Menschenjagd (Bo)

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    • Kapitel 101 - Der Abgrund

      Schon etwas länger her, dass mich ein Kapitel dermaßen in spekulative Hochstimmung versetzt hat ^.^ .
      Der Kommentar könnte wohl etwas länger werden. 8-)

      Beginnen wir mit dem ersten Abschnitt und Dr. Irit Waldmannstraut, sowie ihrer in diesem Arc ganz neu auftauchenden Patientin, Dr. Clementine Coulomb. Erstaunlicherweise kam mir ihr Name sehr bekannt vor und eine kurze Recherche bestätigte den Verdacht. Sie ist Mercedes alte Mentorin aus PS, welche es aus dem Nobelviertel von PS irgendwie in Harleys Dienste verschlagen hat.

      Wenn wir schon beim >Sie< sind, diese Wort findet sehr häufige Verwendung, für sehr viel unterschiedliche Personen(kreise). Zunächst natürlich als Anrede zwischen den beiden Damen, so weit Normal.
      Dann gibt es >Sie< in der Mehrzahl, um die sich Dr. Coulomb kümmern muss und deswegen die Insel nicht verlassen kann. Da Clementine eine Ärztin ist, wird es wohl um ihre Patienten gehen und da ich kaum glaube, dass Harleys direkte Untergebene in einem dermaßen schlechten gesundheitlichen Zustand sind, sodass sich jemand um sie kümmre muss, werden wohl die mehr oder minder freiwillig arbeitenden Inselbewohner gemeint sein. Sowohl die im Schloss, aber besonders die in den Mienen. Sie Arbeiten alle für Harley und dadurch macht er Gewinn, wenn diese weiter und mehr Arbeiten können, macht er mehr Gewinn, weswegen Clementine >>seine geldgebärende Maschinerie am Laufen<< hält und ihr Tod ein Verlustgeschäft für ihn wäre.
      Womit wir zur letzten >Sie< kommen, Clementines Traumprinzessin, die Person welche sie so sehr vermisst, dass sie in jeder Sitzung eine prominente Rolle einnimmt, der Traum ihrer schlaflosen Nächte. Wer könnte diese Person nur sein … *grins... jemand, der gerade sowieso sehr dringend einen Arzt braucht vielleicht :whistling: ? Denn ich denke kaum, dass du zufällig auf eine bereits mehr oder minder bekannte Person zurückgegriffen hast. Ich stelle die in meinen Augen fast sichere These auf, dass es sich bei dieser >Sie< um Mercedes handelt :evil: . Clementine scheint diese >Sie< nicht nur zu vermissen, die ganze Unterhaltung wirkt so als wären sich die beiden Damen sicher, das Clementine nie wieder auf diese Person treffen wird und so weit Clementine über Mercedes Schicksal Informiert sein dürfte, kann man von dieser Vermutung ausgehen. Wir wissen zwar nicht ganz genau was passiert ist, nachdem Emil vom HD erschossen wurde, aber dass Mercedes letztlich, in welchem Zustand auch immer, auf dessen/einem Schiff gelandet ist, dürfte sicher sein. Dadurch würde ein weiteres zusammentreffen von Mercedes und Clementine, auch in Hinblick auf Informationen über Mercedes Vergangenheit, nochmal interessant werden. Einzig und allein diese Beatrix, welche in Kapitel 74 kurz Erwähnung findet, könnte Mercedes den Platz als Clementines Traumprinzessin noch streitig machen, aber für sie würde ich eher einen anderen Platz in deinem FF sehen. ^.^

      Zu Bemerken bleibt noch, dass sich Dr. Waldmannstraut sehr sicher ist, dass dies Harleys letzte Party wird. Zwar begründet sie es vor allem damit, dass er sein Spiel mit der Macht nicht ewig gewinnen kann. Allerdings würde ich ihr durchaus zutrauen, dass sie mehr darüber weiß, was auf der Insel abläuft, Stichwort >Grüner König< und Cal.

      Bevor ich es vergesse, die ganze Situation der Sitzung hast du ziemlich gut und glaubhaft dargestellt. Zwar habe ich etwas Psychologie in meinem Studium nur auf dem Nebengleis mitbekommen, aber es passt ziemlich gut mit meinen Vorstellungen zu seiner solchen Sitzung zusammen. :thumbup:

      Im nächsten Abschnitt erfahren wir dann, dass Godzilla Brakes wirklich auf einer Beerdigung ist, wie Lionel Roars gegenüber Lorelei behauptet hat. Dazu hat er auch zwei weitere Agenten seiner Abteilung mitgenommen, welche sich aber nicht gerade sehr andächtig verhalten. Allerdings ist dies bei der CP-0 Einheit der wilden Tiere auch weniger verwunderlich. Zu Grabe getragen wird übrigens einer ihrer alten Kollegen, Boudelair das »Bollwerks von Gavroche«. Der gebrochenen Schädel und die anderen Verletzungen aus seinem Kampf gegen O'Mara, waren wohl zu viel, um erfolgreich gegen Mulligan bestehen zu können. Wir erfahren noch ein paar Kleinigkeiten über ihn und seine Vergangenheit, die sein Ableben noch weniger bedauerlich erscheinen lassen, als es ohnehin schon ist. Dabei finde ich es besonders Unterhaltend, wie die Sätze von Lazare von Jurgen passend, aber doch mit einer völlig anderen Bedeutung beendet werden :thumbup: .

      Im letzten Abschnitt kehren wir wieder ins Schloss zurück, wo sich die Ereignisse zwar in eine Richtung entwickeln, welche ich ungefähr erahnt habe, aber sicher nicht unter Beteiligung genau dieser Personen.

      Im Besonderen meine ich hier Moira Graham, deren Auftritt ich einfach nur Loben muss :thumbsup: . Sie schafft es ohne Probleme Harley die Show zu stehlen und in ihrer freundlich manipulativen Art, mit ihm auf einer Stufe zustehen. Harley hätte so einen Auftritt, in Verbindung mit der Umsetzung seiner Interessen, sicher auch hinbekommen, wobei er wohl weniger auf die schlemmende Unschuld, als auf die Kavaliernummer gesetzt hätte. Ich weiß nicht wieso, aber derzeit ähneln sich meine Bilder von deiner Moria und Vexors Eris, zumindest was ihr aussehen und auftreten angeht. Wenn ich mich recht entsinne, wird sie Charakterlich dann doch etwas mehr in Dalias Richtung gehen, zumindest habe ich die Andeutungen bei den Horizontkommentaren so verstanden. Da mir dort aber sowohl Eris als auch Daliha sehr gut gefallen, bin ich umso gespannter darauf wie ich Moria entwickelt. ^.^

      Viel schwieriger ist da schon die Frage auf wessen Seite sie steht oder wohl eher, welche Interessen sie in der ganzen Sache hat. Sie sorgt zwar dafür, dass Luca und Flint ihre Waffen bekommen, wodurch sich besonders Luca wohl viel besser verteidigen kann. Aber gleichzeitig schickt sie auch ihren Bruder auf Seiten der Gegner in den Kampf, wobei man hier auch ein >>vermeintlich<< einfügen könnte. :whistling:

      Das Shrimati Gamisha und Moria sich kennen oder zumindest wissen wer der Andere ist, könnte auch noch eine tiefere Bedeutung haben. Die beiden sind Töchter höherer Familien, genauso wie Lorelei und wenn ich genau nachdenke, auch noch einige andere Frauen deines FF, Luca, Clementine und wer weiß noch. Egal zurück zum Thema, derzeit würde ich weniger davon ausgehen, dass Moria ebenfalls eine Agentin von Lorelei ist, da sie Shrimati fragt, was sie vorhat und von einer notgedrungenen Bekanntschaft spricht. Aber ausschließen würde ich es nicht, vielleicht ist die Leviataneinheit ja ein Zusammenschluss der reichen Töchter, denen sonst langweilig wäre. ;) Jedenfalls denke ich, dass ihre Bekanntschaft noch wichtig werden wird.

      Auch Sol entschließt sich viel früher als ich erwartet habe, zu einer Teilnahme auf Seiten von Flint und Co. Interessant ist hierbei weniger ihre Wahl der Seite, sonder ihre Worte zu Coppola, dass sie Tod nichts mehr Wert wäre. Bei Piraten war es bis jetzt relativ egal, ob sie Lebendig oder Tod abgeliefert werden, vielleicht gab es bei Toten einen geringen Wertverlust. Allerdings sagt sie hier ganz klar, dass sie Tod nichts mehr Wert ist, also könnte sie einen ähnlichen Steckbrief wie Sanji haben. Zusätzlich ist ihr, ihr eigener Tod lieber, als bei der Marine zu landen, bzw. danach bei dem, der ihr KG vermutlich beeinflusst hat. Alles sehr interessant und sicher noch wichtig. Man sollte vielleicht noch bemerken, dass sie bis jetzt noch nicht ihre Pistole zurückerhalten hat.

      Neben Cathal Donoghue möchte sich nun auch Finley Dwight-Bronson an der Jagt beteiligen, womit die (Kopfgeld)Jäger mit einer Person in der Überzahl währen. Allerdings könnte man Morias Idee auch so verstehen, dass sie mehr als Konkurrenz zu Harleys KG auftreten sollen, wodurch es auch einen Kampf um die Beute geben könnte und das >vermeintlich< bei Cathal Donoghue sollte auch nicht vergessen werden. :D

      Wassili Goldfarn will anscheinend nicht selber Mitspielen, hat es aber schon geschafft Ondine einzufangen, weswegen man davon ausgehen kann, dass ihre Zugehörigkeit bereits allen Bekannt ist. Auch hier offenbart Moria als (vermeintliche) Antagonistin einen interessanten Zug und will sie schützen. Harley stimmt ihr mehr oder minder widerwillig zu und beauftragt Waterloo sie bei Dr. Waldmannstraut abzuliefern. Ob Ondine jetzt wirklich dort landet oder sich doch in die Gruft schleicht, bleibt noch abzuwarten. Allerdings stelle ich mir ein zusammentreffen der recht seltsamen Ondine mit der Psychologin doch sehr sehr interessant vor und wir wollen nicht vergessen, wer derzeit (noch) bei ihr ist :) . Ondine wird sicher von Miss... wie war nochmal ihr Name für Mercedes ?( , erzählen, irgendwie muss Clementine ja erfahren, dass ihre (wahrscheinliche) Traumprinzessin auf dieser Insel ist. Dr. Waldmannstraut hat auch einen Abschluss als Chirurgin... wir kennen da doch jemanden der dringend wieder zusammengeflickt werden muss ;) .

      Zum Schluss bleibt eigentlich nur noch zu Bemerken, dass sich auch weiterhin keiner Gedanken um Krill zu machen scheint. Weiterhin will ich es mal wieder nicht versäumen dich für deine bildgewaltige Darstellung der gesamten Situation zu Loben, einfach wieder sehr große Klasse. :thumbsup:

      So das wars von mir, mehr kann ich dein Kapitel nicht fleddern und ich glaube auch alles gefunden zu haben :) .
      Hoffentlich habe ich nicht alle anderen Kommentatoren derartig demotiviert, dass sie nicht mehr wissen was sie schreiben sollen :whistling: .
      Das nächste Kapitel wird sicher wieder sehr interessant werden, ganz egal an welchen Schauplatz du weitermachen wirst. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • In letzter Zeit ist es ja schlimm. Immer habe ich so wenig Zeit und muss meinen Kommentar aufschieben. Jetzt ist es endlich soweit.

      Dieses Mal war es ein Kapitel, welches ganz ohne Action auskommt. Dafür passieren viele Dinge, die teilweise zu gewissen Schlüssen anregen. Ich lasse mich jetzt mit Sicherheit nicht von qoii entmutigen, auch wenn es wahrscheinlich ist, wenn ich von Zeit zu Zeit auf ihn Bezug nehmen werde.

      Beginne tut dein Kapitel mit der Psychologin mit dem viel zu langen Namen. Ihre Patienten kam mir zu meiner Schande zwar irgendwo schon bekannt vor, aber ohne qoii hätte ich sie nicht zuordnen können.
      Ich finde, dass Irit als Psychologin gut getroffen wird. Zwar habe ich oftmals das Gefühl, dass ich lieber etwas zu einer spannenderen Front lesen würde, aber die Gespräche sind von dir super gemacht. Außerdem werden da von dir Informationen und Charaktervertiefungen geliefert, die auf jeden Fall wichtig sind.
      Was dieses Gespräch angeht, so hat qoii schon vieles besprochen. Zwei Sachen noch von mir dazu, bevor ich weitergehe. Erstmal finde ich die Person der Dr. Coulomb ziemlich faszinierend. Sie hat ja so einiges an Problemen, kein WUnder, dass sie bei Irit gelandet ist. Viel spannender finde ich jedoch, wieso sie jetzt Harleys Ärztin ist. Ich bin doch sehr gespannt, was seit PS mit ihr passiert ist, dass sie sich in ihrer aktuellen Lage befindet. Desweiteren kann ich mich qoii nur anschließen, was Irit betrifft. Sie ist mit Sicherheit mehr, als jetzt so an der Oberfläche zu erkennen ist. Mal sehen, ob du uns mal irgendwann hinter ihre Fassade sehen lässt und ob wir noch mehr über sie erfahren.

      Als nächstes sehen wir Godzilla Brakes, der zu Baudelaires Beerdiung gekommen ist. Dazu hat er noch einen Teil seiner Abteilung mitgenommen, die irgendwie fehl am Platz sind. Hier hast du gezeigt, wie gut du auch humorvolle Szenen verfassen kannst. Sei es die völlig übertriebene Predigt oder die Kommentare und Aktionen der anwesenden CP-0 Mitglieder. Ich weiß nicht, ob ich mich da jetzt auf etwas beziehe, was ich einfach nur falsch verstanden habe, aber ich bin über die Formulierung "[...] und kassierte eine monumentale Kopfnuss, die seinen Schädel spaltete." gestolpert. Falls das nur eine metaphorische Formulierung war, gut dann habe ich das falsch interpretiert, aber ansonsten bin ich schon wieder am spekulieren,w as es mit Bonobo Izrael auf sich hat. Er ist andauernd von seiner eigenen Hand. Da er ja nur begrenzt Hand zur Verfügung hat, gehe ich davon aus, dass er in irgendeiner Form sein Fleisch regenerieren muss. Von daher könnte ich mir sogar vorstellen, dass sein Kopf tatsächlich gespalten wurde. Er könnte von einer Teufelsfrucht gegessen haben, mit dem er Körperzellen erzeugen/regenerieren kann und so wäre seine Person etwas verständlicher. Ansonsten bin ich doch sehr gespannt, wie du das sonst lösen willst.

      Zurück zum dritten Abschnitt und dem nächsten zu langen Namen ;)
      Eine erste Hilfestellung kommt in Form von Moira, die genug Autorität besitzt, um das Spiel zu verändern. Jetzt haben die "Guten" Waffen und dazu noch Sol, auch wenn nicht klar ist, inwieweit letztere von Hilfe sein wird. Dafür sind auch noch mehr Champions dazu gekommen. Von daher sehe ich die Champions was Kampfkraft angeht nach wie vor klar im Vorteil. Allerdings muss das ja nichts heißen, vielleicht können sie ja fliehen.
      Krill ist nach wie vor - leider - nicht vorgekommen, dafür ist Ondine aufgetaucht. Was das jetzt bewirken wird, ich weiß es nicht.

      Insgesamt war das Kapitel wieder gut in jeder Hinsicht, auch wenn es kein Knallerkapitel wie Nr. 100 war. Aber das ist ja auch nicht nötig und würde auch gar nicht funktionieren.
      Grundsätzlich machst du sowieso alles, was du schreibst so spannend, dass man an allen Fronten weiter lesen will, von daher kannst du gar nichts falsch machen. Solange du möglichst alles auflöst kannst du von mir aus auch noch weitere Geheimnisse und neue Baustellen produzieren.
      Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und verabschiede mich bis dahin.
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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    • Kapitel 101 - Der Abgrund

      Ist schon mehr als eine Woche vergangen seit das Kapitel veröffentlicht wurde? Kann sein.
      Bedeutet das gleichzeitig, dass ich mit meinem Kapitel schon wieder hoffnungslos hinterherhinke? Klingt wahrscheinlich.
      Ist das die lahmste Einleitung meinerseits bisher? Sicherlich.

      Das Kapitel springt wieder zur Gruppe in Harleys Palast und ich muss an dieser Stelle sagen, dass die Sprünge zwischen den beiden großen Handlungssträngen allmählich doch ein wenig zu Lasten der Spannung gehen. Es ist jetzt noch keine fundamentale Schwäche, aber da wir im Palast doch mit einer hohen Frequenz an Charakteren zu tun haben, habe ich immer größere Schwierigkeiten mich da wieder in die Handlung wühlen, vor allem wenn es wie in diesem Kapitel wieder mit so vielen Namen los geht. Die wurden zwar alle bisher eingeführt, aber erscheinen mir streckenweise immer noch zu blaß.
      Ist alles noch nicht tragisch, aber ich wollte es an dieser Stelle schon einmal anmerken!

      Denn ansonsten hat mir das Kapitel wieder wunderbar zugesagt und mir vielleicht sogar eine Spur besser gefallen, als Kapitel 100. Ja richtig gelesen. Liegt daran, dass ich den Grünen König und seine nudistische Begleitung zwar unheimlich interessant finde, aber Moira einfach noch viel interessanter. Sie stiehlt nicht nur Harley, sondern auch DeBráz leicht die Show. Kann auch meine eigene Schwäche für Frauenfiguren dieser Art sein, denn qoii hat schon richtig angemerkt, dass sie wie eine Mischung der besten schlechten Eigenschaften von Ëris und Dahlia wirkt.
      Wenn wir schon von Harley sprechen, muss ich auch minimale Kritik anbringen. Er wirkt mir mittlerweile viel zu passiv und verliert mit den letzten Kapiteln deutlich an Glanz und zwar nicht im Sinne einer gelungenen Dekonstruktion seiner maskenhaften Scharade, sondern eher im Trommelfeuer der großen Namen und Figuren, die du mit in den Ring der (direkten und indirekten) Handlung dieses Arcs geworfen hat. Zumindest ist er für mich gerade die Figur, die mich am wenigsten in seinen Bahn ziehen kann, auch wenn man das vielleicht relativiert sehen muss, da die Geschichte um Harley - trotz großen Motors deiner FF - mich noch nie zu 100% einbeziehen konnte.
      Das klingt jetzt alles ziemlich hart, wenn man es so liest, aber ich denke du kannst nachvollziehen, was ich meine? Das hier ist alles Kritik auf einem unglaublich hohen Niveau!!

      Hingegen wunderbar und perfekt inszeniert war für mich wieder Irit. Machen wir beide mal ein Ranking unserer Frauenfiguren, bitte? Ich liebe sie allesamt!
      Psychologisch gesehen, sind diese Gespräche immer wieder ein Genuss und ich muss sagen, dass ich ohne qoii gar nicht auf den Bezug zu Mercedes gekommen wer, auch wenn er im Nachhinein natürlich absolut logisch und plausibel wirkt. Irgendwie war ich die ganze Zeit von einer sexuell, homoerotisch konnotierten Beziehung ausgegangen. Mal schauen vielleicht lag ich ja sogar richtig. Deine Andeutungen, dass Mercedes im kommenden Arc wieder in den Mittelpunkt rücken könnte, haben mit der Figur von Dr. Coloumb natürlich ein ganz anderes Gehaltlslevel erhalten.
      (Btw. Zufall oder nicht? Columban deBráz und Celestine Coulomb? Weird ideas Incoming...)

      Meine Spekulationsmühle steht in Punkt Godzilla (God als Abkürzung? Foreshadowing?^^) und der Handlung auf Princess Suie ein wenig still. Geht es nur darum, die Behemoth ein wenig weiter anzukurbeln und ihnen mehr Tiefe zu verleihen, oder hat die Einbindung des ganzen noch einen weiteren Zweck? Die CP0 war samt ihren Leitern nun geschlossen aktiv in diesem Arc, wenn auch ohne direkt-ersichtlichen Bezug zu Roßkosch, Harley oder deBráz. Ich lasse mich an dieser Front ein wenig überraschen und sage nur, dass mir die Charakterisierung von Dachsund, Izrael und Godzilla gefallen haben :)

      Kommen wir dann zum zweiten Höhepunkt des Kapitels, in Form von Moira Graham. Optisch volle Punktzahl, charakterlich klasse und von ihrem Motiven so greifbar wie Rauchschwaden in Orkanböen. Eine Verbindung über Shrimati zu Lorelei schließe ich im übrigen aus, da ich mir noch ziemlich sicher bin, dass sie im Auftrag Ulysses und in Hinblick auf O'Mara an Harleys kleiner Schnitzeljagd teilgenommen hat.
      Ob sie jetzt wirklich als Verbündete in dem perfiden Spiel auftritt, wage ich indes zu bezweifeln. Durchaus möglich, dass sie eine Möglichkeit zur Flucht/zum Sieg für die Kopfgeldjäger darstellt, aber sicherlich nur zu ihren Konditionen und nicht aus reiner Selbstlosigkeit.
      Sol und Cathal treten derweil als neue Spielfiguren ein und könnten damit die Karten neu mischen. Ich bin gespannt, wie sich das ganze nun im Festsaal entwickeln wird. Wird es gleich auf dem Tanzsaal zu einem Kreuzen der Schwerter und anderer Waffen kommen, oder wird man im Schloss verteilt, mit der Option zu entkommen? Da Harley ja überall Kameras bereitgestellt hat, wäre es durchaus denkbar, dass er diese Option bevorzugt, da ich es mir sonst ziemlich kompliziert vorstelle, die Kampfhandlungen auf dem engen Raum zu schildern. Ging mir mit Clockwork Orange und dem Vorplatz des Panthaemoniums bereits so.

      Ondine taucht wieder auf (hurray^^) und wird in meinen Augen immer noch das Zünglein an der Waage sein. Als Bedrohung scheint sie noch niemand wahrzunehmen und sie dürfte auch die Person sein, zu der die Mannschaft um Harley (insbesondere Carla, die mir in ihren kurzen Szenen übrigens wieder vortrefflich zugesagt hat^^) wohl am wenigsten, wenn überhaupt, Informationen gesammelt haben dürfte. Am Ende wird sie es sogar sein, die Moira ausschaltet oder auf ihre Seite zieht, wenn sie merkt, dass Monsieur LePoulpe in Gefahr schwebt. Dessen Fehlen verdutzt mich weniger. Rechne stark mit einem längeren Ausschnitt seinerseits in einem der nächsten Kapitel. Am Ende sogar von Rhys ordentlich zugerichtet? Würde mir zusagen!

      Ja trotz anfänglicher Kritik, die du bitte nicht überbewerten solltest, sondern nur ein paar "kritischere" Anmerkungen meinerseits war, bleibt der Arc weiterhin spannend und zeigt weiterhin, wie individuell und unterschiedlich du einen Arc inszenieren kannst. Weiter so, Hut ab und alles, was man noch wünschen kann! :)a

    • Kapitel 102

      So meine lieben Leser,

      ich habe keine Ahnung, warum das Kapitel diesmal so lange auf sich warten ließ. Habe ich die Zeit aus den Augen verloren? Fehlte es mir an Lust, Motivation oder Kreativität? War ich abgelenkt? Keine Ahnung. Jedenfalls geht es jetzt endlich mit Kapitel 102 weiter, welches den Titel "Die Schmerzen der Gottlosen" trägt. Ich hoffe, dass es euch zusagt. :)

      Die Kommentare vergesse ich natürlich auch nicht:
      qoii

      qoii schrieb:

      Schon etwas länger her, dass mich ein Kapitel dermaßen in spekulative Hochstimmung versetzt hat .
      Der Kommentar könnte wohl etwas länger werden.
      Da fühlt man sich glatt etwas geehrt.^^

      qoii schrieb:

      Beginnen wir mit dem ersten Abschnitt und Dr. Irit Waldmannstraut, sowie ihrer in diesem Arc ganz neu auftauchenden Patientin, Dr. Clementine Coulomb. Erstaunlicherweise kam mir ihr Name sehr bekannt vor und eine kurze Recherche bestätigte den Verdacht. Sie ist Mercedes alte Mentorin aus PS, welche es aus dem Nobelviertel von PS irgendwie in Harleys Dienste verschlagen hat.
      Tatsächlich wurde sie schon in Kapitel 14 erwähnt. Aber ich habe auch nicht erwartet, dass sich daran noch jemand erinnert. xD

      qoii schrieb:

      Wenn wir schon beim >Sie< sind, diese Wort findet sehr häufige Verwendung, für sehr viel unterschiedliche Personen(kreise). Zunächst natürlich als Anrede zwischen den beiden Damen, so weit Normal.
      Dann gibt es >Sie< in der Mehrzahl, um die sich Dr. Coulomb kümmern muss und deswegen die Insel nicht verlassen kann. Da Clementine eine Ärztin ist, wird es wohl um ihre Patienten gehen und da ich kaum glaube, dass Harleys direkte Untergebene in einem dermaßen schlechten gesundheitlichen Zustand sind, sodass sich jemand um sie kümmre muss, werden wohl die mehr oder minder freiwillig arbeitenden Inselbewohner gemeint sein. Sowohl die im Schloss, aber besonders die in den Mienen. Sie Arbeiten alle für Harley und dadurch macht er Gewinn, wenn diese weiter und mehr Arbeiten können, macht er mehr Gewinn, weswegen Clementine >>seine geldgebärende Maschinerie am Laufen<< hält und ihr Tod ein Verlustgeschäft für ihn wäre.
      Womit wir zur letzten >Sie< kommen, Clementines Traumprinzessin, die Person welche sie so sehr vermisst, dass sie in jeder Sitzung eine prominente Rolle einnimmt, der Traum ihrer schlaflosen Nächte. Wer könnte diese Person nur sein … *grins... jemand, der gerade sowieso sehr dringend einen Arzt braucht vielleicht ? Denn ich denke kaum, dass du zufällig auf eine bereits mehr oder minder bekannte Person zurückgegriffen hast. Ich stelle die in meinen Augen fast sichere These auf, dass es sich bei dieser >Sie< um Mercedes handelt . Clementine scheint diese >Sie< nicht nur zu vermissen, die ganze Unterhaltung wirkt so als wären sich die beiden Damen sicher, das Clementine nie wieder auf diese Person treffen wird und so weit Clementine über Mercedes Schicksal Informiert sein dürfte, kann man von dieser Vermutung ausgehen. Wir wissen zwar nicht ganz genau was passiert ist, nachdem Emil vom HD erschossen wurde, aber dass Mercedes letztlich, in welchem Zustand auch immer, auf dessen/einem Schiff gelandet ist, dürfte sicher sein. Dadurch würde ein weiteres zusammentreffen von Mercedes und Clementine, auch in Hinblick auf Informationen über Mercedes Vergangenheit, nochmal interessant werden. Einzig und allein diese Beatrix, welche in Kapitel 74 kurz Erwähnung findet, könnte Mercedes den Platz als Clementines Traumprinzessin noch streitig machen, aber für sie würde ich eher einen anderen Platz in deinem FF sehen.
      Dürfte ich fragen, welchen Platz zu für Beatrix erwartest? Würde mich mal interessieren, ob du hier tatsächlich richtig liegst. Dann ernenne ich dich offiziell zum Pantokrator des FF-Bereichs.^^ (Bitte per geheimniswahrender PN xD)

      Ansonsten kann ich vielen deiner Spekulationen nur zustimmen. Auch wenn ich mich zu dem kompletten Teil um die Traumprinzessin noch enthalten muss, kann ich schon sagen: Der Punkt mit den Minenarbeitern ist korrekt. Man merkt hoffentlich, dass ich langsam anfange, dass Verwirrspiel um die Geschäfte Harleys zu entwirren, ja? Schreibt mir das irgendwer gut, bitte? xD

      Oh, und dass das "Sie" so oft vorkommt, liegt wohl an der recht hohen Frequenz von weiblichen Figuren in meiner FF. Schätze ich mal.^^

      qoii schrieb:

      Zu Bemerken bleibt noch, dass sich Dr. Waldmannstraut sehr sicher ist, dass dies Harleys letzte Party wird. Zwar begründet sie es vor allem damit, dass er sein Spiel mit der Macht nicht ewig gewinnen kann. Allerdings würde ich ihr durchaus zutrauen, dass sie mehr darüber weiß, was auf der Insel abläuft, Stichwort >Grüner König< und Cal.
      Die Psychiaterin ist definitiv tiefer in die momentanen Verwicklungen auf der Insel verstrickt. Mehr darf ich an dieser Stelle noch nicht verraten. ;)

      qoii schrieb:

      Bevor ich es vergesse, die ganze Situation der Sitzung hast du ziemlich gut und glaubhaft dargestellt. Zwar habe ich etwas Psychologie in meinem Studium nur auf dem Nebengleis mitbekommen, aber es passt ziemlich gut mit meinen Vorstellungen zu seiner solchen Sitzung zusammen.
      Ich habe mich hier hauptsächlich auf eine "klassische" Vorstellung von einer therapeutischen Sitzung gestützt. Einfach, weil viele tiefergreifende Methoden viel zu öde zum Schreiben werden. Ich habe jedenfalls auch meinen Spaß an diesen Szenen, da mir die ganze Atmosphäre um das Büro und Dr. Waldmannstraut sehr gut gefällt. Freut mich also, dass es dir zusagt. :)

      qoii schrieb:

      Im nächsten Abschnitt erfahren wir dann, dass Godzilla Brakes wirklich auf einer Beerdigung ist, wie Lionel Roars gegenüber Lorelei behauptet hat. Dazu hat er auch zwei weitere Agenten seiner Abteilung mitgenommen, welche sich aber nicht gerade sehr andächtig verhalten. Allerdings ist dies bei der CP-0 Einheit der wilden Tiere auch weniger verwunderlich. Zu Grabe getragen wird übrigens einer ihrer alten Kollegen, Boudelair das »Bollwerks von Gavroche«. Der gebrochenen Schädel und die anderen Verletzungen aus seinem Kampf gegen O'Mara, waren wohl zu viel, um erfolgreich gegen Mulligan bestehen zu können. Wir erfahren noch ein paar Kleinigkeiten über ihn und seine Vergangenheit, die sein Ableben noch weniger bedauerlich erscheinen lassen, als es ohnehin schon ist. Dabei finde ich es besonders Unterhaltend, wie die Sätze von Lazare von Jurgen passend, aber doch mit einer völlig anderen Bedeutung beendet werden .
      Ja, hier konnte ich mal etwas Humor unterbringen. Kommt immerhin auch nicht so oft vor. Die Behemoth-Einheit bietet sich da recht gut an.^^

      qoii schrieb:

      Im letzten Abschnitt kehren wir wieder ins Schloss zurück, wo sich die Ereignisse zwar in eine Richtung entwickeln, welche ich ungefähr erahnt habe, aber sicher nicht unter Beteiligung genau dieser Personen.
      Und doch ist nicht absehbar, wie alles endet. Oder? ;)

      qoii schrieb:

      Im Besonderen meine ich hier Moira Graham, deren Auftritt ich einfach nur Loben muss . Sie schafft es ohne Probleme Harley die Show zu stehlen und in ihrer freundlich manipulativen Art, mit ihm auf einer Stufe zustehen. Harley hätte so einen Auftritt, in Verbindung mit der Umsetzung seiner Interessen, sicher auch hinbekommen, wobei er wohl weniger auf die schlemmende Unschuld, als auf die Kavaliernummer gesetzt hätte. Ich weiß nicht wieso, aber derzeit ähneln sich meine Bilder von deiner Moria und Vexors Eris, zumindest was ihr aussehen und auftreten angeht. Wenn ich mich recht entsinne, wird sie Charakterlich dann doch etwas mehr in Dalias Richtung gehen, zumindest habe ich die Andeutungen bei den Horizontkommentaren so verstanden. Da mir dort aber sowohl Eris als auch Daliha sehr gut gefallen, bin ich umso gespannter darauf wie ich Moria entwickelt.
      Wobei sich die Ähnlichkeit zu Eris doch schrittweise legen wird. Spätestens wenn Graham stärker aktiv wird, dann werden sich die Unterschiede klar zeigen. Was ich damit genau meine, verrate ich nicht. Aber soviel vorab: Graham und Harley sind trotz ähnlichen Auftretens grundverschieden.

      qoii schrieb:

      Viel schwieriger ist da schon die Frage auf wessen Seite sie steht oder wohl eher, welche Interessen sie in der ganzen Sache hat. Sie sorgt zwar dafür, dass Luca und Flint ihre Waffen bekommen, wodurch sich besonders Luca wohl viel besser verteidigen kann. Aber gleichzeitig schickt sie auch ihren Bruder auf Seiten der Gegner in den Kampf, wobei man hier auch ein >>vermeintlich<< einfügen könnte.
      Alle reden immer von Ondine als Wild Card, ich finde Cathal verdient diesen Titel aber mittlerweile ebenso. Du hast es richtig erkannt: Er steht auf Seiten seiner Schwester, aber auf wessen Seite steht sie. Bzw. auf wessen Seite steht denn nun Ulysses, der ja beide nach Szcenia Sorovo schickte? Alles Fragen, die noch nicht geklärt wurden. Es bleibt also spannend. Hoffe ich.^^

      qoii schrieb:

