Hallo, zusammen.
Da das FFT nun vorbei ist, habe auch ich wieder Lust, meine FF fortzusetzen. Da ich allerdings schon vor einigen Zeiten etwas Probleme mit dem Verlauf der Story hatte, werde ich sie nun neu aufrollen und einige Änderungen vornehmen, die hoffentlich zu gefallen wissen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn die altbekannten Leser diese Fanfiction weiterhin verfolgen und kommentieren ebenso würde ich mich sehr über neue Leser freuen, die vielleicht seit dem FFT mehr Interesse an solch Geschichten haben.
Über Kritik jeder Art würde ich mich sehr freuen
Viel Spaß beim Lesen.
Anmerkung:
Diese Story ist Zweigleisig. Abschnitte von Robin und Tegan werden gekennzeichnet.
Die Story, mit Inhalten, bitte nicht mit dem OP-Manga vergleichen. Ausnahme ist eventuell das Aussehen bekannter Charaktere.
Kursiv geschriebene Abschnitte beschreiben die Vergangenheit.
Die Frucht des Teufels
Kapitel I
Robin
Der Regen fiel prasselnd auf die kaum befahrenen Straßen. Das Wetter zwang die Menschen, drinnen zu bleiben.
Der Teil einer Straße wurde durch ein kleines Restaurant erleuchtet, welches kaum gefüllt war. Ein Mann saß am Tresen, trank bereits sein fünftes Bier innerhalb einer Stunde und raunte immer nach mehr. Was ihn wohl zu solch einem Besäufnis trieb?
Weiter entfernt, in einer Ecke des Restaurants, saß ein junges Pärchen, welches nicht auf das Essen vor ihnen achtete, sondern sich einigen innigen Küssen hingab.
An einem Fensterplatz auf einer der lederbezogenen Sitzbänke und nach draußen schauend saß sie. Ein wunderschönes schwarzhaariges Mädchen mit blauen Augen. Ihr Name? Robin. Ihr Alter? Ungewiss.
Sie saß da, schaute auf die Straße, welche das Licht der Straßenlaternen und des Restaurants durch das darauf verweilende Wasser des Regens widerspiegelte.
Die Tageszeitung vor ihr würdigte sie bisher keines Blickes. Schließlich seufzte sie, nahm die Zeitung in die Hand. Während sie auf die Bedienung wartete, die sich nebenbei reichlich Zeit ließ, konnte sie ja einen Blick hinein werfen.
Auf den ersten beiden Seiten der Zeitung war nichts Außergewöhnliches. Ein Mann kam bei dem Versuch, seine Familie aus einem brennenden Haus zu retten, ums Leben. Eine Prominente hatte ihr erstes Baby bekommen und weiterer Unfug, dem man sich eigentlich nicht widmen sollte. Auf Seite drei allerdings war ein kleiner Artikel auf der linken, unteren Seite, der Robin zum Stocken brachte.
Zeugin gesucht für Mord an Elisabeth und Paul K.
Am vergangenen Tage, zur Mittagszeit, wurden die Leichen des Ehepaares Elisabeth und Paul K. in der Küche ihres Hause entdeckt.
Nachbarn haben diesen grausamen Fund sofort der Polizei gemeldet. Laut Kriminalpolizei geht man von einem Mord aus, da das Ehepaar schwere Schnitt-, Biss- und Kratzwunden aufwies.
Laut Nachbarn hauste seit geraumer Zeit ein Mädchen bei dem Ehepaar, welches jedoch seit dem Vorfall unauffindbar ist. Die Polizei sucht dieses Mädchen dringend, da sie womöglich Hinweise zum Tathergang kennt und sehr wichtig für die weiteren Ermittlung scheint. Hiermit appelliert die Polizei an das Mädchen, dessen Aussehen wir allerdings nicht beschreiben können, da keinerlei Beschreibungen, nicht einmal der Nachbarn, vorliegen.
Sie wurde also gesucht... als Zeugin? War es nur eine Masche der Polizei, oder suchten sie sie tatsächlich nur, weil sie eine wichtige Zeugin in dem Fall spielt? Die Zeitung schien auch nicht von heute zu sein...
„Kann ich Ihnen etwas bringen?“, drang die Stimme der Kellnerin an ihr Ohr und sie zuckte leicht zusammen, blickte sofort auf. Jung, blond, mit einem nervösen Lächeln dastehend, schaute sie Robin an. Robin lächelte ihr aufmunternd zu, brachte sie jedoch nur weiter aus dem Konzept.
„Ich hätte gerne die Nr. 21 und eine Cola, wenn das geht“, erlöste sie die Kellnerin, welche kurz nickte und sofort verschwand.
Diese Wirkung, die Robin bei jedem Menschen, egal ob männlich oder weiblich, erzielt, ist immer wieder erstaunlich.
Sie zählte die Sekunden, bis das Essen fertig war. Nach 913 Sekunden bekam sie ihr Steak und die Pommes, drückte auf das blutige Fleisch, welches sofort die Pommes durch den Fleischsaft rötlich färbte. Oma... Opa, das hätte nie passieren dürfen...
„Ich bekomme hier bald echt eine Krise!“, tobte Tegan und fuhr mit ihren Händen durch ihr schulterlanges, braunes Haar, ihre grünen Augen auf keinen bestimmten Punkt richtend.
Das Zimmer, in welchem sie sich befand, war sehr klein. Ein Schlafsofa war in eine Ecke gequetscht, der Schreibtisch war nahe des einzigen Fensters in dem Raum, der Schlaf- und gleichzeitig ihr Arbeitszimmer war. Ihr bester Freund Zorro saß auf dem Schlafsofa, wobei es eher ein liegendes Sitzen war und zupfte an einem Kissen herum.
„Was'n los?!“, fragte er, blickte jedoch nicht empor, sondern widmete sich weiter dem Ausfransen des Kissens.
„Es kann doch nicht sein, dass sie noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat“, sagte Tegan missmutig und ordnete die unzähligen losen Blätter, die sie vor Wut über ihren gesamten Schreibtisch fliegen gelassen hatte.
„Aber es haben doch schon ein paar ihr Gesicht gesehen“, begann Zorro und Tegan blickte zu ihm, leicht verwirrt und überrascht.
„Wie meinst du das?“, unterbrach ihn Tegan.
„Naja, aber die sind alle tot“, beendete Zorro den von Tegan unterbrochenen Satz und sicherte sich somit einen wütenden Blick Tegans.
„Als ob ich das nicht selber weiß!“, fauchte sie ihn an, er verstummte und schaute beschämend auf das Kissen, welches er schon die ganze Zeit auseinander zupfte.
„Ach, hör mal Tegan.... warum tust du dir das jetzt überhaupt noch an? Schreib doch einen Artikel über... was weiß ich, den Zweiten Weltkrieg. Wieso deine Zeit für einen Artikel über eine Mörderin verschwenden, wenn man kaum Anhaltspunkte hat. Außerdem ist noch nicht einmal KLAR, dass sie eine Mörderin ist. Es ist sinnlos, Tegan, sieh es ein.“ Tegan lehnte sich an die Rückenlehne ihres Stuhls, verschränkte die Arme hinter den Kopf und blickte an die weiße Decke des Zimmers, seufzte einmal und schloss kurz die Augen.
„Weißt du, ich will unbedingt die Stelle als Journalistin. Dieser Fall kann so brisant sein, nein, er WIRD so brisant sein, dass man mir diesen Job einfach geben muss! Ich werde jetzt nicht plötzlich irgendeinen anderen Artikel über eine Sache schreiben, über die schon Tausende berichtet haben, oder die einfach irre langweilig und einfach uninteressant ist. 'Nico' Robin ist der Schlüssel für meinen absoluten Traumberuf!
Zorro zupfte seine Hose zurecht, als er aufstand, verdrehte die Augen und blickte Tegan mit einem mitleidigen Gesichtsausdruck an.
„Mach, was du willst. Ich werde dir das nicht ausreden, aber...“
„Das würdest du auch nicht schaffen“, sagte Tegan prompt und schaute zu ihrem besten Freund.
„ ...pass auf dich auf, ja? Sonst kann das wirklich böse für dich enden“, fuhr Zorro unbeeindruckt von Tegans Worten fort, drückte die Klinke der Tür runter und nickte ihr zum Abschied zu.
Als er das Zimmer verlassen hatte, Tegan die Eingangstür ins Schloss fallen hörte, seufzte sie.
„Wenn ich nicht bald etwas Gutes zustande bringe, endet es tatsächlich böse für mich.“
Sie wachte inmitten eines Waldes auf, in einer Pfütze liegend und nicht wissend, was geschehen war. Doch es scherte sie in dem Moment ihres Erwachens nicht, als sie ein stechender Schmerz, der von beiden Schulterblättern kam, aufschreien ließ. Schmerzerfüllt ertastete sie eigenartige Schnittwunden an den Schmerzstellen. Flach atmend, panisch und verwirrt blickte sie sich um. Ein Wald, so dicht, dass nur wenig Licht die Umgebung erhellte.
Das wenige Licht, was ihr zur Verfügung stand, nutzte sie, um sich zu betrachten, ihren ganzen Körper auszukundschaften. Alles schien ihr fremd, SIE schien sich fremd. Mit angestrengter Miene versuchte sie sich an etwas zu erinnern, etwas, das ihr half, zu verstehen. Doch, so sehr sie sich auch anstrengte, sie war nach wie vor ahnungslos. Ob es überhaupt etwas gab, an das sie sich erinnern sollte?
Sie setzte sich in Bewegung, stapfte durch den dichten Wald, durch das nasse Laub, ohne zu wissen, wohin sie eigentlich sollte, was der richtige Weg war. Mit der Zeit schwanden ihre Kräfte und schließlich sackte sie zu Boden und wurde ohnmächtig.
