[FFT] Finale 2|3 - Freestyle (fertig)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • [FFT] Finale 2|3 - Freestyle (fertig)

      Teil 2 von 3 des Finales ist hiermit freigegeben.

      Wessen Leistung überzeugte Euch?

      ___________________
      *
      Die letzte Insel - Guitar God

      Er schmeckte das Blut auf seiner Zunge, ein metallener Beigeschmack. Er hörte die Rufe seiner Mitstreiter, flehend. Er spürte die Erde unter sich, hart. Er roch sein eigenes Fleisch, verbrannt. Und er sah seinen stärksten Gegner vor sich, jedoch nur verschwommen.
      Eine lange Reise schien ihrem Ende entgegen zu steuern. Sie zog an ihm vorbei, lauter verschwommene Bilder. Bilder die sein Leben lebenswert gemacht hatten. Sein erster Mitstreiter. Neben ihm zerbrach ein Schwert und ein Körper fiel dumpf zu Boden. So viele Bilder...
      „Steh auf! Bitte steh wieder auf!“.
      Wie durch einen Dunstschleier sah er wie sein Mitstreiter seine letzten Worte an ihn richtete. Schlaff und leblos fiel der flauschige Körper zu Boden. Es war das Ende. Ein weiterer Körper schlug auf dem Boden auf, beim Aufprall bereits tot. Er nahm einen orangenen Schimmer wahr.
      Wieso konnte er seine Mannschaft nicht beschützen? Er hatte lange genug trainiert, hatte Abenteuer erlebt die ihn stärker gemacht hatten. Ein weiterer Mitstreiter fiel leblos zu Boden. Er konnte noch sehen wie die Mütze seines Freundes in hohem Bogen davonflog.
      In der Luft schwebte ein Funke, getragen vom Wind, der so schwach blies und so eine Totenstille hervorbrachte, als würde er selbst gespannt den Atem anhalten. Als würden die Gezeiten still stehen, um diesem Ereignis beiwohnen zu können.
      Der Funke landete auf dem noch immer blankpolierten Schuh seines Gegners. Hoch ragte er vor ihm auf. Nicht einmal seine Kleidung war vom Kampf gezeichnet. Kein Kratzer, kein Nichts. Wie war das Möglich? Im Hintergrund ging sein Schiff in Flammen auf. Das Schiff... Immer konnte man sich darauf verlassen. Ohne sein treues Schiff hätte er niemals eine so weite Reise bestehen können. Eine Reise die hier anscheinend endete. Er konnte einzelne Schiffsteile im Wasser umher treiben sehen, hören wie einzelne Holzplanken gegeneinander stießen. Es war wie ein Schiffsbegräbnis. Nur war es nicht gewollt. Noch nicht. Doch nicht erst hier...
      Sie waren erst auf der ersten Insel der Neuen Welt angelangt und hier schien ein jeder von ihnen sein Ende zu finden. Frohen Mutes und voller Hoffnung hatten sie diese Insel betreten. Es entsprach keiner ihrer Vorstellungen. Die Insel schien ein Paradies darzustellen. Besonders vorsichtig betraten sie die Insel, hatten doch Gerüchte der Neuen Welt hohe Wellen geschlagen und sie so misstrauisch, argwöhnisch gemacht. Doch die Insel schien das zu sein, dass sie darstellte. Hohe Bäume boten Schatten vor der Sonne, kurz blitze ein Schwert auf und schon lag jemand darunter und schlief. Ein klarer Bach bot Abkühlung, sofort wurde darin gebadet. Es gab reichlich Nahrung, der Koch war überglücklich. Es schien als wollte die Neue Welt die Bande regelrecht willkommen heißen. Doch wie so oft war der Schein trügerisch.
      Durch die Ereignisse auf der Fischmenscheninsel aufmerksam geworden, schickte die Marine eine tödliche Einheit, angeführt von Sakazuki. Sie bemerkten sie erst als es bereits zu spät war.
      Und hier waren sie nun.
      Der Kapitän mit tödlichen Verletzungen versehen, seine Mitstreiter, die immer zu ihm gestanden hatten, tot auf der blutgetränkten Erde. Und mit einem Lachen im Gesicht Admiral roter Hund.
      Sakazuki holte zum letzten Schlag aus. In einem Meer aus Magma fand der Piratenkapitän seinen Tod.
      Admiral roter Hund blickte sich noch einmal um und besah das Schlachtfeld. Das Schiff der Bande war zerstört, die Mannschaft komplett ausgelöscht, vom Kapitän nur noch eine zähe Masse, bestehend aus Magma, auf dem Boden übrig. Sakazuki freute sich. Die Schmach die er beim Großen Ereignis einstecken musste war aus der Welt geschafft, getilgt. Er wandte sich an seine Einheit.
      „Wir sind hier fertig, gehen wir. Der Rookie Trafalgar Law ist tot!“.