      Das Shrimati Gamisha und Moria sich kennen oder zumindest wissen wer der Andere ist, könnte auch noch eine tiefere Bedeutung haben. Die beiden sind Töchter höherer Familien, genauso wie Lorelei und wenn ich genau nachdenke, auch noch einige andere Frauen deines FF, Luca, Clementine und wer weiß noch. Egal zurück zum Thema, derzeit würde ich weniger davon ausgehen, dass Moria ebenfalls eine Agentin von Lorelei ist, da sie Shrimati fragt, was sie vorhat und von einer notgedrungenen Bekanntschaft spricht. Aber ausschließen würde ich es nicht, vielleicht ist die Leviataneinheit ja ein Zusammenschluss der reichen Töchter, denen sonst langweilig wäre. Jedenfalls denke ich, dass ihre Bekanntschaft noch wichtig werden wird.
      Die beiden kennen sich tatsächlich aufgrund des Reichtums und der Stellung ihrer Familien, wobei "kennen" hier wirklich im Sinne von "waren sich der Existenz der jeweils anderen bewusst" zu verstehen ist. Reiche und berühmte Leute kennen sich ja irgendwie immer untereinander. xD

      qoii schrieb:

      Auch Sol entschließt sich viel früher als ich erwartet habe, zu einer Teilnahme auf Seiten von Flint und Co. Interessant ist hierbei weniger ihre Wahl der Seite, sonder ihre Worte zu Coppola, dass sie Tod nichts mehr Wert wäre. Bei Piraten war es bis jetzt relativ egal, ob sie Lebendig oder Tod abgeliefert werden, vielleicht gab es bei Toten einen geringen Wertverlust. Allerdings sagt sie hier ganz klar, dass sie Tod nichts mehr Wert ist, also könnte sie einen ähnlichen Steckbrief wie Sanji haben. Zusätzlich ist ihr, ihr eigener Tod lieber, als bei der Marine zu landen, bzw. danach bei dem, der ihr KG vermutlich beeinflusst hat. Alles sehr interessant und sicher noch wichtig. Man sollte vielleicht noch bemerken, dass sie bis jetzt noch nicht ihre Pistole zurückerhalten hat.
      Sol habe ich schon ziemlich mysteriös angelegt, stimmt schon. Mal sehen, ob ihr im Verlauf des Arcs noch vor der Auflösung durch mich hinter ihr Geheimnis kommt. Ich werde Hinweise geben. Möge das Rennen beginnen. ;)

      qoii schrieb:

      Neben Cathal Donoghue möchte sich nun auch Finley Dwight-Bronson an der Jagt beteiligen, womit die (Kopfgeld)Jäger mit einer Person in der Überzahl währen. Allerdings könnte man Morias Idee auch so verstehen, dass sie mehr als Konkurrenz zu Harleys KG auftreten sollen, wodurch es auch einen Kampf um die Beute geben könnte und das >vermeintlich< bei Cathal Donoghue sollte auch nicht vergessen werden.
      Richtig. Einen wirklichen Vorteil hat Moiras Einfall den Jägern nicht gegeben. Was ihr Verhalten halt undurchschaubar macht. Sie hat beide Seiten gewissermaßen verstärkt. Zumindest oberflächlich gesehen. Schwierig, schwierig.^^

      qoii schrieb:

      Wassili Goldfarn will anscheinend nicht selber Mitspielen, hat es aber schon geschafft Ondine einzufangen, weswegen man davon ausgehen kann, dass ihre Zugehörigkeit bereits allen Bekannt ist. Auch hier offenbart Moria als (vermeintliche) Antagonistin einen interessanten Zug und will sie schützen. Harley stimmt ihr mehr oder minder widerwillig zu und beauftragt Waterloo sie bei Dr. Waldmannstraut abzuliefern. Ob Ondine jetzt wirklich dort landet oder sich doch in die Gruft schleicht, bleibt noch abzuwarten. Allerdings stelle ich mir ein zusammentreffen der recht seltsamen Ondine mit der Psychologin doch sehr sehr interessant vor und wir wollen nicht vergessen, wer derzeit (noch) bei ihr ist . Ondine wird sicher von Miss... wie war nochmal ihr Name für Mercedes , erzählen, irgendwie muss Clementine ja erfahren, dass ihre (wahrscheinliche) Traumprinzessin auf dieser Insel ist. Dr. Waldmannstraut hat auch einen Abschluss als Chirurgin... wir kennen da doch jemanden der dringend wieder zusammengeflickt werden muss .
      Ich denke auch, dass ein Treffen zwischen Ondine und Dr. Irit Waldmannstraut sehr interessant werden dürfte. Was folgen wird, wäre dann wieder eine andere Sache. ;)

      Moiras Verhalten gegenüber Ondine ist hier gleich mal der erste Verweis auf ihren Charakter, der sich doch klar von Harley oder auch Eris abgrenzt. Als erstes Beispiel.^^

      qoii schrieb:

      Zum Schluss bleibt eigentlich nur noch zu Bemerken, dass sich auch weiterhin keiner Gedanken um Krill zu machen scheint. Weiterhin will ich es mal wieder nicht versäumen dich für deine bildgewaltige Darstellung der gesamten Situation zu Loben, einfach wieder sehr große Klasse.
      Naja, hat ja jeder genug eigene Probleme. Zumal Krill der wohl einzige Charakter in Flints Team war, der auf sich allein aufpassen kann. Zumindest vermeintlich. xD

      qoii schrieb:

      So das wars von mir, mehr kann ich dein Kapitel nicht fleddern und ich glaube auch alles gefunden zu haben .
      Hoffentlich habe ich nicht alle anderen Kommentatoren derartig demotiviert, dass sie nicht mehr wissen was sie schreiben sollen .
      Das nächste Kapitel wird sicher wieder sehr interessant werden, ganz egal an welchen Schauplatz du weitermachen wirst.
      Vielen Dank für den Kommentar und das Lob. :)
      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Beginne tut dein Kapitel mit der Psychologin mit dem viel zu langen Namen. Ihre Patienten kam mir zu meiner Schande zwar irgendwo schon bekannt vor, aber ohne qoii hätte ich sie nicht zuordnen können.
      Ich finde, dass Irit als Psychologin gut getroffen wird. Zwar habe ich oftmals das Gefühl, dass ich lieber etwas zu einer spannenderen Front lesen würde, aber die Gespräche sind von dir super gemacht. Außerdem werden da von dir Informationen und Charaktervertiefungen geliefert, die auf jeden Fall wichtig sind.
      Was dieses Gespräch angeht, so hat qoii schon vieles besprochen. Zwei Sachen noch von mir dazu, bevor ich weitergehe. Erstmal finde ich die Person der Dr. Coulomb ziemlich faszinierend. Sie hat ja so einiges an Problemen, kein WUnder, dass sie bei Irit gelandet ist. Viel spannender finde ich jedoch, wieso sie jetzt Harleys Ärztin ist. Ich bin doch sehr gespannt, was seit PS mit ihr passiert ist, dass sie sich in ihrer aktuellen Lage befindet. Desweiteren kann ich mich qoii nur anschließen, was Irit betrifft. Sie ist mit Sicherheit mehr, als jetzt so an der Oberfläche zu erkennen ist. Mal sehen, ob du uns mal irgendwann hinter ihre Fassade sehen lässt und ob wir noch mehr über sie erfahren.
      Clementines Geschichte wird noch in diesem Arc thematisiert werden, das kann ich schon versprechen. Zu Irit muss ich mich hingegen komplett enthalten, wobei eure Ideen allesamt schon ziemlich cool sind.^^

      Eldrail schrieb:

      Als nächstes sehen wir Godzilla Brakes, der zu Baudelaires Beerdiung gekommen ist. Dazu hat er noch einen Teil seiner Abteilung mitgenommen, die irgendwie fehl am Platz sind. Hier hast du gezeigt, wie gut du auch humorvolle Szenen verfassen kannst. Sei es die völlig übertriebene Predigt oder die Kommentare und Aktionen der anwesenden CP-0 Mitglieder. Ich weiß nicht, ob ich mich da jetzt auf etwas beziehe, was ich einfach nur falsch verstanden habe, aber ich bin über die Formulierung "[...] und kassierte eine monumentale Kopfnuss, die seinen Schädel spaltete." gestolpert. Falls das nur eine metaphorische Formulierung war, gut dann habe ich das falsch interpretiert, aber ansonsten bin ich schon wieder am spekulieren,w as es mit Bonobo Izrael auf sich hat. Er ist andauernd von seiner eigenen Hand. Da er ja nur begrenzt Hand zur Verfügung hat, gehe ich davon aus, dass er in irgendeiner Form sein Fleisch regenerieren muss. Von daher könnte ich mir sogar vorstellen, dass sein Kopf tatsächlich gespalten wurde. Er könnte von einer Teufelsfrucht gegessen haben, mit dem er Körperzellen erzeugen/regenerieren kann und so wäre seine Person etwas verständlicher. Ansonsten bin ich doch sehr gespannt, wie du das sonst lösen willst.
      Hurra, ich habe mich mit dem Humor nicht in die Nesseln gesetzt. Solche Szenen sind schließlich eher nicht mein Spezialgebiet.^^
      Izrael Bonobo ist definitiv ein Unikat in meiner FF und sehr, sehr merkwürdig. Gebe ich zu. Allerdings wird es für sein Verhalten und seine…Physis eine gute Erklärung geben, auch wenn er dadurch nicht weniger seltsam erscheinen wird. Und ja, das "Schädel spalten" kann durchaus wörtlich genommen werden. ;)

      Eldrail schrieb:

      Zurück zum dritten Abschnitt und dem nächsten zu langen Namen
      Eine erste Hilfestellung kommt in Form von Moira, die genug Autorität besitzt, um das Spiel zu verändern. Jetzt haben die "Guten" Waffen und dazu noch Sol, auch wenn nicht klar ist, inwieweit letztere von Hilfe sein wird. Dafür sind auch noch mehr Champions dazu gekommen. Von daher sehe ich die Champions was Kampfkraft angeht nach wie vor klar im Vorteil. Allerdings muss das ja nichts heißen, vielleicht können sie ja fliehen.
      Krill ist nach wie vor - leider - nicht vorgekommen, dafür ist Ondine aufgetaucht. Was das jetzt bewirken wird, ich weiß es nicht.
      Wer weiß schon, was Ondine überhaupt bewirkt? Eigentlich macht sie direkt nie etwas, und doch hätten sich Callaghan und Krill wegen ihr bereits einmal fast gegenseitig umgelegt. Das Mädchen sollte man nicht unterschätzen.^^

      Eldrail schrieb:

      Insgesamt war das Kapitel wieder gut in jeder Hinsicht, auch wenn es kein Knallerkapitel wie Nr. 100 war. Aber das ist ja auch nicht nötig und würde auch gar nicht funktionieren.
      Grundsätzlich machst du sowieso alles, was du schreibst so spannend, dass man an allen Fronten weiter lesen will, von daher kannst du gar nichts falsch machen. Solange du möglichst alles auflöst kannst du von mir aus auch noch weitere Geheimnisse und neue Baustellen produzieren.
      Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und verabschiede mich bis dahin.
      Vielen Dank. Momentan macht mich das Hin und Her zwischen den Fronten zwar etwas kirre, aber das wird schon. Kann ja nicht jeder Arc wieder der andere sein, nech? xD
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Ist schon mehr als eine Woche vergangen seit das Kapitel veröffentlicht wurde? Kann sein.
      Bedeutet das gleichzeitig, dass ich mit meinem Kapitel schon wieder hoffnungslos hinterherhinke? Klingt wahrscheinlich.
      Ist das die lahmste Einleitung meinerseits bisher? Sicherlich.
      Nehme ich das so hin? Natürlich.

      Vexor schrieb:

      Das Kapitel springt wieder zur Gruppe in Harleys Palast und ich muss an dieser Stelle sagen, dass die Sprünge zwischen den beiden großen Handlungssträngen allmählich doch ein wenig zu Lasten der Spannung gehen. Es ist jetzt noch keine fundamentale Schwäche, aber da wir im Palast doch mit einer hohen Frequenz an Charakteren zu tun haben, habe ich immer größere Schwierigkeiten mich da wieder in die Handlung wühlen, vor allem wenn es wie in diesem Kapitel wieder mit so vielen Namen los geht. Die wurden zwar alle bisher eingeführt, aber erscheinen mir streckenweise immer noch zu blaß.
      Ist alles noch nicht tragisch, aber ich wollte es an dieser Stelle schon einmal anmerken!
      Deshalb habe ich in diesem Kapitel endlich "die Spreu vom Weizen" im Palast getrennt. Nun geht es an dieser Stelle wirklich nur noch um das Spiel und die Zuschauer, sprich Moira, Harley und dessen Bande. Ich habe bei der Konstruktion des Arcs nämlich durchaus mit Ermüdungserscheinungen gerechnet und zumindest bis zum aktuellen Stand in Kauf genommen, da mir die parallele Handlung im Schloss Roßkosch und die Taiga zu gut gefiel, um sie anders zu gestalten. Tatsächlich sind wir nach meiner bisherigen und wie immer viel zu löchrigen Planung ungefähr bei der Hälfte des Arcs angekommen (40-50 Kapitel habe ich anberaumt) und steuern damit auf das Finale zu. In großen Schritten, aber immerhin.^^

      Vexor schrieb:

      Denn ansonsten hat mir das Kapitel wieder wunderbar zugesagt und mir vielleicht sogar eine Spur besser gefallen, als Kapitel 100. Ja richtig gelesen. Liegt daran, dass ich den Grünen König und seine nudistische Begleitung zwar unheimlich interessant finde, aber Moira einfach noch viel interessanter. Sie stiehlt nicht nur Harley, sondern auch DeBráz leicht die Show. Kann auch meine eigene Schwäche für Frauenfiguren dieser Art sein, denn qoii hat schon richtig angemerkt, dass sie wie eine Mischung der besten schlechten Eigenschaften von Ëris und Dahlia wirkt.
      Wenn wir schon von Harley sprechen, muss ich auch minimale Kritik anbringen. Er wirkt mir mittlerweile viel zu passiv und verliert mit den letzten Kapiteln deutlich an Glanz und zwar nicht im Sinne einer gelungenen Dekonstruktion seiner maskenhaften Scharade, sondern eher im Trommelfeuer der großen Namen und Figuren, die du mit in den Ring der (direkten und indirekten) Handlung dieses Arcs geworfen hat. Zumindest ist er für mich gerade die Figur, die mich am wenigsten in seinen Bahn ziehen kann, auch wenn man das vielleicht relativiert sehen muss, da die Geschichte um Harley - trotz großen Motors deiner FF - mich noch nie zu 100% einbeziehen konnte.
      Das klingt jetzt alles ziemlich hart, wenn man es so liest, aber ich denke du kannst nachvollziehen, was ich meine? Das hier ist alles Kritik auf einem unglaublich hohen Niveau!!
      Harley verliert in Szenen dieser Arc natürlich an Präsenz, aber daran kann ich auch nur schlecht etwas ändern. Er hatte seine großen Auftritte und -wie du sagst- jetzt muss ich andere Figuren mit Farbe ausfüllen, die bisher zu blass waren. Aber keine Sorge: Harley wird wieder erstarken, ebenso wie seine Komplizen. Diese zeitweise Phase im Hintergrund ist mit der Teilung und Positionierung der wichtigen Charaktere vorbei. Denn in seinem Umfeld sind jetzt "nur" noch Moira, seine Leute und Goldfarn. Genug Platz also für ihn, um zu glänzen und zu strahlen.^^

      Vexor schrieb:

      Hingegen wunderbar und perfekt inszeniert war für mich wieder Irit. Machen wir beide mal ein Ranking unserer Frauenfiguren, bitte? Ich liebe sie allesamt!
      Psychologisch gesehen, sind diese Gespräche immer wieder ein Genuss und ich muss sagen, dass ich ohne qoii gar nicht auf den Bezug zu Mercedes gekommen wer, auch wenn er im Nachhinein natürlich absolut logisch und plausibel wirkt. Irgendwie war ich die ganze Zeit von einer sexuell, homoerotisch konnotierten Beziehung ausgegangen. Mal schauen vielleicht lag ich ja sogar richtig. Deine Andeutungen, dass Mercedes im kommenden Arc wieder in den Mittelpunkt rücken könnte, haben mit der Figur von Dr. Coloumb natürlich ein ganz anderes Gehaltlslevel erhalten.
      (Btw. Zufall oder nicht? Columban deBráz und Celestine Coulomb? Weird ideas Incoming…)
      Wer ist Celestine? Und ja, Zufall. xD
      Zu dieser Front möchte ich noch gar nicht so viel sagen, aber Clementines Geschichte ist ein nicht unwichtiger Baustein in der Geschichte und wird den letzten Arc rückwirkend etwas runder machen.

      Vexor schrieb:

      Meine Spekulationsmühle steht in Punkt Godzilla (God als Abkürzung? Foreshadowing?^^) und der Handlung auf Princess Suie ein wenig still. Geht es nur darum, die Behemoth ein wenig weiter anzukurbeln und ihnen mehr Tiefe zu verleihen, oder hat die Einbindung des ganzen noch einen weiteren Zweck? Die CP0 war samt ihren Leitern nun geschlossen aktiv in diesem Arc, wenn auch ohne direkt-ersichtlichen Bezug zu Roßkosch, Harley oder deBráz. Ich lasse mich an dieser Front ein wenig überraschen und sage nur, dass mir die Charakterisierung von Dachsund, Izrael und Godzilla gefallen haben
      Ich antworte mal mit: Ja. Die CP0-Einheiten werden integriert, weil sie wichtiger werden. Klar leiste ich jetzt auch viel Personalisierungsarbeit, aber zumindest der Schwenk nach PS dient nicht nur dazu, Godzilla & Co. wieder ins Gedächtnis zu rufen. Wie direkt der Bezug am Ende der laufenden Handlung ist oder eher künftige Ereignisse vorbereitet, lasse ich wiederum offen. Ich gemeiner Schuft.^^

      Vexor schrieb:

      Kommen wir dann zum zweiten Höhepunkt des Kapitels, in Form von Moira Graham. Optisch volle Punktzahl, charakterlich klasse und von ihrem Motiven so greifbar wie Rauchschwaden in Orkanböen. Eine Verbindung über Shrimati zu Lorelei schließe ich im übrigen aus, da ich mir noch ziemlich sicher bin, dass sie im Auftrag Ulysses und in Hinblick auf O'Mara an Harleys kleiner Schnitzeljagd teilgenommen hat.
      Ob sie jetzt wirklich als Verbündete in dem perfiden Spiel auftritt, wage ich indes zu bezweifeln. Durchaus möglich, dass sie eine Möglichkeit zur Flucht/zum Sieg für die Kopfgeldjäger darstellt, aber sicherlich nur zu ihren Konditionen und nicht aus reiner Selbstlosigkeit.
      Sol und Cathal treten derweil als neue Spielfiguren ein und könnten damit die Karten neu mischen. Ich bin gespannt, wie sich das ganze nun im Festsaal entwickeln wird. Wird es gleich auf dem Tanzsaal zu einem Kreuzen der Schwerter und anderer Waffen kommen, oder wird man im Schloss verteilt, mit der Option zu entkommen? Da Harley ja überall Kameras bereitgestellt hat, wäre es durchaus denkbar, dass er diese Option bevorzugt, da ich es mir sonst ziemlich kompliziert vorstelle, die Kampfhandlungen auf dem engen Raum zu schildern. Ging mir mit Clockwork Orange und dem Vorplatz des Panthaemoniums bereits so.
      Moira und Cathal sind als Statthalter für Ulysses anwesend und nehmen damit die Rolle von Etein und Mulligan aus vergangenen Arcs ein. Gleichzeitig greifen sie aber wesentlich tiefer in die Handlung ein als die anderen beiden zuvor, in Form von Moiras Regeländerung ja bereits jetzt. Ihre Ziele werde ich wohl erst auflösen, wenn ich die Geschäfte um Ulysses alias Limerick offenlege. Aber das wird noch in diesem Arc geschehen. Also durchhalten.^^

      Das "Partyspiel" wird in der Krypta unterhalb des Ballsaals abgehalten werden, also sind Harley und seine Gäste vor den Kampfhandlungen in Sicherheit. Die Kameras übertragen das Geschehen aus dem Untergeschoss ins Schloss.

      Vexor schrieb:

      Ondine taucht wieder auf (hurray^^) und wird in meinen Augen immer noch das Zünglein an der Waage sein. Als Bedrohung scheint sie noch niemand wahrzunehmen und sie dürfte auch die Person sein, zu der die Mannschaft um Harley (insbesondere Carla, die mir in ihren kurzen Szenen übrigens wieder vortrefflich zugesagt hat^^) wohl am wenigsten, wenn überhaupt, Informationen gesammelt haben dürfte. Am Ende wird sie es sogar sein, die Moira ausschaltet oder auf ihre Seite zieht, wenn sie merkt, dass Monsieur LePoulpe in Gefahr schwebt. Dessen Fehlen verdutzt mich weniger. Rechne stark mit einem längeren Ausschnitt seinerseits in einem der nächsten Kapitel. Am Ende sogar von Rhys ordentlich zugerichtet? Würde mir zusagen!
      Ondine wird in diesem Arc noch etwas in den Fokus rücken und für seinen Ausgang auch nicht unerheblich sein. Das Mädchen wird noch recht wichtig, dafür, dass ich sie ursprünglich gar nicht in diesen Arc eingeplant hatte. xD
      Zu Krills Verbleib enthalte ich mich, verweise jedoch auf das neueste Kapitel.

      Vexor schrieb:

      Ja trotz anfänglicher Kritik, die du bitte nicht überbewerten solltest, sondern nur ein paar "kritischere" Anmerkungen meinerseits war, bleibt der Arc weiterhin spannend und zeigt weiterhin, wie individuell und unterschiedlich du einen Arc inszenieren kannst. Weiter so, Hut ab und alles, was man noch wünschen kann! a
      Keine Sorge, ich kann dich verstehen. Viele der angesprochenen Punkte habe ich bereits im Vorfeld so erwartet, aber dieser Arc startete und entwickelte sich halt einfach langsamer als die vorherigen. Personen mussten vorgestellt, Bindungen beleuchtet und Charaktere positioniert werden. Der zweite Teil der Saga wird nun an Fahrt aufnehmen und von den Vorbereitungen profitieren, hoffe ich. Danke für die ehrlichen Worte. :)


    • Kapitel 102 - Die Schmerzen der Gottlosen

      Damit Eldrail hier auch seinen Kommentar verfassen kann, setzte ich mich mal schnell an meinen. ;)

      So ergiebig das letzte Kapitel im Bereich der Spekulationen und Vermutungen war, so arm erscheint mir dieses. Zumindest finde ich so gut wie nichts, dies bedeutet aber keinesfalls, dass es ein schlechtes Kapitel ist, es gibt einfach nur sehr viel direkte nicht zu interpretierende Handlung. :)

      Es beginnt mit einem Ausflug in Krills... nennen wir es mal Unterbewusstsein, wo er seinem Vater gegenübertritt oder doch er der Erinnerung seines Vater, dem Schatten den sein Vater noch immer auf sein Gemüt/Seele/Leben wirft. Mal wieder schwer in verständliche Worte zu fassen, was ich in dieser Szene sehe... jedenfalls wieder sehr psychologisch das Ganze. Im allgemeinen geht es wohl darum, welchen Einfluss sein Vater bzw. die Erinnerungen an ihn immer noch auf Krills Leben, Wirken und Denken hat.

      Während Krill in den tiefen seines Bewusstseins treibt, wird er von Rhys durch die Gänge des Schlosses geschleift. Dieser informiert dabei den Schlossherr oder einen seiner Untergebenen über seinen Fang, weswegen es nicht mehr verwundert, dass Harley Krill bei seinem großen Auftritt nicht vermisst. Von der ganzen Situation scheint Rhys nicht begeistert zu sein, ähnlich wie Coppola im Ballsaal, aber Geld ist Geld. Besonders wenn man solche Familienprobleme hat, wie sie sich hier am der Teleschnecke andeuten, wobei das Problem scheint eher seine Frau zu sein... bleiben wir fair aus seiner Sicht scheint das Problem seine Frau zu sein. Wir wissen schließlich nicht, wie er zu Hause ist und wenn er sich dort so ähnlich verhält wie hier, dürfte wohl eher er das Problem sein. ;)

      Jedenfalls scheint Krill die Pause durch das Gespräch dazu genutzt zu haben, sich irgendeine Art von Waffe zu besorgen, nachdem er sich zuvor selbst aus einen Handschellen befreit hat. Da sein Katana noch immer in der Garderobe liegen dürfte, muss er sich eine andere Art von Waffe besorgt haben die Rhys in solche Panik versetzt. Aber wer weiß was es so alles im Schloss gibt und Wasser sollte man bei einem Fischmenschen auch nie vergessen. :)

      Derweil scheint Mercedes (fürs erste) dauerhaft aus dem Spiel genommen zu sein, was Cal an den Rand der Verzweiflung bringt oder wohl eher weit darüber hinaus. Er versucht DeBráz zu vernichten, der sich aber trotz allem sehr gut gegen ihn behaupten kann. Im Prinzip zerfleischen sie sich gegenseitig, wobei bei DeBráz in weiten Teilen nicht von Fleisch die Rede sein kann ;) . Währenddessen kommt heraus, dass DeBráz wirklich über die Ereignisse in Compeyson Bescheid weiß und anscheinend die ganze Zeit diese Bestie befreien wollte. Zumindest deute ich seine Begeisterung am Ende so. Es wird auch wieder Cals /Ignatius Kind erwähnt und wir können uns mittlerweile fast sicher sein, dass damit nicht gemeint war, dass Mercedes Schwanger ist. Gerande kommt mir die Spontane Idee, das DeBráz mit Kind vielleicht die Bestie von Compeyson gemeint haben könnte. Keine Ahnung warum.

      Hmm mehr finde ich gerade nicht, weswegen ich schon Schluss mache, mehr beim nächsten Mal. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 102 - Die Schmerzen der Gottlosen

      Ich schiebe eines voraus: Mit dem heutigen Kapitel konntest du mich wieder voll abholen. Soll ich aufhören? Nein, lieber nicht.

      Zu Beginn dürfen wir in Krills verschachtelte Gehirnwindungen eintauchen, denn so interpretiere ich das ganze. Ich würde das ganze psychologisch auch etwas anders deuten und zwar nicht, dass sein Vater in ihm lebendig ist, sondern Krill ihn in sich lebendig hält. Ist vielleicht nur ein marginaler, aber in meinen Augen eklatanter Unterschied.
      Er wird damit irgendwie nicht abgeschlossen haben oder andere Probleme quälen ihn in dem Bezug, aber ich sehe es eher so, dass die lebendige Erinnerung an seinen sterbenden Vater eher eine Art Martyrium oder Selbstgeißelung Krills ist, die er sich selbst auferlegt hat.
      Sein Vater scheint aber auch kein netter und umgänglicher Zeitgenosse gewesen zu sein, sodass es natürlich auch sein könnte, dass die rachsüchtige Seele und die Erinnerungen vergangenen Schmerzes noch immer durch Krills Köpflein spukt. Egal, was es ist...der Einblick war auf jeden Fall sehr interessant.

      Rhys hingegen scheint auch nicht den Preis für den besten Vater zu gewinnen, wenn seine "Probleme" auch weniger traditionelles Japan-Ehrgefühl, sondern Beziehungsdrama des 21. Jahrhunderts rufen, wenn man mobbende Kinder, inkompetente Lehrerinnen und mit Tennislehrern vögelende Ehefrauen dazu zählen möchte. Wenn gleich Rhys Arbeit als semiprofessioneller Auftragskiller bestimmt auch irgendwie in dieses Bild eingeordnet werden könnte.
      Seine Unaufmerksamkeit hingegen ist beinahe schon comic relief in Anbetracht der großen Töne, die er zuvor gespuckt hat, aber mal schauen wie weit Krill ohne Waffe tatsächlich kommt. Der Kampf ist bestimmt noch nicht vorbei, außer du hast noch einen "besseren" Gegner für Rhys, respektive Krill parat.

      An der anderen Front haben wir dann Callaghan vs. DeBráz und mich haben die Beschreibungen des Chitin-Monsters auf jeden Fall verzückt. Warum das? Ich hülle mich in Schweigen, aber auf jeden Fall sehr anschaulich beschrieben.
      Mercedes nimmst du zerfetzt aus dem Spiel, was natürlich etwas schade ist, da ihr kämpferischer Input im letzten Arc auch schon etwas auf Eis gelegen ist, aber manchmal erfordert die Story solche Opfer eben und Mercedes muss ja noch nicht aus dem Spiel sein. Ich denke da an mystische Selbstheilungskräfte kleiner Roboter, die sie zusammenflicken. Ihre Hilfe könnte sowohl im Wald als auch im Schloss dringend gebraucht werden.
      Barghest vs. Hundertfüßler, Sozio- vs. Psychopath, Monster vs. Monster. Aus den Andeutungen des grünen Königs werde ich zwar wenig schlau, da du ja im vorletzten Kommentar geschrieben hast, dass Ignatius nicht Callaghan ist, sofern ich das richtig verstanden habe, weswegen ich mich immer noch frage, worauf unser Menschenfresser denn jetzt referiert? Wieder fällt das Kind und ich muss sagen, dass ich qoiis Ansatz eigentlich ganz gut fand. Sozusagen ihr "Baby", ihr gemeinsames inneres Ich, welches DeBráz ja völlig embracen zu scheint. Wäre durchaus eine Möglichkeit. Callaghan fürchtet sich vor der Bestie von Compeyson, schließt sie weg, greift nur im Notfall auf sie zurück, während DeBráz Mensch gewordenes Monster ist. Erinnert mich an die "Problematik" des Golems meiner Geschichte. Auf jeden Fall eine Passage, die mich ein wenig zum spekulieren angeregt hat und zudem auch noch schön zu lesen war.

      Insgesamt lockeres Kapitel, welches mir aber sehr zugesagt hat. Gerne und Bald mehr davon, bitte!

