Er dachte an den Zwischenfall mit Bison zurück – dieser schaffte es, den Bann zu brechen und ihn anzugreifen. Vom Blutverlust geschwächt war er kein Gegner für Flamingo, trotzdem musste er aufpassen, dass sich solche Vorfälle nie wiederholen würden. Flamingo grinste. Es wurde Zeit, sich eine neue Bande zu suchen…
Der Mann hatte ihr den Ellbogen ins Auge gerammt. Deswegen weinte sie Blut, welches ihr über die Schläfe ran und im Ansatz ihrer schwarzen Haare verschwand.
Er hatte ihr ins Gesicht geschlagen, ihr den Mund zugedrückt, sie mit beiden Händen gewürgt, bis sie endlich aufgehört hatte zu schreien. Aber die Wände hatten das Echo, wie kleine Kinder einen Ball, hin und her geworfen. Hysterisch kreischend in ihr Spiel vertieft.
Vielleicht hatten sich die Schreie seiner Mutter auch nur in seinen Gehörgang eingebrannt. Zusammen mit diesem Pochen, welches nicht von seinem Herzen kam. Gleichmäßig, ekelerregend …
…und seine Mutter wippte am Tisch vor und zurück… vor und zurück.
Es waren Piraten die göttlich richtend durch das Dorf gezogen waren.
Und Marinesoldaten, die mit ihrer Gerechtigkeit nicht die beschützen konnten, die sie beschützen hätten sollen.
Bartholomäus war durch den Lärm des Kampfes, den Geruch von Rauch und dem vorahnenden Kribbeln unter der Haut aufgewacht. Durch die Dunkelheit des Zimmers hatte er sich zu seinem kleinen Bruder getastet, den frisch aus dem Schlaf gerissenen 9-jährigen bei der Hand genommen und ihn in den Kleiderschrank gesetzt.
„Bleib hier und…“
Lautes Krachen im Nebenzimmer und Angst schwemmte durch seinen Körper, überflutete seine Sinne.
Er stürzte in den Raum, sah wie seine Mutter sich mutig, aber chancenlos gegen die Angreifer wehrte.
Doch bevor auch nur der Gedanke entstehen konnte, ihr zur Hilfe zu laufen, nahm er links von sich einen Schatten war und plötzlich explodierte Schmerz hinter seinem Auge.
Dunkelheit drohte ihn zu umhüllen und die Geräusche, die ihn erreichten, fanden keinen Zusammenhang mehr. ... Wäre es doch einfach nur so geblieben.
„Bartholomäus!“
Die Stimme seines Bruders durchfuhr sein Denken und er kämpfte sich wie durch tiefen Ozean an die Wasseroberfläche, öffnete seine Augen.
Er war durch die Wucht des Schlages durchs Zimmer geflogen und lag nun an der gegenüberliegenden Wand.
Sein kleiner Bruder lag wenige Zentimeter von ihm entfernt, das Gesicht zu Boden gerichtet; seine kleine Hand hilfesuchend ausgestreckt.
Ein beinahe schwarzer See sammelte sich unter dem reglosen Körper. Blutspritzer brannten sich durch die Haut des Älteren. Seine Beine, seine Brust, seine Hände.
Sie hatten seinen kleinen Bruder aufgeschlitzt? ...Warum war er nicht... Er hatte doch gesagt, er solle…
Und dann sah er, wie einer der Piraten sich an seiner Mutter vergriff.
Wo waren die anderen Piraten hin? ...Wo waren die Soldaten der Marine? Warum half ihm niemand?
Er konnte nicht denken, er konnte sich nicht bewegen, obwohl er weit weg spürte, dass er zitterte.
Das Blut setzte alle Fasern seines Körpers in Flammen, der Geruch von Schweiß und Rauch erstickte jeden Atemzug; jedes Bild verätzte seine Seele und jedes Geräusch zeriss seinen Körper.
