[Neuerzählung] The Prophecy (OneBrunou)

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    • Kapitel 185: Kein Entkommen

      Zeit für einen Kommentar, bevor die Woche wieder rum ist und du ohne einen dastehst. ;)

      Also unterdrückt die Gedankenkontrolle nicht nur den freien Willen, sondern auch die Aura. Ich war einen Moment ziemlich irritiert und dachte, dass wir hier doch nicht bei Dragonball sind, bis mir das OH eingefallen ist. :D

      Noland schafft es den Bürgerkrieg zu beenden, indem er erzählt, was für uns ziemlich offensichtlich erscheint. Er erinnert daran wie der alte König war und das die Sache mit dem Piraten nicht zu ihm passt. Weiterhin offenbart er den Demokratieplan und kann so den Grund liefern, warum Dunar seinen Vater hätte stürzen wollen. Die Bevölkerung welche ohnehin schon gegen Junior war wird bestärkt und die Soldaten erkennen, dass sie getäuscht wurden. Wobei ich immer noch denke, dass die meisten einfachen Soldaten schon viel früher hätten die Seiten wechseln müssen, wenn sie wirklich Land und Volk dienen wollten. Wenn sie nur König Dunar dienen, dann müssten sie weiterhin an seiner Seite kämpfen und wenn die der Krone dienen eigentlich auch, da diese Abgeschafft werden soll. Aber wie gesagt, dass ist mein Außenstehender Standpunkt und dieser hat nichts mit dem Handeln der Personen innerhalb der Geschichte zu tun.

      Dunar hat es derweil immer noch nicht geschafft Lunar und Akio zu beseitigen, seit gefühlten fünf Monaten ist er immer wieder dabei sie zu zerquetschen und dann doch nicht. In der Geschichte dürfte zwar nicht so viel Zeit vergangen sein, aber das Dial hätte ich schon drei mal zerstört und die Beiden endgültig Kampfunfähig gemacht. Jetzt steht er wieder zwischen ihnen und nun hat er auch keine Soldaten mehr die ihm helfen. Er sollte so langsam darüber nachdenken wie er ganz schnell verschwinden kann, sich besser Verbarrikadieren und die Störenfriede endgültig beseitigen oder einfach aufgeben. Um es platt auszudrücken, er sollte sich endlich mal für eine Sache entscheidend, wobei ich ihn schon die ganze Zeit nicht gerade für jemanden gehalten habe der erkennt wie die Dinge wirklich stehen.

      Auch wenn dies alles jetzt ziemlich kritisch klingt, es sind mehr die Handlungen der Personen (besonders Dunar) bzw. ihre Art zu Denken die mich aufregt, als die eigentliche Geschichte. Gut du hast die Charakter so erschaffen, aber wie du irgendwo dargestellt hast sind diese teilweise von dir bekannten Personen inspiriert und die Welt ist leider nicht immer so einfach, klar und logisch Strukturiert wie wir es gerne hätten. :D

      Jedenfalls neigt sich dieser doch sehr lange Arc nun langsam dem Ende entgegen und ich kann nur sagen, dass ich mich bereits auf den neuen Arc freue, der sicher wieder viel frischen Wind bringen wird und sicher auch ein paar Charakter die mir wieder mehr zusagen.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      So kann man es aber auch sehen
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      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 186 & 187 + Ankündigung + Rückmeldung

      Jap, diese Woche gibt's mal wieder ein Double-Feature von mir. Da in beiden Kapiteln vollkommen andere Orte behandelt wurden ließ sich das gut einrichten, ohne irgendeinen Cliffhanger direkt wieder zu versauen. Kapitel 186 ist hierund Kapitel 187 hierzu finden.
      Der Grund für das Double-Feature liegt allerdings darin, dass ich am nächsten Wochenende keine Zeit haben werde, um ein neues Kapitel online zu stellen. Da mein PC noch in meiner alten Heimat steht, und mein Laptop kürzlich gecrasht ist, kann ich nur noch vom Computer aus Kapitel online stellen, an den ich nächstes Wochenende allerdings nicht rankommen werde. Das nur mal als Info, damit ihr wisst warum's diese Woche zwei Kapitel gibt ;P

      qoii

      qoii schrieb:

      Also unterdrückt die Gedankenkontrolle nicht nur den freien Willen, sondern auch die Aura. Ich war einen Moment ziemlich irritiert und dachte, dass wir hier doch nicht bei Dragonball sind, bis mir das OH eingefallen ist.

      So ist es ^^

      qoii schrieb:

      Die Bevölkerung welche ohnehin schon gegen Junior war wird bestärkt und die Soldaten erkennen, dass sie getäuscht wurden. Wobei ich immer noch denke, dass die meisten einfachen Soldaten schon viel früher hätten die Seiten wechseln müssen, wenn sie wirklich Land und Volk dienen wollten. Wenn sie nur König Dunar dienen, dann müssten sie weiterhin an seiner Seite kämpfen und wenn die der Krone dienen eigentlich auch, da diese Abgeschafft werden soll. Aber wie gesagt, dass ist mein Außenstehender Standpunkt und dieser hat nichts mit dem Handeln der Personen innerhalb der Geschichte zu tun.

      Recht hast du schon, allerdings war der Gedanke halt der, dass die Soldaten den Befehlen des Königs folgten, weil sie zwar von den Abscheulichkeiten wussten, die er begangen hatte, das Land aber streckenweise wieder stabilisieren konnte, wenngleich das gemeine Volk darunter etwas zu leiden hatte. Sie folgten seinen Anordnungen, da man ihnen das, was er tat, für notwendig verkauft hatte. In diesem Bürgerkrieg wirkte es auf sie so, als würde das Volk zu rebellieren beginnen. Um das Land nicht wieder zu destabilisieren folgten sie daher weiterhin den Befehlen des Königs und versuchten diese aufkommende Revolution wieder im Keim zu ersticken. Doch erst jetzt, wo sie die wahren Intentionen von Dunar Jr. erkennen, legen sie bereitwillig ihre Waffen nieder und schließen sich dem Aufstand an, da ihre innere Befürchtungen über die wahren Beweggründe und das Ausmaß der Abscheulichkeiten von Dunar Jr., nun endgültig bestätigt worden waren. Sie haderten ja schon eine Weile, doch erst jetzt ist der Funke komplett übergesprungen. Für manche vielleicht etwas spät, aber das liegt mit Sicherheit auch etwas an der Breite an Showplätzen, die ich alle irgendwie unter ein Fach bringen muss, ohne irgendeine Partei unnötig lange nicht zu zeigen. Womit ich auch schon zum nächsten Punkt komme ...

      qoii schrieb:

      Dunar hat es derweil immer noch nicht geschafft Lunar und Akio zu beseitigen, seit gefühlten fünf Monaten ist er immer wieder dabei sie zu zerquetschen und dann doch nicht. In der Geschichte dürfte zwar nicht so viel Zeit vergangen sein, aber das Dial hätte ich schon drei mal zerstört und die Beiden endgültig Kampfunfähig gemacht. Jetzt steht er wieder zwischen ihnen und nun hat er auch keine Soldaten mehr die ihm helfen. Er sollte so langsam darüber nachdenken wie er ganz schnell verschwinden kann, sich besser Verbarrikadieren und die Störenfriede endgültig beseitigen oder einfach aufgeben. Um es platt auszudrücken, er sollte sich endlich mal für eine Sache entscheidend, wobei ich ihn schon die ganze Zeit nicht gerade für jemanden gehalten habe der erkennt wie die Dinge wirklich stehen.

      Das Gefühl, das er schon so lange versucht die beiden Frauen zu zerquetschen, kann ich gut nachvollziehen, weil ich ja, wie oben bereits erwähnt, so viele Handlungsstränge offen habe, dass ich eben immer mal wieder einige davon zeigen muss, ohne diese zu beenden (da sie relativ gleichzeitig zum Abschluss kommen sollen). Dadurch ist es gut möglich, dass eben genau solch ein Eindruck entsteht, für den ich mich auch entschuldigen möchte. Dieses Ausmaß an Charakteren, Orten, Hintergründen usw. wie ich es in diesem Arc eingepflegt habe war für mich völlig neu, was wohl auch gut an der Länge des Arcs erkennbar werden sollte ... Wird immerhin eine Laufzeit von knapp 80 Kapiteln haben ^^

      Was Dunar Jr. betrifft: Der Typ ist einfach verblendet, glaubt er sei als König unangreifbar und will einfach nur jeden, der seine Autorität in Frage stellt, sie untergräbt, sofort töten. Dadurch, dass er ständig mit neuen Entwicklungen konfrontiert wird, die er nicht kontrollieren kann, fühlt er sich hin und her gerissen und weiß nicht wen er zuerst umlegen soll. Dadurch gerät er in eine Zwickmühle, aus der er nicht mehr entkommen kann und gibt sich immer wieder eine Blöße, von denen irgendeine ihm, früher oder später, noch zum Verhängnis werden wird.

      qoii schrieb:

      Auch wenn dies alles jetzt ziemlich kritisch klingt, es sind mehr die Handlungen der Personen (besonders Dunar) bzw. ihre Art zu Denken die mich aufregt, als die eigentliche Geschichte. Gut du hast die Charakter so erschaffen, aber wie du irgendwo dargestellt hast sind diese teilweise von dir bekannten Personen inspiriert und die Welt ist leider nicht immer so einfach, klar und logisch Strukturiert wie wir es gerne hätten.

      Manche Charaktere sind auf mir bekannten und vertrauten Menschen aus meinem Umfeld aufgebaut ... Das gilt aber eher für den Protagonistenarc. Der Rest ist frei erfunden :P

      qoii schrieb:

      Jedenfalls neigt sich dieser doch sehr lange Arc nun langsam dem Ende entgegen und ich kann nur sagen, dass ich mich bereits auf den neuen Arc freue, der sicher wieder viel frischen Wind bringen wird und sicher auch ein paar Charakter die mir wieder mehr zusagen.

      Da geht's dir wie mir. Freu mich auch schon wahnsinnig auf den nächsten Arc, da auch dieser letztlich ein Wendepunkt in meiner Geschichte sein wird! Und einen ganz entscheidenden Entwicklungsprozess für einen bestimmten Charakter beinhalten wird ... Aber pssst, mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten ^^
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Kapitel 186: Die Welt wartet auf unsere Antwort & Kapitel 187: Gekappte Verbindung

      Wir nähren uns (endlich) mit großen Schritten dem Arc-Ende und ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich kaum noch etwas "sinnvolles“ zum schreiben finde, ich immer noch nicht ganz aus meinem Tief heraus bin oder mir der Arc und besonders einige Personen mittlerweile dermaßen auf die Nerven gehen, dass ich nicht mehr mit der nötigen Neutralität und Gelassenheit schreiben kann. Jedenfalls habe ich den Kommentar sehr oft umgeschrieben und hoffe nun etwas einigermaßen vernünftiges hinbekommen zu haben.

      Mein Gott Reika, von der haben wir schon so lange nichts mehr gehört, dass ich sie schon (fast) vergessen habe. Sie dominiert den Kampf gegen Lugnar ziemlich stark und ich gehe davon aus, dass dies auch die Anderen aus Makotos Gruppe geschafft hätten, sofern sie nicht auf diversen Gründen ziemlich angeschlagen wären. Dabei möchte ich betonen, dass sich diese Aussage auf die Inseleliten und nicht die Kämpfer des Syndikats bezieht. Makoto hatte seine OP und Shin... na ja die Folter von Lugnar, aber da hätte er sich vielleicht am Anfang etwas besser aufpassen müssen.

      Damit kommen wir zu Dunar, Akio und Lunar, eine Konstellation die ich immer weniger ausstehen kann... egal wer und wie beendet es einfach.
      Dunar erkennt zwar mittlerweile, dass die Insel für ihn verloren ist, aber wie er seine Vertuschungsaktion mal eben durchführen will ist fern jeder Realität. Wobei er könnte sich ein Beispiel an Vexors Aurora-Archipel nehmen 8o . Zu Akio sage ich mal nichts, ich werde aus ihr und ihren Aktionen/Handlungen einfach nicht mehr schlau. Lunar beginnt nun endlich am Verstand ihres Bruders zu zweifeln. Sorry aber das wurde ja langsam auch mal Zeit.

      Crypto hat wie erwartet keine Chance gegen Brusco und schafft es so gerade ihn bis zur Explosion hinzuhalten. Derweil finden Makoto und Takeo den von seinem Kampf schwer gezeichneten Wrexx, welcher dank seines letzten Wasserschusses in den Himmel gerade noch so am Leben ist.

      Kommen wir nun aber zu eigentlich interessanteren Teil, dem zweiten Kapitel. Hier Erfahren wir endlich, warum Seg(nar) seine Brüder verraten hat. Er hat einen Fehler gemacht den Menschen dauernd begehen, >er hat von sich auf Andere geschlossen<. Nur weil er in dieser Situation so handeln würde, machen dies auch alle Anderen. Damit hast du eine Lösung gefunden, die ich ziemlich gut akzeptieren kann, obwohl ich sie persönlich nie nachvollziehen könnte. Segs Angst wieder in der Gosse zu landen war einfach so groß, dass er nicht mehr das offensichtliche erkennen konnte. Pangus Andeutungen über den Bruderkampf vor 400 Jahren waren mir eigentlich schon klar, als die Statuen das erste mal erwähnt worden sind oder besser gesagt der gesamte grobe Ablauf des Bruderkonflikts.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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    • Kurze Rückmeldung + neues Kapitel

      Heyho,

      heute muss ich mich leider etwas kürzer fassen, da ich sowieso schon spät dran bin. Auch das neue Kapitel musste ich jetzt etwas flotter niederschreiben, da ich das ganze Wochenende wieder so sehr verplant bin, dass ich kaum Zeit für weiteres Werkeln an meinen Kapiteln haben werde ... Und mein Notebook ist halt immer noch Schrott, weswegen ich an meinem Zweitwohnsitz leider nicht weiter arbeiten kann xD
      Anyway, wollte nur kurz los werden, dass das neue Kapitel hier bereit steht und man mir bitte verzeihen mag, dass ich in diesem das Tempo so abrupt runterschraube. Wenn man einen Arc mit einer solchen Fülle an Charakteren verfasst, die alle ihre eigene Geschichte haben (sowohl neue Figuren, als auch bereits Bekannte), dann muss man halt irgendwie sehen wie man das alles unter einen Deckel kriegt ... Heute kostet die Enthüllung der Hintergründe über eines der wohl größten Ereignisse meiner FF euch eben das flottere Pacing ^^

      Wünsche auf jeden Fall viel Vergnügen mit dem neuen Kapitel und ja ... Haltet durch! Die Zielgerade ist nicht mehr fern! :D

      PS: Und ja, qoii, ich kann nur hoffen, dass ich morgen noch irgendwo fix ne kurze Reaktion auf deinen Kommentar einschieben kann ... Ganz unbeantwortet will ich den ja auch nicht lassen ^^
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    • Kapitel 188: Realität und Illusion

      Mit der Antwort scheint es offensichtlich nicht mehr geklappt zu haben, trotzdem versuche ich mal etwas zum neuen Kapitel zu schrieben, auch wenn er diesmal nicht sehr lang werden wird und ich von der Entwicklung nicht wirklich begeistert bin.

      Mein Problem ist einfach, dass ich nicht weiß wieso du dich zu diesem Schritt entschieden hast, ich kann mir darauf keinen Reim machen. Bis jetzt gab es überhaupt keinen Hinweis darauf, im Gegenteil, als Hobb Makoto alles über die wahren Hintergründe erzählt hat sagt er sogar noch explizit das er ihn getötet hat (Kap. 116). Versteh mich nicht falsch, ich habe absolut nichts gegen überraschende Wendungen, aber bis jetzt erschließt sich mir einfach nicht der tiefer Sinn. Wenn es darum ging etwas zu zeigen wie Isamu überlebt hat, fände ich irgendetwas Medizinisch bis Cyborgartigs irgendwie sinnvoller, gerne von Crypto ausgehend. Wenn es darum ging die Frau und ihre Fähigkeit einzuführen, hätte es sicher auch andere Möglichkeiten gegeben. Ich finde einfach diese Änderung und das Hobb davon nichts in seinen letzten Minuten erzählt hat hinterlässt irgendwie ein unschönen Bild. Bis jetzt war er eine Person die für die Marine bzw. für das von dem er, Isamu und wahrscheinlich auch Makoto überzeugt sind ,alles gegeben hat, sogar das gute Verhältnis zu seinem Fastsohn und das Leben seines besten Freundes mit eigener Hand beendete. Das gab ihn einfach einen schönen und guten Abschluss, jetzt ist das weg und es bleibt die Frage warum er damals Makoto nicht alles erzählt hat. Damit hätte er Makoto ein neues Ziel geben können, seinen Vater zu befreien und ihn nicht wie es geschehen ist ohne Ziel zurückzulassen. Einfach gesagt mich stört es irgendwie.

      Die Fähigkeit der Frau scheint trotzdem sehr interessant zu sein. Sie täuscht ihrem Gegner eine komplett andere Realität vor, eine Illusion. Etwas was erstaunliche Ähnlichkeit mit Isamus Wahrnehmung hat, als dieser noch unter Kontrolle des Vorsitzenden stand. Könnte sie Crypto bei seiner Arbeit über veränderte Wahrnehmung inspiriert/unterstützt haben oder ist ihre Fähigkeit sogar ein entscheidender Teil der erfolgreichen Gedankenkontrolle. Ihre Fähigkeit wirkt bis jetzt jedenfalls sehr mächtig.

      Bei den vermummten Personen am Ende des Kapitels dürfte es sich um Mitglieder der ersten N7 Truppe handeln.

      Interessant ist vielleicht noch, dass er Wortwechsel am Anfang zwischen Isamu und Makoto ziemlich Ähnlichkeit zu dem von Adonis und Isamu aufweist, da beide nach der Gedankenkontrolle in einer ähnlichen moralischen Situation sind.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Surprise! Kein neues Kapitel, dafür der erste One Shot zu meiner FF!

      Leider muss ich mich jetzt relativ kurz fassen, da ich nur Zugang zu meinem Handy habe, deinen Kommentar jedoch erst mal nicht unbeantwortet lassen möchte ...
      Manch einer im Forum wird vielleicht wissen, dass ich ein begnadeter Mass Effect Fan bin, wo die Indoktrination ebenfalls ein sehr zentrales Thema ist. Und mit meiner FF will ich das Ende inszenieren, das ich mir auch für die Trilogie gewünscht habe. Und das aktuelle Kapitel war ein wichtiger Schritt dahin. Aber das könnt ihr als Leser zurzeit ja auch noch gar nicht ahnen, weswegen ich das an dieser Stelle einfach schon mal direkt klar stellen wollte ^^

      Ansonsten trifft eigentlich alles zu, was du geschrieben hast ... Ich wollte einen zusätzlichen Twist, ich wollte diese ominöse Frau genau auf diese Weise einführen und die Lücke, die sich so bei Hobbs letzten Momenten ergeben hat, wird sich bereits im nächsten Arc schließen ;)
      Hinzu kommt auch noch, dass ich eben eine Lösung für das Problem mit dem herausgerissenen Herzen brauchte, wofür sich eine Illusion einfach optimal angeboten hat ... Zumal Crypto zu der Zeit ja auch mit anderen Dingen beschäftigt war. Musste ja seine Technologie zur Übernahme des menschlichen Verstands weiter ausbauen ^^

      Edit: Wie bereits angemerkt folgt heute eine "kleine" Aktualisierung. Da ich finde, dass wir uns alle mal ne Auszeit von Antillen verdient haben, auch wenn wir jetzt kurz vor der Zielgeraden sind, kommt heute mal ein bisschen was anderes von mir ... Und zwar mein erster OS (=One Shot) seit knapp fünf Jahren! Dieser erzählt eine eigenständige Hintergrundgeschichte, von einem Charakter, der zwar in meiner Haupt-FF noch nicht aufgetaucht ist, manch einem aber ggf. noch aus meinem letzten Nebenprojekt, das ich ja wieder mit in diese FF aufgenommen habe, bekannt sein dürfte ... Da dieser bisher ja noch nicht aufgetaucht ist dient mir dieser OS als kleine Einführung zu ihm als Person, wenngleich das natürlich noch nicht alles war, was ihr zu ihm in Zukunft erfahren werdet ... Lediglich ein Vorgeschmack erwartet euch hier, für den Vorkenntnisse durch die Handlung auch nicht weiter nötig sind ... Allerdings, auch das möchte ich an dieser Stelle schon mal erwähnt haben, gibt es hier bereits einige Kleinigkeiten am Rande, die den Spürnasen unter euch vielleicht wieder gesondert ins Auge springen werden. Aber mal sehen ... Wünsche jetzt jedenfalls erst mal viel Vergnügen mit meinem neuen OS seit einer halben Ewigkeit ... Mit den "Brüdern im Geiste"! ;)

      Brüder im Geiste {OS}

      Oh man, wie lange mag das wohl schon her sein? 10 Jahre? 15 Jahre? Wie du weißt hab ich’s ja nicht so mit Zahlen, doch fühlt es sich an wie eine halbe Ewigkeit, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind … Und jetzt stehen wir hier, ausgerechnet hier, und treffen nach all der Zeit endlich wieder aufeinander.

      Ich erinnere mich noch als ob es erst gestern gewesen wäre … Wie meine Familie einst in das Haus neben eurem gezogen ist, wie wir einander vorgestellt wurden und uns von Beginn an gut verstanden haben. Wie wir durch die Stadt stolzierten, die klassischen Spiele wie Fangen und Verstecken spielten, den Dorfbewohnern unzählige Streiche spielten und, letzten Endes, zu pflichtbewussten und, mehr oder weniger, reifen Männern heran wuchsen …

      ~Einige Jahre zuvor ~

      „Rekruten“, brüllte ein Mann mittleren Alters, dessen auffälligstes Merkmal seine lilafarbene Haarfarbe war, den neuen Soldaten in weiß und blau zu, unter denen auch wir uns damals befanden hatten.
      „Ab heute steht ihr im Dienste der Marine! Als Soldaten dieser Institution wird euer oberstes Ziel, und das zu jeder Zeit, sein die Unschuldigen zu beschützen und die Verbrecher ihrer gerechte Strafe zu zuführen!“ erklärte unser damaliger Ausbilder uns. Worte, die sich fest in mein Hirn eingebrannt hatten und mein Handeln seitdem bestimmt haben.
      Kurz nach seiner Ansprache rief er mich zu sich. Wollte mich wohl noch in einer dringenden Angelegenheit persönlich sprechen. Anders als bei seiner Ansprache, die er an uns gerichtet hatte, war mir damals noch nicht klar worauf er mit dem Folgenden eigentlich hinaus wollte …
      Carter, ich muss mit dir reden …“, begann er mit ernster, fast schon verbitterter, Miene.
      „Ich weiß, dass du und Ethan seit Kindheitstagen bereits befreundet seid, aber tu dir am besten selber einen Gefallen und halte dich in Zukunft von ihm fern. Er ist nicht wie du. Seine Ziele und Wertvorstellungen unterscheiden sich in ganz entscheidenden Punkten von den deinen. Daher glaube ich, dass er deiner Entwicklung nicht gut tun wird … Nicht jeder Marinesoldat ist ein Held“, erklärte er mir ... Ist das zu fassen? Dieser Kerl, praktisch ein Fremder, glaubte tatsächlich zu wissen was das Beste für mich war.
      Auch wenn wir verschieden sind, auch wenn wir unterschiedliche Wege bestritten haben, so bedeutet das nicht, dass unsere Freundschaft darunter hätte leiden müssen.
      „Verzeihen Sie bitte, Admiral Zephyr, aber was wissen Sie schon? Vielleicht sind wir verschieden, aber was heißt das schon? Alles was ich weiß ist, dass Ethan mein Freund ist! Vollkommen egal was die Zukunft auch bringen mag, doch daran wird sich nichts ändern können. Und ich werde mich nicht von ihm distanzieren, bloß weil Sie das für das Beste halten“, entgegnete ich ihm, aufmüpfiger als ich ursprünglich eigentlich gewollt hatte, ehe ich ihm den Rücken zukehrte und mich eurem Jubelchor anschloss. Mich in die Feier zum erfolgreichen Abschluss unserer Ausbildung zu tapferen Marinesoldaten integrierte.

      Die Jahre zogen nur so ins Land … Eine Schlacht jagte der Nächsten. Den größten Eindruck haben bei mir allerdings die Kämpfe mit den Roger-Piraten hinterlassen, die wir unter Vizeadmiral Garp bestreiten durften. Erinnerst du dich noch an diese Zeit? Wie wir Seite an Seite, Rücken an Rücken, auf dem Schlachtfeld standen? Wie wir nie nachgaben und dem jeweils anderen immer, egal wie brenzlig die Situation auch war, im entscheidenden Moment zu Hilfe kamen? Man hätte fast meinen können wir wären ein Geist, verteilt über zwei Körper. So gut harmonierten wir in Kriegsgebieten miteinander. Spätestens da betrachtete ich dich nicht mehr nur als meinen ältesten Freund …

      Doch schon damals erkannte ich erste Anzeichen für das, worauf unser Ausbilder vermutlich einst angespielt hatte … Deine Methoden wurden immer brutaler und skrupelloser. Selbst vor dem Umrennen und Umschubsen unschuldiger Zivilisten hast du keinen Halt mehr gemacht, nur um einen Verbrecher in die Finger zu bekommen. Ich fing an zu realisieren, dass Zepyhr mit dem, was er sagte, scheinbar gar nicht so falsch gelegen hatte.
      Während für dich das Erfüllen der Mission oberste Priorität hatte lag diese für mich dagegen im Schutz der Zivilbevölkerung. Und wenn das bedeutete, dass ich mal einen gesuchten Verbrecher entkommen lassen musste, dann sollte es eben so sein.
      Doch warst du nicht der einzige, an dem ich dieses kaltherzige Verhalten entdecken musste … Viele andere Soldaten und Offiziere schienen ähnliche Methoden zu befürworten, um ihre Ziele zu erreichen. Dagegen standen einige Wenige, die, ähnlich wie ich, anderen Idealen folgten. Auch wenn wir alle unter der Flagge derselben Institution arbeiteten, so zeichnete sich doch schon sehr bald ein Bild über die verschiedenen Gerechtigkeitssinne ab, die, innerhalb der Marine, im krassen Gegensatz zueinander standen und immer wieder für Konfliktpotenzial sorgten. Es ist so wie Zephyr gesagt hatte … Nicht alle Marinesoldaten sind Helden. Auch wenn sie es glauben zu sein.
      „Ethan, was tun wir eigentlich hier?“ kam es aus meinem Mund wie aus einem Gewehrlauf geschossen.
      „Was meinst du?“ entgegnetest du mir mit einer Gegenfrage, mit der ich schon beinahe gerechnet hatte. Wie solltest du, der scheinbar keinerlei Probleme mit dem harten Durchgreifen unserer Gefährten hatte, dieses sogar selbst anwendete, auch verstehen worauf ich anspielen wollte …
      „Was ich meine? Was ist mit unserem Eid? Wir haben geschworen für Recht und Ordnung auf den Meeren zu sorgen … Und nicht das Feuer des Chaos durch unser rücksichtsloses Verhalten weiter anzufachen! Welche Gerechtigkeit liegt bitte darin den Menschen, die wir geschworen haben zu schützen, zu schaden? Wo liegt darin die Gerechtigkeit? Wo liegt die Ehre?“ hakte ich nach. Auch wenn ich wusste, dass sich unsere Meinungen diesbezüglich sehr stark teilten, so wollte ich doch zumindest versuchen dir klar zu machen wie ich unsere momentane Mission, und vor allem ihre Durchführung, sah … Eine ganze Stadt, in der eine kleine Piratenbande Unterschlupf gesucht hatte, wurde bei dieser Schlacht schließlich niedergebrannt. Die Menschen wurden nicht nur obdachlos, nein, einige von ihnen mussten dabei sogar mit ihrem Leben bezahlen! Wie konnten unsere Befehlshaber nur ein derartiges Durchgreifen bewilligen? Und wie konnte es bloß sein, dass dir all das überhaupt nichts auszumachen schien? Waren wir wirklich so verschieden … Der Verdacht verdichtete sich, doch wahr haben wollte ich es noch immer nicht.
      „Worin dabei die Gerechtigkeit liegt? Wir handeln im Interesse der Weltregierung, die die gesamte Bevölkerung repräsentiert! Vertreten wir ihre Interessen, dann vertreten wir auch die der Menschen. Was soll die Fragerei überhaupt? Unsere Aufgabe ist unseren Befehlen zu folgen, nicht diese in Frage zu stellen“, entgegnetest du mir schlussendlich, wodurch du mich prompt wieder aus meiner kleinen Gedankenwelt heraus gerissen hattest.
      Mein Blick haschte kurz über die verwüstete Stadt, erblickte all die um Hilfe schreienden Männer, Frauen und Kinder, so wie die verkohlten und teils sogar zerstückelten Leichen, ehe ich ein plötzliches Aufstoßen vernahm. Ich wusste kaum wie mir geschah, als ich mich nach vorne herüberbeugte und gezwungen war meinen Mageninhalt über deine schönen Dienstschuhe entleerte …
      „Die darfst du aber sauber machen.“

      ~ Ein paar Jahre später ~

      Es war erst wenige Tage her, als der ehemalige Piratenkönig, Gol D. Roger, öffentlich in Lougetown hingerichtet wurde, da erhielten wir auch schon einen neuen Befehl, der sich um ihn drehte … Unfassbar, selbst nach seinem Tod tanzte dieser Mann der Marine noch auf der Nase herum.
      Mehrere tausend Soldaten wurden in mehrere Trupps aufgeteilt, die einzelne Inseln, die der Piratenkönig kurz vor seiner Festnahme besucht haben sollte, nach einem möglichen Erben durchsuchen sollten. Bereits als ich den Befehl hörte, dass wir nach einem Kleinkind, oder gar einem Säugling, suchen sollten machte sich ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend breit. In der Vergangenheit hatte ich mehr und mehr erkannt, dass die Marine nicht die ehrbare Institution ist, für die ich sie eigentlich gehalten habe. Dass wir jetzt nach einem unschuldigen Kind suchen sollten, bekam mir überhaupt nicht.

      Auf einer der Inseln angekommen zögerten meine Gefährten nicht, sondern stürmten direkt das Innere des kleinen, idyllischen, Dorfes, das sich hier befand. Sie traten die Türen der kleinen Häuser ein, verwüsteten deren Inneres, zerrten Frauen und Kinder aus ihren Häusern … Ehrlich gesagt war ich etwas erstaunt darüber, dass ausgerechnet du nicht mit an vorderster Front warst und tatkräftig dabei geholfen hast über all diese unschuldigen Menschen her zu fallen. Ich werde wohl nie vergessen, wie irritiert und verzweifelt du an jenem Tag ausgesehen hast. Wie du scheinbar alles in Frage gestellt hast, was damals vor sich ging und was du bis zu diesem Tag bereits alles getan hattest.
      Doch wurde meine Aufmerksamkeit schnell wieder auf das umgeschwenkt, was sich vor unseren Augen abgespielt hatte …
      Ich beobachtete wie eine junge Frau, vielleicht Mitte 20, von einem unserer Kameraden aus dem Haus gezerrt wurde. In ihren Armen hielt sie ein kleines Baby umschlossen. Die Verzweiflung war nicht nur in ihrer Stimme zu hören, sie war auch in ihrem Gesicht abzulesen. Ihr Kind hielt sie so fest im Arm, dass es zu weinen begann. Alles nur, damit dieser befehlstreue Marinesoldat ihr unschuldiges Kind nicht an sich reißen würde. Und dann geschah es … Der Mann, der einst geschworen hatte unschuldige Menschen zu beschützen, schlug die um Hilfe schreiende Frau zu Boden. Aber nicht mit einer Ohrfeige. Nein, er schlug ihr, mit geballter Faust, mitten ins Gesicht!
      In diesem Moment hielt ich es nicht mehr aus. Das war einfach zu viel für mich. Lange Zeit bin ich still geblieben, habe versucht wegzuschauen und die Gräueltaten, die wir im Namen der Gerechtigkeit begangen haben, einfach abzuschütteln, doch damit war endgültig Schluss. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen.
      Das, was dann passierte, geschah wie aus einem Reflex heraus. Ohne darüber nachzudenken hob ich mein Gewehr an, richtete meinen Lauf auf den brutalen Marinesoldaten und, trotz deines Versuchs mich von dem Folgenden abzubringen, handelte ich ohne auch nur einen Gedanken an mögliche Konsequenzen zu verlieren … Ich drückte ab. Die abgefeuerte Kugel durchbohrte den Hals des Mannes. Vereinzelte Bluttropfen flossen an seinem Rücken herunter. Aus seiner Kehle quellte die rote Flüssigkeit nur so heraus, als er zu Boden fiel und verzweifelt nach Luft zu schnappen begann. So lange, bis er letzten Endes verblutete.
      Die niedergeschlagene Frau, deren Gesicht ebenfalls nur so von Blut getränkt worden war, warf mir einen verwirrten Blick zu. Mittels einer einfachen Kopfbewegung riet ich ihr zu verschwinden, was sie dann auch tat …
      „Ist dir überhaupt klar, was du gerade getan hast?“ fragtest du mich, offenbar vollkommen entsetzt von meinem instinktiven Handeln.
      „Ja … Ich habe meinen Dienst bei der Marine soeben quittiert“, begann ich, stoppte jedoch kurz, um für das Folgende meine Gedanken richtig sortieren zu können …
      „Ich verschwinde von hier … Wirst du mit mir kommen? Bist du bereit ein neues, freies, Leben zu beginnen, in dem wir selbst entscheiden was Recht und Unrecht ist?“ konterte ich dir mit einer Gegenfrage, auch wenn ich bereits wusste, dass meine Bemühungen vergebens sein würden. Mir war eigentlich klar, dass du die Marine niemals verlassen würdest. So sehr wir uns auch einander verbunden fühlten, so teiltest du doch die Überzeugungen der obersten Befehlskette … Du warst längst zu einem Anhänger der „Absoluten Gerechtigkeit“ konvertiert worden!
      Wie erwartet erfolgte nur ein kurzes Kopfschütteln deinerseits. Eine Reaktion, mit der ich bereits gerechnet hatte.
      „Und was geschieht jetzt? Wirst du mich festnehmen?“ setzte ich nach, ohne auch nur zu versuchen dich umzustimmen. Ich bemerkte wie du langsam deine Pistole zücktest, diese kurz mustertest und sie schließlich empor hobst … Doch, anders als von mir erwartet, richtetest du sie nicht auf mich, sondern auf dich selbst. Den Lauf an dein linkes Bein angesetzt ertönte plötzlich ein zweiter Schuss. Mit einem Mal sacktest du zu Boden und hieltest dir die offene Wunde. Versuchtest die Blutung verzweifelt zu stoppen.
      „Ich habe mit angesehen wie mein alter Freund, Carter Jackson, einen unserer Männer kaltblütig erschossen hat. Beim Versuch ihn zu stellen schoss er mir eine Kugel ins Bein, wodurch ich zu Boden ging und gezwungen war die Verfolgung aufzugeben“, kam es plötzlich aus deinem Mund, kurz bevor ich deine kurze Kopfbewegung bemerkte, mit der du mir den Weg zum Hafen nahelegtest. Ein kurzes Lächeln verließ meine Lippen, gefolgt von einem dankenden Zunicken. Dann hörte ich plötzlich die Schritte von marschierenden Soldaten. Kein Wunder, die Schüsse waren ja auch kaum zu überhören. Ohne noch weiter unnötige Zeit zu verlieren eilte ich zurück zum Hafen der Insel.
      Auf dem Weg dorthin entledigte ich mich all meiner Sachen, die mich an die Marine erinnern würden … Meine Mütze, meine Uniform, meine Waffe … Einfach alles. In leicht bekleideter Kleidung, einem einfachen weißen T-Shirt und einer kurzen Jeanshose so wie gewöhnlichen schwarzen Schuhen, näherte ich mich allmählich einem kleinen Boot, das zumindest für das Verlassen der Insel ausreichen sollte.
      Gerade, als ich einsteigen wollte, hörte ich das Geräusch von anlegenden Gewehren. Sie waren bereits da. Die willenlosen Maschinen, die sich selbst als Kämpfer der Gerechtigkeit bezeichneten, richteten ihre Waffen auf mich und zwangen mich zum Aufgeben. Andernfalls drohten sie damit mich zu erschießen … So wie ich es mit einem der Ihren getan hatte.
      Da fiel die Entscheidung nicht sonderlich schwer … Auch wenn ich nichts lieber tun würde, als jedem von ihnen mal gehörig Verstand einzuprügeln, so wusste ich auch, dass Widerstand in diesem Moment nur eines zur Folge hätte … Meinen Tod.
      Mit erhobenen Händen sank ich auf die Knie, ehe einer von ihnen auf mich zu kam und ich zum ersten Mal spürte, wie sich ein gerade gefangen genommener Verbrechen wohl fühlen musste. Mit den kalten Eisen, die einem um die Handgelenke gelegt werden und einen, weitestgehend, bewegungsunfähig machten. Kein besonders schönes Gefühl.
      Der Soldat packte mich kräftig am Arm, zog mich hinauf und brachte mich zu einem der vielen Marineschiffe.

      Als ich dich dort stehen sah und versuchte Blickkontakt zu suchen tat es mir im Herzen weh, dass ausgerechnet du, Ethan, mir diesen kurzen Moment des Friedens nicht gewähren wolltest.
      Verzweifelt und mit gesenktem Kopf schlenderte ich direkt auf das Schiff zu. Bereit jede Strafe, die die Soldaten für mich bereit hielten, in Kauf zu nehmen.

