Zunächst einmal etwas grundlegendes und zwar die Antwort auf die Frage "Was erwartet mich bei >>The Prophecy<<?"
Eine durchaus berechtigte Frage, mMn. Vom Inhalt kann ich nur sagen, dass dieses Projekt für mich, in vielerlei Hinsicht, mein eigener "kleiner" Prolog zum Originalwerk von One Piece ist und noch werden wird. So spielt meine FF ca. 10 - 12 Jahre vor der aktuellen Handlung und ist nur so überfüllt mit unzähligen Parallelen und Anspielungen auf die Originalhandlung. Wenngleich sich meine Geschichte inzwischen aber auch immer mehr zu einem eigenen Werk, abseits des beabsichtigten, inoffiziellen Prologs, entwickelt. Mehr sei inhaltlich aber auch nicht verraten.
Komme wir also zur Sprache: Wie einige von euch vielleicht bereits bemerkt haben ist mein Schreibstil relativ schlicht gehalten. Anfangs war dieses Projekt lediglich als kleine Übergangsstation gedacht, um mich wieder etwas mehr mit dem Schreiben vertraut zu machen. Ideen, die ich für das erste, wirklich große, Projekt geplant hatte fing ich dann jedoch irgendwann an in diese FF mit zu integrieren, wodurch ich mich irgendwann in einer Art Zwickmühle wiedergefunden habe ... Denn an meinem bisherigen Schreibstil konnte ich nach fast 100 Kapitel nicht mehr großartig was ändern. Die vorherigen Kapitel noch einmal alle zu überarbeiten kam für mich nicht in Frage, da mir dazu einfach die Zeit fehlte. Besonders im Hinblick auf die weitere Dauer, die diese FF wohl betragen wird. Aktuellen Schätzungen zur Folge werden es am Ende rund 500 (!) Kapitel sein. Eine gewaltige Zahl, die selbst mich geschockt hat. Allerdings ist es, aufgrund von den jetzigen Dimensionen, in denen sich meine Geschichte befindet, absolut unabdingbar die Story in ihrer ganzen Hülle und Fülle zu erzählen. Dabei werdet ihr auf diverse bekannte Persönlichkeiten aus dem Originalwerk treffen. Jedoch hauptsächlich auf der Sete der Marine/Regierung. Personen anderer Parteien werden aber ebenso vertreten sein.
Um aber noch einmal auf meinen Schreibstil zurückzukommen ... Zwischenzeitlich versuche ich immer wieder etwas zu verändern und meinen Schreibstil etwas zeitgemäßer zu gestalten und auch mehr von meinem sprachlichen Können mit einfließen zu lassen. Drastische Veränderungen solltet ihr aber nicht erwarten, da, aufgrund der obigen erwähnten mangelnden Zeit, mir eine genauere Ausarbeitung einfach nicht möglich ist. Und längere Pausen kommen für mich, aufgrund der sowieso schon langen Dauer, die meine FF bereits beträgt und noch betragen wird, ebenfalls nicht in Frage.
Wer sich also mit einem etwas schlichterem Schreibstil arrangieren kann, interessiert an einer Art inoffiziellem Prolog des Originalwerks von One Piece ist und auf eine Geschichte mit diversen Verstrickungen steht, den würde ich hier natürlich jederzeit herzlich willkommen heißen!
Schon seit vielen Jahren herrschte ein angespanntes Klima unter der Zivilbevölkerung. Grund dafür war das Verhalten der Weltregierung und ihre Methoden. Seit einigen Jahren versuchten die Männer hinter der Regierung die Welt zu führen und anderweitige Ressourcen für sich zu beanspruchen. All das versuchten sie mit härteren Gesetzen oder auch mit verschärften Maßnahmen zu erreichen, was zwangsweise zu Widersprüchen innerhalb der Bevölkerung führte, die mit dieser Vorgehensweise, welche von der Regierung ausging, nicht einverstanden war, diese jedoch bis auf Weiteres versuchte zu akzeptieren, da ein haltloser Widerstand absolut zwecklos wäre. Dieser Konflikt brodelte nun schon seit vielen Jahren unterhalb der Oberfläche des menschlichen Empfindens und drohte nun, kurze Zeit nach dem Beginn der großen Piratenära, über zu kochen.
Diese Geschichte handelt von dem Werdegang eines Mannes, welcher sich für die Grundrechte der einzelnen Personen stark machte und für diese einstand. Jemand, der sich den Mut fasste etwas gegen die Korruption, welche von der Regierung ausging, zu unternehmen. Jemand, der keine Angst davor
hatte der Weltregierung offen Parolie zu bieten. Die Geschichte, welche der Beginn einer neuen und glänzenden Zukunft darstellte, beginnt genau hier!
Auf den Straßen der Stadt herrschte schon den ganzen Tag über ein lauter Trubel. Menschen aus aller Welt kamen hierher, um für ihre Waren zu werben und diese unter den Mann zu bringen. Die Insel war schon seit vielen Jahren für ihren hohen wirtschaftlichen Wert berühmt, da es sich dabei um die einzige bekannte Insel, neben dem Sabaody Archipel, handelte, auf der alle Magnetströme der Grandline gleichzeitig aufeinander trafen. Dieser Faktor machte diese Insel zu dem reinsten Paradies für alle Reisenden und ganz besonders für freiberufliche Händler, da diese dadurch ihre Waren an ein breiteres Publikum verkaufen konnten. Inmitten dem ganzen Trubel befand sich ein junger Mann, welcher gelassen durch die Straßen ging und einige Blickwechsel mit vereinzelten Händlern riskierte. Dieser Mann trug einen, ihm maßgeschneiderten, Anzug mit einer schwarzen Krawatte.
Er hatte braunes kurzes Haar, welches nach oben ragte. Als besonderes Merkmal befand sich um seinen Hals herum eine Kette, an der ein Ring befestigt war. Ebenso hatte er etwas, was so aussah wie eine Tätowierung, auf seiner gesamten linken Gesichtshälfte. Diese war komplett mit roter Farbe versehen und setzte sich aus drei übereinander liegenden, karoförmigen Mustern zusammen, die sich an den Ecken überschnitten. In deren Mitte befand sich je ein ausgefülltes rotes Karo.
„Hey, behaltet eure Hände gefälligst bei euch!“ hörte der Mann plötzlich eine weibliche Stimme um Hilfe rufen, woraufhin er keinerlei Zeit verschwendete und sich direkt zu dem Ort begab, von dem aus die Stimme zu hören war.
Dort angekommen bemerkte der mysteriöse Mann, wie eine junge Frau gerade dabei war von den Marinesoldaten, welche auf dieser Insel stationiert waren, gefangen genommen zu werden. Doch sah er derzeit noch keinen Grund sich in diesen Konflikt einzumischen. Stattdessen entfernte er sich ein Stück weit von dem Ort des Geschehens, bis er schließlich eine Parkbank entdeckte. Er entwendete unauffällig einem Mann, welcher an ihm vorbei ging, eine Zeitung, welche dieser in einer seiner Jackentasche mit sich trug und nahm daraufhin auf der Bank platz. Der Braunhaarige richtete die Zeitung so auf, dass sein Gesicht vollständig verdeckt wurde. Von außen konnte man nur noch sehen, wie in der Zeitung plötzlich zwei Löcher entstanden, durch welche der Mann hindurch sehen konnte. Er versuchte somit das Geschehen unbemerkt zu beobachten, als auch dem entsprechenden Gespräch zu lauschen, was ihm auch gelang.
„Das gehört mir! Gebt mir mein Buch zurück!“ schrie die Frau erneut, während ihr gerade ein paar Handschellen um die Handgelenke befestigt wurden.
„Vergessen Sie es … Denken Sie etwa wir wüssten nicht, wer Sie sind!?“ brüllte einer der Marinesoldaten daraufhin zurück, kurz nachdem ihm das Buch von einem weiteren Soldaten überreicht wurde. In diesem blätterte er kurz herum, bis er schließlich stoppte und das Buch einen Moment später wieder zu schlug.
„Sie sind Reika Watanabe, eine bekannte Attentäterin, welche sich in letzter Zeit mehr und mehr auf Anschläge auf hochrangige Marineoffiziere spezialisiert hat!“
Während der Soldat diese Anschuldigungen verkündete überreichte er das Buch, welches er der jungen Frau zuvor entwendet hatte, an einen weiteren Marinesoldaten, welcher daraufhin verschwand und in die Richtung des Marinestützpunktes der Insel lief. Als der mysteriöse Mann diese Worte hörte und bemerkte, wie der jungen Frau dazu nichts mehr einfiel war ihm bewusst, dass der Marinesoldat damit recht haben musste.
„Interessant“, gab der Braunhaarige daraufhin nur von sich.
Mit einem Mal erhob er sich von seinem Platz und begab sich mit großen, aber gleichzeitig langsamen Schritten und weiterhin hochgehaltener Zeitung in die Richtung der Marinesoldaten, welche kurz davor standen die junge Frau abzuführen. Diese warteten noch einen kurzen Moment, in der Hoffnung noch eine Reaktion irgendeiner Art und Weise von der jungen Frau im Bezug auf die Anschuldigungen zu erhalten, was jedoch nicht der Fall war. Plötzlich wurde der Marinesoldat, welcher vor Ort offenbar die Befehlsgewalt hatte, furchtbar wütend und zog seine Pistole aus dem Inneren seiner Jacke hervor.
„Kenzo, was tust du denn da? Vergiss nicht, wir sollten sie nur gefangen nehmen und dem Admiral überführen. Es war nie Teil unserer Aufgabe sie hier direkt an Ort und Stelle zu erschießen“, versuchte einer der anderen Soldaten auf den Mann einzureden, doch dieser stieß seinen Kameraden daraufhin nur zur Seite.
„Ich habe keine Lust auf ihre öffentliche Hinrichtung zu warten! Dieses Miststück hat uns schon so viele Probleme bereitet und zeigt dabei nicht mal einen Funken von Reue! Etwas anderes als den schnellen Tod hat so jemand wie sie überhaupt nicht verdient!“ schrie er zurück, woraufhin er seine Pistole entsicherte. Bereit zum Feuern.
Gerade, als er auf die junge Frau schießen wollte bemerkte er, wie ihm jemand von hinten auf die Schulter tippte.
„Verzeihung“, hörte er eine Stimme von hinten zu ihm reden, woraufhin er sich mit seiner entsicherten Waffe umdrehte. Mit einem Mal wurde der Arm von dem Soldaten, in welchem er die Pistole hielt, zur Seite gestoßen. Gleichzeitig sah er der Person, die sich ihm gegenüber befand ins Gesicht und bemerkte, wie diese mit ihrer linken Hand eine Zeitung vor eben dieses hielt, in welcher zwei Löcher für die Augen geschnitten wurden. Plötzlich löste sich ein Schuss, welcher die Menschen vor Ort in Panik versetzte. Sie begannen damit in Angst auszubrechen, woraufhin ein Chaos auf dem Marktplatz ausbrach. Die Geschäfte schlossen augenblicklich, Zivilisten verbarrikadierten sich in ihren Häusern und die Händler, welche kein Geschäft vor Ort hatten, nahmen sich so viel von ihrer Ware wie sie nur konnten und begaben sich in die Richtung des Hafens der Insel.
Inmitten dieses Chaos stand ein Konflikt zwischen dem Braunhaarigen und den Marinesoldaten kurz bevor.
„Behandelt man so eine Lady?“ fragte der junge Mann mit ironischem Unterton, woraufhin er die Zeitung von seinem Gesicht nahm, wodurch sein Gesicht nun deutlich zu erkennen war. Der Marinesoldat erschrak daraufhin kurz.
„Sie sind doch …“, begann er, doch ehe er fortfahren konnte holte der Mann bereits mit seiner linken Hand kurz weit aus und verpasste dem Marinesoldaten einen kräftigen Kinnhaken. Dieser fiel daraufhin zu Boden und blieb bewusstlos und regungslos am Boden liegen. Die restlichen Soldaten zögerten keine Sekunde, sondern zogen augenblicklich ihre Schwerter und griffen den Braunhaarigen frontal an.
Dieser zuckte nur kurz mit den Schultern und stürmte den Marinesoldaten daraufhin ebenfalls entgegen. Ehe sie sich versehen konnten hatte jeder von ihnen mindestens einen Schlag von dem jungen Mann zu spüren bekommen, woraufhin jeder von ihnen zu Boden ging, während der junge Mann sich bereits vor der jungen Frau befand, welche noch immer gefesselt war. Erst jetzt fing er an diese genauer zu mustern.
Ihr Name war ihm bereits seit einigen Monaten vertraut, doch hatte er diese Frau noch nie selbst zu sehen bekommen. Es handelte sich bei Reika Watanabe um eine rothaarige Frau, nicht älter als 25 Jahre. Sie hatte schulterlange und strähnige Haare, die sie stets offen trug. Sie war durchaus schlank und trug ein rotes, bauchfreies Top mit einem relativ tiefen Ausschnitt. Ebenso trug sie einen kurzen blauen Rock, als auch schwarze Stöckelschuhe.
Der Braunhaarige begann, nachdem er die junge Frau gemustert hatte, damit die Körper der bewusstlosen Marinesoldaten zu untersuchen, bis er schließlich den Schlüssel für ihre Handschellen gefunden hatte. Er bewegte sich erneut auf die junge Frau zu und trennte sie kurzerhand von den Ketten.
Reika griff sich einen kurzen Moment an ihre Handgelenke, welche ihr durch das Gewicht der Handschellen scheinbar geschmerzt hatten, bis sie sich wieder ihrem Retter zu wandte.
„Wer sind Sie? Und aus welchem Grund schützen Sie jemanden, der in den Augen der Marine als Kriminelle zu betrachten ist?“ fragte die junge Frau ihn, woraufhin dieser so wirkte, als wenn er sich schämen würde.
„Wo bleiben bloß meine Manieren“, fing er an, woraufhin er sich kurz verbeugte.
Einen kurzen Augenblick später richtete er sich jedoch wieder auf und sah der jungen Frau tief in die Augen, woraufhin sich ein kleines Grinsen auf seinem Gesicht breit machte.
„Mein Name ist Yamada D. Makoto!“
„Yamada … D. … Makoto …“ flüsterte sie vor sich hin, während sie den jungen Mann verblüfft betrachtete. Dieser machte auf sie einen äußerst selbstbewussten Eindruck, doch schien er auch gerne etwas herumzualbern, wie sie an seinem Auftreten gegen die Marinesoldaten nur unschwer erkennen konnte. Doch dieser Name … Sie wusste, dass sie diesen schon mal irgendwo gehört hatte. Die Frage war jetzt nur noch wo und in welchem Zusammenhang. Ebenso blieb ihre Frage, wieso er ihr half, obwohl sie doch ganz offensichtlich gegen die Marine und die Regierung agierte.
„Sie haben meine Frage nicht beantwortet“, gab Reika nach kurzem Schweigen schließlich von sich. Makoto rückte seine Krawatte etwas zurecht, welche durch den kurzen Kampf mit den Marinesoldaten etwas unordentlich wirkte, ehe er auf die besagte Frage einging.
„Ich kenne Sie … Und ich bin auf der Suche nach Leuten wie Ihnen“, erklärte er der jungen Frau, woraufhin diese kurz erschrak.
„Sie suchen nach Leuten wie mich? Was genau meinen Sie damit?“ hackte diese nach.
Scheinbar fiel es ihr sehr schwer neuen Leuten zu vertrauen, selbst wenn es sich dabei um jemanden handelte, der sie so eben vor dem Gefängnis und einer späteren Hinrichtung bewahrt hatte.
„Ich suche einfach nach Personen, die so sind wie ich. Menschen, die die Marine und die Regierung genauso sehr verachten, wie ich es tue. Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Reika Watanabe. Und, sollten die Geschichten um Sie wahr sein, so werde ich jemanden wie Sie es sind in meiner
Bewegung sehr gut gebrauchen können!“ erklärte der junge Mann ihr schlussendlich. Sie schien etwas verwirrt auf seine Erklärung zu reagieren. Menschen wie sie? Eine Bewegung, in der Personen wie sie benötigt werden? Von was für einer Bewegung war hier die Rede? Trotz der Antworten, die sie erhielt,
stellten sich ihr immer mehr Fragen.
„Verzeihung, aber von was für einer Bewegung sprechen wir hier?“ hackte sie interessiert, doch gleichzeitig misstrauisch, nach, woraufhin der Gesichtsausdruck von Makoto sich plötzlich veränderte. Während dieser zuvor noch sehr gelassen und fröhlich wirkte, schien er nun zu versuchen ernster und seriöser zu wirken. Für einen kurzen Moment trat Stille ein, während sich ihre Blicke durchgehend trafen. Es schien fast so, als würde es um sie herum
vollkommen still werden, wobei es immer noch vereinzelte Händler gab, die versuchten vom Ort des Geschehens zu flüchten. Plötzlich wurde Makoto wieder
lockerer und gelassener, was sich auch in seinem Blick widerspiegelte.
„Wenn Sie das erfahren wollen, dann werden Sie wohl oder übel beitreten müssen“, gab er nur mit einem breiten Lächeln von sich, woraufhin er einige lautstarke Lacher folgen ließ. Der Blick von Reika verfinsterte sich urplötzlich, woraufhin der junge Mann kurz erschrak. Sie versuchte ihre angestaute Wut und ihre Aggressionen für sich zu behalten, doch konnte sie es nicht länger, bis sie schließlich explodierte.