„Guten Morgen, meine Schöne“, drang eine Stimme an Robins Ohr. Vom Licht geblendet und von der Stimme erschrocken wachte sie auf, musste sich eine Zeit lang an das gleißende Licht gewöhnen, bis sie die Frau neben sich sah. Es war eine ältere, grauhaarige, dennoch sehr freundlich lächelnde Frau.
„Wie geht es dir?“, fragte sie und setzte sich auf einen Stuhl nahe des Bettes, auf dem Robin lag.
„Gut“,antwortete Robin knapp, schaute an die Decke und versuchte, die alte Frau nicht anzugucken.
Jetzt, da Robin wach war, konnte die alte Dame ihr Fragen beantworten lassen, die sich während der Bewusstlosigkeit Robins angesammelt hatten.
„Was hattest du denn allein in diesem Wald verloren?“
„Ich weiß es nicht“, murmelte Robin, immer noch darauf achtend, die Frau nicht anzusehen.
„Weißt du denn wenigstens, wie alt du bist?“
Robin schüttelte den Kopf, ließ die alte Dame von „Gedächtnisverlust“ und „Gehirnerschütterung“ reden.
„Hier, trink. Ruhe dich aus und dann werden wir sehen, was wir mit dir machen“, lächelte die alte Dame nun, reichte Robin eine Tasse Tee, stand auf, ging zur Tür, als Robin sich plötzlich räusperte.
Die alte Dame blickte sich um, wartete auf das, was Robin sagen wollte.
„Mein Name... ist Robin.“
Die Frau lächelte und verließ den Raum.
Zwei ganze Jahre lebte Robin bei dem Ehepaar, wurde das Lesen und Schreiben gelehrt, allerdings nie auf eine Schule geschickt. Oma und Opa, wie sie ihre Pflegeeltern nennen durfte, wollten Robin anscheinend nicht bei den zuständigen Behörden melden.
In der Zeit, als Robin bei ihnen war, fielen ihr viele Sachen auf. Sie war anders als die Menschen in ihrem Alter und der Umgebung. War schlauer und reifer. Doch das hinderte sie nicht an einem harmonischen Zusammenleben mit den anderen. Und doch zerstörte sie mit einem Mal das, was sie neu gefunden, schätzen und lieben gelernt hatte.
Kapitel II
„Liebes, was hast du denn?“, fragte Paul seine Frau, die schluchzend ihren Kopf an seine Schulter gelegt hatte. Ihr Gesicht war mit Tränen verschmiert, ihr Blick war ängstlich und sie schaute leicht verwirrt aus.
Robin blieb hinter der Tür abrupt stehen, verwundert, dass ihre Pflegeeltern um die Zeit noch wach waren.
„Es... es ist wegen Robin, Paul“, schluchzte sie.
Überrascht, ihren Namen zu hören, ging Robin näher an die Tür zur Küche, die einen Spalt geöffnet war.
Paul hatte unterdessen gefragt, was denn mit Robin los sei.
„Sie war heute auf ihrem Zimmer und hatte... hatte furchteinflößende Laute von sich gegeben. Ich bin zu ihr hoch, weil ich mir Sorgen machte und... da lag sie dann, sich auf dem Boden krümmend und windend, Paul! Es sah so furchtbar aus, als erleide sie Höllenqualen!“
Während sie dies alles gesagt hatte, versuchte Robin, versteckt hinter der Küchentür, sich an das womöglich Geschehene zu erinnern, doch da war nichts. Was erzählte Elisabeth da?
„Ist dann... noch etwas passiert, Liebling?!“, fragte Paul vorsichtig, der sich sicher war, dass diese Situation in Robins Zimmer nicht der ausschlaggebende Punkt war, wieso Elisabeth so ängstlich war.
„J-ja. Ich wollte ihr helfen, kroch zu ihr auf den Boden und versuchte sie zu beruhigen. Sie schrie weniger, hielt aber ihre Hände merkwürdig auf dem Rücken, als habe sie Rückenschmerzen. Um ihr zu helfen, drehte ich sie auf den Bauch, zog ihr Shirt hoch und.... du hättest es sehen müssen! Alles blau und schwarz! Entlang der Schulterblätter sah es aus wie ein riesiger, blauer Fleck!“
Geistesabwesend tastete Robin ihren Rücken ab.
„Dann... berührte ich sie an der Stelle und...“, sie begann zu weinen. Hilflos schaute Paul seine Frau an, ging zum Kühlschrank, um die Milch herauszuholen.
„P-Paul. Es kamen Flügel aus ihrem Rücken! Flügel!“, rief Elisabeth und Paul erschrak, ließ beinahe die Milchpackung fallen und drehte sich zu seiner Frau um.
„Flügel? Bist du dir sicher?“
„Ja! Robin war außer sich, wollte nach mir greifen und da waren Flügel! Ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist!“
„Am besten, wir holen einen... Arzt, einen Spezialisten... Wenn es wahr ist, was du sagst, Liebling, dann ist sie gefährlich.“
Elisabeth wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, nahm das Glas Milch an, das Paul ihr reichte und schaute verängstigt.
„Sie... sie war so ein nettes Mädchen und nun... ist sie ein Monster!“, wimmerte sie.
Sie standen schweigend da, nicht ahnend, dass Robin alles mitbekommen hatte. Die Tür knarrte, das Ehepaar erschrak und erkannte Robin, die langsam die Tür aufgemacht hatte.
Mit zitterndem Körper und schwarzen, ausdruckslosen Augen stand sie nun im Türrahmen, blickte ihre Pflegeeltern an, die verängstigt auf sie starrten.
„Robin“, begann Elisabeth, drängte sich näher an ihren Mann, der seine Arme schützend um sie legte.
Urplötzlich war Robin vor ihnen, schlug Elisabeth mit solch einer Wucht, dass sie zur Seite flog, gegen den Schrank knallte und krachend auf den Boden fiel, auf welchem sie schmerzerfüllt liegen blieb. Paul schrie. Schrie, dass Elisabeth wegrennen solle, sich schützen müsse und schrie, als Robin ihn an den Hals fasste, ihn in die Luft hob und gegen den Kühlschrank presste, bis Blut aus seinem Kopf rann.
„Paul!“, schrie Elisabeth, die sich leicht blutend aufrappeln wollte, ihre Arme in Richtung des toten Paul ausstreckte.
Robin drehte sich langsam zu Elisabeth um, sah sie an. Mit einem Küchenmesser in der Hand stand das Mädchen nun vor ihrer ''Oma'', schaute sie ein letztes Mal an.
„Robin...“, schluchzte Elisabeth, bevor sie mit aufgeschnittener Kehle auf den Boden stürzte und ihn mit ihrem Blut tränkte...
Robin sackte zu Boden, im selben Augenblick veränderten sich ihre Augen, die wieder ein strahlendes Blau hatten. Leicht benommen schüttelte sie den Kopf, stützte sich am Boden ab, welcher nass und klebrig war. Erschrocken nahm sie ihre Hand von diesem und schaute auf sie. Blut. Überall war Blut. Nun erkannte Robin auch die Leichen ihrer Großeltern, die beide relativ dicht beieinander lagen. Ein Messer in der anderen Hand ließ Robin böses vermuten. War sie es, die dieses Massaker angerichtet hatte? Merkwürdig ruhig analysierte sie alles. Die Leichen von Paul und Elisabeth, ihre Wunden, das Messer in Robins Hand. Sie konnte sich beim besten Willen an nichts erinnern und doch sprach alles dafür, dass sie ihre Pflegeeltern umgebracht hatte.
Ihr Steak hatte sie aufgegessen, schaute nun auf die nasse, leere Straße vor dem Restaurant. Als dieses Unfassbare damals geschehen war, ist sie weggerannt. Weggerannt, weil sie Angst hatte. Angst, noch mehr Schaden anzurichten, obwohl sie sich nicht einmal sicher war, diese abscheuliche Tat begangen zu haben. Doch alles sprach gegen sie. Das blutige Messer und ihre Anwesenheit...
„Hat es Ihnen geschmeckt?“, fragte die plötzlich aufgetauchte blonde Kellnerin und nahm Robins Teller und das leere Glas auf ihr Tablett auf und wartete auf Robins Antwort.
Aus ihren Gedanken gerissen schaute Robin auf, nickte kurz.
„Ja, sehr gut, danke.“
„Möchten Sie vielleicht noch etwas trinken?“
Sie überlegte kurz. Würde es schaden, noch eine Weile hier zu bleiben? Wohl kaum. Vielleicht fand sie ja etwas Ruhe. Dieses stürmische Wetter draußen brachte sie nur aus dem Konzept, brachte ihr schlechte Laune, was ganz und gar nicht gut war. Ein wenig Ruhe... das braucht sie.
„Ein Wasser“, sagte sie und die Kellnerin verschwand sogleich.
''Monster“, schoss es ihr immer wieder durch den Kopf. Dieses Wort, das Elisabeth für Robin angewandt hatte, ließ sie nicht los. Ja, sie war ein Monster. Ein Monster, das ohne ersichtlichen Grund Menschen getötet hatte. Ein Monster, weil sie dennoch keinerlei Mitleid für die anderen Opfer, höchstens für ihre Pflegeeltern, empfand. Sie war in vielerlei Hinsicht einfach emotionslos. Das alles machte sie zu einem ''Monster''. Ja, dieses Wort passte wie die Faust aufs Auge zu ihr. Sie würde immer eines sein, würde sich niemals ändern, würde weiter töten... und sie würde sich nie ganz unter Kontrolle haben. Ihr Gesicht spiegelte sich im Fenster wider und ihr Spiegelbild zeigte plötzlich erneut eine veränderte Robin. Ihre Augen waren kalt, ausdruckslos, schwarz, als sie ihren Kopf in Richtung der Kellnerin drehte, die gerade an ihr vorbeilief...