      ~ Ein paar Tage später ~

      Angebunden an einem Paar Ketten, das an der Decke befestigt war, hing ich nur so da. Wie ein nasser Sack Kartoffeln, an dem irgendein Bauer meinte seinen Stress ablassen zu können. Meine Kleider waren vollkommen zerfetzt und mein ganzer Körper war nur so übersäht mit offenen Wunden. Innere Blutungen, Quetschungen, eine Gehirnerschütterung und weiß der Teufel was noch alles … Ich stand völlig neben mir, nach der letzten Behandlung, die mir einer von ihnen während unserer Fahrt nach Enies Lobby bereitet hatte.
      Alles wurde schwarz, als ich plötzlich ein leises Rasseln vernahm. Klang wie ein paar Schlüssel, die aneinander schlugen. Mit letzter Kraft blickte ich nach oben und konnte meinen Augen kaum trauen. Diese grasgrünen Augen, diese markanten Gesichtszüge und dieser alberne Ziegenbart … Ethan. Ausgerechnet du warst es, der als Nächster über mich herfallen sollte? Würdest du mir das wirklich antun? Würdest du wirklich deinem besten Freund solch eine menschenverachtende Behandlung zukommen lassen? Ich rechnete bereits mit dem Schlimmsten, durfte dann aber, zu meiner großen Erleichterung, feststellen, dass meine Befürchtungen unbegründet waren. Ich merkte wie die Spannung meiner Arme nachließ und meine Handgelenke von den kalten Ketten befreit wurden. Ohne ein Gefühl in den Beinen zu haben sank ich zu Boden und kauerte dort nur so vor mich her. Vollkommen desorientiert und verwirrt merkte ich nur, wie du mich auf deine Schultern nahmst und an Deck brachtest … Ich konnte zwar nicht viel sehen, doch was ich sah war, dass zu dieser späten Stunde scheinbar niemand mehr wach war. Entweder lagen die Soldaten in der Kajüte oder lagen, vollkommen betrunken, an Deck und schliefen dort ihren Rausch aus.
      Unsanft wurde ich in das Beiboot geworfen …
      „Wir werden uns lange Zeit nicht wiedersehen, Carter. Und bei unserer nächsten Begegnung, dessen bin ich mir sicher, werden wir als Feinde aufeinander treffen. Doch bis dahin will ich, dass du lebst! Du bist mein bester Freund … Und wirst es immer sein!“

      ~ Wieder in der Gegenwart ~

      Das waren die letzten Worte, die ich bis heute von dir gehört habe … Und jetzt ist der Tag endlich da. Der Tag, an dem wir uns endlich wieder begegnen … An dem wir uns gegenüber stehen … Als Rivalen, nein, als Feinde. Und doch als Freunde. Verrückt wie das Leben so spielt, oder? Du bei der Marine, ich bei den Rebellen …
      Trotz allem was geschehen ist, trotz allem was du vielleicht in den vergangenen Jahren getan hast, aber auch trotz allem was ich getan habe, bleibt eine Sache doch für immer bestehen … Unsere Verbundenheit. Unser Band, das nicht durchtrennt werden kann. Egal wie viel Zeit auch vergehen mag, egal wohin unser Weg auch führen mag, egal ob dies jetzt unser letzter gemeinsamer Tag auf dieser Welt sein wird … Unsere Freundschaft wird nie vergehen!
      Trotz dessen, dass wir kurz davor stehen in die große Entscheidungsschlacht zu ziehen, kann ich nicht anders als zu lächeln. Nach allem was wir zusammen erlebt haben tut es einfach gut dich, nach all den Jahren, endlich wiederzusehen. Wie von dir bei unserer letzten Begegnung bereits angekündigt … Und ich weiß, dass es dir da ähnlich wie mir geht. Auch wenn du mittlerweile den Ruf eines skrupellosen, rücksichtslosen und sogar eiskalten Marineoffiziers trägst, so verrät dein Lächeln dich doch. Es verrät mir, dass du noch immer der gutherzige junge Mann bist, den ich in meiner Jugend einst gekannt habe und mit dem ich so viel gemeinsam erlebt habe … Bevor wir uns in vollkommen andere Richtungen hin entwickelt haben.
      Ja, vielleicht sehen wir uns heute zum letzten Mal, vielleicht werden wir sogar dazu gezwungen sein uns gegenseitig zu töten, doch unser Band wird bestehen bleiben … Wir sind schließlich Brüder im Geiste!

      PS: Kurze Hintergrundinfo hierzu: Ich habe mich nicht nur wegen der Länge des aktuellen Arcs für diese Zwischenbaustelle entschieden, sondern Carter genau diese Hintergrundgeschichte zu diesem Zeitpunkt verpasst, weil auch diese wieder relativ aktuell ist, was mein persönliches Umfeld umfasst und im Prinzip lediglich von mir auf die Welt von One Piece und deren Gesetze übertragen wurde ... Da Carter noch ein sehr wichtiger Charakter in meiner FF sein wird hielt ich es für durchaus angemessen ihm, ebenso wie Makoto, eine Backgroundstory zu verpassen, die stark von persönlichen Erlebnissen inspiriert wurde. Das aber nur mal am Rande :rolleyes:

      Kurze Info: Kapitel 189 & Kapitel 190 sind mittlerweile online und können hier nachgelesen werden. Dies wird das Erste meiner zwei folgenden Double-Features sein, mit denen der Krieg um Antillen, der damit sage und schreibe 42 Kapitel (!!!) angedauert hat, zu seinem, hoffentlich stimmigen, Ende bringen wird!
      Kurze Vorwarnung möchte ich an dieser Stelle allerdings geben: Da der Arc, wie mehrfach erwähnt, ein Wendepunkt in meiner Geschichte ist und viele bevorstehende Konflikte am Rande angekündigt hat werden sich die Schlusssequenzen (wie man sie aus OP nach einem Arc ebenfalls kennt) etwas ziehen bzw. werden diese weit umfangreicher sein, als gewohnt ... Sage und schreibe 11 Kapitel (!!!) werden diese umfassen, weil es da eine Menge gibt, was aufgearbeitet und, für kommende Handlungen, angekündigt werden muss ... Aber alles zu seiner Zeit.
      Wünsche jetzt erst mal viel Vergnügen mit zwei der vier letzten Kapitel vom Krieg um Antillen! ;)
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Kapitel 189: Alte Bekannte & Kapitel 190: Ihr seid die Zukunft

      Schon wieder ne Woche rum und zu deinem OS müsste ich mich eigentlich auch noch was schrieben, aber zuerst zu den Kapiteln.

      Kaum ist Vadder wieder bei Verstand verschwindet er sofort zu seiner alten Gang, ohne eine genauere Erklärung für seinen Sohn zu hinterlassen. Auch wenn die Ziele nicht 100% übereinstimmen, beide bekämpfen das Syndikat, also warum nicht fünf Minuten investieren um wenigstens etwas Klarheit zu schaffen. In der Zeit wird schon nichts passieren, auch wenn vielleicht Makoto irgendeine Schlüsselrolle spielen soll/muss von der er nichts Wissen darf, siehe der Auserwählte. Weiterhin hat sich der Gang eine weitere Person angeschlossen, die wenn man es ganz genau nimmt eigentlich mit Makoto weiterreisen müsste. Immerhin spricht Isamu von seinen und deinen Freunden/Gruppe und Romulus gehört definitiv mehr zu Maktot als zu N7. Aber was solls immerhin nimmt N7 auch jemanden auf, der sie bisher bekämpft hat, einfach nur weil er sich rächen will. Verräter/Abtrünnige/Ausgestoßene sind zwar bei Vernichtung/Bekämpfung immer praktisch, man sollte ihnen allerdings nicht zu sehr vertrauen.

      Derweil sterben im Palast endlich die ersten Personen. So makaber es auch klingen mag, aber nachdem es gefühlt ein halbes Jahr darum ging das einer den anderen Töten will ist es doch eine Erlösung wenn es endlich mal klappt. Headloaf mach es richtig, wie man es von jedem guten Leibwächter erwarten stellt er sich zwischen den Angreifer und sein Opfer. Dadurch rettet er nicht nur Luna sondern lenkt Dunar auch so lange ab, das Akio ihn mit einen Schlag treffen kann. Erstaunlich was sie doch alles aushält, in Kap. 186 wurde sie doch mit einem Halsdurchschuss schwer verwundet und nun kämpft sie als wäre nichts gewesen.

      Gnou bekommt vor seinem Ableben ein kleines Updatet und darf mittels OH noch mal seinen Schützling wahrnehmen. Er schafft es Segnar so lange zu beschäftigen, das Shin wieder auf die Beine kommt und sein Schweret ergreifen kann. Weiterhin erhält Shin noch Dylans Waffe, so dass er nun auch mit zwei Klingen kämpfen kann, anders als Segnar aber mit doppelter Aurapower.

      Das jeweilige Ableben wurde von dir ziemlich gut in Szene gesetzt und so blöd es klingt ist es wirklich eine Erleichterung, dass es auch im Palast endlich mal weiter geht. Aber über die Länge des Arcs haben wir alle bereits zur genüge geklagt.

      Das die Kinder die Zukunft sind ist auch vielen bekannt, wobei es mich etwas wundert, das Dunar der Ältere dies noch einmal so speziell auf Lunar, Dunar, Shin, Dylan und Seg betont. Immerhin sind auch Gou und Headloaf seine Apoptivsöhne und so viel älter als die fünf dürften sie auch nicht sein. Wenn man böse ist könnte man das fast so interpretieren: "Hey meine älteren Kinder ihr seid nicht so wichtig wie eure jüngeren Geschwister, schützt sie mit allem was ihr habt.“ Natürlich sollten die Älteren auf die Jüngeren acht geben, aber so wie Dunar es betont, kann man es auch so verstehen, dass die beiden Älteren eben nicht so wichtig sein, sie sind nicht die Zukunft des Landes sie sind nur dafür da auf die Zukunft aufzupassen.

      Natürlich verstehe ich was Duanr und du eigentlich sagen wollen, aber wenn ich mir meinen ganzen Kommentar ansehe, habe ich wohl heute einfach meinen bösen Tag. :evil:
      Auch sonst ist es ein ziemlich knapper und stichpunktartiger Kommentar geworden, ich hoffe auf Besserung bei nächsten mal. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Double-Feature + Rückmeldung

      Wie bereits angekündigt erfolgt heute das zweite Double-Feature, das die heiße Phase des Arcs endgültig abschließt! Damit dauerte der Krieg um Antillen nun mehr 42 (!) Kapitel, zieht man alle Nebenschauplätze (Makoto und Isamu, Takeo und Crypto etc.) mit hinzu. So lang wie mein zuvor längster Arc, Desert Island, für sich alleine ging. Das muss man sich mal überlegen ... Von daher ein dickes Dankeschön an alle, die solange durchgehalten haben ^^
      Und ich hoffe natürlich, dass ihr auch die nächsten 11 Kapitel noch überstehen werdet, die sich um die Nachwirkungen dieses Arcs drehen werden und damit auch noch Teil von diesem sein werden. Aber keine Sorge, Antillen selbst wird dabei nur einer von vielen Schauplätzen sein ... Wie üblich halt, nur dass das Ganze dieses Mal einen noch wesentlich größeren Umfang haben wird, denn, wie gesagt, Antillen war ein Schlüsselarc in meiner Handlung, der nicht nur für sich alleine gewaltig war, sondern auch viele bevorstehende Konflikte vorbereitet habt ... Aber das seht ihr ja alles schon in Kürze. Erst mal möchte ich mich jetzt wieder deinem Kommentar, qoii, zuwenden.

      qoii

      qoii schrieb:

      Schon wieder ne Woche rum und zu deinem OS müsste ich mich eigentlich auch noch was schrieben, aber zuerst zu den Kapiteln.

      Kein Stress wegen dem OS. Der rennt ja nicht weg und ist an und für sich ja sowieso in sich geschlossen. Lädt für dich als Leser meiner FF mit Sicherheit zum Spekulieren ein, aber darf eben auch gerne als geschlossenes Werk betrachtet werden, zumal alles, was dort niedergeschrieben ist, auch in meine FF selbst einfließen wird. Nur eben aus einer anderen Perspektive und etwas kompakter ;)
      Und, nur mal als Info am Rande: Jeder der fünf Charaktere aus "Elysium" wird einen solchen OS spendiert bekommen ^^

      qoii schrieb:

      Kaum ist Vadder wieder bei Verstand verschwindet er sofort zu seiner alten Gang, ohne eine genauere Erklärung für seinen Sohn zu hinterlassen. Auch wenn die Ziele nicht 100% übereinstimmen, beide bekämpfen das Syndikat, also warum nicht fünf Minuten investieren um wenigstens etwas Klarheit zu schaffen. In der Zeit wird schon nichts passieren, auch wenn vielleicht Makoto irgendeine Schlüsselrolle spielen soll/muss von der er nichts Wissen darf, siehe der Auserwählte. Weiterhin hat sich der Gang eine weitere Person angeschlossen, die wenn man es ganz genau nimmt eigentlich mit Makoto weiterreisen müsste. Immerhin spricht Isamu von seinen und deinen Freunden/Gruppe und Romulus gehört definitiv mehr zu Maktot als zu N7. Aber was solls immerhin nimmt N7 auch jemanden auf, der sie bisher bekämpft hat, einfach nur weil er sich rächen will. Verräter/Abtrünnige/Ausgestoßene sind zwar bei Vernichtung/Bekämpfung immer praktisch, man sollte ihnen allerdings nicht zu sehr vertrauen.

      Zu diesem Punkt kann ich natürlich noch nicht viel sagen, nur so viel ... Was Isamu da gesagt hat hat schon Hand und Fuß. Die Ziele der N7 Einheit und von Makoto sind im Grunde schon grundverschieden. Zumindest die grundlegenden Ziele, die wegen der die N7 Einheit gegründet wurde und die, wegen dem Makoto zurück ins Rampenlicht geschritten ist.
      Dass sich dies noch ändern wird und sie schon bald dieselben Ziele verfolgen dürfte auf der Hand liegen ... Imo, gerade weil Isamu wieder da ist, sieht das Ganze aber etwas anders aus. Aber dazu später, im nächsten Arc übrigens schon, mehr ;)

      qoii schrieb:

      Derweil sterben im Palast endlich die ersten Personen. So makaber es auch klingen mag, aber nachdem es gefühlt ein halbes Jahr darum ging das einer den anderen Töten will ist es doch eine Erlösung wenn es endlich mal klappt. Headloaf mach es richtig, wie man es von jedem guten Leibwächter erwarten stellt er sich zwischen den Angreifer und sein Opfer. Dadurch rettet er nicht nur Luna sondern lenkt Dunar auch so lange ab, das Akio ihn mit einen Schlag treffen kann. Erstaunlich was sie doch alles aushält, in Kap. 186 wurde sie doch mit einem Halsdurchschuss schwer verwundet und nun kämpft sie als wäre nichts gewesen.

      Hier muss ich kurz einhacken, denn ich hoffe, dass ich im Kapitel den Zusatz eingebracht hatte, dass Aiko ihren Hals durch aktiviertes Hardening schützen konnte und so lediglich zurückgeschleudert wurde, statt dass ihr Hals durchbohrt wurde. Ich hoffe daher, dass ich das auch so geschrieben habe und diese Information nicht ausversehen für mich selbst behalten habe ... Wenn ja, dann weißt du spätestens jetzt wie's gemeint war bzw. rüber kommen sollte ^^

      qoii schrieb:

      Das jeweilige Ableben wurde von dir ziemlich gut in Szene gesetzt und so blöd es klingt ist es wirklich eine Erleichterung, dass es auch im Palast endlich mal weiter geht. Aber über die Länge des Arcs haben wir alle bereits zur genüge geklagt.

      Allerdings ^^
      Aber wie gesagt, der Arc steht nun kurz vor seinem Abschluss. Ist tatsächlich wesentlich länger geworden, als er eigentlich werden sollte ... Ursprünglich war er auf 180 Kapitel, inklusive des noch bevorstehenden Epilogs von gut 11 Kapiteln, konzipiert ... Aber irgendwie kamen mehr und mehr Details dazu, die ich einbringen wollte, Schauplätze mussten verknüpft werden, paar Andeutungen auf bevorstehende Handlungen mussten her und Crypto musste seinen ordentlichen Abgang bekommen und seinen Schüler damit auf den richtigen Weg weisen ... Es kam einfach so viel zusammen, dass mein ursprünglicher Plan leider nicht vollends aufgegangen war. Ginge es nach meiner eigentlichen Planung wären wir jetzt schon inmitten des siebten Arcs ^^

      qoii schrieb:

      Das die Kinder die Zukunft sind ist auch vielen bekannt, wobei es mich etwas wundert, das Dunar der Ältere dies noch einmal so speziell auf Lunar, Dunar, Shin, Dylan und Seg betont. Immerhin sind auch Gou und Headloaf seine Apoptivsöhne und so viel älter als die fünf dürften sie auch nicht sein. Wenn man böse ist könnte man das fast so interpretieren: "Hey meine älteren Kinder ihr seid nicht so wichtig wie eure jüngeren Geschwister, schützt sie mit allem was ihr habt.“ Natürlich sollten die Älteren auf die Jüngeren acht geben, aber so wie Dunar es betont, kann man es auch so verstehen, dass die beiden Älteren eben nicht so wichtig sein, sie sind nicht die Zukunft des Landes sie sind nur dafür da auf die Zukunft aufzupassen.

      Das Witzige daran ist: Dunar XV hat das keineswegs so gemeint und hielt auch Headloaf und Gou für die Zukunft des Landes, die lediglich auf ihre jüngeren 'Geschwister' Acht geben sollten ... Allerdings haben diese es sich, gerade wegen dem, was vor acht Jahren geschehen war, zur Aufgabe gemacht diesen Wunsch, den er ihnen gegenüber veräußert hatte, wahr werden zu lassen. Und wenn es bedeutete ihr eigenes Leben dafür zu opfern, dann haben sie dieses Opfer bereitwillig in Kauf genommen. Auch weil sie die Jüngeren gut kannten und wussten, dass ihr Vater recht behalten sollte ... Sie haben getan, was sie ihrer Meinung nach tun mussten und haben die Worte ihres 'Vaters' so weit verinnerlicht, dass wir bereit waren alles zu tun, auch wenn dies nicht das war, was Dunar XV ihnen damit eigentlich vermitteln wollte, wie du ja schon ganz richtig erkannt hast.

      Noch einmal vielen Dank an alle, die dran geblieben sind und viel Spaß mit den abschließenden Kapiteln, die den Bürgerkrieg als solchen beenden und damit auch die letzten noch offenen Schauplätze abarbeiten! Wie üblich hier nachzulesen ;)
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    • Kapitel 191: Die Dinge haben sich geändert & Kapitel 192: Was wir verloren haben

      Beginnen wir diese mal mit einem Punkt aus dem letzten Kommentar.
      Hier muss ich kurz einhacken, denn ich hoffe, dass ich im Kapitel den Zusatz eingebracht hatte, dass Aiko ihren Hals durch aktiviertes Hardening schützen konnte und so lediglich zurückgeschleudert wurde, statt dass ihr Hals durchbohrt wurde. Ich hoffe daher, dass ich das auch so geschrieben habe und diese Information nicht ausversehen für mich selbst behalten habe ... Wenn ja, dann weißt du spätestens jetzt wie's gemeint war bzw. rüber kommen sollte ^^
      Ich habe die Stelle mal rausgesucht:
      Für jeden Versuch eines Blocks oder eines Ausweichmanövers fehlte ihr die notwendige Zeit … Dieser Gedanke bestätigte sich, als sie eine abgefeuerte Pistolenkugel spürte, die auf ihren Hals eingeschlagen und sie zurückgeworfen hatte. Nahe des Ausgangs blieb sie regungslos am Boden liegen, hatte noch gerade ausreichend Kraft um sich an die verletzte Stelle am Hals zu fassen.
      Wenn man es weiß ist es ziemlich klar aber sonst schon etwas schwierig, da der einzige Hinweis ein "auf" statt einem "in" ist, was man schnell mal überlesen kann. Weiterhin ist das Wort "Verletzungen" auch sehr dehnbar, insofern ist nur das nicht erwähnen von Blut auffällig. Aber egal, nun weiß ich wie es gemeint war. ;)


      Nachdem in den letzten beiden Kapiteln die "Guten" starben sind nun die "Bösen" dran.

      Also erstes wird Lugnar von Reika erledigt. Ich muss zugeben, dass ich die Beiden völlig vergessen hatte, bis sie in einem der letzten Kapitel wieder aufgetaucht sind. Es wirkt für Reika ziemlich einfach Lugar zu erledigen, zumindest in der Hinsicht welche "Probleme" Shin und Makoto mit ihm hatten, auch wenn diese schon etwas gehandicapt waren. Vielleicht sage ich es besser so, Lugar ist zu Unverletzt aus der Begegnung mit den Beiden hervorgegangenen, um jetzt so einfach von Reika erledigt zu werden. Sie war zwar auch schon immer eine ziemlich gute Kämpferin, aber trotzdem wirkte es bis jetzt so, als ob Shin und Makoto noch einige Klassen über ihr waren. Lugar jedenfalls hat in seinem Kampf gegen sie nicht weiter als große Sprüche geklopft und sonst kaum etwas erreicht. Das einzige interessante ist, dass Reike sich bisher an den nicht töten Befehl von Makoto gehalten hat, aber andeutet in der Zeit ohne ihn sei so einiges Passiert, was diesen Befehl/Bitte hinfällig machen würde. Auch wenn die Gruppe anscheinend die meiste Zeit auf dieser Insel zu tun hatte dürften sie noch das eine oder andere über das Syndikat erfahren haben, ganz abgesehen davon was Lugar in der Dämmerfeste angestellt hat.

      Akio setzt derweil Dunar außer Gefecht, indem sie ihm unter anderem einen Arm abreißt, so dass er nicht mehr so viele Gesten ausführen kann, ganz abgesehen von den Schmerzen und dem Blutverlust. Das erinnert mich doch ziemlich an einen Anderen der mittels Gesten/Handzeichen seine Umgebung manipulieren konnte :whistling: . Auch die beiden Marineoberren treffen rechtzeitig im Palast ein um die Reste einzusammeln.

      Wie erwartet verfügt Shin, wenn auch nur kurzfristig, über doppelte Aurapower. Damit gelingt es ihm eine der Doppelklinge seines Bruder zu zerstören, verliert aber kurz darauf sein eigenes Schwert. Danach sieht es für ihn wieder sehr düster aus, da Segnar ihm den Arm mit Fudo abtrennen will. Shin schafft es gerade noch das Schwert ihn die andere Hand zu wechseln und opfert so seinen linken Arm, dadurch kann er aber Segnar endgültig erledigen. Die Worte der Schwertgeister lassen auch auf das schließen, was ich irgendwann bereits einmal geschrieben habe. Geschichte wiederholt sich, die ursprünglichen Besitzer der Schwerter haben einen ähnlichen Kampf geführt wie die drei Brüder jetzt, nur damals mit anderem Ausgang.

      Damit endet dieser Arc, auch wenn es noch 11 Kapitel Zwichenspiel gibt, danach werde ich warscheinlich mal versuchen der Arc im ganzen zu bewerten.
      In diesem sinne bis zum nächsten mal. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Heyho Leute, kurze Benachrichtung von mir ^^
      Letzte Woche musste ich aus zeittechnischen Gründen leider pausieren, diese Woche sieht's im Prinzip genauso aus. Mein Dilemma ist gerade, dass ich gestern wegen dem DFB-Finale komplett ausgebucht war, dadurch auch total verpennt habe, und heute wieder in meine eigene Wohnung muss, weswegen ich keine Zeit mehr habe das Double-Feature vorzubereiten, das ich, gerade wegen der letzten Pause, eigentlich geplant hatte vorzubereiten und rauszuhauen. Deswegen muss ich diese Woche leider wieder pausieren ... Nächste Woche wird es dafür allerdings wieder ein Triple-Feature geben, um die Pausen zu entschuldigen. Außerdem gibt mir diese Pausen wiederum die Zeit wieder bei den anderen beiden FF's etwas aufzuholen ... Bei Bo ist's ja zum Glück nicht viel, bei Vexor schon eher, wobei ich mich da auch langsam wieder dem aktuellen Stand nähere. Darfst dich also in Kürze wieder über meine kommentatorische Anwesenheit erfreuen :P

      Das war's erst mal von mir. Schönen Sonntag euch alle noch und bis nächste Woche! ^^

      Das versprochene Triple-Feature ist endlich da! Ist an altbekannter Stelle, also hier, nachzulesen! Wünsche viel Spaß damit ;)
      Auf deinen Beitrag, qoii, werde ich dann in aller Früh, sobald ich mir meine längst überfällige Mütze Schlaf geholt habe, endlich auch mal gesondert eingehen ^^
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    • Kapitel 193: Drei Tage & Kapitel 194: Ein Fanclub und ein sprechender Hund

      Und damit beginnt das große Aufräumen und Neusortieren nach der Schlacht, immerhin muss sich nun jede Gruppe neu positionieren.

      Seg hat wieder aller Erwartungen doch überlebt und wird, wie es sich von gute Helden gehört, der zivilen Gerichtsbarkeit übergeben. Im Gegensatz dazu stand Dunars überleben fast schon vorher fest. Gut sagen wir besser das zeitweise Überleben, immerhin sollte Mingo seinen Attentäter nicht umsonst geschickt haben ;) . Trotz Mangaverhältnisses erstaunt es mich doch wie "Problemlos" und ohne Versorgung Dunar und Shin den Verlust eines Armes wegstecken. Immerhin wurde doch eine der Hauptschlagadern durchtrennt, welche nun fleißig Blut aus dem Körper pumpen müssten. Auch wo wir gerade bei den Überblenden sind, Brusco geht es auch wie erwartet gut.

      Fudo und Akio nutzen das altbewährte Mittel eins nach dem anderen zu Erledigen. Erst wird Dunar den anderen Himmelsdrachen ausgeliefert, danach wird die Makoto-Truppe verhaftet... ups die sind ja schon Verschwunden. : :whistling:
      Allerdings kommen die beiden Marineangehörigen nicht ganz so gut von der Insel wie erwartet, den am Hafen werden sie von Bonny erwartet. Der Tochter von Adonis und alte Freundin von Wrexx, die wir außerdem aus deiner sehr kurz laufenden Nebenstorry Elysium kenne. Wenn man die aktuellen Ereignisse dort einsortieren sollte, hat Carter Jackson bereits die Karte geklaut und das Schiff versenkt, ist aber noch nicht oder gerade eben auf Nassau angekommen. Mal schauen in wie weit die Bonny Crew noch für Makoto und Co wichtig werden, immerhin kennt sie Wrexx aus ihrer Kindheit und schien ziemlich gut mit ihm befreundet zu sein. Auch ja und Dynamit hatte ich nicht als kleinen Hund in Erinnerung sonder als als Aufrechtgehen Hund in Menschengröße, ähnlich wie Beppo.

      Manchmal gibt es bei Übergangskapiteln viel zu sagen und manchmal nicht. Zum dritten Kapitel werde ich entweder später noch was Editieren oder es einfach beim nächsten Kommentar dazupacken, RL ruft gerade. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
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      So kann man es aber auch sehen
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    • Rückmeldung

      Ja, neue Kapitel brauchen noch etwas (Double- vielleicht auch Triple-Feature, aufgrund meiner nächsten erzwungenen Pause nächste Woche, incoming!), allerdings möchte ich dennoch schon mal ein paar Worte zu deinem Kommentar verlieren ^.^

      qoii

      qoii schrieb:

      Seg hat wieder aller Erwartungen doch überlebt und wird, wie es sich von gute Helden gehört, der zivilen Gerichtsbarkeit übergeben. Im Gegensatz dazu stand Dunars überleben fast schon vorher fest. Gut sagen wir besser das zeitweise Überleben, immerhin sollte Mingo seinen Attentäter nicht umsonst geschickt haben.

      Mingo? 8|
      DoFlamingo spielt hier aktuell gar keine Rolle ... ;P

      qoii schrieb:

      Trotz Mangaverhältnisses erstaunt es mich doch wie "Problemlos" und ohne Versorgung Dunar und Shin den Verlust eines Armes wegstecken. Immerhin wurde doch eine der Hauptschlagadern durchtrennt, welche nun fleißig Blut aus dem Körper pumpen müssten. Auch wo wir gerade bei den Überblenden sind, Brusco geht es auch wie erwartet gut.

      Na ja, bei Shin stand für mich folgende Szene Modell:


      Bei Dunar Jr. dagegen sieht die Sache schon ganz anders aus. Der Blutverlust ist bei ihm deutlich zu spüren, sowohl bei seinem Arm, als jetzt auch bei seiner Hand. Dass er sich unten in seiner Zelle nix mehr anmerkt liegt daran, dass die Soldaten seine Blutungen gestoppt haben, ehe sie ihn da rein geworfen haben. Der soll ja bis Mary Joa am Leben erhalten bleiben.
      Da ich da allerdings, in dem Zeitraum, in dem das passiert ist, lieber Zeit mit dem Gespräch zwischen Fudo und Bonny verbracht habe ist das eben "Off-Screen" geschehen ;)

      qoii schrieb:

      Fudo und Akio nutzen das altbewährte Mittel eins nach dem anderen zu Erledigen. Erst wird Dunar den anderen Himmelsdrachen ausgeliefert, danach wird die Makoto-Truppe verhaftet... ups die sind ja schon Verschwunden.
      Allerdings kommen die beiden Marineangehörigen nicht ganz so gut von der Insel wie erwartet, den am Hafen werden sie von Bonny erwartet. Der Tochter von Adonis und alte Freundin von Wrexx, die wir außerdem aus deiner sehr kurz laufenden Nebenstorry Elysium kenne. Wenn man die aktuellen Ereignisse dort einsortieren sollte, hat Carter Jackson bereits die Karte geklaut und das Schiff versenkt, ist aber noch nicht oder gerade eben auf Nassau angekommen. Mal schauen in wie weit die Bonny Crew noch für Makoto und Co wichtig werden, immerhin kennt sie Wrexx aus ihrer Kindheit und schien ziemlich gut mit ihm befreundet zu sein. Auch ja und Dynamit hatte ich nicht als kleinen Hund in Erinnerung sonder als als Aufrechtgehen Hund in Menschengröße, ähnlich wie Beppo.

      Kann sein, dass ich das mit den Beschreibungen zu Dynamite noch nicht so recht hinbekomme ... xD
      Man kann sich das Ganze wie folgt vorstellen:


      Rocket stand für diesen Charakter Modell und ist sowohl optisch, als auch charakterlich, an eben diesen angelehnt.
      Zum Rest kann ich nur sagen: Bonny und Dynamite, aber auch Carter, werden noch wichtig für die Handlung werden. Bis diese näher in den Vordergrund rücken wird allerdings noch einiges an Zeit ins Land ziehen ... Dazwischen liegen noch zwei andere Arcs mit insgesamt ca. 100 Kapiteln geplanten Umfang. Also noch gut zwei Jahre, bis ihr von diesem verrückten Haufen mehr sehen werdet ^^

      qoii schrieb:

      Manchmal gibt es bei Übergangskapiteln viel zu sagen und manchmal nicht. Zum dritten Kapitel werde ich entweder später noch was Editieren oder es einfach beim nächsten Kommentar dazupacken, RL ruft gerade.

      RL geht auch vor, nur kein Stress ;)
      Viel hergegeben haben die Kapitel 193 und 194 in der Hinsicht auch nicht ... 195 dagegen schon eher, mMn ;P

      Abschließende Info: Wie ich gestern beim Schreiben festgestellt habe beläuft sich der Epilog nun doch auf satten 14 Kapiteln, da es noch einiges an Inhalt gab, den ich nachträglich in die Planung mit aufgenommen habe, weil dies einfach unumgänglich war ... Damit wird der Arc aufs Kapitel genau doppel so lang werden wie mein zuvor längster (Desert Island) ... Sage und schreibe 80 Kapitel wird er am Ende beinhalten! 8o
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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    • Kapitel 197 - 207

      Neue Kapitel werden ab jetzt hier gesammelt. Angefangen mit Kapitel 197 & 198 :)

      Kapitel 197: Ein Sturm zieht auf

      ~ Auf der Pirateninsel Nassau ~

      Das Marineschiff, dessen auffälligstes Merkmal die spezielle Galionsfigur der wunderschönen Frau war, auf deren Schultern ein pelziges Tier Platz genommen hatte, hatte inzwischen im Hafen von Nassau, dem zentralen Treffpunkt aller Piraten, die ihr Unwesen in der Neuen Welt trieben, angelegt. Von Bord gingen lediglich zwei Personen, deren Uniformen und diversen Medaillen, die ihre linke Brust schmückten, sie als kampferprobte und erfahrene Offiziere des Marinehauptquartiers auszeichneten.
      Der Frau mit dem violetten Haar und dem kleinen Hund, der, anders als es für Hunde eigentlich üblich war, auf zwei Beinen neben ihr her schlenderte, war damit durchaus bewusst, dass sie sich gerade auf feindlichem Gebiet befanden. Die bedrohlichen Blicke, mit denen sie von allen Seiten konfrontiert wurden, untermauerten ihren Eindruck davon, dass sie auf Nassau denkbar unerwünscht waren, nur weiter. Doch das schien sie nicht weiter zu kümmern. Bedrückende Stille kehrte in einem Umkreis von mehreren Metern um sie herum ein. Selbst die betrunkenen und herumtorkelnden Piraten, die sich zuvor sogar noch schwer damit getan hatten ihre Magensäure im Körper zu halten, wirkten jetzt so, als hätten sie in ihrem ganzen Leben noch nicht einen Tropfen Alkohol angerührt.
      Es war kaum von der Hand zu weisen, dass die Piraten, die sich dort aufhielten, nicht begeistert von ihrem Auftauchen waren. Allerdings stellten sie ebenso schnell fest, dass trotz dieser Umstände es niemand wagte die Hand gegen sie zu erheben.
      „Scheint so als würde uns unser Ruf vorauseilen, was?“ gab Bonny, die man selten so ernst wie in diesen Momenten erlebt hatte, nur von sich, während sie mit Dynamite gemeinsam weiterhin der Straße folgte.
      „Was erwartest du auch? Bei deinen bisherigen Aktionen und deiner Familie ist es auch kein Wunder, dass man dich kennt“, erwiderte ihr grimmiger Begleiter ihr nur platt, als er sich plötzlich eine Zigarette in den Mund steckte und diese anzündete. Ohne seine Hände zu benutzen zog er einmal kräftig an seinem Stängel in seinem rechten Mundwinkel und pustete den eingeatmeten Rauch durch den linken Mundwinkel wieder aus.

      Was die beiden jedoch nicht bemerkten waren die aufmerksamen Augen eines Mannes mit Sonnenbrille, dessen Kopf aus einem Gebäude heraus lugte und sie, seit ihrem Ankommen, beobachtet hatte. Als sie schließlich außer Sichtweite waren verschwand sein Kopf wieder aus den steinernen Mauern.
      Im Haus selber wandte er sich einer Gruppe zwielichtig erscheinenden Personen zu. Einer von ihnen trug einen großen Schild über seinen Rücken und wies einen blonden Vollbart auf. Ein anderer von ihnen war schon etwas in die Jahre gekommen, älter als die anderen. Sein auffälligstes Merkmal am äußeren Erscheinungsbild waren seine Hasenohren, die er sich wie eine Mütze aufgesetzt hatte.
      Wieder ein anderer von ihnen hatte gräuliches Haar, das franzig zu Berge stand. Durch seine Maske, die Mund und Augen, letztere durch blaue Brillengläser, verdeckte war sein Gesicht selbst nicht zu erkennen. Neben diesem saß ein Mann, der einen langen Stab mit sich führte. Auffällig an ihm war, dass sein Mantel zu tropfen schien. Von allen Anwesenden sah einer skurriler aus als der andere. Besonders heraus stachen allerdings vor allem die beiden Kleinkinder. Ein zwölfjähriges Mädchen und ein vierjähriger Junge, die die Männer und Frauen nahezu zu vergöttern schienen.
      Inmitten dieses skurrilen Haufen von Individuen fand sich ein Mann mit blondem Haar wieder, dessen auffälligstes optisches Merkmal sein pinkfarbener Federmantel war, den er sich über seine Schultern gelegt hatte.
      „Junger Meister, Vizeadmirälin Bonny ist hier“, berichtete Señor Pink seinem Kapitän, auf dessen Lippen sich daraufhin plötzlich ein breites, fast schon diabolisches, Grinsen breitmachte.
      „Fufufu, deswegen ist es draußen also auf einmal so still geworden. Ob uns die Marine wohl von Minion aus hierher gefolgt ist?“ fragte DoFlamingo in die Runde.
      „Soll ich da raus gehen, Doffy? Ich alleine reiche aus, um sie zu töten!“ sprach plötzlich der Mann, auf dessen Oberarmen das „Pik“ Zeichen des Skatspiels tätowiert worden waren, mit überraschend piepsiger Stimme zu seinem Kapitän.
      „Die Marine soll nur kommen! Wir erledigen sie alle! Besiegen – Da ist das „G“!“ warf der Älteste unter ihnen schließlich in die Runde und verformte seine Hände zu einem „G“, um dessen Betonung noch einmal verstärkter hervorzuheben.
      „Nein, wir sollten uns jetzt in keinen unnötigen Kampf stürzen, der unsere Chancen auf Erfolg schmälern könnte. Unser Ziel ist weiterhin der Gesandte des Jokers. Mone und Sugar sollten in Kürze wieder hier eintreffen und uns sagen können wo er sich aufhält. Alles andere, was auf dieser Insel vor sich geht, hat uns erst mal nicht zu interessieren“, erklärte Doffy seinen Leuten, die ihm darauf nur einstimmend zustimmten.
      „Ein Sturm zieht auf und er wird alles, was ihm im Wege steht, niedermähen … Die Unterwelt benötigt einen Umsturz. Es wird Zeit, dass der Posten des Jokers neu vergeben wird!“

      Zeitgleich passierten Bonny und Dynamite gerade die nächste Straße, die nur so nach einer Kombination aus Alkohol, Pisse und Kotze stank, als sie in der Ferne plötzlich einen großen Tumult bemerkten, der direkt auf sie zusteuerte.
      Schnell erkannten sie, dass dieser Aufstand der Jagd nach einem Mann galt, der vor der kleinen Armee aus Piraten zu fliehen schien. Unter diesen fiel ihnen vor allem ein großer Mann mit Glatze auf, der wir ein einziger Berg aus Muskeln aussah. Auf dessen Schultern hatte indessen ein kleiner Zwerg Platz genommen, der seinen Kameraden dazu anstachelte schneller zu laufen, weil er sein Ziel sonst noch verlieren könnte.
      Der Gejagte selbst wirkte auf den ersten Blick relativ unscheinbar. Er trug eine braune Lederjacke, braune Stiefel und eine gewöhnliche, blaue, Jeans. An seinem Gürtel hatte er allerdings zwei Pistolenhalterungen angebracht, die auch mit jeweils einer Schusswaffe gefüllt waren.
      Dynamite holte prompt einen Steckbrief ihres Ziels heraus und erkannte schnell, dass die Gesichter der Abbildung und des Mannes, der geradewegs auf sie zueilte, perfekt übereinstimmten.
      „Ich schätze diese Dumpfnase da ist derjenige, den wir suchen“, gab Dynamite nur mit einem Räuspern von sich, als er sah wie Carter einen seiner Verfolger abschüttelte, in dem er einem Passanten ein Glas Rum aus der Hand nahm, dieses mit einem Schluck leer trank und anschließend das leere Glas nach seinem Jäger warf, statt ihm einfach den Drink ins Gesicht zu schütten.
      „Na gut, dann wollen wir mal“, erwiderte Bonny ihm, woraufhin die beiden einen festen Stand unter ihren Füßen suchten und die Ärmel ihres Mantels hochkrempelten. Dies taten sie so synchron, dass es schon fast so schien als hätten sie dies zuvor extra einstudiert, nur um einen genialen Auftritt hinlegen zu können.
      Bonny ballte ihre Fäuste, während Dynamite eine Waffe von seinem Rücken holte, die sich per Knopfdruck weiter ausfuhr und damit auf einen Schlag viermal so groß war, wie zuvor noch.