    • Kapitel 103 - 109

      Kapitel 103 - Wenn die Welt im Feuer endet

      Die Welt endete in goldenem Feuer. Flammen, die wie Lilien aus dem eiskalten Boden sprossen und die schwarzen Kruzifixe der verfluchten Taiga in läuternde Asche verwandelten, fluteten den Nachthimmel und brannten sich in die Sterne ein. Brodelnd, kochend, dampfend beugte sich das Eis der aus den Tiefen der Erde hervorquellenden Sonne und zerschmolz zu giftigem Quecksilber, das sich zu blasenschlagenden Inseln im Meer aus peitschendem Magma zusammenschloss.
      Callaghan verlor das Gleichgewicht und stürzte in die rotbrennende Leere. Er spürte das Fleisch von seinen Knochen abperlen und roch die süßliche Fäulnis kokelnden Haares. Das rauschende, schäumende Knistern und Rasseln des Feuersturms lärmte wie eintausend tosende Brandungen um sein fieberndes Haupt, bis plötzlich Stille war. Schweißgebadet öffnete er die Augen. Aus dem nunmehr erkaltenden Fegefeuer entstieg eine schwarze, abgehungerte Gestalt, die seinen Namen rief. Rauchig und verzweifelt bettete sie jeden Laut auf ein Gebet, als wolle sie die Gnade eines wütenden Gottes erflehen. Selbstverloren ließ Callaghan seinen schwarzen, glanzlosen Blick an sich herunter sinken und besah sich seine Hände, die wundgeschlagen und rotüberströmt pochten. Der metallische Geschmack von Blut zirkulierte in seinem trockenen Rachen, sein Herz trommelte gegen die Wände seiner starken, stechenden Brust.
      Wieder rief die fremde Präsenz seinen Namen, noch eindringlicher als zuvor und floss ihm wie eine zähe Flüssigkeit entgegen. Er wollte jäh zurückweichen, doch seine Füße versanken im sich schwarzfärbenden Schlamm der gefrierenden Lavafluten. Strampelt wollte sich der Schwarzhaarige befreien, als die träge Masse mit einem Schrei über ihm niederbrach und seinen Geist in Eiseskälte tauchte.
      »Callaghan!«

      Japsend wurde sich der Hüne seiner Selbst gewahr. Die schwarzen, schattenumwucherten Pranken wichen stumpfen Fingerkuppen, blutzerfetzte Reißzähne krochen hinter menschliche Lippen zurück. Wie ein Neugeborenes stieß der Kopfgeldjäger entfesselte, hallende Schreie aus und wischte sich die Lachen roten Schleims aus dem erschütterten Gesicht. Wo wer er? Die halbtote Missgeburt kauerte still gackernd im Schnee und linste diabolisch zu ihm empor, eine erneute Salve der Bestie erwartend, die jedoch ausblieb. Callaghan hatte die Kontrolle zurückerlangt.
      »Cal!«, echote die leitende Stimme aus dem Flammenmeer in seinem Rücken und ließ ihn schlagartig herumfahren, wo er die sterblichen Überreste einer Wasserleiche erblickte, die O’Maras Gesicht trug. Das blonde Haar triefte dunkel und nass in die blassblaue Stirn des erbärmlich dreinschauenden Mannes, der sich aufgedunsen, frierend und triefend durch das Refugium schleppte und direkt neben Mercedes’ Leiche in den blutgetränkten Schnee fallen ließ.
      »Sie lebt! Sie atmet!…schwach! Aber sie lebt!«, schrie der Blondkopf aus Leibeskräften, als wolle er Callaghan in der Realität halten.
      »Nein!«, hauchte der Schwarzhaarige bestimmt, sich wieder dem halb zu Tode geprügelten Columban DeBráz zuwenden, der seine letzten Zuckungen zu einem gehässigen Gelächter kanalisierte.
      »Tod und Verderben!«, keifte er aus seinen aufgeplatzten, unter Eiter und Magensaft glitzernden Lippen, »Tu es, Ignatius! Befreie dich!«
      Ein gewaltiges Zittern okkupierte die zum Bersten gespannten Muskelstränge des hünenhaften Kopfgeldjägers, aus denen noch immer die schwärzesten Fluten wie Fliegenschwärme strömten und seinen Verstand umschwirrten. Zerrissen von Gefühlen unerträglicher Trauer und allmächtigen Zorns, zerrte ihn sein Körper in den Untergang. Doch seine naive Hoffnung, Mercedes möge Leben, zog ihn ins Licht. Hoffnung. Konnte Callaghan hoffen? Hatte er jemals hoffen können, ohne die unweigerlichen Konsequenzen seiner idealistischen Trugschlüsse spüren zu müssen? Nie hatte ihm Hoffnung mehr als herzbrechenden Schmerz eingebracht, und doch verfiel er ihr wie einer heißblütigen Geliebten oder einem ansteckenden Virus. Die Hoffnung nistete gleich einer Krankheit in seinem Leib, denn sie beschwor Mercedes in ihm herauf - atmend, lebend…lächelnd.
      Die alles verschlingenden Feuer in seinen Augen verglimmten zu den grauen Kohlen seiner flimmernden Pupillen und die schwarzen Schatten schlängelten sich wie verschreckte Muränen in seine Poren zurück. Die Bestie war besänftigt - zum Ärgernis ihrer Nemesis.
      »Nein!«, grollte die gottlose Stimme des Grünen Königs wutschäumend, »Nein!«
      Callaghan spürte den stechenden Schmerz in seiner Brust, noch bevor DeBráz das stumpfe Messer zur Gänze zwischen den Rippen versenkt hatte. Nur eine Fleischwunde, doch die Qual war enorm.
      »Störrische Kreatur!«, fauchte der Verwachsene und warf den angeschlagenen Kopfgeldjäger hinüber, sich aus dessen Gewalt befreiend. »Die ersten Siegel sind bereits gelöst! Du wirst dein Kind in die Arme schließen! Shub-al’Coza wird kommen!«
      Callaghan achtete nicht mehr auf ihn. Stöhnend, aber beherzt riss er sich die Klinge aus dem Oberkörper, warf sie DeBráz vor die Füße und marschierte leicht humpelnd zu seinen Gefährten. Über diese gleichgültige Missachtung seiner Präsenz verfiel der Grüne König, Herr seines eigenen Wahnsinns, in unbändige Raserei. Tobsüchtig spie er Galle und Blut und Gift aus, während er unkontrolliert schrie:
      »Callaghan! Callaghan! Du bist auserkoren! Deine Lenden geben dieser Welt die Erleuchtung! Beuge dich deinem Schicksal, du gottverdammtes Monstrum! Bekreuzige dich vor mir, deinem König! CALLAGHAN!!«

      »Wir müssen die Blutung stoppen«, ignorierte O’Mara den tobsüchtigen Anfall des missgebürtigen Irren vollkommen, was Callaghan ihm gleichtat. Unwirsch beobachtete er O’Mara, dessen käsig-blasse Hand sich ruhelos an Mercedes’ straffem Schenkel hinauf in ihre Scham vortastete.
      »O’Mara?!«, brummte Callaghan schroff und ungeduldig, Mercedes kaum zu erahnenden Herzschlag mit jeder verstreichenden Sekunde schneller schwinden fühlend.
      »Moment«, mahnte der Blonde verzweifelt und sichtlich mitgenommen. Seine aufquellende Haut glänzte bläulich und nass wie das Schuppenkleid einer anorektischen Meerjungfrau. Callaghan warf ihm nur einen nicht zu deutenden Blick zu, just bevor sich eines der Scharniere in Mercedes Bein zischend auftat und ein Sammelsurium von Spritzen und bunt schillernden Fläschchen offenbarte. O’Mara zeigte sich erleichtert, bevor er ernst erklärte:
      »Wir müssen die Blutung stoppen. Such nach einer rot-gelben Flüssigkeit, die…«

      Columban DeBráz besah sich das blasphemische Treiben der Ungläubigen aus der Ferne, noch immer von schier entsetzlicher Wut geplagt und doch nicht enthemmt genug, um die Frevler sofort zu bestrafen. Die Muskeln seines geschundenen, missgestalteten Hungerleibes anspannend und ekelerregende knackende Laute es seinen verschobenen Knochen und geschwollenen Gelenken treibend, bündelte er seinen Zorn und wandelte ihn in Rachsucht. Seine Zeit würde kommen, Ignatius würde kommen. Und mit ihm Shub-al’Coza.
      »Fürchte es«, raunte er bösartig, dann donnerte sein Organ durch die gehäuteten Wände seines blutenden Refugiums:
      »Isebel! Isebel!!«
      Herabrieselnden Pulverschnees gleich sank ein Vorhang weißer Wolkenschleier durch die Rinnen und Ritzen des grausigen Forts und manifestierte sich als nackte, schwerverletzte Precious Armonika vor Columban DeBráz’ blutverkrusteten Krüppelfüßen. Ihre linke Gesichtshälfte leuchtete in einem geschwollenen, verdorbenen Grün, ihr rechtes Auge hatte Form, Farbe und Größe einer überreifen Pflaume angenommen und aus ihrem linken Unterarm ragte ein gesplitterter Knochen. Devot kniete sich die weißhaarige Schönheit vor ihren Herren, ohne auch nur die Zähne zusammenzubeißen. Sie schien taub für die schreienden Schmerzen, die jede Zelle ihres Körpers aufzucken ließen.
      »Isebel, geschlagen durch des Hungers Trieb«, fistelte DeBráz in einer pervertierten Mischung aus sadistischer Erregung und kontrolliertem Ärger, als er seine Sklavin an der schluckenden Kehle auf die Beine zog. »Es ist nicht an den Huren, die Reiter zu umgarnen! Götzenweib!«
      Armonika röchelte ihren Lebensodem wie ein Tier in die stinkende, blutverklebte Hand ihres Meisters, der den Druck auf ihren Hals effizienter als jede Maschine verstärkte, bis das Gesicht der Weißhäutigen zu erschlaffen drohte. Grob ließ er sie in das Eis fallen, wo sie hustend und japsend zu seinen bloßen, dreckigen Zehen kauerte und sie untertänigst küsste. Um Vergebung bat für ihre Sünde und sich dankbar zeigte für seine Milde.

      »Sie wird krampfen«, murmelte O’Mara düster, während er konzentriert die Spritze aufzog, »Das ist das Gift der Glutbauch-Lilie. In konzentrierter Form dickt es das Blut und du verreckst binnen weniger Stunden jämmerlich. In dieser Mischung jedoch…« Vorsichtig trennte der Kopfgeldjäger Spritze und Ampulle voneinander. »…könnte es die Blutung lange genug stoppen, um sie zu retten. Aber Gift bleibt Gift. Die Krampfanfälle werden heftig und wenn du sie nicht stark genug festhältst, reißt die Wunde noch tiefer ein. Dann war’s das. Bereit?«
      Mit der ganzen Wucht, Kraft und Schwere seines durchtrainierten Körpers fixierte Callaghan Mercedes auf dem Boden. »Tu es.«
      Ein Atemzug, ein Seufzer, dann setzte O’Mara die Spritze an und verlor das Vertrauen, welches seine Ausführungen zuvor hatten vermuten lassen. Praxis und Theorie waren für das Genie seit jeher wie verzankte Schwestern gewesen. Zittrig pumpte O’Mara das rotgelbe Gift direkt in die offene Bauchwunde seiner Gefährtin und musste unter wässrigen Augen mitansehen, wie sich ihr Körper ähnlich einer verängstigten Stute aufbäumte. Spastisch und epileptisch blitzten ihre Glieder, das bunte Farbenspiel ihrer Augen wich einem entrückten Weiß, das sich unter dem Tanzen ihrer elektrisierten Lider blutrosa eintrübte. Callaghan musste alle Kraft aufwenden, die der Kampf gegen das Monster ihm gelassen hatte, um sie auf Erden zu halten und nicht an den Himmel zu verlieren.
      Inmitten dieses Chaos trafen sich ihre Blicke. Columban DeBráz, Wahnsinniger und Mörder ganzer Erblinien, entschwebte in den weichen Armen flockiger Wolkenstürme den aus den Fugen reißenden Wällen seines selbsterbauten Refugiums. Kaleidoskopisch wütende Schneisen aus Wolkenwasser und Schnee wirbelten um den Todeskampf der Mercedes Delacroix, über dem Callaghans Nemesis verletzt, aber lebendig um Aufmerksamkeit heischte. Der Schwarzhaarige fletschte die blutbesudelten Zähne zum Abschied und DeBráz erwiderte den Gruß mit einem schiefen, abscheulichen Grinsen in dem Wissen, dass das Ende nahe war. Als sich die weiße Hölle gelegt und die Dunkelheit sich ihren Thron zurückerobert hatte, waren DeBráz und seine getreue Dienerin verschwunden, Mercedes hatte sich dem giftigen Heilmittel gefügt und O’Mara sackte wassererbrechend in sich zusammen.

      »Elysion« (Krypta), Schloss Roßkosch

      »Scheiße-Scheiße-Scheiße-Scheiße!«
      Luca stolperte dem klackend-hallenden Echo ihrer eigenen wirren Schritte durch die endlosen Gänge und Gassen der weißgoldenen Krypta nach, ohne sich umzusehen oder sich ihre grenzenlose Hoffnungslosigkeit eingestehen zu wollen. Schon wieder war sie allein, gehetzt von Harleys eigens für diese Treibjagd eingeschifften Terriern.
      In einer unscheinbaren Nische, die sie sich laut Inschrift mit dem eingestaubten Gerippe des ehrenwerten Bischofs Anjatov teilte, überdachte sie ihre Situation und die Möglichkeiten, welche jene in Aussicht stellte. Überraschenderweise strahlten diese in ein einseitiges Spektrum von »Flüchten und Sterben« über »Ergeben und Sterben« bis »Kämpfen und Sterben« aus. Von dieser Flut an Gelegenheiten überwältigt, sank die Blonde in den Totenstaub der Gruft und zerzauste sich das ohnehin längst aus der Form geratene Haar. Ihr erst kürzlich wiedererstarktes Herz raste gegen das entzündete Faserzeug ihrer brennenden Brust und nahm ihr jeden ansatzweise vernünftigen Gedankengang ab, um ihn zu zerkauen, auszuspucken und als Wulst aus schrägen Ideen und haltlosen Fantasien zurückzugeben. Plötzlich erschien Luca gar der Gedanke verlockend, Harleys zuvor unterbreitetes Angebot doch noch anzunehmen und sich in die Vitrine vergoldeter Träume und silberner Eroberungen einzureihen, die der Hausherr mit Spucke und Eitelkeit tagtäglich und allnächtlich auf Hochglanz polierte. Aber vermutlich hätte ihr Ego ohnehin das Glas gesprengt, warf Luca in ihren eigenen Verstand ein. Kurz darauf hörte sie Schritte nebst des Gemäuers und erstarrte, ihre silbrig schimmernde Martinsschwalbe fest im Griff.
      Wie ein Hai schoss sie punktgenau aus ihrem Versteck und setzte das Rapier gegen eine bibbernde Kehle, welche unter dem verängstigten Gesicht eines Unschuldigen angstvoll vibrierte. Beruhigt zog die Blondine den zu Tode Erschrockenen in ihre Nische und bedeutete ihm Stille. Zwar hatte sie keinerlei Interesse an seinem Leben, das dem ihren sicher kaum Unterstützung geben könnte, doch empfand sie durchaus Mitleid mit den erbarmungswürdigen Opfern dieser perfiden Scharade Harley’scher Sehnsüchte.
      Diese dutzenden Männer und Frauen, welche von Harley unterjocht, in Ketten gelegt und in die Minen verbannt worden waren, wo sie geschuftet und sich Cholera und Milzbrand eingefangen hatten, nur um jetzt als Trostpreis in diesem abscheulichen Spiel verscherbelt zu werden. Fünf Millionen Berry für jeden der armen Inselbewohner, die in die Krypta geworfen worden waren, um mehr Leben und Trubel auf die Bildschirme zu zaubern.
      »Meine Frau…meine Tochter…«, schluchzte der hilflose Minenarbeiter tränenbitter, »…mein…«
      »Psst!«, zischte Luca und horchte nach einer plötzlich durch den Gang wabernden Präsenz. Sie konnte sich ihre Eingebung nicht erklären, doch hörte sie in den Alkoven ihres Geistes das Echo eines schlagenden Herzens, als sei es ihr eigenes.
      »Ist es so falsch, so falsch~!«, gurrte wenig später eine schnarrende, schiefe Mädchenstimme glucksend, »Ein Mädel zu sein, jung~ und r-r-rein~! Zu sehnen sich-, nach 'nem feinen Stich-! Und verliebt-oh-verliebt zu sein~?«
      Effie Rappaport untermalte ihr persönliches kleines Karaoke-Spiel mittels ihres gewaltigen, rotschwarzen Ōdachi, dessen dunkelschimmernde Klinge sie Funken schlagend an der weißgoldenen Wand schliff, während sie trällernd durch die Krypta flanierte.
      »Kommt raus, kommt rau~s. Ich weiß, dass ihr hier seid. Putt-Putt-Pu…Buh!«
      Verschreckt stieß Luca einen spitzen Schrei aus, als die riesigen indigoblauen Augen der Kopfgeldjägerin plötzlich wie die Augen Gottes in ihre Nische linsten, um die Klinge ihres langen Schwertes folgen zu lassen. Im Affekt wich Luca zurück, packte den unschuldigen Versklavten Harleys und benutzte ihn als menschlichen Schutzschild. Sein Gesicht verzog sich zu einem tiefen, stummen Schrei, als das Ōdachi sein Herz durchbohrte und Luca seinen zuckenden Leib gegen Effie trat, um an beiden Körpern vorbei aus der Nische zu entkommen. Wie von Sinnen wischte sie sich das auf sie gespritzte Blut des unschuldigen Mannes aus ihrem Gesicht, während sie um mehrere Ecken stürzte, womöglich im Kreis rennend, und zu vergessen versuchte. Als sie nach gefühlten tausend Erkern und Gräberkisten aufsah, starrten sie jedoch erneut die zwei absurd großen, galaxieblauen Augen der Effie Rappaport an, welche sich amüsiert die kupferfarbenen und schwarzen Strähnen aus dem Gesicht pustete. Zynisch höhnte sie:
      »Das war böse. Oder brauchst du nur ganz dringend die fünf Mios?«
      »Leck mich«, ätzte Luca, obwohl sie eigentlich nur dachte: »Besser er als ich.« Dann setzte sie langsam einen Fuß zurück, um ihre erneute Flucht anzukurbeln. Sie machte sich keinerlei Illusionen, wie ein Kampf mit einer Frau verlaufen würde, die einst Callaghan, Krill und O’Mara einen Auftrag hatte stehlen können. Dieser Ruf allein brüllte Luca wie ein Löwe entgegen und ließ sie in Furcht zerrinnen, weshalb sie auch keinesfalls erpicht darauf war, eben jenen Ruf einer Prüfung zu unterziehen - und doch blieb ihr keine andere Wahl, denn als sie sich umwandte, grinste ihr eine zweite Effie zu.
      »Was zum Teufel?!«, hauchte Luca entsetzt, über ihrer Schulter die ursprüngliche Effie ins Auge fassend, um sich von der eigenen geistigen Gesundheit zu überzeugen. Zwei Effies, beide mit dem rotschwarzen Ōdachi bewaffnet, beide in das übergroße, nur knapp das Unterhöschen bedeckende Flanellhemd gehüllt, beide mit der selben schulterlangen, kupferfarben-schwarzen Strähnenfrisur geschlagen. Die vier riesenrunden, dunkelschattierten Indigo—Augen observierten jeden Schritt der Blonden, die sich zwischen den tödlichen Doppelgängerinnen eingekesselt fand und nichts tun konnte, als ein verzweifeltes Grinsen zu schmettern und sich dem Unvermeidlichen zu stellen.

      Götterstiege

      Speichel benetzte das fluffige Sahnetörtchen in unscheinbaren, klaren Tröpfchen, die wie frischer Morgentau von der geschmeidig herannahenden Zunge herabfielen und befeuchteten, was zuvor Dürre gewesen war. Das zuckersüße Gebäck erblühte wie eine Rose, als der bereits mit Sirup und Gelee verschmierte Mund zubiss, Knospen riss und marmeladenrote Blütenblätter erntete. Lächelnd bedachte Moira Graham die sie anstierende Carla mit einem gnädigen Blick, während sie die Süßspeise genoss.
      »Es ist köstlich«, bemerkte die Honigblonde mit einer Bodenständigkeit, die nur schwerlich mit ihrer royalen Ausstrahlung und der Aura quetschender Herrschsucht zu vereinen war. Carla lächelte falsch zurück, sich insgeheim der Frage stellend, die auch Lorca und Waterloo längst in Beschlag genommen hatte - Wo verschwanden die Berge von Zucker, die Miss Graham nun bereits zuhauf in sich hineingeschaufelt hatte? Nicht in ihren schlanken Hüften, nicht in einem diabetischen Koma. Neid keimte in den Dreien auf, doch nur Carla vermochte den Mund zu öffnen, ohne ihn preiszugeben:
      »Wir können mehr bringen lassen.« Klatschend befahl sie einen Pagen herbei, den die Schwanenblasse jedoch höflich ablehnte.
      »Nein, nein. Lassen Sie nur. Ich hole mir selbst etwas. Die Bewegung wird mir guttun. Ich bin jüngst ohnehin viel zu schlecht in Form…«, elaborierte sie und schlug -als wolle sie sich selbst und jeden Anwesenden gleich mit vom Gegenteil überzeugen- die glatten, schlanken, perfekten Beine übereinander. Eine unangenehme Stille trat auf diese Geste in den Reihen der goldenen Polstermöbel ein, welche Harley eigens für seine Freunde, Ehrengäste und natürlich sich selbst auf der Götterstiege hoch über dem Gewusel der Feiernden hatte zusammenschieben lassen. Mutig beendete der Hausherr schließlich höchstselbst das peinliche Schweigen, indem er feierlich verkündete:
      »Für meinen Geschmack sehen sie makellos aus, meine Schöne. Ein weißer Engel. Nicht, Wassili?«
      Wassili Goldfarn, sich den Schnauzer zwirbelnd und Moira mit den kleinen, verschmitzten Augen ausziehend, stimmte andächtig nickend mit ein. »Wie wahr, alter Knabe. Wie wahr. Ein Kunstwerk«, beteuerte er derart inbrünstig, als beschreibe er einen Kirchenaltar samt Muttergottesstatue und Engelsfresko.
      »Wie lieb«, warf Graham den Herren einen Knochen zu, bevor sie sich gen Carla ausrichtete und fragte:
      »Miss Griswold, sind Sie eine der Griswolds?«
      Carlas schwarzes Rabenklauenlächeln gefror zu einem missbilligenden Schmunzeln. »Ja.«
      »Tatsächlich? Aus ›Port Swank‹?«
      »Eben die.«
      Moira ließ sich, die hellbraunen Brauen andächtig erhebend, in den weichen Polsterstoff sinken. »Faszinierend! Wie auch immer. Mr. Waterloo!?«
      Von der brüsken Erwähnung seines Namens überwältigt, ertrank der Blauhaarige in seinem Glas Sodawasser.
      »J-ja?«, hustete er. Wie ein Reh vor der Flinte.
      »Würden Sie mich…«, sprach Graham in jener königlichen Vornehmheit, die weder ein »Nein« noch ein »Vielleicht« akzeptierte, »Würden Sie mich bitte zum Buffett geleiten? Ich bezweifle, dass ich den Weg finde. Mein Orientierungssinn ist eine Katastrophe.«
      Waterloo, der an die anderen Ufer verschwendete Gentlemen und Herzensbrecher, sprang rettend auf und bot der schönen Honigblonden seinen eifrigen Arm. »Ist mir eine Ehre.«
      Abschätzend beobachtete Valentine Harley, wie sich Moira Graham schwanengleich in den Gedärmen des Schlosses verlor, um ihr geleertes Silbertablett mit neuen zuckersüßen Leckereien zu beladen oder Gott weiß welche Ränke zu schmieden. Einen Moment zu lange haftete sein kalter Blick dabei auf ihrem apfelförmigen, sich verführerisch unter dem schwanenweißen Kleid abzeichnenden Gesäß, sodass er sich selbst zur Vorsicht gemahnen musste. Seine Schwäche waren schöne Frauen. Nicht, weil er ihnen verfiel, sondern weil er stets vorwegnahm, dass sie ihm erliegen würden.
      »Folge ihnen«, befahl er seinem hünenhaften Untergebenen Stagman kurzentschlossen und ernst, worauf sich der monströse Schwarze im Smoking wie ein dunkler Ritter in Bewegung setzte. Nur die weißen Schwingen der Moira Graham in die jadegrünen, seelenlosen Augen fassend.

      »Elysion« (Krypta)

      Geschickt wich Flint den bebenden Einschlägen des maschinenhaften Horst zu Tiefenberg-Kausitz aus, der seine Fäuste wie Kanonen in die Särge, Urnen und Gebeine schmetterte, ohne auch nur einen Gedanken an die Würde der Toten zu vergeuden. Artistisch nutzte Flint jedoch seinen schwarzen Kampfstab, um sich auf ihm zu einem gewaltigen Sprung abzustützen, der ihn auf eine hohe Urnenwand beförderte.
      »Friss Feuer!«, brüllte er energisch und entließ einen strudelnden Schwall darbender Flammen, die sich augenblicklich gierig über die Knochen der in ihrer Ruhe Gestörten hermachten, dem ergrauenden Rotblonden jedoch nicht einmal den mächtigen Koteletten-Schnauzbart verkohlten. Eichenfest empfing Horst die Feuersbrunst und nahm sie auf wie Pflanzen Sonnenlicht.
      »Verdammte Scheiße!«, fluchte Flint und kraxelte, über Knochen und Schädel hinweg, auf den morbiden Regalen davon.
      »Zwecklos«, ratterte die stählerne Stimme Horsts, der sich nur den roten Hemdkragen richtete, tief einatmete und aus dem Stand einen Strahl tosender, funkender, zuckender Flammen rausbrüllte, der den gesamten Totenflur in ein Krematorium verwandelte. Nur in letzter Sekunde konnte sich Flint in einen steinernen Sarg retten, ohne jedoch in Sicherheit zu sein. Kaum Sekundenbruchteile blieben ihm, um seinem winzigen Versteck wieder zu entsteigen, bevor sein barbarischer Widersacher es mit nur einem haki-schwarzen Hieb pulverisierte. Schutt und Gesteinsschrapnelle blendeten Flint und nur allzu leichtfertig landete er in den Fängen des Horst zu Tiefenberg-Kausitz.
      »Das war beeindruckend«, moserte der Rotschopf am Schlafittchen aufgehängt, »Welche Teufelsfrucht?«
      Horst antwortete nicht. Sein Ziel war das Genick des Jungen, das brechen sollte. Geistesgegenwärtig schlüpfte Flint jedoch aus seiner Lederjacke und duckte sich unter den Beinen des Hünen hindurch, wobei er seinen Kampfstab ungeniert in dessen Genitalien rammte und erleichtert feststellte, dass sein Widersacher zumindest gegen die urtümlichsten Tricks nicht resistent schien. Blitzschnell zog er ein Viertel seines Bōs aus der Verankerung und entblößte eine schwarze Spitze, gleich einem herzdurchbohrenden Pfahl, die er mutig in den Nacken des sich krümmenden Kopfgeldjägers zu versenken hoffte - jedoch nur auf massives Gestein traf, welches sich unter den verstörten Augen des Jungen wie eine anwachsende Schuppenschicht über den gesamten Rücken des Hünen ausbreitete. Horst zu Tiefenberg-Kausitz’ Leib erhob sich, verbog und expandierte, nahm groteske geometrische Züge an und bäumte sich zu einem gewaltigen Konstrukt aus gepflastertem Ziegelstein auf, bevor seine ergrauenden rotblonden Haare samt Schnauzer Feuer fingen und als Stichflammen auf dem steinernen Haupt loderten. Erschrocken wich Flint zurück, als sich der Kopfgeldjäger jäh umwandte und das Gatter spitzer Stahlstreben offenbarte, welches seine Zähne verdrängt hatte. Flint fühlte Angst. Und einen abstrusen Impuls der heimatlichen Geborgenheit, denn als er panisch einem weiteren sauerstoffverzehrenden Flammenschlund zu entgehen versuchte, der direkt aus den zu Steinschlöten ausgehöhlten Ziegelarmen Horsts feuerte, fand den Jungen die Eingebung und er erinnerte sich an jene unbeschwerten Kindertage, die er schlummernd vor dem warmen Kamin verbracht hatte.
      Kapitel 104 - Blumen im Eis

      Die Hände im Schoß zu einem nistenden Vogel zusammengefaltet und die Beine überschlagen, observierte Irit Waldmannstraut das sonderbare Geschöpf vor sich durch die rahmenlosen Gläser ihrer Brille hindurch wie ein exotisches Insekt in einem Terrarium. Halb angewidert, halb fasziniert. Nur das knisternde Kaminfeuer flüsterte gegen das Rascheln der alten Seiten an, die von den winzigen weißen Finger bedächtig umgeblättert und befühlt wurden.
      »Wie alt bist du?«, fragte die Psychiaterin das kleine Mädchen, dessen königsblaue Haare im flammenden Schimmer des schwarzvertäfelten Sprechzimmers in einem unnahbaren Violett erglühten. Sichtbar in ihrem unmöglich zu beschreibenden Treiben gestört, zuckte das Mädchen nur mit den zarten, schmalen Schultern und schlug das Buch zu. In einer sublimen Mischung aus Verärgerung und Vergebung sah sie Dr. Waldmannstraut nun aus den großen, smaragdgrünen Augen an, die kaum Weiß in sich bargen und durch Kleider zu röntgen schienen. Was dachte sie? Irit konnte nur Mutmaßungen anstellen, die im Kern wohl kaum weniger flüchtig waren als die Regungen im runden Gesichtchen des possierlichen Kindes. Geduldig wartete die Psychologin auf eine Antwort, zu der sich Ondine irgendwann schlichtweg genötigt zu fühlen schien. Höflich, aber reserviert zeigte sie unter Zuhilfenahme beider Händchen fünf Fingerlein und einen Daumen. Ihr Mund lächelte dabei herzallerliebst, doch ihre Augen gifteten ein herablassendes »Zufrieden?«. Irit konterte die unterschwellige Rage des Kindes mit einem ermutigenden Lächeln. Sie wollte, dass Ondine ausbricht wie der Vulkan, dessen lodernden Krater sie hinter den blauen Brauen des Kindes zu erspähen glaubte.
      »Wo kommst du her?«
      »St. Cosette.«
      Irit überlegte kurz, bevor sie wissentlich dumm fragte: »Wo ist das? Auf dem Aurora Archipel?« Die Psychiaterin grinste zufrieden in sich hinein, als Ondine leicht arrogant die Augen verdrehte und mit einem frostigen Lächeln berichtigte:
      »Nein. Princesse Suie.«
      »Verstehe«, gab sich Dr. Waldmannstraut gelehrig und kritzelte einen verheißungsvollen Vermerk in ihr kleines, lederumwundenes Notizbuch. Als sie es bewusst laut zuklappte, zuckte Ondine zusammen und offenbarte erstmals Schwäche. Eine beträchtliche Leistung im Angesicht einer Frau von Dr. Irit Waldmannstrauts Kaliber. Die Expertin für die unmenschlichsten der menschlichen Seiten hatte schon schizophrene Päderasten schneller und leichter aus der Reserve gelockt als dieses unschuldig dreinschauende Mädchen. Und noch wusste Irit nicht, wie sie diesen metallischen Geschmack von Blut auf ihren Lippen zu deuten hatte, den ihre Zunge entfesselte, wenn sie sich konzentrierte.
      »Wo ist deine Mutter?«
      »Tot«, konstatierte Ondine kalt und öffnete mit aller Körperkraft den schweren Wälzer vor sich, um sich wieder in den Buchstaben und Punkten zu verlieren, die sie weder zu lesen noch zu verarbeiten verstand.
      »Wie ist sie gestorben?«, hakte Irit mittlerweile distanzierter nach, da eine emotionale Nähe zu diesem Kind wie ein Liebesakt mit Stacheldraht erschien.
      »Es war ein gerechtes Werk.«
      Argwöhnisch erhob die Psychiaterin das Kinn und stierte löwinnenhaft auf Ondine herab. »Betrübt dich ihr Tod nicht?«
      Das kleine Mädchen sah nicht einmal auf, als sie zuckersüß erwiderte:
      »Warum?«
      Irit lächelte diabolisch. »Was denkst du?«
      Endlich schenkte ihr Ondine einen Funken Aufmerksamkeit, segnete sie mit dem Glanze der runden Smaragdaugen. Naiv das Lächeln der Psychologin spiegelnd, schnalzte das Kind:
      »Wo ist deine Mutter?«

      Emaillenflügel

      »Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Verzeiht«, gab sich Moira Graham reuevoll und gewährte dem hochroten Waterloo ein mütterliches Lächeln, dessen Wärme über die zarte Hand der Geheimnisvollen direkt in den schwitzenden Körper des Blauhaarigen strömte. Waterloo sah sie an, wie er bisher jeden Menschen angesehen hatte, der intelligenter oder selbstgerechter war als er selbst - mit Ehrfurcht und Unterwürfigkeit. Wie feige ließ er sich unter fremden Stiefeln nieder, um bereitwillig zerquetscht zu werden.
      »S-schon okay. I-ich mach ja keinen Hehl mehr draus«, stotterte er gesetzt, wandte seinen grünen Blick aber gleichzeitig verschämt ab. Nichts war ›okay‹ und Moira fühlte mit ihm.
      »Mit sich selbst zu leben, ist manchmal schwer«, sprach die elegante Schöne gütig und weise, »Man kann davon keine Pause einlegen. Wie erholsam wäre es doch, wenigstens für eine Minute einmal aus seiner Haut zu können, huh?«
      »Ich würde sie nie wieder anlegen«, murmelte Waterloo traurig, worauf er die tätschelnde Hand Grahams auf seinem wilden blauen Haarschopf spürte.
      »Wir müssen sein, wer wir sind«, tröstete ihre läuternde Stimme wie eine ganze Handvoll Ave Marias, »Wie sollten uns andere sonst lieben können?«
      Waterloo begann, über diese Frage nachzusinnen. Sichtbar erfreut über den Eindruck, im Leben dieses erbärmlichen und sympathischen jungen Mannes einen Unterschied machen zu können, verlangsamte Moira daraufhin ihren Schritt und gab dem Blauhaarigen Zeit, die sie nicht hatte; um ihm Kraft zu spenden, die sie eigentlich noch brauchen würde.
      »Nehmen Sie mich und meinen Bruder als Beispiel«, holte die erhabene Frau weiter aus, »Seit unserer Kindheit versuchen die Menschen zu unterbinden, was wir haben. Weil sie es nicht verstehen. So geht es Ihnen doch auch.«
      Der junge Mann nickte bedrückt, bevor sich seine blauen Brauen verdrehten, um seine Augen in Skepsis zu legen. »Finden Sie es also nicht merkwürdig, dass Sie und ihr…«
      »Cathal ist mehr als ein Bruder«, schnitt Moira ihm mit jener gesellschaftlich geflogenen Schroffheit das Wort ab, der niemand etwas entgegenzusetzen hatte, wenn er nicht mit goldenen Zitzen gesäugt worden war. »Wir sind Seelenverwandte. Und man kann seine Seele nicht einfach herausreißen und die Falten ausbügeln.«
      »In meinem Fall sind’s wohl eher Flecken«, gestand Waterloo mit schüchternem Lächeln. Moira lachte leise und sanft wie ein Singvogel.
      »Oh, jaja. Mit diesen Flecken kenne ich mich auch aus.«

      Götterstiege

      Die Gäste des Hausherren tanzten zu den aus den Bildschirm-Schnecken dröhnenden Schreien der Gejagten und Verdammten, die sich im treibenden Rhythmus mit dem gediegenen Vierviertel-Takt einer walzerartigen Melodie vereinten und die Geister alter Flüche durch die goldenen Hallen des kolossalen Palastes jagten…

      Launisch und mürrisch warf sich die weiße Sonne nach einem langen, unbefriedigenden Tag in die eisigen Daunen und begrub ihr müdes Haupt unter dem dichten Schnee des Verdrängens, welcher die ganze Stadt am Leben hielt. Die grauen Schlöte hauchten wie Kindermünder weißen Rauch in die Winterkälte, der sich auf den herabstürzenden Sternen absetzte und das Licht selbst beschlug.
      »Dawning war ein Filou, der große Zampano einer ausklingenden Generation«, schwafelte der strohblonde Jüngling auf seiner Parkbank in das geneigte Ohr einer jungen Schönheit, deren emotionale Tiefe sich an einer kleinen Einkerbung messen ließ, die ein ungeschickter Arzt nach einer verhunzten Warzen-Entfernung an ihrem linken Handrücken hinterlassen hatte. Das dunstige Blau der aufquellenden Nacht benetzte ihre rosigen Wangen mit nassem Blütenstaub und zauberte ihre Unzulänglichkeiten fort.
      »Du bist so klug. So scharfsinnig wie ein Schwert«, lispelte die heißblütige Brünette seicht und beugte sich in dem Wissen vor, ihre natürliche Schönheit male ihr eine Persönlichkeit auf die geschminkte Stirn. Flüsternd fuhr sie fort, geheimniskrämerisch wie ein nach Aufmerksamkeit haschendes Kind: »Soll ich dir etwas verraten?«
      Schmunzelnd spiegelte ihr Rendezvous Haltung und Tonlage, um nichts dem Zufall zu überlassen. »Ja.«
      »Ich mag deine Augen. Wie silberne Münzen funkeln sie mich an.«
      Ein knappes Lächeln der wohlgezogenen Lippen, welche die diesem Treffen vorausgehende Einladung so elektrisierend vorgebracht hatten, näherte nun sich der kleinen Nase der Braunhaarigen.
      »Soll ich dir auch etwas verraten?«, raunte der Jüngling sein erotischstes, sanftestes Violoncello in das erglühende Gesicht vor ihm.
      »Ja…«
      »Ich mag deinen Geruch. Honig und Schärfe, gleich den Feuerlanden, die Estadoza beschreibt.«
      Übertölpelt von den ihr fremden Metaphern und Namen, aber in sehnlichster Erwartung eines Kusses erhob das Mädchen ihr umnachtetes Haupt, wobei ihre markante Nasenspitze die bebenden Lippen des Strohblonden streifte. Ihrer Erregung nicht länger Einhalt gebieten und endlich die verbotene Frucht kosten wollend, deren Saft in den Adern dieses mittellosen und dabei so wunderschönen Jungen pulsieren musste, befahl sie lasziv:
      »Berühre mich!«
      Daraufhin küsste er sie, mit der Macht und Unbeholfenheit der Jugend, im diesigen Schatten der eisverhangenen Asbestdächer, während in weiter Ferne ein beschwingter Walzer aus einem der dekadenten Salons der Reichen und Erwählten oszillierte…