„Das ist das wohl Dümmste, was ich jemals gehört habe!“ schrie sie dem Mann entgegen, woraufhin dieser aufhörte zu lachen und die rothaarige Frau nur mit einem verwirrten Blick musterte.
„Nennen Sie mir nur einen Grund, weshalb ich mich jemanden wie Ihnen, der sich offenbar nicht mal selbst ernst nehmen kann, anschließen sollte!“ fügte sie mit lauter und aggressiver Stimme noch hinzu, woraufhin Makoto’s Lachen verstummte. Sein Blick wurde erneut ernster und seriöser. Doch dieses
Mal änderte es sich nicht wieder so schlagartig wie zuvor.
„Weil ich Ihnen ihr Buch wieder beschaffen kann!“ erklärte er ihr ohne eine einzige Miene zu verziehen.
Ihr Buch? Selbst die Entwendung ihres Buches durch die Marinesoldaten schien dem Mann nicht entgangen zu sein. An dem Gesichtsausdruck von Makoto konnte Reika erkennen, dass er es durchaus ernst meinte, doch war ihr schleierhaft, wie er dachte das zu bewerkstelligen. Die Marine war auf
dieser Insel sehr stark vertreten. Es befand sich hier ein gut ausgestatteter Stützpunkt der Marine, für dessen Sicherheit eine Person zu ständig war, die
innerhalb der Rangliste der Marine sehr weit oben stand.
„Wissen Sie überhaupt was Sie da reden?“ fragte die Rothaarige den Anzugträger, woraufhin sich dieser ein erneutes Grinsen nicht verkneifen konnte.
„Meinetwegen halten Sie mich für größenwahnsinnig, aber ich weiß ganz genau wovon ich da rede. Ich weiß, dass die Marine hier sehr stark vertreten ist und ich weiß, dass die Leitung hier niemand anderes als Konteradmiral Takeru hat. Doch ebenso müssten Sie auch langsam mal begreifen, wer genau hier eigentlich vor Ihnen steht!“ erklärte er der jungen Frau, woraufhin diese ihn nur verwirrt musterte und für einen Moment ein, etwas
peinliches, Schweigen zwischen den beiden eintrat.
„Sollte ich das?“ fragte sie schließlich, woraufhin sie dieses Schweigen wieder brach.
Makoto stand nur vor ihr und wedelte ein wenig mit seinen Händen vor seinem Körper herum, um auf seine Statur und sein Wesen an sich intensiver aufmerksam zu machen, doch Reika sah ihn weiterhin nur verwirrt an. Als der Braunhaarige bemerkte, dass auch seine Geste mit den Händen nicht dazu
führte, dass sie ihn erkannte, ließ er einen kurzen Seufzer folgen, doch richtete er sich kurze Augenblicke später wieder vollständig auf.
„Ich bin Yamada D. Makoto! Ehemaliger Vizeadmiral des Marinehauptquartiers und Gründer der einzigen Bewegung, die es sich zum Ziel gesetzt hat den Sturz der derzeitigen Regierung heraufzubeschwören!“
Zu seiner Überraschung musterte die rothaarige Frau ihn jedoch noch immer mit verwirrten Blicken, was auch ihn etwas stutzig machte. Er wirkte verzweifelt und schien nicht zu wissen, wie er sie noch intensiver mit seiner Person vertraut machen sollte.
„Dann verraten Sie mir doch mal wie viele Männer ihre Bewegung bisher für sich gewinnen konnte“, hackte diese nach einigen Momenten des Stillschweigens schließlich nach.
Makoto griff sich verlegen an den Hinterkopf und fing an bescheiden zu lächeln, ehe er auf ihre Frage einging.
„Tja, das ist der Knackpunkt … Sie wären die erste Person“, erwiderte er ihr, woraufhin er erneut begann lautstark zu lachen.
Ehe Reika auf seine Aussage eingehen konnte bemerkte der Braunhaarige, wie sich den beiden einige Männer näherten. Aus weiter Ferne hörte er, wie diese sich gegenseitig zu riefen in welche Richtung sie müssten. Ebenso fielen ihm ihre Schritte auf, die immer näher in ihre Richtung kamen und dadurch immer deutlicher zu hören waren. Er packte die rothaarige Frau am Arm und zog diese in eine dunkle Seitenstraße, in welcher auch er sich zu ihr
gesellte, um sich vor den Wachen zu verstecken, die gerade am Marktplatz auftauchten. Als diese den Marktplatz schließlich erreichten sahen sie sich
eine Weile in der Umgebung um, konnten jedoch niemanden entdecken, der auf die Beschreibungen der beiden passten. Einige Augenblicke blieben sie noch dort, in der Hoffnung doch noch jemanden zu finden, was jedoch nicht der Fall war. Kurz darauf machten sie sich wieder auf dem Weg zurück zu ihrem Stützpunkt.
Währenddessen wurden die Körper von Makoto und Reika äußerst nahe aneinander gedrückt, was unter anderem daran lag, dass sich der Braunhaarige eine Gasse ausgesucht hatte, die ausgesprochen eng erschien. Die junge Frau errötete leicht, als sich ihre Brüste etwas an den Oberkörper von Makoto pressten, als sie schließlich jedoch ein Bild bemerkte, welches hinter diesem an einer Wand befestigt wurde. Oben auf dem Plakat war eine dick gedruckte Schrift zu erkennen, die das Wort „Wanted“ zeigte, während darunter ein Bild mit einem Gesicht darauf abgebildet war. Da es in der kleinen Gasse ebenso dunkel wie eng war konnte Reika das Gesicht der abgebildeten Person kaum erkennen. Erst bei genauerem Hinsehen und beim Vergleichen zwischen dem Gesicht auf dem Plakat und dem von Makoto erkannte sie, dass es sich dabei zweifelsohne um eben diesen handeln musste.
„Gut, ich denke sie sind weg“, gab der Braunhaarige kurz darauf von sich, woraufhin die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen wurde.
Kurz nachdem dieser die Gasse wieder verlassen hatte und sich auch Reika wieder zurück auf die Straße begeben wollte, riskierte sie einen letzten und intensiven Blick auf das Plakat. Jetzt war sie sich ganz sicher. Der Mann, der sie zuvor vor den Marineeinheiten gerettet hatte, wurde steckbrieflich gesucht. Das Gesicht auf dem Steckbrief gehörte ganz klar zu ihm. Mit leiser Stimme verlas sie für sich die Daten, die sich ebenfalls noch auf dem Steckbrief befanden.
„Dead Or Alive – Yamada D. Makoto – 310.000.000 ”, flüsterte sie leise vor sich hin.
Einen kurzen Moment später verließ auch sie schließlich die Gasse und wandte sich, ohne großartig zu zögern, dem Mann zu, welcher sie bereits ein zweites Mal vor den Marinetruppen gerettet hatte.
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag“, begann sie, woraufhin sich Makoto ihr erneut zu drehte, kurz nachdem er sicher ging, dass kein einziger Marinesoldat mehr in ihrer Nähe war.
„Ich höre“, antwortete dieser nur, während die Rothaarige einen kurzen Seufzer von sich gab.
„Ich werde mich Ihnen anschließen, aber nur unter einer Bedingung“, fuhr sie fort, woraufhin Makoto jedoch nichts erwiderte, sondern darauf wartete, dass sie ihm ihre bereits angekündigte Bedingung auch verraten würde.
„Bringen Sie mir mein Buch zurück, welches mir entwendet wurde und helfen Sie mir dabei Konteradmiral Takeru zu Fall zu bringen!“
Gelassen schlenderte Makoto durch die Straßen der Stadt. Von seiner Begleiterin fehlte jedoch jede Spur. Diese schien an einer offenen Konfrontation mit der Marine kein Interesse zu haben. Der Braunhaarige konnte in der Ferne bereits den Marinestützpunkt der Insel erkennen, den er zielstrebig ansteuerte. Um ihn herum befanden sich vereinzelte Personen, die jedoch, kurz nachdem sie den jungen Rebellen erkannten, direkt das Weite suchten oder sich irgendwo in ihrer Umgebung versuchten zu verstecken. Scheinbar hatte die Nachricht von seinem Auftritt gegenüber der Marine bereits sämtliche Bewohner der Insel erreicht. Makoto konnte daraufhin jedoch bloß mit einem Lächeln reagieren. Es amüsierte ihn, dass die Menschen solch eine Angst vor ihm hatten, ohne überhaupt wirklich zu wissen, weswegen.
Jetzt blieben ihm nur noch einige Minuten, dann würde er den Marinestützpunkt erreichen. Dieser befand sich am Ende der Straße, welche er gerade entlang lief. Bei dem Gedanken daran bald auf ihn zu treffen konnte er sich ein weiteres Lächeln nicht verkneifen.
Zur selben Zeit stürmten einige Marinesoldaten in die Richtung des Stützpunktes. Dabei handelte es sich um die Einheit, die zuvor damit beauftragt wurde in der Stadt nach Makoto und Reika zu suchen, welche sie jedoch nicht finden konnten. Sie bewegten sich auf den Turm zu, der sich in dem von Mauern umgebenen Gebiet befand, und liefen die Treppenstufen hinauf. Bis hin zur obersten Etage. Dort angekommen klopfte einer von ihnen mit seiner rechten Hand an die Tür, wartete kurz darauf, dass jemand von Innen ihnen ein Zeichen gab hineinzukommen, was schließlich durch eine kleine Bemerkung erfolgte.
„Herein“, ertönte eine tiefe Stimme aus dem Zimmer, vor dem sich die Marinetruppe befand.
Kurz darauf öffnete sich die Tür und die Soldaten traten hinein. Ohne zu zögern reihten sie sich vor dem Schreibtisch, der sich inmitten des Raumes befand, aneinander und begannen damit zu salutieren. An dem Tisch befand sich jedoch niemand. Stattdessen stand eine überdurchschnittlich muskulöse
Person an dem Fenster, deren Blick nach draußen auf den Innenhof gerichtet war. Sie bemerkte zwar das Auftauchen ihrer Soldaten, empfand es jedoch nicht als notwendig ihnen mehr Aufmerksamkeit als nötig zu widmen. Sie lehnte lediglich ihren Kopf etwas über die linke Schulter, um die Soldaten so durch einen winzigen Augenwinkel erkennen zu können.
„Und, konntet ihr die beiden ausfindig machen?“ fragte sie ihre Männer nur mit bedrohlich wirkender Stimme.
Diese schluckten einmal kurz, bis sich schließlich einer von ihnen aus der Masse hervorhob und sich dazu entschloss auf die Frage einzugehen.
„So leid es uns tut, aber nein. Wir konnten Yamada D. Makoto und Reika, die Attentäterin, nicht ausfindig machen! Offenbar befinden sie sich nicht länger auf der Insel. Wir haben wirklich überall nach ihnen gesucht, Sir!“
Nach dieser Antwort konnten die Marinesoldaten feststellen, wie sich auf dem Gesicht ihres Vorgesetzten ein kleines Lächeln breitmachte.
„Ihr scheint vergessen zu haben mit wem wir es hier zu tun haben! Reika, eine seit Jahren bereits aktive Attentäterin, die sich auf den Mord an hochrangigen Marineoffiziere und Beamten der Weltregierung spezialisiert hat, nun auch mich ins Visier genommen hat und für ihre Verbrechen bereits
weltweit gesucht wird und Yamada D. Makoto, ehemaliger Vizeadmiral des Marinehauptquartiers! Er kennt jeden Trick, den wir auch kennen und noch mehr.
Makoto hat eine bessere Ausbildung durchlaufen, als jeder von Ihnen hier im Raum … Mich eingeschlossen! Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass er noch auf der Insel ist, dann ist er es auch noch!“
Mit diesen Worten richtete er seinen Blick wieder vollständig nach draußen und begutachtete den Hof seines Stützpunktes.
Plötzlich bemerkte er, wie sich eine fremde Person, die eindeutig nicht zu seinem Personal gehörte, dem Stützpunkt näherte. Diese schlenderte mit einigen gelassenen Bewegungen in die Richtung des Turms, in welchem er sich zur Zeit aufhielt. Erneut machte sich auf seinen Lippen ein Lächeln breit.
„Was macht Sie denn da so sicher, Konteradmiral Takeru?“ hakte schließlich einer der anwesenden Soldaten nach.
Mit einem Mal drehte sich dieser um 180 Grad und gewehrte der Einheit nun einen Blick auf die gesamte Vorderseite seines Körpers. Er trug einen typischen Marinemantel, eine Marinemütze und eine normale blaue Hose. Unter seinem Mantel befand sich jedoch keine weitere Kleidung, sodass er den Anwesenden einen Blick auf seinen vernarbten Oberkörper gewehrte. Scheinbar hatte er bereits viele Kämpfe geschlagen. An seiner linken Hüfte war eine Schwertscheide angebracht.
„Weil er bereits hier ist!“ erklärte er seinen Truppen, woraufhin er sich auf den Weg nach draußen machte. Dicht gefolgt von den verwirrten Marinemitgliedern, mit denen er zuvor noch über diverse Angelegenheiten gesprochen hatte.
Währenddessen bewegte sich Makoto mit großen Schritten in die Richtung des Turmes zu, in welchem sich für gewöhnlich die Person befand, die für die Befehlsgewalt über jenen Stützpunkt verantwortlich ist. Plötzlich ertönte ein lautes Geräusch, woraufhin er einen kurzen Blick nach hinten wagte. Dabei bemerkte der Braunhaarige, wie die Tore hinter ihm, die den Eingang zum Stützpunkt darstellten, von einzelnen Marinesoldaten geschlossen wurden,
woraufhin er kurz grinsen musste. Offenbar hatte er damit bereits gerechnet oder schien dies sogar zu wollen. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne,
während er weiterlief, als ihm plötzlich einige Gewehre ins Gesicht gehalten wurden. Nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Mit einem Mal blieb Makoto schließlich stehen und ließ einen verwirrten und zugleich überraschten Blick folgen.
„Hoppla“, kam es nur aus seinem Mund, während er bemerkte, wie sich vor ihm bereits dutzende von Marinesoldaten aufgebaut hatten. Offenbar befand sich jeder der dort stationierten Offiziere, welcher nicht gerade in der Stadt unterwegs war, vor Ort und bedrohte ihn nun mit dessen Waffe.
Nur einen Augenblick später machte sich eine weitere Person bemerkbar, welche, alleine durch ihre Körpergröße, bereits aus der Masse der Soldaten heraus stach.
„Makoto, was verschafft mir das Vergnügen deines Besuches?“ fragte diese mit gehässigem Unterton, während sie sich langsam aber sicher auf den ehemaligen Marineoffizier zu bewegte.
„Nun, mir scheint als hätten deine Männer einer jungen Frau ihr, für sie, wertvolles Buch entwendet. Und na ja, alles was ich will ist, dass du mir das Buch gibst, ich kann es ihr wieder geben und wir alle gehen wieder zufrieden unserer Wege. Na, was hältst du davon, mein alter Kamerad?“ erwiderte ihm der Braunhaarige, woraufhin er ein breites Grinsen folgen ließ. Der Konteradmiral konnte auf diese Bemerkung nur einen leisen Seufzer von sich geben.
„Du bist wirklich noch immer der selbe respektlose Mistkerl wie damals, zu Zeiten deines Amtes als Vizeadmiral der Marine! Du weißt doch genauso gut wie ich, dass ich dir einen derartigen Gegenstand niemals freiwillig aushändigen werde! Ebenso sollte dir bewusst sein, dass ich dich nun unmöglich entkommen lassen kann!“
Während sich Takeru weiter auf seinen ehemaligen Kollegen zu bewegte, wurde diesem eines der Gewehre der Soldaten so nah ans Gesicht gehalten, dass es seine Haut ein wenig streifte, woraufhin er dieses mit einem leichten Handschlag in Richtung Boden beförderte. Er ging ein paar Schritte nach rechts, woraufhin sich auch die Marinesoldaten anders positionierten. Der Konteradmiral war schließlich so nah herangerückt, dass er sich bereits hinter der ersten Reihe seiner Soldaten befand.
„Ich dachte das hätten wir hinter uns gelassen“, erwiderte ihm, nach kurzem Schweigen, der Braunhaarige mit gehässigem Unterton, woraufhin der Konteradmiral mit dem Ziehen seines Schwertes reagierte.
„Im Namen der Marine … Verhafte ich Sie hiermit, ehemaliger Vizeadmiral Yamada D. Makoto!“
Mit einem Mal stürmten ein paar der Soldaten, welche ebenfalls ihre Schwerter gezogen hatten, mit lautstarkem Gebrüll auf ihn zu, woraufhin der Braunhaarige schließlich in Kampfposition ging. Den ersten beiden Angriffen konnte er noch geschickt ausweichen, in dem er ihnen mit ein paar einfachen Ausweichschritten entging. Die dritte Klinge traf ihn jedoch direkt an seinem Oberkörper. Makoto fiel mit dem ganzen Körper zurück, wodurch sein Blick in Richtung Boden gerichtet wurde. Von seinem Körper tropfte plötzlich eine eigenartige Substanz auf den Boden, woraufhin sich auf dem Gesicht des entsprechenden Soldaten ein Lächeln breitmachte. Dieser dachte bereits, dass er seinen Gegner getötet hätte und dass die Substanz, die dort zu sehen war, Blut war, was jedoch nicht der Fall war. Der Soldat riskierte einen kurzen Blick nach unten und musste feststellen, wie die Stelle, an der die Tropfen
aufschlugen, anfing zu qualmen. Der schockierte Gesichtsausdruck von Makoto verwandelte sich plötzlich in einen selbstsicheren Blick.