      ~ Auf hoher See ~

      „Vizeadmiral Fudo, Vizeadmiral Fudo!“ brüllte einer der Marinesoldaten über das gewaltige Deck des Kriegsschiffes. Der in die Jahre gekommene Marineoffizier hielt sich derweil am Heck seines Schiffes auf. Anhand seines freien Oberkörpers und den damit entblößten Narben auf seiner trainierten Brust und seinem definierten Rücken konnte man deutlich erkennen, dass er schon viele Schlachten geschlagen haben musste. Der Vizeadmiral hatte seinen rechten Arm hinter dem Rücken verschränkt, während er sich mit seinem linken Zeigefinger immer wieder von den Holzplanken wegdrückte.
      „4997, 4998“, zählte er bei jeder auf und ab Bewegung vor sich her, als ihn schließlich sein Soldat erreicht hatte und stramm vor ihm salutierte. Er jedoch ließ sich davon nicht beirren, sondern führte seinen angefangenen Satz strikt bis zum Ende durch.
      „4999 uuuuund 5000“, schloss er ab, ehe er sich mit seinem linken Zeigefinger so kräftig von der Holzdiele abstieß, dass sein gesamter Oberkörper nach hinten geschleudert wurde und es ihm so gelang sich mühelos und blitzschnell wieder in aufrechter Position einzufinden.
      Erst jetzt bemerkte er seinen Soldaten, ignorierte diesen jedoch vorerst noch.
      „Nur 5000? Verdammt, ich werde alt“, sprach er nur, entrüstet und schon beinahe beschämt von seiner eigenen Leistung, zu sich selbst. Dabei griff er zu seinem Handtuch, das er sich über die Rehling gelegt hat und wischte sich den Schweiß von der Stirn, bis er sich schließlich in seinen Liegestuhl sacken ließ. Neben diesem stand ein kleiner Tisch, auf dem sich wiederum ein erfrischender Cocktail befand, von dem er sich nun einen kräftigen Schluck, als Belohnung für sein Training, genehmigte.
      „Okay, was willst du?“ fragte er endlich seinen Soldaten, wodurch er diesen aus seiner strammen Haltung befreite. Er selbst hatte seinen Drink inzwischen beiseite gestellt und zur Zeitung gegriffen, die zuvor noch unter dem Glas gelegen hatte.
      „Sir, es … Es geht um Dunar Jr. … Wir … wir haben keine Ahnung wie das passieren konnte“, begann er nur stotternd zu erzählen, wurde von seinem Befehlshaber jedoch noch immer keines Blickes gewürdigt. Stattdessen blätterte dieser nur über zur nächsten Seite seines Blattes, griff erneut zu seinem Drink und leerte diesen nun mit nur einem Schluck bis zur Hälfte.
      „Sein Körper, er … Er wurde vollständig zerstückelt!“ vollendete der Soldat seine Erklärung, wodurch es ihm endlich gelang die volle Aufmerksamkeit des Vizeadmirals zu erlangen. Dieser war von dem Tod des entmachteten Königs so verdutzt, dass er vor Überraschung den Schluck seines Cocktails, der sich noch in seinem Mund befunden hatte, ausspuckte und die Zeitung, die er soeben lesen wollte, damit durchnässte.
      „Was sagst du da?! Wie konnte das passieren? Ich hab doch den Schlüssel … Wie soll da jemand in seine Zelle eingedrungen sein? Nicht umsonst besteht diese aus massivem Seestein!“ fuhr Fudo, der sein Zeitungsblatt inzwischen beiseite gelegt hatte, schließlich seinen Soldaten an, der nur unwissend mit den Schultern zuckte.
      „Wir … wir haben keine Ahnung wie das passieren konnte“, fügte er noch, sichtbar verängstigt von der aggressiven Reaktion seines Befehlshabers, hinzu.
      Dieser stand inzwischen wieder an der Rehling und blickte nachdenklich gen Ozean.
      „Wirklich ein Jammer, dass wir ihn nicht den Weltaristokraten übergeben können … Ich hätte ihre Reaktionen und ihren Umgang mit diesem Scheißkerl nur zu gerne mit angesehen. Aber eine gute Sache hat die Sache doch … Dieser Haufen Scheiße hat am Ende genau das bekommen, was er verdient hat!“ sprach er zu sich selbst, ehe er sich wieder seinem verunsicherten Boten zuwendete.
      „Hol dir ein paar Männer und schnappt euch die Überreste von ihm. Tütet sie ein … Sollen die Weltaristokraten doch ihre Abflüsse mit Ihresgleichen versauen!“ erklärte er anschließend, ehe er dem Soldaten den Zellenschlüssel zuwarf. Dieser salutierte noch kurz vor ihm, ehe er sich wieder vom Heck des Schiffes entfernte.
      Fudo genehmigte sich indessen einen weiteren Schluck seines Cocktails, knackte dann mit seinen Fingern und seinem Nacken und machte sich bereit für seinen nächsten Satz Liegestützen.
      „Okay, dieses Mal schaffe ich aber die 6000!“

      Kapitel 198: Der Zorn der Götter

      ~ In Mary Joa ~

      „Sollen wir darauf wirklich eingehen?“ fragte einer der fünf Weisen in die Runde.
      Bereits seit gut einem Tag, seitdem Kang ihnen einen neuen Vertrag vorgelegt hatte, diskutierten sie miteinander, ob sie sich mit den neuen Konditionen zufrieden geben sollten oder lieber das Risiko eingehen und ablehnen sollten, weil sie die Art und Weise, mit der ihr Geschäftspartner begann mit ihnen umzuspringen, nicht gefiel.
      „Ich jedenfalls sehe keine andere Möglichkeit, als zu unterzeichnen“, erklärte der Mann mit dem Kimono seinen Kameraden.
      „Ist das so? Was, wenn er doch nur geblufft hat?“ hakte der Blonde unter ihnen daraufhin nach.
      „Und was wenn nicht?“ entgegnete ihm der Weise mit dem Katana in seiner rechten Hand nur platt.
      „Wir sollten den Tatsachen ins Auge sehen … Wir haben zu lange geglaubt Kang kontrollieren zu können! Dabei haben wir nicht bemerkt wie er im Hintergrund seine Geschäfte weiter voran getrieben und sein Unternehmen selbst immer mächtiger geworden ist. Die Möglichkeit, dass er nur geblufft hat und die Korruption unseres Regierungsapparats mit dem Tod von Vizeadmiral Saurian beendet worden ist, aber was wenn er die Wahrheit gesagt hat? Wenn er weiterhin Verbindungen zu hochrangigen Offizieren hätte? Wollen wir dieses Risiko wirklich eingehen?“ erläuterte er anschließend ausführlich, als er sich schließlich von seinem Platz in der Sitzrunde erhob.
      Er schritt hinüber zum Tisch, wo sich der neue Vertrag befand, ergriff eine Feder und setzte als Erstes seine Unterschrift darunter. Die anderen zögerten zunächst noch, erkannten schließlich jedoch, dass er mit seiner Analyse vollkommen richtig lag und folgten letztlich seinem Beispiel.
      Was sie nicht bemerkt hatten war, dass in einer der Wandecken des Raumes eine kleine Videoteleschnecke angebracht war, die die ganze Zeit ein gut aufgelöstes Bild von ihrer Diskussion und letztlich auch von ihrer gegebenen Unterschrift gesendet hatte.
      Nur einen Moment später bimmelte plötzlich die Teleschnecke mit dem Kürzel „S.M.“, die Kang ihnen, mitsamt dem neuen Vertrag, gegeben hatte. Zunächst zögerten sie noch, nahmen den Hörer dann jedoch ab und stellten ihn auf den Lautsprecher.
      „Guten Tag zusammen, verehrte Gorōsei. Es freut mich, dass sie sich letztlich dazu entschlossen haben dem neuen Vertrag mit dem Vorsitzenden zu zustimmen. Man hat mich mit der Aufgabe betreut ihnen nun die neuesten Entwicklungen zum Fall von Yamada D. Makoto zu schildern“, begann der Mörder von Dunar Jr., der sich noch immer an der westlichen Wand von Lunar’s kleinem und abgeschiedenen Haus anlehnte, zu erklären.
      Dann erzählte er ihnen alles, was er wusste. Wie Makoto war gut zwei Jahren, nach seinem Kampf mit Hobbs, vorübergehend in den Ruhestand gegangen war, dann jedoch, aus ihm leider noch unbekannten Gründen, zurückgekehrt ist, um seinen Kampf wieder neu aufzunehmen.
      „Zurzeit befinden sich er und seine Leute noch auf Antillen. Allerdings dürfte dies nicht mehr allzu lange der Fall sein. Meinen Informationen nach werden sie in spätestens zwei Tagen die Insel wieder verlassen, um ihren Kampf an anderer Stelle fortzusetzen. Und dies ist nur eine geschätzte Zeitangabe. Sie könnten auch schon bereits morgen die Insel verlassen“, schloss der Mann mit der silbernen Maske seine Erklärung ab. Die fünf Weisen jedoch schienen von den neuen Erkenntnissen, die sie soeben gewonnen hatten, allerdings nicht allzu begeistert zu sein. Es war nicht die Informationsflut, die sie sich erhofft hatten.
      „Und das ist alles? Das ist alles was sie uns sagen können? Eine halbgare Spur, die sich in wenigen Stunden vermutlich schon wieder in Luft auflöst? Vergessen Sie’s, der Deal ist geplatzt!“ brüllte der Jüngste unter ihnen in den Hörer seiner Teleschnecke, nahm den Vertrag in die Hand und war kurz davor diesen zu zerreißen, als sich ihr Gesprächspartner ein weiteres Mal zu Wort meldete.
      „Sagte ich, dass ich schon fertig wäre?“ fragte er nur gelassen in die Runde, woraufhin der Blonde der Gorōsei kurzzeitig aufhorchte.
      „Ja, Makoto und seine Leute werden Antillen in Kürze verlassen. Mir ist bewusst, dass diese Information nicht von besonders großem Wert für Sie ist. Was wäre allerdings wenn ich Ihnen sagen würde, dass er in gut drei Tagen auf der verlassenen Insel Lydes sein würde?“
      Mit dieser rhetorischen Frage, die er an die höchste Instanz der Weltregierung gerichtet hatte, legte er seinen Hörer wieder auf und beendete so das Gespräch. Wissend, dass die fünf Weisen nun die versprochene Information erhalten hatten und es jetzt an ihnen lag diese auch entsprechend zu verwerten.

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      Kang hatte es sich inzwischen auf einem Liegestuhl bequem gemacht. In seiner linken Hand hielt er ein Glas, das mit etwas Scotch gefüllt war. In seiner rechten Hand hatte er eine angezündete Zigarette, von der er sich jedes Mal einen großen Zug genehmigte, bevor er einen weiteren Schluck seines Whiskys in seinen Rachen schüttete.
      „Ähm, Sir?“ ertönte schließlich die Stimme seines Beraters, der ihn beim gestrigen Gespräch mit den fünf Weisen zur Seite gestanden hatte. Sie waren die einzigen an Bord, denen man diese innere Ruhe und Ausgeglichenheit sichtbar anmerken konnte. Der Rest seiner Crew war indessen damit beschäftigt den Kurs zu halten, aufgrund einer plötzlich auftauchenden Windböe.
      „Ja, was gibt es?“ hakte der Vorsitzende nach, nachdem sein Gesprächspartner auch nach mehreren Sekunden des Stillschweigens seinen Gedankengang noch nicht frei ausgesprochen hatte.
      „Ist Ihnen eigentlich klar, was Sie da gemacht haben? Ich hab mich jetzt lange zurückgehalten, allerdings muss das mal gesagt werden … Was haben Sie sich dabei gedacht?! Den fünf Weisen eine solch gewaltige Lüge aufzutischen hätte Sie genauso gut Ihren Kopf kosten können!“ wies ihn sein Berater, jetzt mit deutlich erhobener Stimme, zurecht, worauf Kang ihm jedoch zunächst nur mit einem einfachen Schulterzucken antwortete.
      „Und wenn schon, sie haben’s geglaubt. Und nur darauf kommt es an“, erwiderte er ihm schließlich, zog einmal kräftig an seiner Zigarette und pustet den überschüssigen Rauch wieder aus, während er gleichzeitig zu seinem Glas Scotch griff und sich einen kleinen Schluck aus eben jenem genehmigte.
      „Aber was wäre gewesen, wenn die fünf Weisen Ihnen nicht geglaubt hätten? Verstehen Sie doch, Sie müssen sich wieder besinnen und zu alter Größe zurückfinden … Ihre Bedachtheit war es schließlich erst, die es Ihnen ermöglicht hat ein solch gewaltiges Unternehmen wie das Syndikat aufzubauen! Sie sollten das jetzt nicht unnötig aufs Spiel setzen, in dem Sie der höchsten Instanz der Weltregierung mit etwas drohen, was Sie nicht auch in die Tat umsetzen könnten … Saurian war unser Dreh- und Angelpunkt innerhalb der Regierung. Durch ihn hatten wir die Möglichkeit, nachdem er in der Rangordnung weit genug oben war, an die ganz großen Tiere heran zu kommen und diese zu schmieren. Dadurch, dass wir uns von ihm allerdings losgesagt haben, haben wir auch unsere Kontakte innerhalb der Regierung verloren. Was wenn die fünf Weisen ihre Lüge letztlich durchschaut hätten?“ hakte sein Berater, der fest von seinem Chef überzeugt war und deshalb stets damit bemüht war ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stellen. Ebenso wenig zögerte er, wenn es darum ging diesen auch mal zu Recht zu weisen, wenn er etwas unfassbar Dummes oder gar Leichtsinniges getan hatte.
      „Das reicht jetzt, okay? Sie haben’s geglaubt. Ende der Geschichte! Was bringt es sich jetzt noch den Kopf über mögliche Szenarien zu zerbrechen, die so sowieso nicht stattgefunden haben?!“ entgegnete Kang seinem Berater, zum ersten Mal etwas angehobener Stimme. Etwas, was von man ihm so gar nicht kannte und auch dafür sorgte, dass sein Gegenüber ihm nur einen verdutzten, fast schon entsetzten, Blick entgegen warf.
      „Wichtig ist doch nur eines … Es hat funktioniert. Die fünf Weisen glauben jetzt, dass wir die gesamte Regierung unter Kontrolle hätten … Und so soll es auch bleiben“, begann der Vorsitzende zu erklären, ehe er ein weiteres Mal an seiner Zigarette zog. Den verbliebenen Stängel schnipste er gekonnt über die Rehling seines Schiffes. Den Rauch noch immer in seinem Mund wissend nahm er sich dieses Mal sein Whiskyglas, pustete den eingeatmeten Qualm in diesem aus und trank den Scotch anschließend leer.
      Links neben ihm stand ein unscheinbarer Soldat, der in seiner rechten Hand die Flasche des hochprozentigen Alkoholgetränks hielt und in seiner linken Hand eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug fest umschlungen hatte. Kang gab ihm mit einer einfachen Kopfbewegung das Zeichen dafür, dass er sich darum kümmern sollte, dass er beim nächsten Hinschauen in seiner rechten Hand wieder eine angezündete Zigarette und in seiner linken Hand ein volles Glas Scotch vorfinden würde. Dann wandte er sich wieder seinem Berater zu.
      „Es ist die Angst, die uns die Macht über die fünf Weisen verleiht. Sie wissen, dass es uns schon einmal gelungen ist sie von innen heraus zu infiltrieren. Dadurch können Sie sich ab sofort nie wieder sicher sein, ob uns das nicht ein weiteres Mal gelingt … Geschweige denn ob diese Korruption innerhalb des Regierungsapparat nicht noch immer Bestand hat. Diesen Umständen ist es zu verdanken, dass wir nicht nur weiterhin alle Fäden in der Hand halten, sondern gleichzeitig unseren größten Trumpf, Elysium, weiterhin in unserem alleinigen Besitz wissen“, begann er zu erklären, nahm einen Schluck aus seinem nun wieder vollem Glas Scotch und fuhr dann fort.
      „Schon witzig, wie das Leben so spielt, nicht wahr? Gerade weil wir die Regierung nicht länger kontrollieren können kontrollieren wir sie jetzt. Denn es ist die Angst vor dem Ungewissen, die diese alten Männer zur Kooperation zwingt … Es läuft alles genau nach Plan. Und sobald sich die Regierung endlich um Makoto und seine Leute gekümmert hat gibt es niemanden mehr, der unserem Ziel noch länger im Weg stehen könnte. Unsere Feinde zerstören sich einfach gegenseitig … Und schon bald, ja, schon bald wird die gesamte Welt vor mir auf die Knie gehen … Vor ihrem rechtmäßigen Herrscher!!!“

      ~ Irgendwo auf hoher See ~

      Evelyn, Aello und Venom waren noch immer auf dem Weg nach Lydes, kamen jedoch aufgrund des kleinen Bootes, das sie benutzten, nicht besonders gut voran. Die ganze Zeit über schwiegen sie sich bloß an, als plötzlich eine Teleschnecke in der Jackentasche von Aello zu bimmeln begann. Sie zögerte nicht, sondern kramte diese sofort hervor. Anhand der schwarzen Einfärbung der Teleschnecke erkannte sie sofort, was sie, und ihre Weggefährten, jetzt erwartete … Es war eine Teleschnecke, die nur für einen ganz speziellen Anlass verwendet wurden.
      „Sieht so aus, als würde die Konferenz nun beginnen … Hier, Evelyn“, erklärte die Harpyie der einstigen rechten Hand des Vorsitzenden, als sie ihr die klingelnde Teleschnecke zuwarf.
      „Was soll ich damit?“ entgegnete diese ihr.
      „Was wohl? Du sollst den Hörer abnehmen. Oder erkennst du die Teleschnecke etwa nicht wieder?“ fragte Aello, etwas irritiert von Evelyns Reaktion, daraufhin nach.
      Diese musterte die Teleschnecke nur kurz und entdeckte schließlich ihre Initialen, die auf dem Gehäuse eingebrannt worden waren.

      ~ In Mary Joa ~

      „Jetzt, wo wir wissen wo Makoto als Nächstes zuschlagen wird, sollten wir diese einmalige Gelegenheit nutzen, um ihn endlich zur Rechenschaft zu ziehen!“ erklärte der Weise mit dem Feuermal auf der Stirn seinen ihm Gleichgestellten.
      „Denkst du etwa daran ihn mit dieser Sache zu beauftragen?“ hakte der Mann mit spitzem Vollbart nach.
      „Er ist der Einzige, der für diesen Auftrag in Frage kommt, wenn wir sichergehen wollen, dass die Sache auch wirklich erledigt wird“, erklärte der Weise mit dem Katana.
      „Die Marine sollte allerdings im Unwissen bleiben. Sollen sie doch eigene Aktionen ins Leben rufen, um die Jagd nach Makoto und seinen Leuten weiter voran zu treiben. Von der Existenz dieser Einheit dürfen sie aber weiterhin, so wie die letzten Jahrzehnte auch schon, nichts erfahren!“ warf der optisch Jüngste unter ihnen in den Raum.
      „Dann ist es beschlossen … Wir schicken – „den Zorn der Götter“ – Emetiel und seine Leute nach Lydes, um sich dessen anzunehmen!“ legte der Weise, der stets einen Wurzelstab mit sich führte, fest, womit sich alle seiner Gefährten einverstanden zeigten.

      Kapitel 199: Das Urteil ist gefallen

      ~ Außerhalb von Celestialheim ~

      Abgesehen von Makoto, der immer noch schlief, und Elena, die nicht von seiner Seite wich, waren Masao und Aiko die Letzten, die sich noch in Lunar’s Privathaus aufhielten.
      Gemeinsam hatten sie sich einen gemütlichen Platz im Wohnzimmer gesucht. Aiko hatte auf einer grauen Coach Platz genommen, während der ehemalige Admiral ihr direkt gegenüber, auf einem ebenfalls grauen Sessel, saß. Vor ihnen auf dem Tisch war ein Schachbrett mit platzierten Figuren aufgestellt. Es war mittlerweile ihre dritte Partie miteinander und, obwohl Aiko das Spiel zuvor noch nie gespielt hatte, schien sie mit Masao als Gegner keine Probleme zu haben. Sie machte ihren nächsten Zug und schlug damit einen weiteren seiner Bauern. Masao stand die Verzweiflung förmlich ins Gesicht geschrieben, schaffte es allerdings recht zügig wieder sich zu fangen und sich wieder auf’s Spiel zu konzentrieren.
      „Was ist los, Masao? Ich dachte du wärst so gut in diesem Spiel!“ amüsierte sich Aiko über den verzweifelten Gesichtsausdruck ihres Gegenübers, den dieser nicht länger zu überdecken wusste.
      „Ich hab gesagt ich spiele dieses Spiel schon seit vielen Jahren … Ich hab aber nicht gesagt, dass ich es auch gut spiele“, entgegnete er ihr, während dieser seinen Blick jedoch nicht vom Spielbrett abwandte. Langsam griff er zu einer seiner noch übrigen Figuren, ließ von dieser jedoch sofort wieder ab. Auch wenn er es nicht wollte, so musste er sich doch eingestehen, dass er beim Schach einfach eine absolute Niete war. Und obwohl er das wusste, und zwar schon lange, kam er einfach nicht um dieses Spiel herum. Es war wie eine Sucht für ihn, die nicht von ihm ablassen wollte.
      „Weißt du wovon Takeo vorhin gesprochen hat? Dass er in die Hauptstadt müsste, um einer weiteren Spur nachzugehen?“ wechselte das blonde Mädchen schließlich das Thema, während sich Masao nur nachdenklich den Kopf kratzte.
      „Keine Ahnung … Aber so entschlossen wie er gewirkt hat wird es was enorm Wichtiges sein, dem er da auf die Schliche kommen will. Ich schätze da müssen wir uns einfach in Geduld üben und abwarten, was er uns später zu berichten hat“, erwiderte der ehemalige Admiral seiner Spielpartnerin.
      Kurzes Schweigen trat ein, das Masao dafür nutzte, um seinen nächsten Zug zu planen, doch, gerade als er glaubte einen Weg gefunden zu haben Aiko zu schlagen, meldete sich diese erneut zu Wort, wodurch er aus seinen Gedanken gerissen wurde.
      „Was glaubst du, schafft Wrexx den Fußmarsch in seinem Zustand denn noch?“ gab sie schließlich von sich, was den Braunhaarigen aufhorchen ließ.
      „Wrexx ist ein ziemlich harter Hund, der packt das schon. Bis zur Innenstadt ist es ja nicht allzu weit. Zur Not sind auch noch Reika und Takeo dabei, die ihn stützen können“, entgegnete er ihr letztendlich.
      „Wir hätten mit ihnen gehen sollen.“
      „Und auf die Chance verzichten dabei zu sein, wenn Makoto aufwacht? Kommt gar nicht in Frage. Wenn es eines gibt, was er bei seinem Erwachen brauchen wird, dann ist das seine Familie.“
      „Ja, genau … Also was mache ich noch hier?“
      „Was meinst du damit?“
      „Ich gehöre nicht zu seiner Familie. Ich bin nur ein Mädchen, das er irgendwann mal aufgelesen hat und für das er sich, aus wer weiß welchen Gründen, verpflichtet fühlt. Aber ich bin nicht mit ihm verwandt“, hakte Aiko schließlich nach, wodurch Masao endgültig von seinem Spiel abließ. Er wusste, aufgrund der Richtung, die ihr Gespräch plötzlich eingeschlagen hatte, dass sie dieses nicht mehr zu Ende spielen würden.
      „Was erzählst du denn da?“ gab dieser nur verwundert von sich.
      „Von alledem hier … Ich meine, was mache ich eigentlich noch hier? Ich bin nicht wie ihr! Ich hege keinen Groll gegen die Leute vom Syndikat … Nicht wirklich. Ich habe mit ihnen doch eigentlich gar nichts zu schaffen! Es gibt nur eine Gruppe von Menschen, denen ich mich zuwenden sollte, und das sind die Weltaristokraten! Sie sind es, die mir mein Leben zur Hölle gemacht haben und mit denen ich noch eine offene Rechnung zu begleichen habe!“ erklärte Aiko, überraschend bestimmend, dem ehemaligen Marineadmiral, der sich einmal mehr verwundert darüber zeigte, in welche Richtung sich ihre Konversation gerade entwickelt hatte.
      „Die Weltaristokraten also, hmm …“, entgegnete er ihr nur kurz, ehe er die Augen schloss und sich nachdenklich ans Kinn fasste.
      „Wie kommst du plötzlich darauf? Seit wann zweifelst du an dem, was wir tun? Ist im vergangenen Jahr irgendwas geschehen, von dem ich noch nichts weiß?“ setzte Masao schließlich nach.
      „Es ist nichts, was im letzten Jahr auf San Fordo geschehen ist … Es ist das, was hier geschehen ist. Diese ganze Geschichte mit Dunar Jr. hat in mir alte Erinnerungen geweckt … An meine Heimat und daran wie sehr wir unter der Schreckensherrschaft von zwei seiner Sorte gelitten haben. Ich meine, die Marine macht Jagd auf uns, weil wir uns gegen die Korruption auflehnen … Aber die Himmelsdrachen, Menschen, die Gefallen daran finden andere Menschen zu erniedrigen, sie zu foltern, zu versklaven und zu töten, werden von ihnen beschützt? Wo genau liegt da bitte die Gerechtigkeit drin? Warum kämpfen wir um Institutionen vor dem Syndikat zu retten, die letzten Endes mindestens genauso schlimm sind?“ gab Aiko ausschweifend von sich.
      Masao hang ihr die ganze Zeit über, wie gebannt, an den Lippen und lauschte jedem einzelner ihrer Worte, ohne auch nur daran zu denken ihr dazwischen zu funken. Er wusste um ihre Vergangenheit bestens Bescheid, wusste, zu was die Weltaristokraten fähig waren und was für Privilegien sie genossen. Ähnlich wie ein Großteil der Angehörigen der Marine verabscheute er sie für das, was sie taten. Stellt man sich jedoch in den Dienst der Marine hat man sich ihren Wünschen zu beugen, wann immer sie einen veräußern. Egal welchen Rang man auch inne hat, man hat ihnen stets zu gehorchen. Als Marineoffizier war es immer sein Ziel und seine Aufgabe die Unschuldigen zu beschützen. Wenn die Weltaristokraten sich jedoch an Zivilisten vergehen waren ihm stets die Hände gebunden … Sobald diese Leute ein Verbrechen begehen scheinen die Gesetze kein Gewicht mehr zu haben.
      Masao verstand Aiko nicht nur, er fühlte förmlich mit ihr. Auch er sah in den Weltaristokraten eine permanente Bedrohung für das Leben von Unschuldigen, allerdings, anders als seine Gefährtin, wusste er, dass andere Dinge zurzeit einfach absoluten Vorrang hatten.
      „Worauf genau willst du hinaus, Aiko? Denkst du etwa darüber nach … uns zu verlassen?“ hakte Masao schließlich nach, ohne der Thematik der Weltaristokraten weitere Beachtung zu schenken.
      Sie schreckte auf. Ihre Augen weiteten sich, ehe sie bedrückt gen Boden blickte. Mit einer solchen Frage hatte sie anscheinend nicht gerechnet.
      „Ja … Nein … Ich weiß nicht …“, begann sie plötzlich zu stottern.
      „Es ist nur … Mein Kampf mit Dunar Jr. hat mir klar gemacht, dass ich eigentlich etwas anderes tun sollte. Dass das hier nicht mein Krieg ist. Nicht wirklich. Ich will einfach nur meinen eigenen Weg gehen. Meine eigenen Entscheidungen treffen. Wenn ich jemandem folge, dann nur weil ich von seinen Zielen und seiner Vorgehensweise fest überzeugt bin und nicht, weil ich ihm etwas schulde “, erklärte sie abschließend.
      Erneut trat ein kurzes Schweigen zwischen ihnen auf, das jedoch prompt von Masao beendet wurde.
      „Ich schätze das ist ein Gespräch, das du besser mit Makoto führen solltest.“

      ~ Celestialheim ~

      Auf dem großen Marktplatz, inmitten der Hauptstadt, dort wo einen Tag zuvor noch das gewaltige Schafott aufrecht stand, hatten sich um die Trümmer dieser alten Hinrichtungsstätte inzwischen mehrere Tausend Zivilisten eingefunden. Aus den Überresten des Schafotts hatte man einen provisorischen, neu errichteten, Gerichtshof erbaut, an dem einige ältere, äußerlich geschändete und abgemagerte Männer und Frauen Platz genommen hatten.
      Die Menschenmenge hatte einen großen Kreis um sie und eine kleine Fläche, direkt vor ihren Plätzen, gebildet. Inmitten dieses Kreises stand ein blonder Mann, dessen Handgelenke mit Handschellen gefesselt und sein Oberkörper mit massiven Stahlketten festgeschnürt worden war, um ihm so jegliche Chancen auf eine Flucht zu nehmen. Zu seiner Rechten und Linken stand jeweils ein Soldat der königlichen Armee, die seine Ketten fest umschlungen hatten. Besonders auffällig war seine vertikale Schnittwunde, die bereits zu eitern begonnen hatte und sich über seinen gesamten Oberkörper zierte.
      Die Bürger von Antillen ließen ihrem Hass dem letzten verbliebenen Schuldigen für ihre acht Jahre der Qualen freien Lauf. Steine flogen durch die Luft, trafen den entmachteten Kommandanten an Armen und Beinen, sowie einige von ihnen, die nah genug an ihm dran waren, sogar auf ihn spuckten.
      Inmitten der zornigen Menschenmassen hielt sich ein kleiner Mann auf, der den meisten anderen Bewohnern lediglich bis zu den Knien ging. Dieser führte einen kleinen Gehstock mit sich, trug einen Mantel um seine Schultern und eine Kapuze über seinen Kopf. Als er mit ansah wie die Bürger seinen einstigen Schüler behandelten biss er sich so fest auf die Lippe, dass diese zu bluten begann. Mit seiner linken Hand griff er sich an die Kapuze und zog sich diese tief ins Gesicht, um zu verhindern, dass irgendjemand der Anwesenden seine innere Zerrissenheit erahnen könnte … Tränen rannten seine Wangen hinab und verwandelten sich in kleine Kugeln, als sie sein Gesicht verließen und gen Boden schnellten. Auch wenn er wusste, dass Seg es nicht anders verdient hatte, so konnte er seine Trauer über dessen Werdegang einfach nicht länger verbergen.
      „Bitte, ich bitte um Ruhe!“ versuchte Nolan auf die Menschenmengen anzureden, was jedoch zunächst noch erfolglos blieb. Erst, als eine kleine Truppe von gut ausgerüsteten Männern und Frauen den Marktplatz erreichte, und sie von den vielen dortigen Zivilisten erkannt wurden, kehrte wieder etwas Ruhe ein.

      Zwei Männer, um deren Taille sie ein Schwert gebunden hatten. Eine blonde, junge, Frau mit eleganten Gewändern. Ein Fischmensch, dessen linke Gesichtshälfte noch immer von einem Verband verdeckt wurde. Eine Frau, deren gelbliche Augen denen eines Raubtieres ähnelten und deren rote Haarpracht sie aus der Masse herausstechen ließ. Und ein Mann, der ohne seinen metallischen Kampfanzug scheinbar nicht aus dem Haus ging.
      „Trägst der das Teil eigentlich überall?“ flüsterte Lunar dem blonden Schwertkämpfer ins Ohr, der daraufhin kurz zu Takeo hinüber sah.
      „Offensichtlich“, gab dieser nur, nach einem kurzen Seufzer, trocken von sich.
      Der Wissenschaftler, der das Gespräch dennoch mit angehört hatte, ignorierte das gekonnt. Er hob seinen linken Arm und verschränkte diesen vor seinem Oberkörper. An dem Handgelenk seines Anzugs verschoben sich vereinzelte Metallplatten, unter denen sich eine kleine Tastatur befand. Mit seiner rechten Hand hämmerte er hastig in die Tasten, woraufhin aus der linken Schulter seines Anzugs eine Art Vitrine herausfuhr, in der er eine schwarze Festplatte aufbewahrte. Eben jene, die er am Tag zuvor von seinem alten Lehrmeister, Professor Crypto, anvertraut bekommen hatte.
      „Verzeihung Lunar, aber gibt es hier irgendwo einen Computer, den ich benutzen kann? Es gibt da etwas, was ich dringend erledigen müsste!“
      „Mein Bruder hatte einen. Im obersten Stockwerk des Palastes. Allerdings kann ich dir nicht versichern, dass dieser noch funktioniert. Gut möglich, dass er durch die gestrigen Erschüttungen zerstört wurde“, entgegnete sie dem Wissenschaftler, der sich von ihren Zweifeln allerdings nicht beirren ließ, sondern, nachdem er ihr kurz dankend zugenickt hatte, sofort gen Palast eilte.

      Derweil verlas Nolan die Verbrechen von Seg, die er gegen das Königshaus, das Volk und Antillen selbst begonnen hatte. Der ehemalige Kommandant der königlichen Streitmächte jedoch grinste nur. Er kannte keine Reue. Er kannte keine Angst. Er wusste genau, dass dies wahrscheinlich einer seiner letzten Tage auf dieser Welt sein würde, und trotzdem verging sein Lächeln nicht. Selbst im Angesicht des sicheren Todes war er absolut furchtlos.
      Er hob seinen Kopf an und blickte kurz zu seiner Rechte, wo er in der Ferne seine beiden ’Brüder’, Shin und Dylan, erkannte.
      „Ihr seid solche Feiglinge!“ brüllte er ihnen zu, was sie prompt aufhorchen ließ und nur dafür sorgte, dass ein weiterer Tumult ausbrach. Nolan jedoch versuchte erst gar nicht das aufbrausende Volk zu beschwichtigen, sondern wandte er sich stattdessen an die beiden Soldaten, die sich um die Ruhigstellung ihres Gefangenen kümmern sollten.
      „Sorgt gefälligst dafür, dass er den Mund hält! Er darf erst sprechen, wenn das Gericht es ihm gestattet!“ rief er seinen Männern zu, die daraufhin zu ihren Gewehren griffen und wie wild auf Seg einschlugen. Doch schien das diesen überhaupt nicht zu kümmern. Mehrere Platzwunden traten an Kopf und Oberkörper auf, doch er blieb standhaft. Geriet nicht einmal ins Wanken. Und sein Grinsen war so breit wie eh und je.
      „Du besitzt keine Ehre, Shin! Wenn du es tätest, dann hättest du mir einen ehrenvollen Tod beschert, der eines Schwertkampfmeisters angemessen gewesen wäre!“ fügte er schließlich noch hinzu, ehe er wieder schwieg, was auch Nolan dazu veranlasste seine Männer zurückzurufen.
      Und, ohne dass Shin es bemerkte, stand er mit einem Mal direkt im Rampenlicht. Die Menschenmassen schwiegen wieder und alle Augen, die der Bürger, die des Rates, die der Soldaten und die des Gefangenen waren nun auf ihn, und seine Gefährten, gerichtet.
      Er warf einen flüchtigen Blick zu der blonden Schönheit zu seiner Rechten, die sich um seinen Arm geschlungen hatte, ehe er sich wieder seinem einstigen ’Bruder’ zuwandte. Er ging ein paar Schritte nach vorne, was Lunar dazu veranlasste ihren Griff zu lösen. Wie aus einem Reflex heraus wichen ihm sämtliche Anwesenden aus, schufen so einen freien Weg, den er bestreiten konnte. Und der ihn direkt zu Seg führte, der am Ende des Weges schon auf ihn wartete.
      Als er die Menschenmassen verlassen hatte und sich nun mitten in dem Kreis befand, der um den Gefangenen herum gebildet worden war, blieb er schließlich stehen. Und zwar so dicht vor dem einstigen Kommandanten, dass sich beinahe ihre Nasen berührten. Er sah ihm tief in dessen pechschwarze Augen, so wie dieser in seine blauen starrte.
      „Einen solchen Tod hättest du nicht verdient … An deinem Verhalten gibt es nichts, aber auch wirklich nichts, ehrenhaftes. Du musst ein Mörder und ein Verräter und verdienst deswegen auch eine Bestrafung, die seiner Verbrecher angemessen ist! Dir einen ehrenhaften Tod zu gewähren wäre eine Beleidigung für alle Schwertkampfmeister da draußen!“
      Mit diesen Worten brach ein weiterer Tumult auf dem Marktplatz auf. Überall hörte man lautstarke Forderungen wie „Hängt ihn auf!“ oder „Enthauptet ihn endlich!“. Durch diese Klarstellung von Shin, und dem Wissen der Zivilisten über ihre gemeinsame Vergangenheit, blieb Nolan letztlich nur noch eines zu tun … Das Urteil zu verkündigen.
      „Die Menschen haben entschieden … Seg-nar, hiermit verurteilt dich das Volk von Antillen zum Tode durch den Strick! Das Urteil wird übermorgen vollstreckt!“ erklärte Nolan mit erhobener Stimme, woraufhin die Zivilisten zu jubeln begonnen. Seg und Shin starrten sich noch immer fokussiert gegenseitig in die Augen, bis der Verräter schließlich von den beiden Soldaten abgeführt wurde.
      „Das ist noch nicht vorbei! Eines Tages werdet ihr meine Rache zu spüren bekommen … Das schwöre ich euch!“
      Der blonde Schwertkämpfer jedoch hatte sich längst von ihm abgewendet und wandte sich wieder seinen Freunden zu.
      „An eurem System der Demokratie müsst ihr aber noch etwas feilen“, stellte Wrexx, kurz nach der Verkündung des Urteils, Lunar gegenüber fest, die ihm darauf zunächst nur ein zustimmendes Nicken erwiderte.
      „Das ist wohl wahr … Doch ist diese erste Volksentscheidung in der Geschichte von Antillen zumindest schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.“

      Auch Pangu, der die ganze Situation aus der Menge heraus beobachtet hatte, verschwand schließlich. Dabei steuerte er gen Gebirge. Zu dem Ort, an dem er den drei Jungen zum ersten Mal begegnet war.