Und nach einer Ewigkeit des Sterbens nahm er das Gesicht seiner Mutter wahr, das plötzlich zu ihm gewandt war.
Sie weinte, als sein Gehirn das Bild endlich wahrnahm; sie weinte, sie lächelte, sie blutete, sie liebte und sie starb.
Mit dem letzten Ausatmen formte sie ihre Lippen zu gehauchten Worten.
„Bartholomäus… vergib ihnen… denn sie wissen nicht… was sie tun…“
Ein halbes Jahr später hatte er den Satz in der Bibel gefunden. Er trug sie von da an mit sich. Die letzten Worte seiner Mutter.
Zwei Jahre später sah er das Blut noch immer auf seinen Händen. Nachts hörte er die Schreie, wachte auf und roch den beißenden Geruch. Er wollte Gerechtigkeit. Andere nannten es Rache.
Er stach zur See und strafte die, die sich Piraten nannten.
Zehn weitere Jahre vergingen und seine Wut und seine Trauer gaben ihm den Namen „Der Tyrann.“ Daraufhin traf er das erste Mal auf den Revolutionär Dragon.
Ein Jahr später und er hörte zum ersten Mal von Vegupunk.
Vielleicht hatte Gott im Endeffekt erbarmen mit ihm. Als Spion für die Revolutionäre ging er zur Marine und stellte sich freiwillig als Versuchsobjekt bereit.
Er bekam einen Metalmantel als Haut... und das Blut hörte auf zu brennen.
Seine Sinne wurden repariert; er schmeckte den Schweiß nicht mehr bitter auf seiner Zunge.
Und der verrückte Wissenschaftler versprach ihm, dass auch die Erinnerungen gehen würden.
Damit er blind sehen konnte, taub hören... endgültig tot leben konnte, anstatt nie endend zu sterben.
Er hatte ihr ins Gesicht geschlagen, ihr den Mund zugedrückt, sie mit beiden Händen gewürgt, bis sie endlich aufgehört hatte zu schreien. Aber die Wände hatten das Echo, wie kleine Kinder einen Ball, hin und her geworfen. Hysterisch kreischend in ihr Spiel vertieft.
Vielleicht hatten sich die Schreie seiner Mutter auch nur in seinen Gehörgang eingebrannt. Zusammen mit diesem Pochen, welches nicht von seinem Herzen kam. Gleichmäßig, ekelerregend …
…und seine Mutter wippte am Tisch vor und zurück… vor und zurück.
Es waren Piraten die göttlich richtend durch das Dorf gezogen waren.
Und Marinesoldaten, die mit ihrer Gerechtigkeit nicht die beschützen konnten, die sie beschützen hätten sollen.
Bartholomäus war durch den Lärm des Kampfes, den Geruch von Rauch und dem vorahnenden Kribbeln unter der Haut aufgewacht. Durch die Dunkelheit des Zimmers hatte er sich zu seinem kleinen Bruder getastet, den frisch aus dem Schlaf gerissenen 9-jährigen bei der Hand genommen und ihn in den Kleiderschrank gesetzt.
„Bleib hier und…“
Lautes Krachen im Nebenzimmer und Angst schwemmte durch seinen Körper, überflutete seine Sinne.
Er stürzte in den Raum, sah wie seine Mutter sich mutig, aber chancenlos gegen die Angreifer wehrte.
Doch bevor auch nur der Gedanke entstehen konnte, ihr zur Hilfe zu laufen, nahm er links von sich einen Schatten war und plötzlich explodierte Schmerz hinter seinem Auge.
Dunkelheit drohte ihn zu umhüllen und die Geräusche, die ihn erreichten, fanden keinen Zusammenhang mehr. ... Wäre es doch einfach nur so geblieben.
„Bartholomäus!“
Die Stimme seines Bruders durchfuhr sein Denken und er kämpfte sich wie durch tiefen Ozean an die Wasseroberfläche, öffnete seine Augen.