      Es waren erst 79 Tage seit dem Großen Ereignis vergangen.
      Schatten der Vergangenheit - Raja
      Das Licht der flackernden Kerze erhellte schwach den Raum. Die vielen, mit Büchern versehenen Regale warfen ihren Schatten entgegen der Richtung des Lichteinfalls. Durch das Fenster konnte man die Sterne am wolkenlosen Firmament funkeln sehen. Der Mond rundete dieses gesamte, unvergleichlich schöne Bild der Nacht mit seiner vollkommenen Form ab und schenkte dem Raum noch ein wenig mehr Licht.

      Sie saß auf einem Stuhl, hatte ihre Beine überschlagen, stützte ihren rechten Arm am Tisch ab und hielt in der anderen Hand das Buch, auf dessen Seiten sie schon seit Stunden verweilte. Das Kerzenlicht spendete ihr gerade so viel Licht, dass sie hätte lesen können. Doch ausnahmsweise las sie nicht aus dem Buch. Nein, sie nahm die Seiten des Buches als Hintergrund für die, sich vor ihrem inneren Auge abspielenden, vergangenen Szenarien.
      Jene Szenarien, die sie für immer geprägt hatten. Jene Szenarien, die sie womöglich nie vergessen würde.

      Ihre Kindheit war eine Anbahnung von Katastrophen gewesen. Sie war ohne Eltern aufgewachsen, hatte bei Verwandten gelebt und nie die Liebe, die Zuneigung erhalten, die sie so dringend gebraucht hätte. Von den anderen Erwachsenen und Kindern wegen ihrer Teufelskraft gemieden, hatte sie sich in die Welt der Bücher geflüchtet - ganz besonders in die mit Archäologie und Geschichte als Thema – und wurde schließlich, im zarten Alter von acht Jahren, zu einer vollständig ausgebildeten Archäologin. Ihre einzigen Freunde, eine Ansammlung Gelehrter und Archäologen, welche mit ihr auf der Insel Ohara gelebt hatten, waren - mitsamt der kompletten Insel - von der Weltregierung ausgelöscht worden, weil sie einfach zu viel gewusst hatten. Dank eines Freundes hatte sie flüchten, dem Tod entrinnen können, und doch wäre der Tod zu diesem Zeitpunkt das einzig Richtige gewesen. Als einzige Überlebende dieses Ereignisses wurde sie gesucht, steckbrieflich, mit einer horrenden Summe.

      Und sie hatte Hilfe gesucht, Hilfe gebraucht und war nur hintergangen worden. Verfolgt und gejagt von geldgierigen Menschen, die alles für ein wenig Reichtum taten, war sie bei denen untergetaucht, die das Letzte vom Letzten waren. Räuber, Mörder und Piraten...

