Die letzten beiden Texte der Duellphase. Ich wünsche beiden Teilnehmern gutes Gelingen! Bedenkt für die Umfrage das andere Setting, welches für den Charakter Shiryuu vorgesehen war. Seine Taten sollten sich auf seine "Amtsausübung" im Impel Down beziehen. Sprich, so, wie er im Manga dargestellt wurde.
_____________
*
*
Menschen flohen kreischend aus dem Bargebäude, in welchem die Flammen zu lodern begannen. Der Wirt der Kneipe ging stark blutend zu Boden.
„Frechheit! Von wegen 60 Prozent Alkoholgehalt, der Schnaps hier hatte nicht Mal 59…“, zeigte sich Vasco Shot erzürnt, ehe er nach einer Klinge zog um sich über den Schankwirt herzumachen.
„Gebäude sprengen!“, befahl vor der Kneipe der Kapitän einer vom Notfall verständigten Marineeinheit, „Für die, die noch da drin sind, besteht sowieso keine Hoffnung mehr.“ Ein Soldat brach zusammen, als er realisierte sich vor der Bar seines Vaters zu befinden, während seine Kollegen dem Befehl schweren Mutes Folge leisteten. Nach einem lauten Knall fiel das Haus schließlich in sich zusammen.
„Wenigstens ist der Feind jetzt besiegt.“, versuchte ein Matrose den betrübten Rest aufzuheitern, ehe ein Blick in die Rauchschwaden ihnen auch diesen Triumph abhanden nahm. Mit lächelndem Gesicht trat Vasco Shot aus den Überresten des zerstörten Gebäudes hervor, den abgetrennten Kopf des Barwirt in der Hand haltend. Diesen führte er genüsslich zu seinem Mund und begann aus dem Schädel zu trinken.
„Durch solch langen Aufenthalt in einem derartigen Lokal ist auch in seinem Blut ein geringer Anteil an Alkohol, wisst ihr?“ Die Marine hatte ihre Waffen bereits angelegt und begann zu schießen. Doch der Vieltrinker lachte nur, während die Kugeln seinen unantastbaren Körper durchdrangen.
„Ich lass dich keinen weiteren Finger auf den East Blue legen!“, schrie eine äußerst ambitionierte Soldatin, doch ginge die Einheit nach nur einem einzigen Angriff des Logia-Nutzers zu Boden.
„Nervige Stadt“; gluckste der bereits leicht angeheiterte Vasco Shot, „dann holen wir uns mal all den Alkohol, den es hier zu holen gibt.“
Der Schwerverbrecher begann mit seinem Massaker in der kleinen Hafenstadt Indono im East Blue. Er tötete jeden, der ihm unter die Augen kam, überfiel jedes Gebäude, in der Hoffnung etwas Schnaps aufzufinden und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Er machte weder halt vor alt noch jung, metzelte Mann sowie Frau und stahl von den Reichen als auch von den Armen. Desto betrunkener er wurde, desto grausamer wurden seine Methoden, mit welchen er die Bürger tötete. Im volltrunkenen Zustand machte er selbst vor Leichenschändung nicht halt. Dabei lallte Shot auch noch erheitert und machte Späße über seine Opfer, denen er jede Würde nahm.
Schließlich erreichte der Vieltrinker auch das letzte Haus, das übrig geblieben war. Inmitten des Gebäudes befand sich eine Schar Erwachsener, die eine Weinverkostung veranstaltet hatten. Obwohl sie nicht wirklich wussten, was los war, wurde die Katastrophe von den Personen natürlich bemerkt und stimmte sie besorgt, besonders wegen der Kinder, die im Raum daneben einquartiert waren. Es klopfte plötzlich an der Tür, die Anwesenden hofften, es sei die Marine, welche sie abholen und evakuieren würden. Die Herrin des Hauses eilte und öffnete, wurde jedoch keine Sekunde später in zwei geteilt. Vasco Shot drang durch die Eingangstür und begann auch die restlichen Erwachsenen auf grausamste Art und Weise zu morden.