      Reflexartig riss Harley seine Augen auf, in deren silbernem Glanz das Licht der diamantenen Kronleuchter weißgolden aufschimmerte, und blinzelte gegen das Bedürfnis an, einen allumfassenden Kurzschluss durch das gesamte Schloss zu jagen.
      »Wo ist Goldfarn?«, fragte er schlaftrunken in die geschrumpfte Runde vor sich. Carla und Dionisia hingen lustlos wie Traumfänger auf den bequemen Polstersitzen; personifiziertes Gähnen.
      »Wieder in der Menge. Versucht, die Escorts von den Schlampen zu trennen«, sagte Carla gleichgültig, sich an den hochauflösenden Bildern von Luca Briatores Todeskampf erfreuend.
      »Aha.« Harley quetschte sich die Müdigkeit aus den strohblonden Brauen, als drückte er einen unliebsamen Pickel aus, bevor sich seine Aufmerksamkeit auf ein molliges Fräulein verlagerte, deren buschige braune Zöpfe wie Bärentatzen aus dem Sud der Feiernden und Sadistischen emporragten. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, sie nickte dem Hausherren flüchtig zu - und verschwand so schnell wieder in der Masse fantastisch verrenkter Leiber, dass Harley bezweifelte, tatsächlich aus seinem Sekundenschlaf erwacht zu sein. Realität und Traum verschmolzen mit jeder schlaflosen, drogenbesessenen Nacht weiter zu dem Golem, dessen Gesicht jedes Gesicht und immer zum Hinschauen geneigt war. So wie Harley ein Gesicht zum Hinschauen hatte, welches er nun gen Lorca richtete. Die schöne Südländerin puderte sich gerade ihre roten Stresspusteln von der mager-feinen Nase, als sie die Kälte des Silbers auf ihrer sonnenroten Haut spürte. Die Augen des edlen Mannes waren erfrischend wie das Eis in einem bitteren Drink.
      »Alles abgedeckt«, süßte Harley halb seufzend und bedeutete ihr, die Schminke wegzutun.
      »Das ist so ermüdend«, lamentierte Lorca, »All das seichte und oberflächliche Gekreische und Gejohle. Wir sollten demnächst eine Dinner-Party geben. Vornehm und exquisit. Und leise…«
      »Das könnten wir…«, stimmte Harley freundlich zu, »Doch für diese Nacht…ist Chaos unabdingbar, meine Liebe.«
      »Auf das Chaos«, toastete Carla daraufhin zynisch mit sich selbst und leerte ihr randvoll gefülltes Glas Champagner in einem Zug, »Soll es sie alle abschlachten.«

      Krypta

      Das elektrische weiße Licht flackerte und flimmerte wie ein Vogelschwarm, tausend Schwingen in ihr pochendes Gesicht klatschend und Federn lassend, die ihre Nebenhöhlen erstickten.
      Der Mann, der sie niedergeschlagen hatte, blickte seufzend auf sie herab und reichte ihr ein in Mitleid getränktes Taschentuch, um ihr fließendes Nasenblut zu beruhigen.
      »Ich entschuldige mich«, sagte er ruhig und tupfte sanft ihre gebrochene Nase trocken. Unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, ließ Shrimati ihn gewähren.
      »Ich schlage nur ungern Frauen«, monologisierte der braunhaarige Fremde ungefragt, während seine mitternachtsblauen Augen gleich witternden Tieren die Umgebung sondierten, »Meine Schwester sieht Respektlosigkeit nicht gern. Haben Sie Brüder?«
      Shrimati bemerkte seine auf eine Antwort wartenden, sich erhebenden dunklen Brauen, doch konnten ihre braunen Lippen keine einzige Silbe formen, ohne stotternd Speichel auszuspeien.
      »Schon gut«, tröstete Cathal Donoghue mit der Ruhe eines Mannes, der noch jeder Frau Tränen hatte trocknen können - und sei es nur für eine Nacht. »Kommen Sie. Bringen wir Sie in Sicherheit.«
      Mit romantischster Leichtigkeit schloss er die regungslose Shrimati in die starken Arme und trug sie gleich seiner frisch Angetrauten in eine kleine, abgelegene Kammer, wo er sie auf Reliquien und Leichentücher bettete, als seien es Rosenblüten.
      »Wer…?«, setzte Shrimati schwach an, kaum mehr als ein kratziges Hauchen.
      »Das tut nichts zur Sache«, erahnte Cathal ihre Frage schurkenhaft und verschwand, nur um kurz darauf mit seinem Jutebeutel zurück in die Kammer zu eilen, aus dem er eine kleine, gläserne Wasserflasche fischte. »Hier. Sie haben sicher Durst. Dieser Harley serviert ja nichts als süßes Fruchtzeug und Alkohol.«
      Gegen ihren Willen gierte Shrimati, die tatsächlich gefühlt kurz vor dem Verdursten stand, die gesamte Flasche bis auf den letzten Schluck aus, bevor sie endlich ein klares Wort durch die spröden Lippen zu zwingen vermochte:
      »Da-danke…schätz ich mal…«
      »Nicht dafür«, winkte Cathal freundlich ab, »Ist das mindeste. Schließlich hab ich Ihnen ziemlich übel mitgespielt. Für wen arbeiten Sie?«
      Die Frage erfasste Shrimati so jäh und so beiläufig, dass sie beinahe das Wasser wieder hochgewürgt hätte. Cathal hingegen sah sie an, als wollte er nur die Uhrzeit erfragen. Gelassen lockerte er seinen Hemdkragen und krempelte die weißen Ärmel bis knapp über die Ellenbogen, wobei sein rechter Unterarm ein stark verschnörkeltes »Graham«-Tattoo in minzgrünen Lettern entblößte.
      »Hatte Harley Recht?«, half er höflich nach, »Cipherpol?«
      Shrimati schwieg eisern, was Cathal weder zu erfreuen noch zu erzürnen schien. Er war gleichmütig und in seinen harten, markanten Gesichtszügen lag die Ruhe eines zufriedenen Menschen.
      »Mir persönlich ist es egal«, erklärte er dieser Attitüde entsprechend, sich kleine Schweißperlen aus dem schwarzen Bart und den braunen Haaren streichend, »Aber meine Schwester hätte Sie wohl wenigstens gefragt.«
      »Und wenn ich…nicht antworte…?«, keuchte Shrimati gegen ihre bohrenden Kopfschmerzen an und erwartete das Schlimmste. Zu ihrer Überraschung formten die Lippen des ansehnlichen Mannes jedoch nur ein billigendes Lächeln.
      »Dann lassen Sie es bleiben. Wir sind nicht die Bösen in dieser Geschichte.«
      »Wer ist ›wir‹?«
      »Niemand«, erwiderte er nüchtern, »Nur ein paar Leute, die die Welt verändern wollen. Harley hingegen…hat den Bogen überspannt. Um ihn müssen Sie sich Gedanken machen. In die Enge getriebene Tiere sind immer gefährlich.«
      »Werden Sie Harley töten?«
      »Nein«, versicherte Cathal entschlossen, schulterte seinen Jutesack und verließ beschwingt die kleine, abgeschiedene Kammer. Im Türrahmen hielt er ein letztes Mal inne und schenkte der noch immer benommenen Agentin ein großbrüderliches Lächeln.
      »Wie gesagt: Wir sind nicht die Bösen in dieser Geschichte.«

      Casino

      Golden fluoreszierende Stränge, die sich wie strammes Rosshaar im Lichte der falschen, diamantengekrönten Sonnen durch den klimpernd-lärmenden Salon spannten, bildeten ein Gewirr aus Netzen und Strudeln und Spiralen, das eisern, bronzen, lichtweiß und kohlenschwarz jedem Sünder und Heiligen gleichermaßen seinen Preis auferlegte. Das klingelnde Münzgeld sprudelte durch die immer hungernden Maschinen, die ihre tiefen Schlitze wie Straßendirnen entblößten, und erfüllte das Casino mit inhärenten Lügen von Reichtum, Erfolg und Glück. Wenn einer gewinnt, konnten alle gewinnen. Der leichtsinnig und gern unterzeichnete Vertrag mit dem Dämon Spiel, den niemand lesen, sondern nur bereuen muss.
      »Rot«, murmelte der blassgesichtige Jüngling in den Kragen seines braunen Taillenmantels, just bevor ein manisch-depressiver Fabrikbesitzer Vermögen, Haus und die Seelen seiner ungeborenen Enkelkinder am Roulette-Tisch verlor. »Schlecht gewählt.«
      Fortuna hatte die glitzernde Lebenslinie in Teer getunkt, in die sie so lange Goldflusen gewebt hatte. Schwarz war das Band, und bald würde es zerreißen. Kako scherte es nicht. Sein Dasein war feurig und glitzerte wie Bronze in der Abendsonne. Wie sein goldenes Haar, mit den rostbraunen Strähnen und roten Sprenkeln; wie seine Augen, die er in seinem Brandy gespiegelt fand. Erdige Wunschbrunnen, in denen hartverdiente Wünsche glitzerten, ohne je in Erfüllung zu gehen. Sah er sich selbst, sah er eine Fügung.
      »Mr. Kako?«
      Der geheimnisvolle Spieler senkte sein hochgewachsenes Haupt, um auf einen Mädchenkörper hinab zu stieren, der wie eine Rose aus dem Boden gesprossen sein musste und ebenso aussah.
      Kirschrotes, schulterlanges Haar war zu blütenartigen Locken auf die blassrosa Stirn toupiert, unter deren starken Brauen eiskalte, weißblaue Augen Flutlichter strahlten. Der Rose pubertierender Leib, zart bis fraulich an den richtigen Stellen, vibrierte unter einem engen grünen Kleid, aus dem jugendliche Brüste wie Dornen ragten und allzu ungeschickte Hände bluten lassen könnten. Kako blickte mit aufgeweckten Augen auf sie herab und grinste maliziös wie das große Spiel selbst.
      »Der bin ich wohl«, gestand er sich bereits zum zweiten Mal in kürzester Zeit jene Identität ein, deren Existenz er oft mit den Leben völlig Fremder verwechselte. »Wer bist du?«
      »Ich geleite Sie zu Harley. Mein Name ist Daisy.«
      Damit schien alles gesagt und Kako beschloss, ohne auch nur einen Funken Überraschung oder Verwirrung vorzuschieben:
      »Dann los.«
      »Sie scheinen nicht überrascht«, stellte Kiwi pragmatisch fest, während ihre schlanken, mit roten Blumenringen bepflanzten Finger Kako den Weg wiesen. Er schüttelte das gescheckte Haar, wieder grinsend, wieder geheimnisumwittert wie seine Stimme, die dem verräterischen Klimpern gestohlener Münzen ähnelte.
      »Natürlich nicht. Wieso sollte Harley einen Niemand wie mich einladen, wenn nicht, um ihn persönlich kennenzulernen.«
      »Das ist wahr«, stimmte Kiwi doppeldeutig zu. Sie stöckelte auf erdroten Pumps vor Kako her und malte sich aus, wie seine Pupillen über ihren jungen, reinen Körper wandern und begehren mussten, was sie streiften. Natürlich blickte sie nicht zurück, um sicherzugehen - denn in diesem ihrem Märchen stach sich nur, wer zweifelte.
      »Was verschlägt ein Mädchen wie dich an diesen Ort?«, fragte der hinter Kiwi wie ein streunender Kater schlurfende Kako interessiert. Die Rose verzog die schmalen, roten Lippen leicht gen spitzer Nase, kurz bevor sie nach kurzer, süffisanter Bedenkzeit antwortete:
      »Schicksal.«

      Dr. Waldmannstrauts Sprechzimmer

      »Was hast du im Kloster gemacht? In Saint Cosette?«
      »Peitschenhiebe bekommen. Gesungen. Geschlafen.«
      »In dieser Reihenfolge?«
      »Hm?«
      »Nichts.«
      Das Aufpassen auf die kleine Ondine gestaltete sich für Irit Waldmannstraut zunehmend schwieriger, da die Doktorin ein ungesundes Maß an Neugier für das kleine, blauhaarige Mädchen zu entwickeln begann, dessen Ursprünge die Psychologin erst noch zu ergründen hatte. Ondine, klein und süß und zweifellos unbedarft auf sämtlichen Ebenen menschlicher Kommunikation, belegte das gesamte Büro mit einem duseligen, kalten Schleier, der Erfrierende müde machte. Geistesgegenwärtig lehnte sich Irit in ihrem schwarzen Sessel näher an das prasselnde Kaminfeuer, bevor sie ansetzte:
      »Hast du ei-«
      »Was ist das?«
      Die großen grünen Augen des Kindes fragten nach einem schweren, abgenutzten Buch auf dem im Dunkel des Zimmers gefangenen Schreibtisch, dessen ledernden Buchrücken obskure Symbole zierten.
      »Ein sehr altes, sehr seltenes Werk«, erklärte die Psychiaterin freigiebig und erhob sich mit einem Funkeln in den bernsteinfarbenen Augen, dessen Glanz ihr das Feuer selbst neidete. »Die Apokryphen
      Unter einem lauten, bebenden Knall ließ sie das gewaltige Manifest direkt vor Ondines Knien gen Boden fallen. Diesmal zuckte das Mädchen nicht. Es starrte nur.
      »Nur zu«, ermutigte Dr. Waldmannstraut Ondine erwartungsvoll, »Sieh sie dir an, wenn du willst.«
      Kapitel 105 - Tier in der Falle

      Fluchend und zeternd und gegen die unablässigen Seitenstiche ankämpfend, die ihm mit jedem gehetzten Schritt wie gehässige kleine Kinder sein Alter zubrüllten, stürzte Rhys Malory die endlosen marmornen Treppenstufen hinauf. Endlich auf der finalen Etage angelangt, bog er ungelenk um mehrere mit kitschigen Gemälden und blühenden Kränzen geschmückte Ecken und stürmte auf sein Zimmer am Ende des Flures zu, mit wenig Feingefühl in den Taschen seines blauen billigen Anzugs nach einem Schlüssel fingernd, den er nicht fand.
      »Verfluchte…«, schimpfte er, sich die kurzen schwarzen Locken und sämtliche Taschen raufend, bis ihm schließlich dämmerte, erneut von Krill überlistet worden zu sein. Über diese Erkenntnis begann er zu lächeln. Ein kleines, selbstironisches Lächeln vor verschlossener Tür. Beinahe amüsiert stemmte er die Hände in die Hüften und wartete, auf ein göttliches Zeichen oder den Tod - oder beides. Für einen Moment überkam ihn Stille, dann explodierte die Vene auf seiner Stirn und Rhys mit ihr. Mit brachialer Wucht und enthemmtem Gesicht trat er die Tür samt Angel aus der Verankerung, worauf das Holz krachend quer durch den Raum barst und an der gegenüberliegenden Zimmerwand zersplitterte. Rhys folgte ihr; und ihm folgte die Zerstörung.
      Binnen Sekunden hatte er mit bloßen Händen die antik-hölzernen Nachtschränke und einen edelstählernen Kleiderständer in Stücke gebrochen, den geflochtenen Papierkorb unter seinen billigen braunen Slippern niedergetrampelt, und unter einem Zornesschrei ein Loch in die steinerne Trennwand gen Badezimmer geschlagen. Wie ein Marodeur, der nach einem großen Krieg durch die Berge der Leichen watet, um die Verwundeten abzustechen, streifte Rhys Malory durch das geräumige Gästezimmer und suchte nach Sündenböcken. Die alten Heiligen und längst vergessenen Könige an den Wänden schrieen vor Schreck auf, als sie von ihren Nägeln gezerrt und mit Knien durchbohrt wurden, just bevor selbst Rhys Spiegelbild in Panik die entfesselte Faust auf sich zufliegen sah. Scharfe Glasscherben bohrten sich in die bereits blau anlaufenden Hände des Schwarzhaarigen, doch in seiner manischen Episode fühlte Malory weder Schmerz noch Schuld. Mit der Gehässigkeit scharfer Katzenkrallen zerfetzten seine wunden Finger die Gardinen, Kissen, Decken und sogar die Matratze des flauschigen Himmelbettes, dessen Pfosten nur Augenblicke später der allmächtigen Attacke zum Opfer fallen und wie Zahnstocher brechen sollten. Der ganze Raum versank in einer Schuttwolke aus Federn, Daunen und Splitterwerk, wurde Schauplatz eines Kampfes, aus dem Rhys Malory schnaubend und grollend als Sieger ohne Triumph hervorging. Gerade setzte er zum Sturm des beeindruckenden Wandschrankes im hinteren Teil der Suit an, als das schüchterne Bibbern seiner Ohr-Teleschnecke das gesamte noch intakte Mobiliar -der Schrank, ein Zeitungsständer und zwei Wandkerzen- aufatmen ließ. Malory war weniger erleichtert. »WAS?!«, brüllte er in die Leere des verwüsteten Zimmers, bevor er schnell und zahm ein untröstliches »Oh, Schätzchen« nachsetzte, dem jeder Biss fehlte. Verkrampft lehnte er sich neben das zuvor in die Wand geschlagene Loch und knetete sich die pulsierende Schläfe, während er stumm zuhörte. Genervt, aber geduldig.
      »Ja. Daddy muss arbeiten. Er…« Seufzend blickte Rhys über die Schutthalde, welche er binnen weniger Minuten erschaffen hatte. »…arbeitet gerade. Ist sehr viel zu tun, ja. Was gibt’s denn?…aha. Ja. Verstehe. Nein, hör…hör zu. Wo ist Mami?«
      Seine kornblumenblauen Augen verzerrten sich wieder. Brodelnd, kochend, dünstend nahm Rhys die Ausführungen seiner Tochter hin, die in der Vielfalt und Naivität des kindlichen Verstandes über die verschiedenen physischen "Stellungen" elaborierte, die offenbar für das Unterweisen des neuen Gärtners erforderlich waren. Im elterlichen Schlafzimmer. Nachts.
      Rhys wurde übel, doch in seinen blutigen, von Scherben und Splittern durchsiebten Fäusten pochte der Schmerz nun wie ein nach Fleisch darbender Wolf und lenkte ihn ab. Sich bereits nach einem neuen Katalysator für seine Aggression umsehend, murmelte er schließlich:
      »Schätzchen…Schätzchen. Ist schon gut. Mami ist nur…du weißt ja, wie wichtig ihr der Garten ist. Sie möchte nur sichergehen, dass der neue Gärtner…ja. Ja. Daddy ist bald wieder zu Hause. Natürlich. Wa-? Ja…« Seufzend schmetterte er seinen schwarzgelockten Hinterkopf gegen die Wand. Mehrmals. »Okay.Ja. Wir reden über das Pony, wenn Daddy wieder zu Hause ist. Ja. Mach’s gut. Daddy hat dich li-« Aufgelegt. Selbst die Liebe einer Tochter reichte in Rhys Malorys’ Welt kaum weiter als er Geldscheine werfen konnte. Dem Nervenzusammenbruch nahe klickte er die winzige Teleschnecke hinter seinem Ohr aus und stand für einige Sekunden unberührt in den sterblichen Überresten seiner einstmals prachtvollen Suit.
      »Sie liebt dich«, murmelte er anschließend wie ein Mantra vor sich her, wieder und wieder und wieder, während er schnurstracks zum großen Wandschrank marschierte und einen kleinen Handkoffer barg, dessen Schloss aufbrechen musste. »Sie liebt mich«, wiederholte er zähneknirschend und öffnete den Koffer, dem er ein etwa 50cm langes Wakizashi mit dunkelbrauner Scheide entnahm. Die dunkelblau-grau schimmernde Klinge ein Stückweiß entblößend, brummte er ein letztes Mal:
      »Deine beschissene, egoistische Familie liebt dich. Du machst das hier nur für sie. Was bist du doch verantwortungsvoll…«

      Krypta

      »Wie wär’s? Du nimmst deine Hackfresse und verschwindest, dafür verteile ich dein Hirn nicht über den Scheißboden. Deal?«
      »Nah. Da schiebe ich mir lieber eine Banane in den Arsch und steige in einen Gorilla-Käfig.«
      »Auch 'ne Idee…«

      Sol stand nur da. Stand da und versuchte, die Kette monumentaler Dummheiten zu rekapitulieren, die sie in diese aussichtslose, deprimierende Lage gebracht und an die beiden Idioten gefesselt hatten, welche sich nun ihm ihre Seele stritten. Bobby Coppola, ölig und schmierig und unerträglich selbstgefällig, stand dem jungen und hungrigen Finley Dwight-Bronson gegenüber, einem Marine-Offizier mit dem Verstand einer halbverdauten Walnuss und der Siegessicherheit des Allmächtigen höchstselbst.
      »Du weißt, wer sie ist. Ich weiß, wer sie ist«, argumentierte Flottillenadmiral Finley wenig überzeugend und konsistent wie eine Pfütze im Sommer, »Aber ich bin ein Marine. Marine schlägt Kopfgeldjäger. Basta.«
      Coppola, die allmählich verspannenden Finger um die gewaltige Totenkopfschnalle seines Gürtels gelegt und den Absatz seines rechten Stiefels vor Ungeduld schnalzen lassend, grinste ein herablassende Lächeln, in dem Geringschätzung mit Verachtung Square Dance tanzte.
      »Zieh lieber deine Uniform aus«, riet der Kopfgeldjäger selbstsicher und richtete seine Linke -zur Pistole geformt- auf den jungen Offizier, »Blutflecken gehen ganz schlecht raus aus Gerechtigkeitsweiß.«
      Dann löste sich ein Schuss, der weder eine Kugel noch eine Kammer benötigte und die Schulter des Flottillenadmirals mit nichts als einem leeren Echo zertrümmerte. Schreiend ging der junge Offizier in die dürren Knie, die fischähnlichen Glubschaugen zu geschwollenen Schlitzen zusammenziehend. »…zum Teufel.«
      Coppola erklärte sich mit einem »Ich hab dich gewarnt«-Blick und spannte erneut den Hahn - seinen Daumen, bevor ein neuerlicher Knall durch die Krypta schallte und aus unsichtbaren Läufen todbringendes Nichts feuerte. Doch diesmal verfehlte die imaginäre und doch erschreckend reale Kugel ihr Ziel, denn Finley Dwight-Bronson stieß sich mit der Kraft und Masse einer stählernen Sprungfeder vom Boden ab, wirbelte durch die Luft und setzte sich kurzzeitig an der spinnwebenverhangenen Decke fest, von der er sich kurz darauf mit der Wucht eines gespannten Pfeiles wieder löste. Coppola sah den seltsam verformten Körper auf sich zurasen, konnte jedoch nicht reagieren. Die menschliche Tragik von Wahrnehmung und Physis verpasste ihm einen gepfefferten Sprungkick, der ihn mit der Heftigkeit eines Steinschlags durch eine tragende Wand der Krypta schmetterte und unter Särgen begrub, aus denen Leichenteile purzelten.
      »Pisser«, spuckte Finley Dwight-Bronson aus, sich die blutendende Schulter haltend und auf seinen zwei muskulösen Beinen hüpfend, die mit braunem Fell überzogen schienen und in fünfzehigen Sohlen endeten.
      »Sonja oder Sol oder wie du dich jetzt nennst«, wandte er sich plötzlich wieder an die schöne Südländerin, die noch immer an mannigfache Planungen gebunden war, »Beweg dich. Hierher.«
      Mit einem beachtlichen Sprung, den er mit einer halbseitigen Schraube und anderen Angebereien würzte, katapultierte er sich direkt vor die Füße der Schwarzhaarigen.
      »Wie war das noch mit der Banane und dem Gorilla…?«, züngelte Sol bissig und wollte gerade zum Gegenangriff ansetzen, als ihr Gegenüber sich panisch an den Hals grapschte und eine unsichtbare Macht abzuwehren versuchte, die blutige Striemen in seine Kehle schnitt.
      Den Marine an einem pantomimischen Lasso heranziehend, kämpfte sich Bobby Coppola sichtlich genervt aus dem Schutt und Staub der Leichenkisten und Kammern. Wie ein geübter Straßenkünstler zurrte er sich selbst Schritt für Schritt an Finley heran, und umgekehrt.
      »Beschissene Zoan-Nutzer«, schimpfte Coppola, um sich von der eigenen Erschöpfung abzulenken, die das Bändigen des kraftvollen Känguru-Menschen zweifellos erforderte, »Dreckige Mischlinge! Nicht besser als verlauste Viecher!«
      In einem finalen Zug riss der Grünhaarige sein Opfer schließlich von den Beinen, zog es heran und rammte es mit einem zielgenauen Ellbogenhieb gen Nacken in den Totendunst der weißgoldenen Krypta.
      »Zu jung«, lächelte der Kopfgeldjäger daraufhin Sol zu, als wolle er sich für die vorangegangenen Grausamkeiten entschuldigen, und wischte sich den Schweiß aus der Stirn, »Wissen einfach nicht, was Erfahrung heißt. Und was es heißt, einen Gegner zu unterschätzen.«
      »Scheint so«, murmelte Sol nur, innerlich zähnemalmend über die Macht ihrer Fessel. Coppola wäre ihr bereits ohne Bund mit einem Teufel überlegen gewesen, sodass die schöne Schwarzhaarige ihre Chancen schwinden sah wie Öl in einer heißen Pfanne. Das Verhängnis winkte ihr entgegen und erinnerte sie an die lose dahingesagten Worte, lieber tot oder gefangen zu sein. Welch Stolz doch in Versprechen liegen kann, wenn sie in Lüge formuliert werden.
      »Also…« Sol sah sich wieder der ausgereckten Hand entgegen, die niemals reichte, sondern immer packte. »Können wir?«
      »Nein.«
      »Nein?«, wunderte sich Coppola noch erheitert, »Ich bitte dich…«
      »Bitte ruhig. Nein bleibt nein. Merk’s dir!«, erwiderte Sol bitter, bevor sie sich, wie zuvor Finley Dwight-Bronson, in die stickigen Lüfte der Gruft erhob. Doch sie verweilte dort. Schillernd und fein wie seidene Diamanten erstrahlten die weißsilbrigen Flügel aus ihrem sonnenbraunen Rücken, der sich reckte und streckte und mit ihrem kraftvollen Gesäß vereinte, um einen langen, spitzen Stachel zu gebären, während die dunklen braunen Augen zu Hunderten kleinen Rubinen verquollen, in denen sich unzählige rote Bobby Coppolas spiegelten.
      »Natürlich…«, motzte der Kopfgeldjäger seufzend, zu der Wespe hinauf stierend, deren Brummen und Summen böse Worte gegen die Wände warf, »Eine beschissene Zoan…«

      Krypta: Luca Briatore vs. Effie Rappaport

      Als Luca die stahlblauen Augen öffnete, umhüllte sie ein Hauch silbernen Nichts wie ein strahlendes Brautkleid, das gleich Quallen im sturmgebeutelten Ozean wallte und die marternden Hiebe der doppelten Effie mit metallener Seide abwehrte. Die Blonde spürte, wie ihre weiche Rüstung den Tod abhielt und dabei leichter und zarter war als ein letzter Atemzug, während sich ihre Gegnerin und deren Doppelgängerin um Fassung bemühten. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sich Luca wahrhaft mächtig, statt sich mit einem selbstbewussten Gehabe zu maskieren, das Macht und Einfluss nur überzeugend vorzutäuschen wusste. Überheblich grinsend entließ sie eine weitere Salve fluoreszierendes Silber aus der Spitze ihrer Martinsschwalbe, welche mit ihrem gebräunten Körper zu einer biblischen Büste zu verschmelzen schien. Die heilige Luca flutete Effie die Sünderin ins Licht.
      Augenscheinlich angewidert von ihrer eigenen Unterlegenheit, wagte die Kopfgeldjägerin einen riskanten Vorstoß und wuchtete ihr gewaltiges Ōdachi um die eigene Achse, jede Deckung preisgebend und allen Raum beanspruchend, den die Blonde im Silberkleid noch nicht okkupiert hatte. Ein schneidender Wind brauste auf und zerfetzte Schichten um Schichten der beeindruckenden Illusion, die Luca um ihr Selbst erschaffen hatte, woraufhin sie entgeistert zurückwich und jeden Funken schimmernden Metalls in der Spitze ihres Rapiers bündelte, um Effie mit einem Strudel flüssigen Silbers zu zerfetzen. Die gewaltigen indigoblauen Augen vor Schmerz zu Nachthimmeln aufreißend und aus schwungvollen Lippen stumm schreiend, torkelte Effie zurück. Sie spürte das heiße, flüssige Edelmetall in ihren Körper dringen und sich an ihrem Fleisch laben, fühlte die Bisse, die ihre Knochen zersplitterten und das glühende Lecken spitzer Zungen. Das fließende Silber rann durch ihre Venen und erstickte ihr Fleisch, worauf die Kopfgeldjägerin einen Schwall ihrer Selbst erbrach, bevor sie krampfend und mit tiefen Wunden übersät auf die Knie fiel. Luca empfand keinerlei Mitleid mit den runden, leeren Augen oder dem vor Angst witternden Näschen, während sie als siegreiche Feldherrin über ihrem Opfer posierte.
      »Unterschätze niemals eine Briatore«, raunte sie im Siegesreigen bittersüß-scharfzüngig und setzte die Klinge an Effies gurgelnden Hals. »In der Hölle triffst du sicher die Machiavelli-Geschwister.« Sie lächelte maliziös über beide Ohren. »Bestell ihnen Grüße.«
      Ein Stich, und Effie kippte leblos vornüber. Mit dem letzten Zucken kam der Tod wie eine Erlösung, deren Zeuge Luca wurde. Ihre kalten, grinsenden Augen stierten auf den Leichnam hinab und spiegelten die Idee, in den blutgetränkten, schwarz-kupferfarbenen Haarschopf zu greifen und ihre Beute wie in antiker Zeit hinter sich durch die Krypta zu schleifen. Doch wie schon so oft in ihrem Leben, sollte Luca das Glück auch jetzt kaum treuer sein als sie ihm, denn auf einen kecken Zungenschlag wandte sie sich verdutzt um und starrte entsetzt in die endlosen Galaxien der Augen, deren Leuchten sie zuvor wie Kerzen ausgeblasen hatte. Affektiv wich Luca zurück, stolperte über den Beweis ihres Triumphes und musste mit ansehen, wie sich eben jener in einer Schar altrosa Seifenblasen verlor, die gen Decke aufstiegen und unter erheiternden Lauten zerplatzten. In ihrer eigenen Arroganz hatte sie die zweite Effie vergessen, welche sich offenbar abgesetzt hatte, und hatte den Doppelgänger »getötet«.
      »Schon etwas schäbig, mich derart niederzumetzeln«, flötete Effie und schwenkte ihr gewaltiges Ōdachi wie einen Zauberstab in Erwartung magischer Tricks, »Aber immerhin verstehe ich jetzt, was O’Mara an dir findet. Du hast Eier, das ist cool.« Effie grinste wie ein kleines Äffchen, bevor hunderte kleine Bläschen aus ihrem Körper brausten, die sich neben ihr zu ihren exakten Kopien verdichteten. Vollkommen synchron streckten alle drei Effies vor Lucas fassungslosen Augen den Rücken durch, schulterten die langen Schwerter und mauzten schelmisch:
      »Ich langweile mich ohnehin schon viel zu oft~!«

      Götterstiege

      Die Musik übertönte das Tatschen seiner roten Tentakel auf dem bronzenen Deckengewölbe und erlaubte Krill, gänzlich zu einem Schatten im Licht zu werden. Vollkommen unbehelligt von neugierigen Blicken oder allzu aufdringlichen Körpern marschierte Krill kopfüber durch die Götterstiege. Er hetzte nicht, bewegte sich aber fokussiert gen Eingangshalle und versuchte mit zerknirschter Miene, das penetrante Gedudel der Bigband zu ignorieren, welches in seinen sensiblen Ohren dem Gekreische menstruierender Harpyien oder den Tobsuchtsanfällen Lucas gleichkam. Seine blinden Augen blickten gleichgültig hinab, als er über das strohblonde Haupt Valentine Harleys dahinspazierte, der zwischen Erleuchtung und Wachschlaf zu torkeln schien, ohne den Worten seiner schwarzbekleideten Gesellschaft auch nur ein halbes Ohr zu leihen. Die rasiermesserscharfen Sinne gegen den Lärm der Musik abschirmend, konzentrierte sich der Meermann nur auf Carla Griswold und ihre rabenschwarzen, geifernden Lippen.
      »Wir müssen herausfinden, wie so etwas geschehen konnte. Ich habe sie überprüft, ich…« Ruckartig hielt Carla inne und sah gerade weit genug auf, um Krill zu übersehen, »Ich…muss etwas kontrollieren. Valentine!«
      Nickend nahm der Gastgeber ihr Verschwinden zur Kenntnis - und rutschte auf ihren leeren Platz, näher an Dionisia Lorcas endlose, sonnenbraune Beine.
      »Reden wir«, schlug er etwas unwirsch vor, beinahe fordernd. Lorca errötete und fragte schmunzelnd:
      »Worüber?«
      »Egal«, bestimmte Harley mit jener Getriebenheit, die nur schöne Menschen als Charme zu nutzen vermögen, »Reden wir über mich, dich, uns und die ganze Welt. Reden wir über Bücher und Kunst und diese verdammten Kopfgeldjäger, die mir mein Wohlverdientes entreißen wollen. Reden wir gegen den Schlaf an.«
      Etwas ernüchtert tat Krill hoch oben über dem Gewusel der Reichen und Egozentrischen einen tiefen, seufzenden Atemzug, bevor er sich wieder in Bewegung setzte, um Harley und seinen Narzissmus sich selbst zu überlassen.