Kapitel III
„Verzeihung?!“, fragte Robin und die Kellnerin machte kehrt, stand nun vor Robin und musterte sie. Auch ihr schienen die Veränderungen bei Robin aufgefallen zu sein, konnte sie sich aber nicht erklären und wartete auf die Frage Robins.
„Ich würde gerne noch über Nacht bleiben. Hast du vielleicht eine Idee, wo man übernachten könnte?“
Robins Stimme war nun sehr anziehend, dominant und hatte einen Hauch Erotik inne. Dass Robin sie nun duzte, schien die Kellnerin nicht zu stören, war sie doch schon so in ihren Bann gezogen. Die Frage Robins war natürlich nur gespielt, dass im Obergeschoss eine kleine Pension betrieben wurde, hatte sie schon gewusst.
„J-ja. Im ersten Stock haben wir Zimmer für Reisende. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen ein Zimmer bereitstellen.“
„Das wäre fantastisch“, lächelte Robin, blickte auf das Namensschild der Bedienung und fügte ein „Bea.“ hinzu, der Name der Kellnerin. Leicht geschmeichelt und rot anlaufend lief sie hinter den Tresen, suchte hektisch nach den Schlüsseln für oben. Derweil war Robin an die Tür zum Obergeschoss herangetreten.
Das Restaurant war nun vollkommen leer. Nur sie und die Kellnerin schienen anwesend zu sein.
„Dürfte ich...?“, fragte die Kellnerin Robin, damit sie zur Seite trat.
„Aber natürlich“, säuselte Robin und trat einen Schritt zurück. Ein klickendes Geräusch ließ Robin wissen, dass die Tür nun offen war. Bea trat als erste durch die Tür, machte das Licht an und wartete auf Robin, die sofort eintrat. Es war ein kleines Treppenhaus, dessen Boden ausschließlich mit Teppichboden bedeckt war. An den Wänden hingen vereinzelt Lampen, die alles schwach erhellten.
Bea ging voran, setzte einen Fuß nach dem Anderen auf die Treppenstufen. Die Schritte wurden vom Teppich gedämpft. Robin ging schweigend hinterher, musterte Bea von oben bis unten. Diese Stille, die eingekehrt war, der leere, dunkle Flur vor ihnen, all dies ließ die Atmosphäre gespenstisch wirken – doch Bea bemerkte es nicht. Völlig angetan von Robin schloss sie eine Tür auf, lächelte mit rosa Wangen ihrer Begleiterin zu, als diese näher kam und mit ihr den Raum betrat, der sogleich erhellt wurde. Er war recht klein. Ein relativ großes Bett war direkt gegenüber der Tür. Ein schmaler Kleiderschrank stand in einer Ecke und ein billiger Holztisch fand seinen Platz unter dem Fenster, welches durch beigefarbene Vorhänge verdeckt war.
„Das ist es“, sagte Bea und grinste. „Nichts luxuriöses, aber doch ganz nett, wie ich finde.“
Robin tat, als würde sie sich umschauen, lächelte erneut.
„Ja, es ist nett.“
Bea drehte sich zu Robin um, streckte ihre Hand aus, auf deren Fläche der Zimmerschlüssel lag. Auf dem Anhänger war eine Drei abgebildet.
„Wenn ich noch etwas für Sie tun kann...“
Plötzlich stand Robin nur noch wenige Zentimeter von Beas Gesicht entfernt. Diese schien leicht erschrocken, blickte in die dunklen Augen Robins, atmete schneller und unregelmäßiger. Langsam kam ihr Robin näher, bis sie nahe Beas Ohren war und zu sprechen begann.
„Das kannst du“, flüsterte Robin in ihr Ohr und trat die Tür mit ihrem linken Fuß zu.
Mit gelangweiltem Blick schaute Tegan die Menschen in dem Restaurant an. Es war eines dieser feinen Restaurants, in denen man allerlei eingebildete Menschen traf. Jeder hier trug anscheinend Gucci, Prada und co. und Schmuck im Wert eines Mittelklasse-Wagens. Die Männer sprachen über Autos, Geld und ihren Job, während sich die Frauen kichernd über die neuste Mode unterhielten, ihre kleinen Köter, oder Trethupen, wie sie Tegan immer nannte, auf ihren Schößen sitzend und lästerten. Seufzend rührte sie ihren Kaffee und schaute auf die Uhr.
Schon wieder kam er zu spät. Wie immer. Ging es um Geschäftstermine, also um seinen Job, war er die Pünktlichkeit in Person. Ging es dann jedoch ausnahmsweise um seine Familie, seine Tochter, dann war es aus.
„Es tut mir so Leid, mein Schatz“, sagte Tegans Vater, der nun endlich da war, sich das Jackett abnehmen ließ und sich nun auf den Platz vor Tegan setzte.
„Was war es diesmal? Geschäftstermin? Dringendes Telefonat? Kurzer Quickie mit der Sekretärin? Bryan Rain hat doch immer eine nette Ausrede parat, um zu spät zum Treffen mit seiner eigenen Tochter zu kommen“, giftete Tegan und funkelte ihren Vater an.
„Es tut mir wirklich Leid, der Flieger hatte nur etwas Verspätung... und rede nicht so herablassend über Helen, ich hege tatsächlich Gefühle für sie“, sagte Bryan in einem ruhigen Ton. Tegan schnalzte mit der Zunge und schaute beleidigt weg. Sie mochte diese ständigen Partnerwechsel ihres Vaters nicht. Seit dem Tod ihrer Mutter vor einigen Monaten stürzte sich ihr Vater förmlich in Affären. Vielleicht „verarbeitete“ er so das Hinscheiden seiner Frau. Tegan wusste es nicht.
„Wie läuft es so bei dir? Endlich mal einen Job bekommen?“, fragte Bryan, als die Stille unerträglich wurde. Er nahm seine Tasse Kaffee in die Hand und schlürfte einmal kurz.
„Ich... habe noch nichts bekommen, nein. Außerdem studiere ich eh noch, Dad.“
Bryan verdrehte die Augen.
„Hör mal, Tegan. Ich glaube kaum, dass Journalismus etwas für dich ist. Was bringt es dir? Damit kannst du nichts erreichen. Wenn du willst, kann ich meine Kontakte spielen lassen oder du kannst bei mir in der Verwaltung arbeiten...“
„Dad, ich WILL nicht in irgendeinem Büro sitzen und dauernd den... Wareneingang oder was-weiß-ich überprüfen. Ich will Journalistin werden, weil es mir Spaß macht, über Dinge zu schreiben, die mich interessieren. Es geht mir hierbei nicht ums Geld“
Jetzt war ihr Vater, der zu Beginn noch ziemlich ruhig gewesen war, außer sich und schlug mit der Hand auf den Tisch.
„Es geht IMMER ums Geld, lerne es endlich! Wo wärst du, wenn ich dich nicht durchfüttern würde? Wo wärst du, wenn ich nicht das Geld für dein Studium, oder deine Wohnung besorgen würde? Auf der Straße! Wenn dich Geld nicht interessiert, kann ich gerne meine Zuschüsse für dich stoppen, Tegan!“
Während er brüllte, schauten einige Gäste des Restaurants schockiert zu dem Tisch, an dem Tegan und ihr Vater saßen. Peinlich berührt und wütend sah Tegan zu ihrem Vater, der immer weiter meckerte, bis sie es schließlich satt hatte.
„Schön“, sagte Tegan schließlich, schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Wenn das dein letztes Wort ist, Vater, dann soll es so sein. Ich bin nicht auf dein Geld, deine Almosen angewiesen. Ich kann mich selber versorgen. Aber glaub mir eins, du bist für mich gestorben!“
Unter den Blicken ihres erschrockenen Vaters und einigen entsetzten Gästen verließ Tegan das Restaurant mit tränenden Augen.
Aber glaub mir eins, du bist für mich gestorben...
Jetzt hatte sie endgültig keine Familie mehr.
Kapitel IV
Das laute, unregelmäßige Atmen Beas war zu hören, als Robin nur noch Millimeter von ihren Lippen entfernt war. Das Licht der Lampe an der Wand spiegelte sich in den dunklen Augen Robins wider, die unentwegt auf deren Beas schaute. Die Lippen der Kellnerin zitterten, bis sie schließlich ihre Augen zukniff, einen Schritt nach rechts machte und an Robin vorbeilaufen wollte.
„Ich... sollte jetzt gehen“, sagte sie.
Mit einer kurzen, sanften Handbewegungen und einer bestimmenden Haltung stoppte Robin Bea.
„Wie wäre es, wenn du noch etwas bleibst...“, sagte Robin, umfasste die Seiten Beas, drückte sie leicht gegen die Wand neben der Tür und stützte sich mit einer Hand daran ab.
Ein schnelles, lautes Pochen ging von Bea aus und Robin legte eine Hand auf ihre linke Brust. Sie hob und senkte sich, dazwischen war das immer schneller werdende Pochen Beas Herzens zu spüren. Robin grinste. Junges, frisches Blut. Der Herzschlag einer hübschen Blondine. Ja, auch sie, Robin, hatte Bedürfnisse. War sie in vielerlei Hinsicht doch ein Monster, hatte auch sie etwas Menschliches in sich, was die Begierde umso stärker machte.