„Zu früh gefreut“, gab er kurz von sich, woraufhin er mit seiner rechten Hand ausholte und dem betreffenden Soldaten direkt ins Gesicht schlug. Dieser flog dadurch ein Stück zurück, wurde jedoch wieder zurück zu Makotos Körper befördert, welcher ihm einen weiteren Schlag ins Gesicht verpasste. Während der Soldat dabei war das Bewusstsein zu verlieren bemerkte er, wie seine Hand und das Schwert, welches sich in dieser befand, langsam aber sicher von dem Körper des ehemaligen Vizeadmirals aufgenommen wurde.
„Logia … kräfte?“, stotterte dieser mit letzter Kraft noch heraus, woraufhin sich seine Hand schließlich vom Körper des Braunhaarigen löste und er auf einige weitere Offiziere krachte, die daraufhin zu Boden gingen. Die anwesenden Marinesoldaten wirkten plötzlich nicht mehr so siegessicher, wie sie es bisher taten, sondern machte sich auf ihren Gesichtern die pure Angst bemerkbar. Makoto jedoch konnte nicht anders, als erneut zu lächeln. Er positionierte sich wieder in seiner üblichen Kampfhaltung. Das Loch in seinem Bauch schloss sich schließlich, doch tropfte nun etwas von dieser Substanz von seinen Händen.
„War das etwa schon alles?“
Makoto warf einen flüchtigen Blick auf seine Hände und bemerkte, wie von diesen einige Tropfen der Substanz, aus welcher sein Körper scheinbar bestand, hinunter tropften. Aber nicht nur seine Hände, sondern noch viele andere Bereiche seines Körpers fingen an sich zu verflüssigen, während der Herzschlag des Braunhaarigen deutlich intensiver zu sehen war, als zuvor. Er starrte einige Augenblicke ins Leere, bis er schließlich mit lautem Geschrei aufsprang und wie wild durch die Gegend rannte. Es schien fast so, als würde er starke Schmerzen verspüren. Makoto blieb nach einiger Zeit jedoch stehen und begann damit Luft zu holen und diese auf seine Hände zu pusten. Während er versuchte seine Schmerzen zu lindern sahen ihn die Marinesoldaten nur verwirrt an. Sie verstanden nicht wie jemand von seinen eigenen Teufelskräften solch schlimme Schmerzen verspüren konnte.
Takeru konnte jedoch nicht anders, als lautstark los zu lachen.
„Du scheinst deine Teufelskräfte immer noch nicht richtig im Griff zu haben, was?“ fragte dieser mit spöttischer Stimme, während er sich ein weiteres Stück auf seinen ehemaligen Kameraden zu bewegte, was ihm seine Männer nachtaten.
Makoto richtete seine, mit tränengefüllten, Augen auf den Konteradmiral, der sich langsam aber sicher auf ihn zu bewegte.
„Du verstehst nicht … Es liegt nicht an meinen Teufelskräften. Die hab ich inzwischen eigentlich ganz gut im Griff“, begann er zu erläutern, kurz bevor er seine Augen für einen Moment schloss. Die Marinesoldaten blieben daraufhin stehen und fingen an ihn erneut zu mustern. Sie konnten ihm jetzt zwar nicht in seine Augen sehen, doch erkannten sie an seiner Körperhaltung, dass er sich wieder gefangen hatte und sich für seinen nächsten Schritt bereit machte. Die Soldaten mussten feststellen, wie sein Körper wieder damit sich zu verfestigen, woraufhin er seine Augen wieder öffnete.
„Es liegt an meinem Körper. Diesen auf meine Kräfte oder viel mehr meinen persönlichen Umgang mit diesen Kräften einzustimmen ist nicht gerade einfach“, fuhr er fort, während die Marine, zu ihrer Verwunderung feststellen musste, dass sein Körper wieder eine feste Form hatte und die Substanz, die zuvor von einzelnen Bereichen seines Körpers tropfte, nicht länger zu sehen war. Einer von ihnen wandte sich schließlich ihrem Vorgesetzten zu, in der Hoffnung, dass dieser ihnen Aufschluss geben könnte.
„Sir, können Sie uns sagen, was hier gerade vor sich geht?“ fragte einer der Soldaten verwirrt den Konteradmiral.
Takeru würdigte sie jedoch nicht eines Blickes, sondern konzentrierte sich weiterhin auf den abtrünnigen Marineoffizier, der vor ihm stand und ihn angrinste.
„Yamada D. Makoto hat von einer Teufelsfrucht gegessen. Einer ganz speziellen, die einen glauben lässt, dass er immun gegen jede Art von physischen Angriffen wäre. Doch dem ist nicht so! In Wahrheit …“
Weiter kam er jedoch nicht mehr. Sowohl er, als auch seine Männer stockte kurz der Atem, als sie bemerkten wie der Braunhaarige plötzlich ein Schwert aus seiner rechten Handfläche herauszog.
„Hey, das ist doch mein Schwert!“ rief einer der Soldaten, der zuvor noch von Makoto niedergeschlagen wurde. Bei dem Schwert handelte es sich um das, welches er zuvor in seinen Körper aufgenommen und sich dadurch einen gewissen Vorteil gegen einen der Soldaten erarbeitet hatte.
Der Braunhaarige zuckte daraufhin nur kurz mit den Schultern.
„Tja, und jetzt ist es meins“, gab er nur mit gehässigem Unterton von sich, gefolgt von einem Zucken der Schultern.
Währenddessen kniete eine rothaarige Frau auf dem Dach des Turmes vom Marinestützpunkt und blickte hinunter auf den großen Hof, auf welchem vor wenigen Augenblicken ein Tummelt entstanden war. Dabei handelte es sich um den Konflikt zwischen Makoto und Takeru und dessen Soldaten.
Offenbar hatte die Frau, die den Braunhaarigen zu diesen Kampf gedrängt hatte, Reika, dieses Aufeinandertreffen die ganze Zeit über mit angesehen. Sie lächelte nur ein wenig und beobachtete weiterhin das Geschehen, das sich dort unten abspielte.
„Nur weiter so … Makoto!“
Für einen kurzen Moment trat Schweigen ein, bis der Konteradmiral jedoch damit begann seine Erklärung fortzusetzen.
„Wie ich bereits sagte, es mag den Anschein haben, als hätte er von einer Logiafrucht gegessen, doch in Wahrheit ..."
Auch dieses Mal gelang es ihm nicht seine Ansprache zu beenden. Ehe er sich versehen konnte stürmte Makoto auf seinen Gegner zu und richtete seine Klingenspitze direkt auf den Oberkörper von eben diesem. Dieser hielt kurz inne, fasste mit seiner rechten Hand an den Griff seines Schwertes und zog dieses mit einem Ruck heraus. Ein lauter Knall, gefolgt von einer gewaltigen Druckwelle erfolgte, woraufhin einige der umliegenden Soldaten von den Beinen gerissen wurden und somit zu Boden fielen. Die Klingenspitze von Makoto wurde jedoch von Takerus Schwert abgewehrt.
In diesen kurzen Augenblicken rührte sich keiner der beiden von der Stelle. Es schien fast so, als wären sie sich im Schwertkampf absolut ebenbürtig, bis der Konteradmiral jedoch ein erneutes Grinsen folgen ließ, was ihm sein Gegenüber bloß erwiderte.
„Was soll das denn werden, Makoto?" fragte Takeru seinen Gegenüber, woraufhin diesem ein leichtes Grinsen entwich.
„Wieso denn die ganze Spannung rauslassen und deinen Männern erzählen, um was für eine Fähigkeit es sich bei meinen Teufelskräften handelt. Lass es sie doch selber herausfinden. Wo bliebe denn der Spaß, wenn jeder so spießig wäre, wie du es bist?" erwiderte ihm Makoto, herablassend wie schon die ganze Zeit über.
„Du solltest eines nicht vergessen, und zwar ...“
Er hielt kurz inne, woraufhin er die Klinge des Braunhaarigen etwas weiter in dessen Richtung preschte. Dieser reagierte darauf jedoch nicht großartig, sondern begann er lediglich damit die momentane Lage zu mustern.
„Dass du eine komplette Niete im Schwertkampf bist!“ fügte der Konteradmiral mit lautstarkem Gebrüll hinzu. Er presste das Schwert von Makoto mit noch mehr Kraft in dessen Richtung, woraufhin dieser bloß einen zugleich erstaunten, jedoch auch überraschten Blick folgen ließ. Gefolgt von dem Zersplittern der Klinge seines Schwertes. Ehe diese zersprang drückte er sich mit seinem Körper etwas in die Richtung von Takeru und presste sich, als er bemerkt hatte wie sein Schwert anfing Risse zu bekommen, mit aller Kraft von diesem weg.
Während der Konteradmiral mit gezogenem Schwert da stand und zum Kampf bereit war, richtete sich Makoto langsam aber sicher wieder auf. Seine Ernsthaftigkeit verwandelte sich schlagartig in einen Schauder, was sowohl Takeru als auch dessen Männer überraschte.
„Oh nein, bitte hab erbarmen mit mir! Du bist ja so viel stärker als ich! Ich bitte dich … Nimm meine Entschuldigung an und mach mit mir was du willst, nur … Bitte tu mir nicht weh!“ rief er ihm mit tränengefüllten Augen entgegen, während er auf die Knie fiel. Die Hände vor seinem Körper aufgebaut, so als würde er anfangen zu beten. Für den leicht reizbaren Konteradmiral war das zu viel. Er schien sich sichtbar über sein Gegenüber aufzuregen. Ehe sich Makoto und die umliegenden Marinesoldaten versehen konnten stürmte Takeru bereits mit gezogener Waffe auf seinen Gegner zu. Der Braunhaarige sah diesen jedoch bloß verwundert an.
„Ich hab mich geirrt … Du bist inzwischen sogar noch respektloser, als du es zu deiner Zeit bei der Marine warst!“ brüllte der Konteradmiral diesem entgegen, woraufhin er seine Klinge direkt auf diesen zu bewegte. Er holte weit aus und schlug diese direkt auf die rechte Wange des ehemaligen Vizeadmirals, in der Hoffnung ihn so ernsthaft verletzen zu können.
Für einen Moment dachte er, dass er diesen zumindest verletzen konnte, während ihn seine Soldaten bereits bejubelten. Doch ehe er sich versah richtete sich der Blick von Makoto schlagartig auf Takeru, welcher ihn nur verwundert musterte.
„Pech gehabt“, gab dieser nur kurz von sich, woraufhin er mit seinem rechten Bein kurz ausholte und den Konteradmiral mit einem heftigen Tritt zurück in die Richtung seiner Männer beförderte. Von diesen wurden einige von ihrem stabilen Vorgesetzten mitgerissen, wodurch sie gemeinsam mit diesem gegen die Wände des Turmes krachten. Eine Rauchwolke entstand und für einen Moment schien es so, als wären sie allesamt am Ende ihrer Kräfte,
als sich plötzlich eine Person aus der Rauchwolke erhob. Alleine am Schatten dieser Person konnte Makoto bereits erkennen, dass es sich dabei um Takeru handeln musste.
„Nicht schlecht … Es scheint fast so, als wenn auch du in den vergangenen Jahren gewisse Fortschritte gemacht hättest“, gab der Braunhaarige nur lässig von sich, woraufhin der Konteradmiral schließlich aus der Rauchwolke heraustrat. Sein Körper wurde von einzelnen Verletzungen geziert, die er sich bei dem Aufprall zugezogen hatte. Er richtete seinen, inzwischen hasserfüllten, Blick direkt auf seinen ehemaligen Kameraden, woraufhin dieser für einen Moment erschrak. Er hatte völlig vergessen, wie furchterregend Takerus Ausstrahlung sein konnte.
„Denkst du allen ernstes, ich hätte die Geschichten, die mir und den anderen Offizieren aufgetischt wurden, wirklich geglaubt?“ schrie er diesem entgegen, woraufhin sich ein weiteres Lächeln auf den Lippen des Braunhaarigen breit machte. Takeru holte für einen kurzen Moment tief Luft, bis er schließlich fortfuhr.
„Ich habe nie wirklich geglaubt, dass du damals getötet worden bist!“
Makoto ließ einen kurzen Seufzer folgen.
„Das hätte mich bei dir auch wirklich gewundert“, erwiderte er schließlich dem Konteradmiral auf dessen letzte Bemerkung.
Dieser ließ von seinem Zorn nicht ab, sondern fixierte sich weiterhin auf den Braunhaarigen, während dieser ihn nur angrinste.
„Nach allem, was zwischen uns vorgefallen ist“, begann Takeru.
„Nach alledem hatte ich immer gehofft, dass ich noch einmal eine Chance wie diese hier bekommen würde … Die Chance dich endlich in einem fairen Kampf zu besiegen und zu beweisen, dass ich der Stärkere von uns beiden bin!“ fuhr dieser mit lautstarkem Gebrüll fort.
Makoto erschrak kurz. Er kannte Takeru schon viele Jahre, doch hätte er nicht für möglich gehalten, dass er sich so sehr an die Vergangenheit klammern würde. Für ihn war der Konteradmiral schon immer eine sehr hartnäckige Persönlichkeit gewesen. Doch die Tatsache, dass er trotz der Todeserklärung vom Braunhaarigen alles daran setzte stärker zu werden, um diesen irgendwann doch noch mal zu übertreffen und in einem Kampf zu bezwingen, überraschte selbst ihn.
Flashback:
„Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Beförderung zum Vizeadmiral, Yamada D. Makoto!“ ertönte eine laute Stimme aus einem geschlossenen Raum.
Aus dem Inneren war sowohl Applaus als auch Jubel zu hören, was dem neuen Vizeadmiral gewidmet war. Dieser erhob sich von seinem Platz, kurz nachdem seine Beförderung durchgeführt wurde, während jeder der dort Anwesenden sich ihm näherte und ihn zu seinem Erfolg beglückwünschte. Plötzlich war ein lautes Geräusch aus dem Raum zu hören, was die Aufmerksamkeit von sämtlichen Offizieren auf sich zog, die sich vor Ort befanden. Am anderen Ende des Tisches befand sich eine Person, deren Gesicht von einer Marinemütze verdeckt war. Dieser schien mit seiner Faust auf den Tisch geschlagen zu haben, was den lauten Knall zur Folge hatte. An der Stelle, an der seine Faust eingeschlagen hatte, war ein großes Loch zu erkennen, das sich in dem Eisentisch gebildet hatte. Mit einem Mal richtete die Person ihren Blick nach vorne. Auf sämtliche Personen, die sich bereits am anderen Ende des Raumes aufhielten, um Makoto zu seiner Beförderung zu beglückwünschen. Bei dem Offizier handelte es sich um Takeru.
„Was zum Teufel soll das Ganze hier eigentlich? Mir wurde gesagt, dass ich heute zum Vizeadmiral befördert werden würde! Wieso also hat man sich plötzlich dazu entschieden diesem Grünschnabel, statt mir, eine derartige Position zu geben?“ schrie dieser mit lautstarkem Gebrüll durch das gesamte Zimmer, woraufhin für einen kurzen Moment Stille eintrat. Für ein paar Augenblicke brachte es niemand fertig auch nur ein Wort zu dieser Anmerkung herauszubringen. Niemand der Anwesenden wollte den Konteradmiral noch mehr reizen, als er es ohnehin schon war, da sie alle genau wussten wie er darauf reagieren würde.
„Ganz einfach …“, ertönte plötzlich eine Stimme, die aus der Richtung des Ausganges zu hören war. Mit einem Mal wandten sich alle Personen im Raum, selbst Takeru, dieser zu.
Vor ihnen befand sich ein großgewachsener Mann, Anfang 30, mit braunen Haaren und einer kleinen Narbe, die über das linke Auge verlief. Auch dieser Offizier trug einen Marinemantel, auf dessen Rücken der Begriff „Seigi“ geschrieben stand. Unter dem Mantel befand sich ein schwarzer Anzug, ebenfalls mit schwarzer Krawatte und einem weißen Hemd darunter. Des Weiteren trug er eine normale dunkle Hose und dazu schwarze Schuhe.
„Ihre Einstellung passt uns einfach nicht. Sie lassen sich zu sehr von Ihren Gefühlen leiten. Jemanden, der bei jeder kleinen Bemerkung, die man ihr gegenüber äußert, direkt die Fassung verliert und damit beginnt alles und jeden anzugreifen, können wir eine derartige Position einfach nicht anvertrauen. Und mit dieser Meinung stehe ich wahrlich nicht alleine da. Die anderen Admiräle, als auch der Flottenadmiral selbst, haben mit mir in diesem Punkt übereingestimmt, weswegen wir uns dazu entschieden haben jemanden zu befördern, der bewiesen hat, dass er der Verantwortung auch gewachsen ist … Und da fiel unsere Entscheidung auf Makoto!“ fuhr die Person fort, während sie weiterhin von sämtlichen Offizieren, die sich im Raum befanden, gemustert wurde. Takeru sah diesen nur grimmig an. Jeder der Anwesenden konnte die Spannung förmlich spüren, die im Raum lag. Sie alle dachten es, sprachen es jedoch nicht aus, dass, sollte jetzt noch jemand das Wort an den Konteradmiral richten, dieser nicht mehr zu halten wäre. In diesem Moment wurde diesem jedoch bewusst, dass es keinen Sinn haben würde sich noch weiter in aller Öffentlichkeit über diese Entscheidung aufzuregen. Er erhob sich und begab sich zum Ausgang, an dem sich noch immer der Offizier befand, der ihn vor wenigen Augenblicken zum Gehen bewegt hatte.