      Kapitel 200: Katz und Maus

      ~ Auf einer Insel in der Neuen Welt ~

      Ein großgewachsener und muskulöser Mann hatte inzwischen am Konferenztisch Platz genommen. Die Sonnenstrahlen, die durch das offene Fenster gegenüber in den Besprechungsraum eindrangen reflektierten in seiner eisernen Maske, die seinen Mund vollständig verdeckte. Das Zimmer selbst war relativ schlicht gehalten. Es war ein recht großer und geräumiger Raum, in dem sich jedoch nicht mehr als ein rundlicher Tisch und fünf Stühle befanden, die in gleichmäßigen Abständen voneinander um den Tisch herum aufgestellt worden waren. Sein Platz war jedoch der Einzige, der belegt war. Die anderen vier standen vollkommen leer. Stattdessen wurden vor diesen auf dem Tisch jeweils eine eingeschaltete Teleschnecke positioniert, über die Sentinel mit seinen Komplizen die Besprechung führen würde.
      Hinter ihm standen zwei weitere Personen. Ein Mann im Anzug, dessen Augen von einer Sonnenbrille verdeckt wurden und eine Frau mit kurzem, blauem, Haar, die eine kurze und enge Jeans und dazu ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „No Mercy“ trug. Die Schrift auf ihrem Oberteil war dabei abstrakt mit roter Farbe aufgedruckt worden. Diese zerlief leicht auf ihrem Shirt, sodass es den Eindruck machte, als ob der abgedruckte Text mit Blut aufgemalt worden wäre. An ihrem Rücken ragten zwei Flügel, komplett aus rosafarbenen Federn geformt, heraus.
      „Sind jetzt alle da?“ ertönte es aus einer Teleschnecke, die sich zur linken Seite von Sentinel befand. Es war die Stimme des Vorsitzenden, die nach der Anwesenheit aller wichtigen Parteien fragte.
      „Wir sind vollzählig. Dezol und Efiel sind ebenfalls hier. Brusco ist inzwischen auf dem Rückweg, nachdem er sich um unser Problem mit Crypto gekümmert hat. Flou ist zurzeit auf dem Weg nach Lydes, um unsere neuen Rekruten dort abzuliefern und auf ihre bevorstehende Mission vorzubereiten. Er sollte dort in Kürze ankommen“, erklärte Sentinel seinem Vorgesetzten, der sich damit durchaus zufrieden zeigte. Auch „M“, Tiamat und Aello bestätigten ihre Anteilnahme an der Konferenz, was Kang zum Anlass nahm endlich die wichtigen Themen anzusprechen, die sich mittlerweile ergeben hatten.
      „Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Sentinel. Dafür, dass du dich mit Bravour um unser Problem mit Crypto gekümmert hast. Richte bitte auch Brusco meinen Dank aus“, erklärte er seinem obersten Offizier, welcher dies zum Anlass sah um endlich das Thema anzusprechen, wegen dem sie überhaupt erst zur Konferenz gebeten hatten.
      „Können wir also jetzt endlich zum eigentlichen Grund für diese Besprechung kommen?“ gab Sentinel nur entnervt von sich, woraufhin man nur einen leisen Seufzer aus der Teleschnecke ertönen hörte, über die der Vorsitzende der Sitzung zugeschaltet war.
      „In Ordnung. Reden wir also über Evelyn und ihre Wiederaufnahme in unserer Organisation“, begann Kang die Diskussionsrunde, während auf der Stirn von Sentinel mehrere dicke Venen hervorstachen. Seine knirschenden Zähne und geballten Fäusten unterstrichen seinen Gemütszustand nur noch weiter … Er war sauer. Er sichtlich erzürnt darüber, dass Kang seine einstige rechte Hand wieder im Syndikat aufgenommen hatte. Nach allem, was geschehen war.
      „Dann mache ich mal den Anfang … Haben Sie völlig den Verstand verloren?“ fing Sentinel schließlich an seinen Aggressionen freien Lauf zu lassen.
      „Sie lassen diese Frau einfach wieder so Teil unserer Organisation werden. Ohne Fragen zu stellen? Ohne ihre Loyalität auch nur im Ansatz anzuzweifeln? Sie können doch unmöglich vergessen haben, was sie getan hat!“ fuhr er fort, ehe er mit einer seiner geballten Fäuste kräftig auf den Tisch einschlug. Dieser war, zum Glück, aus massivem Stahl angefertigt. Andernfalls wäre er wohl kaum im Stande gewesen dem Schlag von Sentinel standzuhalten. Die Delle an der Stelle, an der seine Faust aufgeprallt war, untermauerte dies.
      „Da muss ich Sentinel zustimmen. Evelyn ist vor zwei Jahren nicht nur zu unseren Feinden übergelaufen, sie hat auch diverse Standorte unserer Stützpunkte preisgegeben und dafür gesorgt, dass viele davon überrannt werden konnten! Wie können Sie so jemandem bloß solch großes Vertrauen entgegen bringen?“ setzte Tiamat, die unmissverständlich dieselbe Meinung wie Sentinel vertrat, daraufhin nach. „M“ war die einzige der Abteilungsleiter, die keinen Grund darin zu sehen schien sich in die Debatte einzuschalten. Stattdessen beorderte sie einen ihrer Männer, der mit ihr an Deck ihres Schiffes war und ihrem Telefonat als stiller Zuhörer beiwohnte, ihr ein kühles Getränk zu bringen, was dieser dann auch zügig tat. Ihr Schiff war derweil vor einer Insel, die in den Himmel ragte und nur mit mehreren massiven Wurzeln vor dem Absturz auf die Wasseroberfläche der Neuen Welt geschützt war, vor Anker gegangen.
      „Es sei mir eine Gegenfrage erlaubt … All diese Stützpunkte, deren Standorte sie preisgegeben hatte … Waren sie für den Erfolg unserer Mission von essentieller Bedeutung? War unter ihnen ein Hauptquartier von auch nur einem von euch? Waren es Orte, deren Verlust uns, auf lange Sicht gesehen, massiven Schaden zugefügt haben?“ entgegnete Kang seinen Gefährten, ruhig wie eh und je. Diese schwiegen daraufhin nur, weil sie genau wussten, dass dem nicht so war. Die Zweifel, die Sentinel und Tiamat an Evelyn’s Loyalität hegten, ließen sich damit aber noch längst nicht beseitigen.
      „Nein“, beendete „M“ schließlich das schweigsame Miteinander, nachdem sie sich einen kräftigen Schluck ihres eiskalten Longdrinks gegönnt hatte.
      „Danke, „M“. Alle Ziele, die Evelyn unseren Feinden gegeben hatte, waren letztlich vollkommen belanglos. Sie dienten einzig und alleine dem Zweck ihre Tarnung nicht zu gefährden und dafür zu sorgen, dass Makoto’s Freunde ihr vertrauen. Dadurch hatte sie die Möglichkeit unbekümmert an Informationen über sie zu gelangen, die uns dabei helfen werden ihren albernen Widerstand gegen uns, ein für alle Mal, zu zerschlagen!“ erklärte der Vorsitzende bestimmend mit Worten, die seine Meinung mehr als deutlich betonten. Er vertraute Evelyn und schien sich keinerlei Gedanken über ihr flatterhaftes Verhalten zu machen. Er war fest davon überzeugt, dass sie ihm, und dem Syndikat, gegenüber loyal war.
      Sentinel genügte diese einfache, für ihn zu linear gedachte, Erklärung allerdings nicht. Er sah in Evelyn nur eines: Eine Verräterin, die mit ihrem vorherigen Verhalten zu einem Risiko geworden war, das jederzeit wieder akut werden könnte!
      „Bei allem nötigen Respekt, Kang, aber das reicht nicht! Evelyn muss für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden!“
      „Und wieso? Nenn mir dafür einen guten Grund.“
      „Wenn Sie es nicht tun, dann gibt ihr das den Grund zur Annahme, dass Sie ihr Verhalten für gerecht halten! Es ist ein Signal an alle, nicht nur an uns, sondern an jeden einzelnen Agenten unserer Organisation, dass wir uns jederzeit für die andere Seite entscheiden können, sollte sie sich in diesem Moment als profitabler zeigen … Zurückkommen können wir im Nachhinein ja immer noch, sollten unsere Vergehen gegen das Syndikat nicht allzu groß gewesen sein! Oder wollen Sie etwa sagen, dass Evelyn eine Art Sonderstellung genießt, nur weil sie beide sich persönlich nahe stehen?!“ fluchte Sentinel weiter, ohne auch nur darüber nachzudenken von seiner strikten Haltung abzuweichen.
      „Evelyn bestätigte mir gegenüber, dass ihr Überlauf einzig und alleine dem Zweck galt Informationen zu sammeln, die sie uns im Laufe der nächsten Tage offenbaren wird. Aktuell ist sie auf dem Weg nach Lydes. Dort wird sie, in Kooperation mit „M“, alles Weitere klären. Wenn du dann immer noch Zweifel haben solltest, dann darfst du diese mir gegenüber gerne vorbringen. Vorher will ich aber nichts mehr hören, ist das klar?“ erwiderte Kang seinem stärksten Offizier mit bestimmendem Tonfall. Dieser blickte nur kurz zu Dezol und Efiel, die die Diskussion mit großem Interesse verfolgt hatten, ehe er sich wieder der Teleschnecke zuwandte, über die der Vorsitzende zur Konferenz zugeschaltet war.
      „Meinetwegen“, antwortete er schließlich, nach gefühlten Minuten des Schweigens, ehe er, ohne auf die Reaktion seines Vorgesetzten zu warten, aus dem Konferenzsaal stürmte.
      „Damit ist die heutige Konferenz beendet“, begann er, woraufhin „M“ prompt den Hörer ihrer Teleschnecke auflegte. Tiamat tat es ihr gleich.
      „Evelyn? Sobald du mit Aello und Venom auf Lydes angekommen bist, melde dich bei den dort stationierten Truppen. Ich erwarte einen baldigen Bericht von „M“, der alle Informationen enthält, die du in den letzten zwei Jahren sammeln konntest. Ist das klar?“ fuhr er fort, woraufhin aus der Teleschnecke, über die Evelyn und Aello der Konferenz beigewohnt hatten, zum ersten Mal eine weibliche Stimme ertönte, die Kang bereits viel zu lange nicht mehr gehört hatte.
      „Ja, ich habe verstanden“, entgegnete sie ruhig, schon beinahe zurückhaltend, ehe auch sie den Hörer auflegte, was ihr der Vorsitzende daraufhin nachtat.

      „M“, deren Schiff mittlerweile vor einem der Häfen von Antillen vor Anker gelegt hatte, erhob sich indessen aus ihrem Klappstuhl, der aus einem lebendigen Menschen gefaltet worden war.
      „In Ordnung“, sagte sie, während sich einige ihrer Leute, die ihr während der Konferenz nicht von der Seite gewichen waren, um sie herum versammelten.
      „Ihr habt den Boss gehört. Wir sollten unsere Mission hier möglichst zügig erledigen. Ich würde Evelyn nur ungern länger als unbedingt nötig warten lassen!“ erklärte sie bestimmend, ehe sie, gefolgt von einigen ihrer engsten Vertrauten, das Schiff verließ und an Land ging.

      In einem dunklen Loch, das von der Außenwelt vollkommen abgeschnitten war und lediglich durch vereinzelte Kerzen, die an den Steinmauern befestigt worden waren, erhellt wurde saß eine Gestalt mit übermenschlicher Größe und Masse auf einem Thron, der extra für jemanden mit ihren Maßen angefertigt worden war. Ihr Körper wurde dabei von einem schwarzen Mantel umhüllt, dessen Kapuze sie sich tief ins Gesicht gezogen hatte.
      Ihre Arme hatte sie auf die Lehnen des Throns abgelegt. Über diese kratzte sie zaghaft mit ihren langen Fingernägeln, die mehr wie Krallen als wie Nägel aussahen. Vor ihr hatte sich ein junger Mann, der völlig abgemagert war, verbeugt. Seine Hände hatte er zu ihrem Gesicht hinauf ausgestreckt, in deren Flächen die Teleschnecke lag, über die sie zuvor noch mit ihren Komplizen verbunden war.
      „Und was tun wir jetzt, Mutter?“ fragte sie ein junger Mann, dessen Körper ebenso von einem schwarzen Mantel umhüllt war, wie ihrer. Ihr Kopf neigte sich langsam in seine Richtung, als plötzlich ihre lange Zunge aus den geworfenen Schatten ihrer Kapuze herausragte und ihr bis zu ihrem Kinn ragte. Gefolgt von Rauch, der ihrem offenstehenden Mund entwich.
      „Hol mir Sentinel an den Hörer.“

      Sentinel, der zornig sowie auch enttäuscht über das einfältige Verhalten des Vorsitzenden war, eilte weiter durch die Gänge seines Hauptsitzes, als plötzlich die Teleschnecke, die er in seiner rechten Hosentasche mit sich trug, zu klingeln begann.
      „Was?“ fragte er, ungeachtet dessen, dass sich am anderen Ende der Leitung eigentlich nur Kang, „M“ oder Tiamat befinden konnte.
      „Ich bin’s, Tiamat … Also, wie sieht es aus? Hast du dich entschieden?“ fragte sie, ohne großartig darum herum zu reden.
      „Ja. Kang hat einmal zu oft die falsche Entscheidung getroffen … Es wird Zeit für einen Führungswechsel!“

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      Ein Mann, dessen Körper von einer Stahlrüstung bedeckt war, betrat eine typische Kapitänskajüte. Die Platten seiner schwarzen Panzerung waren dabei so geformt, dass es so aussieht, als hätte man ihm die Haut von den Knochen gezogen. An seinen Stahlhandschuhen waren massive Nieten eingeschweißt worden, die ihre volle Wirkungskraft im Nahkampf offenbarten. Seine Rüstung war mit diversen Klingenspuren und Einschusslöchern versehen. Alles alte Andenken an die unzähligen Schlachten, die er bereits geschlagen hatte und Anzeichen dafür, dass er gerne die offene Konfrontation suchte. Seine Schulterplatten waren überaus massiv und nach oben ihn gebogen, wodurch sie seinen Kopf sowohl von der rechten, als auch der linken Seite ideal schützten.
      Abgerundet wurde das Bild von seinen Armplatten und Beinschienen, aus massivem Stahl, sowie der durchbrochenen Brustplatte, die einem skelettartigen Brustkorb nachempfunden war. Sein Gesicht wurde dabei von einer Stahlmaske verdeckt, die optisch ähnlich furchteinflößend wirkte, wie der Rest seiner Rüstung. Sie besaß zwei kleine Löcher für die Augen, darunter drei kleine für die Nase und darunter wiederum vier kleine für den Mund. Nach unten läuft die Maske von einer rundlichen Form spitz zusammen.
      „Mein Herr, wir haben soeben eine neue Mission von den Fünf Weisen erhalten!“ teilte er seinem Oberbefehlshaber mit, während er vor ihm auf die Knie ging. Dieser jedoch bestand augenblicklich dazu, dass er sich wieder erheben sollte, um ihm die empfangene Nachricht, von Angesicht zu Angesicht, übermitteln zu können. Dieser trug eine Rüstung, die der seines Kundschafters äußerst ähnlich war. Allerdings war seine Panzerung zu großen Teilen in rot ausgearbeitet worden, wodurch es weniger so aussah, als würde man auf ein nacktes Skelett treffen, sondern auf jemandem, dessen rohes Fleisch durch diverse Torturen entblößt worden war. Der zweite Unterschied lag darin, dass er keine Nieten an seinen Stahlhandschuhen hatte. Dafür befanden sich diese allerdings zu Haufe auf seinen Schulterplatten, sowie an seinen Armplatten und Beinschienen. Besonders auffällig war allerdings seine Maske, die sich maßgeblich von der seines Untergebenen unterschied. Es war ein totenkopfähnlicher Helm in schwarzem Stahl, der von einigen Zacken geschmückt wurde, wodurch es den Anschein erweckte, als hätte man ihm eine Krone in seinen Skelettschädel eingehämmert, der sein Gesicht verdeckte.
      „Sprich, Imion“, wies dieser seinen Kundschafter schließlich an.
      „Makoto … Ihm, und seinen Leute, sollen wir jetzt unsere volle Aufmerksamkeit widmen, Emetiel! Den Informationen nach sind sie gerade auf den Weg nach Lydes“, entgegnete ihm sein erster Offizier.
      „Wie sieht es mit unserer Bezahlung aus?“
      „Wie üblich … Nach der Erfüllung unserer Pflichten können wir uns diese in Mary Joa abholen. Sie wird dort bereit liegen.“
      „Aber mein Herr, halten Sie es für klug jetzt einen neuen Auftrag anzunehmen? Immerhin befinden wir uns doch zurzeit noch auf der Jagd nach dem „grauen Wolf“!“ schaltete sich plötzlich die dritte Person in das Gespräch ein, die die ganze Zeit über neben ihrem Oberbefehlshaber gestanden hatte und stillschweigend dem Bericht von Imion gelauscht hatte.
      Emetiel’s zweiter Offizier, der auf den Namen Vindariel hörte, hatte ein ebenso pompöses und zugleich erschreckendes Erscheinungsbild wie seine Gefährten. Sein Stahlstab, an dessen Spitze sich eine rötlich funkelnde Glaskugel befand, war dabei allerdings sein wohl außergewöhnlichstes Merkmal. Gefolgt von dem eleganten Pelzmantel, den er sich lose über die Schultern gehangen hatte. Auch er trug eine massive Stahlrüstung mit den typischen Erkennungsmerkmalen. Dem Totenkopfhelm und der offenen Brustplatte, die dem skelettartigen Brustkorb nachempfunden wurde. Bis auf seine Stahlhandschuhe befand sich die restliche seiner Rüstung unter einem eleganten Gewand, das seine Taille schmückte und mit einem Ledergürtel zusammen gehalten wurde.
      Auffällig war ebenfalls sein fantasievoll verzierter Helm. Dieser besaß am Hinterkopf noch einen angeschweißten Kreis, der über seinen eigenen Kopf hinausragte. An dessen nördlicher, östlicher und westlicher Seite war jeweils ein Dreieck angebracht, deren Ecken direkt in den Kreis zielten.
      „Es ist ein Katz und Maus Spiel … Jage oder werde gejagt. Nur weil wir keine Zeit mehr haben, um nach ihm zu suchen bedeutet das ja nicht, dass er keine Zeit hat, um nach uns zu suchen“, begann Emetiel seinen kommandierenden Offizieren zu erklären.
      „Keine Angst … Wir werden ihn schon sehr bald wiedersehen. Immerhin haben wir etwas, was er sich mit ziemlicher Sicherheit zurückholen wollen wird“, fuhr er fort, woraufhin sein Blick, sowie der von Imion und Vindariel, zu einer kleinen Gefängniszelle wanderte, die in der Kajüte von Emetiel errichtet worden war. In dieser krümmte sich ein großes, schlankes Mädchen mit aschblondem Haar auf dem kalten Fußboden.

      Kapitel 201: Erschaudernde Entdeckungen

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      Isamu, der inzwischen wieder seinen alten Admiralsmantel der Marine über seine Schultern trug, landete sanft auf den wackligen Holzdielen eines modrigen Schiffes, das auf dem offenen Meer den Anker ausgeworfen hatte. Krenta, Saurian und Romulus, die sich während des Fluges an ihrem wiedergekehrten Kameraden festgehalten hatten, ließ er dabei einfach los, ehe er die Dielen mit seinen Füßen berührt hatte, was dazu führte, dass diese unsanft auf dem Boden aufschlugen, was vor allem bei Saurian und Romulus für Empörung sorgte, die sie dem Ex-Admiral auch ganz offen ins Gesicht warfen. Isamu ignorierte dies jedoch, sondern begab sich sofort zur Kajüte, die direkt vor ihnen lag. Die ganze Umgebung, dieses Schiff, kam ihm sofort vertraut vor. Er kannte es aus alten Tagen nur zu gut und wusste genau wem es gehörte … Ebenso wie er wusste wo sich dieser jemand stets aufhielt, während die anderen an Bord sämtliche Pflichten erfüllten, um erfolgreich von einem Ort zum Nächsten segeln zu können.
      „Tut mir leid“, gab er nur platt, ohne seinen drei Kameraden auch nur einen Blick zu zuwerfen, von sich.
      Krenta kratzte sich lediglich kurz am Hinterkopf, mit welchem er zuerst auf harten Boden aufgeschlagen war, ehe er sich den aufmüpfigen Zoannutzern zuwandte.
      „Was hat der bloß für ein Problem?“ fluchte Saurian, der noch immer sauer darauf war wie ungehobelt der Ex-Admiral mit ihm umgegangen war.
      „Nehmt’s nicht persönlich. So ist er nun mal“, versuchte Krenta insbesondere den ehemaligen Anhänger des Syndikats zu beruhigen, während Romulus sich längst wieder besonnen hatte.
      „Wie denn? Arrogant? Selbstgefällig?“
      „Unbeholfen und auch ein klein wenig …“, begann er, als er plötzlich ein dumpfes Geräusch hinter sich, gefolgt von einem lautstarken Aufschrei, wahrnahm.
      „Ach, verdammt noch mal!“ hörte er den Ex-Admiral und Mitbegründer der N7 Einheit fluchen, nachdem dieser über eine leicht herausragende Holzplanke gestolpert und mit dem Kopf frontal durch die Holztür der Kapitänskajüte gekracht war, in welcher er folglich stecken geblieben war.
      „Tollpatschig“, vollendete Krenta schlussendlich seinen angefangenen Satz.

      In der Kajüte selbst hielten sich drei weitere Personen auf. Diese schraken überrascht auf, als sie den Krach hörten und schlussendlich den Kopf erblickten, der durch ihre Tür gekracht war. Der Überrumpelung folgte nur wenige Augenblicke darauf eine unbändige Freude darüber diesen Mann wiederzusehen. Selbst Nora, die sich sonst immer äußerst schwer damit tat so etwas wie Heiterkeit zu empfinden und dies vor allem auch nach außen hin zu zeigen, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie in das Gesicht des Mannes blickte, der ihr soeben die Eingangstür zu ihrer Kajüte ruiniert hatte.
      „Isamu, du lebst also tatsächlich noch!“ kam es überschwänglich aus dem Mund des einzigen Mannes, der sich in der Kajüte aufgehalten hatte. Ähnlich wie der Rest der N7 Einheit trug er einen dunklen Umhang um seinen gesamten Körper, während sein Handgelenk von einer Eisenkette geziert wurde, die er sich um dieses gebunden hatte.
      Dieser hatte es mittlerweile wieder geschafft seinen Kopf aus der Tür zu ziehen, von draußen die Klinke hinunter zu drücken und einzutreten. Gefolgt von Krenta, Saurian und Romulus.
      „Es ist schön dich wieder zu sehen, alter Freund“, legte die gealterte Frau, die neben Nora stand, kurzerhand nach.
      Delsin! Ellie! Freut mich, dass es euch gut geht!“ erklärte er den beiden, ehe er sie fest um seine Arme schloss und mit so viel Kraft an sich drückte, dass ihnen beinahe die Luft wegblieb. Verzweifelt stemmten sie sich mit aller Kraft gegen Isamu, um seinem Griff zu entkommen, noch bevor sie drohten zu kollabieren.
      „Ups, entschuldigt bitte“, gab dieser nur verlegen von sich. Delsin und Ellie signalisierten ihm nur mit einer einzelnen Handbewegung, dass er sich um sie keine Gedanken zu machen brauchte, woraufhin sein Blick schließlich zu Nora wanderte …
      „Geliebte Schwägerin! Komm, lass dich drücken!“ rief er der älteren Frau zu, die bereits graue Haare bekommen hatte, ehe diese jedoch die Hand hob und versuchte ihn abzuwimmeln.
      „Nein danke, besser nicht. Ich freue mich auch so dich zu sehen“, entgegnete Nora ihrem alten Bekannten, setzte ein freundliches Lächeln auf, während ihr vereinzelte Schweißperlen über die Stirn liefen. Aus Angst er könnte vielleicht doch noch auf die Idee kommen sie zu umarmen und sie dann, wie man es von ihm nicht anders kannte, sie aus Versehen beinahe zu erwürgen.
      „Aber jetzt sag doch mal, wie ist es möglich, dass du noch immer am Leben bist? Wir dachten Hobbs hätte dich damals getötet“, warf Delsin schließlich ein, wodurch sich die erheiterte Stimmung schlagartig veränderte.
      „Ja … Das haben alle geglaubt. Tatsächlich wurde ich nicht getötet, sondern lediglich entführt. Man ließ es nach außen hin nur so wirken, als ob ich von Hobbs ermordet worden wäre“, erklärte Isamu schließlich, was bei seinen alten Gefährten allerdings nur zu weiteren Fragen führte.
      „Wie genau ist das gemeint, dass man es nach außen hin so wirken ließ?“ setzte Ellie nach, woraufhin der Blick des Ex-Admirals plötzlich gen Boden wanderte.
      „Ich bin nicht ganz sicher … Irgendetwas haben sie mit meinem Sohn damals angestellt. Doch kann ich leider nicht mit Sicherheit sagen was genau es war.“
      Plötzlich klingelte eine Teleschnecke. Es war die von Romulus, welche er sich um seinen Gürtel gebunden hatte. Er gab seinen Gefährten ein kurzes Signal, woraufhin er die Kajüte verließ, um sein Telefonat draußen in Ruhe, ohne Störungen von außen, führen zu können.
      „Wir haben viel zu bereden. Auch wenn ich die letzten Jahre nicht ich selbst war, ein Gefangener in meinem eigenen Körper war, so habe ich trotzdem weiterhin mit bekommen, was dort draußen vor sich gegangen ist … Und ich fürchte, dass sich unser Kampf schon bald über unser eigentliches Ziel hinaus ausweiten könnte“, fuhr Isamu fort, nachdem Romulus die Tür hinter sich zugezogen hatte. Vor allem seine letzten Worte sorgten dafür, dass Saurian plötzlich aufhorchte und sich schließlich ebenfalls an dem Gespräch beteiligte.
      „Einen Augenblick mal, euer eigentliches Ziel? Von welchem Ziel genau sprechen wir hier? Doch wohl vom Zerschlagen des Syndikats, oder?“ warf er prompt in die Runde, was jedoch nur dafür sorgte, dass Isamu, Nora, Delsin und Ellie ihm leere, und schon beinahe nichtssagende, Blicke zuwarfen. Bis sie sich schließlich wieder von ihm abwandten, ihn ignorierten, und sich wieder dem eigentlichen Thema widmeten.
      „Bevor du etwas sagst, auch wir haben endlich neue Informationen sammeln können, die dich interessieren dürften … Es ist uns gelungen einen Informanten ins Syndikat einzuschleusen, der uns ständige Berichte geliefert hat. Uns es scheint, als ob wir jetzt endlich die Bestätigung für deinen Verdacht hätten … Sie lebt noch! Und nicht nur das, wir wissen inzwischen auch wo wir sie finden können!“ erklärte Krenta, der sich die ganze Zeit über zurückgehalten hatte, schlussendlich seinem alten Freund. Doch, anders als er und die anderen zunächst noch erwartet hatten, verzog dieser keine einzige Miene. Er blieb völlig ruhig, so als wusste er bereits all das, was ihm seine Gefährten gerade dabei waren zu berichten.
      Plötzlich, noch bevor Krenta oder jemand anderes der Anwesenden mit den Erklärungen fortfahren konnte, öffnete sich die Tür der Kajüte ein weiteres Mal. Herein trat Romulus, der sich um seine Schultern inzwischen wieder seinen braunen Mantel gelegt hatte. Einen Mantel mit dem Wappen seiner Heimat, von Desert Island. Eine Pyramide, in deren Mitte ein dickes „D“ abgedruckt worden war.
      „Tut mir leid, aber ich muss jetzt los. Das Reverie findet in wenigen Tagen statt und, als Prinz und zukünftiger König von Desert Island, muss ich dort anwesend sein, um mein Land zu repräsentieren“, erklärte der junge Prinz. Nach einer kurzen Reihe von Verabschiedungen bei jedem einzelnen seiner neuen Kameraden, selbst bei Saurian, mit dem er sich regelmäßig stritt, verließ er die Kajüte wieder. Und anschließend auch das Schiff der N7 Einheit.
      „Krenta?“ beendete Isamu schließlich das Stillschweigen aller Anwesenden.
      „Ja?“
      „Diese Quelle, von der du vorhin erzählt hast … Wer ist es?“ hakte der Ex-Admiral schließlich nach. Krenta seufzte plötzlich und atmete tief durch, so als würde ihm das Folgende überaus schwer fallen.
      „Das wird dir nicht gefallen …“, begann er seinem alten Kameraden schließlich zu erläutern.

      ~ Auf einer Insel in der Neuen Welt ~

      „Na na na na now now you know what this is, tell em it’s a celebrations bitches! Where the barbeque pits and the mini bikes … Mini-skirts, Hennessys, and the Miller Lights! Domino tables, who got big 6?”
      „Du kannst nicht rappen.“
      „Halt die Klappe, du Spaßbremse! Hör ihn dir doch nur mal genau an … Er ist der Tupac dieser Geschichte!“
      Plötzlich erhob sich ein Kopf aus einem dichten Gebüsch. Ein Kopf, der mit einer roten Maske, mit schwarzen Verzierungen, bedeckt worden war. Über seinen Rücken trug der ominöse Mann zwei Schwerter über Kreuz, während an seinem Gürtel mehrere Schusswaffen und Granaten befestigt waren.
      In seiner rechten Hand hielt er ein Fernglas, über das er von seiner Anhöhe, auf welcher er sich befand, hinab auf einen kleinen Feldweg, inmitten eines schier grenzenlosen Urwaldes, blickte. Dort waren ein paar gut ausgerüstete Männer und Frauen zu erkennen.
      Während er fröhlich weiter vor sich hin summte, und darauf verzichtete auf die elendige Debatte der beiden Stimmen, die seit vielen Jahren in seinem Kopf herum spuckten, einzugehen zückte er seine Teleschnecke aus einer seiner Gürteltaschen hervor.
      „Ecko Alpha Eins, hier M. Jackson, Baby. Der Adler ist im Sinkflug. Ich wiederhole, der Adler ist im Sinkflug. Keine Mäuse in Sicht, nur ein Haufen Ratten. Over“, faselte der Maskierte in den Hörer seiner eingeschalteten Teleschnecke, was für reichlich Unmut auf der anderen Seite der Leitung sorgte.
      „Verdammt Deadpit, bist du das? Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht so einen Scheiß erzählen sollst? Kein Schwein versteht was du meinst!“ ertönte es plötzlich von der anderen Seite.
      „Die Bösen sind da.“
      „Dann kümmer dich drum!“
      Nachdem die Verbindung getrennt wurde legte auch er seinen Hörer wieder auf, verstaute seine Teleschnecke in einer seiner Gürteltaschen und zückte anschließend seine beiden Schwerter.
      „Dagegen wird die berüchtigte ’Rote Hochzeit’ von Game of Thrones wie ein Kindergeburtstag aussehen!“ redete er zu sich selbst, ehe er aus seinem kleinen Gebüsch hervorsprang und sich den Abhang hinunter fallen ließ.

      ~ Auf Antillen ~

      Takeo, der es letztlich geschafft hatte den alten Computer von Dunar Jr. zu finden, war indessen dabei die Informationen, die sein alter Lehrmeister ihm in Form einer, für seine Verhältnisse, altmodische Festplatte anvertraut hatte, genau zu studieren. Dabei geriet er an einige interessante Dateiordner, deren Namen ihn aufhorchen ließen.
      „Operation Cerberus? Davon hab ich doch schon einmal gehört …“, sprach er zu sich selbst, ehe er den entsprechenden Ordner, den einzigen, den der Desktop zunächst noch angezeigt hatte, öffnete. In diesem befanden sich drei Weitere, deren Bezeichnungen ihm zunächst noch äußerst seltsam erschienen.
      „Projekt Pegasus? Projekt Morpheus? Projekt Herkules?“
      Während er sich selbst weitere Fragen stellte, bei denen er jedoch wüsste, dass er keine Antworten kannte, klickte er sich schließlich durch die einzigen drei Ordner, die sich hinter „Operation Cerberus“ verbunden hatten. Dabei entdeckte er diverse Pläne von maschinellen Konstruktionen und biochemische Formeln, die ihm teilweise äußerst vertraut erschienen. Letzten Endes, nachdem er sämtliche Informationen, die sich in jedem einzelnen Ordner befunden hatten, genau studiert hatte, begriff er endlich, was genau dahinter steckte … Ein Schreibdokument, das einzeln in dem Ordner der „Operation Cerberus“ abgespeichert worden war, löste bei ihm ein Mischgefühl aus Angst und Verzweiflung aus. Nun wusste er es … Nun wusste er, was das Syndikat geplant hatte. Er hatte die Wahrheit, die sich hinter dem Operationsnamen „Cerberus“ versteckt hatte, endlich aufgedeckt … Doch tat er sich schwer damit diese Informationen richtig zu verarbeiten. Es war eine Wahrheit, die ihn bis ins Mark erschütterte … Und die das empfindliche Gleichgewicht der Neuen Welt ins Chaos stürzen könnte!

      Kapitel 202: Strahlende Zukunft

      ~ Antillen – Einen Tag später ~

      Auch am zweiten Tag, nach dem der Bürgerkrieg endlich sein Ende gefunden hatte, versammelte sich das gesamte Volk auf dem großen Marktplatz, inmitten der Hauptstadt, Celestialheim. Dieses Mal galt dieser Aufmarsch allerdings nicht der Beisitzung der Urteilssprechung eines der Verbrecher, der für die tragischen Ereignisse der letzten acht Jahre des Landes mit verantwortlich war, sondern vielmehr der Bestattung derjenigen, die im Kampf um Freiheit ihr Leben verloren hatten.
      Auch wenn sich die Menschen glücklich schätzen konnten, dass der Schrecken endlich vorbei war, so war dies ein Moment, in dem niemand von ihnen Anlass zum Jubeln sah. Es war ein Augenblick des Respekts, der Trauer und des Abschieds von geliebten Personen, die in der letzten Schlacht ihr Leben verloren hatten.
      Viele der Bürger fielen hinab auf ihre Knie, als sie die, von einigen Soldaten herangetragenen, Leichen ihrer Liebsten erblickten. Die Tränen rannten ihnen über ihre Wangen. Der Schmerz war auf dem gesamten Platz zu spüren. Diejenigen, die ihre Trauer im Zaum halten konnten und diejenigen, die, glücklicherweise, keinen Verlust hinnehmen mussten bemühten sich darum den Betroffenen Trost zu spenden.
      Auf dem provisorischen Podest, auf dem am Tag zuvor noch der hohe Rat das Urteil über Seg gefällt hatte, standen nun Lunar, Shin und Dylan, die es sich zur Aufgabe gemacht haben ein paar Worte an das Volk zu richten.
      „Heute ist ein Tag der Trauer. Ein Tag des Mitgefühls. Ein Tag des Respekts. In den vergangenen Jahren mussten viele Millionen Menschen unter der Herrschaft unseres unrechtmäßigen Königs, Dunar XVI, sterben. Einige starben an Hungersnot, andere ließ er zu seinem persönlichen Vergnügen exekutieren. Doch hat unser Land noch nie einen solch verhängnisvollen Tag erlebt, wie den 20. August Anno Maris 1512. An nur einem Tag haben mehrere Tausend Menschen ihr Leben verloren … Doch, auch wenn dies eine tragische Zeit in der Geschichte unserer einst so wundervollen Nation ist, so sollten wir gerade jetzt, in dieser schweren Stunde, zusammen stehen! Als eine Einheit, als ein Land! Ja, es wird vermutlich einige Zeit dauern, bis wir uns von diesen Verlusten und der Zerstörung wieder erholt haben, doch sollten wir unseren Blick jetzt nicht nach vorne richten? All diese Menschen, darunter auch zwei enge Freunde von Shin und mir, haben ihr Leben geopfert, um unsere Zukunft zu sichern … Sorgen wir dafür, dass ihre Opfer nicht vergebens waren! Gemeinsam stehen wir das durch!“ erklärte die ehemalige Prinzessin von Antillen, Lunar, über ein Megaphon der Menschenmenge, die sich auf dem Marktplatz eingefunden hatte.
      Unter diesen befanden sich auch dieses Mal wieder die Leute, die ihnen bei der Rückeroberung von Antillen geholfen hatten … Masao, Aiko, Reika, Wrexx, Takeo und auch Elena, die letztlich davon überzeugt werden konnte ebenfalls der Bestattung beizuwohnen und den Opfern ihren Respekt zu zollen, sie alle waren dort. Nur Makoto nicht, der sich noch immer von dem Kampf mit seinem Vater, in dem er kräftig einstecken musste, erholen musste, konnte nicht anwesend sein.
      „Vor acht Jahren starb der ehrenwerte König Dunar XV, weil er versuchte aus unserem Land mehr zu machen, als eine von vielen Monarchien, in denen es einen Herrscher und die beherrschten Bürger gab … Er wollte das Land dem Volk zurückgeben. Er wollte eine Demokratie begründen. Die Erste ihrer Art. Weil sein habgieriger und machthungriger Sohn allerdings nicht auf sein Anrecht auf den Thron verzichten wollte schmiedete er ein Komplott, an dessen Ende der Tod seines eigenen Vaters und seine eigene Herrschaft stand. Doch wirklich fort war er nie. Sein Wille lebte in uns allen weiter. Sein Glaube an das Gute im Menschen wurde von seiner Generation zur Nächsten weitergegeben … Und so ebnete er uns den Weg in eine strahlende Zukunft, auch wenn sein Sohn alles nur Erdenkliche versuchte, um seine Herrschaft auf lange Sicht zu sichern. Doch es gab einige Menschen, die nie aufgegeben hatten und stets bemüht waren seinen Willen zu erfüllen … Zwei von ihnen opferten ihr Leben, damit wir, Lunar und ich, weiter leben und das schrecklichste Zeitalter, das unser Land je gekannt hatte, ein Ende machen konnten! Gou und Headloaf … Geboren als Waisenkinder … Gestorben als Helden.“

      Nach den ausschweifenden Reden von Shin und Lunar, die noch einige weitere Minuten andauerten, folgte eine Schweigeminute, an deren Ende die Begrabung der Opfer, außerhalb der Hauptstadt auf einem großen und freien Feld, folgte. Auf dem Weg dorthin, wohin auch Masao und die anderen unterwegs waren, machte Elena plötzlich, wie aus dem Nichts, Halt. Verwirrt sah sie sich um, während die Menschen an ihr vorbeizogen. Sie dachte eigentlich, dass sie jemanden nach ihr rufen gehört hatte … Sie machte einen weiteren Schritt nach vorne, als sie dieselbe Stimme schon wieder hörte, die ganz offensichtlich ihren Namen ausgesprochen hatte. Erneut sah sie sich um, als sie schließlich die Quelle erkannte …
      Diese befand sich in einer kleinen Gasse, in die kaum ein Lichtstrahl fiel. Irgendwoher glaubte sie diese Stimme zu kennen, doch woher genau? Sie näherte sich der Quelle, Schritt für Schritt, und je näher sie dieser kam, desto deutlicher wurde sie. Dieses Gesicht … Sie kannte es. Sie kannte diese Person nur zu gut, doch konnte sie ihren Augen kaum trauen, als sie direkt vor ihr stand und in ihre meerblauen Augen blickte.
      „D … Du? Das … das ist unmöglich“, waren ihre letzten Worte, ehe sie in den Schatten der Gasse verschwand.