      Krypta: Luca Briatore vs. Effie Rappaport

      Auf nackten Füßen und die schwarz-silbernen Stelzen in der Hand, die nicht das panisch zitternde Rapier umklammerte, stürzte Luca durch die unterirdischen Tunnelgewölbe der Todesfalle, die ihnen alle als Spielwiese zu dienen hatte. Flüche und Blut trieften aus ihren breiten, zusammengequetschten Lippen und sickerten in den kalten Stein, der Schreie und Menschen verschlang.
      Wie viele ihr folgten, vermochte die Blonde nicht zu sagen. Sie hatte für ihre Flucht mit einer tiefen Wunde bezahlt, die zu einer langen, hässlichen Narbe an ihrem Rücken heranwachsen würde, und kümmerte sich nicht mehr länger um ihre Umwelt. Überleben, immer weiter und weiter rennen, bis die Lungen bersten und ihre Beine zu Wasser würden. Atemlos hechtete sie um eine Ecke, während sie ihre Schuhe als falsche Fährte in den gegenüberliegenden Gang warf. Einsetzt vernahm sie Schritte, die gegen ihre eigenen anrannten und ein unheimliches, misstöniges Echo bildeten wie Spiegelbilder, die nicht den Bewegungen des Originals folgen wollten. Reflexartig zwängte sich Luca wieder in eine winzige Spalte zwischen Särgen und Säulen und wartete auf Effie, Effie und Effie. Als sie sicher war, die Füße ihrer Häscher in Richtung ihrer zurückgelassenen Schuhe davongaloppieren zu hören, atmete sie erleichtert aus und folgte in fließenden, leisen Bewegungen den an den weißgoldenen Wänden aufgereihten Urnen und Skelettgebeinen, die sie an eine große, einen Spaltbreit geöffnete Pforte aus verzierten Totenschädeln und goldenen Tigern geleiteten. Katzenhaft schob sich die Blonde durch die massiven bronzenen Flügel, nur um auf der anderen Seite wie ein geprügelter Hund jäh erstarren; zitternd, japsend, schluckend in eine Orgie aus Blut und Stahl geratend. Dutzende Versionen der Effie Rappaport schlachteten, über mehrere Etagen und Winkel und Alkoven verteilt, unzählige der unschuldigen Minenarbeiter ab, die Valentine Harley als unselige Trostpreise in seine perverse Abendunterhaltung gemischt hatte. In Lucas gepeinigtem Schädel dröhnte das heisere Schreien der hilflosen Frauen, die in purer Angst ihren geköpften Kindern zubrüllten, bevor auch sie die Kälte des Stahl in ihren Körpern spürten. Der Tod lauerte überall, und konnte sich eines der erbarmungswürdigen Opferlämmer von seiner Jägerin losreißen, schnellten fünf weitere Versionen Rappaports aus einem dunklen Versteck und ließen jedes geschundene Leben in Blut, Fleisch und Tränen aufgehen. Eine Kakophonie des Sterbens und Mordens entfaltete sich in blutspritzender, leiberzerfetzender Abscheulichkeit vor Lucas stahlblauen Augen, die sich abwenden mussten, nur um sich im Indigo der wahren Effie gespiegelt zu finden, die sich unbemerkt durch das bronzene Tor geschmuggelt hatte. Wie ein Tier saß Luca in der Falle, stolperte vor Effie weg in den Raum der einhundert Effies. Roter Regen tröpfelte auf Lucas blondes Haar, lief ihre Wangen wie blutige Tränen hinab und platschte auf die wunden Knie der Blonden, die in stummer Erschöpfung zu Boden gegangen war.
      Effie lachte nur; und ihre Klone taten es ihr schallend gleich.
      Kapitel 106 - Er findet dich

      Schnaufend schleppte sich das Tier durch den meterhohen Schnee und widerstand den rasiermesserscharfen Schneiden des Winters mit einem Feuer, das aus den Rändern der blutigen Augen lechzte wie verbrennende Sonnen. Erschöpfung, Ruhe und Tod verbündeten sich, um die eiskalte Taiga und ihre schwarzen Tannen in einen Hort der Behaglichkeit zu verwandeln, in dem die Zeit still stand und das Lärmen des Sturms ein gedämpftes Flüstern war, das sanft gen Heimat geleitete. Doch das Tier widerstand auch ihm. Verschloss Augen und Ohren und kämpfte sich mit jener Entschlossenheit voran, die den sterbenden Leib auf seinem Rücken am Leben erhielt. Mercedes wollte leben, also wollte auch das Tier leben. Denn Callaghan hatte es vor der Bestie bewahrt.
      Die Last der beiden Körper zwang den Barghest für einem Moment in die Knie, angeschlagen schnaubte er den Schmerz aus seiner zerfetzten Brust und trabte weiter voran. Die Nacht war dunkel und leer wie ein Ozean und kein Leuchtfeuer erhellte das Nichts. Bald würde es keine Rolle mehr spielen, ob der Barghest kämpfte oder fiel, denn Mercedes und O’Maras Seelen froren mit jeder verstreichenden Sekunde weiter zu. Bis zum letzten Atemzug.

      Götterstiege, Schloss Roßkosch

      Jäh schaute Valentine Harley auf, die auf seiner Schulter ausruhende Dionisia Lorca aufschreckend.
      »Was ist?«, fragte sie verwirrt und mit einer Sorge, die Harleys ernstes und schönes Gesicht nicht zu zerstreuen vermochte, bohrte es doch silberne Blicke in das bronzegemeißelte Deckengewölbe.
      »Vermutlich nichts«, murmelte der Hausherr nach einigen ins Leere gestarrten Sekunden wenig überzeugend. Ein kalter, salzverkrusteter Schauer war seinen gestählten Rücken hinabgefahren und hatte einen feuchtnassen Argwohn in seine Brust geträufelt. Doch Harley sollte keine Gelegenheit mehr bekommen, seiner Intuition Folge zu leisten und Krill am Rande des Ballsaals kopfüber marschieren zu sehen. Eine quirlige Mädchenstimme zwang seinen wohlgeformten Kopf kehrtzumachen, um Daisy Kinnaman-Winslop gebührend zu empfangen. Der ihr folgende Kako war nur bloßes Blendwerk und für Harley kaum bedeutender als eine leere Flasche Champagner.
      »Kiwi!«, süßte er honigweich und sprang mit ausgebreiteten Armen aus dem goldenen Sesselpolster, »Ich hatte schon Sorge, du hättest dich abfüllen lassen.«
      Nörgelnd schob das Mädchen mit den Eisaugen ihren Patron und Ziehvater von sich. »Bitte? Ich bin kein Dummchen!«
      »Das dürfte jedes Dummchen von sich denken«, kicherte Lorca gehässig und genoss den tadelnden Blick Harleys, unter dem das rothaarige Mädchen nun zusammenzubrechen drohte.
      »Ich meine…«, rührte Kiwi in Wortflusen wie in Bowle, »Das ist Mr. Kako.« Schnell verlagerte sie alle Aufmerksamkeit gestisch auf den hochgewachsenen Fremden, der in gespannter Erwartung zwischen den Anwesenden hin und her linste wie ein dickes Kind im Schlaraffenland. Ein schelmisches Grinsen aufsetzend und das rötliche, braungoldene Haar aus der Stirn pustend, wagte er einen Schritt auf Valentine Harley zu und reichte ihm die große, schlanke Hand.
      »Ihr wolltet mich sprechen, großer Spielmacher?«
      »In der Tat, alter Knabe.« Kakos Hohn perlte an Harleys chartreusefarbenem Anzug ab, ohne auch nur einen einzigen verräterischen Fleck zu hinterlassen, was dem Spieler imponierte und ihn zutiefst beunruhigte.
      »Warum?«, fragte er dennoch guter Dinge und beobachtete interessiert, wie sich das unnatürlich markant-feine Gesicht seines Gegenübers in fernen Welten verlor. Er sah in einen Spiegel, der irgendwann so viele Menschen begutachtet haben musste, dass er selbst eine Persönlichkeit entwickelt hatte, ohne je persönlich zu werden. Ein kaleidoskopischer Kosmos goldener Strahlen und dunkler Fetzen umgab Valentine Harley wie ein Netz endlos flatternder Papageien, ewig kreischend und zeternd und lachend, uninspiriert und niemals stimulierend. Der Hermelin lebte einen Traum im Traum, und sein Gesicht war einer Maske gewichen, in der jedermann erblickte, was er erblicken wollte - sich selbst, nur schöner, reicher, zufriedener und glücklicher. Harley trat zu jeder Zeit als das personifizierte »Was wäre wenn…?« auf und gefiel sich in der Rolle des Dandys, der aus dem Schnee gekommen war und ein Vermögen gemacht hatte, dessen Quelle das Schicksal selbst für sich zu beanspruchen schien. Goldene Wellen gleißender Linien pendelten um das melodische Haupt des Hausherren, während er Kako mit dem Lächeln eines neidischen Dämons bedachte und einen Faden zwischen beiden entspann, der sich unter der Last schwarztriefender Milch senkte. Ganz in seiner kleinen fantastischen Welt versunken, bemerkte Kako dabei nicht, wie ihn eine unsichtbare Macht in seinem eigenen Fleisch fixierte und wenige Millimeter in die Lüfte hievte - bis es zu spät und Dionisia Lorcas staubiger Griff nicht mehr zu lösen war. Über seine sture Leichtsinnigkeit frotzelnd, ergab sich Kako der feindlichen Übermacht.
      »Was haben Sie denn mit mir vor, Mr. Harley? Ein weiteres anregendes Partyspiel?«
      »Nicht ganz«, versicherte der Hausherr mit galant im Rücken gefalteten Händen, bevor er Lorca anwies, den Gefangenen in die tiefen, verschlungenen Gedärme des gigantischen Schlosses zu verschleppen. Er allein verblieb nun mit seiner mühselig herangezüchteten Rose auf der imposanten Götterstiege und ließ die silberkalten Augen über die Feiernden und Betrunkenen gleiten, als wolle er ihre Reihenfolge für die Guillotine festlegen. Hinter sich spürte er die pubertierenden Rundungen Kiwis, welche sich an seinen trainierten Körper schmiegten, bevor ihre krähende Elsterstimme sein stummes Sinnieren störte:
      »Der große Tag. Ich bin ganz aus dem Häuschen.«
      »Natürlich bist du das«, erwiderte Harley und griff blindlings hinter sich, ihren kirschroten Schopf tätschelnd, »Du wirst dich danach gut fühlen. Du wirst dich mächtig fühlen. Und Macht ist besser als ihr Gegenstück.«
      »Ja…«, hauchte sie schwach, worauf sich ihr Patron umwandte und vor ihr auf die Knie ging, um direkt und unverblümt in ihre großen, eiskalten Augen zu stieren, die ebenso klar und uferlos leuchteten wie die seinen. Valentine spürte endlich, dass er in zwei glänzende Spiegel starrte; und musste dem unwiderstehlichen Drang widerstehen, die rosenroten Lippen zu küssen.

      Vestibül

      Der Tod fand ihn trotz Maskerade. Das goldene Gesicht zierte das übliche Sichelgrinsen und präsentierte stolz die silberweißen Zahnreihen, doch unter dem Metall herrschte Chaos, Angst und Schmerz. Ein dicker Brocken zähen Blutes quoll aus den zuckenden Lippen hinter dem Grinsen, platschte gegen die Innenseite der goldlegierten Maske und prasselte in den gurgelnden Schlund des Sterbenden zurück. Panisch versuchte er, das verfluchte Gold von seinem drohenden Schädel zu reißen, doch seine Finger gehorchten ihm nicht mehr und schabten nur blutleer über die polierten Ränder der sardonisch lachenden Scharade.
      Krill kümmerte die Agonie seines Opfers wenig. Abgebrüht schlingerten seine Tentakel aus einer der blutbefleckten Taschen jenen Schlüssel, der zwischen ihm und dem Schloss des massiven Seestein-Safes stand, während der Torwächter krampfend und zuckend an seinem eigenen Blut erstickte. Als der Schließmechanismus schließlich klickend nachgab, schien der Lebenswillen des Bediensteten erloschen, Krill legte die roten Hände um sein legendäres Katana und die goldene Maske grinste weiter ihr breitestes Zähnegesicht. Jauchzend über wessen Tod oder Glück auch immer.

      Götterstiege

      Farben verschmierten und zerflossen zu schmelzenden Regenbögen, die die reißenden Wasserfälle der Götterstiege hinabtrieben und bunte Schlieren über den polierten Bernsteinboden des Tanzsaales spülten. Schloss Roßkosch ertrank in einem Meer aus Farben und Licht, dessen Brandung dem tumben Kribbeln abgestorbener Glieder glich und jeden Winkel seiner architektonischen Kopfgeburt mit unerträglicher Stille betäubte. Er wollte springen, sich fallen lassen und sich in dem reißenden Schlund wirbelnder bunter Schmetterlingsleiber zu einer Instanz über der Welt vereinen, der nichts unmöglich und alles vorherbestimmt war. Sein polierter Mokassin schob sich sanft an den Rand der Götterstiege und gab sich dem Sog der Tiefe hin, welchem Harleys Herz folgte - bis der Rest seines Körpers schreiend zurückschreckte.
      Keuchend erwachte Valentine Harley auf seiner goldenen Polsterinsel, die Wellen alkoholgetränkter Leiber unter sich schwappen hörend, und wagte einen verstohlenen Blick auf seine platinsilberne Armbanduhr. Seufzend über die halbe Minute wachen Schlafes, die er soeben vergeudetet hatte, blinzelte er müde auf die Feiernden und ihre erdrückende Gewissheit, in diesem Leben jeden Moment auszukosten und im nächsten nichts zu bereuen. Doch schnell driftete sein Geist wieder ab und wurde eins mit den bronzeeisernen Quadern, die glänzend von der Decke strahlten und seinen persönlichen Himmel formten. Er nahm sie an und entschwebte durch sie in die Traumlande zwischen Schlaf und Realität, weich und duftend und unwirklich wie blaue Rosen, als plötzlich ein kalter Tropfen seine wohlgeformten Wangen benetzte. Missmutig lugte der Gastgeber aus einem seiner silbereisigen Augen und murrte gequält über die plötzliche Existenz einer tropischen Welle, die mit der Macht einer Armee auf ihn zurollte. Gleichgültig schloss er das Auge wieder, bis ihn der Rest der Welt einholte und das panische Schreien seiner Gäste gurgelnd in reißendem Wasserrauschen ertrank. Jäh sprang Harley daraufhin auf, wieder im Vollbesitz seiner mit Tonika und Alkohol auf Trab bleibenden Nerven, und schoss gleich einer Sternschnuppe an das bronzene Deckengewölbe, wobei er einen blitzgrellen Schweif bunt zuckender Funken hinter sich herzog. Ein elektrisches Surren ertönte, als sich seine Schuhsohlen unter einer grellen Entladung an der Decke festsetzten und er kopfüber in den Ballsaal starrte, der von den einstmals zahmen Wasserfällen und Pools der Götterstiege geflutet und zu einem nassen Grab für jedes zu langsame Bein geworden war. Ein nicht zu geringer Teil seiner Gäste trieb bleich und tot auf dem Wasser, doch Harley kümmerten nur die weißtrüben Augen des Mannes, der soeben seine Party gesprengt hatte.
      Krill stand dem Hausherren emotionslos gegenüber, ebenfalls kopfüber an der Decke hängend, und ignorierte das Sterben fernab seiner violetten Haarspitzen. Er hatte genug gesehen, genug gehört und entschieden, dass keines von Harleys erwählten goldenen Tickets etwas anderes verdient hatte als den Tod. Ob Harley seine Entscheidung missbilligen oder begrüßen würde, erschien ihm bestenfalls zweitrangig. Kinder sind ohnehin nie zufrieden.
      »Großer Auftritt«, zügelte Harley seinen Ärger beispielhaft, wenngleich jener seiner Frisur galt, die allmählich und wortwörtlich aus der Form fiel. »Sollte dieser idiotische Malory dich nicht längst nach Fischland verfrachtet haben?«
      Krill ließ die schlanken Schultern aufzucken. »Sollte ein Mann deines Formats nicht clever genug sein, einem Idioten keine wichtigen Aufgaben zu überlassen?«
      »Sollte jemand wie du…«, konterte Harley bösartig, »…nicht seinen Platz kennen, Fischmensch
      Rassismus, die Ideologie des kleinen Mannes. Krill war jedes weitere Wort leid, sodass er nur höflich korrigierte:
      »Meermann.«
      Harley lachte spöttisch. »Oh. Welch Fauxpas.«

      Dr. Waldmannstrauts Sprechzimmer

      »Er ist Wasser. Er riecht wie ein Fisch, ist aber keiner. Er sieht alles, ohne zu sehen. Er weiß, wer den Tod verdient. Doch er kennt niemanden.«
      Ondine sprach mit einem seligen, verträumten Blick gen opulentem Deckengemälde, während sie ihr königsblaues Haupt auf den Apokryphen wie auf ein Kissen bettete und die kleinen Finger tänzeln ließ. In ihren großen, smaragdgrünen Augen schimmerte ein Glanz der vollkommenen Sicherheit, welcher selbst Irit Waldmannstraut mit zunehmender Dauer des Gesprächs unheimlich wurde. Kein Mensch konnte sich seiner Natur derart selbstbewusst ausliefern und dabei so wohlfühlen. Das kleine Mädchen in ihrem zarten Petticoat-Kleidchen lächelte wie die Unschuld und sprach wie eine Gottheit, die in einen Körper gefahren war, um die Welt für einen kleinen Frevel ins Dunkel zu treiben. Ondine besuchte nicht, sie nahm ein; während andere dachten, wusste sie.
      Irit neigte ihr strenges Gesicht und startete einen letzten Versuch, dem Kind den Teufel auszutreiben - oder es zu therapieren, abhängig vom erzielten Resultat.
      »Was ist Liebe?«, fragte die Psychiaterin, bewusst plötzlich und betont wert wertfrei, und beobachtete nicht ohne ungewöhnlich offene Schadenfreude, wie sich das rundliche Gesicht des zuckersüßen Mädchens unzufrieden verzog. Die milchweiße Maske bröckelte und riss Narben auf, die bisher so tief verborgen schienen wie Knochen im Sand. Eine fremde Macht kroch aus den Rändern der schillernden Augen und zurrte die blauen Brauen hinab, bevor Ondine beinahe bockig murmelte:
      »Liebe ist ein Haus.«
      »Ein Haus?«
      »Oder ein Bach. Was ist ein Bach?«
      »Ein kleines Fließgewässer«, erwiderte Dr. Waldmannstraut nüchtern und ließ sich zu keinerlei Impulsen hinreißen, die Ondines Anziehungskraft Auftrieb hätten geben können. Ertappt richtete sich das Kind auf.
      »Liebe ist wie Wut. Oder Traurigkeit. Ein…Ge…Gefühl.«
      Irit schmunzelte bittersüß. »Oder mehr?«
      »Oder mehr…«, plapperte Ondine die Frage nach, als stelle sie sie an sich selbst. Dann mauzte sie:
      »Was riecht wie ein Fisch, ist aber keiner? Sieht alles, ohne zu sehen. Weiß, wer den Tod verdient, kennt aber niemanden?«
      »Sag es mir«, beschloss Irit selbstzufrieden.
      »Nein.«
      »Wieso nicht?«, fragte die Rostrothaarige nunmehr siegesgewiss, erschauerte jedoch, als Ondine mit heimlichtuerischer Miene und gedämpfter Stimme flüsterte:
      »Weil er dich sowieso finden wird.«

      Götterstiege

      Harley hetzte als wild-funkelnde Herde elektrischer Gnus über den bronzenen Himmel seiner Götterstiege, während ihm die darbenden Löwen mit ihren gischtweißen Mähnen und rauschenden Tatzen brüllend jagten. Unter einem todesmutigen Hechtsprung verkeilte sich der Hausherr zwischen zwei der glänzenden Säulen, die gen Boden ragten, und ließ die gewaltigen Wassermassen zu beiden Seiten seines bunt leuchtenden Hauptes vorbeiströmen.
      Brausend knallten die Wogen zurück in das gewaltige Spülbecken aus Glasscherben und Leichen, bevor das gesamte Schloss zu beben begann und sich riesige Schleusen zu allen Toren des kolossalen Bernsteinsaals herniederließen. Krill beobachtete sorgenfrei, wie ihm jeder Fluchtweg versperrt und das Wasser durch sich erhebende Rohrleitungen abgesaugt wurde, während Harley zufrieden schmunzelte. Carla hatte an alles gedacht. Als er Wasserfälle wollte, sorgte sie sich um Schleusen; er ließ Pools installieren, sie schaffte gewaltige Abwasserleitungen heran. Der Visionär und die Pragmatikerin, eine kolossale Fügung des Schicksals, die sich nun unverhofft zur Schutzheiligen des Hausherren erklärte und gegen Krill in den Krieg zog. Aber dieser lächelte nur, als die ziellos treibenden Leiber der Ertrunkenen die Öffnungen verstopften und den Wasserfluss boykottierten.
      »Fehlkonstruktion«, zischte Harley nörglerisch und befreite seine Füße aus ihren wasserüberfüllten Gefängnissen. Barfuß tapste er auf Krill zu, seine sündhaften Schuhe wie ein benutztes Taschentuch in die Überschwemmung fallen lassend. »Was nun? Willst du mich hier und jetzt töten? Würde das dem Bengel gefallen?«
      Krill antwortete nicht, sondern entließ mit einer kaum zu folgenden Bewegung seines Katanas eine Schnittwelle, die Valentine Harley und das bronzeeisernen Deckengewölbe vor ihm in Stücke riss. Eingezwängt zwischen gewaltigen metallenen Brocken stürzte der Hausherr in die Fluten seines vormals prachtvollen Tanzsaals, rettete sich jedoch im letzten Moment auf seine Götterstiege, indem er sich von einem der herunter krachenden Quader abstieß.
      Keuchend entledigte er sich seines vollgesogenen Jackets und krempelte die steingrünen Hemdsärmel über die Ellbogen.
      »Davor hat mich Carla also zu warnen versucht«, kicherte er spitzbübisch in sich selbst hinein, »Faszinierend.«
      Binnen Millisekunden war er daraufhin verschwunden und hatte nichts als ein in allen spektralen Farben glühendes Licht zurückgelassen, aus dem gewaltige Blitze wie Krakenarme zuckten. Die unbeschreibliche Hitze spürend, sprang Krill in die gegenüberliegende Ecke des Raumes, als er auf halber Strecke einen brennenden Schmerz in seinem Rückgrat spürte, bevor sein in Flammen aufgehender Körper mit der Wucht und Geschwindigkeit eines sterbenden Sterns quer durch den Saal geschleudert und in die lauwarmen Wassermassen geschmettert wurde. Wolken dampfenden Staubs stiegen wie aus einer Sauna empor und benetzten den gleißend-lichten Körper des Valentine Harley mit verdunstendem Funkeln. Bedrohlich knisternde Entladungen fixierten den Strohblonden wie eine Spinne in ihrem Netz, bevor sich die elektrisierenden Fäden zusammenzogen, in einem glänzenden Speer kulminierten und aus der manikürten Hand ihres Herren in das dampfende Becken gerammt wurden, wo sie schreiende Kugelblitze über die die mild schwappenden Wellen jagten. Die Leichen, die die Schleusen verstopften, kochten und stanken widerlich in dem brennenden Sud aus Blitzen und Alkohol, in dessen Mitte Harley seinen Widersacher vermutete. Im Glauben, jenen getötet zu haben, sprudelte der Funkenschlagende zurück auf die Empore seiner geliebten Götterstiege.
      Selbstherrlich scharwenzelte er wie ein Kater im Kreis und begann in mühevoller Kleinarbeit, seine vollkommen triefende, ruinierte Frisur unter Zuhilfenahme seines allzeit griffbereiten Taschenspiegels zu richten - ein Unterfangen, welches sich als kaum erfolgreicher herausstellen sollte als sein vorheriges, denn wie zischelnde Peitschenhiebe flogen plötzlich Wellen durch die Götterstiege und halbierten Körper und Stein. Im bisher so gestriegelten Gesicht des Hausherren klafften plötzlich tiefe Schluchten zwischen aufreißenden Zornesfalten, als ihn eine der gewaltigen Wasserschlangen an den Rand der Empore drängte und zwang, in das Auge des gottlosen Sturms zu schauen.
      Krill hatte sich gerettet, indem er eine winzige wässrige Kuppel um sich modelliert hatte, die wie eine isolierte Blase im großen Wasserbassin ruhte und damit unangetastet geblieben war vom donnergrollenden Herrscherblitz des Valentine Harley, welcher niemals zuvor ein derartiges Maß an elementarer Manipulation hatte bestaunen dürfen. Die Kräfte des Meermannes gingen weit über jede Form des gemeinen Fischmenschen-Karate hinaus, sodass Harley schlicht über den Gedanken fröstelte, welche Gefahr jenes sagenumwobene Katana darstellen mochte, welches Krill bislang kaum benutzt hatte. Ein Gedanke, den er im nächsten Moment bereute, da sein Kontrahent ihn belauscht zu haben schien. Harley spürte den lechzend-kalten Stahl in seinem Nacken, dem er nur durch einen halbseitige Sturz entging - auf Kosten seiner trainierten Schulter, die ein beunruhigendes Knirschen ächzte.
      Wie ein Kind, das sich vor dem väterlichen Gürtel zu verstecken suchte, krauchte Harley rücklings an den Rand der Empore und wehrte die marternden Hiebe des blitzschnellen Krakenmenschen mit rüstungsschwarzen Beinen ab, bis seine Hände ins Leere griffen. Zum Finalstoß ausholend, sammelte Krill eine gewaltige Schneise brodelnden Wassers um seine bläulich-glänzende Klinge, bevor er in Harleys Herz stach und einen elektrischen Schock spürte, der jede Zelle seines Körpers verkohlte.
      Seine rote Haut kochte, seine Muskeln zitterten und zuckten und seine bloße Handfläche brannte sich in den lederummantelten Griff seines eindrucksvollen Katanas. Er wollte schreien, doch seine Lippen krampften zu hauchdünnen Schlitzen zusammen. Dann leerte sich sein Geist, und als er wieder zu sich kam, traf sein knackender Schädel bereits auf einen unnachgiebigen Widerstand. Orientierungslos fiel der Meermann durch Raum und Zeit, durch Wind und Wüste, Fleisch und Blut, bis ihn die vertraute Kühle des Wasser empfing und umarmte, wie jedes Kind umarmt werden wollte.

      Atemlos hievte Harley seinen nach Chlor und Angstschweiß stinkenden Körper auf die nackten Fußsohlen, das unruhige Wasser nach Lebenszeichen absuchend. Sie blieben erfolglos, doch der Strohblonde vertraute seinen eigenen Sinnen nicht länger. Elegant wirbelte er als bunt-strahlender Strudel funkender, zuckender Feuerwürmer und Blitzlichter durch die Luft und landete auf der zerbrochenen Spitze seines zu Erden gestürzten Bronzehimmels. Gerade so nah, dass er die Feuchtigkeit des Chlors ertasten konnte, aber ohne seine Haut zu benetzten, legte er die weiche Hand über das Bassin und atmete tief ein. Knisternd bahnte sich eine schier unbegreifliche Energie ihren Weg durch die Nerven und Adern seines Körpers, entlud sich aus jeder Pore und zischte durch die Lebenslinien, dass die Wellen selbst peitschten und wie Geister aufjaulten. Kurz darauf war alles still, und Harley grinste wie ein goldener Junge.
      Seine silberklaren Augen schwammen müde auf den ermattenden Bewegungen des schwappenden Wasserspiels, boten seinen überreizten Nerven einen trügerischen Augenblick jenes Glücks, das nur verloren gehen konnte - verloren gehen sollte.
      Krills Körper trieb zu allen Armen und Tentakeln ausgestreckt auf dem Wasser, rabenschwarz und glänzend wie ein polierter Obsidian. Selbst seine milchweißen blinden Augen spiegelten, was sie erblickten; Schwärze.
      Harley war in seiner Mischung aus Entsetzen und Fassungslosigkeit zu benommen, um den sich erhebenden Arm des Meermannes verkraften zu können. Er nahm die gewaltige Schnittwelle hin, die Wassertropfen wie Projektile durch die Luft schnalzte, und wehrte sie nur halbherzig mit spektralschimmernden Armen ab. Sein glühender Körper flackerte geisterhaft auf die Götterstiege, wo er schließlich japsend auf die Knie fiel; nicht geschlagen, nicht blutend, aber erschöpft.
      »Die Macht eines Mannes, der endlich aus dem Schatten eines anderen tritt«, hustete der Hausherr brüchig, während Krill in geruhsamen Zügen in seine Richtung schwamm. »Was für ein Abend.«
      »Dein letzter«, erwiderte Krill lakonisch, und stieß in das Herz des Schlosses, welches ihn mit urplötzlich gehässiger Miene erwartete. Wie von einer teuflischen Entität beseelt schöpfte Harley neue Kraft und schwang sich artistisch auf die Beine zurück, um Krills Kehle mit einem glühenden Zeigefinger zu durchbohren. Geistesgegenwärtig saugte sich der Meermann mit einer Tentakel am Rande der Götterstiege fest und ließ sich von der Kraft der Phsysik im Halbbogen über Harley hinweg tragen, wo er ihn hinterrücks mit seiner schwarzlegierten Klinge zu enthaupten gedachte. Harley jedoch flimmerte wie Licht gegen den Blick und explodierte in brennend-sausenden Funken bunten Feuerwerks, die den Meermann zurückschleuderten. Ächzend standen sich beide Männer erneut gegenüber, ohne Boden gut- oder wettgemacht zu haben.
      »Ich bin es leid«, schmunzelte Harley, sich eine lästige nasse Strähne hinter das hitzerote Ohr quirlend und lachend, als Krill erneut nur die knorrigen Schultern aufzuckend ließ. Tod und Leben schienen für den Kraken kaum bedeutsamer zu sein als für die ertränkten Leiber, die die Abflüsse verstopften.
      »Ihr hättet euch raushalten sollen«, setzte der Hausherr nun wesentlich ernster nach. »Wie viel zahlt euch der Junge?«
      »40 Millionen. Plus dein Kopfgeld.«
      Harley glaubte, sich verhört zu haben und begann, in unnachahmlich geringschätziger Melodie zu lachen, bis ihn die steinerne Miene des Meermann verstummen ließ. »40 Millionen…?«, murmelte er ungläubig, »40…Seid ihr geisteskrank?!«
      Wie ein über die Dreistigkeit seiner Schüler erschütterter Rektor flanierte Harley vor seinem Widersacher auf und ab, fassungslos über dessen Seelenruhe im Schatten der vergangenen Ereignisse. »Wie rechtfertigt ihr das?! Isola Caligula, Princesse Suie…?«
      »Es geht hier nicht länger nur um Berry.«
      »Sondern?«
      »Gerechtigkeit.«
      Wieder lachte Harley, doch diesmal selbstgefälliger und subtiler wie der Teufel nach einem Verlustgeschäft, und stieß dreckig hervor:
      »Ihr seid Kopfgeldjäger! Mit euren Fähigkeiten…ihr könntet längst reich sein! Wer sollte sich euch entgegenstellen? Ihr würdet wie Heuschreckenschwärme über das Paradies herfallen! Und doch folgt ihr diesem idiotischen Bengel für 40 Millionen Berry in den Tod…40 Millionen Berry! Soviel könnte ich euch täglich zahlen - damit ihr euch einen abwichsen lasst!«
      »Nein danke«, murmelte Krill trocken, »Behalt deine Finger bei dir.«
      Die silberklaren Augen Valentine Harleys glimmten irritiert und zornig über die Worte des lakonischen Meermannes, und weiteten sich zu Monden, als jener vor ihnen verschwand.
      Schneller als ein Sturm brauste Krill über Harley hinweg, wollte soeben seine Klinge an den Hals des Hermelins legen, als ein rauschendes Nähern seine Konzentration störte. Schnell fokussierte er an Harleys markantem Schädel vorbei, doch es war zu spät; der Schaden würde unweigerlich angerichtet. Blinde Augenblicke später spürte Krill bereits, wie eine massive stählerne Kraft seine Nase zertrümmerte. Eine Spur aus Blut folgte seinem Körper, der quer durch den überfluteten Saal flog und -von der Wucht des Einschlags getrieben- krachend durch die gewaltigen Schleusentore gen Eingangshalle schmetterte. Zusammen mit Leichen, Geröll und Glasscherben wurde er gegen eine der honiggoldenen Schmucksäulen gespült und trieb leblos über dem Wasser, bis ihn Rhys Malorys unerträglich aufdringliches Aftershave aus seiner Trance riss.
      »Was ist?«, fragte der Schwarzgelockte höhnisch, »Überrascht?«
      Er stellte seinen braunen billigen Treter auf Krills pochenden Adamsapfel ab. »Es war doch klar, dass ich dich finde.«
      Kapitel 107 - Silber & Kupfer