Ehe Takeru jedoch die Türklinke hinunterdrücken konnte wandte er sich ein weiteres Mal dem neuen Vizeadmiral zu. Er blickte diesem einen Moment tief in die Augen, bis er schließlich eine letzte Bemerkung von sich gab.
„Wir sehen uns bald wieder, Makoto!“
Mit diesen Worten verließ er schließlich das Zimmer, woraufhin Makoto von weiteren Offizieren zu seiner Beförderung beglückwünscht wurde. Nachdem jeder der Anwesenden einmal dran war begab sich auch die Person, die den Konteradmiral dazu brachte zu gehen, zu dem neuen Vizeadmiral um ihm zu gratulieren.
„Meinen Glückwunsch, Vizeadmiral Makoto“, sprach dieser, während er seinem Gegenüber die Hand reichte. Dieser zögerte nicht und erwiderte diesen Gruß.
„Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Vielen Dank, Masao!“
Dieser lächelte ihn bescheiden an, woraufhin sie sich gemeinsam unter die anderen Anwesenden mischten, um den neuen Vizeadmiral weiterhin zu feiern. Dieser schien jedoch mit den Gedanken nicht ganz da zu sein. Er musste immer wieder an die letzten Worte von Takeru denken.
>> Wir sehen uns bald wieder, Makoto! <<
Er wusste noch nicht, dass diese Worte bald eine größere Bedeutung bekommen würden, als er es sich jemals hätte vorstellen können.
Flashback Ende
Mit einem Mal stürmte Takeru auf Makoto zu. Dieses Mal jedoch ohne sein Schwert. Er versuchte seinen Gegner nun nicht mehr mit seinem Schwert, sondern mit seinen eigenen Fäusten etwas entgegenzusetzen und diesen auszuschalten. Der junge Rebell grinste kurz und raste dann ebenfalls auf seinen Gegenüber zu. Bereits einen Wimpernschlag später trafen sich ihre Fäuste, wodurch eine weitere Druckwelle entstand, die dieses Mal jedoch alle Soldaten, die sich vor Ort befanden, zu spüren bekamen.
„Unglaublich …“, flüsterte einer der anwesenden Soldaten vor sich hin.
Mit Mühe und Not schafften es die meisten der Marines sich auf den Beinen zu halten, während so mancher von ihnen jedoch von der Druckwelle erfasst und einige Meter durch die Lüfte geschleudert wurden. Sowohl Makoto als auch Takeru ließen sich schließlich wieder zurückfallen. Es schien fast so, als wenn sie gleichstark wären.
„Kenzo! Schnapp dir die Männer und dann verschwindet von hier!“ rief der Konteradmiral, nach längerem Stillschweigen zwischen ihm und dem Braunhaarigen. Der angesprochene Marinesoldat erschrak kurz, als er diese Worte von seinem Vorgesetzten hörte. Scheinbar sträubte er sich noch dagegen diesen alleine zurückzulassen.
„Aber Sir, was wenn Sie in diesem Kampf noch unsere Hilfe brauchen würden?“ erwiderte dieser ihm schließlich nach mehrfachem Überlegen.
„Vergiss es, in diesem Kampf könnt ihr überhaupt nichts ausrichten! Ich sage es jetzt ein letztes Mal … Schnapp dir die Männer und dann verschwindet von hier! Ihr würdet mir bloß im Wege stehen!“ schrie er dem Soldaten erneut entgegen. An dessen Blick konnte man zwar erkennen, dass er sich nach wie vor gegen diese Anordnung sträubte, allerdings einsah, dass sein Vorgesetzter damit recht haben würde. Er gab den anderen Soldaten ein Zeichen, woraufhin diese ihm nach kurzem Zögern schließlich folgten.
Während diese das Weite suchten konzentrierten sich die beiden scheinbar ebenbürtigen Kämpfer weiterhin nur aufeinander.
„Und jetzt … Lass uns diese Sache ein für alle Mal klären!“ gab Takeru von sich, kurz nachdem seine Männer die Festung verlassen hatten, woraufhin Makoto erneut grinsen musste.
„Komisch …“, fing er an.
„Ich hab mir gerade genau das Gleiche gedacht“, fuhr er kurz darauf fort, woraufhin beide in Kampfstellung gingen. Nur wenige Sekunden später rasten sie aufeinander zu … Jeder für sich mit dem Ziel den anderen endgültig auszuschalten!
Währenddessen beobachtete Reika weiterhin den Kampf, der sich unten im Hof des Marinestützpunktes abspielte. Scheinbar schien sie sich sogar über eben diesen etwas zu amüsieren, da sie sich ein kleines Lächeln nicht länger verkneifen konnte.
„Gleich ist es soweit“, fing sie an, während sie den Kampf der beiden weiterhin begutachtete.
„Gleich wird es Zeit für meinen Auftritt!“
Takeru bekam die rechte Faust von Makoto direkt im Gesicht zu spüren, woraufhin dieser ein Stück zurückwich. Nur einen Augenblick später hatte er sich wieder gefasst und reagierte ebenfalls mit einem Faustschlag, der den Rebellen ebenfalls direkt im Gesicht traf. Auch er wich etwas zurück, konnte sich jedoch noch vor dem Sturz wieder fangen. So ging es eine ganze Weile zwischen ihnen vonstatten. Sie schienen sich im Nahkampf vollkommen ebenbürtig zu sein. Während Takeru anfing zu keuchen schien Makoto jedoch immer noch recht fit zu sein. Als dieser bemerkte wie sein Gegner anfing zu schwächeln, löste er seine Kampfhaltung auf und begann zu grinsen. Er hob seinen rechten Arm und drehte diesen einige Male herum, um so seine Muskeln wieder ein wenig aufzulockern.
„Was, war das etwa schon alles? Ich bin enttäuscht“, gab dieser nur gehässig wie eh und je von sich, woraufhin der Konteradmiral wieder sichtlich wütender wurde. Seine Adern schwellten ein wenig an, während sich sein Blick erneut verfinsterte. Kurz nachdem er ein leises Knurren von sich gab, entschloss er sich dazu der Bemerkung seines Gegners etwas entgegen zu werfen.
„Du spielst nur mit mir, hab ich recht?“ gab dieser mit erstaunlich ruhiger Stimme von sich.
Makoto grinste ihn nur weiter an, woraufhin er einen Moment später seine Augen schloss. Es war soweit. Ein weiteres Mal würde er die Technik anwenden, die er einst während seiner Ausbildung zum Marineoffizier von ihm gelernt und weiter perfektioniert hatte. Doch benötigte diese Technik eine gewisse Vorbereitungszeit, die er jedes Mal vorher in seinen Gedanken durchgehen musste.
Für einige Augenblicke blieb es still. Während sich der Braunhaarige sammelte, musterte der Konteradmiral ihn nur fragend, da er scheinbar keinerlei Erklärung für dessen Verhalten fand. Mit einem Mal öffnete Makoto seine Augen schließlich wieder. Er bemerkte, wie Takeru noch immer vor ihm in Kampfhaltung war und darauf wartete, dass er einen weiteren Angriff auf ihn riskieren würde.
„Welcher halbwegs fähige Kämpfer würde denn nicht gerne ein wenig Spaß mit einem drittklassigen Krieger wie dir haben wollen?“ gab er nur gehässig von sich, woraufhin sich der Konteradmiral nicht länger unter Kontrolle hatte. Dieser stürmte mit einem Mal auf seinen Gegner zu, bereit ihm ein für alle Mal seine wahre Stärke zu demonstrieren. Der junge Rebell stoppte damit Takeru weiter anzugrinsen und schloss, während dieser weiterhin auf ihn zu stürmte, erneut seine Augen.
Die Marinesoldaten, die zuvor von ihrem Vorgesetzten zurück in die Stadt geschickt wurden, stürmten einige Straßen hinunter und beobachteten das Verhalten der Einwohner. Diese schienen immer noch von den aktuellen Ereignissen eingeschüchtert zu sein und schienen das Rennen der Soldaten als Zeichen einer Suchaktion zu werten. Nach einigen Minuten stoppte jedoch der Vorderste von ihnen, was der Rest ihm nachtat.
„Kenzo, warum halten wir an?“ fragte einer der Männer, woraufhin sich ihr Truppenführer ihnen zu wandte.
„Es ist nicht richtig Konteradmiral Takeru einfach so im Stich zu lassen. Er kämpft da schließlich nicht mit irgendjemandem, sondern mit einer strafrechtlich gesuchten und offenbar sehr gefährlichen Person. Auch wenn das jetzt gegen den Wunsch unseres Vorgesetzten ist, so sage ich euch, dass wir zurückgehen und ihm helfen sollten!“
Ehe sich die Stille, die daraufhin eintrat, überhaupt richtig ausbreiten konnte, erhielt er eine Antwort der anderen Soldaten.
„Wir sehen das zwar ähnlich, aber du weißt doch ganz genau wie Konteradmiral Takeru Ungehorsam bestraft“, sagte schlussendlich einer der Männer.
„Wenn wir allerdings nichts unternehmen, dann wird er bald vielleicht keine Gelegenheit mehr haben uns für allerlei Dinge zu bestrafen!“
erwiderte Kenzo. Die anderen Soldaten zögerten zwar erst für einen Moment, schlossen sich seinem Gedanken schließlich dennoch an. Gemeinsam stürmten sie zurück zum Marinestützpunkt der Insel, um ihrem Vorgesetzten die bestmögliche Hilfe, die sie diesem bieten konnten, zukommen zu lassen.
Der Konteradmiral holte mit seinem rechten Arm weit aus und ließ diesen mit aller Kraft auf seinen Gegner zu rasen. Mit einem Mal hob Makoto seinen linken Arm und parierte den Angriff seines Gegners mit seinem Ellenbogen, woraufhin Takeru kurz erschrak und ein Stück zurückfiel. Doch ehe dieser darauf reagieren konnte erfolgte bereits die nächste Bewegung des ehemaligen Vizeadmirals. Er holte mit seiner rechten Faust weit aus und griff mit einem gezielten Schlag die Rippen seines Gegners an. Ein lautes Knacken ertönte und der Konteradmiral verlieh seinen Schmerzen durch einen lauten Schrei zusätzlichen Ausdruck. Er wich kurz zurück, ehe er sich für seinen nächste Angriff bereit machte. Takeru schien verzweifelt zu sein. Er löste seine Kampfhaltung auf und stürmte vollkommen unbedacht mit erhobenen Armen auf seinen Gegner zu, der jedoch genau wusste, wie er darauf zu reagieren hatte. Er wich ausschließlich mit seinem Oberkörper in Richtung Boden, wodurch der Angriff des bereits schwer verletzten Konteradmirals ins Leere ging. Er schlang seine Arme um den unteren Teil des Oberkörpers von Takeru, hielt diesen mit aller Kraft fest und warf ihn mit einem Mal über seinen Kopf hinweg in Richtung des Turms, in dem sich der Konteradmiral noch vor wenigen Minuten aufgehalten hatte.
Dieser konnte den Flug jedoch vorzeitig unterbrechen, indem er sein Gewicht so verlagerte, dass er bereits nach wenigen Metern wieder auf dem Boden landete. Takeru wandte sich wieder dem jungen Rebellen zu und stürmte, ohne eine Sekunde mit Zögern zu verschwenden, erneut auf diesen zu, mit geballter Faust, die er auf den Braunhaarigen zurasen ließ. Doch auch dieses Mal wusste er zu reagieren. Er parierte den Angriff mit der flachen Hand, stieß den Arm seines Gegners an seinem Körper vorbei, wodurch dieser die Balance verlor und auf Makoto zu fiel. Dieser richtete den Ellenbogen des Armes, mit welchem er den Angriff seines Gegners pariert hatte, nach oben, der daraufhin dem Kiefer von Takeru enormen Schaden zufügte.
Er senkte seinen rechten Arm, während er gleichzeitig seine linke Faust ballte, mit dem entsprechenden Arm weit ausholte und sich für seinen nächsten Angriff bereitmachte. Mit einem Mal ließ er seine Faust gegen den Kiefer des Konteradmirals rasen, woraufhin dieser sich mit seinem ganzen Körper von Makoto entfernte und etwas zurückfiel. Takeru pendelte eine Weile immer wieder von links nach rechts. Scheinbar konnte er sich nur noch mit Mühe und Not auf den Beinen halten. Sein Körper war bereits mit allerlei Wunden versehen. Seine Kräfte schwanden immer mehr, was dem Braunhaarigen nicht entging. Er stürmte mit weit ausgeholtem rechtem Arm auf den Konteradmiral zu. Mit einem Mal ließ er seinen gesamten Arm nach vorne auf seinen Gegner zurasen, der die Faust von Makoto erneut in seiner Magengegend zu spüren bekam. Ein weiteres Knacken war zu hören, woraufhin der Braunhaarige schlussendlich seine Augen wieder öffnete. Er wusste genau, dass alles was er vorgehabt hatte auch genau so eingetroffen war.
Makoto bemerkte nur noch, wie der Konteradmiral Blut spuckte, daraufhin einige Meter durch die Lüfte geschleudert wurde und schließlich zu Boden ging. Regungslos blieb dieser liegen. Blutverschmiert und mit allerlei Knochenbrüchen. Der ehemalige Vizeadmiral senkte seinen Kopf und schüttelte diesen daraufhin kurz. Er wandte Takeru den Rücken zu, bemerkte dadurch jedoch nicht mehr, dass sich dieser noch immer rührte. Erst war es nur eine Fingerspitze, dann war es eine ganze Hand und schlussendlich erhob sich sein gesamter Körper ein weiteres Mal.
„Hey Makoto“, hörte er plötzlich eine Stimme brüllen, woraufhin er sich, geschockt von dieser Wendung, ein weiteres Mal dem Konteradmiral zu wandte.
„Wir sind noch lange nicht fertig!“ fuhr der schwer verletzte Marineoffizier mit lautstarkem Gebrüll fort.
Makoto musterte ihn eine Weile und bemerkte, wie dieser sich kaum noch rühren konnte. Er war hartnäckig, das wusste er schon immer, doch dieses Auftreten setzte selbst für Takeru ganz neue Maßstäbe. Der Braunhaarige gab einen leisen Seufzer von sich, schüttelte kurz den Kopf und wandte sich dann wieder von seinem Gegenüber ab.
„Lass es bleiben … Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten“, gab er nur von sich, während der Konteradmiral ihm daraufhin bloß einen weiteren düsteren Blick zuwarf.
Noch immer befand sich Reika hoch oben auf einem Dach und beobachtete das Geschehen. Während sie es nach wie vor nicht für nötig hielt einzugreifen durchsuchte sie sämtliche Taschen, die sich an ihrer Kleidung befanden. Schlussendlich zückte sie zwei kleine Dolche hervor, während sie nur mit ihrem Kopf schüttelte, nachdem sie bemerkt hatte, was auf dem Hof des Marinestützpunktes gerade vorgefallen war. Sie befestigte die beiden Dolche an ihren Kleidern und erhob sich daraufhin.
„Ich scheine wohl wirklich nicht um meinen Auftritt herum zu kommen!“
„Lass es bleiben, Takeru. Dieser Kampf führt doch zu nichts mehr. Du hast verloren und solltest dich damit abfinden …“. Er hielt kurz inne und wandte sich wieder dem Konteradmiral zu, bis er schließlich fortfuhr.
„Ich habe schlicht und ergreifend kein Interesse daran dich zu töten!“
Takeru erschrak kurz, schien sich aber immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden zu können, dass Makoto ihm nach wie vor überlegen war. Plötzlich bemerkte dieser, wie sich etwas von dem Dach des Turms vom Marinestützpunkt mit einem Sprung zu ihnen hinunter bewegte. Nur einen Augenblick später befand sich Reika hinter Takeru … Mit zwei gezogenen Dolchen. Sie holte mit beiden Armen weit aus und ließ ihre Messer auf den Oberkörper des Konteradmirals zurasen.
„Reika … Nicht!“
Diese schien ihn jedoch nicht weiter zu beachten und sich voll und ganz auf Takeru zu konzentrieren. Der Konteradmiral starrte Makoto weiterhin mit aggressivem Blick an, ehe er einen stechenden Schmerz in seinem Brustbereich wahrnahm. Sein Gesichtsausdruck lockerte sich und seine Augen schienen ins Leere zu blicken. Er riskierte einen kurzen Blick auf seine Brust und bemerkte, wie aus dieser die Spitzen von zwei Messern herausragten. Mit letzter Kraft drehte er seinen Kopf ein Stück nach links, um zu sehen wer dafür verantwortlich war.
Als er Reika erkannte schloss er die Augen, während er versuchte noch ein paar Worte herauszubekommen.
„Hast du … mich … also doch … noch … erwischt …“.
Mit einem Mal sank der bereits geschwächte Konteradmiral auf den Boden. Sein Körper umhüllte sich mit seinem Blut, welches aus den offenen Stellen heraustrat, während er regungslos liegen blieb. Makoto musterte ihn bloß noch mit verschrecktem Gesichtsausdruck, während Reika ihre Dolche wieder in ihren Taschen verstaute und damit begann den bewegungsunfähigen Körper von Takeru zu durchsuchen.