Die Stille im Zimmer, das pochende Herz Beas, ihr Körper und ihr Verlangen. All dies war in dem Moment perfekt. Beas Kopf war gegen die Wand gelehnt, als Robin sie das erste Mal küsste. Ein inniger, intensiver Kuss. Bea schien es zu genießen, schloss ihre Augen. Nur Robin hatte ihre offen, war doch schon auf das Eine aus. Sie wusste, dass ein kleines Vorspiel die Situation lockern würde, also spielte sie mit. Sie löste sich von Bea, die leicht enttäuscht schien, jedoch selbst in die Offensive ging und Robin von sich wegdrückte, ihr Schritt für Schritt nach hinten folgte. Robin zitterte leicht, schloss die Augen, was Bea falsch interpretierte. Es war nicht so, dass es Robin gefiel, nein. Sie wollte nicht die Oberhand verlieren, wollte sich nicht führen lassen. Nur sie allein durfte es. Robin tauschte schnell die Positionen, liebkoste Beas Hals, um nicht abzulenken. Ein leises Stöhnen war zu hören. Mit jedem Kuss Beas Hals hinab machte Robin einen Schritt nach vorne, wodurch sie gezwungen war, ihr zu folgen. Immer näher kamen sie dem Bett, immer näher kam Robin Beas Busen, der noch verdeckt von einem Polo-Shirt und ihren Dessous war. Während Robins Hände weiterhin am Becken ihrer Partnerin ruhten, zog diese ihr Shirt aus. Einige Sekunden später lagen beide völlig entblößt auf dem Bett.
Mit einem Knallen flog die Tür zu. Laut stampfende Schritte näherten sich. Stinksauer warf Tegan ihre Tasche auf die Wohnzimmer-Couch, auf welcher Zorro bis eben noch geschlafen hatte.
„Aua!“, rief er wütend, rappelte sich auf und beobachtete die kochende Tegan, welche unverständliches Zeug von sich gab und Kaffee aufschüttete.
„Was'n mit dir los?!“, fragte Zorro, Tegan weiterhin beobachtend.
„Ach, halt's Maul, Zorro. Was machst du überhaupt wieder hier? Hast du keine eigene Wohnung?“, wütete sie.
„Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Meine Güte...“, grummelte Zorro beleidigt und machte Anstalten, aufzustehen.
Tegan seufzte, ging zur Couch und setzte sich neben Zorro.
„Es tut mir Leid...“, sagte sie und schaute ihn entschuldigend an. „Es ist nur... mein Vater will mir das Geld streichen, jetzt muss ich mich wohl oder übel eine kleiner Wohnung und vor allem einen Job suchen. Ich hab echt keine Ahnung, wie ich das alles packen sollte.“
Sie stützte sich auf ihren Knien ab, vergrub ihr Gesicht in den Händen und schluchzte. Unbeholfen streichelte Zorro ihren Rücken.
„Hey, warte erstmal ab. Wird schon.“
„Nein, wird es nicht!“, rief Tegan und sprang auf. „Wird es nicht! Mein Vater ist ein Arschloch, ich habe kein Geld und den Artikel kann ich mir jetzt schenken, da ich keine Zeit mehr für ihn haben werde! Nichts 'wird schon'!“
Sie ließ einen wütenden Schrei von sich, stampfte zur Tür ihres Schlafzimmers und öffnete sie, betrat den Raum und schlug die Tür hinter sich zu.
Im Zimmer angelangt ging sie sofort auf ihren Schreibtisch zu, schmiss alle Ordner um, die säuberlich geordnet in ihrem Regal und auf dem Schreibtisch standen, und warf lose Blätter auf den Boden. Danach ließ sie sich bäuchlings auf ihr Bett fallen und schluchzte in ihr Kissen. Was sollte sie jetzt machen?
Es war heiß im kleinen Pensionszimmer. Nicht zuletzt wegen der in dem Zimmer befindlichen Personen. Das Stöhnen beider durchbrach die Stille, während Robin Beas gesamten Körper liebkoste, in sie eindrang. Immer weiter vom Akt beflügelt gaben sie sich ihrer Lust hin, als ein plötzlicher Schrei beide stoppen ließ. Bea sah verwirrt Robin an, die den Schrei ausgestoßen hatte, grinste nach einigen Augenblicken. Doch es war nicht die Art von Schrei, für den sie ihn hielt. Immer noch bewegungsunfähig zitterte Robin, welche in einer halb liegenden Stellung war. Erst jetzt merkte Bea, dass etwas nicht stimmte und sie richtete sich auf.
„Geht's dir nicht gut?“
Robin hatte die Augen geschlossen, ihre Stirn in Falten gelegt, als sie wieder einen spitzen Schrei ausstieß und aus dem Bett sprang, verwirrt rückwärts lief und gegen die Wand knallte.
Erschrocken blickte Bea sie vom Bett aus an, schluckte. Anscheinend war ihr nun klar, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, dass es womöglich gefährlich werden würde. Dennoch stand sie auf, bewegte sich langsam auf die nackte, vor Schmerzen zitternde Robin zu. Sie streckte eine Hand aus, wollte Robin berühren, ihr irgendwie helfen, als diese plötzlich ihre Augen öffnete und Bea mit einem Blick ansah, der ihr die Haare zu Berge stehen ließ.
Sie stoppte, trat einen Schritt zurück... und Robin stürzte sich auf sie, schubste sie mit aller Wucht weg, sodass sie in die Luft flog und gegen die Wand über dem Bett krachte, auf welchem sie landete. Schmerzerfüllt und schreiend versuchte sie zu fliehen, schien jedoch so verletzt zu sein, dass sie sich kaum bewegen konnte. Von einem auf den anderen Augenblick war Robin auf dem Bett, dessen Lattengerüst bei der Landung nachgab und einbrach. Nun stand sie über der wimmernden Bea, die angsterfüllt aufblickte.
„Nein, bitte!“, schrie sie mit Tränen in den Augen.
Erneut begann Robin zu schreien, schlug ihre Arme vor den Kopf.
„Ich... will... nicht!“, schluchzte Robin. Alles schmerzte, betäubte sie, machte sie unfähig, sich zu bewegen, doch sie versuchte dagegen anzukämpfen. Bea schien diese Unschlüssigkeit aufgefallen zu sein und lockerte ihre Haltung.
„Du... du musst das nicht machen“, sagte sie vorsichtig, sich der Gefahr anscheinend nicht bewusst.
Robin schüttelte weiter ihren Kopf, stöhnte auf. Mit einem Mal hörte sie wieder auf und schaute die nackte Frau vor sich an, legte den Kopf zur Seite, was ein widerliches Knacksen zur Folge hatte.
Sekunden später stieß Bea einen spitzen Schrei aus. Sie blutete an allen Stellen, hatte tiefe Schnittwunden am ganzen Körper. Robin hatte sich auf sie gestürzt, sie so übel zugerichtet. Das Bettlaken färbte sich blutrot, in dessen Mitte Bea vor Schmerzen und Angst schrie. Robin schaute sie mit einem hungrigen Blick an, doch plötzlich beugte sie sich vor. Etwas nasses fiel auf Beas Stirn und sie bemerkte, dass Robin Tränen in den Augen hatte. Bea schaute verwirrt auf, sah, wie Robins Hände näher an ihr Gesicht kamen. Sie hielt Beas Kopf fest, als wolle sie sie geradewegs küssen. Millimeter vor ihrem Mund stockte sie erneut.
„Es... es tut... mir...“, begann sie, zitterte erneut und plötzlich gab es ein lautes Knacken und Bea lag mit verdrehtem Kopf im Bett, ihre leblosen Augen weiterhin auf Robin starrend...
Da das FFT nun vorbei ist, habe auch ich wieder Lust, meine FF fortzusetzen. Da ich allerdings schon vor einigen Zeiten etwas Probleme mit dem Verlauf der Story hatte, werde ich sie nun neu aufrollen und einige Änderungen vornehmen, die hoffentlich zu gefallen wissen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn die altbekannten Leser diese Fanfiction weiterhin verfolgen und kommentieren ebenso würde ich mich sehr über neue Leser freuen, die vielleicht seit dem FFT mehr Interesse an solch Geschichten haben.
Über Kritik jeder Art würde ich mich sehr freuen
Viel Spaß beim Lesen.
Anmerkung:
Diese Story ist Zweigleisig. Abschnitte von Robin und Tegan werden gekennzeichnet.
Die Story, mit Inhalten, bitte nicht mit dem OP-Manga vergleichen. Ausnahme ist eventuell das Aussehen bekannter Charaktere.
Kursiv geschriebene Abschnitte beschreiben die Vergangenheit.
Die Teufelsfrucht war im 15. Jahrhundert als die Frucht des wahrhaftigen Teufels bekannt. Diese Frucht gab dem jeweiligen Besitzer nach dem Konsum die Kräfte von Monstern, die heutzutage als Vampire, Dämonen und andere mythologische Wesen in den Köpfen der Menschen sind.
Durch die Einnahme der Frucht schlossen die Teufelsfrucht-Konsumenten einen Pakt mit dem Teufel und lebten von nun an als Halb-Menschen auf der Erde.
Die Abmachung beinhaltete, dass der Konsument der Teufelsfrucht übermenschliche Fähigkeiten erhielt. Diese Fähigkeiten nahmen allerdings auch mit, dass die nun entstandenen Halb-Wesen schnell ihre Selbstbeherrschung verloren, wütend wurden und sich nicht mehr unter Kontrolle hatten, was in allen Fällen zum Tode der Umstehenden führte. Durch solche Schandtaten gingen die Teufelsfrucht-Konsumenten immer mehr zur Bösen Seite über, was im Sinne des Teufels war, dessen Bedingung es war, aus den Menschen, denen er diese Fähigkeiten schenkte, perfekte Diener und Sklaven zu machen.
Knapp ein Jahrhundert nachdem der erste Mensch mit einer Teufelsfrucht bekannt wurde, ein Jahrhundert voller blutrünstiger Morde, gelang es einem unbekannten Mann, die Teufelsfrüchte zu vernichten und die Monster zu besiegen, was bis heute ungeklärt geblieben ist. Danach verschwand er spurlos.