      „Wo ist Elena?“ fragte Aiko plötzlich ihre Freunde, als sie bemerkte, dass die Frau mit dem schulterlangen, blondem, Haar, mit der sie die vergangenen zwei Jahre verbracht hatte, nicht länger bei ihnen war. Auch die anderen sahen sich dabei suchend um, konnten sie aber ebenfalls nicht ausfindig machen.
      „Sie wird vermutlich zurück zur Landhütte gegangen sein, um nach Makoto zu sehen“, gab Masao daraufhin von sich. Die anderen stoppten schließlich ihre Suche und gaben sich mit dieser Erklärung durchaus zufrieden, zumal sie in den ganzen letzten Tag ja ohnehin nichts anderes getan hatte.
      Der Prozess der Bestattung zog sich über den ganzen Tag hinweg, bis spät in die Nacht, als die Menschenmasse sich schließlich auflöste und sämtliche Bürger in ihre Häuser zurückkehrten. Zurück blieben lediglich Lunar, Shin, Dylan sowie Masao und die anderen, die jetzt endlich, nach einigen Stunden, wieder die Gelegenheit hatten sich untereinander auszutauschen.
      „Wie geht es euch?“ fragte Takeo die drei Einheimischen, die sich den gesamten Tag über eine Menge abverlangt hatten. Alleine diese Ansprachen an das Volk zu halten hatte sie Unmengen an Kraft gekostet. Das konnten sie deutlich erkennen. Sie kannten sie mittlerweile gut genug um zu sehen wann die Last auf ihren Schulter zu schwer wurde und dieser Moment, als sie zum gesamten Volk von Antillen sprachen, ihren versuchten Trost zu spenden und Mut zu machen, war einer dieser Augenblicke, in denen sie schon beinahe dachten, dass sie jederzeit kollabieren könnten. Weil der Druck, weil die Trauer, einfach zu groß sein könnte. Dem war allerdings, Gott sei Dank, nicht so.
      „Es geht schon. Macht euch keine Sorgen um uns“, erklärte Shin seinen Freunden mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen, das Lunar und Dylan schon seit vielen Jahren nicht mehr bei ihm gesehen hatten. Jetzt, wo alles vorbei war, und zwar endgültig, und auch die Bestattung der Opfer vorüber war, konnten sie endlich wieder nach vorne schauen und das Land in eine bessere Zukunft führen.
      „Ich möchte euch noch einmal von ganzem Herzen für eure Hilfe danken. Ohne euch wären noch viel mehr Menschen gestorben … Vielleicht würde Antillen dann heute sogar vollkommen in Trümmern liegen. Danke … Für alles!“ sprach Lunar zu der jungen Rebellengruppe, die ihr nur kurz zunickten und ihr somit signalisierten, dass es keine Worte mehr brauchte … Und dass sie es jederzeit wieder tun würden!

      ~ In Lunar’s Landhaus ~

      Die Nacht brach über Antillen ein. Mittlerweile waren bereits zwei Tage vergangen, seitdem der Bürgerkrieg zu Ende gegangen war. Aiko und die anderen wussten, was das bedeutete … Am nächsten Tag müssten sie Antillen verlassen. Die Marine war vermutlich bereits auf den Weg dorthin, um sie gefangen zu nehmen. Auch wenn Kuzan und Fudo davon abgesehen hatten sie direkt vor Ort zu verhaften, so standen diese noch immer auf der anderen Seite des Gesetzes, als sie selbst es taten.
      Doch Makoto schlief noch immer. Noch immer war er aus seinem Koma nicht erwacht. Was ihnen allerdings auffiel war, dass Elena nicht dort war … Sie war weg!
      „Hey, wo ist Elena?“ warf Masao schließlich als Erster in die Runde, woraufhin die anderen nur mit den Schultern zuckten.
      „Keine Ahnung“, entgegnete ihm Wrexx.
      „Ich dachte sie wäre hier“, setzte Takeo nach.
      Aiko jedoch zögerte keinen einzigen Moment lang. Stattdessen griff sie zu ihrer Ausrüstung, zwei Stäben, angefertigt aus massivem Stahl, die in der Mitte zu einer langen Stabwaffe zusammen gesteckt werden konnten, und schritt gen Ausgang.
      Noch bevor einer der anderen auf sie einreden konnte verschwand sie bereits aus der Tür heraus. Masao wollte ihr bereits nach, wurde jedoch von Dylan davon abgehalten.
      „Ich geh schon. Ich werde ihr bei der Suche helfen. Nicht, dass ihr euch noch verlauft“, erklärte er ihm, ehe auch er das kleine Häuschen verließ.
      „Hey, Masao“, rief Takeo schließlich den Ex-Admiral, während er sich direkt neben ihn stellte und sie nun gemeinsam hinab auf Makoto sahen, der noch immer in seinem tiefen Schlaf steckte.
      „Sollten wir ihn nicht mal langsam wecken? Wir haben hier bereits zwei Tage versäumt. Ich meine, Evelyn ist weg, nun scheinbar auch noch Elena und dann sind da immer noch unsere neugewonnenen Informationen über die ’Operation Cerberus’, den wahren Plan des Syndikats … Wir haben keine Zeit mehr uns hier noch weiter unnötig lange aufzuhalten! Wir müssen handeln!“ erklärte er ihm, der seinen Blick jedoch nicht von seinem schlummernden Bruder abwandte.
      „Und wo sollen wir anfangen, du Genie? Wir wissen zwar wohin Evelyn unterwegs ist, aber das kann ich meinem kleinen Bruder einfach nicht antun … Wenn wir die Verfolgung von ihr aufnehmen, dann werde ich alleine gehen. Und du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass die Marine auf uns hören würde, oder etwa doch? Wir stehen mittlerweile ganz oben auf der Fahndungsliste, das weißt du doch. Nein, vorschnelles Handeln bringt uns jetzt nicht weiter … Wir haben noch immer Zeit bis morgen. Diese sollten wir nutzen, um uns zu erholen und uns zu sammeln. Wie es dann weitergeht werden wir dann sehen“, erwiderte ihm der ehemalige Marineoffizier und, auch wenn Takeo anderer Meinung war, so respektierte er die Entscheidung von Masao, die dieser stellvertretend für Makoto ausgesprochen hatte.
      Gleichzeitig tauschten sich Reika und Shin untereinander aus, während sich die anderen bereits für die Nacht vorbereiteten.
      „Allmählich läuft uns die Zeit davon … Sofern wir den Worten von Kuzan vertrauen kann, wovon Aiko überzeugt ist, die ihn besser als wir kennt, dann bleibt uns nur noch der morgige Tag, um rechtzeitig aufzubrechen. Ehe die Marine hier aufmarschiert und bei der Suche nach uns alles umkrempelt. Was mich zu meiner Frage bringt … Shin?“ begann die rothaarige Attentäterin zu erläutern, woraufhin der blonde Schwertkämpfer ihr nun seine volle Aufmerksamkeit widmete.
      „Hast du dich bereits entschieden?“ fuhr sie fort, als sich ihre Blicke kreuzten. Shin’s Blick ging erst nachdenklich gen Boden, bevor er zwischen Makoto, der noch immer das Bett hütete, und Lunar, die den anderen eine gute Nacht wünschte und anschließend nach oben in ihr Schlafzimmer ging, hin und her sah.
      „Ja … Das habe ich.“

      Kurz darauf fand er sich in einer kleinen Rumpelkammer wieder. Abgeschnitten von den anderen und ganz für sich alleine kramte er in seiner hinteren Hosentasche herum. Heraus nahm er schließlich eine kleine Schatulle. Er öffnete diese und erblickte einen goldenen Ring. Denselben, den er einst auch Dylan und Seg gezeigt hatte, kurz bevor er Lunar einen Antrag machen wollte.

      Kapitel 203: Revolution

      ~ Vier Stunden zuvor – Im Marinehauptquartier ~

      „Das ist absolut inakzeptabel!“ fluchte Sengoku lautstark durch den Konferenzraum, in dem sich, neben ihm, viele weitere hochrangige Marineoffiziere eingefunden hatten. Unter anderem die beiden Admiräle, Kizaru und Akainu, sowie Vizeadmiral Colossus alias Yoshio.
      „Machen diese Kerle denn jetzt vor gar nichts mehr Halt? Nachdem sie vor zwei Jahren erst zwei Weltaristokraten und anschließend den König von Desert Island getötet hatten setzen sie ihren Feldzug jetzt fort! Laut dem Bericht von Vizeadmiral Fudo haben sie nun auch noch dafür gesorgt, dass Dunar Jr., durch eine von ihnen angezettelte Rebellion, vom Thron gestürzt und entmachtet wurde! Die Prinzessin, Lucy-nar, verzichtet indessen darauf ihren Platz als rechtmäßige König einzunehmen … Stattdessen hat sie erklärt, dass die Monarchie auf Antillen aufgelöst und durch eine Demokratie ersetzt werden soll! Für ein persönliches Gespräch mit den Fünf Weisen hat sie sich nicht bereit erklärt. Damit verliert die Weltregierung eines ihrer ersten und wichtigsten Mitgliedsländer!!!“ fuhr er, vollkommen außer sich vor Wut, fort.
      Colossus hatte seine Arme verschränkt und den Blick gen Tisch gerichtet, an dem sich eine kleine Tasse Tee befand. Langsam griff er zu ihr, trank einen kleinen Schluck der glühend heißen Flüssigkeit, ehe er sich wieder voll und ganz dem Großadmiral zuwandte. Dieser stand vor einer Tafel, an dem die Steckbriefe von Makoto und seinen Leuten angeklebt worden waren.
      Makoto … Was genau bezweckst du bloß mit alledem?
      Plötzlich schlug Sengoku mit seiner flachen Hand auf den Steckbrief, auf dem das Gesicht von Makoto abgebildet worden war.
      „Es gibt bei dieser Sache auch nichts mehr zu beschönigen! Die Welt muss davon erfahren! Von seinen Zielen! Von der Gefahr, die von ihm ausgeht! Wir reden hier von …“, begann der Flottenadmiral zu erzählen, ehe er einmal tief Luft holte.
      „Einer Revolution!!!“

      ~ Zur selben Zeit – In Mary Joa ~

      Vizeadmiral Fudo, der darauf verzichtet hatte sich wieder seine Uniform anzuziehen, sondern stattdessen seinen Offiziersmantel lediglich über seinen nackten Oberkörper geworfen hatte, stand indessen inmitten der heiligen Stadt. Mit einem einzigen weiteren Marineoffizier, der nicht von seiner Seite rückte und einen Sack mit sich herum schleppte. Einen Sack, von dem eine rote Flüssigkeit zu tropfen schien, die den heiligen Boden von Mary Joa verdreckte.
      Der Marineoffizier, der ihn begleitet, wirkte relativ unscheinbar. Er trug einen üblichen Marineumhang, unter dem er einen blauen Anzug an hatte. Anders als die meisten anderen Offiziere trug er jedoch keine Krawatte. Stattdessen hatte er die obersten zwei Knöpfe seines, ebenfalls bläuliches, Hemds aufgeknöpft. Abgerundet wurde das Bild von seinem blauen Hut und dem Schwert an seiner rechten Taille, dessen Griff ebenfalls blau war.
      Vor den beiden Marineoffizieren hatte sich eine Schar von Männern versammelt, die sich, auf dem ersten Blick, alle zum Verwechseln ähnlich sahen. Jeder von ihnen trug einen weißen Anzug, der so ähnlich geformt war wie ein Taucheranzug. Verziert wurden diese mit verschiedenen, goldenen Elementen und mit diversen Orden. Ebenso trugen sie alle dieselbe, nach vorne herum gerollte, Turmfrisur.
      „Vizeadmiral Fudo! Was fällt Ihnen eigentlich ein? Sie kennen doch die Gesetze: Menschen müssen eine Atemkuppel tragen, bevor sie die heilige Stadt betreten!!!“ rief ihm einer der dort versammelten Weltaristokraten nur zornig entgegen, was diesen jedoch völlig kalt ließ.
      „Wieso tragt ihr dann keine Atemkuppeln? Ihr seid genauso Menschen wie ich es bin.“
      „Wie können Sie es überhaupt wagen?!“ brüllte ihm ein weiterer Aristokrat, der diese Unverschämtheit nicht unbemerkt lassen wollte, entgegen, doch auch dieses Mal zeigte er auf ihre Entrüstung keinerlei Reaktion. Kein Schweißausbruch, kein nervöses Zucken. Nichts dergleichen. Obwohl er genau wusste wer diese Männer waren, und wie mächtig sie waren, interessierte es ihn nicht, was sie von ihm hielten.
      Stattdessen kramte er in der rechten Tasche seines Marineumhangs herum, bis er es schließlich fand … Das Tondial, mit dem das Geständnis von Dunar Jr. aufgezeichnet wurde. Er hob es soweit empor, dass es auch für alle anwesenden Himmelsdrachen in Hörweite war, ehe er die Aufnahme abspielte. Und mit ihr die Worte eines Weltaristokraten, der gestanden hatte ein ganzes Volk unterjocht zu haben. Es an den Rand des Wahnsinns und des Todes getrieben zu haben. Und der, um überhaupt in diese machtvolle Position zu kommen, seinen eigenen Vater verraten und getötet hatte. Einen anderen Himmelsdrachen. Und, wie der Offizier mit dem roten Irokesen es nicht anders erwartet hatte, kümmerten sich die Weltaristokraten auch um nichts Anderes, als das Geständnis von Dunar Jr. über das, was er seinem Vater, und damit einem der Ihren, angetan hatte.
      „Dieser verzogene kleine Rotzbengel! Auch wenn Dunar XV das Leben in der Menschenwelt bevorzugte, so war er in Mary Joa doch ein stets willkommener Gast …“, merkte einer von ihnen schließlich an, bevor ein anderer nachsetzte:
      „Wo ist Dunar Jr. jetzt?“
      „Witzig, dass Sie mich das fragen“, entgegnete der Vizeadmiral den hochnäsigen Aristokraten, ehe er seiner rechten Hand einmal kurz zu schnipste. Der Mann in dem blauen Anzug erkannte das Zeichen sofort und warf seinem Vorgesetzten den Sack zu. Ohne sich umzudrehen fing er diesen auf, packte ihn am unteren Ende mit beiden Händen an und schüttete den Inhalt des Beutels direkt vor die Füße der Weltaristokraten aus. Heraus fielen einzelne, blutverschmierte, Überreste, die offenbar zusammen mal einen menschlichen Körper dargestellt hatten. Allerdings waren das so kleine Stücke, dass es, unter normalen Umständen, unmöglich gewesen wäre das Opfer zu identifizieren.
      Einige der Aristokraten hielten sich bei dem Anblick schützend die Hand vor den Mund. Aus Angst sich übergeben zu müssen. Bei manch anderem kam dieser Einfall allerdings bereits zu spät.
      „Ist das …“, begann einer von ihnen, nachdem sie sich alle wieder einigermaßen gefangen hatten.
      „Ja. Das ist Dunar Jr. Und, falls sie mich fragen … Er hat genau das bekommen, was er verdient hat“, erklärte der Vizeadmiral den Himmelsdrachen, woraufhin diese ihm nur erklärten, dass sie ihn allerdings nicht nach seiner Meinung gefragt hätten.
      "Haben Sie etwa ...", begann einer der Aristokraten, nachdem es ihm mit Mühe und Not gelangen war seinen Würgereiz wieder unter Kontrolle zu bringen.
      "Nein, bedauerlicherweise ist mir da jemand zuvor gekommen. Den Orden hat jemand anderes verdient ... Auch wenn ich nicht weiß wer dieser unbekannte Held wohl ist", entgegnete Fudo, mit derselben Respektlosigkeit, die die Himmelsdrachen von ihm schon längst gewohnt waren, seinen Gegenübern.
      "Nur noch ein weiteres Wort und ich werde persönlich dafür sorgen, dass sie morgen Früh am Galgen hängen! Haben Sie das verstanden?!" fauchte ihn einer der Aristokraten schließlich empört und harsch an, doch waren dies Worte, die er gar nicht mehr richtig wahrnahm. Stattdessen wanderte sein Blick, wie in Trance, durch die Reihen der sogenannten „Himmelsdrachen“, wobei er die vielen Sklaven erblickte. Diese wurden von den Aristokraten verdammt sie am laufenden Band zu füttern, als wenn diese Männer nicht schon fett genug wären, oder sie auf ihren Rücken zu kutschieren, als ob sie Pferde wären. Mehr als ein paar zerfetzte und verdreckte Lumpen durften die Männer nicht tragen. Frauen waren Kleider jeglicher Art sogar vollkommen untersagt. Diese dienten diesen verschwitzten, widerlichen und perversen Männern lediglich zur Belustigung. Und zwar solange, bis sie von den Frauen genug hatten. Dann ließen sie diese einfach auf den Müll werfen, exekutieren oder anders aus ihrem Blickfeld entfernen. Sie behandelten die Menschen wie Abfall.
      Auf seiner Stirn trat eine dicke Vene hervor, während er mit seinen Zähnen zu knirschen begann. Seine Hand wanderte langsam zu seinem Schwertgriff, als sich plötzlich sein Untergebener zu Wort meldete und ihm ans Handgelenk packte, noch bevor der Vizeadmiral etwas tun könnte, was er später womöglich bereuen würde.
      „Wir sollten jetzt gehen. Wir wollten nur, dass Sie über das Schicksal der –nar Familie informiert sind“, erklärte der Offizier den Weltaristokraten, ehe er, gemeinsam mit Fudo, gen Hafen marschierte.
      „Er hat genau das bekommen, was er verdient hat …“, flüsterte der Mann mit dem roten Iro, wie in Trance, vor sich her, was zu einem kurzen Aufhorchen seines Untergebenen führte.
      „Am Ende … bekommen wir alle, was wir verdient haben … Auch ihr, die ihr euch selbst als Götter bezeichnet, werdet um euer verdientes Urteil nicht umher kommen. Wenn schon nicht in diesem Leben, dann zumindest in dem Nächsten!!!“ fuhr er fort.

      ~ Noch am selben Abend – Im Marinehauptquartier ~

      Sengoku, der gerade dabei war ein paar Berichte zu bearbeiten, vernahm plötzlich ein Klopfen an seiner Bürotür.
      „Herein“, rief er, woraufhin sich die Tür prompt öffnete. Herein trat Yoshio, der in den letzten zwei Jahren so hart trainiert hatte, dass er kaum noch durch die Tür passte. Über seine Schultern trug er den bekannten Offiziersmantel der Marine. Darunter hatte er ein schwarzes Hemd, dessen obere zwei Knöpfe er aufgeknöpft hatte, sowie er eine blaue Hose und dazu passende dunkle Schuhe an hatte. Abgerundet wurde der ehrfürchtige Eindruck des neuen Vizeadmirals des Marinehauptquartiers durch eine dunkle Sonnenbrille, die seine Augen komplett verdeckte. Allerdings konnte man noch immer eine Narbe erkennen, die sich über sein linkes Auge zog. Ebenso wie sein Oberkörper, zumindest der Teil der Brust, der durch das aufgeknöpfte Hemd erkennbar war, geradezu von Narben übersäht war.
      „Ah, Vizeadmiral Colossus. Da sind Sie ja endlich“, gab Sengoku von sich, ehe er seinen Stift weglegte und seinem Gegenüber anbot sich doch zu setzen. Was dieser dann auch tat.
      „Also, was wollten Sie mit mir besprechen?“ setzte der Großadmiral prompt nach.
      „Ich möchte Sie um meine Versetzung bitten“, erklärte der stämmige Vizeadmiral seinem Vorgesetzten, der sich daraufhin in seinem Stuhl zurücklehnte und sich nachdenklich die rechte Schläfe massierte.
      „So? Und wohin möchten Sie versetzt werden?“ hakte dieser schließlich nach.
      „In unsere Zentrale in der Neuen Welt … Ich möchte zur G-0!“ erwiderte Yoshio dem Großadmiral, der sich daraufhin wieder nach vorne beugte. Mit dem Blick direkt auf den jungen Vizeadmiral gerichtet. Er brauchte nicht lange um dessen Willen zu erkennen. Den Willen zu handeln. Den Willen etwas zu verändern. Etwas zu verbessern.
      „Wieso ausgerechnet die G-0? Ihnen ist hoffentlich klar was Sie da von mir verlangen … Sie bitten damit um eine Versetzung in das gefährlichste Gebiet, in dem unsere Truppen zurzeit aktiv sind“, gab ihm der Flottenadmiral zu bedenken, doch Colossus zeigte sich von dieser unterschwelligen Warnung absolut unbeeindruckt.
      „Bei allem Respekt, aber ich weiß ganz genau wonach ich da verlange! Aber es gibt keinen anderen Ort, an dem ich meinen Beitrag besser leisten könnte. Nur von der G-0 aus verfüge ich über die nötigen Mittel, um Makoto und seine Leute aufzuspüren und sie zu fassen!“ entgegnete er seinem Vorgesetzten schließlich, der sichtbar überrascht auf die veräußerten Beweggründe des Vizeadmirals reagierte.
      „Sie wollen ihn also selber einfangen? Obwohl sie sich beide einst so nahe gestanden sind?“ hakte Senghok nach, doch auch dieses Mal kannte Yoshio die richtige Antwort.
      „Ich mache mir nichts vor … Ich weiß sehr gut wie stark, und wie gefährlich, er ist. Ja, er und ich hatten mal ein enges Verhältnis, aber diese Zeiten sind schon lange vorbei. Jetzt, wo er gerade dabei ist einen Krieg mit der Weltregierung anzuzetteln, hat seine Ergreifung oberste Priorität! Und ich möchte alles tun, was ich kann, um meinen Beitrag zu seiner Festnahme beizutragen. Und das kann ich am ehesten von der G-0 aus!“ erklärte er, woraufhin kurzes Stillschweigen zwischen ihnen einkehrte.
      Sengoku erkannte sofort wie ernst es seinem Gegenüber damit war … Wie sehr er an der Festnahme von Makoto, dem zurzeit gefährlichsten Verbrecher, beteiligt sein wollte. Ein leiser Seufzer kam ihm über die Lippen, als er einen Zettel aus seiner Tischschublade hervorholte.
      „In Ordnung. Ich werde alles in die Wege leiten. Ich denke, ein Mann mit Ihren Erfahrungen und Ihrem Willen, ist für diese Stelle ideal geeignet …“, begann der Großadmiral zu erklären, doch, noch bevor er zu einem Ende kommen konnte, hakte Yoshio kurzerhand nach.
      „Verzeihung, aber welche Stelle meinen Sie?“
      „Die des stellvertretenden Kommandanten. Der Kommandant der G-0 hat mich vor wenigen Stunden darüber in Kenntnis gesetzt, dass sein letztes Stellvertreter … Nun, das er nicht länger im Stande sei sein Amt auszuführen“, erleuchtete Sengoku seinen Gegenüber.
      „Als neuer stellvertretender Kommandant haben Sie die besten Möglichkeiten, um schnell an greifbare Informationen über Makoto und seine Leute zu gelangen. Schneller, als wenn Sie für die Führungsriege Botengänge erledigen würden … Noch dazu denke ich, dass ein Mann von Ihrem Format perfekt für diese Position ist.“
      „Aber … ist der Kommandant nicht …“, stotterte Yoshio, der sich sonst für gewöhnlich nie aus der Ruhe bringen ließ, völlig perplex und nervös vor sich her.
      „Ja … Ihr einziger Vorgesetzter, abgesehen von mir, ist von nun an Vizeadmiral Marduk!“

      ~ Einen Tag später – Auf Antillen ~

      „Es geschieht“, hallte es durch das Innere von Makoto, der noch immer nicht aus seinem Erholungsschlaf erwacht war. Um ihn herum war alles düster. So düster, dass er nicht einmal mehr seine eigenen Hände sehen konnte.
      „Was? Was geschieht?“ entgegnete er der unbekannten, aber irgendwie auch vertrauten, Stimme. Doch auf eine Antwort wartete er vergebens. Stattdessen bemerkte er in der Ferne plötzlich ein schwaches Licht, das von Augenblick zu Augenblick stärker und heller wurde. Ein Licht, aus dem eine Frau mit blondem Haar heraus trat. Eine Frau, die er nur zu gut kannte. Eine Frau, die ihn bereits seit Kindheitstagen begleitete. Eine Frau, die ihm wichtiger war als sein eigenes Leben … Elena! Doch etwas war anders … Eine rötliche Flüssigkeit lief ihr über die Lippen. Ihre Hände drückte sie fest auf ihren Bauch, die ebenfalls von der roten Substanz getränkt worden waren. Langsamen Schrittes näherte sie sich ihm. Taumelnd, strauchelnd und schlussendlich fallend. Sie fiel auf die Knie, ehe sie regungslos am finsteren Fußboden liegen blieb. Das Blut, welches aus ihrem Magen floss, umschloss sie wie eine Raupe, die sich in ihren Kokon einhüllt.
      „ELENA!!!“ rief er mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, der blonden Frau entgegen. Prompt eilte er auf sie zu, doch erreichen konnte er sie nicht. Je näher er ihr kam, desto weiter schien sie sich von ihm zu entfernen. Ans Aufgeben dachte er jedoch nicht. Er musste sie einfach erreichen. Er musste einfach!
      „Du kannst sie retten …“, hallte die zu ihm sprechende Stimme erneut durch seinen Kopf, als das Licht, aus dem Elena getreten war, plötzlich immer und immer größer wurde und, von Augenblick zu Augenblick, die Dunkelheit mehr und mehr vertrieb. Bis er schließlich vollständig von ihr umhüllt war. Vor ihm zeichneten sich einige Gesichter ab. Gesichter, die ihm nur allzu gut vertraut waren. Masao, Takeo, Wrexx, Aiko, Reika und Shin blickten, alle mit einem Lächeln, auf ihn hinunter. Sichtbar beruhigt darüber, dass er endlich wieder aufgewacht war.
      „Schön, dass du wieder da bist“, sprach sein Bruder als Erster zu ihm.
      „Elena … Wo ist Elena?“ war das Erste, was seine Lippen verließ, als er durch die Runde schaute und sie nirgendwo ausfindig machen konnte.
      Seine Freunde waren danach kurzzeitig bemüht seinem besorgten Blick auszuweichen und blickten nur bedrückt in die Runde.
      „Sagt schon … Wo ist sie?“ hakte Makoto, hartnäckig wie eh und je, nach.
      „Sie ist weg. Schon seit gestern. Wir haben schon alles abgesucht, konnten sie aber nicht finden. Wir wissen nicht, wo sie sein könnte“, erklärte ihm Masao schlussendlich.
      Makoto, der instinktiv bereits mit einer solchen Antwort gerechnet hatte, schlug daraufhin seine Decke von seinem Körper und stemmte seine Beine anschließend gegen den Boden. Beim Versuch sich aufzurichten geriet er kurz ins Straucheln, konnte sich aber wieder schnell fangen.
      „Wir müssen sie finden … Wir müssen sie retten!“

      Kapitel 204: Alle Wege führen nach Lydes

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      Elena, deren Hände mit Seesteinhandschellen gefesselt und um deren Körper von mehreren Stahlketten umschlungen wurde, saß im Schneidersitz auf den kalten Holzplanken eines Schiffes. Dieses führte allerdings keine Flagge, was in diesen stürmischen Zeiten recht ungewöhnlich war. Die meisten Schiffe, die die See befuhren, waren für gewöhnlich welche von der Marine oder gesteuert von einer Horde Piraten. Unabhängige Seefahrer gab es nur noch sehr wenige.
      Neben ihr befand sich die Frau, wegen der sie überhaupt erst in diese misslige Lage geraten war. Eine Frau, die sie glaubte zu kennen. Nein, eine Frau, von der sie wusste, dass sie sie kannte. Diese saß, wie üblich, auf einem unscheinbaren Klappstuhl. Erst bei näherem Hinsehen bemerkte man, dass dieser aus keinem handelsüblichen Material angefertigt worden war. Viel eher sah aus so, als hätte man einen Menschen so zusammen gefaltet, damit dieser die Form eines einfachen Klappstuhls ideal nachbildet. Die unterschiedlichen Farben, die vermutlich aus seiner Kleidung heraus resultieren, unterstrichen diesen Eindruck von Elena nur noch weiter.
      „Land in Sicht!“ rief plötzlich einer von „M’s“ Leuten über das gesamte Schiff, woraufhin sich ihre Leute darauf vorbereiteten mit dem Schiff am Hafen der nahegelegenen Insel anzulegen. „M“ selber blieb jedoch, vollkommen entspannt, auf ihrem Stuhl sitzen, griff zu ihrem Longdrink, der neben ihr auf einem kleinen Glastisch stand, und genehmigte sich einen kräftigen und kühlenden Schluck durch den Strohhalm. Auch bei diesem, sowie dem Glas, fiel Elena wieder die Farbpracht auf. Ebenso wie sie glaubte ein paar Augen erkannt zu haben.
      „Das kitzelt“, hörte sie schließlich eine Stimme reden, die, ohne jeden Zweifel, von dem Strohhalm ausging. Doch, so kurios wie das Ganze auf sie auch wirkte, so gab es doch eine Sache, die sie weit mehr beschäftigte, als das …
      „Sag mir wieso … Wieso tust du das?“ fragte sie die hochrangige Offizierin des Syndikats, die daraufhin ihr Glas wieder zurück auf den Glastisch stellte.
      „Das würdest du sowieso nicht verstehen“, entgegnete diese ihr nur trocken. Ihren Blick stets gen Horizont gerichtet. Wie aus einem Reflex heraus folgte sie den Augen der Kommandantin, als ihr plötzlich, bei dem, was sie in der Ferne erblickte, das Blut in den Adern zu gefrieren schien. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Mund stand weit offen und über ihre Stirn liefen ihr einzelne Schweißperlen hinweg.
      Die Insel, die sie ansteuerten, war von gewaltigen Pflanzen, höher und massiver als jedes Gebäude, umschlungen worden. Es war ein kolossaler Urwald wie es ihn sonst nirgendwo auf der Welt gab.
      „N … Nein … Das … das kann nicht sein“, stotterte sie vor sich her, als sich auf den Lippen von „M“ schließlich ein Lächeln abzeichnete.
      „Du erkennst diesen Ort, nicht wahr? Ja … Das ist Lydes! Deine alte Heimat!“

      ~ Zur selben Zeit ~

      Hoch oben im Himmel steuerte eines der Luftschiffe, für deren Konstruktion das Syndikat viele Jahre über Unmengen an Zeit und Ressourcen aufgebracht hatte, geradewegs auf eine verlassene Insel zu. Auf eine Insel, die, so schien es, von der Natur überwältigt worden war. „Kommandant Flou, wir nähern uns Lydes!“ erklärte ein Mann in schwarzer Uniform seinem Vorgesetzten. Einem Mann, dessen Körper keine feste Form zu besitzen schien. Stattdessen wabbelte dieser nur so vor sich her. Dieser machte ununterbrochen wellenartige und ruckartige Bewegungen, wodurch sein Oberkörper immer wieder von rechts nach links und umgekehrt wabbelte. Durch die unkontrollierten Körperbewegungen waren weder seine Körperstruktur, noch sein Gesicht wirklich zu erkennen.
      „Oka-aaaay, danke-eeee für da-aaaas Upda-aaaate“, entgegnete die skurrile Gestalt, die scheinbar den Tick hatte Vokale extra zu betonen und in die Länge zu ziehen, seinem Untergebenen, der daraufhin wieder wegtrat.
      Flou richtete seine Aufmerksamkeit daraufhin wieder seinen neuen Rekruten zu, die er auf Antillen aufgenommen hatte. Die er und seine Komplizen den Händen des verstorbenen Stabschefs der Fünf Weisen, Venal, entreißen konnte.
      „In O-oooordnung, ma-aaaacht euch be-eeeereit!“ gab er den N7 Soldaten zu verstehen, deren Augen daraufhin plötzlich bläulich auffunkelten, ehe sie vor dem hochrangigen Offizier des Syndikats salutierten. Und das absolut synchron.

      ~ Auf Antillen ~

      „Woher weißt du denn, dass Elena gerettet werden muss?“ hakte Wrexx, dessen linke Gesichtshälfte noch immer durch einen Verband bedeckt wurde, schließlich nach.
      „Ich weiß es einfach“, erwiderte Makoto, während er sich weiterhin bemühte sein Gleichgewicht zu halten.
      „Weißt du denn auch wo wir mit der Suche beginnen sollen?“ fragte Masao ihn daraufhin, worauf Makoto zunächst lediglich mit einem Kopfschütteln antworten konnte. Noch bevor er etwas erwidern konnte spürte er etwas. Eine unbekannte Aura, die sich im provisorisch eingerichteten Behandlungszimmer in Lunars Haus ausbreitete. Eine Aura, die aus einer der abgedunkelten Wandecken herausströmte. Nicht nur Makoto nahm diese war, auch Masao und Shin konnten es spüren.
      „Wer ist da?“ warf Shin schließlich in den Raum, seine rechte Hand bereits fest um den Griff seines Schwertes gelegt.
      Aus den Schatten trat eine unbekannte Gestalt heraus, deren Gesicht von einer silbernen Totenkopfmaske vollständig bedeckt worden war. Um seinen Körper trug er einen schwarzen Umhang, der den Rest seines Körpers fast vollständig umhüllte.
      „Ich habe lange darauf gewartet, dass du aufwachen würdest, Makoto“, begann er, ehe er nachsetzte:
      „Ich hatte schon die Befürchtung, dass es gar nicht mehr dazu kommen würde.“
      „Wer bist du?“ hallte es im Chor durch den Raum, in dem sich mittlerweile auch Lunar und Dylan wieder eingefunden hatten.
      „Ich sehe an eurer Haltung, dass ihr in mir einen Feind seht. Da frage ich mich doch wieso … Ich hab euch doch nichts getan. Tatsächlich bin ich hier, um euch zu helfen“, erklärte der Unbekannte den Rebellen, sehr zur Verwunderung der anderen Anwesenden, die sich über seine Kooperationsbereitschaft doch sehr überrascht zeigten.
      „Ach wirklich? Verzeihung, wenn wir das nur schwer glauben können. Gut möglich, dass die Totenkopfmaske nicht gerade den Eindruck von Freundlichkeit und Barmherzigkeit erweckt“, warf Takeo nur spöttisch in den Raum, woraufhin der Unbekannte plötzlich anfing in seiner Umhangtasche herum zu wühlen. Dies führte nur dazu, dass das Misstrauen, das Makoto und die anderen ihm ohnehin schon entgegen brachten, sich nur noch weiter steigerte.
      „Aus welchem Grund solltest du auch völlig fremden Personen helfen?“ setzte Wrexx nach.
      „Hmm, vielleicht tue ich das aus demselben Grund, aus dem auch ihr anderen helft … Vielleicht aber auch nicht. Die Wege des Herrn sind unergründlich.“
      Schließlich holte er seine Hand wieder aus seiner Umhangtasche heraus, ehe er Makoto etwas zuwarf. Schnell bemerkten er und die anderen jedoch, dass es sich dabei um keine Bombe oder ähnliches handelte. Die Holzfassung, in der sich eine Glaskuppel befand, in welcher wiederum eine Kompassnadel angebracht worden war, verriet ihnen bereits, um was es sich dabei handeln musste …
      „Ein Eternal-Port?“ fragte Makoto die vermummte Gestalt, die ihr daraufhin nur kurz zunickte.
      „Sieh dir mal die Gravur an …“, setzte der Unbekannte prompt nach. Der Blick des ehemaligen Vizeadmirals schwenkte von ihm hinüber zu dem Eternal-Port in seiner Hand. Unwissend darüber was er dort erblicken würde. Als er den Inselnamen sah schrak er schließlich auf. Der Atem stockte ihm und seine Augen weiteten sich. Ausgerechnet dieser eine Ort … Dieser eine Ort, den er geschworen hatte niemals zu betreten … Lydes!
      „Dort wird sie gerade von hochrangigen Offizieren des Syndikats hingebracht … Dort werdet ihr Elena finden. Evelyn übrigens ebenfalls“, erklärte der Mann mit der Maske ihnen. Besonders die letzten Worte sorgten für ein kurzes Aufhorchen bei Masao. Zwar wusste er bereits, durch den hinterlassenen Abschiedsbrief der grünhaarigen Frau, dass sie dorthin unterwegs war, allerdings bewies er damit doch, dass das, was er ihnen da erzählte, aus zuverlässigen Quellen stammen musste.
      „Woher genau weißt du das alles?“ fragte der Ex-Admiral schließlich seinen Gegenüber.
      „Ich habe da so meine Quellen. Lassen wir das einfach mal so im Raum stehen“, begann er.
      „Das eigentliche Ziel der kommandierenden Offizierin, die auf das Synonym „M“ hört, bist aber du, Makoto“, fuhr er kurz darauf fort.
      „Und wieso? Was will sie von mir? Und wieso haben sie dann Elena mitgenommen, statt einfach mich zu entführen?“ hakte Makoto daraufhin nach, der sich überaus schwer damit tat all diese auf ihn einprasselnden Informationen richtig zu verarbeiten.
      „Das ist eine Frage, die du ihr am besten selber stellen solltest“, entgegnete die vermummte Gestalt ihm, ehe sie ihm und den anderen den Rücken kehrte und sich wieder gen Schatten bewegte, aus denen sie ursprünglich gekommen war. Zwar gab es noch viele weitere Fragen, die die junge Gruppe von Rebellen ihrem ominösen Helfer stellen wollten, allerdings verschwand dieser schließlich genauso schnell wieder wie er gekommen war … In den Schatten. Die Wände und Fenster blieben allerdings vollkommen unversehrt.
      „Und was tun wir jetzt?“ fragte Takeo in die Runde, wobei er die Antwort auf diese Frage längst kannte.
      „Na was wohl? Das Syndikat will mich ... Dann sollen sie mich auch kriegen! Wir reisen nach Lydes und wir befreien Elena und Evelyn!“ erklärte Makoto ihm und den anderen, die ihm daraufhin nur einstimmig zustimmten. Nur Shin hielt sich bei dem Kampfesausruf seiner Kameraden sehr zurück.