„Wo ist es nur? Wo ist mein Buch?“ sprach sie vor sich hin, während sie ihn weiter durchsuchte. Als der Braunhaarige diese Worte hörte schaffte er es sich wieder zu fangen und sich auf die jetzige Situation mit Reika besser konzentrieren zu können. Er fing daraufhin an in seiner rechten Hosentasche zu kramen, bis er schließlich ein kleines Buch hervor holte.
„Suchen Sie das hier?“ gab er nur gelassen von sich, woraufhin Reika ihren Blick auf den ehemaligen Vizeadmiral richtete. Auf ihrem Gesicht machte sich ein Lächeln breit, während sie aufhörte den reglosen Körper von Takeru zu durchsuchen. Sie bewegte sich langsam auf Makoto zu.
„Ich habe fast den gesamten Kampf zwischen Ihnen und Ihrem ehemaligen Kollegen hier beobachtet, doch ist mir überhaupt nicht aufgefallen wie Sie diesem das Buch entwendet haben“, gab sie kurz von sich, während sie sich weiter auf den Braunhaarigen zu bewegte. Sie streckte ihren Arm in dessen Richtung, um ihren Gegenüber so um das Buch zu bitten, welches dieser in seinen Händen hielt. Gerade als sie dabei war den Gegenstand zu berühren, bewegte Makoto seinen Arm ein Stück nach hinten, um die Distanz zwischen Reika und ihrem Buch für einen kurzen Moment wieder zu erweitern.
„Werden Sie sich mir anschließen? Immerhin habe ich meinen Teil der Abmachung erfüllt“, sagte er, während er die junge Frau weiterhin konzentriert musterte. Diese griff mit einem Mal zu ihrem Buch und entriss es schließlich den Händen von Makoto. Sie durchblätterte dieses kurz, woraufhin sie es wieder in ihrer Tasche verstaute.
„Jetzt ist Ihr Teil unserer Abmachung erfüllt … Wie versprochen … werde ich mit Ihnen gehen!“ erwiderte sie ihm kurz, woraufhin sie sich zum Ausgang des Marinestützpunktes begab. Der junge Rebell sah ihr bloß fragend hinterher, was ihr jedoch nicht entging. Sie wandte sich dem Braunhaarigen ein weiteres Mal zu, ehe sie erneut zu ihm sprach.
„Kommen Sie … Ich will Ihnen etwas zeigen!“
Mit diesen Worten warf Makoto einen letzten Blick zurück auf seinen ehemaligen Kameraden, der noch immer blutverschmiert und regungslos am Boden lag, bis er es schließlich schaffte diesem den Rücken zu kehren und sich Richtung Ausgang zu begeben.
„Tut mir leid … Alter Freund“, sprach er zu sich selbst, während er gemeinsam mit seinem ersten Kameraden den Marinestützpunkt wieder verließ.
„MASAO!“ hallte eine lautstarke Stimme durch die Gänge des Marinehauptquartiers. Die Stimme kam aus einem geschlossenen Raum, war aber dennoch in einem großen Teil des Stützpunktes zu hören. Bei dem Raum handelte es sich um das Büro des derzeitigen Flottenadmirals Kong, der scheinbar wegen
irgendetwas äußerst aufgebracht zu sein schien. Ihm gegenüber saß ein großgewachsener Mann, Mitte 30, mit braunen Haaren und einer kleinen Narbe, die
über das linke Auge verlief. Er trug einen Marinemantel, auf dessen Rücken der Begriff „Seigi“ geschrieben stand. Unter dem Mantel befand sich ein schwarzer Anzug, ebenfalls mit schwarzer Krawatte und einem weißen Hemd darunter. Des Weiteren trug die Person eine normale dunkle Hose und dazu schwarze Schuhe.
Dieser konnte über das Gebrüll seines Vorgesetzten jedoch bloß lautstark lachen.
„Wo drückt denn der Schuh, King Kong?“ gab er nur gehässig von sich, woraufhin es fast so erschien als wenn sein Gegenüber nur noch wütender werden würde. Dessen Adern schwellten an und sein Blick verfinsterte sich ein weiteres Mal.
„Ich habe gerade Meldung von einem unserer Marinetrupps erhalten. Unser ehemaliger Vizeadmiral, Yamada D. Makoto, soll Konteradmiral Takeru innerhalb seines eigenen Stützpunktes ermordet haben! Kannst du mir das erklären? Was will der Kerl, nach all den Jahren, plötzlich wieder? Hieß es nicht er sei vor ein paar Jahren bei einem Einsatz ums Leben gekommen?“
Kong löcherte den Marineoffizier nur so mit Fragen, woraufhin dieser krampfhaft versuchte seinen Vorgesetzten davon abzuhalten ihn noch impulsiver zu bedrängen.
„Jetzt kommen Sie mal wieder runter … Wie kommen Sie denn darauf, dass ausgerechnet ich wüsste was er damit bezweckt?“ erwiderte Masao dem Flottenadmiral.
„Weil du ihn am besten und am längsten gekannt hast“, schrie ihm sein Vorgesetzter entgegen, woraufhin sich der erfahrene Marineoffizier nur mit einem Finger im Ohr kratzte, um so zu verdeutlichen, dass ihm das Gebrüll von Kong eindeutig zu laut war.
„Und wenn schon … Das heißt doch nicht gleich, dass ich mich in ihn hineindenken kann. Ich habe Makoto schon seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen, geschweige denn von ihm gehört. Auch ich hielt ihn für tot … Woher sollte ich also irgendetwas über seine heutige Aktion wissen?“
Nach diesen Worten sprang der Flottenadmiral auf und packte seinen Gegenüber fest am Kragen, um ihm seinen Zorn noch einmal zu verdeutlichen.
„Es kann doch kein Zufall sein, dass er ausgerechnet jetzt, wo das große Piratenzeitalter begonnen hat, wieder in Erscheinung tritt! Du kennst ihn von allen Offizieren unserer Behörde am besten, also bist du auch derjenige, der uns in dieser Sache am ehesten weiterhelfen kann! Also, sag mir endlich was du denkst! Was bezweckt Makoto damit!“ schrie der Flottenadmiral ihm erneut entgegen, woraufhin Masao ihn jedoch nur abwimmelte, indem er den Griff seines Vorgesetzten mit einer lockeren Handbewegung löste. Mit einem Mal erhob er sich und bewegte sich zum Ausgang des Büros, als er durch einen Aufschrei vom Großadmiral zum Anhalten gedrängt wurde.
„Admiral Masao“, brüllte dieser, woraufhin sich der Marineoffizier dem Oberbefehlshaber ein weiteres Mal zuwandte, ehe er das Zimmer verließ.
„Sollte Makoto noch einmal eine derartige Aktion bringen, dann sehe ich mich gezwungen Konsequenzen folgen zu lassen … Und diese könnten wohlmöglich nicht nur ihn betreffen, sollten Sie die Kooperation weiterhin verweigern!“ rief ihm der Flottenadmiral noch hinterher, woraufhin der Admiral die Bürotür
öffnete und das Zimmer verließ.
Auf der anderen Seite der Tür hielt dieser kurz inne. Auch wenn er in der Gegenwart des Flottenadmirals versucht hatte sich nichts anmerken zu lassen, so schien ihn das Thema um Makoto doch sehr zu beunruhigen.
>> Makoto … Was hast du bloß vor? <<
Makoto schob einen dichten Vorhang mit beiden Händen zur Seite, wodurch er erkennen konnte, was sich hinter diesem befand. Er war gemeinsam mit Reika zu einem abgelegenen Haus gelaufen, zu dem ihn die Rothaarige geführt hatte, da sie darauf bestand ihm etwas zeigen zu dürfen. Dabei handelte es sich scheinbar um ihr Haus. Kurz nachdem er den Vorhang beiseite geschoben hatte bemerkte er, wie sich dahinter kein gewöhnliches Schlafzimmer befand, so wie er es gewohnt war. Ein Bett war zwar dort, jedoch kaum zugänglich, da es von Dutzenden von Papieren übersäht war und ihm so ein gemütliches Einschlafen kaum vorstellbar erschien.
Das gesamte Zimmer war mit Zetteln gefüllt. Einige hingen an den Wänden, andere lagen im ganzen Raum verteilt. Der Braunhaarige sah sich nur überrascht um und erkannte schließlich, dass es sich hierbei um kein gewöhnliches Zimmer handelte. Es schien für Reika eine Art Kommandozentrale zu sein. Ein Ort, an dem sie ihre gesamten Schritte plant, die nötig sind, um ihre Ziele auszuschalten. So entdeckte er, wie sie den gesamten Tagesablauf von Takeru ausfindig machen konnte, indem sie diesen jeden Tag beobachtete. Sie konnte in Erfahrung bringen zu welchem Zeitpunkt der Schichtwechsel seiner Truppen stattfand und wann diese den Stützpunkt für einen Rundgang durch die Stadt verlassen würden, wodurch die Festung angreifbar gewesen wäre. Sie schien alles bis ins kleinste Detail geplant zu haben.
„Und hier wohnen Sie also?“ gab Makoto nach langem Mustern des Zimmers von sich, woraufhin Reika nur kurz den Kopf schütteln und leise vor sich hin kichern konnte.
„Nein, ich wohne hier nicht … Dieses kleine Häuschen hier wurde mir zugeteilt. Es diente mir für diesen Auftrag als Schlupfloch, indem ich sämtliche meiner Schritte planen konnte. Daher auch die vielen Notizen, die sie schon seit einigen Minuten anstarren“, erwiderte sie ihm, woraufhin sie damit begann nach einigen Dingen zu suchen. Dazu verließ sie das Schlafzimmer und zog die Vorhänge hinter sich wieder zusammen.
„Also arbeiten Sie auch noch für jemand anderes“, antwortete Makoto ihr daraufhin, wodurch die Rothaarige kurz aufschreckte. Sie hörte für einen Moment auf in ihren Sachen herumzuwühlen und sah sich, wie auf frischer Tat ertappt, in ihrer Umgebung um. Während Makoto die ganze Zeit über ihr Schlafzimmer begutachtete, befand sie sich im Nebenzimmer und durchsuchte sämtliche Taschen und Schränke, die sich dort befanden. Scheinbar auf der Suche nach etwas. Kurz nachdem der Braunhaarige sie auf ihre Arbeit ansprach griff sie nach einem der Dolche, mit dem sie zuvor noch Konteradmiral Takeru niedergestreckt hatte und den sie, kurz nach der Ankunft in ihrem Schlupfloch, auf ihren Schreibtisch gelegt hatte. Sie näherte sich langsam aber sicher dem Zimmer, in dem sich Makoto noch immer befand und weitere Blicke auf ihre Unterlagen riskierte.
„Wie kommen Sie denn darauf?“ fragte Reika, während sie sich weiterhin mit gezogenem Messer auf den Raum zu bewegte, indem sich noch immer der Braunhaarige befand.
„Sie haben doch vorhin selbst gesagt, dass Ihnen das Haus hier von jemandem zugeteilt wurde. Und da Sie ohnehin als Assassine tätig sind bin ich sowieso nicht davon ausgegangen, dass Sie ohne einen Auftrag unterwegs sind und Ihnen Ihre Ziele von jemand anderem zugeteilt werden. Jetzt würde ich einfach gerne wissen, um wen es sich dabei handelt“, erwiderte er ihr nur, während er weitere Akten durchging, die sich in ihrem Zimmer befanden. Er entdeckte schließlich das kleine Buch, welches Reika zuvor von den Marinetruppen entwendet wurde und welches er ihr daraufhin wiederbeschafft hatte. Dieses hatte sie bei ihrer Ankunft scheinbar dort abgelegt. Er zögerte keinen Augenblick und nahm dieses an sich, öffnete es und bemerkte wie dort einiges an Zahlen niedergeschrieben stand. Bei näherer Betrachtung fiel ihm auf, dass es sich dabei um enorme Summen an Geld handelte, die ihr übergeben wurden. Bei weiterem Durchblättern bemerkte er, dass in dem Buch auch noch, außer den Zahlen, vereinzelte Namen geschrieben standen, denen ebenfalls ein Bild zugeteilt war. Die Bilder, auf deren Seiten eine Summe geschrieben stand, waren bereits mit einem roten Stift durchgestrichen worden. Bei diesem Buch handelte es sich scheinbar um eine Ansammlung von Zielen, die sie eliminieren sollte. Und sobald ihr das gelang konnte sie sich ihre Belohnung abholen, die hier vermerkt wurde, und daraufhin das Bild der betreffenden Person durchstreichen. Er blätterte einige Zeit weiter, kurz nachdem er erkannt hatte, wobei genau es sich bei diesem Buch eigentlich handelte und entdeckte schließlich ein Bild von einer Person, die ihm nur zu gut bekannt war. Mehr als einen Blick darauf brauchte er nicht um zu erkennen, um wen es sich dabei handelte. Auf dem Bild war sein ehemaliger Rivale, Konteradmiral Takeru, abgebildet. Unter eben diesem stand eine weitere Notiz geschrieben.
„Eliminierung von Konteradmiral Takeru: Belohnung beträgt 5.000.000 Berry“
Also lag er mit seiner Vermutung ganz richtig. Reika wurde von jemand anderem für ihre Dienste bezahlt. Als er ihr kleines Geheimnis schlussendlich entdeckt hatte, machte sich auf seinen Lippen ein kleines Lächeln breit. Plötzlich bemerkte er jedoch, wie jemand von außen die Vorhänge, die zum Schlafzimmer der Rothaarigen führten, aufriss. Mit einem Mal befand sich die Attentäterin im Raum, in dem Makoto zuvor noch rumgeschnüffelt hatte.
Mit gezogenem Dolch. Blitzartig wandte sich der ehemalige Vizeadmiral seiner neuen Gefährtin zu, die ihn daraufhin direkt mit dem Messer angriff.
Zielstrebig griff sie kurzerhand den Bereich seines Herzens an. Doch zu ihrer Verwunderung schien dieser Angriff keinerlei Wirkung auf ihn zu zeigen. Die Dolchspitze berührte den Braunhaarigen zwar genau da, wo sie sollte, jedoch konnte sie sich scheinbar nicht in dessen Körper hineinbohren. Ehe sie sich versah zerbrach die Spitze ihres Messers schließlich, was sie mit Erstaunen zurückließ. Sie wirkte daraufhin leicht verunsichert und schon beinahe verängstigt, während Makoto nur verwirrt auf seinen Brustbereich hinunterblickte. Doch hatte er von ihrem Angriff nicht einmal einen leichten Kratzer abbekommen. Er richtete seinen Blick erneut auf Reika, die seinen Oberkörper jedoch bloß weiterhin mit eingeschüchtertem Blick musterte, kratzte sich kurz mit einer Hand am Hinterkopf, ehe er sich wieder der jungen Assassine zuwandte.
„Haben Sie gerade versucht mich zu töten?“ gab er nur gelassen von sich, kurz nachdem er aufhörte sich an seinem Kopf zu kratzen. Doch noch immer schien die junge Frau nicht im Stande zu sein ihm eine vernünftige Antwort zu liefern. Er wartete noch einige Momente, bis sie es schließlich schaffte sich wieder zu fangen und auf dessen Äußerung einzugehen.
„Sie … Sie haben in meinen Sachen herumgeschnüffelt …“
Auf der einen Seite wirkte die junge Frau verunsichert, schon beinahe verängstigt, während sie auf der anderen Seite überrascht wirkte.
Sie schien überrascht darüber zu sein, dass ihr Gegenüber keinerlei bedrohliche Reaktion auf ihre Tat folgen ließ und gleichzeitig verängstigt, da sie dennoch Angst vor einem möglichen Angriff von Makoto hatte. Sie schien zu ahnen, dass sie einem Angriff von eben diesem nichts entgegen zu setzen hätte. Zu ihrer Verwunderung folgte bloß eine lautstarke Entschuldigung seitens Makoto.
„Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich wollte nicht herumschnüffeln. Nur hat mich Ihre gesamte Struktur hier total fasziniert … Ich konnte einfach nicht widerstehen“, fing er an sich zu entschuldigen, während er das Buch, welches der jungen Frau gehörte, unauffällig in einer seiner hinteren Hosentaschen verschwinden ließ.
„Aber sagen Sie mal … Wollten Sie nicht gerade ihre Sachen zusammenpacken? Wir müssten auch bald lossegeln. Die Marinesoldaten, die sich noch auf dieser Insel befinden, haben im Hauptquartier vermutlich bereits Meldung gemacht, dass wir Konteradmiral Takeru ausgeschaltet haben, was bedeutet, dass schon sehr bald Verstärkung hier eintreffen dürfte. Und ehe diese hier ist sollten wir wirklich zu sehen, dass wir von hier verschwinden!“
Reika stimmte seinem Vorschlag durch ein leichtes Kopfnicken zu und fuhr damit fort ihre Sachen, die sie für die weitere Reise brauchen würde, einzusammeln und in zwei Taschen zu verstauen, die sie für ihren gemeinsamen Weg gedachte mitzunehmen.