Der Mensch, der eine Teufelsfrucht konsumiert, verliert augenblicklich die Erinnerung an sein voriges Leben. Außerdem wird ihm ein zufällig ausgewähltes Geschlecht und Aussehen verliehen. In Wahrheit aber hat der nun entstandene Halb-Mensch überhaupt kein Geschlecht, denn der nun vorhandene Körper dient im weitesten Sinne nur als 'Übergangskörper' zum werdenden Monster. Schwächen sind bislang nicht bekannt.
Den Legenden nach kann ein Teufelsfrucht-Konsument der Bedingung des Teufels entsagen, wenn er tatsächlich mehr gut als böse ist und zu sich selber finden kann. Durch diese 'Selbstfindung' bekommt der Mensch ein neues Aussehen und Geschlecht, welche aus dem Charakter entstehen werden. Allerdings wird durch die Selbstfindung nur die Bedingung des Teufels umgangen, das heißt, der Teufelsfrucht-Konsument muss sein ganzes restliches Leben als Halb-Mensch verbringen und ist dadurch auch nicht von seinen Launen befreit.
Durch die Einnahme der Frucht schlossen die Teufelsfrucht-Konsumenten einen Pakt mit dem Teufel und lebten von nun an als Halb-Menschen auf der Erde.
Die Abmachung beinhaltete, dass der Konsument der Teufelsfrucht übermenschliche Fähigkeiten erhielt. Diese Fähigkeiten nahmen allerdings auch mit, dass die nun entstandenen Halb-Wesen schnell ihre Selbstbeherrschung verloren, wütend wurden und sich nicht mehr unter Kontrolle hatten, was in allen Fällen zum Tode der Umstehenden führte. Durch solche Schandtaten gingen die Teufelsfrucht-Konsumenten immer mehr zur Bösen Seite über, was im Sinne des Teufels war, dessen Bedingung es war, aus den Menschen, denen er diese Fähigkeiten schenkte, perfekte Diener und Sklaven zu machen.
Knapp ein Jahrhundert nachdem der erste Mensch mit einer Teufelsfrucht bekannt wurde, ein Jahrhundert voller blutrünstiger Morde, gelang es einem unbekannten Mann, die Teufelsfrüchte zu vernichten und die Monster zu besiegen, was bis heute ungeklärt geblieben ist. Danach verschwand er spurlos.
Der Mensch, der eine Teufelsfrucht konsumiert, verliert augenblicklich die Erinnerung an sein voriges Leben. Außerdem wird ihm ein zufällig ausgewähltes Geschlecht und Aussehen verliehen. In Wahrheit aber hat der nun entstandene Halb-Mensch überhaupt kein Geschlecht, denn der nun vorhandene Körper dient im weitesten Sinne nur als 'Übergangskörper' zum werdenden Monster. Schwächen sind bislang nicht bekannt.
Den Legenden nach kann ein Teufelsfrucht-Konsument der Bedingung des Teufels entsagen, wenn er tatsächlich mehr gut als böse ist und zu sich selber finden kann. Durch diese 'Selbstfindung' bekommt der Mensch ein neues Aussehen und Geschlecht, welche aus dem Charakter entstehen werden. Allerdings wird durch die Selbstfindung nur die Bedingung des Teufels umgangen, das heißt, der Teufelsfrucht-Konsument muss sein ganzes restliches Leben als Halb-Mensch verbringen und ist dadurch auch nicht von seinen Launen befreit.
Robin
Der Regen fiel prasselnd auf die kaum befahrenen Straßen. Das Wetter zwang die Menschen, drinnen zu bleiben.
Der Teil einer Straße wurde durch ein kleines Restaurant erleuchtet, welches kaum gefüllt war. Ein Mann saß am Tresen, trank bereits sein fünftes Bier innerhalb einer Stunde und raunte immer nach mehr. Was ihn wohl zu solch einem Besäufnis trieb?
Weiter entfernt, in einer Ecke des Restaurants, saß ein junges Pärchen, welches nicht auf das Essen vor ihnen achtete, sondern sich einigen innigen Küssen hingab.
An einem Fensterplatz auf einer der lederbezogenen Sitzbänke und nach draußen schauend saß sie. Ein wunderschönes schwarzhaariges Mädchen mit blauen Augen. Ihr Name? Robin. Ihr Alter? Ungewiss.
Sie saß da, schaute auf die Straße, welche das Licht der Straßenlaternen und des Restaurants durch das darauf verweilende Wasser des Regens widerspiegelte.
Die Tageszeitung vor ihr würdigte sie bisher keines Blickes. Schließlich seufzte sie, nahm die Zeitung in die Hand. Während sie auf die Bedienung wartete, die sich nebenbei reichlich Zeit ließ, konnte sie ja einen Blick hinein werfen.
Auf den ersten beiden Seiten der Zeitung war nichts Außergewöhnliches. Ein Mann kam bei dem Versuch, seine Familie aus einem brennenden Haus zu retten, ums Leben. Eine Prominente hatte ihr erstes Baby bekommen und weiterer Unfug, dem man sich eigentlich nicht widmen sollte. Auf Seite drei allerdings war ein kleiner Artikel auf der linken, unteren Seite, der Robin zum Stocken brachte.
Zeugin gesucht für Mord an Elisabeth und Paul K.
Am vergangenen Tage, zur Mittagszeit, wurden die Leichen des Ehepaares Elisabeth und Paul K. in der Küche ihres Hause entdeckt.
Nachbarn haben diesen grausamen Fund sofort der Polizei gemeldet. Laut Kriminalpolizei geht man von einem Mord aus, da das Ehepaar schwere Schnitt-, Biss- und Kratzwunden aufwies.
Laut Nachbarn hauste seit geraumer Zeit ein Mädchen bei dem Ehepaar, welches jedoch seit dem Vorfall unauffindbar ist. Die Polizei sucht dieses Mädchen dringend, da sie womöglich Hinweise zum Tathergang kennt und sehr wichtig für die weiteren Ermittlung scheint. Hiermit appelliert die Polizei an das Mädchen, dessen Aussehen wir allerdings nicht beschreiben können, da keinerlei Beschreibungen, nicht einmal der Nachbarn, vorliegen.
Sie wurde also gesucht... als Zeugin? War es nur eine Masche der Polizei, oder suchten sie sie tatsächlich nur, weil sie eine wichtige Zeugin in dem Fall spielt? Die Zeitung schien auch nicht von heute zu sein...
„Kann ich Ihnen etwas bringen?“, drang die Stimme der Kellnerin an ihr Ohr und sie zuckte leicht zusammen, blickte sofort auf. Jung, blond, mit einem nervösen Lächeln dastehend, schaute sie Robin an. Robin lächelte ihr aufmunternd zu, brachte sie jedoch nur weiter aus dem Konzept.
„Ich hätte gerne die Nr. 21 und eine Cola, wenn das geht“, erlöste sie die Kellnerin, welche kurz nickte und sofort verschwand.
Diese Wirkung, die Robin bei jedem Menschen, egal ob männlich oder weiblich, erzielt, ist immer wieder erstaunlich.
Sie zählte die Sekunden, bis das Essen fertig war. Nach 913 Sekunden bekam sie ihr Steak und die Pommes, drückte auf das blutige Fleisch, welches sofort die Pommes durch den Fleischsaft rötlich färbte. Oma... Opa, das hätte nie passieren dürfen...
Tegan
„Ich bekomme hier bald echt eine Krise!“, tobte Tegan und fuhr mit ihren Händen durch ihr schulterlanges, braunes Haar, ihre grünen Augen auf keinen bestimmten Punkt richtend.
Das Zimmer, in welchem sie sich befand, war sehr klein. Ein Schlafsofa war in eine Ecke gequetscht, der Schreibtisch war nahe des einzigen Fensters in dem Raum, der Schlaf- und gleichzeitig ihr Arbeitszimmer war. Ihr bester Freund Zorro saß auf dem Schlafsofa, wobei es eher ein liegendes Sitzen war und zupfte an einem Kissen herum.
„Was'n los?!“, fragte er, blickte jedoch nicht empor, sondern widmete sich weiter dem Ausfransen des Kissens.
„Es kann doch nicht sein, dass sie noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat“, sagte Tegan missmutig und ordnete die unzähligen losen Blätter, die sie vor Wut über ihren gesamten Schreibtisch fliegen gelassen hatte.
„Aber es haben doch schon ein paar ihr Gesicht gesehen“, begann Zorro und Tegan blickte zu ihm, leicht verwirrt und überrascht.
„Wie meinst du das?“, unterbrach ihn Tegan.
„Naja, aber die sind alle tot“, beendete Zorro den von Tegan unterbrochenen Satz und sicherte sich somit einen wütenden Blick Tegans.
„Als ob ich das nicht selber weiß!“, fauchte sie ihn an, er verstummte und schaute beschämend auf das Kissen, welches er schon die ganze Zeit auseinander zupfte.
„Ach, hör mal Tegan.... warum tust du dir das jetzt überhaupt noch an? Schreib doch einen Artikel über... was weiß ich, den Zweiten Weltkrieg. Wieso deine Zeit für einen Artikel über eine Mörderin verschwenden, wenn man kaum Anhaltspunkte hat. Außerdem ist noch nicht einmal KLAR, dass sie eine Mörderin ist. Es ist sinnlos, Tegan, sieh es ein.“ Tegan lehnte sich an die Rückenlehne ihres Stuhls, verschränkte die Arme hinter den Kopf und blickte an die weiße Decke des Zimmers, seufzte einmal und schloss kurz die Augen.