      ~ Auf den Straßen von Antillen ~

      Der Mann mit der silbernen Totenkopfmaske marschierte einen kleinen Feldweg entlang. In seiner rechten Hand hielt er eine eingeschaltete Teleschnecke.
      „Es ist alles erledigt, Joker! Dunar Jr. hat für seine Respektlosigkeit mit dem Leben bezahlt, die Entführung von Elena ist geglückt und Makoto weiß mittlerweile, dass er sie auf Lydes finden wird“, sprach die ominöse Gestalt in den abgehobenen Hörer.
      Am anderen Ende der Leitung befand sich ein überdurchschnittlich muskulöser Mann, dessen Gesicht von einer goldenen Totenkopfmaske verdeckt wurde. Dieser befand sich inmitten eines Badehauses und genehmigte sich gerade ein warmes Bad. Eine Frau, die hinter ihm, außerhalb des Beckens, stand hielt ihre Hand vor sein Gesicht, in deren Handfläche sie seine Teleschnecke hielt. Mit der anderen freien Hand massierte sie ihm die rechte Schulter. Die Frau selber fiel vor allem durch ihr skurriles Outfit auf. Sie war gekleidet wie ein Schulmädchen, mit hochhackigen, schwarzen, Stiefeln und trug so übermäßig viel Schminke im Gesicht, dass sie schon fast wie ein Clown aussah. Auf ihrer Uniform waren mehrere abstrakte Herzen und Schriftzüge aufgemalt worden. Unter anderem ein großes „Jokeeeer!♥“. Ein massiver, zweihändiger, Hammer war von außen an das Becken angelehnt, auf dessen Kopf ein verschmiertes Herz aufgemalt worden war.
      „Ah, das machst du wirklich gut, Cuori“, gab Joker seiner Masseurin zu verstehen, die daraufhin plötzlich rot anlief.
      „Joker?“ ertönte die Stimme nachhakend aus dem Hörer seiner Teleschnecke, wodurch er aus seiner Trance des Wohlfühlens und der Genugtuung gerissen wurde.
      „Ah, tut mir leid. Ja ja, das hast du wirklich gut gemacht, „Silver Mask“! Sei doch bitte so gut und begib dich nach Nassau. „Bronze Mask“ hat sich vor kurzem gemeldet und erklärt, dass er bei seinem Auftrag wohl Unterstützung gebrauchen könnte. Es scheint zu unvorhersehbaren Komplikationen gekommen zu sein“, erklärte Joker seinem Untergebenen, der ihm daraufhin sofort, ohne zu zögern, einwilligte, woraufhin er und der Mann mit der goldenen Maske nahezu zeitgleich ihren jeweiligen Hörer auflegten. Cuori platzierte die Teleschnecke schließlich auf einen kleinen Tisch, nicht weit vom Becken entfernt, auf welchem noch viele andere Teleschnecken platziert waren.
      „Also dann, Cuori … Jetzt, wo du wieder beide Hände frei hast, würde ich dich bitten dich auch um meine linke Schulter zu kümmern.“

      Kapitel 205: Abschied nehmen

      ~ Lydes ~

      „Was willst du, Sentinel?“ sprach „M“ genervt in den Hörer einer Teleschnecke, die einer ihrer Männer vor ihr Gesicht hielt.
      Mittlerweile hatte das Schiff das Festland erreicht. Die Segel wurden eingeholt und der Anker gelichtet. Die Soldaten der Oberbefehlshaberin warteten jetzt lediglich noch auf das Signal ihrer Vorgesetzten, um das Schiff zu verlassen und die Gefangene abzuführen.
      „Warum denn so feindselig? Ich wollte lediglich fragen wie es mit deinem Plan voran geht … Deine Dreitagesfrist ist so gut wie abgelaufen! Ich hoffe das ist dir klar“, erklärte er ihr mit leicht erhobener Stimme. Scheinbar war er noch immer verärgert über die Art und Weise, mit der „M“ zuvor noch mit ihm gesprochen hatte. Wie sie ihm gedroht hatte und ihn wissen ließ, dass er die Finger von Makoto und seinen Leuten lassen sollte … Weil sie sich um diese Angelegenheit nun selber kümmern wollte. Dabei erinnerte sie ihn besonders daran, dass er Makoto schon zweimal gegenüberstand, er bei einer dieser Begegnungen sogar bewusstlos war, und er es dennoch nicht geschafft hatte ihn zu töten.
      Es gab nur wenige Menschen, gegenüber denen Sentinel klein bei geben würde und seine eigenen Ambitionen hinten anstellte … „M“ war einer davon. Die Ehrfurcht, die er dieser Frau entgegen brachte, war sogar größer als die, die er einst dem Vorsitzenden gegenüber aufgebracht hatte.
      „Rede nicht mit mir, als ob ich ein Kind wäre! Es läuft alles genau nach Plan … Makoto wird, wie ich es versprochen habe, morgen tot sein!“
      Elena, die das Gespräch bestens mit anhören konnte, konnte ihren Ohren kaum trauen. Sie wusste, dass „M“ nicht mehr die Person war, die sie mal gekannt hatte, dennoch hätte sie ihr niemals zugetraut, dass sie jemanden töten könnte … Schon gar nicht jemanden wie Makoto. Verzweifelt klammerte sie sich an den Erinnerungen fest, die ihr von dieser Frau noch geblieben waren. An die Person, die sie einst war, nur um dann schließlich zu erkennen, dass es diesen jemand nicht mehr gab. Sie war weg und die Wahrheit, die in ihren Worten lag, ließ Elena das Blut in den Adern gefrieren. Sie wusste, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, dass sie es ernst meinte … Dass sie Makoto wirklich versuchen würde umzubringen!

      ~ Auf Antillen ~

      Ohne ein Wort zu sagen warf Makoto den Eternal-Port, den ihm der ominöse Fremde zuvor noch so bereitwillig überlassen hatte, der rothaarigen Attentäterin zu, ehe er sich zurück zu seinem Bett begab. Er griff zu seinen Kleidungsstücken, die über einem daneben liegenden Stuhl gelegt worden waren und begann damit sich umzuziehen.
      Takeo, Wrexx und Masao musterten ihn nur mit bedrückter Miene. So in Eile hatten sie ihn bisher nur selten erlebt. Normalerweise war Makoto jemand, der stets besonnen vorging und nichts tat, ohne über diese Aktion nicht mindestens drei Mal genau nachgedacht zu haben. Doch war dies ein Verhaltensmuster von ihm, das er hin und wieder auch mal wagte abzulegen. Vor allem dann, wenn er sich um eine persönliche Angelegenheit zu kümmern hatte. Wenn ein von ihm geliebter Mensch sich in akuter Gefahr befand.
      „Wollt ihr mich vielleicht mal aufklären? Was ist denn mit Makoto los? So hitzköpfig kenn ich ihn ja gar nicht“, wandte sich die junge Aiko nun den drei ehemaligen Mitgliedern der Weltregierung zu, die ihn schon weit länger kannten, als der Rest der Gruppe und deswegen auch bestens über jeden seiner Charakterzüge Bescheid wussten.
      „Es gibt nur wenige Orte auf dieser Welt, die Makoto niemals aufsuchen wollte … Lydes war einer davon“, entgegnete Masao ihr, nach kurzem Schweigen, während er bemerkte wie sich sein kleiner Bruder mehrfach an diversen Stellen seines Körpers kratzte. Offenbar waren die Wunden, die er durch seinen Kampf mit ihrem Vater erlitten hatte, noch nicht vollkommen verheilt.
      „Und wieso ist das so?“ hakte Aiko wissbegierig nach.
      „Weil …“, begann Masao, wurde dann jedoch von Takeo unterbrochen.
      „Weil er es jemandem versprochen hatte.“

      Dylan, der sich mittlerweile wieder auf der Terrasse des kleinen Landhäuschens von Lunar eingefunden hatte, genoss die warmen Sonnenstrahlen, die auf die nackte Haut seiner Arme herunterfiel. Ein leichter Windzug wehte ihm durchs Gesicht, wodurch eine angenehme Wärme entstand. Die Hitze, die die Sonne abgab, nahm, dank des Windes, nie Überhand.
      Genüsslich schlürfte er an seinem Longdrink und zündete sich eine Tabakpfeife an, die er sich in den Mund steckte. Wie aus einem Reflex heraus wanderte sein Blick gen Celestialheim. Die Stadt, die vor wenigen Tagen noch in Flammen stand und kurz vor der vollständigen Zerstörung stand. Bei der Ruhe, die diese ausstrahlte, konnte er nicht anders als zu lächeln. Zu sagen er wäre glücklich, trotz des Verlustes von Gou, käme einer Untertreibung gleich.
      Plötzlich bemerkte er mehrere kleine Schatten auf dem Boden, die die Form von vorbei fliegenden Vögeln besaßen. Mit einem Mal blickte er empor und entdeckte vereinzelte Möwen, die über dem kleinen Häuschen hinweg flogen. Eine von ihnen ließ dabei eine Zeitung fallen, die dem Schwertkämpfer direkt vor die Füße fiel. Er bückte sich nach vorne, versuchte dabei jedoch nicht seine Bequemlichkeit aufzugeben und seinen Hintern von der Sitzfläche seines Schaukelstuhls zu heben, griff sich die eingerollte Zeitung und ließ sich anschließend wieder zurück in die Rückenlehne fallen.
      Nachdem er das Gummiband entfernt hatte und die Zeitung ausgerollt hatte fielen ihm prompt mehrere einzelne Zettel entgegen, die dem Blatt nur lose beigelegt worden waren. Er seufzte kurz, als er feststellen musste, dass er sich nun doch vollständig erheben müsste, um die Zettel, die über die Veranda verstreut waren, aufzuheben. Doch, noch bevor er sich zum ersten hinab bücken konnte erkannte er das Gesicht, das auf diesem abgebildet war … Und er erschrak, nachdem er den Namen gelesen hatte, der am unteren Ende des Zettels geschrieben stand.

      Makoto und seine Kameraden befanden sich mittlerweile schon im Flur des Hauses. Mit gepackten Sachen und in voller Montur, um die Insel so schnell es irgend ging zu verlassen und die Verfolgung von Elena und Evelyn aufzunehmen.
      Und, noch bevor sie sich an Lunar wenden konnten, um ihr gegenüber ihre Dankbarkeit für die Unterkunft zum Ausdruck zu bringen, stürmte plötzlich Dylan durch die Haustür. Vollkommen außer sich. Mit mehreren losen Zetteln, die er sich gegen die Brust drückte, um bei seinem vorherigen Sprint auch ja keinen davon zu verlieren.
      „Dylan, was soll die Aufregung denn?“ fragte Shin seinen alten Kameraden, der zunächst allerdings noch damit beschäftigt war kräftig durchzuatmen und genug Luft zu sammeln, um sein Anliegen überhaupt vortragen zu können.
      „Das … das müsst ihr unbedingt sehen! Es wurden neue Steckbriefe veröffentlicht! Ihr werdet jetzt alle gesucht!“ erklärte er ihnen, was bei der Gruppe allerdings weniger für Verwunderung oder gar Aufregung sorgte. Sie alle wussten worauf sie sich eingelassen hatten, als sie sich in die Angelegenheiten von Antillen eingemischt hatten … Es war ein Königreich, das den Schutz der Weltregierung inne hatte, und wurde nun, nachdem der vergangene König gestürzt wurde, zu einer demokratischen Insel umfunktioniert. Dass die Regierung es nicht einfach so hinnehmen würde eines ihrer Mitgliedsländer zu verlieren überraschte eigentlich niemanden von ihnen. Insbesondere nicht Makoto, Masao, Takeo und Wrexx, die in der Vergangenheit alle mal für die Regierung gearbeitet hatten und daher genau wussten wie so etwas ablief.
      Auch wenn sie sich weniger überrascht zeigten, so hatte Dylan doch die Neugier von ihnen geweckt. Nahezu jedem von ihnen konnte man ansehen, dass es sie brennend interessierte wie hoch ihr neues Kopfgeld wohl jetzt sein mag … Wie viel die Weltregierung inzwischen wohl bereit war für ihren Kopf zu bezahlen. Nur Makoto scherte das nicht. Stattdessen schritt er, ohne eine Miene zu verziehen oder auch nur einen Ton von sich zu geben, schnellen Schrittes an dem Schwertkämpfer vorbei, öffnete die Tür, die hinter ihm zugeknallt war, und verließ das Gebäude. Ohne ein Wort zu sagen. Dylan und die anderen verweilten noch kurz in Stillschweigen im Haus, mit dem Blick zur nun offenstehenden Tür gerichtet.
      „Was sitzt bei ihm denn schief?“ fragte Dylan, verwundert über das Desinteresse von Makoto, woraufhin Masao nur kurz mit den Schultern zuckte.
      „Die Frage stelle ich mir schon seit wir Kinder waren. Eine Antwort kenne ich bis heute noch nicht“, setzte er den kurzen Anflug von Smalltalk fort, ohne seinem Gegenüber jedoch konkret zu erklären was gerade in seinem Bruder vorging.
      Ohne auch nur einen weiteren Moment zu verschwenden legte er die Steckbriefe auf den Holzplanken des Flures aus, während die Rebellengruppe nur neugierig über seine Schultern schielte, um einen Blick auf die neuen Kopfgelder zu erhaschen.
      Revolutionsbegründer Yamada D. Makoto – 500 Millionen Berry
      Revolutionsmitbegründer Yamada D. Masao – 400 Millionen Berry
      Meisterassassine Shin Matsumoto – 280 Millionen Berry
      Iron Man Takeo – 320 Millionen Berry
      Orka Wrexx – 321 Millionen Berry
      Attentäterin Reika Watanabe – 220 Millionen Berry
      Pflanzenkönigin Elena – 250 Millionen Berry
      Dämonenkind Aiko – 150 Millionen Berry

      Bei dem Anblick der neuen Kopfgelder zeigte sich jeder von ihnen auf eine ganz und gar andere Art und Weise davon betroffen.
      „Revolutionsbegründer?“ merkte Masao nur verwirrt an, als er Makotos neuen Beinamen erblickte.
      „Revolutionsmitbegründer? Was denn für eine Revolution?“ fügte er noch hinzu, worauf ihm der Rest der Gruppe jedoch auch keine Antwort liefern konnte.
      „Auch mein Kopfgeld haben sie erhöht? Verdammt …“, gab Shin nur, ungewohnt zurückhaltend, von sich.
      „Nicht übel“, gab Reika nur selbstbewusst von sich, die sich sogar irgendwie über ihr neues Kopfgeld zu freuen schien.
      „Dämonenkind? Wer denkt sich denn so einen Stuss aus? Wie kommt man denn bloß auf so einen bescheuerten Beinamen?“ warf Aiko ein, die sich weniger über ihr Kopfgeld, sondern vielmehr über ihren Beinamen echauffierte.
      „Ha! Was sagst du jetzt, du alberner Blechdosen-Mann? Wer hat hier jetzt das höhere Kopfgeld, hmm?!“ rief Wrexx aus voller Kehle, sichtbar erheitert darüber, dass sein Kopfgeld in der Summe höher lag als das von seinem ewigen Konkurrenten, Takeo. Auch wenn es nur eine Million war, die er der Regierung scheinbar mehr wert war als sein alter Kamerad.
      „Unmöglich!“ entgegnete ihm der aufgebrachte Wissenschaftler nur, nahm sich beide Steckbriefe in die Hand und schwenkte mit seinem Blick mehrere Male von dem einem zum anderen Zettel, nur um am Ende festzustellen, dass es tatsächlich wahr war … Dass nun Wrexx derjenige von ihnen war, der mehr wert war.
      „Da muss ein Irrtum vorliegen! Bestimmt hat man sich beim Bedrucken der Steckbriefe bloß vertan und hat sie vertauscht! Ja, so muss es gewesen sein!“
      „Klassische Verlierer-Verleugnung“, erwiderte ihm Wrexx nur, sich seines Sieges über den Wissenschaftler bestens bewusst, mit verschränkten Armen und selbstsicherem Stand.
      „Halt die Klappe, Fischgräte!“
      „Halt sie doch selber, verrostete Blechbüchse!“
      Ihre Blicken waren nun vollständig aufeinander fokussiert. Zwischen ihnen begann es heftig zu knistern, als sich ihre Augen trafen und sie so nah aneinander heran rückten, dass ihre Köpfe schon beinahe gegeneinander stießen.
      Und gerade, als die Situation zwischen ihnen zu eskalieren drohte, packte Masao die beiden Streithähne am jeweiligen Hinterkopf und gab ihnen einen leichten Stups, wodurch sie gegen die Stirn des jeweils anderen prallten und sich ihr Zorn jetzt gemeinsam gegen den Ex-Admiral richtete.
      „Was sollte das denn?“ fragten sie ihn wie im Chor, erhielten allerdings auch keine Antwort von ihm. Er hatte sein Ziel erreicht. Sie hielten endlich die Klappe und hörten auf einander anzugiften.
      „Elena hat also jetzt auch ein Kopfgeld bekommen … Nur von Evelyn fehlt eins. Seltsam“, merkte Masao schließlich an, ohne den beiden Streithähnen weitere Beachtung zu schenken. Erst jetzt fiel auch den anderen auf, dass von der grünhaarigen Frau in der Tat kein Steckbrief vorhanden war. Als einzige ihrer Gruppe.

      Nachdem sie ihre Gemüter wieder etwas beruhigt hatten und sie die neuen Kopfgelder einigermaßen verarbeiten konnten, verließ auch der Rest der Truppe das Haus und musste dabei feststellen, dass Makoto noch immer vor Ort war. Er wurde aufgehalten. Von einer kleinen Menschenmenge, die aus der Hauptstadt gekommen war, um ihn, und die anderen, dazu zu überreden dem bevorstehenden Spektakel beizuwohnen.
      „Du und deine Freunde, ihr müsst einfach dabei sein! Der Rat würde euch gerne noch einmal in aller Öffentlichkeit für eure große Hilfe danken! Ohne euch wären wir heute nicht frei!“ versuchte einer der Zivilisten Makoto zu überzeugen, der jedoch weiterhin vehement ablehnte.
      „Was geht denn hier vor sich?“ warf Lunar schließlich ein, worauf sich alle Aufmerksamkeit jetzt auf sie richtete. Eine Chance, die Makoto eiskalt ausnutzte, um die Menschenmasse zu umgehen und sich gen Bahnhof zu begeben, über den sie zur Dragonforce gelangen könnten.
      „Die Hinrichtung von Seg, dem Verräter, findet in knapp 30 Minuten statt! Und wir wollen, dass ihr dabei seid!“ erklärten die Bürger ihnen. Ein Angebot, das aber auch Masao und die anderen ablehnen mussten. Und gerade als sie sich ebenfalls gen Bahnhof begeben wollten ließ sich Shin zurückfallen. Folgte ihnen nicht so, wie er es gewohnt war zu tun.
      „Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen, Freunde“, gab er ihnen zu verstehen, was sie, in Anbetracht der derzeitigen Situation, doch etwas verwunderte. Immerhin wurden zwei ihrer Gefährten vermisst, vermutlich beide entführt. Der Zeitpunkt für einen Austritt von jemandem von ihnen könnte eigentlich gar nicht schlechter sein. So verwundert wie die kleine Rebellengruppe war, so überraschend kam dieser Satz auch für Lunar und Dylan.
      „Was soll das heißen?“ hakte Masao kurzerhand nach.
      „Ich habe mich entschieden auf Antillen zu bleiben. Das hier ist meine Heimat. Ich habe meine Aufgabe, wegen der ich überhaupt zur See gefahren bin, erfüllt. Mein Weg endet hier“, fuhr Shin fort, noch immer zum Unmut seiner Kameraden.
      „Ist das wirklich dein Ernst? Ausgerechnet jetzt, wo zwei von uns entführt worden sind, willst du uns verlassen? Ich dachte ihr Schwertkämpfer würdet so großen Wert auf eure Ehre legen!“ fluchte Aiko den Blonden nur wutentbrannt an. Shin blickte daraufhin nur kurz an seiner linken Körperhälfte herab … Dort entlang, wo einst sein zweiter Arm war.
      „Ich bin kein Schwertkämpfer mehr. Ich habe meine Ehre aufgegeben, um mein Land zu retten“, entgegnete er dem aufbrausenden Mädchen ruhig und sachlich, in der Hoffnung sie würde es ihm gleichtun und eventuell sogar Verständnis für ihn zeigen. Doch diese Hoffnung war vergebens.
      Das Letzte, was er von ihr sah, war die Wut, die ihm schon beinahe wie unbändiger Hass vorkam, die er in ihren Augen sah … Und die ihm galt. Sie dachte nicht einmal daran für seine Situation Verständnis aufzubringen.
      Ohne auch nur noch ein Wort an ihn zu richten kehrte sie ihm den Rücken und stürmte gen Hafen, wo sie sich Makoto anschließen wollte.
      „Nimm’s ihr nicht übel, Shin. Du musst wissen, Elena ist für sie mittlerweile wie eine Mutter geworden. Genauso wie Makoto für sie eine Art Ziehvater ist … Elena ist Familie für sie. Deswegen ihr Verhalten“, erklärte Masao dem Einarmigen, der ihm nur kurz zunickte.
      „Ich weiß genau, wie sie sich fühlt … Mir ging es da in den letzten Jahren auch nicht wirklich anders. Und ich würde euch gerne helfen, das würde ich wirklich gerne, aber Antillen, meine Heimat, steht zurzeit am Scheideweg. Das Land braucht mich jetzt. Ich kann hier einfach nicht weg. So gerne ich das auch würde. Und, auch wenn euch das vielleicht nur ein schwacher Trost sein mag, so glaube ich fest daran, dass ihr Elena und Evelyn auch ohne meine Hilfe zurückbringen könnt!“
      Masao jedoch reagierte darauf nicht mit einer verbalen Antwort, sondern mit einer Gestik. Er kam auf ihn zu und reichte ihm seine Hand, woraufhin Shin, nach einem kurzen Moment der Verwunderung, ihm ebenso seine entgegen streckte.
      „Leb wohl, Shin“, sprach er schließlich zu diesem, mit einem breiten Lächeln und während sie sich die Hände schüttelten.
      Takeo, Wrexx und Reika taten es dem Ex-Admiral gleich. Auch sie verabschiedeten sich noch angemessen von ihrem alten Freund, drückten jedoch ebenso aus, dass sie sich wünschen würde er hätte sich anders entschieden, ehe sich ihre Wege schließlich trennten … Während Masao und die anderen gen Hafen schnellten blieben Shin, Dylan und Lunar zurück. Und, auch wenn der Einarmige glaubte mit sich selbst im Reinen zu sein, so gab es da doch etwas, tief in ihm drin, das sich diesem Wohlfühlgefühl widersetzte. Etwas, was ihn plagte. Etwas, was ihn zögern und zweifeln ließ. Es waren seine Erinnerungen. Erinnerungen an all das, was er mit seinen Gefährten gemeinsam auf hoher See erlebt hatte … Erinnerungen an die Bände, die er geschlossen hatte. Und dass obwohl er sich stets verschlossen verhielt und bemüht war niemanden an sich heran zu lassen. Aus Angst wieder jemanden zu verlieren, der ihm nahestand.
      Dieser innere Konflikt, dieser innere Kampf, war für ihn nur schwer zu verbergen. So entging auch Lunar und Dylan nicht, dass ihn etwas zu plagen schien. Sie tauschten miteinander nachdenkliche Blicke aus, bis auch sie beide schließlich begriffen, was ihn beschäftigte …

      Kapitel 206: Grauer Tiger

      Derweil ging der Bericht über die Geschehnisse von Antillen sowie die neuen Kopfgelderhöhungen von Makoto und seinen Leuten um die ganze Welt …

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      „Revolutionsbegründer Yamada D. Makoto … Welch treffender Beiname ihm die Regierung doch dieses Mal gegeben hat“, erklärte ein Mann mit langen schwarzen Haaren, dessen auffälligstes Merkmal jedoch seine große, blutrote Tätowierung war, die sich über seine gesamte linke Gesichtshälfte zog. Diese setzte sich aus drei übereinander liegenden, karoförmigen Mustern zusammen, die sich an den Ecken überschnitt. In deren Mitte befand sich jeweils ein ausgefülltes rotes Karo.
      „Ich wusste, dass er das Zeug dazu hätte dieses korrupte Königreich zu befreien“, fuhr er anschließend fort, während er den Zeitungsartikel genau studierte, in dem von den Geschehnissen auf Antillen berichtet wurde.
      „Wie sehen unsere nächsten Schritte aus, Dragon?“ fragte ihn ein Mann mit lilafarbenen, gelockten Haaren, der übermäßig viel Make-Up trug.
      „Das „D“ wird wieder einen Sturm auslösen!“
      „Dragon?“ hakte Ivankov schließlich nach, woraufhin der Revolutionär seinen Blick von der Zeitung hin zu seinem alten Freund wandte.
      „Oh, tut mir leid. Was hast du gesagt?“ fragte dieser nur ruhig und unbekümmert nach.
      „Wie sehen unsere nächsten Schritte aus?“ wiederholte sich Ivankov wortgleich noch einmal, woraufhin Dragon sich aus seinem Stuhl erhob und auf eine Tafel am Ende des Raumes zuschritt, an der mehrere Karten angeheftet worden waren. Mit seinem rechten Zeigefinger strich er quer über die halbe Tafel, bis er an einem Zettel hängen blieb.
      „Das Gray Terminal!“

      ~ Zur selben Zeit ~

      „Da hat er also die ganze Zeit gesteckt … Antillen …“, sprach ein junger Mann an Deck eines Schiffes zu sich selbst, während er die aktuelle Zeitung las. Besonders auffällig an ihm waren seine Handflächen, die beide ein jeweils viereckiges Loch aufwiesen.
      Rocly!“ rief der Mann mit dem schwarzen Haar über Deck, woraufhin ein ebenso junger und eher schmächtiger Soldat zu ihm geeilt kam.
      „Ja, Kapitän Kenzo?“ fragte dieser ihn, während er vor ihm salutierte.
      „Du sollst mich so doch nicht mehr nennen … Wir sind keine Marinesoldaten mehr!“ erklärte er seinem Freund zum wiederholten Male und zeigte damit auf das Hauptsegel des Schiffes, das kein Wappen zierte.
      „Trotzdem bleibst du doch unser Kapitän hier, Kenzo“, entgegnete ihm sein Kamerad, worauf er schließlich keine Antwort mehr wusste, weshalb er sich nun auf das Wesentliche konzentrierte.
      „Gib an unseren Navigator bitte eine Kursänderung durch. Wir segeln nach Antillen!“ befahl er seinem Freund, der ihm nur zustimmend zunickte, ehe er sich auf den Weg machte die Order von Kenzo umzusetzen. Dieser verweilte weiter am Bug des Schiffes, den Blick gen Horizont gerichtet.
      „Warte nur auf mich … Makoto!“

      ~ Royal Island ~

      Fortuna befand sich, wie fast rund um die Uhr, an ihrem kleinen Tisch. Mit ihren Karten vor sich ausgebreitet. Einige verdeckt, andere bereits offen liegend.
      „Die Stunde der Wahrheit rückt immer näher … Schon bald wird der Prophet sein Schicksal erfüllen“, sprach sie zu sich selbst, während sie die nächste Karte aufdeckte. Eine Karte, die ihr jedes Mal das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war eine Gestalt, deren Gesicht von einer langen Kapuze komplett verdeckt worden war. Ebenso wie der gesamte Körper vom selben Mantel umhüllt war. Lediglich die rechte Hand konnte man erkennen, da die Gestalt mit dieser eine riesige Sense hielt, die sie sich über die Schulter gelegt hatte … Die Hand selbst bestand nur aus Knochen. Keine Haut, kein Fleisch, nichts.
      „Der Tod …“, flüsterte sie.

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      „Hahahahaha, ich wusste gleich, dass er wieder kommen würde! Ich habe von meinem Enkel auch nichts anderes erwartet“, hallte eine gewaltige Stimme über das gesamte Deck eines Marinekriegsschiff, das über die derzeit ruhige See fuhr.
      „Vizeadmiral Bryan, bei allem nötigen Respekt, aber was ist daran so lustig?“ fragte ihn einer seiner Männer daraufhin. Eine Frage, die er gekonnt ignorierte. Stattdessen wandte er sich an seinen Kameraden, der neben ihm Platz genommen hatte und ebenso, so wie er, einen Reißcracker nach dem anderen aß. Optisch sahen sie sich zum Verwechseln ähnlich. Sie trugen dieselbe Kleidung, hatten dieselbe Frisur, dieselbe Statur und verhielten sich sogar ähnlich. Lediglich im Detail, so unter anderem in den Narben, die sie aus ihren vielen Dienstjahren davon getragen hatten, unterschieden sich die beiden Männer voneinander.
      „Hahahahaha, schau mal, mein Sohn hat auch wieder für einigen Trubel gesorgt!“ erklärte ihm sein Gleichgesinnter und verwies dabei auf einen Zeitungsbericht, der direkt nach dem von Antillen kam. In diesem war davon die Rede, dass es in einem anderen Königreich ebenfalls zu Aufständen gekommen wäre. Der Name desjenigen, der für diese verantwortlich war, war dagegen noch nicht vollkommen bekannt … Nur ein Wort soll immer wieder durch Straßen und Gassen ertönt sein: Dragon!
      "Ob sich die beiden wohl zusammen geschlossen haben?" warf Bryan rätselnd in den Raum.
      „Ich bin ja mal gespannt zu sehen was die Regierung plant, um unsere Kinder zu stoppen! Hahahahaha!“ fügte der Vizeadmiral Garp anschließend noch hinzu, woraufhin auch Bryan wieder lauthals zu lachen begann, während die Soldaten an Bord die hochrangigen Offiziere nur mit fragenden Blicken löcherten.

      ~ Zur selben Zeit ~

      „Weltaristokrat von abtrünnigem Marineoffizier ermordet … Na da hat sich die Weltregierung aber mal wieder ein schönes Lügenmärchen ausgedacht, um Makoto und seine Leute ganz oben auf die Fahndungsliste zu setzen“, sprach ein, auf dem ersten Blick eher unauffälliger, Mann mit gelocktem schwarzem Haar und einer grünen Schlafmütze, die er über seiner Stirn trug. Auffällig war vor allem aber die Art und Weise, mit der er sich fortbewegte. Er stand, mitten auf dem Meer, mit seinem Fahrrad nur da und las eifrig die neuen Zeitungsartikel durch, wobei vor allem die Berichte über Antillen seine Aufmerksamkeit erregt hatten.

      ~ Auf einer unbekannten Insel ~

      Eine kleine Gruppe von skurril wirkenden Leuten, einer eigenartiger als der andere, marschierte derweil durch das dichte Dickicht eines gewaltigen Waldes, der einfach kein Ende zu haben schien. Darunter ein Zwerg mit Vollbart, der auf dem Rücken eines Fünfmeter hohen Mannes mit Glatze saß, ein Hund, der auf zwei Beinen lief und über seinen Rücken eine Waffe gebunden hatte, eine blonde Frau in Marineoffizierskleidung, deren Wangen rot angelaufen waren sowie einem Mann mit braunem Haar, der einen langen Ledermantel trug und an dessen Taille zwei gefüllte Pistolen Holster befestigt waren. Letzterer ging voran, führte seine Gefährten durch die engen Gebüsche, während er gleichzeitig jedoch die aktuelle Zeitung las und dabei bei den Berichten über Antillen hängen blieb.
      Die anwesende Frau hielt in ihrer Hand den Steckbrief eines Orka’s, wegen dem sie scheinbar in Verlegenheit geraten war. Mal wieder.
      „Ich bin so froh, dass Wrexx wohl auf ist“, gab sie enthusiastisch von sich.
      „Halt endlich den Rand, Bonny!“ fuhr sie der kleine Hundemensch daraufhin, zum wiederholten Male, an.
      „Wieso musst du immer so gemein zu mir sein, Dynamite?“
      Plötzlich krachte der gigantische, und überdurchschnittlich muskulöse, Mann unter ihnen gegen einen Baum, den er scheinbar übersehen hatte.
      „Aua, das hat wehgetan, Letho“, war das einzige, was ihm über die Lippen kam.
      „Weil das auch ein Baum war, du Holzkopf! Ich hab dir doch gesagt, nach links! Wieso läufst du Vollidiot dann auch nach rechts, Oleg?!“ fluchte der Zwerg, der auf seiner rechten Schulter thronte, ehe der Halbriese mit seinem linken Arm weit ausholte, diesen mit aller Kraft gegen den Baum warf, gegen den er zuvor noch gelaufen war, woraufhin dieser in der Mitte zerbarste. Genauso wie viele weitere Bäume hinter diesem, die durch die entstandene Druckwelle aus dem Boden gerissen wurden.
      „Blöder Baum“, gab der Halbriese nur entnervt von sich, ehe er von seinem persönlichen Navigator wieder in die richtige Richtung geführt wurde.
      Plötzlich fand sich die Gruppe in einem gigantischen Tal wieder. Frei von jeglichen Bäumen. Alles, was sie dort vorfanden, war eine gewaltige Ruine, die, gemessen an ihrer Architektur, vermutlich von einer längst vergessenen Zivilisation, vor hunderten von Jahren, errichtet worden war.
      „Ich schätze wir sind da“, erklärte der Anführer der Gruppe seinen Kameraden.
      „Was du nicht sagst, Carter“, entgegnete ihm der Hundemensch, forsch wie eh und je.

      ~ Marineford ~

      „Vizeadmiral Colossus, wir sind soweit und können aufbrechen!“ erklärte dem muskelbepackten Marineoffizier einer seiner Männer, woraufhin er diesem nur kurz zunickte. Als Signal dafür, dass sie die Segel hissen und den Anker lichten sollten.
      „Warte nur auf mich, Makoto … Ich komm jetzt und hol dich!“

      ~ Im Kaiserreich Nilfgaard ~

      „Kaiserin Kōna, Kaiserin Kōna“, hallte eine Stimme durch einen gewaltigen und pompösen Thronsaal. Strukturiert war dieser ähnlich wie eine Kathedrale. Die Fenster an den Seiten des Gebäudes waren mit den verschiedensten abstrakten Mustern verziert und mehrere Meter hoch und breit. Neben jedem Fenster befand sich anschließend ein massiver Pfeiler, der dem Gebäude den nötigen Halt verschaffte. An diesen hing jeweils eine Fahne mit dem Zeichen des Kaiserreichs. Das Wappen des Reichs war ein gelblicher bis weißer Halbmond, dünn aufgemalt in Form einer Sichel. Ebenso stand vor jedem einzelnen Pfeiler jeweils ein Soldat in einer massiven Stahlrüstung. Diese war schwarz gefärbt, mit einigen goldenen Verzierungen darauf. Dazu passend trugen sie einen schwarzen Helm, an dem zwei schwarze Federn angebracht waren, die gen Himmel ragten. In ihrer rechten Hand hielt jeder der Soldaten eine Naginata fest umschlungen.
      Auf dem Boden war ein langer, bläulicher Teppich ausgelegt, der bis hin zu dem pompösen Thron der Kaiserin reichte. Auch dieser war mehrere Meter hoch. Dieser lief von rechts und links jeweils zur Mitte zusammen, wo der höchste Punkt des Throns war. An eben jenem zentralen Punkt, an dem auch der Sitz der Kaiserin platziert war, auf welchem sie thronte.
      Plötzlich eilte ein unscheinbarer Bote heran. Mit der aktuellen Zeitung in seiner Hand. Er fiel vor ihrem Thron auf die Knie und atmete einige Male tief durch, ehe er das Wort an die Kaiserin richtete.
      „Das sollten Sie sehen! Antillen wurde … es … es wurde befreit!“ erklärte er ihr, was die Kaiserin aufhorchen ließ. Auffällig an ihr war ihre elegante Montur. Sie trug einen schwarzen Mantel und darunter ein langarmiges, rotes Oberteil. Auffällig war ihre Kette, die sie um den Hals trug. Eine große Goldkette mit allerlei Verzierungen und Mustern darauf. Eine weitere Besonderheit war ihre Haarfarbe. Sie hatte aschblondes Haar, weshalb es aus der Ferne fast wie graues Haar aussah. Tatsächlich war die Kaiserin jedoch, was man an ihrem faltenlosen Gesicht erkennen konnte, noch sehr jung. Vermutlich nicht älter als Ende 30.
      „Dann wurde das Königreich, das einst unserem Bund angehört hat, also endlich aus den Klauen der Weltregierung befreit, ja?“ entgegnete sie ihm mit ruhiger Stimme, bemüht ihren Boten damit etwas zu beruhigen, was ihr jedoch nicht gelang. Seine Aufgebrachtheit rührte nämlich nicht einmal von dieser, für das Kaiserreich äußerst positiven Nachricht, sondern aus dem, was der Zeitung beigelegt worden war … Er kramte einen einzelnen Zettel heraus und überreichte diesen der Kaiserin. Als sie das darauf abgebildete Gesicht erkannte schrak sie plötzlich auf. Ihre Augen weiteten sich und mehrere Schweißperlen rannten ihr übers Gesicht.
      „U … unmöglich …“, flüsterte sie vor sich her, als sie das Bild sah … Und den darunter stehenden Namen erblickte.
      „Dämonenkind … Aiko …“, fuhr sie, wie traumatisiert, fort, ehe sie, nach kurzem Stillschweigen, sich ihrem Boten zuwandte.
      „Gib Kommandant Voorhis Bescheid! Er soll einen Suchtrupp entsenden! Ich will, dass sie, und ihre Rebellenfreunde, so schnell wie möglich gefunden werden!!!“

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      „Vizeadmiral Marduk! Das feindliche Piratenschiff wurde versenkt!“ berichtete einer der Unteroffiziere seinem Vorgesetzten, der ihn jedoch keines Blickes würdigte. Mittels einer einfachen Handbewegung signalisierte er ihm, dass er wegtreten sollte.
      Dieser trug, im Gegensatz zu anderen hochrangigen Offizieren der Marine, keine gewöhnliche Marinekluft. Stattdessen trug er einen einfachen, schwarzen Mantel, auf dessen Rücken ein Wappen aufgemalt worden war. Ein Schild, in dessen Mitte eine abstrakte Kreatur, die dem Abbild eines Drachen nachempfunden worden war, abgebildet worden war.
      In seinen Händen hielt er die neuen Steckbriefe von Makoto und seinen Leuten, während die Zeitung, die er dieser entnommen hatte, auf der Rehling, direkt vor ihm, lag. Aufgeschlagen auf die erste Seite, in der von den Ereignissen von Antillen berichtet worden war.
      „Interessant.“

      ~ Auf dem Schiff der N7 ~

      „Ich muss sofort los!“ ertönte die Stimme von Isamu, während dieser sich auf den Ausgang der Kajüte zubewegte, die für ihre Besprechungen verwendet wurde, allerdings wurde ihm dabei der Weg von Nora versperrt.
      „Das kannst du nicht tun, Isamu. Wir stehen so kurz davor unser Ziel zu erreichen … Lass deine Ängste bezüglich deiner Söhne jetzt nur mal für einen Augenblick außen vor und denk nach … Bisher hat Makoto, gemeinsam mit seinen Freunden, jede Hürde gemeistert. Glaubst du wirklich, dass er es jetzt nicht mehr könnte?“ begann sie zu erläutern, ehe sie fortfuhr:
      „Erinnerst du dich noch an das, was du mir vor sechs Jahren erzählt hast? An die Prophezeiung? Hab Vertrauen in ihn! Wir sind so kurz davor unser Ziel zum Erfolg zu führen … Nach mehr als 20 Jahren!“
      Isamu, der zwar zu gerne aufgebrochen wäre, um bei seinen Söhnen zu sein, wusste, dass sie damit recht hatte. Dass er aus einem emotionalen Impuls heraus beinahe alles aufs Spiel gesetzt hätte, wofür sie so lange gearbeitet hatten … Und das durfte er nicht zulassen. Nicht jetzt.

      ~ Lydes ~

      „Na sieh mal einer an … Anscheinend ist die Regierung nun auch scharf auf deinen Kopf, Elena!“ erklärte „M“ ihrer Gefangenen, während sie gemeinsam durch das Land, das von der Natur übernommen worden war, streiften.
      „Als ob mich das interessieren würde …“, gab die blonde Frau nur entnervt von sich, was dem hochrangigen Offizier des Syndikats ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
      „Ich weiß, du willst viel lieber wissen wieso ich das alles hier tue … Keine Sorge, alles zu seiner Zeit!“ entgegnete „M“ ihr, während sie beide, sowie ihre Männer, weiter gen Norden marschierten.