      Die Welt erscheint schöner, durch das dreckige, dickbäuchige Glas eines kalten Bieres betrachtet. Die aufsteigenden Blasen nehmen der Dunkelheit ihren drohenden Schrecken und verwandeln Schatten in goldene Tiere, die in Licht schwimmen. Die Welt ist schöner in den Armen eines Mädchens, das keine Erwartungen stellt. Die Welt scheint perfekt, wenn ein schönes Mädchen ein kaltes Bier spendiert.
      »Ich bin Effie«, kicherte das junge Ding und rutschte unartig auf ihrem klebrigen Barhocker herum, als fräße sie ihre eigene Lust beständig auf. Und aus ihren gewaltigen, indigoblauen Augen perlte eine Schamlosigkeit, die dieser Einbildung süffisante Form verlieh. Jeder Gast in der zwielichtigen Kaschemme, die nur durch einen dünnen, vergilbten Stofffetzen von den morschen Stege der stinkenden Flussstadt »Sayonara« getrennt war, verfluchte O’Mara in diesem Augenblick für seine Gesellschaft, die ebensogut die Gesellschaft eines anderen hätte sein können. Immerhin war er ein Gast wie jeder andere, betrunken und verloren und hässlich; doch sie hatte ihn auserkoren und nicht einmal der allwissende Barkeeper wusste warum. Blasphemie im Rattenloch.
      »O’Mara«, nuschelte das blonde Objekt der Effie’schen Begierde schließlich und leerte sein spendiertes Lebenselixier in einem langen, schlürfenden Zug, der jedes andere weibliche Wesen angewidert hätte - Effie hingegen schien nur noch erregter, malte sich ihr kupferfarbener Schopf bereits andere, angenehmere Verwendungszwecke für die Lippen des Betrunkenen aus. Lächelnd orderte sie zwei Schnäpse, bevor sie ihre kleinen, schwarzlackierten Finger auf O’Maras biernasse Flosse patschte wie zum Spiel.
      »Wo kommst du her?«
      »Irgendwoher. Ich sollte nicht mit dir reden.«
      Effie kicherte ein unschuldiges Kichern, das falsch und süß war wie die Lust beim Anblick eines jungfräulichen Busens.
      »Wieso nicht? Bin ich giftig?«
      »Hab Stubenarrest. Gewissermaßen.«
      Lachend drehte sich Effie auf ihrem Sitz einmal um die eigene Achse, dass sich ihr zerrissenes roten Kleidchen aufbauschte und einen kleinen blauen Slip entblößte, dem die Fantasie keinerlei Macht abzutrotzen vermochte.
      »Wer hat dir Stubenarrest gegeben?«, fragte sie aus ihren kecken, bleckenden Lippen, just bevor die Schnäpse abgefüllt waren. Ihre Blicke klirrten, synchron erreichten sie den Grund des Glases und hämmerten ihn zurück ins Holz des schmierigen Tresens. Dann antwortete O’Mara:
      »Mein Boss. Oder sowas in der Art.«
      Verwundert zurrte Effie die bronzeroten, im Dämmerlicht der Bar teuflisch-schön auflodernden Brauen hoch. »Wer könnte einem versoffenen Tunichtgut wie dir schon Vorschriften machen?«
      »Mein Gläubiger. Ich zahle Schulden ab.«
      »Wie lange noch?«
      O’Mara grinste verstiegen in sich hinein, die undurchschaubare Effie plötzlich mit der Ruhe eines Mannes maßnehmend, der in seinem ganzen Leben noch keine Gelegenheit gehabt hatte, dem Dämon Sünde zu verfallen und stolz darauf war. Der Alkohol atmete durch seine Zähne, als er murmelte:
      »Nicht alle Schulden will man tilgen.«
      Effie nickte und senkte ihr kupferrotes Haupt, wobei ihre gewaltigen Nachtaugen noch größer und runder und lustvoller zu O’Mara emporleuchteten. »Wollen wir irgendwo anders hingegen?«
      »Rechnung!«

      Jaulend zog eine feurige Schlange über den mondlosen Nachthimmel, zog ihre Schuppen in einem pfeifenden Schweif bunten Rauches hinter sich her, bevor sie berstend gegen einen toten Stern krachte und in tausend Funken zerplatzte, die an den leuchtenden Lampions vorbei zu Boden rieselten. Die »Lange Nacht des Drachen« überzog die siechende Flussstadt mit einem flammenden Rot, unter dem das morastige Sumpfwasser kochte und die dreckigen Stege erzitterten, auf denen die gelben Gestalten ihre hoffnungslosen Leben lebten; Fischer auf toten Wassern.
      Das nervenzerreißende Scheppern der brandgefährlichen Feuerwerkskörper zerfetzte O’Maras Ohren und trieb einen hämmernden Rhythmus durch seinen alkoholgeschwängerten Körper, der jeden Stoß noch härter und enthemmter in Effies Lust bohrte. Wie eine läufige Hündin feierte die Unverfrorene ihre Ekstase unter freiem Himmel und genoss das Feuerwerk, dessen Lärmen ihr Stöhnen und Keuchen übertönte. Die vorbeiziehenden Gelben wuselten schnatternd und an der einsturzgefährdeten Ruine feuchten Sumpfholzes vorbei und Effie wusste, dass diese Ahnungslosigkeit sie ebenso sehr antörnte wie O’Mara, dessen abgehungerter Leib vor Erregung zitterte.
      Doch als sich jeder Muskel bereits anspannte, seine Hüfte zuckte und schubweise pulsierte, der geladene Orgasmus schon wie Pulverrauch in der Luft lag, tat Effie plötzlich einen Schritt vor und ließ O’Mara mit heruntergelassener Hose im Trockenen stehen.
      »Was…?!«, japste der Blonde, welcher so kurz vor dem Ziel von der Rennbahn gestoßen worden war. Ungläubig musste er mitansehen, wie sich Effie den hauchdünnen Slip hochzog und verschlagen grinste.
      »Wir sollten irgendwohin, wo mehr Platz ist.«
      »Ich hatte genug Platz«, grummelte O’Mara bockig, den Gürtel zuschnallend.
      »Keine Sorge«, kicherte Effie geheimnisvoll und versenkte ihre heiße Zunge in seinem schweißsalzigen Nacken, »Ich habe eine Überraschung für dich. Wird dir gefallen.«

      Die Gelert gähnte ein launisches Knarzen, als ihr schwarzer Hundekopf den torkelnden Blondkopf und seine über die morschen Dielenstege tänzelnde Begleiterin erblickte, welche sich gegenseitig aufeinander abzustützen schienen; die Hände zwischen den Beinen des jeweils anderen.
      Einen Moment zu lange sah sich Effie in den ausgehöhlten Schlachtdärmen der düsteren Gelert um, deren altgotische Einrichtung eher an eine marode Kathedrale denn an ein seetaugliches Schiff gemahnte. Nur Gargoyles auf den Planken hätten gefehlt, um den grauen Kreuzrippen und Spitzbögen jenen letzten Hauch spinnwebenverhangener Melancholie zu verschaffen, nach dem diese schwimmende Basilika so sehr zu verlangen schien. Ein Schaudern triefte mit einem lüsternen Schweißtropfen Effies blassen Rücken hinab, doch mit einem kurzen Kopfschütteln entledigte sie sich ihrer Furcht und folgte O’Mara tiefer in die verlassenen Kerkergänge des Schwarzen Hundes. In seinem Schlafzimmer angekommen -kaum mehr als eine Ansammlung verstaubter Minibars und einer Pritsche, die jenen einen Sinn gab- hatte sich Effie bereits wieder ganz fokussiert. Auf O’Mara, sich selbst und all die Flüche, die sie zusammen mit ihrer Kleidung abzustreifen vermochten; und sei es nur für eine verlogene Nacht in den Armen eines Fremden.
      In einem ungelenken Anflug von Verspieltheit quengelte sich O’Mara aus seinem dunkelblauen Poloshirt, während er mit der freien Hand an einer offen im Raum wartenden Flasche Whiskey nuckelte und Effie sich an seinem Hosenbund zu schaffen machte. Anschließend tauschten sie die Rollen, und alles schien so leicht, so natürlich, so unkompliziert - bis eine zweite Effie plötzlich die Tür ins Schloss rasseln ließ und O’Mara bis ins promillevergiftete Blut erschreckte.
      »Ganz ruhig«, raunte die Kupferhaarige, abwechselnd an seinem Ohr und dem Whiskey lutschend, »Ich sagte doch, ich habe eine Überraschung für dich.«
      »Teufelskräfte?«, fragte O’Mara wenig überzeugt, doch eine dritte, sich aus dem Schatten seines Gemachs schälende Effie blies seine Sorgen schließlich fort. Wortwörtlich.
      »Mehr Platz. Mehr Spaß«, mauzte die originale Effie verführerisch und warf ihren Auserkorenen aufs Bett, wo sich sofort sämtliche ihrer nunmehr vier Klone auf ihn stürzten und jeden Teil seines hageren Körpers mit Zungen, Fingern und Zähnen erkundeten. O’Mara wähnte sich im Himmel, als Effie auf seine Brust stieg und ihm ihre Scham unter die Nase rieb.
      »Na? Wo willst du ihn denn zuallererst reinstecken?«, fragte sie absolut offen für jede Antwort, worüber O’Mara nur ein lusterfülltes, erheitertes Seufzen ausstoßen konnte.
      »Weißt du was?«, stöhnte er grinsend und griff nach ihren prallen, handlichen Brüsten, »Ich find dich richtig gut!«

      Zurück in der Gegenwart

      »Du bist zäh. Aber du hast deine Kräfte nicht gut im Griff. Zuviel Tamtam und zu wenig ›WUMMS!‹, verstehst du?«, palaverte Effie selbstvergessen, während sie vor der knienden Luca auf und ab scharwenzelte wie ein zahmes, tollwütiges Kätzchen. Lächelnd wies sie ihre beiden Klone an, die Klingen noch fester an den Hals der Blonden zu legen, die den hundert großen Augen der zahllosen Effies überall in der Kuppel wehrlos ausgeliefert war. Dem Fluchen ihrer Gefangenen begegnete das Original mit unverhohlener Schadenfreude:
      »So muss sich Gold Roger gefühlt haben, huh? Mit den Klingen an der Kehle und der Menge, die seinen Tod wollte und so.«
      »Leck mich!«
      Effie winkte ab. »Danke, aber nein. Da warte ich lieber auf O’Mary. Kommt er bald nach, um dich zu retten?«
      Eine verräterische Stille tat sich zwischen den beiden jungen Frauen auf, in deren ungesagtem Echo die Worte eines ganzen Lebens hallten wie der Epilog eines schlechten Romans. Luca hatte plötzlich erkannt, dass sie eine verdorbenere, leerere Version ihrer selbst vor sich hatte; wäre sie aufgestanden, hätte sie sich wohlmöglich blendend mit den Klonen ihrer Widersacherin verstanden.
      »Es ist mir scheißegal! Ich muss nicht gerettet werden!«, log Luca kämpferisch über ihre eigene Anspannung hinweg.
      Effie zeigte sich unbeeindruckt, züngelnd:
      »Vielleicht nicht. Aber das würde dir sicher gefallen. O’Mary weiß vielleicht nicht, was er tut, und ich meistens auch nicht - aber er macht es verdammt gut, was auch immer es ist.«
      »Wie gesagt!«, gab sich Luca nicht zank- und wortlos einer Frau geschlagen, die naturkupferfarbenes Haar mit schwarzen Strähnen ruinierte, »Ist mir scheißegal! Du kannst ihn haben, diesen hässlichen, stinkenden, idiotischen Säufer! Eine soziopathische Hure wie du passt ohnehin viel besser zu ihm!«
      Eine winzige Ader in Effies rechtem Augenweiß begann, über diese Worte zu pulsieren und ein wildes, maliziöses Lächeln über das stupsnasige Gesicht der Kopfgeldjägerin zu kitzeln, bevor einer ihrer Klone Luca mit einem harten Schwinger in die Magengrube zu Boden schmetterte. Keuchend und Galle spuckend krümmte sich die Blonde zu Füßen der drei Effies, während das Glucksen der unzähligen weiteren Doppelgängerinnen wie Taubengurren durch die verschlungene Kuppel schallte.
      »Das ist das Problem mit euch verzogenen Gören, ›Signorina‹ Bri-a-to-re…!«, machte sich Effie gehässig über ihr Opfer lustig, offensichtlich gekränkt, »Du siehst mich und denkst dir deine kleinen Lügen aus, die so toll sind, dass du sie gleich noch viel lieber glaubst, eh?« Mit haki-schwarzen Fingern kniff sie in Lucas markantes Kinn und zog den restlichen Körper daran hoch. »Dabei sind wir gar nicht so verschieden. Blut ist Blut und Tränen…«
      Leidenschaftlich schleckte Effie einen salzigen Tropfen Schmerz von Lucas Wange. »…sind Tränen.«
      »Du hast Probleme!«, grinste Luca kontrolliert böse, nur um kurz darauf den ultimativen Kontrollverlust ertragen zu müssen, als Effie sie mit spielender Leichtigkeit quer durch den Raum gegen einen Stapel leerer Särge schleuderte. Doch die Blondine sollte keine Gelegenheit bekommen, sich über die Muskelkraft ihrer schlanken Gegnerin zu wundern, denn sofort stürzten sich vier der Doppelgängerinnen von den oberen Stockwerken direkt auf sie. Vor Angst erstarrt roch Luca den bleckenden Stahl und die rohe Haut Effies, unfähig zu denken oder zu handeln. Nur ihre Hände warfen sich in schützender vor das gebräunte Gesicht der Todgeweihten, die die stahlblauen Augen verschloss und auf den letzten Schmerz wartete, der ihren Körper als gleißend weißes Licht okkupierte.
      Aber sie spürte nichts; hörte nur einen Schrei, der ihr fremd klang, und das prickelnde Platschen tausender weicher Bläschen auf ihrer Haut. Sie öffnete die Augen, um einen Schwarm silbriger Schemen zu erblicken, die wie Schwalben konzentrische Bahnen um ihren Körper zogen und die falschen Herzen der falschen Effies durchbohrten. Hatte sie das bewirkt?
      Sie selbst schien kaum überraschter und verwirrter dreinzuschauen als Effie, denn die Kopfgeldjägerin schnalzte nur mit der Zunge, als sie Lucas Martinsschwalbe vom Boden aufhob und fragte:
      »Hast du das mit Absicht gemacht? Ich dachte, dein Schwert hier wäre das Besondere an dir…«
      »Ich…« Luca fand kaum Worte, starrte nur in ihre eigenen, von silbernen Adern durchzogenen Handflächen, während die gleißenden Schwalbenschwärme über ihr zu glänzendem Staub zerfielen, »Ich…«
      Langsam stellte sie sich auf ihre zittrigen Beine.
      »Lass mein Rapier los!«
      Effie lachte nur.
      »Gut. Komm her, dann steck ich’s dir sonst wohin.«
      »Nicht nötig…«, murmelte Luca und streckte ihr silbrig-fluoreszierende Hand nach ihrer Klinge aus, »Glaube ich…«
      Eines ihrer stahlblauen Augen zusammengekniffen, kanalisierte sie ihre gesamte Konzentration auf die Macht, die durch ihre Lebenslinien surrte und eine Verbindung zu dem Silber in ihrem Rapier zu finden schien, der kein Gesetz der Logik folgen könnte.
      Dann geschah es. Noch bevor Effie zu reagieren imstande war, verwandelte sich die Martinsschwalbe in einen gleißenden Tropfen heißen Silbers, aus dem Spitze Nadeln direkt in ihre kleinen Finger schossen. Schreiend warf die Menschenjägerin die weißleuchtende Masse zu Boden und verfolgte ihren Kriechgang hinüber zur blonden Briatore, die es wie eine Mutter empfing, in den Arm nahm und zu der Klinge formte, die es vormals gewesen war. Luca hatte ihr Rapier zurückerobert, und Effie mäanderte zwischen Wut, Schmerz und Bock wie ein kleines Kind.
      »Was auch immer du da gemacht hast…!«, zeterte sie fuchsig, »Hat deinen schnellen, schmerzlosen Tod gerade in einen verfluchten Alptraum verwandelt, Blondchen!«
      Und Effie stand zu ihren Worten. Luca, eben noch so stolz auf ihre endlich gefundene Kraft, sah drei Effies aus wirbelnden Wasserblasen auf sich zustürmen. Sofort holte sie aus, formte aus der Schneide ihres Degens eine gewaltige silberne Peitsche und schnappte nach Köpfen und Beinen, doch erfolglos. Die drei Ōdachi ihrer Gegnerinnen zerschlitzten die Schneise wie einen Schlangenleib, zäumten ihn auf und warfen die schäbigen Überreste silberner Schuppen gegen die toten Wände des Mausoleums.
      »Scheiße«, keuchte Luca und rannte, rannte in die einzige Richtung, die ihr Effie und deren Doppelgängerinnen niemals nehmen könnten - sie rannte geradeaus, direkt in das Herz der unendlichen Armee. In einem waghalsigen, kaum zu überlebenden Hechtsprung rollte sie unter den auf sie zujagenden Klingen hindurch -mit ihrem Rapier zwei Beine auf ihrem Weg in blubbernde Bläschen zerteilend- und wagte sich in einen blutigen Zweikampf mit der echten Effie. Diese lachte darüber, beeindruckt, und empfing Luca mit offenen Armen und gebleckten Zähnen.

      Scheppernd donnerte das Ōdachi gegen die Spitze der Martinsschwalbe, rauschte funkend über das Silber und verkeilte sich in den Schwalben des Korbs, sodass Luca die Beine in den Staub stemmen musste, um nicht fortgestoßen zu werden. Wieder demonstrierte Effies Körper eindrucksvoll jene unsagbaren Kräfte, die er in ihren schlanken Extremitäten hortete wie Nüsse für einen Krieg im Winter, und rammte Luca zurück; direkt in die Arme des verbliebenden Klons. Doch die Fechterin erinnerte sich an ihre Ausbildung. Wie einst ihr Vater wirbelte sie herum, duckte sich unter der rasiermesserscharfen Klinge weg und stieß rücksichtslos vor, den Bauch der falschen Kopfgeldjägerin mit Silber anreichernd. Blutspuckend sackte der Leib in sich zusammen, bevor auch er in altrosa Blubberwerk zerging wie kindliche Erinnerungen an bessere Zeiten.
      Schnappatmend stellte sich Luca nun erneut ihrer wahren Widersacherin, deren schier unerschöpflicher Fundus fähiger Amazonen jeden General mit Stolz erfüllt hätte. Arglos strich sich jene die schwarz-kupfernen Haare aus dem breiten Grinsen und taxierte Luca mit einem großen, runden Blick, der sagte: »Und? Was kommt jetzt?«
      »Nichts«, dachte Luca erschöpft, »Nichts…«
      Effie war am Zug. Mit gewaltigem Schwung stießen ihre Stiefel vom Boden ab und katapultierten die Kopfgeldjägerin samt tödlichem Ōdachi direkt über Luca, sich in insgesamt fünf Effies aufspaltend, die die junge Blondine unter sich binnen Sekunden in einen Orkan reißender Schnittwellen sogen. Die Langschwerter wirbelten unbarmherzig und teilten die Luft selbst, während Luca unter grenzenlosen Schmerzen versuchte, zumindest die zweifellos todbringenden Hiebe abzuwehren. Sie schien chancenlos.
      Als der diabolische Stahlsturm endlich abflaute, stand die kaum noch lebende Luca plötzlich direkt vor der vergnügt pfeifenden Effie - und kassierte einen schwarzgehärteten Schlag, der ihre römische Nase zum zweiten Mal binnen eines Abends brach. Sie akzeptierte ihn, wie sie die Wand akzeptierte, gegen die ihr mit Schnittwunden verstümmelter Körper gepfeffert wurde. Sie roch ihr eigenes strömendes Blut und fand in dem Gedanken Frieden, selig in dieser warmen Lake zu versinken und nie wieder auftauchen zu müssen.
      Und so ließ sie sich fallen, nicht, weil sie es wollte -was sie wollte, war das Leben- sondern, weil sie keine andere Wahl zu haben glaubte. Luca sank hinab, in unstetem Frieden mit sich und dem Erlebten - als Effie sie an den Haaren wieder hinaus in die grausame Welt der Lebenden und Verfluchten zog.
      »Ich hab dir ja gesagt, dich erwartet ein Scheißalptraum«, flüsterte die Menschenjägerin süffisant, bevor sie Luca in hohem Bogen durch die Luft hievte und wie einen Nagel in den steinernen Untergrund rammte.
      »Bitte…«, flehte die Gepeinigte blutüberströmt, ohne Gnade erwarten zu können. Effie lachte erneut flammenzüngelnd auf, wie sie immer zu lachen pflegte, um ihre eigene Überlegenheit in Echos durch den Raum zu werfen, und ließ ihr Opfer wie einen nassen Sack quer durch die Kuppel wirbeln.
      »O’Mary wird mir böse sein, dass ich dich umgelegt hab«, dachte Effie laut und theatralisch, »Aber er wird mir vergeben können. Ziemlich sicher sogar.«
      Luca, im Kriechgang vor Effie und ihrer eigenen sie verfolgenden Blutspur fliehend, konnte kaum Worte über die bebenden Lippen zwängen. »Wird er?«
      »Sicher. Er liebt mich, hasst mich, verdammt mich und fickt mich…Nicht immer in dieser Reihenfolge.«
      »Miststück«, fauchte Luca, die den Schatten ihrer Häscherin bereits unter sich wie eine schwarze Viper hervorgleiten sah.
      »Schuldig. Und trotzdem bist du da unten und ich hier oben. Schachpatt, Blondchen.«
      Luca lachte bitter und hochnäsig auf, laut und schallend und drehte sich unter Schmerzen auf den Rücken, auf dass die scharfen, stahlblauen Augen Effie aufschlitzten.
      »Das heißt Schachmatt, du dummes Biest! Jetzt verstehe ich immerhin deine Beziehung zu O’Mara…!«
      Gespielt erwartungsvoll beugte sich Effie hinab, ganz Ohr.
      »Ich hö~re…?«
      »Ist doch klar«, spuckte Luca, »Du bist ganz süß, aber abseits der Gürtellinie habt ihr nichts gemeinsam. Wie könnte er sich auch nur fünf Minuten mit einem sackblöden Bauerntrampel wie dir unterhalten, ohne sich in den Tod zu saufen?! Im Vergleich zu ihm füllt dein Spatzenhirn nicht mal 'nen beschissenen Fingerhut, du infantiles, blödes Mistü-!«
      Der Stich kam schnell und schmerzlos. Ein bohrender, glühender, alles versengender Schmerz, der die Glieder lähmte und jeden Puls in Stein meißelte. Die Augen weiteten sich, das Weiß in ihnen wie alterndes Papier, und glimmten im tränenreichen Moment des Abschieds. Die Sekunde war vollkommen, als Luca erneut die Wärme die Blutes spürte - welches aus Effies Brust auf ihren Körper triefte.
      »Das…«, stotterte die aufgespießte Kopfgeldjägerin fassungslos, über Luca gebeugt und die silberne Lanze anstarrend, die sich ihren Brustkorb gebohrt hatte. Diese Lanze, die götzenhaft funkelnd aus Lucas Arm entwuchs wie ein parasitärer Stalagmit.
      Gegen ihre Willen sackten ihre schweren Stiefel seitlich ab und sie rutschte tiefer in die leuchtende Spitze des Todes, bis sie nur noch wenige Zentimeter vom Gesicht ihrer Mörderin trennten.
      »Du…ich…werde…nein…!«, ächzte sie, keuchend, schnaubend mit rotem Schaum in den wütend-verzerrten Mundrändern. »Beschissene…Schlampe…verfluchte…tes…«

      Unter einem spitzen Schmerzensschrei stieß Luca den sterbenden Leib von sich, und robbte in sichere Entfernung. Langsam lösten sich das Silber ihrer Martinsschwalbe und das Fleisch ihres Armes wieder voneinander und kehrten zurück in ihre natürliche Gestalt, während sich Lucas Stahlaugen im Blickfeld Effies verkeilten, deren Iriden nun wahrlich Größe und Form ganzer Galaxien annahmen, bevor sie ihre letzten Atemzüge tat. Die Todgeweihte litt Höllenqualen und hielt doch ihre schwächlichen Tränen zurück. Weinen war keine Option, auch nicht in diesem entsetzlichsten aller Tode, der weder gut noch gnädig zu ihr war. Minutenlang röchelte die junge Frau gegen die Fluten des Blutes an, die in ihre zerfetzten Lungen und die Speiseröhre strömten, bis sich ihr schlanker Körper in Krämpfen schüttelte, die in Lucas Welt ganze Äonen füllten. Wie gern hätte sich die Blonde abgewandt, doch zu groß war ihre Furcht vor einem erneuten Aufsteigen der altrosa Bläschenschar. Das Rapier fest im Griff wartete sie, schwer japsend, und schließlich war Effie tot. Ohne falschen Boden, ohne Bläschen und ohne einen Funken Menschlichkeit.
      Luca wollte sich feiern, schreien und jubeln, doch ihr Körper gestand ihr kaum ein Lächeln zu, ohne sie mit Schmerzen bezahlen zu lassen. So kauerte sie nur vor der Leiche dieser Frau, die kaum mehr als ein Mädchen gewesen war, und freute sich stumm und brav über ihr Überleben.
      Plötzlich hallte Applaus durch die Luft, und Luca -die kaum noch kräftig genug zum Erstarren war- begann heftig zu zittern. Sie erwartete Effie und den Tod, doch stattdessen begrüßte sie eine tiefe, kernige Stimme, in der ein breites Lächeln mitschwang.
      »Meine Schwester hat euch ganz falsch eingeschätzt«, sprach der durch die Kuppel schlurfende Cathal Donoghue mit den freundlichsten nachtblauen Augen und selbstbewusst aufgehellten Gesichtszügen, »Du kannst doch auf dich selbst aufpassen.«
      Irritiert zwang Luca ihren Schädel zur Kehrtwende, worüber sich Cathal jedoch sichtlich zu grämen schien.
      »Nichts überstürzen!«, mahnte er sanft und ließ sich neben ihr nieder wie ein edler Rittersmann, »Keine Angst. Es tut nicht weh.«
      Luca wusste nicht, wie ihr geschah, doch binnen eines Wimpernschlags steckte Cathals rauer Daumen in ihrem Mund. Er schmeckte süß wie Honig und verströmte einen betörenden Duft.
      »Auch wenn’s seltsam ist, einfach lutschen«, lächelte Cathal etwas verlegen, »Ich habe Teufelskräfte. Die ›Pharma-Pharma-Frucht‹. Ich kann heilende Substanzen produzieren.«
      Argwöhnisch beäugte die Blonde ihren dubiosen Retter in der Not, noch immer dessen wohlschmeckenden Daumen zwischen den Lippen, und begann zu nuckeln - warum wusste sie allerdings selbst nicht. Sie schob es auf den benebelnden Schmerz, und ließ es einfach geschehen.
      »Noch etwas mehr«, riet der attraktive Braunhaarige nach einigen zögerlichen Zügen respektvoll, abseits seines Daumens eine gebührliche Distanz zum reizvoll-braungebrannten Körper der Verletzten wahrend. »So ist’s gut..okay. Das reicht.«
      »Was…«, murmelte Luca, die eine erregende Mixtur aus Euphorie und Gleichgültigkeit durch ihre Adern sausen spürte, »Was war das?! Ich fühle mich…«
      »Besser? Ja. Eine pflanzliche Mischung aus verschiedenen heilenden Kräutern und wohltuenden Ölen…und reichlich Alkohol. Eigentlich ein extra starker Hustensaft für ganz, ganz schlimme Erkältungen«, erklärte Cathal grinsend und half ihr vorsichtig auf die Beine. »Wollen wir dann?« Sie ergriff seine Hand nicht, fragte stattdessen verwirrt:
      »Wohin?«
      »In Sicherheit.«
      »Wieso?«
      Cathal seufzte und bedachte sie mit dem Blick eines Vaters, der die Liebe seiner Tochter mit Süßigkeiten erkaufen musste, bevor er bestimmt erwiderte:
      »Weil du zur Familie gehörst.«
      Kapitel 108 - Verraten

      Unter sonnenblonden, vor Verwirrung beinahe mit dem hohen Haaransatz verschmelzenden Brauen und über halboffenen, leicht gewölbten Lippen starrten Lucas Stahlaugen Cathal Donoghue ungläubig an, diesen attraktiven und durchaus charmanten Mann mit dem schurkenhaften Lächeln und den prachtvollen Bauchmuskeln, der ihr vor wenigen Sekunden jedes noch so unterschwellige Begehren für immer ausgetrieben hatte. Selbst ein Adonis verliert seinen Reiz, ist erst einmal das Wort »Familie« gefallen, das sich in jeder Zivilisation auf »Inzest« reimt und nach Schwimmhäuten riecht, die zwischen genarmen Kinderzehen gedeihen.
      »Familie…?«, wiederholte die Blondine etwas überspannt, zu ausgelaugt und müde von der erdrückenden Last des dahingeglittenen Abends, »Familie? Bist du betrunken?«
      »Nicht übermäßig«, beteuerte Cathal mit jenem schokoladensüßen Lächeln, das die schwarzen Bartstoppeln zartbitter duften ließ,
      »Aber fangen wir nochmal von vorne an: Mein Name ist Cathal, Cathal Donoghue. Meine Schwester Moira hast du ja auch schon kennengelernt.«
      »Die Blasse mit dem theatralischen Gesicht«, modellierte Luca die erhabene Gestalt der Schwanenkönigin im Geiste, »Ja. Ich bin mir ziemlich sicher, auch nicht mit ihr verwandt zu sein.«
      Cathal gluckste zu belustigt, um Luca nicht zu verstimmen, aber beide sahen darüber bereitwillig hinweg, um den Gesprächsfaden nicht zu überlasten.
      »Natürlich nicht«, antwortete der guttrainierte Braunhaarige geduldig, »Aber das ist auch nicht der Punkt. Verwandtschaft ist nicht mehr als ein paar Säuren und Teilchen an der richtigen Stelle. Man sucht sie sich nicht aus.«
      »Fein«, verlor Luca ungeachtet ihrer Dankbarkeit allmählich die Geduld, »Aber ich habe mir euch auch nicht ausgesucht.«
      »Es geht hier auch nicht um dich.«
      »Reizend.«
      »Jedenfalls nicht nur. Hauptsächlich geht es hier um Brian. O’Mara. Er ist Familie, also bist du es auch.«
      Endlich begriff Luca, oder glaubte dies zumindest. Ihr rasiermesserscharfer Verstand verknüpfte den gutmütigen Cathal vor sich binnen Augenblicken mit der grausam-verzerrten Stimme, die aus den schiefen Zähnen jener Teleschnecke eiterte, und mit Mulligan, dem Antagonisten ihrer seit besagtem Tage nicht zu vertreibenden Alpträume. Sie fügte die losen Enden des Puzzles zusammen und baute einen Rahmen, der vage Gestalten in dem wirren Sud aus Rauch umgab, den O’Mara sein Gedächtnis nannte. Cathal, Moira, Ulysses, Mulligan…sie selbst? Hier endete ihre deduktive Leistungsfähigkeit und sie sah sich gezwungen, den geduldigen Cathal erneut zu bemühen:
      »Wer seid ihr?«
      »Ich kann nur für mich sprechen, aber ich betrachtete O’Mara einst als Freund.«
      »Einst?«, hakte Luca investigativ nach, »Was ist passiert?«
      In längst vergangenen Zeiten schwelgend, antwortete Cathal erst nach einigen widrigen Sekunden, zweifellos betrübt über die dafür nötigen Worte:
      »Brian…traf damals eine Entscheidung. Eine Entscheidung, die wir ihm verzeihen, aber nicht durchgehen lassen konnten.«
      »Wie kryptisch«, schnalzte Luca über diese Antwort unzufrieden, »Was hat er getan?«
      »Er hat das Vertrauen des einzigen Menschen missbraucht, der ihn jemals bedingungslos geliebt und akzeptiert hat. Er hat ihn verraten…und damit uns alle.«
      Wieder näselten Lucas Brauen mit ihren Haarsträhnen, während sie die Geschichte ihres Retters mit dem Bild zu vereinen suchte, welches O’Maras vorangegangene Taten und Entscheidungen gezeichnet hatten; er mochte Vieles und kaum Gutes sein, doch das Herz eines feigen Verräters schlug nicht in der Brust des alkoholverblödeten Genius.
      »O’Mara ist kein Verräter. Er ist loyal wie ein alter Köter.«
      »Vielleicht«, knurrte Cathal plötzlich verärgert, vergiftet vom Einfluss des Erlebten, »Aber das hielt ihn nicht davon ab, sich damals gegen uns zu entscheiden. Gegen die Menschen, die ihn respektiert und gefördert haben. Wir gaben ihm eine Zunge - und er benutzte sie, um uns ins Gesicht zu spucken!«
      »Wenn wir schon bei ›Gesicht‹ sind~«, nutzte eine säuselnde Stimme in diesem Moment just die Stille, in der die Wut des Braunhaarigen wie ein Feuer knisterte, »Darf ich Blondie ihres von den Knochen schälen, während du weiter jammerst?«
      Reflexhaft schnellten Luca und Cathal auf, dem Klang der Stimme bis hoch in die Spitze der Kuppel folgend, wo sie Effie Rappaport erblickten; quicklebendig, gewohnt kokett auf der letzten Anhöhe sitzend und zwischen baumelnden Beinen ungeniert ihren Charme spielen lassend. Von einem der seltenen Augenblicke übermannt, in denen der Frau mit den eintausend Gesichtern die Sprache versagte, hauchte Luca nur ein schockiertes »Nein…!«, als sich auf einen Fingerschnipp der Kopfgeldjägerin deren vermeintliche Leiche in einem Schaumbad der rosarot sprudelnden Bläschen verlor.
      »Was denn?«, mimte Effie eine sarkastische, gehässige Überraschung, »Dachtest du, ich hätte die Körper so schlecht unter Kontrolle? Schätzchen…« Langsam erhob sie sich, spielerisch auf ihr Ōdachi gestützt. »Das ist die Macht des Erwachens