>> Seltsam … Ich habe gerade versucht ihn zu töten und was macht er? Er fängt an sich bei mir zu entschuldigen … Was ist das nur für ein Kerl und was hat er vor? <<
Sie konnte einfach nicht begreifen, weswegen Makoto mit dem versuchten Attentat auf sich so locker umging. Während sie damit beschäftigt war ihre Sachen zusammen zu suchen und sich mit vereinzelten Gedanken im Bezug auf den Braunhaarigen auseinander zu setzen, kramte dieser ihr Buch aus seiner Hosentasche heraus und begann damit dieses nach weiteren Informationen abzusuchen. Er schien nach etwas ganz bestimmtem zu suchen oder nach jemand bestimmtes. Plötzlich erschrak er. Doch ehe er seine Reaktion intensiver zur Geltung bringen konnte unterbrach ihn die Rothaarige ein weiteres Mal. Blitzschnell verschränkte er seine Arme hinter den Rücken, in deren Händen sich das immer noch aufgeschlagene Buch befand.
„Von mir aus können wir los“, sprach Reika, woraufhin er das Buch wieder zuklappte und hinter seinen Rücken versteckt hielt.
„Gehen Sie voraus“, erwiderte er ihr nur, woraufhin sie ihm den Rücken kehrte und sich Richtung Ausgang begab. Makoto wusste genau, dass Reika in wenigen Augenblicken nach ihrem Buch suchen würde, weshalb er es zurück an den Platz legte, an dem sie es bei ihrer Ankunft liegen gelassen hatte.
„Warten Sie … Beinahe hätte ich mein Buch vergessen“, antwortete sie. Sie stoppte, kurz bevor sie den Ausgang erreichte, und bewegte sich zurück zu ihrem Schlafzimmer, um ihr Buch wieder an sich zu nehmen. Ehe sie sich wieder zur Haustür begab wandte sie sich ein weiteres Mal dem Braunhaarigen zu.
„Wohin geht es denn eigentlich?“ hackte sie nach. Makoto ließ ein kurzes Grinsen folgen, ehe er auf ihre Frage einging.
„Sagen Sie, Reika, können Sie navigieren?“ konterte er schließlich mit einer Gegenfrage.
„Selbstverständlich. Als selbstständige Attentäterin ist man praktisch dazu gezwungen das Navigieren zu erlernen!“ erwiderte sie, woraufhin der Braunhaarige damit begann in seiner rechten Hosentasche herumzukramen. Mit einem Mal öffnete er eine Tasche, die er die ganze Zeit über in seiner rechten Hosentasche herumgetragen hatte. Dabei handelte es sich jedoch um keine gewöhnliche Tasche. Anders als gewöhnlich musste man diese mit einem kräftigen Ruck gen Boden gerichtet aufrollen, was er auch tat. In eben dieser befand sich allerlei Zeugs, doch griff er zielbewusst auf einen ganz besonderen Gegenstand, holte diesen hervor und schloss seine Tasche daraufhin wieder. Bei diesem Gegenstand handelte es sich um einen Eternal Port, den er daraufhin seiner neuen Navigatorin zuwarf. Sie riskierte einen kurzen Blick auf eben diesen, um den Namen der Insel, zu der sie sich als erstes begeben würden, erkennen zu können. Auf dem Eternal Port stand „San Fordo“ geschrieben. Ihr erstes Ziel lautete also San Fordo. Bei dieser Erkenntnis machte sich sowohl große Verwunderung, als auch Überraschung in dem Gesicht der Rothaarigen breit. Sie warf ihrem neuen Kapitän einen flüchtigen Blick zu, den dieser allerdings bloß mit einem bescheidenen Lächeln erwiderte.
Ihr Haus, welches sie für ihre vergangene Operation verwendete, wurde ihr von einer bisher unbekannten Person zur Verfügung gestellt. Das gab sie mir gegenüber bereits zu, weshalb für mich klar ist, dass sie nebenbei noch für jemand anderes arbeitet. Einen Ansatz fand ich in ihrem Buch, denn dort standen, neben ihren Zielen und der Belohnung für jedes von ihnen, außerdem noch zwei Abkürzungen, die für irgendetwas stehen mussten. Zum einen die Abkürzung S.F., welche im Bezug auf einen Treffpunkt genannt war. Dabei konnte es sich bloß um einen Insel- oder Städtenamen handeln und San Fordo ist die einzige Insel, die ich kenne, die sich so abkürzen lässt. Allerdings ist das nicht der einzige Grund, aus welchem ich mich dort hinbegeben wollte …
Ach ja, bevor ich es vergesse, die zweite Abkürzung. Diese bestand aus den Initialen S.M. Wobei könnte es sich dabei handeln? Zur Zeit gehe ich davon aus, dass es sich dabei um das Kürzel für den Namen ihres Auftraggebers handelt, doch im Moment tappe ich in dieser Angelegenheit noch etwas im Dunkeln. Ich vertraue darauf, dass ich auf San Fordo einige Antworten hierzu finden werde, sollte es sich bei der Abkürzung S.F. tatsächlich um ein Kürzel für diese Insel handeln. Sollte es sich dabei um ihn handeln, dann würde ich innerhalb kürzester Zeit bereits mit der nächsten Person in Kontakt kommen, die ich von meiner Sache überzeugen wollte … Die Revolution gewinnt langsam an Fahrt!“
„Makoto“, hörte der Braunhaarige schließlich eine Stimme rufen, woraufhin er seine Feder beiseite legte, seine Jacke holte und sich nach draußen an Deck begab. Zur Zeit waren sowohl er, als auch Reika, seine neue Navigatorin, noch auf einem kleinen Boot unterwegs, das gerade mal genug Platz für zwei Personen hergab. Er war nur froh, dass sie sich im Moment in ruhigem Gewässer herumtrieben, doch war ihm bewusst, dass er schon sehr bald ein größeres Schiff benötigen würde. Und dieses gedachte der junge Rebell sich auf San Fordo zu organisieren. Mit einem Mal öffnete er die Tür seiner Kajüte, wodurch ihm die Sonnenstrahlen direkt ins Gesicht schienen. Das Licht, welches von der Sonne ausging, war so grell, dass es für einen kurzen Moment seine komplette Sicht behinderte. Die See war ruhig und ein leiser Windhauch wehte ihm durch sein Gesicht. In weiter Ferne war das Zwitschern der Möwen, welche durch die Lüfte flogen, zu hören. Für einen kurzen Augenblick genoss er es … Diese Ruhe … Diese Stille. Das war das schönste, was er von der hohen See kannte. Diese wunderbare Stille, die man bei ruhiger See immerzu wahrnehmen konnte. Schließlich hörte er ein weiteres Mal die Stimme von Reika nach ihm rufen, welche ihn daraufhin aus seiner Sorglosigkeit riss. Makoto wandte sich ihr schlussendlich zu, woraufhin sie ihm den Grund für ihr Gebrüll erklärte.
„Land in Sicht. Wir befinden uns auf direktem Kurs nach San Fordo!“ erläuterte sie ihm. Er zögerte keine Sekunde, schnappte sich das Fernglas, welches sie zuvor noch in den Händen hielt, um einen kurzen Blick auf die Insel zu erhaschen. Das war sie … Das war San Fordo. Bereits aus dieser Distanz konnte er erkennen, wie die Stadt nur so von Käufern, als auch Verkäufern wimmelte. Die Stadt war schon seit vielen Jahren für ihre Gastfreundschaft gegenüber Fremden, als auch für ihre großartige Landschaft und herausragende Wirtschaftlichkeit bekannt. Auf den Lippen von Makoto machte sich ein kleines Lächeln breit. Er übergab das Fernglas schließlich wieder der rothaarigen Frau.
„Sehr gut! Ich bin wieder in meiner Kajüte. Melde dich bitte sobald wir bereit sind am Hafen anzulegen“, sprach er, woraufhin er drauf und dran war wieder in seiner Kajüte zu verschwinden, doch hatte Reika dem etwas entgegenzusetzen.
„Entschuldigen Sie, aber … Könnten Sie mir endlich einmal erklären, was genau Sie eigentlich für Kräfte haben? Ich meine, gegen Takeru und seine Männer schien es so, als wenn ihr Körper keine feste Form haben würde und als ich Sie mit meinen Messern angriff schien es so, als wenn Ihr Körper gar nicht härter sein könnte. Wie bitte ist so etwas möglich? Wie kann es eine Teufelskraft geben, die sowohl Eigenschaften einer Paramecia, als auch einer Logiafrucht aufweißt?“
Makoto stoppte, kurz bevor er die Türklinke hinunterdrücken konnte. Ein weiteres Mal machte sich auf seinen Lippen ein Grinsen breit, ehe er sich der Rothaarigen zuwandte.
„Und ich dachte schon Sie würden mich nie fragen“, erwiderte ihr der junge Rebell, woraufhin dieser sich erneut in ihre Richtung drehte, sich auf sie zu bewegte und sich kurz vor ihr hinsetzte.
„Die Wahrheit ist … Ich habe von einer Parameciafrucht gegessen! Und zwar von der Metallfrucht!“ erklärte er ihr, was die junge Frau sichtlich verwunderte.
„Können Sie mir das vielleicht genauer erklären? Wie ist es dann möglich, dass sie vereinzelte Teile ihres Körpers verflüssigen können?“ hackte Reika nach.
„Zu aller erst, wir kennen uns nun schon seit ein paar Tagen, also können Sie mich ruhig mit >> du << ansprechen. Und zweitens, ist das eine wirklich exzellente Frage. Nun, das Ganze bedurfte einiges an Training. Nicht nur was den Umgang mit den Teufelskräften betrifft, sondern auch was die Kontrolle meines eigenen Körpers betrifft. Das Problem hierbei ist nämlich der grundlegende Unterschied zwischen den Logiafrüchten und den Parameciafrüchten. Dieser liegt in ihrer Form. Während man als Logianutzer von Natur aus keinen festen Körper hat, somit seine Form verändern kann, ist man als Paramecianutzer weiterhin auf die Grundform des eigenen Körpers angewiesen. Und diese ist nun mal fest. Irgendwann wurde mir jedoch bewusst,
dass der einfache Umgang mit meinen Teufelskräften mich nicht allzu weit bringen würde. Sicherlich, als Metallmensch hat man eine, von Natur aus, kräftigere physische Verfassung als die meisten anderen Menschen, aber das alleine hätte für meine Ziele, die ich früher hatte, nicht gereicht. Also beschloss ich mir etwas Neues auszudenken. Und da kam mir die Idee … Ich musste eine Möglichkeit finden meinen Körper dauerhaft zu erhitzen! Letzten Endes habe ich im Kampf gegen Takerus Männer nichts anderes getan, als dass ich meine eigene Körpertemperatur durch einen erhöhten Blutdruck gesteigert habe. Und zwar soweit, dass mein Körper an einigen Stellen begann zu schmelzen. Doch birgt diese Fähigkeit einige Risiken in sich. So kann ich diese Form derzeit nicht länger als drei Minuten aufrecht erhalten, ehe ich versuchen muss meinen Körper wieder auf die Normaltemperatur herunterzusetzen. Schaffe ich es nämlich nicht rechtzeitig, so laufe ich Gefahr vollständig zu schmelzen und zu verlaufen. Die Folge dessen dürfte wohl klar sein … Ich würde sterben! Auch wenn diese Technik auf den ersten Blick wie eine Logiakraft wirkt, so gibt es zwischen diesen Fähigkeiten und der meinen immer noch den Unterschied, dass sie sich verformen können. Sobald ich meinen Körper diesem verformten Zustand allerdings zu lange aussetze, kann es passieren, dass ich einfach dahinzuschmelzen. Denn, anders als die Logianutzer, kann ich mich in so einem Fall nicht wieder zusammensetzen.
Das liegt vor allem daran, dass mein Körper nach wie vor eine feste Form hat … Anders als bei den Logianutzern!“
Nach dieser Erklärung erhob sich Makoto erneut und begab sich zurück zu seiner Kajüte.
„Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen beantworten … Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, aber ich hab noch etwas zu erledigen, ehe wir in San Fordo anlegen“, erwiderte er ihr, woraufhin Reika jedoch erneut etwas einwarf.
„Du willst wirklich jetzt noch einmal zurück in die Kajüte gehen?“, begann sie, als plötzlich ein lautes Plätschern zu hören war. Der junge Rebell wandte sich daraufhin zu seiner Mitstreiterin um und bemerkte, wie diese gerade den Anker ihres Bootes ins Wasser geworfen hatte.
„Wir sind doch bereits da!“ fügte sie kurz darauf hinzu.
„Ach verdammt“, erwiderte Makoto mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck, kurz bevor sie sich gemeinsam an Land begaben.
San Fordo war eine sehr lebendige und aufblühende Stadt. Bereits am Hafen der Insel wurden die beiden Reisenden herzlich von den Bewohnern begrüßt. Andere versuchten sie auf ihre Waren aufmerksam zu machen und sie zum Kauf von allerlei Waren zu drängen. Sachen, die einem auf den ersten Blick gefallen, die man jedoch nie gebrauchen wird. Das Wetter schien genauso herrlich zu sein, wie auf der gesamten Fahrt bis nach San Fordo. Die Sonnenstrahlen erhellten die Straßen der Stadt. Der Trubel dort war unverwechselbar. Dieser Ort war berühmt für seine Gastfreundschaft, selbst Wildfremden gegenüber. Egal von wo man stammt. Egal ob reich oder arm. Egal ob Pirat oder Marine. Hier wurde jeder willkommen geheißen und freundlich behandelt. Noch immer wirkte Makoto sichtlich niedergeschlagen, was seiner Navigatorin jedoch nicht entging. Sie ließ einen kurzen Seufzer folgen, ehe sie darauf einging.
„Was hältst du davon, wenn du erst mal ein paar Besorgungen für unsere Weiterfahrt machen würdest? Lebensmittel kann man immer gut gebrauchen“, sprach Reika zu ihrem Kapitän, dessen Miene sich daraufhin wieder lockerte, ehe er auf die Aufforderung von der rothaarigen Frau eingehen konnte.
„In Ordnung, ich kümmere mich darum. Und was machen Sie in der Zwischenzeit?“ hackte er nach, während Reika bereits dabei war sich von dem Braunhaarigen zu entfernen.
„Ich bitte dich … Ich dachte wir wären inzwischen an dem Punkt angelangt, an dem wir uns duzen könnten!“ stöhnte die Navigatorin, ohne auf die eigentliche Frage ihres Kapitäns einzugehen.
„Verzeihen Sie mir, das ist bloß so eine alte Angewohnheit von mir, die ich noch aus meiner Amtszeit bei der Marine behalten habe. Aber egal, was wollten Sie … Ich meine, was wolltest du mir sagen? Was wirst du in der Zwischenzeit jetzt genau machen?“
Erneut ließ Reika einen kurzen Seufzer folgen, bevor sie auf seine Frage einging.
„Ich habe etwas zu erledigen. Wir treffen uns einfach in einer Stunde dort hinten wieder … An dem großen Glockenturm!“
Sie hob ihren rechten Arm aus und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf das höchste Gebäude der Stadt. Dabei handelte es sich um einen riesigen Glockenturm, der als eine Art Aushängeschild der Stadt diente. Dieser war schon immer die Attraktion schlechthin von San Fordo. Makoto wandte sich erneut zu seiner Mitstreiterin, nickte dieser kurz zu und machte sich dann ebenfalls auf den Weg.
Während Reika in Richtung Süden ging, bewegte sich Makoto nach Norden. Gelassen schlenderte er durch die Straßen der belebten Stadt. Überall befanden sich vereinzelte Händler, die versuchten ihm etwas von ihrer Ware schmackhaft zu machen. Bei einigen blieb er kurz stehen, um sich das Angebot genauer anzusehen, bei anderen jedoch nicht. Während er weiter durch die Straßen von San Fordo lief, musste er immer wieder an das Auftreten von Reika denken, als diese den Konteradmiral Takeru kaltblütig ermordet hatte. In diesem Bruchteil einer Sekunde konnte er zum ersten Mal erkennen, was für eine Kälte seine Navigatorin ausstrahlte. Konnte er ihr wirklich vertrauen? Sie versuchte ihn schließlich bereits zuvor umzubringen, als er in ihren Sachen herumgewühlt hatte. Auch wenn er sie unbedingt für seine Sache gewinnen wollte, so stellte sich ihm doch die Frage, ob sie ihm auch wirklich ihre Treue schwören könnte? Doch auch das war ein Grund, weswegen er unbedingt nach San Fordo wollte: Um herauszufinden für wen Reika eigentlich arbeitet. Während er über all diese Dinge nachdachte war er gerade dabei die lebendige Innenstadt zu verlassen und sich raus aufs Land zu begeben. Doch plötzlich hörte er, unbeabsichtigt, ein Gespräch von zwei einfachen Passanten mit, das sein Interesse schließlich weckte. Er blieb stehen, nahm an einer naheliegenden Bank Platz und bediente sich an einer Zeitung, welche ein Bürger dort scheinbar vergessen hatte. Der Braunhaarige faltete diese auf und begann so zu tun, als würde er die aktuellen Berichte dort lesen.
Unter anderem stand dort ein Text über den Tod einer Kleinfamilie, die durch einen Hausbrand ums Leben kam, als auch der geplante Hinrichtungstermin eines gesuchten Schwerverbrechers. Wirkliches Interesse hatte er für diese Geschichten nicht. Er versuchte lediglich das Gespräch der beiden Passanten so unauffällig wie möglich mit anhören zu können.