      ~ Irgendwo in der Neuen Welt ~

      Anne, hast du schon die Zeitung gelesen?“ hallte eine Frauenstimme über das Deck eines kleinen Schiffes, das eine Piratenflagge gehisst hatte. Optisch sah es dem Piratenschiff von Rackham, der Tage zuvor noch auf San Fordo für Unruhen gesorgt hatte, sehr ähnlich. Nur die Piratenflagge schien eine andere zu sein. Auf dieser war ein Totenkopf mit schulterlangem, rubinrotem Haar abgebildet, hinter dessen Kopf zwei überkreuzte Schwerter abgebildet worden waren.
      „Irgendwas interessantes, Mary?“ hakte die Kapitänin des Schiffs nach, woraufhin ihre Gefährtin einen Steckbrief aus der Zeitung hervorholte, von dem sie glaubte, dass er ihre Freundin am meisten interessieren würde.
      „Aiko ... Es geht ihr also gut“, überkam es sie, sichtbar erleichtert darüber endlich wieder etwas von ihr gehört zu haben, wenn auch nur durch einen Zeitungsbericht.
      „Möchten die Damen vielleicht noch etwas zu trinken haben?“ fragte sie plötzlich ein abgehalfterter, leicht abgemagerter Mann mit grauem Vollbart, der in seiner rechten Hand ein Tablett hielt. Sein Gesicht war übersäht mit mehreren Platzwunden, die man ihm erst kürzlich zugefügt hatte.
      „Bring uns doch bitte noch mal zwei kalte Longdrinks, Rackham“, gab ihm Anne zu verstehen, woraufhin sich ihr Bediensteter sofort an die Arbeit machte.
      „Kapitän! Das sollten Sie sich ansehen“, hörte sie schließlich die Stimme eines ihrer Männer nach ihr rufen.
      „Was ist denn?“ entgegnete sie diesem, ebenso lautstark, nur genervt davon, dass sie keine fünf Minuten mal in Ruhe entspannen konnte.
      „Feindliches Piratenschiff gesichtet!“ setzte dieser schließlich nach, woraufhin Anne prompt aufsprang, zu ihm hineilte und ihm das Fernglas aus der Hand riss.
      Sie musterte das feindliche Schiff ganz genau. Als sie die Jolly Roger erkannte begann sie plötzlich zu lächeln. Es war ein Totenkopf, der ebenfalls zwei überkreuzte Schwerter hinter seinem Kopf besaß. Auffällig an diesem war aber insbesondere die aufgemalte Narbe. Drei rotfarbige Spuren, die sich über das gesamte linke Auge des Totenkopfes erstreckten.
      Schließlich senkte sie ihr Fernglas wieder. Noch immer mit breitem Grinsen auf den Lippen.
      „Was ist los, Anne?“ fragte Mary sie, die inzwischen wieder zu ihr aufgeschlossen hatte.
      „Ich habe ihn endlich gefunden … Rothaar Shanks!“

      ~ Auf einer unbekannten Insel ~

      „D … Du bist doch … der, den sie den „grauen Tiger“ nennen, oder? Fethros von Noviigrad?!“ gab ein angeschlagener, sich auf dem Boden vor Schmerzen krümmender, Mann von sich, dessen Gesicht und Körper mit Blut getränkt worden war. Vor ihm hatte sich ein zorniger und grimmiger Mann aufgebaut, über dessen Rücken zwei Schwerter gebunden waren. Er hatte langes, offenes und graues Haar und trug einen dazu passenden, ebenfalls grauen, Vollbart. Sein Körper war zwar nicht übermäßig muskulös, wirkte dafür aber umso definierter. Seine Montur war relativ leicht gehalten. Er bevorzugte scheinbar leichte Rüstung, die zwar weniger Schutz, dafür aber auch mehr Beweglichkeit brachte.
      „Wo sind sie hin? Die schwarze Hand! Wo ist sie hin?!“ forderte der griesgrämige Mann sein Opfer zu reden auf, ehe dieses schließlich auch gestand.
      „Sie … sie sind Richtung Osten aufgebrochen. Wohin weiß ich … weiß ich aber nicht“, entgegnete ihm dieser mit letzter Kraft, ehe der Jäger ihm eine seiner Klingen durch den Hinterkopf rammte.
      „Besten Dank auch.“
      Mit diesen Worten steckte er sein blutverschmiertes Schwert wieder zurück in die Schwertscheide, ehe er aus seiner hinteren Hosentasche ein paar lose Zettel herauskramte. Die neuen Steckbriefe von Makoto und seinen Gefährten! Nach kurzem Mustern aller ihrer Gesichter richtete sich sein Blick wieder gen Horizont.
      „Wir sehen uns bald …“.

      Kapitel 207: Eine Lebensschuld

      ~ In Celestialheim ~

      Endlich war er da … Der Tag des Urteils. Der Tag der Vollstreckung. Der Tag der Vergeltung. Der Tag der Gerechtigkeit.
      Auf dem großen Marktplatz, auf dem zuvor bereits die Urteilssprechung von Seg sowie die Bestattung von allen Opfern des vergangenen Bürgerkrieges stattgefunden hatten, fand sich auch am dritten Tag nach Kriegsende wieder eine gewaltige Menschenmenge ein, um einem prägenden öffentlichen Ereignis beizuwohnen … Ein Ereignis, das sich auch Shin, Lunar und Dylan nicht entgehen lassen wollten. Die Hinrichtung von Seg, dem letzten Überbleibsel von acht Jahren der Unterdrückung und Erniedrigung.
      Seg, dem man nicht mehr als ein paar zerflederte Lumpen zum Tragen gegeben hatte, und dem man die vergangenen drei Tage über weder richtige Nahrung, noch ausreichend Wasser gegeben hatte, stand nun schon zum zweiten Mal inmitten der versammelten Bürger von Antillen … Die alle dabei sein wollten, wie er öffentlich exekutiert werden würde. Doch auch jetzt, im Angesicht seines vermummten Henkers, der gerade dabei war ihm die Schlinge um den Hals zu legen, konnte er nicht anders als zu lächeln. Obwohl er kurz davor war zu sterben lächelte er. Nicht etwa, weil er sich nicht fürchtete, sondern vielmehr weil er noch immer an seinem Irrglauben festhielt. An dem Glauben, dass dies nicht das Ende sei. An dem Glauben, dass er seine Rache noch bekommen würde.
      „Ja … Wiegt euch nur in Sicherheit … Ihr glaubt das hier wäre das Ende? Da irrt ihr euch! Das ist erst der Anfang! Ich werde meine Rache bekommen …“, begann Seg lautstark zu erklären, als Shin plötzlich etwas auffiel. Seine Stimme veränderte sich. Vom Ton, von der Stimmlage her. Es schien fast so, als würde die Seine mit einer anderen Stimme, die ebenfalls durch Seg sprach, überlappen.
      „Habt ihr mich gehört?“ hakte Seg nach, während der Henker hinüber zum Hebel schritt und seine Hand um diesen legte, bereit dem Verräter den Boden unter den Füßen wegzuziehen und ihn solange zappeln zu lassen, bis sämtliches Leben seinen Körper verlassen hätte.
      „Nichts kann mich aufhalten! Nicht einmal der Tod vermag das zu tun! Jigane wird seine Rache bekommen!“
      Mit diesen Worten, bei denen Shin sich nicht sicher war ob sie von ihm oder jemand anderes gesprochen wurden, auch wenn sie über die Lippen seines alten Freundes kamen, betätigte der Henker den Hebel.
      Der Boden unter seinen Füßen verschwand, zog sich in eine der vielen Holzplanken des neu errichteten Schafotts ein und sorgt dafür, dass der Strick voll durchgestreckt wurde. Auch wenn Seg noch etwas sagen wollte, so gelang ihm dies nicht mehr. Die Schlaufe um seinen Hals zog sich immer fester zu und schnürte ihm so die Luft vollständig ab. Er konnte nicht reden, er konnte nicht atmen.
      Shin und Dylan, die ihn einst wie einen Bruder gesehen hatten, zuckten dabei nicht ein einziges Mal. Verzogen keine Miene. Sie wussten, dass er verrückt war und dass der Tod das einzige Mittel war, um ihn endgültig zu stoppen. Und sie wussten, dass er jetzt genau das bekommen würde, was er verdient hatte. Sein Recht auf ihre Freundschaft, ihre Bruderschaft, hatte er bereits vor acht Jahren verwirkt.
      Es vergingen einige Sekunden, die Seg jedoch wie Stunden vorkamen. Auch wenn er gerade dabei war zu sterben, seine Lebenskraft ihn von Augenblick zu Augenblick verließ, und ihn in diesem Moment viele Gedanken und Gefühle heimsuchten, so gab es doch ein Empfinden, für das er in seinem Innersten keinen Platz einräumte: Reue. Er bereute nichts von dem, was er getan hatte. Und auch jetzt, im Angesicht seines sicheren Todes, war er der festen Überzeugung, dass er jederzeit wieder so handeln würde. Dass er sich, für sich selbst, richtig entschieden hatte.
      Und dann wurde es dunkel. Sämtliche Lichter schwanden und das Letzte, was er noch sehen konnte, waren die Menschen, die ihm einst wichtiger als alles andere waren … Shin, Lunar und Dylan. Wie sie in der Menschenmenge standen, ihm beim Sterben zu sahen und schließlich, zumindest glaubte er das zusehen, in Flammen aufgingen. Es waren die letzten Lichter in dieser tristen Dunkelheit, die ihn umgab. Bis sie erloschen. Und er alleine war. Alleine in einer Finsternis, die ihn nie wieder loslassen würde, aus der es kein Entrinnen gab ...

      ~ In den Bergen ~

      Der Bergeremit kniete auf den kalten Steinen seiner Höhle nieder. Tränen rannten ihm übers Gesicht, als er es spürte … Als er spürte wie die letzte Lebenskraft den Körper seines ehemaligen Schülers, Seg, verlassen hatte.
      Vor ihm standen die drei Schreine, die er zu Gedenken von Honjō, Fudō und Jigane einst errichtet hatte. In seinen Händen hielt er einen alten Lumpen, in dem er etwas eingewickelt hatte. Nachdem er sich vereinzelte Tränen aus den Augen gewischt hatte öffnete der bärtige Zwerg schließlich das Päckchen und holte einige Fragmente hervor. Fragmente der Klinge, die einst von Jigane, und zuletzt von Seg, geführt worden war und platzierte diese vor der Statue von Jigane, der von ihm als Schlangenmensch dargestellt worden war.
      „Jigane’s Wunsch nach Vergeltung ist heute zusammen mit seinem letzten Wirt gestorben“, flüsterte er zu sich selbst, woraufhin ihm plötzlich ein unfreiwilliges Lächeln über die Lippen huschte. Er empfand grenzenlose Trauer angesichts dessen, dass einer seiner Schüler, in die er solch große Hoffnungen gesteckt hatte, heute sein Leben geben musste, sah aber auch das Gute darin. Er wusste, dass Jigane’s Wunsch nach Rache stets ein unerfüllter Traum bleiben würde, der gemeinsam mit Seg gestorben war.
      Und doch wusste er, dass es noch nicht vorbei war … Jedenfalls nicht für ihn. Es war nicht nur Trauer, die er empfand, sondern auch Wut. Er war zornig und enttäuscht. Über sich selbst. Er glaubte, dass alles anders hätte laufen können, wenn er Seg damals nicht das Schwert von Jigane anvertraut hätte. Seine Hoffnungen, die er in ihn sowie Shin und Dylan legte ließen ihn blind werden. Er wusste genau welchen alten Fluch das Jigane in sich trug, glaubte aber, naiv wie er zu dieser Zeit war, dass Seg dem gewachsen sein könnte. Dass er die Klinge führen könnte, um damit Gutes zu tun … Doch er hatte sich geirrt. Letzten Endes gewann Jigane die Oberhand und brachte seinen alten Schüler an den Rand des Abgrundes … Hätte er das vorhersehen sollen? Hätte er Seg, als er die drei Jungen ausbildete und ihnen ihre Schwerter schenkte, ausschließen und dieses Risiko nicht eingehen sollen?
      Der Krieg zwischen den Brüdern mag zwar zu Ende gegangen sein, doch sein eigener Kampf war noch längst nicht vorbei. Die Reue, die ihn schon seit 400 Jahren quälte, nahm durch das Schicksal von Seg vollkommen ungeahnte Ausmaße an … Doch trotz allem, trotz der Trauer, trotz des Zorns und trotz der Reue, die er empfand, war er doch froh. Froh darüber, dass es endlich vorbei war.

      ~ Lunar’s Haus ~

      Shin, Dylan und Lunar hatten sich mittlerweile wieder im Haus der ehemaligen Prinzessin eingefunden. Ein Haus, das ihnen jetzt, nach dem Verlassen von ihren Helfern und Helden, ziemlich leer vorkam.
      „Ich lasse euch mal besser etwas alleine. Wenn ihr mich braucht, ich bin auf der Terrasse und studiere die Zeitung ein wenig. Kam ich ja vorhin leider nicht mehr zu“, erklärte der schwarzhaarige Schwertkämpfer seinen Freunden. Worte denen er auch sofort Taten folgen ließ.
      Shin begab sich, ohne ein Wort zu sagen, zu der Wand, an der sein Schwert angelehnt war und zog dieses kurz ein Stück weit aus der Scheide heraus. Intensiv betrachtete er den eleganten Wellenschliff sowie die Drachengravur am Griff, ehe er die Klinge wieder wegsteckte. Dabei stellte er für sich selbst fest, dass er mit diesem Kapitel abgeschlossen hätte … Zumindest wollte er das glauben.
      Lunar, die ihren Blick dabei nicht von ihm abgewandt hatte, legte ihm ihre Hand mitfühlend auf die rechte Schulter.
      „Worauf wartest du eigentlich noch?“ fragte sie diesen, woraufhin er plötzlich aufschreckte und ihr einen fragenden Blick über die Schulter zuwarf.
      „Was meinst du?“ konterte er ihr nur, verblüfft wie er über ihre, ungewöhnlich direkte, Frage war.
      „Ich kenne dich inzwischen lange genug, um deine Gestik und Mimik richtig deuten zu können … Deswegen weiß ich auch, dass du eigentlich gar nicht hier sein willst“, erwiderte sie ihm, worauf Shin jedoch nur den Kopf schütteln konnte.
      „Das ist nicht wahr! Ich will hier sein. Das hier ist meine Heimat. Hier ist mein Platz“, entgegnete er ihr, was ihr ein kleines, unscheinbares, Lächeln auf die Lippen zauberte.
      „Das mag ja sein … Aber so sehr du auch hier sein willst, so würdest du jetzt lieber bei deinen neuen Freunden sein und ihnen helfen, nicht wahr?“
      Auf diese Worte hin folgte ein langer Moment des Schweigens zwischen ihnen. Die Art und Weise wie Shin sie ansah, wie er versuchte eine Antwort auf ihre Frage zu finden, es jedoch nicht konnte … All dies machte ihr klar, dass sie bei ihm einen wunden Punkt getroffen hatte. Und auch dieses Mal lächelte sie.

      ~ Am Hafen ~

      „Wollen wir wirklich sofort aufbrechen? Vielleicht kommt er ja doch noch?“ fragte Reika in die Runde, während sie, und der Rest der Gruppe, gerade dabei waren alles für ihre Abreise vorzubereiten.
      „Du hast ihn doch gehört. Er sieht seinen Platz auf Antillen und will nicht mitkommen … Und für so einen Egoist haben wir unser Leben riskiert!“ fluchte Aiko, noch immer wütend über das eigensinnige Verhalten, dass Shin ihr und den anderen entgegen gebracht hatte.
      „Außerdem können wir nicht riskieren kostbare Zeit zu verlieren, weil er ja vielleicht noch auftauchen könnte. Ja, vielleicht kommt er noch … Vielleicht aber auch nicht. Wenn er sagt, dass er hier bleiben will, dann ist das ebenso. Das müssen wir akzeptieren“, fügte Makoto noch hinzu, während er mit Takeo und Wrexx gerade dabei war das Hauptsegel loszubinden.
      Die anderen wussten, dass er damit recht hatte. Wirklich gefallen tat es ihnen aber nicht, dass sie ohne einen von ihnen weiterreisen sollten.
      „Makoto, ich will dir nur sagen, dass ich dich gut verstehen kann. Du stehst zurzeit unter gewaltigem Druck, deswegen möchte ich dir das Folgende auch lieber jetzt als später erzählen“, wandte sich der Ex-Admiral an seinen kleinen Bruder.
      „Du weißt wie viel Elena auch mir bedeutet, allerdings gibt es auf Lydes etwas, was für mich persönlich absoluten Vorrang genießt … Meine Hilfe ihr und dir gegenüber steht außer Frage, das weißt du hoffentlich, allerdings muss ich auch an meine eigenen Ziele denken …“, erklärte Masao seinem Bruder, der ihn daraufhin nur kurz, aber doch sehr intensiv, musterte. Ein Blick in die Augen des Ex-Admirals genügte ihm dabei bereits um zu erkennen worum es ihm wirklich ging. Weil es derselbe Blick war, den auch er zurzeit hatte.
      „Es geht um Evelyn, hab ich recht?“
      Masao schrak auf. War er so leicht zu durchschauen? Als er die Verwunderung im Gesicht seines älteren Bruders erkannte konnte er sich ein unscheinbares Grinsen einfach nicht verkneifen.
      „Danke, dass du es mir gesagt hast“, fuhr Makoto schließlich, verständnisvoll, fort, womit er seinem Bruder gegenüber klar machte, dass er seinen Wunsch respektierte und akzeptierte. Er wusste genau, dass er, wenn es darauf ankam, immer auf ihn setzen konnte. Und er wusste genau welche Gefühle in ihm vorgingen, die ihn dazu veranlassten so stark nach Evelyn zu suchen … Weil es dieselben waren, die auch ihn zurzeit antrieben.
      Nachdem alle Vorbereitungen zum Ablegen erledigt waren wandte sich Wrexx an Takeo, der derweil nur das Gespräch zwischen den beiden Brüdern beobachtete.
      „Sollten wir es ihm denn nicht sagen?“ fragte der Orka, ungewöhnlich ernst, zu dem Wissenschaftler, woraufhin dieser nur mit dem Kopf schüttelte.
      „Nein … Noch nicht. Der Zeitpunkt ist dafür einfach nicht der Richtige. Makoto hat zurzeit genug eigene Sorgen. Elena zu retten … Das hat jetzt absolute Priorität! Da möchte ich ihn mit meinen Entdeckungen nicht auch noch zusätzlich belasten … Sobald Elena wieder sicher ist, und sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert hat, na ja, so normal wie es bei uns eben nur sein kann, werde ich ihm alles erzählen“, erklärte er seinem alten Kameraden, der ihm darauf zwar zustimmte, allerdings nicht unbedingt wirklich überzeugt wirkte. Angesichts dessen, was sie in Erfahrung gebracht hatten wusste er, sowie die anderen ebenfalls, dass sie eigentlich keine Zeit zu verlieren hatten.
      Und gerade, als sie den Anker lichten wollten, vernahmen sie alle eine ihnen vertraute Stimme, die zu ihnen rief.
      „Wolltet ihr tatsächlich ohne mich abreisen?“
      Nicht weit vom Schiff entfernt bemerkten sie eine kleine Menschengruppe, bestehend aus drei Personen. Eine Frau und zwei Männer. Einer der beiden Männer stach dabei besonders hervor. Dieser hatte ein Schwert mit weißem Griff und weißer Schwertscheide um seine Taille gebunden, sowie er einen weißen Kimono und Geta trug. Auf seinem Rücken befand sich ein Rucksack, der bis zum Rand vollgepackt war.
      „Shin!“ ertönte es wie im Chor, was schon beinahe einstudiert wirkte, vom Schiff.
      „Wir hatten schon befürchtet du kommst nicht mehr“, gab ihm Takeo nur gelassen zu verstehen.
      „Wird auch langsam mal Zeit, dass du aufkreuzt!“ setzte Wrexx, aufbrausend wie eh und je, nach.
      „Wir wären wirklich nur ungern ohne dich aufgebrochen“, ließ ihn Reika wissen.
      Makoto und Masao lächelten nur, da sie davon überzeugt waren, dass Worte jedweder Art überflüssig waren.
      Nur Aiko schien sich über den plötzlichen Sinneswandel von Shin nicht wirklich zu freuen. Sie schnaufte kurz, als sie ihn erkannt hatte, ehe sie sich von der Rehling entfernte und in der Gemeinschaftskajüte verschwand.
      Doch, statt sich ihnen sofort anzuschließen, drehte Shin ihnen ein weiteres Mal den Rücken zu. Aber nicht, um wieder einen Rückzieher zu machen, sondern um sich ein letztes Mal, vor seiner Abreise, an seine ältesten Freunde zu wenden.
      Ohne ein Wort zu sagen kramte er im Inneren seines Kimonos herum, bis er schließlich einen goldenen Ring hervorholte. Lunar, die bereits ahnte was ihr bevorstünde, konnte kaum glauben, was als nächstes geschah … Zärtlich steckte er ihr den Ring über ihren Ringfinger, als er sie liebevoll auf den Mund küsste.
      „Das wollte ich schon vor acht Jahren tun … Ich habe jetzt schon solange gewartet, ich glaube auf die paar Monate oder vielleicht auch Jahre kommt es jetzt auch nicht mehr an“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. Mit einer solch gefühlvollen Tonart, dass es ihr eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte.
      „Bewahr diesen Ring bitte sicher an deinem Finger auf … Bis zu dem Tag, an dem ich zurückkehre, um dich zu meiner Frau zu nehmen“, fuhr er fort, woraufhin sich ihre Lippen ein weiteres Mal trafen. Dieses Mal kam der Impuls jedoch von Lunar, statt von ihm, der vereinzelte Tränen über die Wangen liefen.
      „Versprochen!“ erwiderte sie ihm, wodurch er zu lächeln begann, ehe er sich seinem alten Freund und Bruder, Dylan, zuwandte.
      „Kümmere dich bitte gut um Lunar und sorg mit ihr dafür, dass es mit unserer Heimat jetzt endlich in die richtige Richtung geht … Das Volk hat darauf lange genug warten müssen!“ sprach er zu diesem, während sie sich herzhaft umarmten. Ein letztes Mal für eine sehr lange Zeit, wie sie beide wussten.
      „Verlass dich drauf! Versprich du mir im Gegenzug aber auch wieder heil zurückzukommen, wenn eure Schlacht gewonnen wurde“, entgegnete ihm der schwarzhaarige Schwertkämpfer, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, woraufhin Shin ihm nur kurz zunickte.
      Er drehte ihnen den Rücken zu und betrat letztendlich die Dragonforce. Und, während er von seinen Gefährten herzhaft in Empfang genommen wurde, sie gemeinsam den Anker lichteten und das Schiff an Fahrt aufnahm, blickte er ein letztes Mal zurück … Zurück zu seinem besten Freund, seiner Verlobten und seinem Land … Und er lächelte. Wissend darüber, dass er sich um das Wohl von Antillen keine Sorgen mehr machen musste.
      Sein Blick wanderte wieder nach vorne, gen Horizont. Er war bereit … Nicht nur bereit neue Abenteuer zu erleben, sondern vor allem auch bereit seine Schuld zu begleichen. Eine Lebensschuld. Der erste Schritt, um diese zu begleichen, lag bereits direkt vor seinem inneren Auge … Lydes!
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 16 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Kapitel 195: Audienz bei den Gorōsei -bis- Kapitel 198: Der Zorn der Götter

      Eine vor angekündigte Pause trägt echt nicht dazu bei jemanden zum schrieben zu motivieren, besonders wenn man nur die linke Hand zum Tippen hat. Deswegen werde ich mich in diesem Kommentar auch etwas kürzer fassen bzw. ich werde vieles weglassen was nicht direkt essenziell für meine Überlegungen ist.

      Aus diesen Grund lasse ich auch gleich mal die (wahrscheinliche) Bombe platzen. Ich denke, das der Vorsitzende nicht nur Kang heißt, sondern auch noch unter einem anderen Namen bekannt ist... Joker. :P
      Warum? Zunächst habe ich folgende Linie gezogen.

      Sentil Informiert die Gorōsei über Makoto während er an Lunars Haus lehnt → Shin und Co verlassen das Haus während dort einer mit Totenkopfmaske an der Wand lehnt und auf einen Bildschirm schaut der ihm die Gorōsei zeigt, bzw. den Sitzungsraum → jemand mit Totenkopfmaske tötet in Jokers Auftrag Dunar → S trug nach meiner Erinnerung schon vorher eine Totenkopfmaske.

      Weiterhin ist Mingo bei dir noch nicht Joker, will es aber werden und der einzige welcher bisher eine Untergrundmacht zu haben scheint, die an Joker heranreicht ist der Vorsitzende.

      Weiterhin dürfte er bald von Makoto und Co gestürzt werden, so das der Name Joker für eingeweihte wieder frei wird und irgendjemand (eventuell von den Meisten unbemerkt) seine Stelle einnehmen kann. Immerhin ist man im Untergrund häufig nur durch seinen Decknamen und nicht durch sein Gesicht bekannt.

      Zu guter Letzt präsentierst du uns hier den/einen/deinen möglichen Grund warum Mingo zum Shichibukai ernannt wurde bzw. weiterhin unter den Schutz der WR steht; sie erpresst. Entwerter er benutzt die gleiche Todesdrohung wie Kang und er behauptet die Strukturen bzw. die Agenten des Syndikats in der WR übernommen zu haben oder es hat etwas mit Elysium zu tun. Jedenfalls macht er das selbe wie Kang, über den Shichibukai erreicht er Straffreiheit für sich und seine Leute.

      Abgesehen davon, bleibt natürlich noch die Frage was Elysium ist. Auf Nassau sind wir jedenfalls jetzt dort Angekommen wo du dein Nebenprojekt abgebrochen hast.

      Warum werden die Gorōsei auf Lydes aufmerksam gemacht, läuft dort nicht bald eine große Aktion des Syndikats an. Wollen sie die WR bzw. Marine als weitere Schutzmacht für ihre Insel gegen Makoto oder ist es auch aus einem anderen Grund entscheidend, das sie dort Auftauchen, zwecks Übernahme/ Gedankenkontrolle z.B..

      Etwas überrascht bin ich noch darüber wie unbeteiligt die Mitglieder der Sagentruppe auf die Beseitigung zweier ihrer Mitglieder reagieren, auch wenn die beseitigten schon lange ausschließlich als Leibwache von C gearbeitet haben.

      Das muss leider reichen, für mehr reicht derzeit meine Geduld leider nicht aus. :whistling:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Neues Kapitel + Rückmeldung

      Tag zusammen,

      tja, letzte Woche musste ich aus privaten Gründen leider erneut pausieren. Dafür wollte ich mich eigentlich mit einem Double-Feature zurückmelden, was aber nicht so recht geklappt hat. Grund dafür war, dass ich mich mit dem Kapitel 199 irgendwie doch schwerer getan habe, als ich zunächst noch gedacht hatte. Lag vor allem daran, dass jetzt noch einmal eine Zwischenszene extra eingeschoben wurde und sich der Epilog dieses Arcs damit noch einmal, recht unfreiwillig, etwas verlängert. Aktuell sieht es so aus, als stünden uns noch acht Kapitel bevor, bei denen ich jetzt einfach mal hoffe, dass mir nicht noch irgendwas einfällt, was da mit eingeschoben werden sollte ^^
      Anyway, Kapitel 199 gibt es an dieser Stelle zu lesen. Und nur um das schon mal kurz klar zu stellen: Kapitel 200 kann als zweite dicke 100er Marke leider keine solche Wucht werden, wie die erste 100 damals. Dafür befinden wir uns zurzeit in einer zu ruhigen Arc-Phase ... Was ich aber machen kann, und was eh so vorgesehen war, ist ein interessantes Kapitel zu liefern, das viel Diskussionsstoff für künftige Handlungen ermöglichen wird. Aber das seht ihr in absehbarer Zeit ja alles selber ^^

      Jetzt aber erst mal noch zu deinem Kommentar, qoii:

      Spoiler anzeigen

      qoii schrieb:

      Eine vor angekündigte Pause trägt echt nicht dazu bei jemanden zum schrieben zu motivieren, besonders wenn man nur die linke Hand zum Tippen hat. Deswegen werde ich mich in diesem Kommentar auch etwas kürzer fassen bzw. ich werde vieles weglassen was nicht direkt essenziell für meine Überlegungen ist.

      Was hast du denn eigentlich mit deiner Hand gemacht? Ist da irgendwas gebrochen? Scheinst ja jetzt schon ne Weile nur mit der rechten Hand tippen zu können 8|

      qoii schrieb:

      Aus diesen Grund lasse ich auch gleich mal die (wahrscheinliche) Bombe platzen. Ich denke, das der Vorsitzende nicht nur Kang heißt, sondern auch noch unter einem anderen Namen bekannt ist... Joker.
      Warum? Zunächst habe ich folgende Linie gezogen.

      Uiii, interessanter Gedanke ^^

      qoii schrieb:

      Sentil Informiert die Gorōsei über Makoto während er an Lunars Haus lehnt → Shin und Co verlassen das Haus während dort einer mit Totenkopfmaske an der Wand lehnt und auf einen Bildschirm schaut der ihm die Gorōsei zeigt, bzw. den Sitzungsraum → jemand mit Totenkopfmaske tötet in Jokers Auftrag Dunar → S trug nach meiner Erinnerung schon vorher eine Totenkopfmaske.

      Nette Überlegungen, aber an einer Stelle muss ich dich kurz korrigieren: S trägt in der Tat eine Maske, allerdings eine, die lediglich seinen Mund und sein Kinn bedeckt. Alles oberhalb des Mundes ist frei ;)
      Zum Rest ... Naja, abwarten ^^

      qoii schrieb:

      Weiterhin ist Mingo bei dir noch nicht Joker, will es aber werden und der einzige welcher bisher eine Untergrundmacht zu haben scheint, die an Joker heranreicht ist der Vorsitzende.

      Right, right, right. Bist auf jeden Fall nah dran, so viel kann ich dir versichern :P

      qoii schrieb:

      Weiterhin dürfte er bald von Makoto und Co gestürzt werden, so das der Name Joker für eingeweihte wieder frei wird und irgendjemand (eventuell von den Meisten unbemerkt) seine Stelle einnehmen kann. Immerhin ist man im Untergrund häufig nur durch seinen Decknamen und nicht durch sein Gesicht bekannt.

      Das ist der Gedanke dahinter - Das Flamingo im Dunkeln heimlich die frei gewordenen Position des Jokers übernehmen wird. Wie genau das letztlich ablaufen wird, das kann ich jetzt natürlich noch nicht verraten ;P

      qoii schrieb:

      Zu guter Letzt präsentierst du uns hier den/einen/deinen möglichen Grund warum Mingo zum Shichibukai ernannt wurde bzw. weiterhin unter den Schutz der WR steht; sie erpresst. Entwerter er benutzt die gleiche Todesdrohung wie Kang und er behauptet die Strukturen bzw. die Agenten des Syndikats in der WR übernommen zu haben oder es hat etwas mit Elysium zu tun. Jedenfalls macht er das selbe wie Kang, über den Shichibukai erreicht er Straffreiheit für sich und seine Leute.

      Jap, Kang hat hier extrem hoch gepokert und auf die Unsicherheit der Regierung vertraut, die nach den Korruptionsvorfällen von vor zwei Jahren bei ihnen aufgetreten sind. Was letztlich auch glücklich für ihn verlaufen ist, allerdings auch gut anders ausgehen hätte können ;D

      qoii schrieb:

      Abgesehen davon, bleibt natürlich noch die Frage was Elysium ist. Auf Nassau sind wir jedenfalls jetzt dort Angekommen wo du dein Nebenprojekt abgebrochen hast.

      Jap, hatte ja schon angekündigt, dass ich beide Handlungen wieder zusammen legen werde und eng miteinander verknüpfen werde ... Elysium wird jedenfalls noch ein großes Thema in meiner FF sein. Eines der Größten imo.

      qoii schrieb:

      Warum werden die Gorōsei auf Lydes aufmerksam gemacht, läuft dort nicht bald eine große Aktion des Syndikats an. Wollen sie die WR bzw. Marine als weitere Schutzmacht für ihre Insel gegen Makoto oder ist es auch aus einem anderen Grund entscheidend, das sie dort Auftauchen, zwecks Übernahme/ Gedankenkontrolle z.B..

      Das hat schon alles seine Gründe ... Aber auch dazu später mehr ;)

      qoii schrieb:

      Etwas überrascht bin ich noch darüber wie unbeteiligt die Mitglieder der Sagentruppe auf die Beseitigung zweier ihrer Mitglieder reagieren, auch wenn die beseitigten schon lange ausschließlich als Leibwache von C gearbeitet haben.

      Also, Tiamat und ihre Truppe wurde ja bisher noch nicht gezeigt, so weit ich mich entsinne. Das folgt im nächsten Kapitel und dann darf auch mit einer Reaktion zum Verlust von Aine und Elross gerechnet werden ^^

      Wie immer danke für deinen Kommentar und viel Vergnügen mit Kapitel 199! :)
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Kapitel 199: Das Urteil ist gefallen

      Ja die Hand bzw. der Finger, da habe ich die Infos wohl zu grob bei diversen Kommentaren verteilt.
      Nachdem ich gestürzt und mich abgefangen habe ist einer der Finger angeschwollen. In der Notaufnahme wurde dieser geröntgt und nur eine Verstauchen Diagnostiziert, weswegen ich eine Scheine bekam. Dies kam nach 6 Tagen ab, da war der Finger noch geschwollen und ich konnte ihn nicht biegen. Als es nach weiteren 6 Tagen immer noch nicht besser wurde bin ich zum Orthopäden gegangen, der erneut geröntgt hatte und einen Bruch festgestellt. Hat mir dann sofort die Adresse einer Handchirurgie gegeben bei der ich noch am selben Tag vorbeischauen konnte. Bruch wurde bestätigt und ich wurde sofort für Montag auf den OP Plan Gesetz, da der Bruch schon fast zwei Wochen alt war, (das war an einem Donnerstag). Dann eben ambulante OP mit anschließender Gipsschiene, die ich glücklicher weise mittlerweile auch wieder las bin. Derzeit habe ich (nur noch) einen Draht im Finger der den Knochen zusammenhält und muss Physiotherapie machen damit ich den Finger wieder einigermaßen Bewegen kann. Es steht noch nicht fest in wie weit dies letztendlich wieder möglich sein wird. Übrigens waren in der Handchirurgie zwei Ärzte unabhängig davon „beeindruckt“ wie gründlich ich mir das Gelenk zerstört habe. Die haben fast die selben Worte benutzt als sie das erst mal die Röntgenbilder gesehen haben.

      Nun zum Kapitel.

      Akio zweifelt ob sie noch in der richtigen Gruppe ist oder doch lieber direkter gegen die WR vorgehen sollte, da sie ihr eigentliches Problem sind. So weit ein guter Gedanke, aber wer weiß wie viele WR noch in den Machenschaften des Syndikats mit drinstecken. Grundsätzlich hat Maso aber recht, dies muss sie mit Makoto klären und nicht mit ihm.

      Takeo braucht einen Computer um an die Daten auf der Platte zu kommen und muss deswegen darauf hoffen, dass Dunars noch Intakt ist. Scheint doch noch eine eher seltener Gegenstand zu sein, obwohl ich eigentlich fast erwartet habe, dass er irgendein Auslesegerät in seinen Anzug eingebaut hat.

      Aber nun zu eigentlichen. Viel gibt es zu Kapitel eigentlich nicht zu sagen. Segnar wird wie zu erwarten war von Volk verurteilt und versucht etwas für sich zu Reklamieren, was er seinen Brüdern damals auch nicht zugestanden hat. Den Tod im Kampf als Schwertkämpfer und nicht auf dem Schafott. Übrigens hat Segnar schon recht, in den drei Tagen bis zur Hinrichtung kann noch eine menge Passieren.

      ... mehr finde ich nicht :( , also muss dass reichen. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
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    • Kapitel 200 + Rückmeldung

      BÄM! Und damit ist die große 200er Marke endlich erreicht! Mit geringer Verzögerung ^^
      Als solche erwartet euch zwar kein Kapitel, das mit diversen Wendungen und Überraschungen aufwarten kann, dafür jedoch eines, das den Grundstein für einen entscheidenden, künftigen, Handlungsstrang legt sowie viele kleine Randinformationen über bereits bekannte Charaktere, als aber auch einen sehr deutlichen Einblick in neue Persönlichkeiten, die in absehbarer Zeit massiv ins Rampenlicht rücken werden, liefert! Was genau euch das Kapitel 200 so bringt könnt ihr ab sofort hier nachlesen!
      Übrigens werde ich versuchen bis Sonntag noch mindestens zwei weitere Kapitel hochladen zu können, im Idealfall sogar drei Weitere. Ich möchte nämlich, wenn möglich, noch diesen Monat mit Antillen endgültig abschließen! Um das allerdings zu erreichen muss ich jetzt leider etwas das Tempo erhöhen, da noch sieben (!) weitere Kapitel bevorstehen, die zwar über weite Strecken hinweg nicht mehr viel mit den Geschehnissen auf Antillen zu tun haben, dafür allerdings bereits an die vielfach erwähnten Konsequenzen, die dieser Arc mit sich gebracht hat, anknüpfen und erste Eindrücke darauf geben, was euch in naher Zukunft so alles erwarten wird.

      Jetzt komm ich aber noch, ohne weiteres Drumherum-Gerede, zu deinem Kommentar, qoii:

      qoii

      qoii schrieb:

      Ja die Hand bzw. der Finger, da habe ich die Infos wohl zu grob bei diversen Kommentaren verteilt.
      Nachdem ich gestürzt und mich abgefangen habe ist einer der Finger angeschwollen. In der Notaufnahme wurde dieser geröntgt und nur eine Verstauchen Diagnostiziert, weswegen ich eine Scheine bekam. Dies kam nach 6 Tagen ab, da war der Finger noch geschwollen und ich konnte ihn nicht biegen. Als es nach weiteren 6 Tagen immer noch nicht besser wurde bin ich zum Orthopäden gegangen, der erneut geröntgt hatte und einen Bruch festgestellt. Hat mir dann sofort die Adresse einer Handchirurgie gegeben bei der ich noch am selben Tag vorbeischauen konnte. Bruch wurde bestätigt und ich wurde sofort für Montag auf den OP Plan Gesetz, da der Bruch schon fast zwei Wochen alt war, (das war an einem Donnerstag). Dann eben ambulante OP mit anschließender Gipsschiene, die ich glücklicher weise mittlerweile auch wieder las bin. Derzeit habe ich (nur noch) einen Draht im Finger der den Knochen zusammenhält und muss Physiotherapie machen damit ich den Finger wieder einigermaßen Bewegen kann. Es steht noch nicht fest in wie weit dies letztendlich wieder möglich sein wird. Übrigens waren in der Handchirurgie zwei Ärzte unabhängig davon „beeindruckt“ wie gründlich ich mir das Gelenk zerstört habe. Die haben fast die selben Worte benutzt als sie das erst mal die Röntgenbilder gesehen haben.