      »Bleib zurück«, mahnte Cathal Luca über diese unerwartete Wendung mit ernstem, auf Effie fixiertem Blick und schob den gebräunten Körper der Blonden mit einem starken Arm sanft zurück, bevor er in seinen Jutesack griff und einen handgearbeiteten, lackierten Holzstock mit verdicktem Wurzelgriff und stumpf zulaufendem Ende herauszog, auf dem obskure Tierschatten über keltischen Liniensymbole und zusammenhanglosen Zahlenreihen tanzten.
      »Och, was hast du vor~?«, zeigte sich Effie gewohnt unbeeindruckt, »Haust du mich jetzt mit deinem kleinen Stock?«
      »Erstens:«, erwiderte Cathal besonnen, aber feurig, »Das ist kein ›kleiner Stock‹, sondern ein ›Shillelagh*‹, eine traditionelle Schlagwaffe meiner Heimat. Ich habe sie selbst angefertigt. Diese Waffe ist härter als dein Herz. Zweitens, werde ich dich nicht ›hauen‹. Will dich nicht ›hauen‹. Wenn du uns angreifst, werde ich dir aber deinen Schädel einschlagen müssen. Ganz einfach. Und drittens: Zieh dir mal was ordentliches an und benimm dich besser, dieses Auftreten ziemt sich nicht für eine junge Dame!«
      »Dame?!«, kicherte Effie auf diese Standpauke kleinmädchenhaft und ließ sich die gewaltigen Alkoven hinabfallen, leichtfertig und bedrohlich wie eine zentnerschwere Feder vor Cathal aufschlagend.
      »Du hältst mich für eine Dame…?«, raunte sie ihm impulsiv ins Ohr, »Das ist so~ süß…« Blitzartig hievte sie ihre gewaltige Klinge in die Luft, doch Cathals Shillelagh blockte den Angriff mühelos. Beide sahen sich fest in die Augen, worüber Effie erneut zu frotzeln begann:
      »Diese Selbstzufriedenheit…ah, wie mich das an meinen lieben, alten Daddy erinnert.« Manisch näherte sich ihre Nasenspitze der seinen, bis Cathal nur noch gewaltige, galaxienblaue Augen sah, die in unendliche Tiefen entführten.
      »Dann lass mich in Frieden«, versuchte er sich hoffnungslos an Diplomatie, Effies stoisches Kopfschütteln jedoch erwartend.
      »Oh! Nein! Ich habe meinen lieben, alten Daddy immer gehasst!«

      Götterstiege

      Valentine Harley starrte mit den kalten, silberblauen Augen seines Lebens auf den Tod zu seinen nackten, nassen Füßen hinab und suhlte sich in der gewissen Erleichterung, den eigenen Atem in der chlorschwangeren Luft vibrieren zu hören, während in weiter Ferne die dumpfen Tritte gegen den Schädel des Meermannes wie Siegestrommeln dröhnten. Der Schmerz war Wohlgefallen gewichen, und der Hausherr richtete sich seine aus der Form gewaschene Frisur wie ein Kater, der seine Wunden leckte.
      Scheppernd krachte ein Körper gegen das Geländer im Vestibül, die überschwemmten Wasser aufpeitschend, und Harley erfreute sich an dem Plätschern und Rauschen der seichten Wellen, in denen Leichen und Flüche und Ängste schwammen. Wie lange schon, seit er sich das letzte Mal derart lebendig, derart frei gefühlt hatte? Wie lange noch, bis er sich erneut derart beschwingt im Schloss aus Gold und Zucker fühlen würde? Harley musste den Moment genießen wie eine verbotene Frucht, denn der faulige Schimmel schlafloser Nächte kroch bereits durch die Schatten, die nur das grellste aller Lichter zu werfen vermochte. Finsternis, geboren aus Glückseligkeit.
      Soeben wollte der Schlossherr seinen Fuß an den Rand der Empore setzen, die ihn wie einen König über ein Reich erhob, um sich beschwingt hinab zu stürzen und im zuckenden Blitzreigen ins Vestibül zu entschwinden, vor Krill zu landen und ihm die rote Haut vom weißen Fleisch zu ziehen. Doch das aufdringliche Nörgeln der bewussten Teleschnecke in seiner Westentasche hielt ihn in letzter Sekunde davon ab. Fingerfertig fischte er das blass-weiße Tier mit dem schwarzem Panzer und den schwärzeren Lippen aus ihrem Refugium und klickte sich in ein Gespräch, dessen Ausgang Harley so oder so ähnlich bereits kommen gesehen hatte. Seine Erwartungshaltung war -dessen ungeachtet- zuversichtlich, wie Kinder zuversichtlich sind.
      »Ca~rla«, raunte er jugendlich, »Womit kann ich dienen?«
      »Du mich auch«, schnappte die Stimme am anderen Ende der Leitung zu, »Wir müssen reden. Es gibt ein Problem.«
      Harley grinste, über die Weite verschütteter Leben und triefnasser, gekochter Leichen im Chaos aus Schutt und Wellen blickend. »Wirklich? Na, sowas aber auch…«
      »Spar dir diesen ironischen Unterton!«, warnte Carla den Blonden in einem Anflug hysterischer Barmherzigkeit vor ihrer eigenen Laune, »Wo bist du? Noch im Ballsaal?«
      »Ja, aber…Wir treffen uns in meinem Ankleidezimmer. In fünf Minuten. Bis dahin, meine Liebe.«
      »Sei pünktlich!«
      Mit dem Ende des Gesprächs erschütterte ein gewaltiges Lärmen den Eingangsbereich des kolossalen Schlosses und eine turmhohe Stucksäule, in dutzende Brocken zerspringend, krachte donnernd vor die Pforten des Ballsaals und sperrte Krill und Rhys Malory in ihre persönliche Arena. Zu wessen Vor- oder Nachteil konnte Harley nicht ermessen, zumal es ihn nicht länger interessierten durfte. Carla wartete äußerst ungern, während sie wartete.

      Debütantinnenlounge

      Ihre zur Rose geballte Faust, aus der weiße Knöchel wie Knospen gen Blüte drängten; der rote Mund, so seicht und eitel und verzückt vom Geschmack der eigenen Lippen; und die unzufriedenen Augen polaren Eisblaus, deren frostige Verachtung eisigen Raureif über die langen, Rabenschwingen gleichen Lider zu hauchen schien.
      Attribute der oberflächlichen Schönheit und in Winde geschnitzte Zeichen eines Charakters, der seine Persönlichkeit aus der Erwartung an ein ästhetisiertes Selbstbild zieht, ohne mehr in der Welt zu sehen als eine Wiese, auf der Blumen darauf warten, gepflückt zu werden. Ein Gemälde, das Kako zum Lächeln zwang und wieder in Spiellaune brachte. Der Einsatz war der Tod, und nichts vermag süßer zu verlocken als eine Gelegenheit, eben jenem ein Schnippchen zu schlagen.
      »Du bist sehr hübsch«, warf er der ungeduldig auf und ab stolzierenden Daisy Kinnaman-Winslop zusammenhanglos vor die kleinen Füße und wunderte sich über ihre Pupillen, die im Eiswasser angewiderte Runde zogen.
      »Ich weiß«, echote sie hochnäsig, »Du nicht.«
      »Ich weiß«, gestand Kako billigend und grinste sie aus großen, gewetzten Zähnen und goldbrunnenbraunen Augen an wie der Knabe, der ihre Jungfräulichkeit begehrte.
      Doch Daisy Kinnaman-Winslop war nicht zum Spielen in diesen Salon schwarzer Ledergarnituren und erdbrauner Holztöne gekommen, und ließ sich vom charismatischen Kako zu keinerlei Risiko verleiten. Die kirschroten, wie mit dem Maßstock gezogenen Haare umrahmten das mürrische, niemals unzufriedene und immer argwöhnende Gesicht der unerschütterlichen Jugend, die wächst und gedeiht und atmet, jeden Tag als Herausforderung betrachtet, die Welt zu unterjochen, und niemals müde wird, den nächstbesten Kuss als große Romanze zu stilisieren. Kiwi sprudelte aus einem Sturm orange-bronzener Fontänen wie die goldene Schmuckfigur eines neoantiken Brunnens, tanzte auf dem Wasser wie die Nymphe, um Wanderer zu locken und in die Tiefe zu ziehen. Gefällig und gefallsüchtig, denn der große Froschkönig war niemals fern und sein Quaken immer laut.
      »Was habt ihr mit mir vor?«, fragte Kako schließlich nach einer Weile der stummen Analyse direkt und kindlich-neugierig, worüber Daisy ihr gesamtes Gesicht in die launischen Wangen zu werfen schien, um ihre geschwungene, spitz zulaufende Nase in die makelfreie Stirn rümpfen zu können.
      »Hör auf zu reden. Sprich nicht mit mir«, befahl sie barsch, worüber sich Kako königlich zu amüsieren wusste. Kiwi war jung und alt, klug und dumm, von bodenständigster Gegenwärtigkeit und wolkenreinster Naivität in zwei Hälften gerissen. Wer immer sie erschaffen hatte, musste ein Teufel gewesen sein - und Kako dämmerte, dass jener auch seine Fesseln festgezurrt hatte.
      »Ich möchte aber mit dir reden«, wagte er zu säuseln und Kiwi, die plötzlich wie eine hagelbringende Gewitterwolke dreinschaute, setzte giftige Schritte auf ihn zu.
      »Du spielst keine Rolle mehr, okay?«, zischte sie zickig, »Du redest und bist selbstsicher, weil du glaubst, noch eine Rolle zu spielen. Aber du irrst dich. Ich spiele noch eine Rolle. Valentine spielt noch eine Rolle, aber du? Du darfst dich glücklich schätzen, Teil vom etwas Größerem zu sein!«
      In dieser Sekunde stolzierte Dionisia Lorca schön, flammengeküsst und unzufrieden in die Lounge, wo Daisys spitze Zunge ihr sogleich ein drittes Nasenloch stach:
      »Wo bleibt er? Er wollte gleich nachkommen!«
      »Hat vielleicht besseres zu tun«, fistelte die hagere Südländerin in dem Wissen, dem launischen Mädchen endlich das freche, hübsch anzusehende Mundwerk stopfen zu können, »Am Ende des Tages bist du eben doch nur das: Ein Mädchen, das unter Frauen um die Gunst eines Mannes buhlt.«
      »Falsch«, schmunzelte Kako süffisant und beiläufig, als denke er nur laut, und fügte nach einer bedeutungsschwangeren, vom allseits angehaltenen Atem verlängerten Pause hinzu:
      »Harley ist ganz vernarrt in dich, kleine Daisy. Wie ein Fuchs wartet er auf den Frühling.«
      »Tut er das?«, fragten Daisy und Lorca im Chor, wobei letztere sogleich von einem Schwarm nervöser Stresspusteln befallen wurde.
      »Ganz ohne Zweifel.« Kako genoss die Aufmerksamkeit, die das psychische Gewicht seiner Seesteinfesseln zu mindern schien, und quasselte munter wie ein überzuckerter Schuljunge weiter:
      »Wärest du eine Blume, wärst du die Nelke an seinem Revers; wärest du eine Katze, so dürftest du dich auf seinem Schoße räkeln. Er empfindet eine verworrene Form des Schmerzes, wenn er dich ansieht, und jene Anwandlung sentimentaler Romantik, die er sonst nur in einem Spiegel vorzufinden weiß. Oh, kleine Daisy. Du wirst so schnell so weich in seinen Händen werden wie Kerzenwachs im Feuer. Und ebenso feucht.«
      Nun erlitten Dionisia Lorcas Nervenbahnen einen lauten Kurzschluss. Mit hochgerissenen, angeekelten Lippen packte ihre Staubhand Kakos langgewachsenen Körper wie der leibhaftige Griff des Todes, zerrte ihn am Hals in die Luft und hinterließ würgende Finger an seinem Adamsapfel, bevor sie ihn gegen die nächstbeste Wand klatschen ließ wie einen zuckende Fisch.
      »Harley ist zu kultiviert, um seine Zeit mit Mädchen zu verschwenden!«, spie sie empört aus, sich selbst zur Beruhigung den samtschwarzen Bubikopf streichelnd, »Sie würde ihn nur langweilen!«
      »Langweilen?!«, stieß über diese Beleidigung das blasse Gesicht der Daisy Kinnaman-Winslop derart erbost schlangenhaft vor, dass es die kirschrote Hochsteckfrisur ernstlich gefährdete, »Du blasierte Ziege! Ich muss nur einmal mit meinen Wimpern klimpern, und es werden mehr geistreiche Konversationen herabrieseln, als du an deinen Spinnenfingern abzählen kannst!«
      Vollkommen außer sich fuhren die dünnen Arme Lorcas über ihren vulkanroten Kopf. Sie brach aus - sinnbildlich und wortwörtlich, worüber sich der blutende Kako erneut königlich zu erheitern wusste, während er sich mit verbundenen Händen müßig aufrappelte. Doch selbst er, der er gerne des Schicksals Advokaten spielte, wurde hellhörig bei Lorcas folgender Tirade, deren Ausgang nicht einmal der Spieler in ihm hätte mit einkalkulieren können:
      »Verzogenes Biest!«, fauchte Dionisia in einer heiseren, angeschlagenen Mischung aus Empörung, Zorn und überbordender Überforderung, »Gören wie du eine bist sollten nicken und brav sein und hoffen, dass ihre Väter ihnen gute Ehemänner in den Schoß lotsen! Weißt du, wer du für Valentine bist, du arrogantes kleines Monster!? Die Tochter deiner Mutter!«

      Emaillenflügel

      Sein entfesseltes Weinen und Toben brach ihr das Herz, sie litt mit jedem schreienden, schluchzenden Tränenkrampf wie die Mutter am Bett ihres Säuglings, doch lindern oder heilen durfte sie seinen Schmerz nicht. In ihrer Verantwortung lag die Bürde, guten Menschen schlimme Dinge antun und anschließend das Haupt auf unruhige Federn betten zu müssen. Sanft glitt ihr milchweißer Körper an der Wand hinab, wobei sich die Schleppen ihres weißen Abendkleides zu Fittichen über den veredelten Boden entfalteten. Ihre Hand, erst zögerlich und plötzlich bestimmter, strich über die fieberverweinte Wange des gebrochenen Thomas Waterloo und liebkoste, was längst nicht mehr zu retten war.
      »Es tut mir leid«, flüsterte ihr Königinnenmund mitleidig und zugleich unbeugsam, niemals einen Fehler eingestehend, und zog sich tiefer in die faltenlosen Wangen zurück, »Verzeih.«

      19 Jahre zuvor, auf einer grünen, alten Insel

      »Verzeih…«, raunte das schöne, blasse Mädchen traurig, bevor es die kühl-zitternden Lippen forsch von dem salzigen Gift befreite, welches aus ihren sturmgrauen Augen strömte wie der letzte warme Sommerregen. Wie in Trance starrte sie auf ihre feuchte Handfläche, wieder hinauf zu der kümmerlichen Gestalt, die halbtot geprügelt im Staub lag, und gab sich schließlich dem bitterlich Weinen hin, welches sich längst in ihrer Kehle angestaut hatte. Wie hatte es so weit kommen können? Wieso mussten sie ihr diese Schuld aufhalsen, die sie zerfressen und verfolgen würde wie eine Schar darbender Kanalratten? Was würde sie erdulden, was hinnehmen müssen, sobald sie ihr schwarzes Werk erst vollbracht hätte? Von Gefühlen des Schmerzes und Selbstekels geschüttelt, sackte ihr graziler, magerer Körper in sich zusammen und robbte gedankenverloren auf den geschändeten Hungerleib vor sich zu, um seinen wundgeschlagenen Schädel zu umarmen und fest an die wohlgeformte Brust zu drücken. 17 Jahre waren nicht genug Zeit gewesen, um den Rest ihres Lebens aufzuwiegen. Nicht genug Freude und Glück, um allen Hass ihrer Liebsten auf sich zu ziehen.
      Das Mädchen vergoss einen weiteren zerfließenden Blick auf das Gesicht ihres einstigen Freundes, das zwischen den tränen- und blutverkrusteten Haarsträhnen in einen blonden Käfig gesperrt schien, und verschüttete dicke, bibbernde Schluchzer über die Beulen und Schrammen und Blutergüsse. Untröstlich umklammerte sie den Trostlosen, als plötzlich die Pforte des morschen kleinen Stalles aufklaffte und den Geruch vergossener Lebensfreude hineinließ. Moira Graham musste nicht aufsehen, denn die schlurfend-schweren Stiefelschritte eilten Ulysses voraus wie das impertinente Hecheln seinen Straßenkötern.
      »Was haben wir getan…?«, fragte sie nun nüchterner, noch immer auf das entstellte Gesicht des friedlos Schlummernden fixiert, und erwartete eine Antwort, die jedoch ausblieb. Stattdessen warf sich Ulysses nur selbst in den Dreck neben ihr und schwieg, als würde jeder Laut einem weiteren Schlag in O’Maras Gesicht gleichkommen. Minutenlang hockten sie so da, wagten nicht, einander auch anzusehen, bis Moira die alles zerreißende Stille nicht länger ertrug und ihre Frage wiederholte:
      »Was haben wir getan…?«
      »Nichts…«, zwang sich Ulysses eine brüchige, verwitterte Stimme ab, die sich jeden Charme aus dem Leib geschrieen haben musste, »Noch nicht…«
      Nun fand Moira endlich den Mut, Ulysses einen Blick zu schenken, in dem Trost wie Hass wie Trauer liegen mochte, doch am Ende nur blankes Entsetzen schrie.
      Ulysses war nie ein sonderlich hübscher, schöner oder attraktiver Junge gewesen, doch nun, vollkommen aufgezerrt von Tränen und Blut, geschlagen und gebrochen, lugten aus den giftgrün stechenden, atomleuchtenden Augen die zittrigen Pupillen eines getretenen Hundes. Ulysses, den das Alter seit jeher später heimgesucht hatte als seine Altersgenossen, war binnen einer Nacht um Jahre gealtert. Jahre, die selbst die dichten, dunkelblonden Lockenstrudel des gerade einmal 15-Jährigen nicht zu verdecken vermochten.
      Moira musste ihn einen Moment zu lang zu offenkundig bemitleidet haben, denn eines seiner elenden, niemals fröhlichen Lächeln entblößte das schiefe, löchrige Papiergelb der Zähne, die er eigentlich ständig zu verwahren suchte.
      »Das war’s«, murmelte seine Galgenstimme, an der seine Freunde endgültige Entscheidungen festzumachen wussten, »Es ist vorbei. Kein Hoffen und kein Bangen mehr. Wir haben schon zu lange die Augen verschlossen.«
      »Ich hätte niemals geglaubt, dass…«, begann Moira tapfer, ohne weitere Worte zu finden. Ihr Kopf glich einem See, der über die Ränder auslief. Aber Ulysses nickte wissend, sich schniefend einen der dicken blonden Lockenstrudel von der Stirn wischend, und richtete sich unter einem knackenden Knirschen die gebrochene Nase, als wolle er sich durch Schmerz von der Gegenwart ablenken.
      Ein Schauer raste Moiras zarten Rücken hinab, sie nahm ihn jedoch wortlos hin. Heute gönnte sie Ulysses seine grobschlächtigen Angewohnheiten - um ihrer aller Willen.
      Hinabgezogen von der Grausamkeit der ausbleichenden Nacht, sank Moira tiefer in den See ihres Verstandes und tauchte in eine Welt ein, in der oben unten und Freunde noch keine Feinde waren. Am Grunde ihrer Gedanken und Eindrücke saßen Brian und Ulysses noch immer Seite an Seite auf ihren schmierigen Barhockern, an die Theke gelehnt und sich verstohlen nach hübschen Mädchen umschauend. Und nun? Der Glanz in den leuchtenden Augen war trockener Glut gewichen, das Feuer ausgebrannt, die Lieder waren gesungen und in den alkoholverwässerten Straßen verhallt. Die Grüne Insel selbst schien zu verdorren und nichts würde jemals wieder so sein, wie es einst gewesen war.
      »Bei Gott, Ulysses…«, murmelte das schöne, traurige Mädchen bitterlich und verärgert, »Was hat er sich nur gedacht?«
      »Er hat nicht gedacht«, antwortete der Lockenkopf brummig, »Nur gehandelt. Ist losgerast wie ein grandioses Arschloch, und wofür? Der Liebe wegen? Oder aus Rache, weil wir keine beschissenen Wunder wirken können? Hätte er lieber Geld in 'nen Wunschbrunnen investiert.« Ulysses spürte den vorwurfsvollen Blick der Honigblonden an seinem kantigen, knurrigen Gesicht nagen, als wäre er Aas, doch seinen Zynismus konnte und sollte sie ihm nicht nehmen. Nur er stand noch zwischen ihm und der Erkenntnis, seinem besten Freund abscheuliche Dinge angetan zu haben. So rieb er sich die Tränen aus den sonnengrünen Augen, unter denen schwarze Ringe wie müde Schatten hingen, und fand sein abgehangenes Spiegelbild in einer Schaufelkelle an der Wand.
      »Ich habe mich noch nie so hässlich gefühlt«, nuschelte er bedrückt in sich hinein, worüber Moira endlich ein unscheinbares, unendlich schweres Schmunzeln hervorbrachte.
      »Du warst noch nie eine Naturschönheit.«
      »Ich meinte innerlich, du oberflächliche Ziege«, frotzelte der Blonde schwarzhumorig, in der dunkelsten Stunde düster erquickt, »Wie fühlst du dich?«
      »Beschissen.« Moira, die nie fluchte, erschrak über ihr eigenes Mundwerk und musste den Affekt unterdrücken, sich umgehend zu entschuldigen. »Ich meine…wie fühlt sich Étaín? Oder Gráinne? Sie alle haben…er hat sie alle verraten. Nicht nur dich und mich. Umi, Cathal…sogar Mulligan ist fast durchgedreht, als er es erfahren hat. Brian hat alles verbockt. Und wir sind wohl nicht ganz unschuldig daran.«
      »Nein«, stieß Ulysses leise, aber bestimmt hervor, die muskelbepackten Oberarme anspannend, über denen das grobe Flanell seines Hemdes spannte, »Wir sind, wer und was wir sind. Schon immer gewesen. Er war es, dem das plötzlich nicht mehr reichte. Er…«
      Ulysses hielt inne, streckte die mit Platzwunden übersäte Hand nach seinem besten Freund in Moiras Armen aus, bis er dessen Wärme beinahe in seinen Körper strömen spürte, nur um im letzten Moment zurückzuweichen, seufzend und schluchzend:
      »Verdammt…du verfluchter Bastard…!«
      »Ulysses«, hauchte Moira untröstlich und legte dem weinenden Jungen die schlanke Hand auf die kraftvolle Schulter, welcher er sich jedoch barsch entzog.
      »Nicht«, keuchte er forsch und wischte sich, in furchtbar billiger Maskerade, die Tränen samt Haarstrudel aus dem just gealterten Gesicht, »Er hat seine Entscheidung getroffen. Und jetzt muss ich meine treffen.«
      Ruckartig hievte Ulysses seinen stämmigen Körper hoch und klopfte sich Stroh, Staub und Zögern von der braungrauen Hose, während Moira weiterhin mütterlich über Brian O’Maras Haar streichelte und seinen Schlaf bewachte. Sie weigerte sich, Ulysses auch nur anzusehen - doch konnte sie seine grellen, miserablen Grünaugen wie Säuresonnen in ihrer Seele brennen spüren; und zumindest ihre Seele wusste, dass an diesem Morgen keiner von ihnen eine Wahl hatte.

      Zurück in der Gegenwart

      Ein erneutes Aufbäumen des vor Trauma und Horror gepeinigten Waterloo riss Moira Graham plötzlich jäh aus ihrem eigenen Kopf und ließ sie zurückschrecken. Ihr Opfer brüllte und zauderte, giftete und heulte in einer absonderlichen Kakophonie mannigfacher Alpträume, die in dieser Grausamkeit nur das komplexe Zusammenspiel menschlichster Emotionen und unmenschlichster Erinnerungen auszulösen wusste. Moira hasste sich selbst für ebendiese ihre Macht, die sie tagtäglich mit dem Innersten der Fremdesten konfrontierte, doch die Anmut in ihrem Wesen tötete jeden Zweifel sofort ab. So besah sie sich ihr Werk ein letztes Mal und richtete die aristokratischen Wangen- und starken Kieferknochen in mechanischer Distanziertheit, bevor ihre breiten Nasenflügel stolz die Kraft einsogen, am kauernden Elendshaufen vorbei und höher hinauf zu stolzieren, in die zum Vernaschen bunten Zwiebeltürme des kolossalen Zuckerschlosses.


      (*gesprochen: „schi-ley-li“)
      Kapitel 109 - Soziopathen unter sich

      Feuer, Feuer, überall Feuer - und mittendrin der Feuerteufel, der mit brennender Jacke vor den alles versengenden Flammen flüchtete wie ein kopfloses Huhn.
      »Vielleicht können wir nochmal drüber reden?!«, kreischte er etwas zu mädchenhaft, als dass es seinem eigenen Stolz gut getan hätte, und schmiss seinem Verfolger die brennende Lederjacke vor die donnernden Backsteinfüße.
      Flint war hoffnungslos unterlegen. Der Kaminmensch jagte dem Jungen mit dumpf scheppernden Schritten nach und hetzte ihm Feuerschlangen auf den Hals, die zischend und gierend alles verschlangen, was ihnen die ausgehöhlten Gänge der Krypta vorsetzten. Atemlos sprang Flint in einen kleinen Spalt, umrundete einen elitären Schrein zu Ehren längst vergessener Pfaffen, kletterte über deren blanke Marmorschädel in eine Nische an der Decke und wartete auf den rotgemeißelten Koloss, dessen Arme Ruß und Glut speiende Schlöte waren, die den stählern-spitzen Gitterzäunen die Kohlen vorglühten. Dessen monumentaler Rumpf aus zusammengestanzten Ziegelsteinen bestand und härter war als Granit. Dessen kleine, stoische Augen eine Hitze in sich trugen, die bedrohlich dampfend aus dem Schornstein von Nasenzinken abzog. Mensch und Kamin, Feuer und Stein - Flint war verloren.
      Mucksmäuschenstill lauerte er in seiner winzigen Nische, unter der das flammenwürgende Ungetüm seine Bahnen zog, als dieses plötzlich eine absonderliche Menge schwarzen Rußes durch die Nasenlöcher ausstieß und den Gejagten in pfeffriger, trockener, brütend heißer Schwärze erstickte. Der Junge führte gegen seinen eigenen Körper Krieg, der husten und prusten und schnauben wollte, wenngleich es sein Ende bedeutet hätte. Er schlug sich wacker, doch der Natur kann niemand entkommen. Und so hustete und prustete und schnaubte Flint - was sein Ende bedeutete. Der Golem aus Feuer und Backstein entlud einen Berghang glühender Kohlen in die Nische und begrub das brennende, kokelnde Fleisch unter einem grausigen, schmerzhaften Tod.

      Krypta: Sol vs. Bobby Coolidge Coppola

      Vibrationen rasten wie Lawinen durch die totenumwucherten Hallen der gottverlassenen Krypta und brandeten als tosende Gischt gegen Särge und Urnen, die der Flut nicht standzuhalten vermochten. Wolken schwarzbrauner Asche und zerschmetternder Gebeine waberten in geschroteten Sandstürme durch die stickige Gruft und nahmen allem Lebenden die Sicht.
      »Clever«, schmunzelte Bobby Coppola, der erwartungsvollen Gemüts im Auge des dunstigen Orkans verharrte und mit den bloßen Händen ein Fernglas imitierte, welches er in drehenden Bewegungen »schärfte«. »Wo bist du? Wo bis-?!«
      Der Schlag kam schnell, unbarmherzig und traf punktgenau in die verletzlichste Stelle der Männlichkeit. Japsend krümmte sich der drahtige Körper des Kopfgeldjägers und klatschte, mit dem nicht länger grinsenden Gesicht voran, auf den harten, unnachgiebigen Steinboden der Krypta. Wie ein Fötus kauerte der Grünhaarige und versuchte, zwischen Schmerztränen und Zorn die abscheuliche Zwittergestalt seiner Widersacherin auszumachen, die in vager Entfernung ihre surrenden Bahnen im Nebel des Todes ziehen musste.
      »Unter die Gürtellinie?!«, zwang sich Coppola ein hochfrequentes Tönen ab, »Wirklich?!«
      Gespannt suchte er nach einer Reaktion, fand jedoch nur sein eigenes Echo, das von den Wänden abprallte und ihm wie ein Spielball entgegen klatschte.
      »Soviel zum fairen Sportsgeist!«, hüstelte er gemartert, bevor er sich unter männlichen Qualen aufraffte, die wankenden Beine entgrätete und wahllos imaginäre Kugeln in die knochenbraune Suppe feuerte, die jedoch allesamt an massivem Stein zerschlugen. Ein letztes Durchatmen, den Schmerz aus seinen Hoden schüttelnd, dann setzte er einen ersten, leisen Schritt voran wie eine Katze.
      »Wie ist er so?!«, raunte er süffisant, während sich sein Körper in Gefechtsstellung durch den Dunst schob, »Auf den Postern macht er immer einen ziemlich verstockten Eindruck.«
      Reflexhaft schreckte er um die eigene Achse, schoss - und verpasste dem ehrenwerten Heiligen Popotoj ein weiteres Wurmloch. Mimisch bat er den Leichnam um Entschuldigung, respektvoll wie immer, und untersuchte anschließend den Boden zu dessen vermoderten Füßen. Staub und Schutt, zu feinen Blumen aufgewirbelt, verrieten die Wespe zur Freude ihres Häschers.
      »Ach, nun komm schon«, warf Coppola seine ölige Stimme geschickt in alle Richtungen, während er rückwärts gen Westtor schlich, »Erzähl’s mir! Was ist er für ein Mensch? Ein Pragmatiker? Oder doch eher der romantische Typ? Ist’s dieser Hauch des Verbotenen oder ist er nur gut bestückt? Sol? So~ol?!«
      Ihr Surren verpfiff sie. Wie zuvor attackierte die Wespe ihren Widersacher aus dem Hinterhalt, diesmal bereit, ihm den spitzen Stachel durch das pissgelbe Herz zu stoßen, doch Coppola antizipierte blitzschnell. Mit ungeahnter Gelenkigkeit duckte er sich unter Sols Angriff hindurch, wirbelte herum und legte dem Insekt im Flug die pantomimische Schlinge um den Hals, welche zuvor bereits den pelzigen Flottillenadmiral dahingerafft hatte. In Panik schwirrte die Wespe in Spiralen höher hinauf gen Gewölbe, ohne jedoch das würgende Mal von ihrem schlanken Hals trennen zu können. Ihre Welt wurde zu einem Dunkelblau, welches im Aschenstaub groteske Metamorphosen einging und wie der Meeresboden funkelte, dem Sol näher und näher kam - bis er sie erreicht hatte und Bobby Coppola ausspuckte, um sie zu verhöhnen.
      »Liebe, bezaubernde Sol«, tröpfelte er Honig auf ihr blass anlaufendes Gesicht, »Könnten wir diesen Totentanz nun endlich sein lassen? Ich habe hier noch ein paar andere Sachen zu tun.«
      Die feurige Schwarzhaarige windete sich röchelnd aus der unsichtbaren Schlinge, nur um sogleich des Kopfgeldjägers zum Lauf gespannten Zeigefinger an der sonnenbraunen Stirn zu spüren.
      »Du hast gewonnen«, keuchte sie mutlos, »Glückwunsch. Schnür mich zusammen und verschiff mich ins Marinehauptquartier, wenn’s dich glücklich macht.«
      Coppola lachte ein unterschwelliges Grunzen, bevor er den Körper der Schönen wenig galant auf den Bauch drehte und tatsächlich begann, ihre kleinen Hände mit unsichtbaren Schnüren zu verknoten. Ihre Tränen bemerkend, die wie Diamanten in den knochigen Staub purzelten, feixte er:
      »Och, Sol -oder wie auch immer dein wahrer Name ist- nimm’s nicht so schwer. Wir alle wurden doch schon mal wie ein Paket zur Marine geschickt. Das ist der Kreislauf des Lebens. Naja, irgendwie.«
      »Du kannst mich mal!«
      »Was? Lecken, vögeln, bespucken? Du musst dich genauer ausdrucken, sonst sind mir hier echt die Hände gebunden. Aber wem sag ich das denn, huh?«