      „Na endlich!“, schnaubte eine grimmige Stimme. „Wieso hat das so lange geda...“
      Der Kapitän stockte und blickte auf das wunderschöne, junge Mädchen, welches vor ihm stand und keine Miene in den Armen des Piraten verzog. Nico Robin hatte es geschafft, unbemerkt auf das Beiboot einer Piratenbande zu gelangen und hatte sich im Lagerraum versteckt, bis sie schließlich ertappt wurde – was sie auch beabsichtigt hatte.
      „Ich verstehe...“, sagte der Kapitän und biss sich auf die Unterlippe. „Was machst du auf meinem Schiff?“
      Der Pirat ließ Robin los und sie stellte sich selbstbewusst vor den Kapitän.
      „Ich suche Arbeit“, sagte sie knapp und beobachtete die Reaktion des Piratenkapitäns. Er lachte schallend.
      „Bwhahaha. Was sollte ich mit so einem zarten Ding wie dir denn machen?“, fragte er und trank einen Schluck aus seinem Kelch. Der Rum lief ihm über den Mund, rann sein Kinn und seinen Hals herunter und färbte sein weißes Hemd.
      „Ich bin 16. Ich mache alles, was ihr wollt, nur lasst mich eurer Mannschaft beitreten.“
      Kein einziges Mal hatte sie Emotionen gezeigt, nicht einmal, als der Pirat neben ihr sie an ihre Brüste fasste.
      „Hehe. Käpt'n Griffin, mit der ließe sich was anfangen!“, grinste er begierig.
      Der Kapitän rülpste, stand auf und blickte auf das schwarzhaarige Mädchen, welches seinen Blick herausfordernd erwiderte.
      „Gebt ihr eine Kajüte...“ Und er wandte sich ab, ließ sie von seinem Untergebenen wegführen und in ein Quartier bringen.
      Es war eng, eine dünne Matratze lag auf dem Boden, doch sie hatte es geschafft. Vielleicht brachten diese Piraten sie weiter auf der Suche nach den Porneglyphen. Sie setzte sich hin, lehnte sich an die Wand und hoffte auf einen baldigen Morgen.
      Doch in dieser Nacht machte sie kaum ein Auge zu...

      Zu später Stunde riss jemand die Tür auf, hielt eine Öllampe in der Hand und schaute auf die auf der Matratze liegende Robin hinab.
      Es war Griffin, der dastand, seine Lampe auf den Boden stellte und ihr immer näher kam.
      „He!“, brüllte er trunken und spuckte leicht. Robin drängte sich weiter gegen die Wand, in der Hoffnung, sich von ihm entfernen zu können. Doch er kam ihr immer näher...
      „Mitkommen. Hier ist es doch... nicht schön“, grinste er, packte sie unsanft am Arm, zog sie hoch und schleifte sie mit sich.
      Griffin torkelte durch den dunklen Gang, zog Robin hinter sich her und stoppte schließlich vor einer Kajüte am Ende, trat die Tür auf und schleuderte Robin mit Schwung in den Raum. Stolpernd stoppte sie in der Mitte des Raumes, nahe des großen Bettes, welches den Großteil des Platzes einnahm.
      Ein klickendes Geräusch ließ Robin wissen, dass die Tür hinter ihr geschlossen worden war.
      „Hinsetzen“, befahl der Blondschopf, wartete jedoch nicht auf ihre Reaktion, sondern schubste sie aufs Bett.
      Ein bestialischer Geruch von Zigarrenqualm, Alkohol und anderer widerlicher Sachen kroch in ihre Nase, als sie auf dem Bett aufschlug und den Piraten immer näher kommen sah.
      „Du Honigblüte“, stöhnte er und roch an ihr, ließ seine Zunge leicht über ihr Gesicht streichen. Angewidert wandte Robin das Gesicht von ihm ab, wollte sich wehren, doch er hielt sie an ihren Handgelenken fest, drückte sie aufs Bett. Diese Angst, die sie nun spürte, diese aufkeimende Furcht blockierte ihre Teufelskräfte.
      Und er riss ihr ihre Bluse vom Leib, atmete schnell, hechelte fast wie ein Hund. Mit aufgerissen Augen blickte sie zu Griffin empor und spuckte ihm ins Gesicht. Sofort holte er mit der Hand aus und schlug in ihr Gesicht. Sie schrie schmerzerfüllt auf, versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Ihre Schmerzen, die ganze Situation schienen ihn immer weiter zu beflügeln. Begierig und erregt öffnete er seinen Gürtel, seine Hose und zog sie schließlich aus.
      „Du wolltest doch alles machen, was man von dir verlangt“, flüsterte er mit dem Blick eines Wahnsinnigen.
      In der Zwischenzeit hätte sie fliehen können. Hätte weglaufen können, doch sie war zu geschockt, zu mutlos. Und so war es ein Leichtes für Griffin, sie vollkommen auszuziehen und ihrem Körper immer näher zu kommen.
      Robin war den Tränen nahe, konnte kaum noch atmen, sich nicht mehr bewegen, als er in sie eindrang und ihr das einzige nahm, was sie noch besaß – ihre Würde.
      Und er stöhnte weiter, drückte sie fester ins Bett, führte seine Zunge über jede Stelle ihres Körpers, presste seine großen Hände an ihren Busen. Und sie weinte lautlos, kaum bemerkbar und ließ es über sich ergehen. Ließ ihm seine Lust und hoffte auf ein baldiges Ende. Ein Ende, welches erst der Anfang vieler Grausamkeiten war...