      Ach du schei** ... Na dann mal alles Gute! Und gib mal Bescheid, wenn man Näheres weiß und absehen kann, wann es wieder wirklich bergauf mit deiner Genesung geht :o

      qoii schrieb:

      Akio zweifelt ob sie noch in der richtigen Gruppe ist oder doch lieber direkter gegen die WR vorgehen sollte, da sie ihr eigentliches Problem sind. So weit ein guter Gedanke, aber wer weiß wie viele WR noch in den Machenschaften des Syndikats mit drinstecken. Grundsätzlich hat Maso aber recht, dies muss sie mit Makoto klären und nicht mit ihm.

      Hier sei mal folgendes erwähnt: Das Gespräch mit Makoto wird sich leicht verzögern (es wird nicht vor Ende des nächsten Arcs stattfinden!). Wieso, das erfahrt ihr in den folgenden Kapiteln ^^

      qoii schrieb:

      Takeo braucht einen Computer um an die Daten auf der Platte zu kommen und muss deswegen darauf hoffen, dass Dunars noch Intakt ist. Scheint doch noch eine eher seltener Gegenstand zu sein, obwohl ich eigentlich fast erwartet habe, dass er irgendein Auslesegerät in seinen Anzug eingebaut hat.

      Würde man meinen, ich weiß, aber tatsächlich hat Takeo bei seinem Anzug an so ziemlich alles gedacht ... Nur daran leider nicht :'D

      qoii schrieb:

      Aber nun zu eigentlichen. Viel gibt es zu Kapitel eigentlich nicht zu sagen. Segnar wird wie zu erwarten war von Volk verurteilt und versucht etwas für sich zu Reklamieren, was er seinen Brüdern damals auch nicht zugestanden hat. Den Tod im Kampf als Schwertkämpfer und nicht auf dem Schafott. Übrigens hat Segnar schon recht, in den drei Tagen bis zur Hinrichtung kann noch eine menge Passieren.

      Naja, Segnar's Aussage basierte vielmehr auf seiner Psychose, die sich bei ihm entwickelt hat. Er glaubt weiterhin, dass er sich im Krieg befindet und dabei stets für das Richtige eingestanden wäre. Weiterhin glaubt er, dass man ihn niemals ganz los werden würde ... Dass seine Macht weiter über der irdischen Lebens hinausgehen würde. Es sind kleine Informationshäppchen, die als eine Art Foreshadowing auf ein bevorstehendes Ereignis anzusehen sein sollen. Mehr will an dieser Stelle noch nicht verraten sein ^^
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Charakterübersicht III

      Nach langer Zeit gibt es von mir mal wieder eine "kleine" Charakterübersicht, in der ich versucht habe jeden einzelnen bisher aufgetretenen (namenhaften) Charakter zu benennen und in ein paar Worten kurz zu beschreiben. Zumindest bei denen, bei denen schon entsprechende Informationen gefallen sind. Sollte ich wen Wichtiges vergessen haben dürft ihr mich gerne darauf hinweisen, damit ich's entsprechend ergänzen kann :)

      Charakterübersicht III

      Hauptcharaktere:

      Name: Yamada D. Makoto
      Charakter: Gutherziger Mensch, hin und wieder ein wenig albern, dennoch respektvoll gegenüber anderen Personen.
      Kampfkünste: Spezialisiert auf den Nahkampf (waffenlos)
      Teufelsfrucht: Metallfrucht
      Kopfgeld: 430.000.000 Berry
      Zugehörigkeit: Rebell
      Status: Lebendig

      Name: Reika Watanabe
      Charakter: In sich gekehrte und kalte Person, die nicht davor zögert andere Menschen zu töten, sollte es in ihren Augen nötig sein
      Kampfkünste: Spezialisiert auf den Nahkampf (Geübt im Umgang mit Schwertern, Messern, Wurfsternen etc.)
      Teufelsfrucht: Keine
      Kopfgeld: 150 Millionen Berry
      Zugehörigkeit: Assassine u. Rebell
      Status: Lebendig

      Name: Shin Matsumoto
      Charakter: Sowohl stolz, als auch äußerst dickköpfig, wenn es um seine Autorität geht. Misstrauisch gegenüber allen Menschen, selbst gegenüber Personen, die ihm nahe stehen
      Kampfkünste: Spezialisiert auf den Nahkampf (Speziell im Schwertkampf geübt)
      Kopfgeld: 200 Millionen Berry
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Assassine u. Rebell
      Status: Lebendig

      Name: Takeo
      Charakter: Selbstverliebt, leicht narzisstisch, aber auch sehr loyal und gutmütig
      Beruf: Wissenschaftler
      Kampfkünste: Da er physisch nicht mit den anderen mithalten kann hat er sich einen Kampfanzug gebaut, durch den er dieses Ungleichgewicht gut ausgleichen kann
      Kopfgeld: 280 Millionen Berry
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Rebell
      (Ehemalige) Position: Wissenschaftler des Marinehauptquartiers
      Status: Lebendig

      Name: Wrexx
      Charakter: Aufbrausend, leicht reizbar, gewalttätig, aber ebenfalls äußerst loyal
      Kampfkünste: Fischmenschenkarate, ist sogar, im Gegensatz zu den meisten anderen Fischmenschen, dazu im Stande den Wasserbestand in der Luft zu bündeln und mit diesem anzugreifen
      Kopfgeld: 270 Millionen Berry
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Rebell
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Aiko
      Charakter: Verschlossen und schon fast traumatisiert nach dem Tod ihres Vaters. Öffnet sich mittlerweile jedoch etwas mehr anderen gegenüber, denen sie vertraut.
      Kampfkünste: Spezialisiert im Nahkampf, durch Ausbildung von Nora und später Elena (und Makoto).
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Rebell
      (Ehemalige) Position: /
      Status: Lebendig

      Name: Evelyn
      Charakter: Zurückhaltend, beobachtend
      Kampfkünste: Kann Telekinese anwenden
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Rechte Hand des Vorsitzenden – Dessen Stellvertreterin
      Status: Lebendig

      Name: Der Vorsitzende alias Kang
      Charakter: Berechnend, stets ruhig und gelassen
      Kampfkünste: Unbekannt
      Kopfgeld: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Oberhaupt
      Status: Lebendig

      Name: „S“ alias Sentinel
      Charakter: Sehr selbstsicher, brutal, leicht überheblich
      Kampfkünste: Physischer Nahkampfspezialist
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: „Materialisierungs-Frucht“
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Kommandant der militärischen Streitkräfte des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: „M“
      Charakter: Kaltherzig, brutal
      Kampfkünste: Unbekannt
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Kommandantin des Spionageapparats des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: „C“ alias Crypto
      Charakter: Zielstrebig, ehrgeizig.
      Kampfkünste: Kämpft mittels eines selbstentwickelten Exo-Skelett
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Oberhaupt des Wissenschaftsappart des Syndikats.
      Status: Verstorben

      Name: Masao
      Charakter: Lockert gerne die Stimmung durch Albernheiten auf, sobald ein ernstes Thema angesprochen wird, hat, laut dem Großadmiral, einen guten Draht zum ehemaligen Generalkommandanten. War früher der Partner von Makoto, als dieser noch in der Marine tätig war
      Kampfkünste: Nahkampfspezialist.
      Teufelsfrucht: Erd-Frucht (Logia).
      Zugehörigkeit: Rebell
      (Ehemalige) Position: Marineadmiral
      Status: Lebendig

      Name: Yoshio (Colossus)
      Charakter: Äußerst zielstrebig und willensstark. Hatte immer nur das Ziel sich bei seinem Retter irgendwann revanchieren zu können (Makoto), bis dieser sich dazu entschloss gegen die Regierung vorzugehen. Bestrebt von da an, seitdem dieser wieder aufgetaucht ist, ihn selbst dingfest zu machen und wieder zu bekehren, da er der Meinung ist, dass Makoto durch irgendwas verstört werden musste, um nun gegen alles, wofür er einst stand, vorzugehen
      Kampfkünste: Spezialisiert auf den Nahkampf (Faustkampf, basierend auf Teufelskräfte)
      Teufelsfrucht: Bärenfrucht (vom Typ Zoan; erlaubt ihm sich in einen Bär, Mensch und eine Zwischenform zu verwandeln)
      Zugehörigkeit: Marine
      Position: Vizeadmiral
      Status: Lebendig

      Name: Isamu
      Charakter: Gutherziger und weiser Mann, der sich stets um Makoto gesorgt hat
      Kampfkünste: Nahkampfspezialist
      Kopfgeld: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Magnet-Frucht
      Zugehörigkeit: Marine
      (Ehemalige) Position: Admiral
      Status: Lebendig

      Nebencharaktere:

      Name: Hobbs
      Charakter: Berechnend, zielstrebig, ehrenhaft
      Kampfkünste: Nahkampfspezialist
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Marine
      (Ehemalige) Position: Admiral
      Status: Verstorben


      Name: Miu
      Charakter: Verschlossen, verzweifelt und voller Reue
      Kampfkünste: Nahkampf, ähnlicher Kampfstil wie Reika
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Hane Hane no Mi (Federfrucht)
      Zugehörigkeit: Zivilist
      (Ehemalige) Position: Mitglied von Vizeadmiral Saurians (Spezial)-Trupp
      Status: Unbekannt

      Name: Bryan
      Charakter: Lebensfroh, locker, gelassen und kaum aus der Ruhe zu bringen
      Kampfkünste: Unbekannt
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Marine
      (Ehemalige) Position: Vizeadmiral
      Status: Lebendig

      Name: „Blake“
      Charakter: Brutal
      Kampfkünste: Unbekannt, aber ein Meister der Verkleidung und Tarnung, ähnlich wie Makoto
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Lehm-Frucht (Logia)
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Verstorben

      Name: Professor Azazel
      Charakter: Berechnend, zielstrebig, unberechenbar
      Kampfkünste: Im Nahkampf ungeübt und körperlich schwach. Schafft es jedoch diese Schwäche dank seiner Mechs auszumerzen, ähnlich wie Takeo mit seinem Kampfanzug
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Wissenschaftler unter Crypto
      Status: Verstorben

      Name: Saurian
      Charakter: Überheblich, sehr selbstsicher
      Kampfkünste: Nahkämpfer, in erster Linie mit seinen Teufelskräften
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Sara Sara no Mi, Modell Axolotl
      Zugehörigkeit: N7
      (Ehemalige) Position: Vizeadmiral
      Status: Lebendig

      Name: Shooting Star
      Charakter: Folgsam, uneigensinnig
      Kampfkünste: Scharfschütze
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Syndikat
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Verstorben

      Name: Deadpit
      Charakter: Schizophren, selbstverliebt, vernarrt in alle Frauen mit ansehnlichen Kurven
      Kampfkünste: Nahkampfspezialist, speziell mit seinen Schwertern, und Waffennarr
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Deadloop
      Charakter: Schweigsam und in sich gekehrt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Nora
      Charakter: Loyal, zuversichtlich, verantwortungsbewusst, vertrauenswürdig, verschlossen
      Kampfkünste: Unbekannt
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: N7
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Krenta
      Charakter: Loyal, aber auch nachtragend
      Kampfkünste: Nahkampfspezialist
      Kopfgeld: 450 Millionen Berry
      Teufelsfrucht: Impact-Frucht
      Zugehörigkeit: N7
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Romulus
      Charakter: Zielstrebig, reizbar, aber auch mitfühlend und verantwortungsbewusst
      Kampfkünste: Nahkämpfer, kombiniert mit seinen Teufelskräften
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Inu Inu no Mi, Modell Wolf
      Zugehörigkeit: Desert Island / N7
      (Ehemalige) Position: Prinz
      Status: Lebendig

      Name: Gou
      Charakter: Spricht von sich selbst – und zuvor unter dem Namen Shin – in der dritten Person, will nur das Beste für Personen, die ihm nahestehen, selbst wenn das bedeutet, dass diese sich von ihm ausgenutzt fühlen könnten
      Kampfkünste: Spezialisiert auf den Nahkampf (geübt im Umgang mit einem Kampfstab, den er aus zwei einzelnen, kleineren Stäben, zusammenfügt)
      Kopfgeld: /
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Assassine
      Status: Verstorben

      Name: Takeru Susuki
      Charakter: Skrupellos gegenüber Feinden der Marine bzw. der Regierung, aber gleichzeitig fürsorglich gegenüber seinen unterstellten Soldaten
      Kampfkünste: Nahkampf/Schwertkampf
      Teufelsfrucht: Keine
      Zugehörigkeit: Marine
      Ehemalige Position: Konteradmiral
      Status: Verstorben

      Name: Kenzo Susuki
      Charakter: Zuverlässig und loyal gegenüber seinen Vorgesetzten
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Marine
      Position: Kapitän
      Status: Lebendig

      Name: Lunar
      Charakter: Loyal ihrem Volk gegenüber. Legt großen Wert auf die Familie
      Kampfkünste: Weiß mit ihren Teufelskräften ganz gut umzugehen
      Teufelsfrucht: Gold-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Prinzessin
      Status: Lebendig

      Name: Dunar XV
      Charakter: Ist von Gleichberechtigung und dem Begründen einer neuen Regierungsform für sein Volk überzeugt, schon beinahe fanatisch darauf.
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: König
      Status: Verstorben

      Name: Dunar XVI
      Charakter: Besessen von der Vorstellung über andere zu herrschen, fanatisch und extrem
      Kampfkünste: Im Kampf ungeübt, jedoch geübt mit seinen Teufelskräften
      Teufelsfrucht: Gestik-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: (Unrechtmäßiger) König und ehemaliger Prinz
      Status: Verstorben

      Name: Headloaf
      Charakter: Aufopferungsvoll, loyal
      Kampfkünste: Im Nahkampf geübt
      Teufelsfrucht: Gorilla-Frucht (Zoan)
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Leibwächter von Lunar
      Status: Verstorben

      Name: Segnar
      Charakter: Fanatisch, selbstsicher, überzeugt
      Kampfkünste: Schwertkämpfer
      Teufelsfrucht: /
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Erster Kommandant der königlichen Armee
      Status: Lebendig

      Name: Dylan
      Charakter: Loyal, aufopferungsvoll
      Kampfkünste: Schwertkämpfer
      Teufelsfrucht: /
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Lugnar
      Charakter: Loyal, fanatisch
      Kampfkünste: Nahkämpfer
      Teufelsfrucht: /
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Wachtmeister der Dämmerfeste
      Status: Verstorben

      Name: Pangu
      Charakter: Verschlossen, in sich gekehrt, nachdenklich
      Kampfkünste: Nahkämpfer
      Teufelsfrucht: Schrumpf-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Unbekannt
      Status: Verstorben

      Name: Nolan
      Charakter: Loyal dem Volk und rechtmäßigem König gegenüber, psychisch überaus standhaft
      Kampfkünste: /
      Teufelsfrucht: /
      Zugehörigkeit: Antillen
      (Ehemalige) Position: Vorsitzender des hohen Rates
      Status: Lebendig

      Name: Fudo
      Charakter: Selbstsicher, dickköpfig, loyal
      Kampfkünste: Schwertkämpfer
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Marine
      Position: Vizeadmiral
      Status: Lebendig

      Name: Brusco
      Charakter: Verpeilt, eigenwillig
      Kampfkünste: Nahkämpfer / perfektionierter Umgang mit seinen Teufelskräften
      Teufelsfrucht: Säure-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: 1. Kommandant des militärischen Apparats des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: Dezol
      Charakter: Verpeilt, eigenwillig
      Kampfkünste: Nahkämpfer / perfektionierter Umgang mit seinen Teufelskräften
      Teufelsfrucht: Glas-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: 2. Kommandant des militärischen Apparats des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: Flou
      Charakter: Verpeilt, krampfhaft albern
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: 3. Kommandant des militärischen Apparats des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: Efiel
      Charakter: In sich gekehrt, verschlossen
      Kampfkünste: Fernkämpferin, spezialisierter Umgang mit Pfeil und Bogen
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: 4. Kommandant des militärischen Apparats des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: Kōna
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      Position: Unbekannt
      Status: Unbekannt

      Name: Adonis
      Charakter: Albern, loyal der Marine gegenüber
      Kampfkünste: Nahkämpfer
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Marine
      (Ehemalige) Position: Flottillenadmiral
      Status: Verstorben

      Name: „T“ alias Tiamat
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: Oberhaupt der Leibgarde des Syndikats
      Status: Lebendig

      Name: Venom
      Charakter: Kampfeslustig, reagiert überaus emotional, wenn er ignoriert wird
      Kampfkünste: Nahkämpfer
      Teufelsfrucht: Schlangen-Frucht; Typ Basilisk (Kryptische Zoan)
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Aello
      Charakter: Verschlossen, geheimnisvoll
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Harpyien-Frucht (Kryptische Zoan)
      Zugehörigkeit: Syndikat
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Venal
      Charakter: Leicht zu verängstigen, unsicher
      Kampfkünste: /
      Teufelsfrucht: /
      Zugehörigkeit: Weltregierung
      (Ehemalige) Position: Stabschef der Fünf Weisen
      Status: Verstorben

      Name: Anne
      Charakter: Freundlich, lebensfroh, herzensgut
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Piratin
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: „Joker“
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unterwelt
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Carter Jackson
      Charakter: Verspielt, charismatisch
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Bonny
      Charakter: Verpeilt, oft verträumt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Marine
      Position: Vizeadmiral
      Status: Lebendig

      Name: Dynamite
      Charakter: Mürrisch, zielstrebig
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Hund-Frucht (Zoan)
      Zugehörigkeit: Marine
      Position: Konteradmiral
      Status: Lebendig

      Name: „Silver Mask“
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unterwelt
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Donatello
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Nahkämpfer
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Mitglied des Spionageapparats des Syndikats
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Delsin
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: N7
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Name: Ellie
      Charakter: Unbekannt
      Kampfkünste: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: N7
      Position: Unbekannt
      Status: Lebendig

      Das nächste Kapitel erfolgt, wahrscheinlich im Doppelpack, voraussichtlich morgen! Das angekündigte Doppelpack ist da und kann hier nachgelesen werden! :thumbup:
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Kapitel 185- Kapitel 202

      Nach gefühlten Ewigkeiten und doppelt so vielen Double Features habe ich es also endlich geschafft, deine FF aufzuholen. :)
      Gut, diese knapp 20 Kapitel waren nun keine Riesenleistung, aber dennoch nicht ganz einfach zu meistern, wozu ich aber noch komme.
      Fakt ist, es gibt viel zu sagen. Der Übersicht halber verpacke ich das alles mal in zwei große Abteile.^^

      Kapitel 185-193: Das Ende des Antillen-Arcs

      Ohne hier irgendwie böse oder gemein klingen zu wollen, muss ich ganz ehrlich sagen, wie befreiend das Ende der Saga um Antillen doch ist. Besonders, wenn man die Kapitel in einem Rutsch durchzulesen versucht, bekommt man doch immer öfter das Gefühl, nicht voranzukommen. Irgendwie haben sich besonders die Kapitel, die sich um den Palast und Dunar Jr. gedreht haben, ständig gleich angefühlt und es passierte einfach nichts. Dunar Jr. ist übermächtig, Lunar appelliert an seine gute Seite, Aiko schreit und ist wütend, nebenbei kämpfen Shin und Seg einen endlosen Kampf, der aus 65% "Mimimimi" und 35% Schwertkampf besteht usw. Natürlich übertreibe ich hier, aber das trifft meine Gedanken zu diesem Schauplatz doch am Besten. Allein die Darstellung Dunar Jr.'s missfiel mir von Kapitel zu Kapitel. Mal ist er ein grausamer Psychopath mit Dauergrinsen, dann hadert er wieder, seine Schwester zu töten, obwohl er es könnte und weiß, dass er es muss. Es war so schrecklich frustrierend mit anzusehen, wie unbeholfen du mit diesem Charakter umgegangen bist. Fast so, als hättest du die Ausmaße seiner Kräfte unterschätzt, die du ihm selbst gabst und plötzlich erkannt, dass er die Protagonisten leicht töten könnte - doch das durfte er natürlich nicht. Also, was nun? Als FF-Autor verstehe ich diese Zwickmühle, muss aber auch sagen, dass du sie durch das ambivalente Verhalten Dunars auch nicht unbedingt glimpflich gelöst hast. Entweder hättest du ihn fühlender darstellen müssen, um seinen Zwiespalt verständlich zu machen (was nicht genügend erfolgte) oder du hättest Aiko weiter pushen müssen, die Dunar stets davon hätte abhalten können, Lunar umzulegen. Es hätte viele Möglichkeiten gegeben, du hast sie nur gar nicht oder nicht optimal genutzt.

      Etwas erinnerte mich dieser Arc daher durchaus an die, von dir selbst ja oft genug kritisierte, Haupthandlung auf Dress Rosa: Viel passiert, doch es geht nichts voran. Der Antagonist ist zu übermächtig, weshalb zugunsten der Handlung Plotholes und unerklärliche Logiklöcher entstehen (müssen). So etwas kann passieren, weil ebenso wie DR auch die Story um Antillen ein Brocken von Arc war, doch viele Probleme hätten gelöst werden können, hätte man sich vorher genauer damit befasst. Das gilt für Oda genauso wie für dich hier. ;)


      Aber es gab natürlich auch Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben, ich aber nur selten anspreche. xD
      Die Auflösung des Bruderzwists um Seg und Shin etwa, die vielleicht etwas plump daherkommt und die Frage aufwirft, wieso Seg seinem Bruder derart misstraute (hier wären angedeutete Spannungen zwischen beiden in den Flashbacks vielleicht nützlich gewesen), mit der sich aber gut leben lässt.

      Auch sagte mir zu, dass du Reika endlich einen richtigen Einzelkampf zugestehst, von dem wir auch etwas zu sehen bekamen. Es freut mich, dass du sie endlich etwas in den Mittelpunkt gerückt hast, denn momentan ist Reika tatsächlich der Schwachpunkt deiner Protagonisten. Ob sie da ist, oder nicht, es macht keinen großen Unterschied. Besonders neben Aiko, aber auch neben Evelyn oder Elena wirkt sie sehr schwachbrüstig und ich hoffe, dass du ihr bald mehr Raum zur Entfaltung eröffnest. Der Desert Island-Arc und ihr (im Grunde eher unausgegorener) Flashback liegen immerhin schon etwas zurück und seitdem musste sie doch stark zurückstecken.

      Einen weiteren Pluspunkt erhältst du natürlich für die Tode von Gou und Headloaf. Dylan lebt zwar noch, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Da verzeihe ich auch mal, dass die beiden mit Fanfaren und Kitsch sondergleichen abgetreten sind. ;)
      Man merkt doch immer wieder, wie sehr du an deinen Charakteren hängst...

      ...was mich zu einem Punkt bringt, der mir hingegen sauer aufgestoßen ist: AIKO.
      Ist sie sowas wie dein heimlicher kleiner Liebling? Dein Sasuke? Dein Zorro?
      Ich meine, dieses Mädchen ist so wahnsinnig präsent und über allem erhaben, dass es mich wirklich irgendwann gestört hat. Ihre gefühlt tausend bedeutungsschwangeren Reden im (dadurch doch sehr überzogenen) Kampf gegen Dunar Jr. lasse ich hier schon außen vor, aber wenn man ihre Rolle mal mit der von z.B. Reika oder sogar mit Masao oder Elena vergleicht, fällt eines auf: Das Mädchen bekommt nicht nur Screentime, sondern darf ihn auch nutzen. Jetzt hadert sie also mit ihrer Rolle innerhalb der Truppe? Geschenkt, ich würde Makoto auch nicht folgen, weil ich keinen Dunst hätte, wieso ich gegen das Syndikat vorgehen sollte. Stichwort: "Syndikat - na, und weiter?"
      Die Textstelle, die mich zum Thema Aiko schließlich besonders gestört hat, ist aber folgende aus Kapitel 193:

      „Wir sehen uns“, fügte er abschließend noch hinzu, bevor auch er den Palast wieder verlassen hatte.
      Shin, Lunar, Dylan und Reika tauschten derweil nur fragende Blicke untereinander aus.
      „Was sollte das denn jetzt?“ warf die rothaarige Attentäterin schließlich ein.
      „Kuzan hat uns ein Zeitfenster verschafft. Wir haben drei Tage Zeit, um noch ein paar letzte Erledigungen zu machen. Dann sollten wir die Insel verlassen“, klärte Aiko ihre Kameraden auf.

      Also komm, wirklich nur Aiko ist in der Lage, zu verstehen, was Aokiji ihnen mitzuteilen versuchte? Oder eher: Ausgerechnet Aiko? Warum, weil er sie mal zu Nora geschippert hat? Da kennt sie ihn natürlich und kann natürlich seine "komplizierten" Hinweise richtig deuten. Oder so ähnlich. Also wie gesagt, missfällt mir Aikos Darstellung hier sehr und dass dann grade Reika -eine erwachsene und von dir auch mal als intelligent eingeführte Frau- diese dumme Frage stellt, ist nur das Sahnehäupchen oben drauf.

      Was lässt sich nun abschließend über Antillen sagen? Die Insel selbst blieb blass, die Charaktere waren -bis auf wenige Ausnahmen- relativ flach und unsympathisch und die Handlung zog sich stellenweise wie Kaugummi.
      Auf der Habenseite stehen allerdings große Fortschritte im größeren Gefüge der FF, viele neue und wichtige Informationen, sowie ein paar Charakterentwicklungen seitens der Protagonisten.
      Daher würde ich sagen, dass das bei weitem nicht dein bester Arc war, ich dir allerdings auch keine größeren Reibach darum mache. Antillen war groß, vollgestopft und hier und da hat dich das vielleicht einfach überfordert. Und ich glaube, dass wird dir kein zweites Mal passieren. :)


      Kapitel 194-202: Eine unendliche Geschichte...

      Ab dem 194. Kapitel zeigt sich mal wieder, dass deine FF wohl noch la~nge gehen wird. Zu deiner bereits recht illustren Schar an Antagonisten und Nebencharakteren gesellen sich jene, die wir bereits aus deinem anfänglichen Spin-Off "Elysium" kennen. Den unlustigen Slapstick um Kuzan und Fudo beim ersten Auftritts Bonnys würdige ich mal lieber keines Kommentars, genauso wenig wie dem sprechenden Hund. xD

      Lieber gehe ich gleich auf den Vorsitzenden Kang und die Weisen ein, denn hier habe ich persönlich ein großes Problem.
      Im Vorfeld möchte ich erwähnen, dass ich nicht zu der Fraktion gehöre, die den Weisen ein extremes kämpferisches Potenzial zugesteht. Ich glaube, dass sie einst Kämpfer waren, starke ohne Zweifel, aber hinterfrage ich ihre Stärke im Alter. Gleichzeitig sehe ich die Weisen auch weder als allmächtig, noch als allwissend an, im Gegenteil. Wie in meiner eigenen FF bestimmt schon klar geworden sein sollte, empfinde ich die Gorosei eher als alte Männer, die sich schon zu lange an eine längst überholte Ordnung klammern und den Sinn für die Weltlage verloren haben. Die sich für unantastbar und omnipräsent halten, ohne ihre eigene Arroganz zu berücksichtigen.
      Dennoch -oder grade deshalb- erscheint es mir unlogisch, dass ein Kang die Weisen unter Druck setzen kann. Wir reden hier immerhin von der HÖCHSTEN ALLER INSTANZEN. Kang bedroht die mächtigste Institution der Welt in ihrer eigenen Festung und das ist selbst mir zu überzogen und over-the-top, obwohl ich eben kein Freund der Allmacht-Gorosei-Theorie bin.
      Kangs Drohung scheint logisch, keine Frage. Doch ich weigere mich zu glauben, dass es ihm möglich wäre, jede Abteilung innerhalb der WR zu unterwandern. Natürlich blufft er, aber dass die Weisen diesen Stuss so einfach glauben, widerspricht ihrem Auftreten in One Piece doch stark. Diese Typen glaubten jahrelang, sie könnten einen Flamingo(!) kontrollieren und knicken hier vor einem Kang ein, der angeblich die Regierung ohne ihr Wissen komplett korrumpiert haben soll? Sorry, aber das ist mir zu übertrieben und schmälert die Macht des Syndikats für mich mehr, als dass es sie pusht. Einfach, weil du es hier für mich überziehst. xD

      Übrigens, wieso war Saurian denn der "Dreh- und Angelpunkt" des Syndikats innerhalb der Regierung? Als Vizeadmiral hatte er doch keinerlei Einfluss in der Regierung? Selbst der Großadmiral ist gegenüber der Geheimniskrämerei der WR ohnmächtig, wie die Gespräche der Weisen damals mit Sengoku und aktuell Sakazuki deutlich beweisen. Wie soll ein "kleiner" Vizeadmiral denn da an Informationen gelangen oder Einfluss geltend machen?

      Bleiben wir auch gleich beim Syndikat, aber jetzt im positiven Sinne. Evelyns Entwicklung weiß nämlich zu gefallen. Ich hoffe jetzt auch ganz ehrlich, dass sie aus purer Loyalität zum Vorsitzenden zurückkommt und, sobald dieser dann von Sentinel abgesetzt wurde, vogelfrei ist. Und dann, dann darf sie von mir aus gern sterben, indem sie Makoto und Co. ein letztes Mal gegen Sentinel unterstützt. Denn eine erneute, diesmal endgültige Rückkehr Evelyns zur Protagonistentruppe halte ich nun für unmöglich. Natürlich kennen wir ihre tatsächlichen Beweggründe nicht, doch meine oben geschilderte Version gefällt mir so gut, dass es mir erstmal auch egal ist. xD
      Evelyn ist für mich einer der tragischen Charaktere, die ihren Frieden nie finden werden, außer im Tode. Für etwas zu sterben ist ihre letzte Möglichkeit, auf einer Seite zu stehen und sobald der Vorsitzende fort ist, heißt diese Seite "Gegen Sentinel" und gegen diesen würde sie auch fallen, da bin ich sicher.

      Und mit dieser kleinen Theorie möchte ich meinen Kommentar dann auch gern beenden. Sicher könnte ich noch etwas zu den Dead-Twins sagen, die mir die innere Logik der FF noch immer stören, oder ich könnte Theorien über die N7 und Elenas vermeintliche Entführung aufstellen, aber...dazu werde ich mich äußern, sobald die aktuelle Handlung weitergeht. ;)

      Bis dahin. :)


    • Erst einmal besten Dank an dich, Bo, für dein ausführliches Feedback, mit dem du viele Dinge angesprochen hast, die mir als Autor dieser FF ebenfalls mit aufgefallen sind, jedoch auch Aspekte benannt hast, die ich in der Form nicht ganz so gut nachvollziehen kann. Aber dazu komm ich ja gleich ^^

      Der Konflikt im Palast ist tatsächlich etwas zu sehr auf der Stelle getrapt. Das lag aber vor allem daran, dass Dunar Jr. in diesem Arc quasi der "Endgegner" war. Da dessen Kampf aber schon relativ früh begonnen hat und ich ihn nun mal ganz zum Schluss beenden wollte befand ich mich in einem kleinen Dilemma. Andere Showplätze ergaben sich erst noch und zu lange wollte ich den Palast einfach nicht unerwähnt lassen, da ich mich damit in eine vergleichbare Lage von Oda gebracht hätte, der die Sunny Gruppe nun schon über ein Jahr nicht mehr erwähnt hat. Um eine solche Lage zu vermeiden musste ich immer mal wieder auf das Geschehen im Palast eingehen, leider durch Filler (denn nichts anderes waren gewisse Passagen dort). Daher kann ich diesen Eindruck von dir durchaus verstehen und auch nachempfinden. Den über Dunar Jr. als Person dagegen eher weniger ^^

      Fakt ist doch: Dunar Jr. hatte ne Schraube locker und war völlig besessen von der Vorstellung sein Geburtsrecht anzunehmen. Dafür hat er auch alles getan. Das änderte seine Gefühle, die er seiner Schwester entgegen brachte, jedoch nicht. Während diese (fast) bis zum Ende an das Gute in ihrem Bruder geglaubt hat hoffte dieser darauf, dass seine Schwester sich wieder auf seine Seite stellen und sich der "Familie" bekennen würde. Deswegen zögerte er auch stets damit sie zu töten. Weil er sie bis zum Schluss geliebt hat. Diese Zerrissenheit ist es, die mir bei ihm wichtig war hervorzuheben und was mir, für mein Empfinden, eigentlich auch gelungen ist. Was natürlich nicht gleich bedeutet, dass die innerliche Zerrissenheit so auch bei den Lesern rüber gekommen ist ^^

      Bei dem Folgenden kann ich dir allerdings wieder nur zustimmen: Antillen erinnert von der Art und Umsetzung her stark an Dressrosa. Dazu sei auch mal erwähnt, dass Antillen für mich mehr so was wie ein Testlauf war. Es wird nämlich in absehbarer Zeit (der dritte folgende Arc) einen vergleichbaren Handlungsabschnitt geben, der allerdings wohl noch größer ausfallen wird. Für diesen sind allerdings schon alle Parteien und ihre Funktionen fest eingeplant, was auf Antillen nicht der Fall war. Hier stand die Grundidee der Insel und der Geschichte zu Anfang, mehr aber auch nicht. Ursprünglich war dieser Arc auch eher auf 20 - 30 Kapitel angedacht, weil der ursprüngliche Nutzen dieses Arcs nur das Zurückholen von Shin und Reika war. Ungewollt entpuppte sich der Arc dann als größer als ursprünglich gedacht, weswegen ich streckenweise etwas improvisiert habe und daraus eben eine Art Testlauf für mich selbst gemacht habe. Allerdings standen hier für mich eher diverse Randnotizen und Foreshadowings im Fokus, über deren Einstreuung ich mir mehr Gedanken gemacht habe, als über die Geschichte selbst - Eure Rezensionen bestätigen mich damit nur noch in dem Eindruck, den ich schon beim Schreiben hatte ;)

      Und wo wir gerade schon bei Reika waren: Wer aufmerksam gelesen hat, der müsste in einem der letzten Kapitel eigentlich bereits einen Hinweis auf ihre künftige Rolle entdeckt haben. Also ja, Reika werde ich in Zukunft wieder verstärkter in den Vordergrund setzen. Man muss dabei einfach auch bedenken, dass diese FF ursprünglich kurz nach dem Desert Island Arc, wo sie ja noch recht präsent war, enden sollte. Dadurch, dass meine FF dann plötzlich größer wurde, als ich es selbst jemals für möglich gehalten hätte, rückten zwangsweise andere Personen ins Rampenlicht und verdammten sie damit (leider) auf die Ersatzbank. Was sich aber künftig ändern sollte.
      Übrigens: Da ihr Flashback, wie du schon richtig bei gemerkt hast, recht flach geblieben ist, werde ich diesen in absehbarer Zeit auch noch mal neu auflegen. Vermutlich auch nicht nur aus ihrer, sondern auch noch einer anderen Perspektive. Sie ist ja nicht die einzige Person, die das Massaker von Fort Island überlebt hat :P

      Was Aiko betrifft, so steht sie ganz bewusst imo stark im Vordergrund. Nicht nur, dass die Ereignisse ihrer eigenen Heimat sie stark geprägt haben und mit Antillen wieder neu aufgelegt wurden, auch ist ihr Schicksal (und ich spreche hier ganz bewusst von Schicksal ^^) sehr eng mit dem von Makoto verknüpft. Deswegen stechen die beiden auch immer wieder gesonderter hervor.
      Deinen Unmut über Aikos Auftreten im Bezug auf Kuzan kann ich dagegen nicht so recht verstehen, was aber wohl auch speziell daran liegt, dass ich nie geschrieben habe wann und wie Kuzan sie bei Nora und co. abgeliefert hat ... An dieser Stelle sei mal ein kleines Rätsel erlaubt: Wenn alle Welt die alte N7 Garde für tot gehalten hat, woher wusste er dann, dass sie noch lebten und vor allem wo er sie finden konnte? Kleiner Denkanstoß ;)

      Zu Kangs Verhalten sei mal Folgendes erwähnt: Die Fünf Weisen wissen über seine Herkunft und Vergangenheit bestens Bescheid. Ebenso ist ihnen die Verschwörung innerhalb der Weltregierung bekannt, die durch den Verlust von Saurian ihr Ende gefunden hat und bis zum damaligen Generalkommandanten reichte (der in absehbarer Zeit übrigens noch mal eine Rolle spielen wird). Saurian war der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen, weil er der einzige in der Marine war, der ursprünglich fürs Syndikat gearbeitet hat. Alle anderen wurden über ihn lediglich geschmiert und gekauft. Durch diesen ließen sich ja auch Isamu und Hobbs auf das Syndikat ein (letzterer bestach schließlich auch den damaligen Generalkommandanten).
      Die Fünf Weisen wissen mittlerweile wie weitreichend die damalige Verschwörung gewesen ist. Deswegen ziehen sie hier den Schwanz ein. Damit will ich vor allem eines hervorheben: Dass Privatarmeen oftmals am dickeren Hebel sitzen können und die Regierung gegen diese ab einem gewissen Punkt nicht mehr viel ausrichten kann, wenn sie sie zu lange haben machen lassen ohne großartig zu intervenieren. Kang hat die Fünf hier einfach fest an den Eiern gepackt. Offiziell, und auch inoffiziell (dazu während der Handlung mehr) sind sie auch weiterhin die höchste Instanz der Welt. Es ist die Arroganz von Kang, die ich hier besonders hervorheben wollte, was mir ja auch scheinbar bestens gelungen ist. Was Kangs Zukunft betrifft möchte ich nur noch eines sagen ... "Zorn der Götter". Mehr sei dazu erst mal nicht mehr gesagt ^^

      Zu Evelyn will ich nur das Eine sagen: Mit einer deiner aufgeführten Schilderungen liegst du (fast) goldrichtig. Mit der anderen eher weniger. Ansonsten gelobe ich hier erst mal Schweigen, verspreche für den nächsten Arc aber bereits Aufklärung ^^

      Abschließend möchte ich dir für dein ausführliches Feedback danken, das mir sehr geholfen hat und mich bei gewissen Dingen auch bestätigt hat. Ich hoffe natürlich jetzt, dass die kommenden Arcs zufriedenstellender ausfallen werden, wobei ich davon eigentlich schon fast überzeugt bin. Auf die kommenden Handlungen, insbesondere des nächsten und "drittnächsten" Arcs, freue ich persönlich mich wirklich schon sehr :)

      PS: Die Dead-Twins dienen mir übrigens als reiner Sidekick. Mit Logik brauch man hier gar nicht erst versuchen heranzugehen :'D
      Wobei ich euch auch hier eine kleine Hintergrundgeschichte liefern werde, die aber eben wirklich klein bleibt und wohl auch nur in Form einer Erzählung, keines Flashbacks, abgehandelt wird ;)

      PPS: Für etwaige Fehler entschuldige ich mich schon mal im Voraus. Fehlerfreies Schreiben ist mit Smartphone nicht ganz so einfach ^^
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“

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