„Weißt du, ich will unbedingt die Stelle als Journalistin. Dieser Fall kann so brisant sein, nein, er WIRD so brisant sein, dass man mir diesen Job einfach geben muss! Ich werde jetzt nicht plötzlich irgendeinen anderen Artikel über eine Sache schreiben, über die schon Tausende berichtet haben, oder die einfach irre langweilig und einfach uninteressant ist. 'Nico' Robin ist der Schlüssel für meinen absoluten Traumberuf!
Zorro zupfte seine Hose zurecht, als er aufstand, verdrehte die Augen und blickte Tegan mit einem mitleidigen Gesichtsausdruck an.
„Mach, was du willst. Ich werde dir das nicht ausreden, aber...“
„Das würdest du auch nicht schaffen“, sagte Tegan prompt und schaute zu ihrem besten Freund.
„ ...pass auf dich auf, ja? Sonst kann das wirklich böse für dich enden“, fuhr Zorro unbeeindruckt von Tegans Worten fort, drückte die Klinke der Tür runter und nickte ihr zum Abschied zu.
Als er das Zimmer verlassen hatte, Tegan die Eingangstür ins Schloss fallen hörte, seufzte sie.
„Wenn ich nicht bald etwas Gutes zustande bringe, endet es tatsächlich böse für mich.“
Robin
Sie wachte inmitten eines Waldes auf, in einer Pfütze liegend und nicht wissend, was geschehen war. Doch es scherte sie in dem Moment ihres Erwachens nicht, als sie ein stechender Schmerz, der von beiden Schulterblättern kam, aufschreien ließ. Schmerzerfüllt ertastete sie eigenartige Schnittwunden an den Schmerzstellen. Flach atmend, panisch und verwirrt blickte sie sich um. Ein Wald, so dicht, dass nur wenig Licht die Umgebung erhellte.
Das wenige Licht, was ihr zur Verfügung stand, nutzte sie, um sich zu betrachten, ihren ganzen Körper auszukundschaften. Alles schien ihr fremd, SIE schien sich fremd. Mit angestrengter Miene versuchte sie sich an etwas zu erinnern, etwas, das ihr half, zu verstehen. Doch, so sehr sie sich auch anstrengte, sie war nach wie vor ahnungslos. Ob es überhaupt etwas gab, an das sie sich erinnern sollte?
Sie setzte sich in Bewegung, stapfte durch den dichten Wald, durch das nasse Laub, ohne zu wissen, wohin sie eigentlich sollte, was der richtige Weg war. Mit der Zeit schwanden ihre Kräfte und schließlich sackte sie zu Boden und wurde ohnmächtig.
„Guten Morgen, meine Schöne“, drang eine Stimme an Robins Ohr. Vom Licht geblendet und von der Stimme erschrocken wachte sie auf, musste sich eine Zeit lang an das gleißende Licht gewöhnen, bis sie die Frau neben sich sah. Es war eine ältere, grauhaarige, dennoch sehr freundlich lächelnde Frau.
„Wie geht es dir?“, fragte sie und setzte sich auf einen Stuhl nahe des Bettes, auf dem Robin lag.
„Gut“,antwortete Robin knapp, schaute an die Decke und versuchte, die alte Frau nicht anzugucken.
Jetzt, da Robin wach war, konnte die alte Dame ihr Fragen beantworten lassen, die sich während der Bewusstlosigkeit Robins angesammelt hatten.
„Was hattest du denn allein in diesem Wald verloren?“
„Ich weiß es nicht“, murmelte Robin, immer noch darauf achtend, die Frau nicht anzusehen.
„Weißt du denn wenigstens, wie alt du bist?“
Robin schüttelte den Kopf, ließ die alte Dame von „Gedächtnisverlust“ und „Gehirnerschütterung“ reden.
„Hier, trink. Ruhe dich aus und dann werden wir sehen, was wir mit dir machen“, lächelte die alte Dame nun, reichte Robin eine Tasse Tee, stand auf, ging zur Tür, als Robin sich plötzlich räusperte.
Die alte Dame blickte sich um, wartete auf das, was Robin sagen wollte.
„Mein Name... ist Robin.“
Die Frau lächelte und verließ den Raum.
Zwei ganze Jahre lebte Robin bei dem Ehepaar, wurde das Lesen und Schreiben gelehrt, allerdings nie auf eine Schule geschickt. Oma und Opa, wie sie ihre Pflegeeltern nennen durfte, wollten Robin anscheinend nicht bei den zuständigen Behörden melden.
In der Zeit, als Robin bei ihnen war, fielen ihr viele Sachen auf. Sie war anders als die Menschen in ihrem Alter und der Umgebung. War schlauer und reifer. Doch das hinderte sie nicht an einem harmonischen Zusammenleben mit den anderen. Und doch zerstörte sie mit einem Mal das, was sie neu gefunden, schätzen und lieben gelernt hatte.
Robin
„Liebes, was hast du denn?“, fragte Paul seine Frau, die schluchzend ihren Kopf an seine Schulter gelegt hatte. Ihr Gesicht war mit Tränen verschmiert, ihr Blick war ängstlich und sie schaute leicht verwirrt aus.
Robin blieb hinter der Tür abrupt stehen, verwundert, dass ihre Pflegeeltern um die Zeit noch wach waren.
„Es... es ist wegen Robin, Paul“, schluchzte sie.
Überrascht, ihren Namen zu hören, ging Robin näher an die Tür zur Küche, die einen Spalt geöffnet war.
Paul hatte unterdessen gefragt, was denn mit Robin los sei.
„Sie war heute auf ihrem Zimmer und hatte... hatte furchteinflößende Laute von sich gegeben. Ich bin zu ihr hoch, weil ich mir Sorgen machte und... da lag sie dann, sich auf dem Boden krümmend und windend, Paul! Es sah so furchtbar aus, als erleide sie Höllenqualen!“
Während sie dies alles gesagt hatte, versuchte Robin, versteckt hinter der Küchentür, sich an das womöglich Geschehene zu erinnern, doch da war nichts. Was erzählte Elisabeth da?
„Ist dann... noch etwas passiert, Liebling?!“, fragte Paul vorsichtig, der sich sicher war, dass diese Situation in Robins Zimmer nicht der ausschlaggebende Punkt war, wieso Elisabeth so ängstlich war.
„J-ja. Ich wollte ihr helfen, kroch zu ihr auf den Boden und versuchte sie zu beruhigen. Sie schrie weniger, hielt aber ihre Hände merkwürdig auf dem Rücken, als habe sie Rückenschmerzen. Um ihr zu helfen, drehte ich sie auf den Bauch, zog ihr Shirt hoch und.... du hättest es sehen müssen! Alles blau und schwarz! Entlang der Schulterblätter sah es aus wie ein riesiger, blauer Fleck!“
Geistesabwesend tastete Robin ihren Rücken ab.
„Dann... berührte ich sie an der Stelle und...“, sie begann zu weinen. Hilflos schaute Paul seine Frau an, ging zum Kühlschrank, um die Milch herauszuholen.
„P-Paul. Es kamen Flügel aus ihrem Rücken! Flügel!“, rief Elisabeth und Paul erschrak, ließ beinahe die Milchpackung fallen und drehte sich zu seiner Frau um.
„Flügel? Bist du dir sicher?“
„Ja! Robin war außer sich, wollte nach mir greifen und da waren Flügel! Ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist!“
„Am besten, wir holen einen... Arzt, einen Spezialisten... Wenn es wahr ist, was du sagst, Liebling, dann ist sie gefährlich.“
Elisabeth wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, nahm das Glas Milch an, das Paul ihr reichte und schaute verängstigt.
„Sie... sie war so ein nettes Mädchen und nun... ist sie ein Monster!“, wimmerte sie.
Sie standen schweigend da, nicht ahnend, dass Robin alles mitbekommen hatte. Die Tür knarrte, das Ehepaar erschrak und erkannte Robin, die langsam die Tür aufgemacht hatte.
Mit zitterndem Körper und schwarzen, ausdruckslosen Augen stand sie nun im Türrahmen, blickte ihre Pflegeeltern an, die verängstigt auf sie starrten.
„Robin“, begann Elisabeth, drängte sich näher an ihren Mann, der seine Arme schützend um sie legte.
Urplötzlich war Robin vor ihnen, schlug Elisabeth mit solch einer Wucht, dass sie zur Seite flog, gegen den Schrank knallte und krachend auf den Boden fiel, auf welchem sie schmerzerfüllt liegen blieb. Paul schrie. Schrie, dass Elisabeth wegrennen solle, sich schützen müsse und schrie, als Robin ihn an den Hals fasste, ihn in die Luft hob und gegen den Kühlschrank presste, bis Blut aus seinem Kopf rann.
„Paul!“, schrie Elisabeth, die sich leicht blutend aufrappeln wollte, ihre Arme in Richtung des toten Paul ausstreckte.
Robin drehte sich langsam zu Elisabeth um, sah sie an. Mit einem Küchenmesser in der Hand stand das Mädchen nun vor ihrer ''Oma'', schaute sie ein letztes Mal an.
„Robin...“, schluchzte Elisabeth, bevor sie mit aufgeschnittener Kehle auf den Boden stürzte und ihn mit ihrem Blut tränkte...
Robin sackte zu Boden, im selben Augenblick veränderten sich ihre Augen, die wieder ein strahlendes Blau hatten. Leicht benommen schüttelte sie den Kopf, stützte sich am Boden ab, welcher nass und klebrig war. Erschrocken nahm sie ihre Hand von diesem und schaute auf sie. Blut. Überall war Blut. Nun erkannte Robin auch die Leichen ihrer Großeltern, die beide relativ dicht beieinander lagen. Ein Messer in der anderen Hand ließ Robin böses vermuten. War sie es, die dieses Massaker angerichtet hatte? Merkwürdig ruhig analysierte sie alles. Die Leichen von Paul und Elisabeth, ihre Wunden, das Messer in Robins Hand. Sie konnte sich beim besten Willen an nichts erinnern und doch sprach alles dafür, dass sie ihre Pflegeeltern umgebracht hatte.