      Robin schreckte hoch. Diese Erinnerung, eine von vielen grausamen, brannte sich in ihre Gedanken ein. Keinem hatte sie vertrauen können, ob Mann oder Frau, jeder hatte ihr auf eine andere Weise wehgetan.
      Sie zuckte leicht zusammen, legte ihr Buch beiseite und wagte einen Blick in Richtung Nachthimmel, an welchem sie eine Sternschnuppe vorbeiziehen sah.
      Sie hatte sich geschworen, niemandem mehr zu vertrauen, auf niemanden mehr angewiesen sein zu müssen und keine Gefühle zu verschwenden. Doch all dies hatte sich geändert, seitdem sie Ruffy und die Anderen kannte. Sie vertraute ihnen ihr Leben an, hatten sie doch ihr eigenes aufs Spiel gesetzt, um das ihre zu schützen. Sie war auf die Strohhüte angewiesen, die wie ein Elixier des Lebens waren. Ohne sie würde Robin keinen Grund mehr haben, auf dieser Welt zu verweilen. Und sie empfand solch eine Zuneigung ihnen gegenüber, dass es kaum in Worte zu fassen war.
      Durch ihre Freunde konnte sie das Vergangene als vergangen ansehen und nur durch sie würde sie ihren Traum erfüllen können.
      Und sie würde ebenfalls alles dafür tun, dass ihrer aller Träume verwirklicht würden.
      Alles...
      Blume allein im Wind - Le Roux

      Das letzte Licht der Abendsonne tauchte Bartigos weiße Erde in ein mildes Orange. Der Berg, in dem das Hauptquartier der Revolutionäre lag, thronte stolz über der kargen Steinwüste. Ein kühler Wind zog durch die knarrende Kutsche, die auf einem schlecht befestigten Weg vom Hafen bis hier her gefahren war. Schon seit mehreren Stunden saß Nico Robin in der, von zwei ausdauernden Pferden gezogenen, Kabine und betrachtete die öde Felslandschaft.
      War es die richtige Entscheidung gewesen, mit den Revolutionären nach Bartigo zu reisen? Jetzt gab es zumindest kein Zurück mehr. Es würde nur noch ein paar Minuten dauern, bis sie im Hauptquartier ankommen würden. Sie fröstelte, zum einen wegen dem kühlen Wind und zum anderen aufgrund der bitteren Einsamkeit, in die sie wieder zurück gefunden hatte. Es war kein Problem für sie, allein zu sein. Schließlich hatte sie zwanzig Jahre überlebt, in denen sie völlig auf sich allein gestellt gewesen war. Doch die letzten Monate, die sie mit ihren Freunden verbracht hatte, hatten ihr so viel Wärme gegeben! Wärme, nach der sie sich schon immer gesehnt hatte. Bei ihnen hatte sie gelernt, für ihre Ziele zu kämpfen und nicht einfach aufzugeben und davonzulaufen.
      „Trinken Sie den Tee“, meinte der Revolutionär, der ihr gegenüber saß, und goss ihr eine Tasse des warmen Getränks ein. „Sonst werden sie sich noch eine Erkältung einfangen! Das würde Herrn Dragon sicherlich nicht gefallen.“
      „Sie müssen diesen Mann wirklich bewundern“, entgegnete Robin und nahm dankend den Tee an. „Ja, natürlich!“, sagte er und lächelte. „Sie müssen wissen, als die Weltregierung meine Heimatsinsel übernahm, verlor ich alles bis auf mein Leben. Es war Herr Dragon, der mich bei sich aufnahm und meine Heimat zurückeroberte. Ich verdanke im alles!“
      Robin dachte darüber nach, ob Ruffys Vater auch irgendwann Ohara von der Weltregierung befreit hätte, wäre ihre Heimat nicht vollkommen zerstört worden. Sie fragte sich, ob Dragon ein genauso bewundernswerter und starker Mann wie Ruffy war. Mit dem Gedanken, dass sie es ohnehin gleich sehen würde, lehnte sie sich für den Rest der Reise zurück.