Er war durch die Wucht des Schlages durchs Zimmer geflogen und lag nun an der gegenüberliegenden Wand.
Sein kleiner Bruder lag wenige Zentimeter von ihm entfernt, das Gesicht zu Boden gerichtet; seine kleine Hand hilfesuchend ausgestreckt.
Ein beinahe schwarzer See sammelte sich unter dem reglosen Körper. Blutspritzer brannten sich durch die Haut des Älteren. Seine Beine, seine Brust, seine Hände.
Sie hatten seinen kleinen Bruder aufgeschlitzt? ...Warum war er nicht... Er hatte doch gesagt, er solle…
Und dann sah er, wie einer der Piraten sich an seiner Mutter vergriff.
Wo waren die anderen Piraten hin? ...Wo waren die Soldaten der Marine? Warum half ihm niemand?
Er konnte nicht denken, er konnte sich nicht bewegen, obwohl er weit weg spürte, dass er zitterte.
Das Blut setzte alle Fasern seines Körpers in Flammen, der Geruch von Schweiß und Rauch erstickte jeden Atemzug; jedes Bild verätzte seine Seele und jedes Geräusch zeriss seinen Körper.
Und nach einer Ewigkeit des Sterbens nahm er das Gesicht seiner Mutter wahr, das plötzlich zu ihm gewandt war.
Sie weinte, als sein Gehirn das Bild endlich wahrnahm; sie weinte, sie lächelte, sie blutete, sie liebte und sie starb.
Mit dem letzten Ausatmen formte sie ihre Lippen zu gehauchten Worten.
„Bartholomäus… vergib ihnen… denn sie wissen nicht… was sie tun…“
Ein halbes Jahr später hatte er den Satz in der Bibel gefunden. Er trug sie von da an mit sich. Die letzten Worte seiner Mutter.
Zwei Jahre später sah er das Blut noch immer auf seinen Händen. Nachts hörte er die Schreie, wachte auf und roch den beißenden Geruch. Er wollte Gerechtigkeit. Andere nannten es Rache.
Er stach zur See und strafte die, die sich Piraten nannten.
Zehn weitere Jahre vergingen und seine Wut und seine Trauer gaben ihm den Namen „Der Tyrann.“ Daraufhin traf er das erste Mal auf den Revolutionär Dragon.
Ein Jahr später und er hörte zum ersten Mal von Vegupunk.
Vielleicht hatte Gott im Endeffekt erbarmen mit ihm. Als Spion für die Revolutionäre ging er zur Marine und stellte sich freiwillig als Versuchsobjekt bereit.
Er bekam einen Metalmantel als Haut... und das Blut hörte auf zu brennen.
Seine Sinne wurden repariert; er schmeckte den Schweiß nicht mehr bitter auf seiner Zunge.
Und der verrückte Wissenschaftler versprach ihm, dass auch die Erinnerungen gehen würden.
Damit er blind sehen konnte, taub hören... endgültig tot leben konnte, anstatt nie endend zu sterben.
„Schwöre, dass du keinen Laut von dir gibst, was du auch hören wirst“ sagte seine Mutter flüsternd. Sie war nicht hübsch, noch sonderlich gebildet und doch liebte er sie abgöttisch. Krachend flog die Truhe zu, in die der Junge hatte klettern müssen. Es war tiefschwarz in dieser Truhe und Decken stanken nach Rauch und anderen undefinierbaren Sachen. Er hörte die Haustür aufspringen und hörte eine unaussprechliches Chaos von schreienden Menschen, peitschenden Schüsse und zerberstendem Holz.
„Vizeadmiral Sengok, hier ist noch jemand“ brüllte jemand ganz in der Nähe seiner Truhe. Dann fiel ein Schuss und kurze Zeit später noch zwei. Der schwarzhaarige, etwas zu klein geratene Junge hielt den Atem an und wollte selbst seinem klopfenden Herzen befehlen ruhig zu sein. Krampfhaft hielt er sein Holzspielzeug in beiden Händen und blickte mit weit aufgerissenen Augen zum Deckel der Truhe. Man würde sein Herz bestimmt hören können fuhr es ihm immer wieder durch den Kopf.