„Bitte verschonen Sie meine Tochter!“, konnte eine Frau gerade noch erbetteln. Den skrupellosen Mörder scherte das kaum und durchsuchte den Raum nach jeglichem Alkohol.
In die Eingeweide der Ermordeten füllte er den gefundenen Wein und trank daraus genüsslich, während er sich den Weg in den nächsten Raum bahnte. Lachend vernahm der Irre dort ein Winseln, was er aus der Ecke des Zimmers vernehmen konnte. Ein Mädchen, die ein Kleinkind schützend in den Armen hielt, versteckte sich hinter einem Bücherregal. Der mittlerweile überaus Betrunkene näherte sich ihnen, erfreut – wenn auch fast schon etwas bekümmert – nun schon seine letzten Opfer ins Reich der Toten zu befördern. Vasco war schon bereit dazu die Kinder mit seinem Säbel zu zerteilen, ehe er einen Blick auf das Baby mit dem orangen Haaren warf. Er trat einen Schritt zurück, mit fragendem Blicke, dann wurde es dem Verbrecher jedoch bewusst, was er in ihren Augen gesehen hatte.
„Hahaha“, begann er zu lachen, „die wird mal ne’ starke Trinkerin, so etwas seh ich! Die lass ich am Leben.“ Die Ältere schlug er mit seiner Faust zu Boden.
„Hey, stell sicher, dass die da am Leben bleibt!“, befahl er dem in Tränen aufgelösten Mädchen, „Darauf, dass wir irgendwann mal ein Wettsaufen veranstalten!“ Mit breitem Grinsen verließ er kurz danach den Trümmerhaufen, der früher mal eine blühende Stadt gewesen war.
„Kehren wir zurück auf die Grand Line, dort gibt’s immer noch den besten Tropfen!“
Die Marinesoldatin erwachte. Ihre Kameraden tot, der Lebenswillen verschwunden, als plötzlich ein Mädchen, ein Baby in den Armen haltend, vor ihr erschien.
„Deine Schwester?“, fragte sie. Das blauhaarige Kind verneinte.
„Sie lacht! Das arme Ding hat keine Ahnung, was los ist…“, meinte Bellemere mit weinenden Augen.
Dies war der Anbeginn einer glücklichen Familie aus Kokos.
„Frechheit! Von wegen 60 Prozent Alkoholgehalt, der Schnaps hier hatte nicht Mal 59…“, zeigte sich Vasco Shot erzürnt, ehe er nach einer Klinge zog um sich über den Schankwirt herzumachen.
„Gebäude sprengen!“, befahl vor der Kneipe der Kapitän einer vom Notfall verständigten Marineeinheit, „Für die, die noch da drin sind, besteht sowieso keine Hoffnung mehr.“ Ein Soldat brach zusammen, als er realisierte sich vor der Bar seines Vaters zu befinden, während seine Kollegen dem Befehl schweren Mutes Folge leisteten. Nach einem lauten Knall fiel das Haus schließlich in sich zusammen.
„Wenigstens ist der Feind jetzt besiegt.“, versuchte ein Matrose den betrübten Rest aufzuheitern, ehe ein Blick in die Rauchschwaden ihnen auch diesen Triumph abhanden nahm. Mit lächelndem Gesicht trat Vasco Shot aus den Überresten des zerstörten Gebäudes hervor, den abgetrennten Kopf des Barwirt in der Hand haltend. Diesen führte er genüsslich zu seinem Mund und begann aus dem Schädel zu trinken.
„Durch solch langen Aufenthalt in einem derartigen Lokal ist auch in seinem Blut ein geringer Anteil an Alkohol, wisst ihr?“ Die Marine hatte ihre Waffen bereits angelegt und begann zu schießen. Doch der Vieltrinker lachte nur, während die Kugeln seinen unantastbaren Körper durchdrangen.
„Ich lass dich keinen weiteren Finger auf den East Blue legen!“, schrie eine äußerst ambitionierte Soldatin, doch ginge die Einheit nach nur einem einzigen Angriff des Logia-Nutzers zu Boden.