      Im Hauptquartier angekommen, führte man sie direkt in einen großen Konferenzraum und ließ sie dort allein. Ein großer Tisch, auf dem Karten, Steckbriefe und Bücher lagen, nahm fast das ganze Zimmer ein. Hier planten die Revolutionäre vermutlich ihre Putsche und Revolten, um die Weltregierung eines Tages zu stürzen. Selbst hier drinnen wehte die kalte Brise durch die scheibenlosen Fenster, die wie Windaugen aussahen.
      „Willkommen in Bartigo, Nico Robin“, säuselte plötzlich eine Stimme, die aus dem Nichts aufgetaucht war. Robin wandte sich um und erkannte ihn, den meistgesuchtesten Mann der Welt, Monkey D. Dragon. „Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise.“ Er ging zum Tisch und schenkte sich ein Glas Cognac ein. Auch ihr bat er ein Glas an, doch sie lehnte kopfschüttelnd ab. „Ich möchte dir dafür danken, dass deine Truppen mich befreit haben“, sagte Robin gefasst. „War es Schicksal oder ein gut durchdachter Plan, dass Bartholomäus Bär dich ausgerechnet dorthin geschickt hat, wo kurze Zeit später eine Revolte durch mich, den Vater deines Kapitäns, stattfinden würde? Das weiß vermutlich nur der Bär selbst. Deshalb solltest du dich vielmehr bei ihm bedanken.“
      Robin wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte und zog es vor gar nichts zu sagen, ehe etwas Falsches aus ihrem Mund hätte kommen können. „Allerdings denke ich, dass jeder Mensch seine Freiheit verdient hat. Deshalb war es mehr als richtig, dich zu befreien.“
      „Warum suchst du schon so lange nach mir?“, fragte Robin, auch wenn sie die Antwort darauf schon erahnen konnte. „Hast du schon einmal etwas von den Sklaven der Weltaristokraten gehört?“, fragte Dragon und suchte auf dem Tisch nach einer bestimmten Karte. „Ja“, entgegnete sie. „Wir mussten es mit den eigenen Augen auf dem Sabaody Archipel mit ansehen.“
      „Dann wirst du sicher wissen, dass all diese Sklaven genau hier festgehalten werden“, vermutete Dragon und deutete auf eine Karte von Mary Joa. Robin trat interessiert näher. „Ein Mann hat schon einmal versucht, die Sklaven dort zu befreien, konnte allerdings nicht alle retten. Seitdem sind auch schon viele Jahre ins Land gegangen, weswegen immer wieder neue Sklaven nach dort verschleppt wurden. Mary Joa mag sich für eine prunkvolle Stadt des Wohlstands und des Friedens halten, in Wahrheit ist sie aber eine Hochburg der Grausamkeit. Indem wir diesen Ort dem Erdboden gleichmachen, würden wir nicht nur hunderte Sklaven befreien, sondern auch den Hauptsitz der Weltregierung vernichten!“ Seine Worte hallten noch wenige Momente in Robins Gedanken nach, bis sie zweifelnd fragte: „Aber wie wollt ihr das schaffen? Mary Joa befindet sich auf der Redline und um diese Stadt einzunehmen, würdest du ein gewaltiges Heer benötigen.“ Dragon grinste berechnend, als hätte er gewusst, dass sie diese Frage stellen würde. „Da kommst du ins Spiel.“