Die Schreie und Schüsse hörten nicht auf und immer wieder brannte sich ein Name in seine Gedanken. Sengok. Wer war das und warum tat er das? Es stank nach Blut und durch ein kleines Loch der Truhe tropfte etwas auf seine Kleidung. Der Lärm verstummte langsam, es waren keine Schüsse mehr zu hören und die Stimmen schienen sich von ihm zu entfernen. War es jetzt Zeit wieder aus der Truhe zu kommen? Er zögerte und merkte dass die Truhe viel zu schwer war um sie zu öffnen. Irgendetwas musste auf der Truhe liegen. Selbst mit aller Kraft vermochte er diese Truhe nicht zu öffnen.
Während er erneut versuchte den Deckel aufzustemmen hörte er ein seltsames Pfeifen und dann ein entsetzliches Krachen. Er hielt inne und lauschte, hatten sie ihn etwa gehört? Wieder hörte er dieses seltsame heulen und dann ein furchtbares Krachen. Etwas schien auf die Truhe zu fallen und fast hätte der Junge vor Schreck aufgeschrien. Es wurde heißer und heißer und es stank nach verbranntem Fleisch. Schwer atmend versuchte er sich zu beruhigen und sich an die Geschichten seines Vaters zu erinnern.
„Die Kiste ist aus Adamsholz und übersteht selbst das mächtigste Inferno“ hatte sein alter Herr immer lachend erzählt. Er lächelte immer wenn er von seiner Vergangenheit und seinen Abenteuer sprach. Dann war er eines Tages fort und hatte seinem Sohn nur eines hinterlassen. Ein Krokodil aus Holz, an dem er zuletzt geschnitzt hatte war alles. Seine Mutter weinte immerzu als er nach seinem Vater fragte, also schwieg er bald weil er sie nicht weinen sehen konnte. Er umfasste sein kleines Krokodil fester, als er es überall knacken hörte außerhalb. Es brennt dachte er bei sich. Er hoffte, dass seine Mutter in Sicherheit war und schlief ein.
Irgendwann erwachte der Junge wieder und er hörte nichts mehr als das Meeresrauschen des nahen Ozeans. Er probierte erneute den Deckel zu öffnen und diesmal war es ganz leicht.
„Ma?“ rief er leise.
Niemand antwortete. Er setzte sich auf und blickte entsetzt auf eine schwarze verkohlte Wüste. Das Haus in dem er gewohnt hatte war nicht mehr da.
„Ma?“ rief er erneut und dieses mal etwas lauter.
Stille. Er stieg nun ganz aus der Kiste und blickte sich um. Es war niemand zu sehen, nur schwarze Asche, Rauchschwaden und Ruinen. Sein Hals kratzte vom Rauch und er wankte müde zu dem kleinen Bach nahe dem Dorf.
Er erblickte sein Spiegelbild und sah sein schwarzes Gesicht, seine schwarzen Hände und seine Kleidung, dass mit Blut getränkt war. Langsam wurde ihm klar, wessen Blut es war und warum der Deckel der Truhe so schwer gewesen war. Er würde seine Mutter nie wiedersehen.
Nachtrag:
Für den Vizeadmiral Sengok war es ein Tag wie jeder andere und er schrieb in sein Logbuch, das das Piratendorf auf der letzten Insel bereinigt worden sei. Für einen kleinen 6-jährigen Jungen, der einmal als Sir Crocodile bekannt werden würde, war es das Ende seiner Kindheit.