„Hast du schon gehört? Die Hinrichtung des gefassten Verbrechers wurde auf den heutigen Abend vorverlegt! Offenbar kann es dem
Kommandanten unseres Marinestützpunktes gar nicht schnell genug gehen“, sprach der eine zum anderen Bürger.
„Wirklich? Weiß man auch wieso? Und überhaupt, um was für eine Art von Verbrecher handelt es sich eigentlich bei diesem Mann?“ erwiderte ihm sein Gegenüber.
„Weiß ich auch nicht so wirklich. Ich hatte bisher auch noch nie etwas von diesem Mann gehört. Er scheint kein bekannter Pirat zu sein. Die Frage ist jetzt nur noch, was ist er dann und wieso hat die Marine solch eine Eile, wenn es um die Hinrichtung von dieser Person geht?“
„Ach, wen interessiert das schon. Die Marine sorgt schließlich für unsere Sicherheit. Sie werden schon wissen, was sie tun. Und außerdem, spätestens bei der Hinrichtung heute Abend werden wir mehr darüber erfahren. Dort wird ihm schließlich der Prozess gemacht, was das Erläutern der Anklagepunkte ja auch mit einbezieht!“
Mit diesen Worten entfernten sich die beiden Passanten wieder, woraufhin Makoto einen genaueren Blick auf den Zeitungsbericht warf, indem es um eine geplante Hinrichtung ging. Die Vermutung, dass es sich dabei um die selbe Hinrichtung handeln könnte, wie die, von der die beiden Zivilisten sprachen, lag da natürlich nahe.
„Flottillenadmiral Colossus erwähnte einem Journalisten gegenüber, dass die geplante Hinrichtung des Schwerverbrecher Shin Matsumoto von morgen Früh auf den heutigen Abend verlegt werden soll! Den genauen Grund dafür wollte er ihm gegenüber jedoch nicht nennen!“
Kurz nachdem er diese Worte gelesen hatte legte der Braunhaarige die Zeitung wieder zurück an den Platz, an dem er sie zuvor hervorgeholt hatte, erhob sich von der Bank und blickte zurück in die Richtung, in die die beiden Passanten verschwunden waren.
„Äußerst interessant“, gab er nur von sich, ehe er sich wieder auf den Weg machte die Innenstadt zu verlassen.
Zur selben Zeit befand sich Reika an einem düsteren Ort. Dieser wurde nur von vereinzelten Kerzenlichtern, die sich an den Wänden befanden, erleuchtet. In dem Raum selbst war jedoch nicht viel zu erkennen. Es befand sich lediglich eine Art Thron am Ende des Zimmers, auf welchen die Rothaarige geradewegs zulief. Ehe sie diesen jedoch erreichte hielt sie an. Vor ihr auf dem Thron saß eine Person, deren Gesicht durch die Dunkelheit, welche von den wenigen Lichtern an den Wänden erhellt werden konnte, nicht erkennbar war.
„Willkommen zurück, Reika … Erzähl mir bitte von deiner letzten Mission“, sprach diese Person mit gedämpftem Unterton.
„Sir, mein Auftrag wurde erfüllt … Konteradmiral Takeru stellt kein Problem mehr dar! Allerdings ist nicht alles nach Plan verlaufen“, erwiderte sie.
„Ich weiß“, begann die Schattengestalt, ehe sie fortfuhr.
„Man hat dich am Hafen mit dem ehemaligen Vizeadmiral Makoto gesehen, der, kurz vor dessen Scheintod, noch auf unserer Liste vermerkt war“, fuhr er fort, woraufhin die Rothaarige kurz erschrak. Vereinzelte Schweißperlen machten sich auf ihrer Stirn bemerkbar. Sie schien bereits mit dem Schlimmsten zurechnen. Auch wenn es ihr durch die Dunkelheit ein wenig schwer fiel, so konnte sie doch erkennen, wie sich kurz darauf ein breites Grinsen auf den Lippen ihres Gegenübers auftat.
„Shin Matsumoto will diesen Mann kennenlernen!“
Schon seit einer Weile rührte sich Makoto nicht mehr von der Stelle. Stattdessen blickte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen gen Himmel. Nach einigen Minuten senkte er seinen Kopf jedoch wieder ein Stück. Soweit, dass er sich wieder dem zuwenden konnte, was sich vor ihm befand.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging er weiter voraus … Geradewegs auf ein kleines Haus zu, das jedoch verlassen erschien. Er drückte die Türklinke hinunter, woraufhin er sich wenig später in einem düsteren und heruntergekommenen Zimmer wiederfand. Überall lagen Scherben herum. Die Fenster wurden scheinbar eingeschlagen, ebenso wurden sämtliche Zimmer, die das Haus besaß, durchsucht und verwüstet. Räuber waren offenbar auf dieses verlassene Gebäude gestoßen und hatten die Hoffnung dort etwas Wertvolles finden zu können. Langsam aber sicher, nachdem er seine Umgebung gemustert hatte, bewegte sich der Braunhaarige auf einen Tisch zu, der sich in der Mitte des Raumes befand. Makoto nahm sich einen der Stühle, die im ganzen Zimmer herumlagen, stellte diesen vor dem Tisch auf und setzte sich. Nur einen Augenblick später griff er nach einem Bilderrahmen, der mit dem Glas nach unten gerichtet auf dem harten Holz des beschädigten Tisches lag. Er drehte dieses um und platzierte es in aufrechter Position. Makoto hob seine rechte Hand und stützte mit eben dieser seinen Kopf ab, während er das Bild, welches sich in dem beschädigten Rahmen befand, weiterhin musterte. Darauf waren ein erwachsener Mann, sowie ein kleiner Junge abgebildet, die sich beide mit breitem Grinsen gegenüber standen … In Kampfhaltung und bereit sich mit dem jeweils anderen zu messen.
Flashback
„Komm schon, zeig mir, was du gelernt hast!“ sprach der erwachsene Mann zu dem kleinen Jungen, der ihm gegenüber stand. Beide hatten sich bereits angriffsbereit gemacht, indem sie sich in ihre Haltungen begaben, die sie vor jedem Kampf annahmen. Während der Mann die Situation nicht richtig ernst zu nehmen schien, kochte der kleine Junge nur so vor Wut.
„Pass auf, dieses Mal zeig ich’s dir!“ schrie dieser dem Mann entgegen, woraufhin er mit lautstarkem Gebrüll auf seinen Gegenüber zustürmte. Dieser löste seine Kampfhaltung daraufhin jedoch wieder, bis der Junge ihn schließlich erreicht hatte und seine Faust auf seinen Gegner zurasen ließ. Doch plötzlich musste er feststellen, wie der Mann bereits verschwunden war. Der Junge warf sowohl nach rechts, als auch nach links einen Blick, in der Hoffnung ihn wieder zu finden, doch schien sein Gegner bereits verschwunden zu sein.
Plötzlich hörte er jedoch eine Stimme hinter sich, die zu ihm sprach.
„Was ist denn los? Ich bin hier.“
Mit diesen Worten drehte sich der Junge blitzartig um und erkannte schließlich, dass der Mann, den er zuvor noch angriff, bereits hinter ihm stand. Doch ließ er sich von dessen Geschwindigkeit nicht beeindrucken und stürmte erneut auf ihn zu. Auch dieses Mal schlug sein Angriff fehl, woraufhin die Wut des Jungen nur noch weiter anstieg. Irgendwann gab er es jedoch auf und setzte sich auf den harten Boden. Während er zuvor noch sehr selbstsicher wirkte, machte sich nun eine gewisse Unsicherheit bei ihm breit. Er schien nicht länger so sehr in seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, wie zuvor, sondern wirkte ein wenig eingeschüchtert, aber auch eingeschnappt, aufgrund des Verhaltens seines Gegners.
„Verdammt Isamu, was soll das denn? Wieso lässt du mich noch nicht einmal einen Treffer gegen dich landen? So werde ich nie stärker werden!“ schnaubte der Junge, woraufhin sich der erwachsene Mann ebenfalls zu ihm auf den Boden setzte. Er ließ einen kurzen Seufzer folgen, ehe er auf dessen Aussage einging.
„Hör zu, Makoto … Wahre Stärke zeichnet sich nicht bloß aus der Anzahl an Treffern aus, die du gegen deinen Gegner landen kannst. Ebenso zeichnet sich die Stärke eines Kämpfers nicht dadurch aus, wie stark er seinen Feind mit einem Angriff verletzen kann. Diese Dinge sind vielleicht für das Ausmaß des physischen Schadens von großer Bedeutung, haben mit der eigentlichen Stärke aber nicht viel gemein. Wahre Stärke ist es niemals aufzugeben. Sie zeichnet sich aus deiner Hartnäckigkeit, deinem Mut und deinem Willen aus! Diese Eigenschaften müssen bei jedem guten Kämpfer stark ausgeprägt sein, denn ohne sie wird man es niemals soweit bringen, wie man gerne würde! Nur deswegen habe ich dich vorhin keinen Treffer gegen mich erzielen lassen … Um zu sehen, ob du bereits über diese Eigenschaften verfügst. Zwar ist das noch nicht der Fall, aber bis ich dich für einen Beitritt in die Marine weiterempfehle werden noch einige Jahre vergehen, in denen wir verstärkt darauf achten werden, dass vor allem diese Eigenschaften bei dir geschärft werden … Du sollst später schließlich einmal der stärkste Krieger werden, den die Marine je gekannt hat!“
Der kleine Junge lauschte gebannt den Worten seines Gegenübers. Zu Anfang schien er sie lediglich für leeres Gerede zu halten, die ihn von seiner Enttäuschung ablenken sollten. Doch letzten Endes begann er zu verstehen. Er verstand, dass sein Trainer damit recht haben musste,
woraufhin er wieder begann zu lächeln. Nachdem er zu dieser Erkenntnis gelangt war, sprang der junge Makoto auf und begab sich erneut in seine übliche Kampfhaltung.
„Ich will es noch mal versuchen!“ brüllte er Isamu entgegen, woraufhin sich auch dieser erneut erhob und in Position ging.
„Na dann … Zeig mir, dass du in der Lage bist die Bedeutung wahrer Stärke zu verinnerlichen!“
Mit diesen Worten stürmte der kleine Junge erneut auf Isamu zu. Fest entschlossen stärker zu werden und seinen Trainingspartner stolz zu machen!
Flashback Ende
„Isamu“, flüsterte Makoto leise vor sich hin, während er mit einem leichten Grinsen weiterhin das Bild musterte. Plötzlich bemerkte er ein leises Geräusch, das von draußen zu hören war. Es klang so, als wäre jemand auf einen kleinen Ast getreten, welcher daraufhin in der Mitte durchbrach. Als der Braunhaarige dieses Geräusch wahrnahm, erhob er sich langsam von seinem Platz und ging in Richtung Ausgang. Gerade, als er nach der Türklinke griff, bemerkte er etwas. Etwas, was sich scheinbar hinter ihm befand, zuvor allerdings noch nicht da gewesen war. Ehe er die Tür öffnete drehte er seinen Kopf langsam nach hinten, um zu erkennen, wobei es sich dabei handeln könnte. Als er entdeckte, was es war, weiteten sich seine Augen ein Stück.
„Hallo … Makoto“, ertönte eine Stimme aus der Richtung, in die der Braunhaarige, völlig überrascht von diesem Anblick, starrte.
Zur selben Zeit lief ein großgewachsener Mann einen hellen Gang entlang. Diese Person trug einen weißen Marinemantel, mit der typischen Aufschrift auf dem Rücken. Sie bewegte sich auf eine Tür zu, drückte deren Klinke hinunter und betrat einen weiteren Raum. Dieser war sehr schlicht gehalten. Weder Tische, noch Stühle, noch ähnliche Dinge befanden sich darin. Es gab lediglich eine Gefängniszelle in diesem Zimmer, auf welche sich der Mann zubewegte. Er griff sich kurz in die Hosentasche und zückte einen kleinen Schlüssel, mit welchem er die Tür der Zelle öffnete. Innerhalb dieser befand sich nur ein einziger Gefangener, welcher mit einigen Ketten gefangen gehalten wurde, die um seinen gesamten Körper geschlungen waren. Scheinbar konnte
die Marine bei ihm nicht vorsichtig genug sein. Der gefesselte Mann richtete seinen Blick langsam auf, welcher zuvor noch gen Boden gerichtet war, und sah seinem Gegenüber nun tief in die Augen. Er zeigte keinerlei Emotionen. Weder Freude, noch Zorn waren in ihm zu erkennen. Sein Blick wirkte völlig leer, so als wenn ihm die ganze Situation vollkommen egal wäre. Der Marineoffizier lächelte ihn jedoch bloß an, ehe er die Stille zwischen ihnen beendete.
„Es wird Zeit … Shin!“
„Das ging nicht von mir aus. Mir war dieser Ort hier überhaupt nicht bekannt, doch … Es gibt da jemanden, der mit dir reden möchte und dir all deine Fragen beantworten kann!“ erwiderte sie ihm, woraufhin er plötzlich bemerkte, wie sich die Haustür langsam aber sicher öffnete. Zwar sah er sich noch nicht dahingehend um, doch konnte er das Öffnen der Tür sehr gut am Geräusch der dadurch zur Seite geschobenen Glassplitter, was seinem scharfen Gehör nicht entging, erkennen.
Nachdem es ruhig wurde warf er einen kurzen Blick über seine rechte Schulter und musste feststellen, wie sich ihm eine weitere Person näherte. Bei dieser handelte es sich um einen Mann mittleren Alters – Mitte 30 – mit blondem, mittellangem Haar, der ebenfalls, genauso wie Makoto, einen Anzug trug. Auch einen schwarzen, mit einem weißen Hemd und einer schwarzen Krawatte. An seiner rechten Körperseite befand sich eine befestigte Schwertscheide.
„Wer sind Sie? Was machen Sie hier? Und was wollen Sie von mir?“ fragte der Braunhaarige schließlich, nachdem er den Unbekannten eine Zeit lang gemustert hatte. Dieser sah ihn seitdem er in das verlassene Haus eingetreten war, mit einem breiten Grinsen an.
„Shin Matsumoto will mit Ihnen reden“, sprach dieser schließlich, woraufhin Makoto kurz erschrak. Für einen Moment stockte ihm der Atem. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen.
„Interessant … Soweit ich weiß sitzt er jedoch gerade im Gefängnis von San Fordo und seine Hinrichtung soll bereits heute Abend stattfinden. Wie sollte ich an ihn herankommen? Immerhin kennen mich die Marinesoldaten, da ich einmal ein Teil dieser Behörde war und dort auch einen gewissen Bekanntheitsgrad inne hatte, der sich mit meinem Austritt nur noch weiter gesteigert hat. Wie stellen Sie sich das also vor?“ hackte der Braunhaarige nach, woraufhin sich Reika plötzlich vor den Unbekannten stellte.
„Du weißt bereits davon?“ warf sie in den Raum, während sie sich zwischen die beiden Männer stellte.
„Ja, ich habe vorhin ein flüchtiges Gespräch über die geplante Hinrichtung von zwei Passanten mit angehört. Genauso wie in der Zeitung bereits ein Artikel darüber geschrieben stand. Also, wie genau stellt ihr euch das vor? Ich marschier hinein, schnapp ihn mir und stürm mit ihm wieder raus, während eine ganze Armee von Marinesoldaten mir auf den Fersen ist? Dass das nicht gut gehen kann, sollte euch beiden doch wohl bewusst sein. Und überhaupt,
wieso sollte ich diesem Mann helfen? Wo ich doch noch nicht einmal weiß, mit wem ich es hier eigentlich zu tun habe!“ sprach Makoto, woraufhin sich der unbekannte Mann wieder ein Stück näher auf ihn zubewegte. Reika jedoch hob ihren rechten Arm und presste ihn gegen dessen Brustkorb, um ihn so weiterhin zurückzuhalten. Schließlich wandte sie sich wieder dem ehemaligen Vizeadmiral zu.
„Makoto, du verstehst nicht. Das hier … ist Shin Matsumoto!“
Makoto erschrak erneut.
Währenddessen befand sich der Marineoffizier noch immer in der Zelle des Mannes, der an diesem Abend hingerichtet werden sollte. Dieser war bereits mit einigen offenen Wunden an seinem Kopf versehen, aus denen noch immer ein wenig Blut floss. Der Offizier beugte sich ein Stück zu dem Gefangenen hinunter, packte diesen an den Haaren und zog ihn zu sich hoch.
„Und, wirst du jetzt endlich reden? Wer von deinen Leuten befindet sich sonst noch auf der Insel?“ fragte dieser den verletzten Mann, der ihm jedoch noch immer nichts anderes als einen leeren Blick entgegenbrachte. Und erneut holte der Marineoffizier mit seiner rechten Faust weit aus, ehe er dem Gefangenen diese direkt ins Gesicht schlug. Das wiederholte sich einige Male, bis schließlich ein weiterer Marinesoldat die Gefängniszelle stürmte.
Dieser salutierte kurz vor seinem Vorgesetzten, woraufhin der Offizier das Verhör des Gefangenen unterbrach.
„Flottillenadmiral Colossus, wir haben soeben einen dringenden Anruf aus dem Marinehauptquartier erhalten! Man verlangt nach Ihnen!“
Der Marineoffizier jedoch packte den bereits schwer angeschlagenen Mann erneut an den Haaren, zog diesen zu sich herauf und war kurz davor diesem einen weiteren Schlag zu verpassen.