      Der Anführer der Revolutionsarmee führte sie in einen anderen, noch größeren Raum. Als sie sah, was sich dort befand, stockte ihr der Atem. „Dies ist der Grund, warum unser Hauptquartier ausgerechnet hier liegt: um dieses Stück antiker Geschichte zu bewahren“, erklärte er. Ein weiteres Porneglyph! Was hatte er nur im Schilde? „Auf diesem Porneglyph steht der Standort einer antiken Waffe geschrieben. Und wir brauchen dich, um dieses Versteck zu finden!“, sagte Dragon. Robin warf einen aufgeregten Blick auf die Schriften. Er hatte recht, es war leider wieder eine der Botschaften, in denen es um eine antike Waffe ging. „W-woher wisst ihr das?“, stotterte sie verwirrt. „Nicht wir waren es, die die dieses Porneglyph gefunden haben. Es war deine Mutter, Nico Olvia. Bedauerlicherweise übersetzte sie es nicht zu Ende, als sie erfuhr, dass es sich um den Plan zu einer der alten Waffen handelte.“
      Robin war sprachlos. Ihre Mutter war auch schon einmal hier gestanden und hatte das Porneglyph gelesen? Doch dann kam ihr etwas viel Wichtigeres in den Sinn. „Ihr wollt die antike Waffe finden und sie benutzen, um Mary Joa zu zerstören!“, stellte sie entsetzt fest.
      „Richtig“, bestätigte Dragon ernst.

      „Nein!“, entgegnete Robin. „Es macht mich krank, zu lesen, dass es irgendwo auf der Welt solche Waffen gibt und zu hören, dass manche Menschen diese Waffen wirklich finden und benutzen wollen!“ Crocodile war es nicht gelungen und Spandam nicht – sie würde sich auch nicht von diesem Mann benutzen lassen! „Ich verschwinde!“, sagte sie und kehrte dem mysteriösen Mann den Rücken. „Wenn du diese Botschaft nicht übersetzt, verrätst du damit jeden Archäologen, der bei dem Buster Call von Ohara sein Leben verloren hat!“, provozierte er kühl.
      „Sie waren nur an der Geschichte interessiert und nicht daran, einen Krieg heraufzubeschwören!“, schrie ihm Robin empört entgegen.
      „War es nicht die Weltregierung, die deine Mutter umgebracht hat? Und war es nicht deine Piratencrew, die der Weltregierung in Enies Lobby den Krieg erklärt hat?“
      „Aber – “
      „Wirst du wieder wegrennen, wie du es damals vor zwanzig Jahren getan hast? Wie du es eigentlich dein ganzes Leben lang getan hast? Du musst für deine Freiheit kämpfen! Und wenn nicht für deine eigene, dann zumindest für die deiner Freunde!“

      Er hatte recht. Ihre Freunde. Wärme.

      Würden sie die Weltregierung nicht vernichten, würde die Weltregierung sie vernichten. Erbarmungslos und kalt. War es vielleicht wirklich an der Zeit, die eigene Gnade zu verlieren? Waren das Leben und die Freiheit ihrer Freunde nicht wichtiger, als ihre eigenen Vorstellungen von Gut und Böse? Sie würde es nicht ihrer Mutter nachmachen und die Botschaften mit den antiken Waffen einfach ignorieren, um irgendwann all das zu verlieren, was sie besaß: Ihre Freunde!
      „Ich werde es übersetzen“, sprach Robin entschlossen.
      ___________________
      *
    • Da keiner motiviert zu sein scheint, hier zu bewerten, werde ich mich noch einmal dran versuchen.
      Freestyle ist so ziemlich das Thema, das mich an diesem Finale am meisten gereizt hat, da es wohl schon eine Herausforderung für sich ist, ein passendes Thema zu finden, das man auch gut bearbeiten kann.