„Nervige Stadt“; gluckste der bereits leicht angeheiterte Vasco Shot, „dann holen wir uns mal all den Alkohol, den es hier zu holen gibt.“
Der Schwerverbrecher begann mit seinem Massaker in der kleinen Hafenstadt Indono im East Blue. Er tötete jeden, der ihm unter die Augen kam, überfiel jedes Gebäude, in der Hoffnung etwas Schnaps aufzufinden und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Er machte weder halt vor alt noch jung, metzelte Mann sowie Frau und stahl von den Reichen als auch von den Armen. Desto betrunkener er wurde, desto grausamer wurden seine Methoden, mit welchen er die Bürger tötete. Im volltrunkenen Zustand machte er selbst vor Leichenschändung nicht halt. Dabei lallte Shot auch noch erheitert und machte Späße über seine Opfer, denen er jede Würde nahm.
Schließlich erreichte der Vieltrinker auch das letzte Haus, das übrig geblieben war. Inmitten des Gebäudes befand sich eine Schar Erwachsener, die eine Weinverkostung veranstaltet hatten. Obwohl sie nicht wirklich wussten, was los war, wurde die Katastrophe von den Personen natürlich bemerkt und stimmte sie besorgt, besonders wegen der Kinder, die im Raum daneben einquartiert waren. Es klopfte plötzlich an der Tür, die Anwesenden hofften, es sei die Marine, welche sie abholen und evakuieren würden. Die Herrin des Hauses eilte und öffnete, wurde jedoch keine Sekunde später in zwei geteilt. Vasco Shot drang durch die Eingangstür und begann auch die restlichen Erwachsenen auf grausamste Art und Weise zu morden.
„Bitte verschonen Sie meine Tochter!“, konnte eine Frau gerade noch erbetteln. Den skrupellosen Mörder scherte das kaum und durchsuchte den Raum nach jeglichem Alkohol.
In die Eingeweide der Ermordeten füllte er den gefundenen Wein und trank daraus genüsslich, während er sich den Weg in den nächsten Raum bahnte. Lachend vernahm der Irre dort ein Winseln, was er aus der Ecke des Zimmers vernehmen konnte. Ein Mädchen, die ein Kleinkind schützend in den Armen hielt, versteckte sich hinter einem Bücherregal. Der mittlerweile überaus Betrunkene näherte sich ihnen, erfreut – wenn auch fast schon etwas bekümmert – nun schon seine letzten Opfer ins Reich der Toten zu befördern. Vasco war schon bereit dazu die Kinder mit seinem Säbel zu zerteilen, ehe er einen Blick auf das Baby mit dem orangen Haaren warf. Er trat einen Schritt zurück, mit fragendem Blicke, dann wurde es dem Verbrecher jedoch bewusst, was er in ihren Augen gesehen hatte.
„Hahaha“, begann er zu lachen, „die wird mal ne’ starke Trinkerin, so etwas seh ich! Die lass ich am Leben.“ Die Ältere schlug er mit seiner Faust zu Boden.
„Hey, stell sicher, dass die da am Leben bleibt!“, befahl er dem in Tränen aufgelösten Mädchen, „Darauf, dass wir irgendwann mal ein Wettsaufen veranstalten!“ Mit breitem Grinsen verließ er kurz danach den Trümmerhaufen, der früher mal eine blühende Stadt gewesen war.
„Kehren wir zurück auf die Grand Line, dort gibt’s immer noch den besten Tropfen!“
Die Marinesoldatin erwachte. Ihre Kameraden tot, der Lebenswillen verschwunden, als plötzlich ein Mädchen, ein Baby in den Armen haltend, vor ihr erschien.
„Deine Schwester?“, fragte sie. Das blauhaarige Kind verneinte.
„Sie lacht! Das arme Ding hat keine Ahnung, was los ist…“, meinte Bellemere mit weinenden Augen.
Dies war der Anbeginn einer glücklichen Familie aus Kokos.