Ihr Steak hatte sie aufgegessen, schaute nun auf die nasse, leere Straße vor dem Restaurant. Als dieses Unfassbare damals geschehen war, ist sie weggerannt. Weggerannt, weil sie Angst hatte. Angst, noch mehr Schaden anzurichten, obwohl sie sich nicht einmal sicher war, diese abscheuliche Tat begangen zu haben. Doch alles sprach gegen sie. Das blutige Messer und ihre Anwesenheit...
„Hat es Ihnen geschmeckt?“, fragte die plötzlich aufgetauchte blonde Kellnerin und nahm Robins Teller und das leere Glas auf ihr Tablett auf und wartete auf Robins Antwort.
Aus ihren Gedanken gerissen schaute Robin auf, nickte kurz.
„Ja, sehr gut, danke.“
„Möchten Sie vielleicht noch etwas trinken?“
Sie überlegte kurz. Würde es schaden, noch eine Weile hier zu bleiben? Wohl kaum. Vielleicht fand sie ja etwas Ruhe. Dieses stürmische Wetter draußen brachte sie nur aus dem Konzept, brachte ihr schlechte Laune, was ganz und gar nicht gut war. Ein wenig Ruhe... das braucht sie.
„Ein Wasser“, sagte sie und die Kellnerin verschwand sogleich.
''Monster“, schoss es ihr immer wieder durch den Kopf. Dieses Wort, das Elisabeth für Robin angewandt hatte, ließ sie nicht los. Ja, sie war ein Monster. Ein Monster, das ohne ersichtlichen Grund Menschen getötet hatte. Ein Monster, weil sie dennoch keinerlei Mitleid für die anderen Opfer, höchstens für ihre Pflegeeltern, empfand. Sie war in vielerlei Hinsicht einfach emotionslos. Das alles machte sie zu einem ''Monster''. Ja, dieses Wort passte wie die Faust aufs Auge zu ihr. Sie würde immer eines sein, würde sich niemals ändern, würde weiter töten... und sie würde sich nie ganz unter Kontrolle haben. Ihr Gesicht spiegelte sich im Fenster wider und ihr Spiegelbild zeigte plötzlich erneut eine veränderte Robin. Ihre Augen waren kalt, ausdruckslos, schwarz, als sie ihren Kopf in Richtung der Kellnerin drehte, die gerade an ihr vorbeilief...
Robin
„Verzeihung?!“, fragte Robin und die Kellnerin machte kehrt, stand nun vor Robin und musterte sie. Auch ihr schienen die Veränderungen bei Robin aufgefallen zu sein, konnte sie sich aber nicht erklären und wartete auf die Frage Robins.
„Ich würde gerne noch über Nacht bleiben. Hast du vielleicht eine Idee, wo man übernachten könnte?“
Robins Stimme war nun sehr anziehend, dominant und hatte einen Hauch Erotik inne. Dass Robin sie nun duzte, schien die Kellnerin nicht zu stören, war sie doch schon so in ihren Bann gezogen. Die Frage Robins war natürlich nur gespielt, dass im Obergeschoss eine kleine Pension betrieben wurde, hatte sie schon gewusst.
„J-ja. Im ersten Stock haben wir Zimmer für Reisende. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen ein Zimmer bereitstellen.“
„Das wäre fantastisch“, lächelte Robin, blickte auf das Namensschild der Bedienung und fügte ein „Bea.“ hinzu, der Name der Kellnerin. Leicht geschmeichelt und rot anlaufend lief sie hinter den Tresen, suchte hektisch nach den Schlüsseln für oben. Derweil war Robin an die Tür zum Obergeschoss herangetreten.
Das Restaurant war nun vollkommen leer. Nur sie und die Kellnerin schienen anwesend zu sein.
„Dürfte ich...?“, fragte die Kellnerin Robin, damit sie zur Seite trat.
„Aber natürlich“, säuselte Robin und trat einen Schritt zurück. Ein klickendes Geräusch ließ Robin wissen, dass die Tür nun offen war. Bea trat als erste durch die Tür, machte das Licht an und wartete auf Robin, die sofort eintrat. Es war ein kleines Treppenhaus, dessen Boden ausschließlich mit Teppichboden bedeckt war. An den Wänden hingen vereinzelt Lampen, die alles schwach erhellten.
Bea ging voran, setzte einen Fuß nach dem Anderen auf die Treppenstufen. Die Schritte wurden vom Teppich gedämpft. Robin ging schweigend hinterher, musterte Bea von oben bis unten. Diese Stille, die eingekehrt war, der leere, dunkle Flur vor ihnen, all dies ließ die Atmosphäre gespenstisch wirken – doch Bea bemerkte es nicht. Völlig angetan von Robin schloss sie eine Tür auf, lächelte mit rosa Wangen ihrer Begleiterin zu, als diese näher kam und mit ihr den Raum betrat, der sogleich erhellt wurde. Er war recht klein. Ein relativ großes Bett war direkt gegenüber der Tür. Ein schmaler Kleiderschrank stand in einer Ecke und ein billiger Holztisch fand seinen Platz unter dem Fenster, welches durch beigefarbene Vorhänge verdeckt war.
„Das ist es“, sagte Bea und grinste. „Nichts luxuriöses, aber doch ganz nett, wie ich finde.“
Robin tat, als würde sie sich umschauen, lächelte erneut.
„Ja, es ist nett.“
Bea drehte sich zu Robin um, streckte ihre Hand aus, auf deren Fläche der Zimmerschlüssel lag. Auf dem Anhänger war eine Drei abgebildet.
„Wenn ich noch etwas für Sie tun kann...“
Plötzlich stand Robin nur noch wenige Zentimeter von Beas Gesicht entfernt. Diese schien leicht erschrocken, blickte in die dunklen Augen Robins, atmete schneller und unregelmäßiger. Langsam kam ihr Robin näher, bis sie nahe Beas Ohren war und zu sprechen begann.
„Das kannst du“, flüsterte Robin in ihr Ohr und trat die Tür mit ihrem linken Fuß zu.
Tegan
Mit gelangweiltem Blick schaute Tegan die Menschen in dem Restaurant an. Es war eines dieser feinen Restaurants, in denen man allerlei eingebildete Menschen traf. Jeder hier trug anscheinend Gucci, Prada und co. und Schmuck im Wert eines Mittelklasse-Wagens. Die Männer sprachen über Autos, Geld und ihren Job, während sich die Frauen kichernd über die neuste Mode unterhielten, ihre kleinen Köter, oder Trethupen, wie sie Tegan immer nannte, auf ihren Schößen sitzend und lästerten. Seufzend rührte sie ihren Kaffee und schaute auf die Uhr.
Schon wieder kam er zu spät. Wie immer. Ging es um Geschäftstermine, also um seinen Job, war er die Pünktlichkeit in Person. Ging es dann jedoch ausnahmsweise um seine Familie, seine Tochter, dann war es aus.
„Es tut mir so Leid, mein Schatz“, sagte Tegans Vater, der nun endlich da war, sich das Jackett abnehmen ließ und sich nun auf den Platz vor Tegan setzte.
„Was war es diesmal? Geschäftstermin? Dringendes Telefonat? Kurzer Quickie mit der Sekretärin? Bryan Rain hat doch immer eine nette Ausrede parat, um zu spät zum Treffen mit seiner eigenen Tochter zu kommen“, giftete Tegan und funkelte ihren Vater an.
„Es tut mir wirklich Leid, der Flieger hatte nur etwas Verspätung... und rede nicht so herablassend über Helen, ich hege tatsächlich Gefühle für sie“, sagte Bryan in einem ruhigen Ton. Tegan schnalzte mit der Zunge und schaute beleidigt weg. Sie mochte diese ständigen Partnerwechsel ihres Vaters nicht. Seit dem Tod ihrer Mutter vor einigen Monaten stürzte sich ihr Vater förmlich in Affären. Vielleicht „verarbeitete“ er so das Hinscheiden seiner Frau. Tegan wusste es nicht.
„Wie läuft es so bei dir? Endlich mal einen Job bekommen?“, fragte Bryan, als die Stille unerträglich wurde. Er nahm seine Tasse Kaffee in die Hand und schlürfte einmal kurz.
„Ich... habe noch nichts bekommen, nein. Außerdem studiere ich eh noch, Dad.“
Bryan verdrehte die Augen.
„Hör mal, Tegan. Ich glaube kaum, dass Journalismus etwas für dich ist. Was bringt es dir? Damit kannst du nichts erreichen. Wenn du willst, kann ich meine Kontakte spielen lassen oder du kannst bei mir in der Verwaltung arbeiten...“
„Dad, ich WILL nicht in irgendeinem Büro sitzen und dauernd den... Wareneingang oder was-weiß-ich überprüfen. Ich will Journalistin werden, weil es mir Spaß macht, über Dinge zu schreiben, die mich interessieren. Es geht mir hierbei nicht ums Geld“
Jetzt war ihr Vater, der zu Beginn noch ziemlich ruhig gewesen war, außer sich und schlug mit der Hand auf den Tisch.
„Es geht IMMER ums Geld, lerne es endlich! Wo wärst du, wenn ich dich nicht durchfüttern würde? Wo wärst du, wenn ich nicht das Geld für dein Studium, oder deine Wohnung besorgen würde? Auf der Straße! Wenn dich Geld nicht interessiert, kann ich gerne meine Zuschüsse für dich stoppen, Tegan!“
Während er brüllte, schauten einige Gäste des Restaurants schockiert zu dem Tisch, an dem Tegan und ihr Vater saßen. Peinlich berührt und wütend sah Tegan zu ihrem Vater, der immer weiter meckerte, bis sie es schließlich satt hatte.