      Die letzte Insel
      Was soll ich sagen... die Idee, die Heart-Piratenbande absichtlich so zu beschreiben, dass sie für eine andere Piratenbande gehalten werden (bzw umgekehrt), wurde in diesem Turnier meiner Meinung nach ein paar mal zu oft verwendet (Dreimal? Viermal?). War die Idee zu Anfang noch wirklich originell, so ist sie jetzt recht vorhersehbar und unspektakulär.
      Dann fallen mir ein paar kleinere Schnitzer in der Rechtschreibung auf und sowas wie "Admiral roter Hund" ("Roter Hund" ist ein Eigenname, daher eigentlich groß geschrieben) versetzt mir immer wieder einen Stich.
      Der Schreibstil ist trotzdem recht gut und der Tod Laws kam dann doch etwas plötzlich. Nur hätte der Text durchaus länger sein können/ sollen - so hätte der Autor da vielleicht noch mehr herausholen können. Mit gerade mal 600 Wörtern sollte ein Bestehen gegen die anderen beiden Texte sehr schwer fallen...

      Schatten der Vergangenheit
      Oha. Da hat sich der Autor mal ein heikles Thema ausgesucht. Eine Vergewaltigung Robins ist ja nicht unbedingt etwas, wofür die Mehrheit des Forums Verständnis haben dürfte. Umso mutiger finde ich allerdings, dass der Autor soetwas in die FF eingebaut hat, da das Thema auch durchaus komplett auf Ablehnung hätte stoßen können. Hut ab. Robins Vergangenheit, die die düsterste der SHBler ist, so darzustellen, finde ich äußerst gelungen.
      Auch der Schreibstil ist gut, ich habe keinen Fehler finden können und der Text liest sich sehr flüssig. Nur hätte man die Beschreibung der Geschehnisse auf Ohara vielleicht noch kürzer halten können, das nur als kleiner Kritikpunkt.

      Mir ist gerade noch etwas aufgefallen:
      „Ich bin 16. Ich mache alles, was ihr wollt, nur lasst mich eurer Mannschaft beitreten.“
      Kam das so oder so ähnlich nicht auch im Manga vor? Gut, dumme Frage, natürlich hab ich schon selber nachgeschaut.^^ In dem Kapitel, in dem Robins Flashback endet, sagt sie sowas zu einem Mann (Pirat?). Diesen Verweis auf den Manga hätte ich fast übersehen, ist aber auf jeden Fall nett gemacht.


      Blume allein im Wind
      Durchaus ein Text, der zu überzeugen weiß. Ein sicherer Schreibstil, nur wenige Fehler und ein interessantes Thema. Insgesamt wohl als solide zu bezeichnen. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen... hier fehlt mir einfach die Spannung, die Action.


      Insgesamt sind die Texte zwar gut, aber auch (meiner Meinung nach) nicht herausragend. Einzig und allein Schatten der Vergangenheit sticht hier heraus. Ein solches Thema zu bearbeiten verdient Respekt und der Schreibstil ist klasse. Darum gebe ich meine Stimme auch diesem Text.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von BenTray ()

    • So, für Thema 1 hatte ich keine Zeit (konnte grad so noch voten, wobei das aufgrund der tollen Punkteregelung keinen Cent wert war...), hier allerdings werd ich ein wenig was schreiben. Schade, dass vielen Leuten schreinbar die MOtivation sowohl zum Lesen als auch zum Rezensieren fehlt, aber mir geht’s ähnlich.