Eine Fledermaus flatterte über seinen Kopf und flog durch den lang gezogenen Gang, in dem er nur seine eigenen Schritte hören konnte, keine Schmerzensschreie, die das Gebäude sonst erfüllten, konnte man hier vernehmen. Magellan spürte förmlich, weshalb viele Gefängniswärter um diesen Teil des Unterwassergefängnisses so einen Bogen machten, eine düstere, beinahe tödliche Aura nahm diesen Korridor ein und hielt alles ab, was nicht hier hergehörte.
An den Wänden zeugten Kratzspuren und längste eingetrocknete Blutspuren davon, zu welchem Zweck der Verbindungstunnel einst genutzt wurde, auch wenn das schon längst vorbei war. Heute nutzte man den Gang nur noch, um den Insassen ein seelisches Martyrium zu bereiten, die feindselige Ausstrahlung des Ortes war trotz der Stilllegung der Folterinstrumente immer noch vorhanden.
Doch das schien sich geändert zu haben. Keiner der Unglückseligen, die hier hineingebracht wurden, kam wieder am anderen Ende heraus, sie alle waren sozusagen spurlos verschwunden. Gerüchte über verschwindende Insassen gab es zwar immer, doch nie war bisher so eine große Gruppe von Inhaftierten an einem eigentlich überschaubaren Ort wie diesem hier ohne den kleinsten Hinweis abhandengekommen. Einzig ein beständiges Tropfen, das an einen fortgesetzten Niederschlag erinnerte, hatte ein kleiner Erkundungstrupp vernommen, bevor die Verbindung zu ihnen abgebrochen war.
Was auch immer der Grund war, Magellan wollte der Sache persönlich auf den Grund gehen. Trotz größter Widerstände seines Stellvertreters und den anderen Offizieren des Impel Downs hatte er sich selbst in den Gang gewagt, teilweise um seine noch frische Beförderung zu untermauern, teilweise um seine eigene Neugier zu befriedigen.
Doch in diesem Moment bereute er seine Entscheidung zutiefst. Dieses Regengeräusch, den man ihm beschrieben hatte, klang nun, da er es selbst zum ersten Mal selbst hörte, viel unheimlicher als er es sich ausgemalt hatte. Es klang fremdartig, fern jeglicher Natürlichkeit, dennoch hatte es etwas Vertrautes und kam dem Gefängnisleiter durchaus bekannt vor. Vorsichtig näherte sich Magellan der Biegung, hinter der er das Geräusch vermutete, und lugte behutsam um die Ecke.
Der sich ihm bietende Anblick war der verstörteste und grausamste, den er je gesehen hatte und der keiner Folter gleichkam, die in seinem Hoheitsgebiet praktiziert wurde. Kreuz und quer lagen die Insassen auf dem harten Steinboden, teilweise noch am Leben, aus mehreren tiefen Schnittwunden blutend, ohne dass man erkennen konnte, ob die Verletzungen lebensbedrohlich waren oder nicht; andere wiederum starrten ihn aus ihren leblosen Augen an, die den farblosen Körpern einen gespenstigen Ausdruck verliehen.
Und da war noch dieser Regen. Jener Regen, der den Laut verursachte, welcher die meisten Wärter davon abschreckte, den Gang zu betreten. Magellan spürte ihn in seinem Gesicht, als er den Abschnitt betrat, spürte, wie sich die Flüssigkeit in seiner Kleidung festsetzte, fühlte, wie sie zäh und doch wässrig über seine Finger rann. Ein Tropfen berührte seine Lippen, gelangte in seinen Mund und hinterließ einen metallischen Beigeschmack. Blut...
Überall war Blut. Die Spuren an den Wänden, die zweifelsohne von den Spritzern stammten, die von dem Massaker stammten, das unter den Gefangenen gewütet hatte, bildeten auf absonderliche und verabscheuendste Art ein Gemälde, das er nicht verstand und auch nicht zu verstehen war. Wer auch immer dafür verantwortlich war, er musste einen absonderlichen Sinn für Kunst besitzen, dachte sich der Giftmensch.