„Schön“, sagte Tegan schließlich, schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Wenn das dein letztes Wort ist, Vater, dann soll es so sein. Ich bin nicht auf dein Geld, deine Almosen angewiesen. Ich kann mich selber versorgen. Aber glaub mir eins, du bist für mich gestorben!“
Unter den Blicken ihres erschrockenen Vaters und einigen entsetzten Gästen verließ Tegan das Restaurant mit tränenden Augen.
Aber glaub mir eins, du bist für mich gestorben...
Jetzt hatte sie endgültig keine Familie mehr.
Robin
Das laute, unregelmäßige Atmen Beas war zu hören, als Robin nur noch Millimeter von ihren Lippen entfernt war. Das Licht der Lampe an der Wand spiegelte sich in den dunklen Augen Robins wider, die unentwegt auf deren Beas schaute. Die Lippen der Kellnerin zitterten, bis sie schließlich ihre Augen zukniff, einen Schritt nach rechts machte und an Robin vorbeilaufen wollte.
„Ich... sollte jetzt gehen“, sagte sie.
Mit einer kurzen, sanften Handbewegungen und einer bestimmenden Haltung stoppte Robin Bea.
„Wie wäre es, wenn du noch etwas bleibst...“, sagte Robin, umfasste die Seiten Beas, drückte sie leicht gegen die Wand neben der Tür und stützte sich mit einer Hand daran ab.
Ein schnelles, lautes Pochen ging von Bea aus und Robin legte eine Hand auf ihre linke Brust. Sie hob und senkte sich, dazwischen war das immer schneller werdende Pochen Beas Herzens zu spüren. Robin grinste. Junges, frisches Blut. Der Herzschlag einer hübschen Blondine. Ja, auch sie, Robin, hatte Bedürfnisse. War sie in vielerlei Hinsicht doch ein Monster, hatte auch sie etwas Menschliches in sich, was die Begierde umso stärker machte.
Die Stille im Zimmer, das pochende Herz Beas, ihr Körper und ihr Verlangen. All dies war in dem Moment perfekt. Beas Kopf war gegen die Wand gelehnt, als Robin sie das erste Mal küsste. Ein inniger, intensiver Kuss. Bea schien es zu genießen, schloss ihre Augen. Nur Robin hatte ihre offen, war doch schon auf das Eine aus. Sie wusste, dass ein kleines Vorspiel die Situation lockern würde, also spielte sie mit. Sie löste sich von Bea, die leicht enttäuscht schien, jedoch selbst in die Offensive ging und Robin von sich wegdrückte, ihr Schritt für Schritt nach hinten folgte. Robin zitterte leicht, schloss die Augen, was Bea falsch interpretierte. Es war nicht so, dass es Robin gefiel, nein. Sie wollte nicht die Oberhand verlieren, wollte sich nicht führen lassen. Nur sie allein durfte es. Robin tauschte schnell die Positionen, liebkoste Beas Hals, um nicht abzulenken. Ein leises Stöhnen war zu hören. Mit jedem Kuss Beas Hals hinab machte Robin einen Schritt nach vorne, wodurch sie gezwungen war, ihr zu folgen. Immer näher kamen sie dem Bett, immer näher kam Robin Beas Busen, der noch verdeckt von einem Polo-Shirt und ihren Dessous war. Während Robins Hände weiterhin am Becken ihrer Partnerin ruhten, zog diese ihr Shirt aus. Einige Sekunden später lagen beide völlig entblößt auf dem Bett.
Tegan
Mit einem Knallen flog die Tür zu. Laut stampfende Schritte näherten sich. Stinksauer warf Tegan ihre Tasche auf die Wohnzimmer-Couch, auf welcher Zorro bis eben noch geschlafen hatte.
„Aua!“, rief er wütend, rappelte sich auf und beobachtete die kochende Tegan, welche unverständliches Zeug von sich gab und Kaffee aufschüttete.
„Was'n mit dir los?!“, fragte Zorro, Tegan weiterhin beobachtend.
„Ach, halt's Maul, Zorro. Was machst du überhaupt wieder hier? Hast du keine eigene Wohnung?“, wütete sie.
„Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Meine Güte...“, grummelte Zorro beleidigt und machte Anstalten, aufzustehen.
Tegan seufzte, ging zur Couch und setzte sich neben Zorro.
„Es tut mir Leid...“, sagte sie und schaute ihn entschuldigend an. „Es ist nur... mein Vater will mir das Geld streichen, jetzt muss ich mich wohl oder übel eine kleiner Wohnung und vor allem einen Job suchen. Ich hab echt keine Ahnung, wie ich das alles packen sollte.“
Sie stützte sich auf ihren Knien ab, vergrub ihr Gesicht in den Händen und schluchzte. Unbeholfen streichelte Zorro ihren Rücken.
„Hey, warte erstmal ab. Wird schon.“
„Nein, wird es nicht!“, rief Tegan und sprang auf. „Wird es nicht! Mein Vater ist ein Arschloch, ich habe kein Geld und den Artikel kann ich mir jetzt schenken, da ich keine Zeit mehr für ihn haben werde! Nichts 'wird schon'!“
Sie ließ einen wütenden Schrei von sich, stampfte zur Tür ihres Schlafzimmers und öffnete sie, betrat den Raum und schlug die Tür hinter sich zu.
Im Zimmer angelangt ging sie sofort auf ihren Schreibtisch zu, schmiss alle Ordner um, die säuberlich geordnet in ihrem Regal und auf dem Schreibtisch standen, und warf lose Blätter auf den Boden. Danach ließ sie sich bäuchlings auf ihr Bett fallen und schluchzte in ihr Kissen. Was sollte sie jetzt machen?
Robin
Es war heiß im kleinen Pensionszimmer. Nicht zuletzt wegen der in dem Zimmer befindlichen Personen. Das Stöhnen beider durchbrach die Stille, während Robin Beas gesamten Körper liebkoste, in sie eindrang. Immer weiter vom Akt beflügelt gaben sie sich ihrer Lust hin, als ein plötzlicher Schrei beide stoppen ließ. Bea sah verwirrt Robin an, die den Schrei ausgestoßen hatte, grinste nach einigen Augenblicken. Doch es war nicht die Art von Schrei, für den sie ihn hielt. Immer noch bewegungsunfähig zitterte Robin, welche in einer halb liegenden Stellung war. Erst jetzt merkte Bea, dass etwas nicht stimmte und sie richtete sich auf.
„Geht's dir nicht gut?“
Robin hatte die Augen geschlossen, ihre Stirn in Falten gelegt, als sie wieder einen spitzen Schrei ausstieß und aus dem Bett sprang, verwirrt rückwärts lief und gegen die Wand knallte.
Erschrocken blickte Bea sie vom Bett aus an, schluckte. Anscheinend war ihr nun klar, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, dass es womöglich gefährlich werden würde. Dennoch stand sie auf, bewegte sich langsam auf die nackte, vor Schmerzen zitternde Robin zu. Sie streckte eine Hand aus, wollte Robin berühren, ihr irgendwie helfen, als diese plötzlich ihre Augen öffnete und Bea mit einem Blick ansah, der ihr die Haare zu Berge stehen ließ.
Sie stoppte, trat einen Schritt zurück... und Robin stürzte sich auf sie, schubste sie mit aller Wucht weg, sodass sie in die Luft flog und gegen die Wand über dem Bett krachte, auf welchem sie landete. Schmerzerfüllt und schreiend versuchte sie zu fliehen, schien jedoch so verletzt zu sein, dass sie sich kaum bewegen konnte. Von einem auf den anderen Augenblick war Robin auf dem Bett, dessen Lattengerüst bei der Landung nachgab und einbrach. Nun stand sie über der wimmernden Bea, die angsterfüllt aufblickte.
„Nein, bitte!“, schrie sie mit Tränen in den Augen.
Erneut begann Robin zu schreien, schlug ihre Arme vor den Kopf.
„Ich... will... nicht!“, schluchzte Robin. Alles schmerzte, betäubte sie, machte sie unfähig, sich zu bewegen, doch sie versuchte dagegen anzukämpfen. Bea schien diese Unschlüssigkeit aufgefallen zu sein und lockerte ihre Haltung.
„Du... du musst das nicht machen“, sagte sie vorsichtig, sich der Gefahr anscheinend nicht bewusst.
Robin schüttelte weiter ihren Kopf, stöhnte auf. Mit einem Mal hörte sie wieder auf und schaute die nackte Frau vor sich an, legte den Kopf zur Seite, was ein widerliches Knacksen zur Folge hatte.
Sekunden später stieß Bea einen spitzen Schrei aus. Sie blutete an allen Stellen, hatte tiefe Schnittwunden am ganzen Körper. Robin hatte sich auf sie gestürzt, sie so übel zugerichtet. Das Bettlaken färbte sich blutrot, in dessen Mitte Bea vor Schmerzen und Angst schrie. Robin schaute sie mit einem hungrigen Blick an, doch plötzlich beugte sie sich vor. Etwas nasses fiel auf Beas Stirn und sie bemerkte, dass Robin Tränen in den Augen hatte. Bea schaute verwirrt auf, sah, wie Robins Hände näher an ihr Gesicht kamen. Sie hielt Beas Kopf fest, als wolle sie sie geradewegs küssen. Millimeter vor ihrem Mund stockte sie erneut.
„Es... es tut... mir...“, begann sie, zitterte erneut und plötzlich gab es ein lautes Knacken und Bea lag mit verdrehtem Kopf im Bett, ihre leblosen Augen weiterhin auf Robin starrend...
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