      Die letzte Insel
      Erinnert mich stark an einen Text im ersten Halbfinale. Ich meinte damals, dass der Autor wohl wenig Lust hatte und so scheint es auch hier zu sein. Sehr, sehr kurz, viele fehlende Kommata (dafür so gut wie keine andere Fehler) und eine Geschichte, die mich nicht von den Socken hauen kann. Law ist schon durchgekaut worden und so viel Bandbreite hat der Charakter auch nicht, als dass man immer mehr und mehr zu ihm lesen wollen würde. Der Geschichte fehlt dann auch so ein Höhepunkt, etwas, mit dem man nicht gerechnet hat. Zudem ist der Tod Laws durch Aka Inu eigentlich gar nicht mehr möglich, hat uns Oda doch schon die Post-Timeskip-Supernovae gezeigt.

      Schatten der Vergangenheit
      Okay... wer meint noch, dass er so einen Titel schon gefühlte 50 Mal woanders gelesen hat? Anyway, über Robin zu schreiben ist nicht unklug, da sie wohl am meisten Tiefe hat von allen, was viele Optionen offen lässt. Dass hier eine Szene aus der Vergangenheit genommen wurde, seh ich auf zweierlei Weise: einerseits ist es schon unkreativ, etwas altes neu zu servieren (teilweise entsprach es 1:1 dem Manga), andererseits ist die Idee, in Robins Leben als Verfolgte genauer einzugehen, nicht von schlechten Eltern. Dass es dann gleich eine Vergewaltigung ist, stört mich überhaupt nicht, es ist sogar eher gut gewählt, da so wenigstens die Härte, mit der sie konfrontiert wurde, wirklich rüberkommt. Atmosphärisch ist der Text gelungen, ebenso der Schreibstil größtenteils. Ein paar Fehler (Zeichensetzung, Groß-/Kleinschreibung) waren zu finden, störten aber nicht. Insgesamt ein guter Text, der auch sehr realistisch ist, wenn man ihn auf den Manga überträgt.

      Blume allein im Wind
      U die positiven Dinge vorweg zu nennen: Auch hier ist der Schreibstil gelungen (kaum Fehler) und auch die Atmosphäre ist gut. Was mir hingegen weniger gefällt sind einige Stellen der Geschichte. Es ist in Ordnung, Robins Abenteuer während des Zeitsprungs anzuschneiden, gegen die Idee habe ich nichts. Was mich stört, ist dagegen, was den Höhepunkt der Geschichte darstellen soll. Die Revolutionäre wollen auf einmal Mary Joa angreifen, ja ne, ist klar. Damit wäre die Geshichte schon mal nicht in den Manga einfügbar, schade. Desweiteren stören mich sowohl die Mittel, die Dragon benutzen will. Antike Waffen als Lösung wurden eigentlich schon im Water-7-Arc ausgeschlagen, Oda hat uns über Eisberg klar gemacht, dass diese zu gefährlich sind. Hinzu kommt, dass Robin, obwohl sie erst (zurecht!) dagegen war, von einem Moment auf den anderen einwilligt, das Porneglyph zu übersetzen. Das passt überhaupt nicht zu ihr und widerspricht erneut dem Manga. Auch dieses "ja, ich übersetze den Text!" kommt als Schluss nicht so überzeugend - als ob ein kleiner Erfolg von Dragon zu etwas größerem künstlich aufgeblasen wurde.
      Insgesamt hat der Autor hier gute Möglichkeiten auf einen Sieg IMO durch die vielen Ungereimtheiten verspielt.

      Meine Stimme geht daher an Schatten der Vergangenheit, der hoffentlich noch den Sieg davon tragen kann.
    • Ergebnisse 2|3

      Drei Punkte für Schatten der Vergangenheit [25]
      Zwei Punkte für Blume allein im Wind [21]
      Einen Punkt für Die letzte Insel [9]

      Im Verlaufe des Tages konnte sich der Schatten den Vergangenheit gegen den führenden Text durchsetzen. Es folgt der letzte Teil des Finales, womit dieses Turnier seinen Abschluss finden wird.
    • Benutzer online 1

      1 Besucher

    • 4 Benutzer haben hier geschrieben