Auch auf dem Boden sammelte sich das Blut, zusammengeflossen aus all den Toten, die hier gestorben waren oder es noch tun würden. Obwohl der Gefangentrupp bereits vor einem halben Tag verschwunden war, war das Blut noch nicht eingetrocknet oder auch nur soweit geronnen, dass es eine glitschige zähe Masse bilden würde, die das Vorankommen erschweren würde. Magellan kam es sogar so vor, als ob das Blut vom Boden nach oben zur Decke schwebte, von wo aus es wieder herabtropfte und so einen dichten Nebel bildete.
Durch diesen wundersamen Niederschlag hatte er bis jetzt nicht erkennen können, dass außer ihm noch eine weitere Person anwesend war, die nur wenige Meter von ihm entfernt stand. Gehüllt in einem langen weißen Mantel stand die groß gewachsene Gestalt da, der Kopfbedeckung nach zu urteilen ein Mitglied der Wachmannschaft, was den Giftmenschen sehr irritierte. Doch als ein Schwert in der linken Hand des Mannes sichtbar wurde, erkannte er die Gestalt. „Shiryuu, was tust du hier?“, fragte er.
„Was ich hier mache?“ entgegnete der Schwertkämpfer, ohne sich zu seinem Gesprächspartner umzudrehen.
Dem Gefängnisleiter fiel es in diesem Moment wie Schuppen von den Augen. Deswegen kam ihm das Geräusch auch so bekannt vor, weil er es eben schon einmal gehört hatte, als er seinen gleichrangigen Kollegen im Kampf beobachtet hatte. Er hieß ja nicht umsonst Shiryuu des Regens. Seine Verachtung für die Gefangenen ist doch schon längst bekannt, doch warum kann er so etwas machen? Niemand hat es verdient, so zu sterben, nicht einmal Piraten und Rebellen!
„Die Sträflinge sind nicht zu deinem Vergnügen da, Shiryuu!“, rief er voller Wut.
„Wen stört es schon, wenn ich Abschaum töte?“ Shiryuu zeigte sich wenig beeindruckt von seinem Kollegen, der in diesem Moment einsah, dass der oberste Wärter nicht ohne Weiteres seine Grenzen erkennen würde.
„Mich, Shiryuu“, antwortete Magellan, sich kampfbereit machend.
„Mich stört das.“
An den Wänden zeugten Kratzspuren und längste eingetrocknete Blutspuren davon, zu welchem Zweck der Verbindungstunnel einst genutzt wurde, auch wenn das schon längst vorbei war. Heute nutzte man den Gang nur noch, um den Insassen ein seelisches Martyrium zu bereiten, die feindselige Ausstrahlung des Ortes war trotz der Stilllegung der Folterinstrumente immer noch vorhanden.
Doch das schien sich geändert zu haben. Keiner der Unglückseligen, die hier hineingebracht wurden, kam wieder am anderen Ende heraus, sie alle waren sozusagen spurlos verschwunden. Gerüchte über verschwindende Insassen gab es zwar immer, doch nie war bisher so eine große Gruppe von Inhaftierten an einem eigentlich überschaubaren Ort wie diesem hier ohne den kleinsten Hinweis abhandengekommen. Einzig ein beständiges Tropfen, das an einen fortgesetzten Niederschlag erinnerte, hatte ein kleiner Erkundungstrupp vernommen, bevor die Verbindung zu ihnen abgebrochen war.
Was auch immer der Grund war, Magellan wollte der Sache persönlich auf den Grund gehen. Trotz größter Widerstände seines Stellvertreters und den anderen Offizieren des Impel Downs hatte er sich selbst in den Gang gewagt, teilweise um seine noch frische Beförderung zu untermauern, teilweise um seine eigene Neugier zu befriedigen.
Doch in diesem Moment bereute er seine Entscheidung zutiefst. Dieses Regengeräusch, den man ihm beschrieben hatte, klang nun, da er es selbst zum ersten Mal selbst hörte, viel unheimlicher als er es sich ausgemalt hatte. Es klang fremdartig, fern jeglicher Natürlichkeit, dennoch hatte es etwas Vertrautes und kam dem Gefängnisleiter durchaus bekannt vor. Vorsichtig näherte sich Magellan der Biegung, hinter der er das Geräusch vermutete, und lugte behutsam um die Ecke.