„Vizeadmiral Sengok, hier ist noch jemand“ brüllte jemand ganz in der Nähe seiner Truhe. Dann fiel ein Schuss und kurze Zeit später noch zwei. Der schwarzhaarige, etwas zu klein geratene Junge hielt den Atem an und wollte selbst seinem klopfenden Herzen befehlen ruhig zu sein. Krampfhaft hielt er sein Holzspielzeug in beiden Händen und blickte mit weit aufgerissenen Augen zum Deckel der Truhe. Man würde sein Herz bestimmt hören können fuhr es ihm immer wieder durch den Kopf.
Die Schreie und Schüsse hörten nicht auf und immer wieder brannte sich ein Name in seine Gedanken. Sengok. Wer war das und warum tat er das? Es stank nach Blut und durch ein kleines Loch der Truhe tropfte etwas auf seine Kleidung. Der Lärm verstummte langsam, es waren keine Schüsse mehr zu hören und die Stimmen schienen sich von ihm zu entfernen. War es jetzt Zeit wieder aus der Truhe zu kommen? Er zögerte und merkte dass die Truhe viel zu schwer war um sie zu öffnen. Irgendetwas musste auf der Truhe liegen. Selbst mit aller Kraft vermochte er diese Truhe nicht zu öffnen.
Während er erneut versuchte den Deckel aufzustemmen hörte er ein seltsames Pfeifen und dann ein entsetzliches Krachen. Er hielt inne und lauschte, hatten sie ihn etwa gehört? Wieder hörte er dieses seltsame heulen und dann ein furchtbares Krachen. Etwas schien auf die Truhe zu fallen und fast hätte der Junge vor Schreck aufgeschrien. Es wurde heißer und heißer und es stank nach verbranntem Fleisch. Schwer atmend versuchte er sich zu beruhigen und sich an die Geschichten seines Vaters zu erinnern.
„Die Kiste ist aus Adamsholz und übersteht selbst das mächtigste Inferno“ hatte sein alter Herr immer lachend erzählt. Er lächelte immer wenn er von seiner Vergangenheit und seinen Abenteuer sprach. Dann war er eines Tages fort und hatte seinem Sohn nur eines hinterlassen. Ein Krokodil aus Holz, an dem er zuletzt geschnitzt hatte war alles. Seine Mutter weinte immerzu als er nach seinem Vater fragte, also schwieg er bald weil er sie nicht weinen sehen konnte. Er umfasste sein kleines Krokodil fester, als er es überall knacken hörte außerhalb. Es brennt dachte er bei sich. Er hoffte, dass seine Mutter in Sicherheit war und schlief ein.
Irgendwann erwachte der Junge wieder und er hörte nichts mehr als das Meeresrauschen des nahen Ozeans. Er probierte erneute den Deckel zu öffnen und diesmal war es ganz leicht.
„Ma?“ rief er leise.
Niemand antwortete. Er setzte sich auf und blickte entsetzt auf eine schwarze verkohlte Wüste. Das Haus in dem er gewohnt hatte war nicht mehr da.
„Ma?“ rief er erneut und dieses mal etwas lauter.
Stille. Er stieg nun ganz aus der Kiste und blickte sich um. Es war niemand zu sehen, nur schwarze Asche, Rauchschwaden und Ruinen. Sein Hals kratzte vom Rauch und er wankte müde zu dem kleinen Bach nahe dem Dorf.
Er erblickte sein Spiegelbild und sah sein schwarzes Gesicht, seine schwarzen Hände und seine Kleidung, dass mit Blut getränkt war. Langsam wurde ihm klar, wessen Blut es war und warum der Deckel der Truhe so schwer gewesen war. Er würde seine Mutter nie wiedersehen.
Nachtrag:
Für den Vizeadmiral Sengok war es ein Tag wie jeder andere und er schrieb in sein Logbuch, das das Piratendorf auf der letzten Insel bereinigt worden sei. Für einen kleinen 6-jährigen Jungen, der einmal als Sir Crocodile bekannt werden würde, war es das Ende seiner Kindheit.
Anmerkung: 2 Teilnehmer haben nicht abgegeben, daher besteht die finale Runde des ersten Abschnittes leider "nur" aus vier Texten.