„Sagen Sie, ich rufe zurück!“ erwiderte er dem Soldaten, woraufhin er damit begann seine rechte Faust erneut zu ballen und für einen weiteren Angriff auszuholen.
„Sir, es ist Großadmiral Kong! Er meint es sei dringend und könne nicht warten!“ fuhr der Marinesoldat jedoch fort. Der Flottillenadmiral zögerte erst einen Moment, ließ seinen Gegenüber dann jedoch los, welcher ihn immer noch mit einem leeren Blick musterte, und verließ die Zelle schließlich wieder. Ehe er sich auf den Rückweg zu seinem Büro machte, wandte er sich ein weiteres Mal dem Gefangenen zu.
„Mach es dir ja nicht zu bequem!“
Mit diesen Worten verschwand er aus dem Gefängnistrakt.
„Shin Matsumoto … Das ist überhaupt nicht möglich. Ich dachte er wurde gefangen genommen. Immerhin scheint das gerade Stadtgespräch zu sein. Wie kann es also sein, dass sich dieser Mann jetzt genau hier befinden soll, wenn doch alle davon sprechen, dass er schon heute Abend gerichtet werden soll?“ hackte Makoto nach, kurz nachdem er sich wieder einigermaßen fangen konnte.
„Sagen Sie, was wissen Sie über Shins Organisation, Yamada D. Makoto?“ antwortete ihm sein Gegenüber.
„Was ich bisher weiß ist, dass sie eine Organisation sind, die viel Wert auf Anonymität legt. Ihre gesamten Operationen laufen ohne persönlichen Kontakt ab. Ihr Netzwerk setzt sich quasi aus einem Drahtzieher – in diesem Fall schätze ich mal, dass Sie das sind, Shin Matsumoto – der die Aufträge gibt und für deren Durchführung die Bezahlung zur Verfügung stellt, und einer, mir bisher unbekannten, Zahl an Assassinen zusammen. Diese bekommen, jeder für sich, ein individuelles Buch, das mit Zielen und der entsprechenden Belohnung für die Eliminierung dieser Ziele versehen ist. Sollte einer ihrer Assassinen, bedauerlicherweise, mal einen Auftrag nicht erfüllen können und bei einem Einsatz fallen, müssen sie natürlich abgesichert sein. Deswegen befinden
sich in dem Buch lediglich zwei Abkürzungen, die einmal für die Insel stehen, auf der sich der derzeitige Sitz Ihrer Organisation befindet, als auch die Person, die für all diese Dinge, die in diesem Buch stehen, verantwortlich ist. Für neue Assassinen dienen diese Abkürzungen lediglich als Erinnerung für Treffpunkt und Ansprechpartner. Bereits länger aktive Assassinen benötigen diese Hilfestellung eigentlich nicht mehr. Sie ist jedoch so kurz und nichtssagend getroffen, dass kein Außenstehender, normalerweise, in der Lage sein sollte damit etwas anfangen zu können“, erläuterte er, woraufhin er kurz stoppte und sich die verwunderten Gesichter seiner Gegenüber für einen Moment ansah. Er ließ ein unscheinbares Grinsen folgen.
„Hab ich irgendwas vergessen?“ fügte er schließlich hinzu, woraufhin er die beiden Personen vor sich mit fragendem Blick abwechselnd musterte.
„Hast du etwa in meinem Buch herumgeschnüffelt?“
Das war das Erste, was der jungen Navigatorin durch den Kopf ging und was sie direkt darauf von sich gab.
„Gar nicht mal übel. Es stimmt also, was man über Sie sagt. Sie sind nicht nur ein begnadeter Kämpfer, sondern sind auch noch äußerst intelligent. Das gefällt Shin. Und Shin muss sagen, Sie haben mit fast allem recht, was Sie geäußert haben. Bis auf eine Sache … Es gibt nicht einen Drahtzieher, sondern zwei!“
Zur selben Zeit befand sich Flottillenadmiral Colossus wieder in seinem Büro und hielt bereits den Hörer seiner Teleschnecke in der Hand.
„Großadmiral Kong, Sie wollten mich sprechen?“ sprach er in diesen hinein, woraufhin auch schon direkt die Antwort folgte.
„So ist es! Mir ist vor wenigen Minuten zu Ohren gekommen, dass es auf ihrer Insel wohlmöglich ein Sicherheitsrisiko geben könnte!“ erwiderte ihm die Person auf der anderen Seite der Leitung.
„Was? Wie kommen Sie denn darauf? Bei uns hier ist alles in bester Ordnung. Es hat keine Angriffe auf unseren Stützpunkt gegeben und unser Gefangener befindet sich noch immer unten in seiner Zelle. Gesichert durch mehrere Sicherheitsvorkehrungen, als auch von einigen meiner Männer. Um den brauchen wir uns keine Sorgen zu machen und die Hinrichtung wird, wie geplant, heute Abend durchgeführt werden!“
„Hören Sie mir jetzt genau zu … Ich habe erfahren, dass Reika Watanaba, eine bekannte Assassine, auf ihrer Insel gesichtet worden ist. Nach letzten Informationen zu urteilen macht sie seit kurzem gemeinsame Sache mit Yamada D. Makoto, einem ehemaligen Vizeadmiral, der desertiert ist und sich nun scheinbar gegen seine einstigen Kameraden gestellt hat! Wir wissen zwar nicht, was genau er auf San Fordo will, aber ein erhöhtes Risiko für die geplante Hinrichtung des Schwerverbrechers, Shin Matsumoto, könnte durchaus bestehen. Deswegen gebe ich Ihnen hiermit nun die direkte Anweisung … Sollten Sie Makoto oder seine Komplizin sehen, haben Sie den ausdrücklichen Befehl diese sofort in Gewahrsam zu nehmen oder, sollte es denn nötig sein, sie zu liquidieren!“
„Zwei? Soll das etwa bedeuten, dass …“ begann Makoto, nach kurzem Schweigen, zu sprechen, ehe ihn jedoch sein Gegenüber unterbrach.
„Ja, der Mann, dessen Hinrichtung heute Abend droht, ist der Zweite. Er und Shin haben diese Organisation gemeinsam gegründet und haben gemeinsam an vielen Operationen gearbeitet, bis Shins Partner schließlich bei seiner Rückkehr verfolgt und, kurz nach seiner Ankunft hier auf San Fordo, dann auch festgenommen wurde.“
Makoto fasste sich für einen Moment an sein Kinn, ehe er seine Augen schloss. Er versuchte erneut die Lage zu analysieren und sich eine Strategie zu überlegen.
>> Mhm, was genau soll ich denn nun eigentlich von dieser ganzen Sache hier halten? Es mag ja durchaus in meinem Interesse sein diesem Mann zu helfen, aber dennoch … Was wenn er es, kurz darauf, doch auf mich abgesehen haben sollte? Schließlich gehörte auch ich einst zur Marine und dürfte daher, wohlmöglich, auf ihrer Liste gestanden haben. Kann ich ihm trauen? Und überhaupt, um ihren Kameraden zu befreien bräuchten wir schon einen wirklich guten Plan. Unser Gegner ist immerhin Flottillenadmiral Colossus, der nicht umsonst als der Schlächter der Marine betitelt wird <<
Nach kurzem Überlegen öffnete Makoto schließlich wieder langsam seine Augen und bemerkte, wie ihn sowohl Reika, als auch Shin, musterten. Offenbar warteten sie darauf, dass er ihnen eine eindeutige Antwort geben würde.
„Wenn Sie es wirklich wollen, dann helfe ich Ihnen! Sie haben mich zwar nicht darum gebeten, aber aufgrund der Tatsache, dass Sie mich hier aufgespürt haben und scheinbar nicht das Ziel verfolgen mich zu töten, dürften Ihre Absichten wohl klar sein“, fing er an, woraufhin ihm der Blonde mit einem Nicken ein Zeichen dafür gab, dass er fortfahren konnte. „In Ordnung, wenn wir das wirklich durchziehen wollen, dann brauchen wir einen guten Plan. Eine offene Konfrontation sollten wir möglichst meiden, da es sich bei unserem Gegner, wie ich bereits gelesen habe, um Flottillenadmiral Colossus handelt“, sprach Makoto, während sich die kleine Personengruppe an den Tisch setzte, der sich inmitten des Raumes befand.
„Und Shin dachte, dass wir mit ihrer Hilfe einfach die Hinrichtung stürmen und ihn vor laufender Kamera befreien könnten“, antwortete Shin, woraufhin der Braunhaarige sich kurz an die Stirn fasste und mit dem Kopf schüttelte.
„Ich will nur hoffen, dass Sie das ironisch gemeint haben, denn so einfach wird es bei jemandem wie Colossus nicht werden“, erwiderte er seinem Gegenüber schließlich, woraufhin Reika plötzlich das Wort ergriff.
„Und was dann? Hast du irgendeine Idee, wie wir dann vorgehen sollen?“
Für einen kurzen Moment trat Stille ein, während sowohl Shin, als auch Reika Makoto musterten und gespannt auf dessen Antwort warteten. Es dauerte einige Sekunden, doch machte sich schließlich auf seinen Lippen ein unscheinbares Grinsen breit, ehe er sich wieder den beiden Assassinen zuwandte.
„Die habe ich allerdings!“
Allmählich brach die Nacht über San Fordo herein. Die Geschäfte begannen, eines nach dem anderen, damit zu schließen, während immer mehr Menschen auf den Marktplatz stürmten, an dem sich das Wahrzeichen der Insel befand … Ein riesiger Glockenturm, der schon immer mit ein Grund für den stetig anwachsenden Ansturm an Touristen war. Inmitten dieses Marktplatzes befand sich ein riesiges Schafott, auf dem die Verbrecher der Stadt schon
seit vielen Jahren gerichtet wurden. Gleichzeitig begann die Sonne damit immer weiter am Horizont zu verschwinden. Die Abenddämmerung war angebrochen und die geplante Hinrichtung von Shin Matsumoto rückte immer näher.
Flottillenadmiral Colossus saß derzeit an seinem Schreibtisch und war dabei einige Papiere durchzugehen, ehe er sich für die Hinrichtung fertig machen musste. Bei dem Flottillenadmiral handelte es sich um einen großgewachsenen Mann, dessen Körper äußerst muskulös erschien. Er trug einen offenen Marinemantel auf dessen Rücken, wie bei allen hochrangigen Offizieren, das Wort „Gerechtigkeit“ geschrieben stand. Unter diesem trug er jedoch keinerlei Kleidung, die seinen Oberkörper verdeckte. Er hatte lediglich eine gewöhnliche Hose und einfache Schuhe an. Sein Oberkörper war bereits von einigen Narben geziert, was darauf schließen ließ, dass er bereits in vielen Schlachten gekämpft hat.
Plötzlich ertönte ein lauter Alarm, der ihn von seinem Stuhl aufspringen ließ. Er zögerte keinen Augenblick und griff sofort zu seiner Teleschnecke.
„Kommandant, was ist da los? Wo kommt der Alarm her?“ brüllte er in seinen Hörer.
„Sir, es tut uns leid, aber scheinbar ist jemand in unseren Stützpunkt eingedrungen. Allem Anschein nach handelt es sich dabei um … Yamada D. Makoto!“ erwiderte eine Stimme von der anderen Seite der Leitung, woraufhin der Flottillenadmiral für einen kurzen Moment erstarrte, ehe er jedoch nach weiteren Informationen fragte.
„Können Sie mir sagen, in welcher Abteilung er sich gerade befindet? Wir müssen ihn unter allen Umständen einfangen, koste es was es wolle!“
„Sir, scheinbar ist er auf direktem Wege in unseren Gefängnistrakt!“
Flottillenadmiral Colossus fasste sich daraufhin kurz an sein Kinn und schien zu versuchen die Lage zu analysieren.
>> Hmm, wenn er kurz davor ist den Gefängnistrakt zu erreichen, dann muss er vorher noch an meinem Spezialkommando vorbeikommen <<
Mit einem Mal wandte er sich wieder dem Kommandanten zu, der sich noch immer am anderen Ende der Leitung befand.
„Ist schon gut … Lassen Sie ihn durchbrechen! Aber halten Sie mich auf dem Laufenden“, sprach er schließlich, woraufhin er den Hörer wieder auflegte. Er griff zu einer Fernbedienung, die sich in einer seiner Schubladen befand, drückte auf einen roten Knopf, wodurch plötzlich der einzige Bildschirm, der sich in dem Büro befand, aufleuchtete. Auf diesem war jemand zu sehen, der gerade eine Stahltür zertrümmerte, gegen die sich zwar einige Marinesoldaten von innen aus gestemmt hatten, aber dennoch zerstört wurde. Die entsprechenden Soldaten blieben in den Trümmern der Tür liegen, während der Mann seinen Weg weiter fortsetzte.
„Was hast du bloß vor … Makoto?“
Makoto holte mit seinem rechten Arm weit aus und ließ diesen sekundenschnell auf eine riesige Stahltür zurasen, die ihm den Weg versperrte. Hinter dieser befanden sich einige Marinesoldaten, die von dessen Eindringen bereits wussten und deswegen dazu aufgefordert wurden die Tür von innen zu verriegeln. Doch trotz ihrer Bemühungen konnte die Tür dem Angriff des ehemaligen Vizeadmirals nicht standhalten und brach in sich zusammen. Makoto dachte nicht einmal daran anzuhalten, sondern stürmte weiter durch den Marinestützpunkt. Er rannte eine Treppe hinunter, auf der sich noch vereinzelte Marinesoldaten befanden, die er jedoch alle mit einem Schlag außer Gefecht setzen konnte. Nach einigen Sekunden fand er sich schließlich in einem weiteren Raum wieder, der jedoch, anders als die meisten anderen, sehr ruhig erschien. Es war keine Menschenseele zu sehen und selbst ein Alarm war dort nicht vorhanden. Das Zimmer bestand lediglich aus einem schmalen Gang, der zu einer weiteren Treppe führte, auf die er es scheinbar abgesehen hatte. Er sah sich noch ein wenig im Raum um, um sicher zu gehen, dass sich dort wirklich niemand befand, was offenbar nicht der Fall war. Als er sich schließlich dessen sicher war, bewegte er sich zuerst langsam, mit der Zeit jedoch immer schneller, auf die Treppe zu, die sich am anderen Ende des Flures befand. Er hatte diese schon fast erreicht, als plötzlich aus allen Ecken des Raumes Marinesoldaten auf ihn zusprangen. Zwei hielten ihn, jeder für sich, an seinen beiden Armen fest, während sich zwei weitere um seine Beine kümmerten. Zwar versuchte Makoto diese Soldaten abzuschütteln, doch schienen diese stärker als normale Marinesoldaten zu sein. Trotz des Kraftaufwandes, den er aufbrachte, gelang es ihm nicht die Männer abzuschütteln. Gerade als er dachte, er würde es vielleicht doch schaffen können, warf er einen flüchtigen Blick vor sich und bemerkte, wie eine kleine Kanone, die oberhalb des Treppenhauses angebracht war, auf ihn gerichtet wurde. Ehe er in irgendeiner Weise darauf reagieren konnte, feuerte diese bereits ihre Munition ab. Doch, anders als Makoto es erwartet hatte, schoss diese nicht mit Kugeln nach ihm. Stattdessen wurde ein Netz, das sich direkt nach dem Abschuss ausweitete, aus eben dieser Kanone geschossen. Die Wucht, die dahinter steckte, riss den ehemaligen Vizeadmiral von den Beinen, kurz nachdem ihn die Soldaten losgelassen hatten. Mit einem Mal krachte er gegen die Wand am anderen Ende des Flures und blieb an dieser regungslos hängen. Zwar versuchte er sich zu befreien, doch hatte das keinen Sinn, da er seine Kräfte nicht länger gezielt einsetzen konnte und körperlich immer schwächer wurde.
>> Ich verstehe … Also hat die Marine inzwischen damit begonnen ihre Ausrüstung durch die Verwendung von Seesteinen weiter zu verbessern … Interessant ... <<
Makoto riskierte einen weiteren flüchtigen Blick nach vorne und bemerkte, wie sich vor ihm dutzende Marinesoldaten gesammelt hatten, die ihn allesamt mit ihren Gewehren bedrohten. Einer von ihnen trug, im Gegensatz zu dem Rest, keine einfache Uniform, die für Soldaten gedacht war, sondern einen Offiziersmantel. Dieser griff in seine Jackentasche, holte eine Teleschnecke heraus und begann damit Meldung zu machen.
„Flottillenadmiral Colossus … Der ehemalige Vizeadmiral des Marinehauptquartiers, Yamada D. Makoto, steht unter Arrest!“
„Reika, sind Sie soweit?“ sprach Shin Matsumoto, der derzeit auf einem hohen Dach, direkt gegenüber des Marinestützpunktes, positioniert war und diesen mit einem Fernglas beobachtete. Dabei hielt er seinen rechten Arm an seinen Mund. An diesem befand sich eine mobile Teleschnecke, die ihm die Kommunikation mit Reika ermöglichte.
„Bei mir ist alles bereit … Hat Makoto uns sein Zeichen bereits gegeben?“ kam es vom anderen Ende der Leitung schließlich zurück.
„Ja … Es wird Zeit für Ihren Auftritt!“
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Sonstiges:
Charakterübersicht I
Charakterübersicht II
Charakterübersicht III
Erste Steckbriefe (Als Bilder!)
Zeitstrahl
Hierarchie des Syndikats
Spezifischer Zeitstrahl + Personenkonstellation (Arc VI)
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