Der sich ihm bietende Anblick war der verstörteste und grausamste, den er je gesehen hatte und der keiner Folter gleichkam, die in seinem Hoheitsgebiet praktiziert wurde. Kreuz und quer lagen die Insassen auf dem harten Steinboden, teilweise noch am Leben, aus mehreren tiefen Schnittwunden blutend, ohne dass man erkennen konnte, ob die Verletzungen lebensbedrohlich waren oder nicht; andere wiederum starrten ihn aus ihren leblosen Augen an, die den farblosen Körpern einen gespenstigen Ausdruck verliehen.
Und da war noch dieser Regen. Jener Regen, der den Laut verursachte, welcher die meisten Wärter davon abschreckte, den Gang zu betreten. Magellan spürte ihn in seinem Gesicht, als er den Abschnitt betrat, spürte, wie sich die Flüssigkeit in seiner Kleidung festsetzte, fühlte, wie sie zäh und doch wässrig über seine Finger rann. Ein Tropfen berührte seine Lippen, gelangte in seinen Mund und hinterließ einen metallischen Beigeschmack. Blut...
Überall war Blut. Die Spuren an den Wänden, die zweifelsohne von den Spritzern stammten, die von dem Massaker stammten, das unter den Gefangenen gewütet hatte, bildeten auf absonderliche und verabscheuendste Art ein Gemälde, das er nicht verstand und auch nicht zu verstehen war. Wer auch immer dafür verantwortlich war, er musste einen absonderlichen Sinn für Kunst besitzen, dachte sich der Giftmensch.
Auch auf dem Boden sammelte sich das Blut, zusammengeflossen aus all den Toten, die hier gestorben waren oder es noch tun würden. Obwohl der Gefangentrupp bereits vor einem halben Tag verschwunden war, war das Blut noch nicht eingetrocknet oder auch nur soweit geronnen, dass es eine glitschige zähe Masse bilden würde, die das Vorankommen erschweren würde. Magellan kam es sogar so vor, als ob das Blut vom Boden nach oben zur Decke schwebte, von wo aus es wieder herabtropfte und so einen dichten Nebel bildete.
Durch diesen wundersamen Niederschlag hatte er bis jetzt nicht erkennen können, dass außer ihm noch eine weitere Person anwesend war, die nur wenige Meter von ihm entfernt stand. Gehüllt in einem langen weißen Mantel stand die groß gewachsene Gestalt da, der Kopfbedeckung nach zu urteilen ein Mitglied der Wachmannschaft, was den Giftmenschen sehr irritierte. Doch als ein Schwert in der linken Hand des Mannes sichtbar wurde, erkannte er die Gestalt. „Shiryuu, was tust du hier?“, fragte er.
„Was ich hier mache?“ entgegnete der Schwertkämpfer, ohne sich zu seinem Gesprächspartner umzudrehen.
Dem Gefängnisleiter fiel es in diesem Moment wie Schuppen von den Augen. Deswegen kam ihm das Geräusch auch so bekannt vor, weil er es eben schon einmal gehört hatte, als er seinen gleichrangigen Kollegen im Kampf beobachtet hatte. Er hieß ja nicht umsonst Shiryuu des Regens. Seine Verachtung für die Gefangenen ist doch schon längst bekannt, doch warum kann er so etwas machen? Niemand hat es verdient, so zu sterben, nicht einmal Piraten und Rebellen!
„Die Sträflinge sind nicht zu deinem Vergnügen da, Shiryuu!“, rief er voller Wut.
„Wen stört es schon, wenn ich Abschaum töte?“ Shiryuu zeigte sich wenig beeindruckt von seinem Kollegen, der in diesem Moment einsah, dass der oberste Wärter nicht ohne Weiteres seine Grenzen erkennen würde.
„Mich, Shiryuu“, antwortete Magellan, sich kampfbereit machend.
„Mich stört das.“
_____________
*
*