      Harleys Boudoir

      Der geneigte Gentleman versteht es, Stunden um Stunden vor seinem Kleiderschrank zu verbringen und vor seinen Spiegeln zu vergleichen, anzuprobieren und sich doch wieder umzuentscheiden, und am Ende aller Widrigkeiten zum Trotz den Schein des geborenen Anführers zu wahren, der Entscheidungen trifft und festentschlossen wirkt.
      Harleys Entscheidung sollte ein einreihiger Maßschnitt seiner favorisierten Boutique des San Fardoer Nobelviertel sein, in seinem schlichten Quarzgrau und den silbernen Knopfleisten ein stilsicherer Begleiter des modernen Erfolges und zweifellos stets en vogue. Zufrieden nahm der Strohblonde Jackett und Hose aus ihrem gläsernen Gefängnis, nur um sich just darauf dem nächsten Problem gegenüberzusehen - welches Hemd zu welcher Krawatte? Oder doch eine Fliege? Und wenn Fliege, welche Schuhe zu welchem Gürtel? Die Leiden des Mannes von Welt schienen niemals leichter zu werden, gestand sich Harley seufzend die Tragik seines Lebens ein und stemmte vor Unentschlossenheit die Hände in die Hüften, seinen Anzügen den trainierten Bauch wie eine Trophäe präsentierend.
      »Schwarzes Hemd, das tailliert geschnittene. Dazu die bronzegelbe Krawatte mit dem passenden Einstecktuch. Schwarze Slipper, schwarzer Gürtel. Klassisch elegant«, erschien in dieser Sekunde die sperrige Stimme seiner engsten Vertrauten wie ein Engelchen auf seiner Schulter.
      »Ist Klassisches nicht für Leute, die längst den Anschluss an jeden Zeitgeist verloren haben?«, hielt Harley anspruchsvoll dagegen und liebäugelte, ohne die hereinstöckelnde Carla zu begrüßen, mit einem azurblauen Baumwollhemd seidenweicher Konsistenz. Diese kurze, intensive Romanze endete jedoch abrupt, als Carla die Flügelpforten des kolossalen Kleiderschrankes mit einem Rasseln ins Schloss knallte.
      »Was ist passiert?!«, fauchte sie ihn mit der harmonischen Singstimme einer menstruierenden Furie an, die jede sarkastische Güte vertrieben hatte, »Warum musst du dich ausgerechnet jetzt umziehen?! Und…« Angewidert rümpfte sie die markant-scharfgezogene Nase. »Was zum Teufel ist das für ein Gestank?!«
      »Chlor, Gin, Meeresfrüchte und brennendes Fleisch«, stand Harley lax Rede und Antwort, »In dieser Reihenfolge.«
      Verständnislos sah Carla ihn an, die schneeweißen Zähne hinter den schwarzlackierten Lippen wetzend, und meuchelte im Geiste unzählige Versionen ihres gegenüber. Jede grausamer und bestialischer als die vorangegangene.
      »Was. Ist. Passiert?!«
      Harleys halbherziges, geringschätziges Seufzen zuliebe des eigenen Blutdrucks ignorierend, wartete die Schwarzhaarige mit verschränkten Armen und bebenden Sohlen auf ein Wort des Hausherren. Ein ewiges Geduldspiel zwischen zänkischen Geschwistern, welches Harley stets verlor.
      »Also, es war so…« tastete sich der Schönling gewohnt galant voran, »Der Fischmensch. Du weißt schon, der mit der Oktave und mit…«
      »Meermann«, korrigierte Carla halbherzig, worüber Harley entnervt stöhnte:
      »Mein Gott, wieso ist das nur allen so scheiß wichtig? Wie auch immer…wo war ich?«
      »Im Ballsaal. Der Meermann!«
      »Richtig! Also…Er war im Ballsaal. Hat alles überflutet, einen nicht ganz unbeträchtlichen Teil der Gäste ertränkt und mir einiges abverlangt.«
      »WAS?!«, kreischte Carla entsetzt, »Willst du mich verarschen?! Ich hab dir gesagt, du sollst diesem Malory nicht trauen! Hab’s dir gesagt!«
      »Die gute Nachricht ist…«, versuchte sich Harley an risikoreicher Beschwichtigung, »Malory dürfte den Meermann in dieser Sekunde töten. Oder was auch immer. Die Situation ist wieder unter Kontrolle.«
      »Nichts ist unter Kontrolle!«, fauchte die blasse Schönheit mit einer Bosheit, die selbst Harley zu Staub zu zermalmen schien. Ihre Augen, grün und glitzernd wie Schlangenschuppen, verfolgten den zusammenzuckenden Lebemann mit unbehaglicher Jagdlaune. »Aber egal. Alles zu gegebener Zeit…Willst du wissen, wieso ich nichts zu dieser kleinen Gamisha-Tochter gefunden habe? Keine Hinweise auf die Regierung oder weiß der Himmel?«
      »Bin ganz Ohr«, wurde nun auch Harley deutlich ernster, um Carlas Ausbruch abzuwenden und die eigene Position zu festigen wie im politischen Ränkespiel.
      »Ganz einfach!« Mit Nachdruck stellte Carla eine winzige schwarze Teleschnecke auf Harleys Schulter ab, wie sie überall in den Gästegemächern dem Abhören der erlesenen Zunft dienlich waren, und weckte das Tierchen wenig sanft aus seinem Schlummer.
      »Sie sollten gehen. Nehmen Sie einen der Züge zum Hafen und mieten Sie sich auf einem der Passagierschiffe ein«, spie es sogleich die rauchige Stimme aus, die es in seiner geheimen Mission aufgeschnappt und für fremde Ohren verschluckt hatte. Harley kannte die Frau hinter dem Klang und seine silberkalten Augen begannen, in angeregter Verwirrung zu funkeln.
      »Du zeichnest die Therapiesitzungen auf?«, schmunzelte er bitterböse beeindruckt, »Du Teufelin.«
      »Natürlich. Ich vertraue niemandem und tue gut daran, wie sich zeigt. Hör zu.«
      Auf einen weiteren sachten Fingerzeig der Schwarzhaarigen raunte die Schnecke nun geheimnisumwittert:
      »Diese Party…könnte Harleys letzte sein.«
      »Was zur…?!«, setzte der Benannte empört an, wurde jedoch von Carlas zischenden schwarzen Lippen jäh zum Schweigen verdonnert, bevor die Abhörschnecke ihre letzte und für den Blonden verstörendste Rezitation zum Besten gab:
      »Damit will ich sagen, dass Harley sich womöglich verkalkuliert hat. Wer mit dem Teufel speist, braucht einen langen Löffel.«
      Die Hände zu manikürten Sphären geballt und die feingeschwungenen Lippen im Zorn zusammengepresst, schritt der Hausherr sein weitläufiges Boudoir der Länge nach ab, nicht weniger als einen furiosen Schlachtplan seiner Beraterin voraussetzend.
      »Wer ist sie?! Für wen arbeitet sie?!« Plötzlich hielt er inne, warf der Deckenbeleuchtung für einen Sekundenbruchteil vorwurfsvolle Blicke zu, und fixierte anschließend Carla mit drohendem Zeigefinger.
      »Du hast sie überprüft! Hast gesagt, ihr Lebenslauf sei-«
      »Ist er auch«, schob die Frau in Schwarz seine Schuldzuweisung gekonnt von sich, »Ihre Vita, ihre Briefe. Ich habe jedes Wort überprüft, sämtliche Belege und Beweise und Zeugen eingeholt. Aber wer oder was auch immer sie ist, sie muss meine Aufzeichnungen manipuliert haben! Ich weiß nicht wie, aber-!«
      »Bring! Es! In Ordnung!«, fuhr Harley sie plötzlich an, grelles Blitzen in seinen eisigen Augen entfesselnd - und Carla konnte nur hörig nicken, jeden bösartigen Gedanken brav die vor gekränkter Eitelkeit zitternde Kehle hinunterwürgend.
      »Sehr wohl«, antwortete sie zahm und stolzierte auf laut gellenden Absätzen aus dem Raum, als Harley sie noch in der Tür aufhielt:
      »Warte!«
      Gefühllos fuhr Carlas schwarzumkränztes Haupt herum, leichenblass und klirrend wie der Winter. »Ja?«
      »Du bringst sie ins Spiegelzimmer. In 15 Minuten. Ich werde mich persönlich mit ihr befassen.«
      Wieder kramte Carla nur ihr höfliches, einstudiertes Nicken hervor, welches in seiner Endkonsequenz als ironischer Knicks fungierte, und nutzte jeden Rest Beherrschung, um ihren in schwarze Netzmasche gehüllten Körper aus dem Ankleidezimmer zu manövrieren. Erst auf dem Flur fand sie die Wut, um sich mit ihrer geschundenen Arroganz zu paaren.
      »›Ich werde mich persönlich mit ihr befassen.‹«, äffte sie Valentine Harley gehässig nach, während sie harpyienhaft durch die leeren Flure und Hallen gen Therapiezimmer stöckelte. »Als ob dich ausgerechnet das vor weiteren Peinlichkeiten bewahren könnte!«

      Krypta: Sol vs. Bobby Coolidge Coppola

      »Ich kenne deinen Vater. Übrigens.«
      »Vermutlich besser als ich«, erwiderte Sol mit aller Gleichgültigkeit, dir ihr die Situation noch nicht ausgetrieben hatte, und warf dem fröhlich pfeifenden Kopfgeldjäger todbringende Blicke zu, der sie mit unsichtbaren Fesseln festgezurrt und unter die starken Arme geklemmt hatte wie einen Seesack. Sol wollte schreien, um ihrer puren Entrüstung Luft zu machen, doch die glänzenden Hallen der himmlischen Gruft verwandelten ihre Stimme in nervtötendes Sirenengeheul, das niemandem half und ihre letzten Momente in Freiheit nur verderben würde.
      »Er ist ein guter Mann. Vielleicht etwas steif, aber kein schlechter Mensch. Was ist zwischen euch vorgefallen?«, wollte Bobby blumenlos neugierig wissen, woraufhin ihnen seine Frage wie ein böses Omen durch die Flure und Gänge folgte, bis Sols Antwort sie schließlich übertönte:
      »Nichts. Meine Mutter ging mit mir fort, bevor etwas hätte vorfallen können. Sie hatte ihre Gründe und ich stehe auf ihrer Seite.«
      »Wieso?«
      »Weil ich keine andere Seite kenne.«
      Die grünen Brauen straffend und andächtig nickend, entließ Bobby einen anerkennenden Zungenschnalzer, der Empathie für Sol aufzubringen schien. Der Menschenjäger verstand seine Gefangene, wie jeder Mensch im Grunde seines Herzens verstanden werden will. Mitleidslos.
      »Ich muss dich trotzdem zu ihm zurückbringen«, konstatierte Coppola jedoch schnell hinterher, als stünde er im Begriff, seinen eigenen Kodex zu verraten, was Sol ihrerseits weder zu überraschen noch zu enttäuschen schien.
      »Gutes Geld, ich weiß schon.«
      »Nicht nur das«, entgegnete Bobby kopfschüttelnd, »Gutes und schnelles Geld. Jeder kann gutes Geld verdienen, das dauert in der Regel nur zu lange für meinen Geschmack.«
      »Es gibt mehr im Leben als Geld, egal ob schnell, gut oder leicht verdient«, flüsterte Sol doppelzüngig, nahm einen tiefen, genussvollen Atemzug der stickigen Leichenluft und ließ sich schwerer auf der Schulter ihres Entführers sinken, welcher dem Treiben an seinem Nacken mit Argwohn beiwohnte.
      »Was soll das nun wieder heißen?«, fragte er misstrauisch, mit der rechten Hand seine berüchtigte Fingerknarre formend, »Ist das ein Trick.«
      »Kein Trick«, seufzte Sol laut, »Ich versuche nur, meine letzten Stunden als freie Frau zu genießen. 'Was dagegen?«
      Unmerklich betrübt schüttelte Coppola das Haupt und schob sich die zitrusgrüne Sonnenbrille vor die plötzlich belegter dreinschauenden Augen. »Absolut nicht. Übertreib’s nur nicht, sonst breche ich dir was.«
      Ein Lächeln okkupierte das sonnengeküsste Gesicht der naturschönen Südländerin, bevor sie sich eine der schwarzen Strähnen aus dem Gesicht pustete und die nächsten Biegungen und Irrungen ihres Weges vorauszuplanen versuchte. Als Coppola sämtliche ihrer Theorien in seinem konfusen Gewaltmarsch jedoch zu vereiteln wusste, ergab sich Sol schließlich auch mental ihrem Schicksal. Schweigend trottete die verrinnende Zeit neben ihnen her, bis Sol in einem letzten Anflug des Widerstandes die zarte Stimme erhob:
      »Du liegst übrigens falsch.«
      »Hm?«
      »Mein Vater. Er ist kein guter Mensch.«
      »Oh. War er es dafür?«
      Sol gluckste, und es war ihr, als könne sie den salzig-aromatischen Geruch vergangener Nächte in ihren aufgeplusterten Nüstern heraufbeschwören, während sie sprach:
      »Ich denke, das weiß er selbst nicht so genau. Aber genau das zeichnet große Männer aus.«

      Debütantinnenlounge

      Dionisia Lorcas Lippen bebten unter dem elektrisierenden Nachhall der schnell und zielgenau platzierten Worte, die Herzen durchbohrt, Schreie gebrochen und die leblose Puppe eines Mädchens zurückgelassen hatten, welches sich nicht länger geliebt fühlte. Die beklemmende Stille heftete sich wie eine Zecke an den faltenfreien Hals der jungen Daisy, der schluckte und Nerven spannte, ohne auch nur einen Tropfen aus ihrem staubtrockenem Mund saugen zu können. Alles Wasser war in die eisklaren Augen geströmt und schwappte gefährlich nahe an den Rändern jener langen Wimpern, die wie im Märchenreigen verdutzt klimperten.
      »Was…hast du da gerade gesagt?«, hauchte das Mädchen impertinent, auf eine unbehaglich-ruhige Weise bedrohlich, »Dionisia?!«
      Jene öffnete nur die strahlend weißen Zähne, um einen wiehernden Stoß Luft hindurch zu pusten, der nach purer Zufriedenheit und chemischen Schmerzmitteln duftete. Eine Antwort gestand die hagere Braungebrannte der Göre nicht zu, nicht Daisy, dieser gerissenen Okkupatorin und heuchlerischen Diebin, dieser Lügnerin und falschen Unschuld. Lorca genoss ihren Triumph wie einen verbotenen Zigarillo, während Daisys weißrosiges Gesicht nach Fassung und Luft japste.
      »Dionisia!«, wiederholte sie in einem Ärger, der einer Forderung gleichkam, »Was hast du da gerade gesagt?!«
      »Dass du die Mutter deiner Tochter seist«, half der zwischen den Frauen kniende Kako sardonisch grinsend nach, worüber sich Daisy jedoch lediglich zu echauffieren wusste. Mit einem gepfefferten Tritt ihres spitzen Absatzes riss sie eine tiefe Wunde in den markanten Schädel des Bronzeblonden, welcher unter einem leisen Stöhnen blutüberströmt zu Boden knallte. Kalte Augen starrten Kako an, während er zwischen dem Bewussten und Geträumten herumgereicht wurde wie selbstgebrannter Schnaps, und belächelten seinen tiefen, harten Fall, bevor sie sich verachtend abwandten.
      »Lorca«, fauchte Daisy kurz darauf leiser und bösartiger, »Was weißt du über meine Mutter?«
      »Ich weiß, dass du aussiehst wie sie«, säuselte die Schwarzhaarige gespielt geistesabwesend und desinteressiert, sich in einem der großen Wandspiegel den kurzen Bubikopf richtend, »Ich weiß, dass Harley ihr nachtrauert und du nur der plumpe Versuch bist, ein genügend glaubhaftes Imitat zu kreieren. Ich weiß, dass du niemals gut genug sein wirst!«
      »Schweig!«, kreischte Kiwi zornentbrannt und stürmte in einem pubertären Impuls auf die hochgewachsene Lorca zu, welche just in weichen, wabernden Staub verpuffte, als die kleinen Fäuste des Mädchens sie zu berühren versuchten. Als geifernder Geist spukte Dionisia Lorca durch die dunkelvertäfelte Lounge und versetzte dem jungen Körper ihrer verhassten Rivalin stichelnde Kniffe, die rote Striemen auf der zarten Haut hinterließen.
      »Lorca! Du miese-Ah! Hau ab-aua!«, keifte Kiwi in blanker, brennender Rage und schlug vollkommen entfesselt um sich, ohne der Staubfrau auch nur eine Strähne zu zerzausen.
      Kako erwachte, aufgerüttelt von dieser grotesken Sinfonie wüster Schreie und gackernden Gelächters, inmitten eines Wulstes dunstigen Staubes und ausschlagender Mädchenglieder, und riss sich beinahe einen Wirbel in dem erbarmungswürdigen Versuch aus, sich mit gefesselten Händen die Ohren zu verschließen. Sein blutender Schädel dröhnte und seine Ohrläppchen wurden zu Wimpeln, die jeden Laut mit Fanfaren und Posaunen in sein Gehirn lotsten. Die Welt war laut und unerträglich nah, bis plötzlich eine einzige lichte Gestalt am Horizont erschien, um Himmel und Erde wieder an ihren Platz zu rücken.
      Valentine Harley erhob das Wort, wie er seinen Körper über seine Füße erhob: Mit Würde, Leichtigkeit und der Selbstverständlichkeit, überall am rechten Platz zu sein. In seiner Stimme lag eine brüske, aber angebrachte Gefährlichkeit, als er laut und klar befahl:
      »Schluss damit!«
      Und sogleich beugte sich das Chaos seinem Willen.
      Dionisia wurde beim Anblick ihres Mäzens in doppelter Hinsicht wieder zur Frau, sich untröstlich an seiner Seite materialisierend, während Kiwi mit hinter dem Rücken verflochtenen Händen innehielt. Ihr grünes Kleid war beschädigt, die schlanken Arme mit blutlosen Quetschungen übersät und in ihren Augen schimmerte die Reue einer Jungfrau. Vermochte sie Harley zu täuschen, könnte niemand ihn dafür verurteilen.
      »Was ist hier los?«, fragte der Strohblonde nunmehr gemäßigter, aber sichtlich verstimmt, »Dionisia? Kiwi?«
      Beide Frauen drucksten sich um eine Antwort, als Kako sich ächzend aufsetzte und leichtfertig zu erklären begann:
      »Miss Dionisia hat Miss Daisys Mutter zur Sprache gebracht, worauf sich ein Kleinkrieg sonderbarer Intensität entzündete. Ich nehme an, besagte Mutter hat für Euch einen gewissen Wert, oh großer Zampano?«
      Valentine Harley ertrug den Hohn seines Gefangenen, wie reiche Töchter unzulängliche Verehrer ertragen - mit Geringschätzung und einem vernichtenden Lächeln. Er verschwand in einem gleißenden Funkenflug, um Sekundenbruchteile später wie ein Blitz neben Kako einzuschlagen und dessen blasses, schneidig-kantiges Gesicht mit der Wucht eines gefallenen Sterns in den Boden zu rammen. Marmor splitterte, barst unter der Macht des erschütternden Einschlags, und wich krachend dem reißendem Knochen des mysteriösen Spielers, dessen Spiel für diese Runde endgültig verloren gegangen war. Der Triumphator Harley erhob sich über dem Bewusstlosen wie Gott über Luzifer, bevor seine silberweißen Augen Kiwi und Lorca streng zu sich befahlen.
      »Valentine, ich…«, stotterte Dionisia kleinmädchenhaft verzagt, doch ihr Patron zerschmetterte jeden Erklärungsversuch mit schallender Autorität:
      »Kein Wort! Such Moira Graham!«
      »Aber…«
      »Irgendetwas stimmt nicht«, schepperte Harleys Jungenstimme unbeirrt und ungebrochen alteisern, »Stagmans Teleschnecke ist ausgeschaltet. Und Waterloo nimmt meine Anrufe nicht an. Es ist etwas vorgefallen. Also suchst du jetzt Moira Graham - und wenn dieses Weib irgendetwas vorhat, brichst du ihr sämtliche Knochen. Verstanden?«
      »Ja, aber hör mal…«
      »VERSTANDEN?!«
      »Ja…«

      Kiwi wippte versöhnlich auf der eigenen Achse und versuchte, so beiläufig wie irgend möglich den verurteilenden Blicken ihres Ziehvaters auszuweichen. Die extravagante Eitelkeit war verschwunden und nur das verschämte Gesicht einer ertappten Tochter übrig geblieben, welche die großen eisblauen Augen noch größer und gefälliger leuchten ließ. Kiwi wusste, dass Harley ihr nicht lange böse zu sein vermochte, doch für diesen Moment schwebte sie im luftleeren Raum und missfiel sich in dieser Position, die ihr keinerlei Macht überließ.
      »Sie hat angefangen…«, wagte sie zu grummeln, worauf Harley nur mit einer erhobenen Hand Schweigen gebot.
      »Deine Mutter…«, begann der Schönling diplomatisch, »…war eine Frau, die mir nichts bedeutet hat.«
      »Aber Dionisia hat-«
      »Dich verletzen wollen«, wiegelte Harley selbstbewusst ab und log mit ebensolcher Inbrunst weiter:
      »Du bist das einzig Gute, was deine Mutter jemals geleistet hat. Ihr ganzes erbarmungswürdiges Leben diente allein dem Zweck, dich mir zu schenken.« Er baute sich als der Heilige vor dem Mädchen auf, welchen jenes in ihm sah, und kniete sich anschließend mit der stoischen Schönheit des Vollendeten vor ihr nieder; ihre schlanken, zarten Finger mit beiden Händen umgreifend und würdevoll an seinen wohlgeformten Mund geleitend.
      »Kiwi…«, hauchte er hinein, »Meine wunderschöne, so schlaue Kiwi…Deine Mutter war unbedeutend. Unbedeutend und Dionisia weiß es.«
      »Sie hat also gelogen?«, wollte die Rothaarige leicht schnippisch wissen, jedoch ohne sich dem heißen Atem ihres Ziehvaters zu entziehen. Sie genoss die Wärme seines Odems und der Geruch, der diesem ihrem Nimbus entstieg. Sie bildeten eine Einheit in diesem Käfig aus Stolz und Perfektion, der niemals rosten und immer wachsen würde. Die rosenweichen Lippen lüstern unter die Zähne geklemmt, bedeutete ihr Gesicht Harley näher an sich heran. Der Blonde folgte widerstandslos, erhob sich wie eine Königskobra vor Kiwi, so nah, dass sie das Parfüm des anderen atmeten.
      »Wir beide…«, flüsterte Harley bedeutungsschwanger, »Wir sind zwei einer Art. Du und ich. Gegen den Rest der Welt. Verstehst du das? Verstehst du, warum du nicht verletzt sein musst?«
      »Ja…«, keuchte Kiwi, seine bebenden Lippen fixierend, »Ich verstehe…«
      »Niemand kann dich verletzen, du verletzt, aber dich selbst wird keine spitze Zunge treffen und kein Gift vergiften können. Wir sind die Herrscher unserer Welt…Daisy?«
      »Ja?«
      »Ich werde dich jetzt küssen«, surrte Harley sanft, bevor er Kiwis Kinn zwischen die manikürten Finger nahm - und das Mädchen küsste; mit Inbrunst, schamlos und überwältigend.

      Kapitel 110



      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von -Bo- ()

    • N’Abend liebe Leser,

      Kapitel 103 ist unter dem Titel "Wenn die Welt im Feuer endet" über diesem Beitrag zu finden. Viel Spaß beim Lesen. :)

      qoii

      qoii schrieb:

      Es beginnt mit einem Ausflug in Krills... nennen wir es mal Unterbewusstsein, wo er seinem Vater gegenübertritt oder doch er der Erinnerung seines Vater, dem Schatten den sein Vater noch immer auf sein Gemüt/Seele/Leben wirft. Mal wieder schwer in verständliche Worte zu fassen, was ich in dieser Szene sehe... jedenfalls wieder sehr psychologisch das Ganze. Im allgemeinen geht es wohl darum, welchen Einfluss sein Vater bzw. die Erinnerungen an ihn immer noch auf Krills Leben, Wirken und Denken hat.
      Richtig. Die Szene ist natürlich gewohnt bildhaft und eher symbolisch zu betrachten. Viele Aspekte werden auch erst Sinn machen, sobald Krill seine Flashbacks erhält. Aber dieser Abschnitt diente als kleiner Teaser. Und dieses verwirrende passt ja auch irgendwie zum Meermann. ;)

      qoii schrieb:

      Während Krill in den tiefen seines Bewusstseins treibt, wird er von Rhys durch die Gänge des Schlosses geschleift. Dieser informiert dabei den Schlossherr oder einen seiner Untergebenen über seinen Fang, weswegen es nicht mehr verwundert, dass Harley Krill bei seinem großen Auftritt nicht vermisst. Von der ganzen Situation scheint Rhys nicht begeistert zu sein, ähnlich wie Coppola im Ballsaal, aber Geld ist Geld. Besonders wenn man solche Familienprobleme hat, wie sie sich hier am der Teleschnecke andeuten, wobei das Problem scheint eher seine Frau zu sein... bleiben wir fair aus seiner Sicht scheint das Problem seine Frau zu sein. Wir wissen schließlich nicht, wie er zu Hause ist und wenn er sich dort so ähnlich verhält wie hier, dürfte wohl eher er das Problem sein.
      Witziger Weise darf am Ende jeder selbst entscheiden, wer am schiefen Haussegen der Malorys größere Schuld trägt. Ein paar Szenen über Rhys und seine Familie spendiere ich noch. Sie machen mir nämlich ziemlich Spaß. xD

      qoii schrieb:

      Jedenfalls scheint Krill die Pause durch das Gespräch dazu genutzt zu haben, sich irgendeine Art von Waffe zu besorgen, nachdem er sich zuvor selbst aus einen Handschellen befreit hat. Da sein Katana noch immer in der Garderobe liegen dürfte, muss er sich eine andere Art von Waffe besorgt haben die Rhys in solche Panik versetzt. Aber wer weiß was es so alles im Schloss gibt und Wasser sollte man bei einem Fischmenschen auch nie vergessen.
      Interessant, wie du die letzte Szene interpretiert hast. Ist mir beim Schreiben so gar nicht in den Sinn gekommen. Aber guter Gedankengang eigentlich. Auflösung folgt noch.^^

      qoii schrieb:

      Derweil scheint Mercedes (fürs erste) dauerhaft aus dem Spiel genommen zu sein, was Cal an den Rand der Verzweiflung bringt oder wohl eher weit darüber hinaus. Er versucht DeBráz zu vernichten, der sich aber trotz allem sehr gut gegen ihn behaupten kann. Im Prinzip zerfleischen sie sich gegenseitig, wobei bei DeBráz in weiten Teilen nicht von Fleisch die Rede sein kann . Währenddessen kommt heraus, dass DeBráz wirklich über die Ereignisse in Compeyson Bescheid weiß und anscheinend die ganze Zeit diese Bestie befreien wollte. Zumindest deute ich seine Begeisterung am Ende so. Es wird auch wieder Cals /Ignatius Kind erwähnt und wir können uns mittlerweile fast sicher sein, dass damit nicht gemeint war, dass Mercedes Schwanger ist. Gerande kommt mir die Spontane Idee, das DeBráz mit Kind vielleicht die Bestie von Compeyson gemeint haben könnte. Keine Ahnung warum.
      Alles sehr gute Ideen, zu denen ich mich natürlich nicht äußern kann. Der Plan des Grünen Königs ist -wie könnte es anders sein- ziemlich verrückt. Ohne Kenntnisse über seinen…nennen wir es mal euphemistisch "Glauben" ist es aber auch sehr schwer, aus seinem Verhalten und den Hinweisen schlau zu werden. Aber die Aufklärung wird kommen. :)
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Zu Beginn dürfen wir in Krills verschachtelte Gehirnwindungen eintauchen, denn so interpretiere ich das ganze. Ich würde das ganze psychologisch auch etwas anders deuten und zwar nicht, dass sein Vater in ihm lebendig ist, sondern Krill ihn in sich lebendig hält. Ist vielleicht nur ein marginaler, aber in meinen Augen eklatanter Unterschied.
      Er wird damit irgendwie nicht abgeschlossen haben oder andere Probleme quälen ihn in dem Bezug, aber ich sehe es eher so, dass die lebendige Erinnerung an seinen sterbenden Vater eher eine Art Martyrium oder Selbstgeißelung Krills ist, die er sich selbst auferlegt hat.
      Sein Vater scheint aber auch kein netter und umgänglicher Zeitgenosse gewesen zu sein, sodass es natürlich auch sein könnte, dass die rachsüchtige Seele und die Erinnerungen vergangenen Schmerzes noch immer durch Krills Köpflein spukt. Egal, was es ist...der Einblick war auf jeden Fall sehr interessant.
      Krill ist ein Typus Charakter, der eigentlich nicht zu analysieren ist. Sicherlich werde ich in Teilstücken entblößen, was ihn antreibt und geschaffen hat, aber am Ende kann sich jeder sein eigenes Urteil fällen. Ähnlich wie im letzten Arc, als er mal nebenbei Ondines Mutter umbringt, um sie zu "belohnen". Krills Verhältnis zu sich selbst und seinem Vater fällt in eine ähnliche Sparte. Diese Szene war daher nur ein Ausschnitt aus der Welt des Kraken. Freut mich, dass ich schonmal neugierig machen konnte. :)

      Vexor schrieb:

      Rhys hingegen scheint auch nicht den Preis für den besten Vater zu gewinnen, wenn seine "Probleme" auch weniger traditionelles Japan-Ehrgefühl, sondern Beziehungsdrama des 21. Jahrhunderts rufen, wenn man mobbende Kinder, inkompetente Lehrerinnen und mit Tennislehrern vögelende Ehefrauen dazu zählen möchte. Wenn gleich Rhys Arbeit als semiprofessioneller Auftragskiller bestimmt auch irgendwie in dieses Bild eingeordnet werden könnte.
      Seine Unaufmerksamkeit hingegen ist beinahe schon comic relief in Anbetracht der großen Töne, die er zuvor gespuckt hat, aber mal schauen wie weit Krill ohne Waffe tatsächlich kommt. Der Kampf ist bestimmt noch nicht vorbei, außer du hast noch einen "besseren" Gegner für Rhys, respektive Krill parat.
      Klar, das ganze war arg klischiert. Aber Rhys wurde von mir auch als Konterpart zum ruhigen, undurchsichtigen Krill konstruiert. Er trägt seine Gefühle nach außen, ist cholerisch, jähzornig, absolut verbittert und hat die Schnauze so ziemlich voll. Ein Mann mit ganz alltäglichen Problemen, die seinen nicht ganz so alltäglichen Job zusätzlich erschweren.^^

      Vexor schrieb:

      An der anderen Front haben wir dann Callaghan vs. DeBráz und mich haben die Beschreibungen des Chitin-Monsters auf jeden Fall verzückt. Warum das? Ich hülle mich in Schweigen, aber auf jeden Fall sehr anschaulich beschrieben.
      Mercedes nimmst du zerfetzt aus dem Spiel, was natürlich etwas schade ist, da ihr kämpferischer Input im letzten Arc auch schon etwas auf Eis gelegen ist, aber manchmal erfordert die Story solche Opfer eben und Mercedes muss ja noch nicht aus dem Spiel sein. Ich denke da an mystische Selbstheilungskräfte kleiner Roboter, die sie zusammenflicken. Ihre Hilfe könnte sowohl im Wald als auch im Schloss dringend gebraucht werden.
      Barghest vs. Hundertfüßler, Sozio- vs. Psychopath, Monster vs. Monster. Aus den Andeutungen des grünen Königs werde ich zwar wenig schlau, da du ja im vorletzten Kommentar geschrieben hast, dass Ignatius nicht Callaghan ist, sofern ich das richtig verstanden habe, weswegen ich mich immer noch frage, worauf unser Menschenfresser denn jetzt referiert? Wieder fällt das Kind und ich muss sagen, dass ich qoiis Ansatz eigentlich ganz gut fand. Sozusagen ihr "Baby", ihr gemeinsames inneres Ich, welches DeBráz ja völlig embracen zu scheint. Wäre durchaus eine Möglichkeit. Callaghan fürchtet sich vor der Bestie von Compeyson, schließt sie weg, greift nur im Notfall auf sie zurück, während DeBráz Mensch gewordenes Monster ist. Erinnert mich an die "Problematik" des Golems meiner Geschichte. Auf jeden Fall eine Passage, die mich ein wenig zum spekulieren angeregt hat und zudem auch noch schön zu lesen war.
      Zugegeben, Mercedes ist jetzt erstmal etwas aus der kämpfenden Handlung raus, ja. Aber dafür bekam halt Callaghan jene Präsenz, die ihm im letzten Arc völlig abgegangen ist. Zumal Mercedes im letzten Arc ziemlich im Fokus stand, während Cal nur eine Randfigur war. Aber ich verspreche, dass Mercedes definitiv noch kämpfen wird. Ich habe nicht vergessen, dass sie eine der "Original 4" ist und stärketechnisch damit ungefähr auf einem Niveau mit Krill und O’Mara ist. In eine Oda’eske Frauenzeichnung rutsche ich bestimmt nicht. ;)

      Den Kampf der Monster hast du gut erfasst, auch wenn du die ganzen Andeutungen des Königs noch nicht verstehen kannst. Aber das ist auch noch gar nicht notwendig. Ich werde mich den Apokryphen mit allem drum und dran noch sehr~ genau widmen, sodass du bisher nur das seltsame Gebrabbel genießen kannst. xD


    • Kapitel 102 und Kapitel 103

      Ok, ich komme jetzt mir etwas Verspätung zum Kommentieren...
      Kleines Motivationsloch verbunden mit sowieso wenig Zeit und ein paar anderen Problemen führen halt zu so was.
      Kosten: ein Kommentar weniger insgesamt, also 150.000 Kopfgeld 8|

      Ok, genug geschwafelt, zurück zum Thema:

      Das letzte Kapitel beginnt mit einem Einblick in Krills Gedankenwelt. Erfreulich, dass nach einer längeren Abwesenheit Krills er gleich soviel Charakterbuilding bekommt. Man sieht seinen Vater, der von ihm getötet wurde. Das ist ja auch nicht so toll, wenn man seine Familienmitglieder tötet. Ich bezweifele jetzt mal stark, dass sein Vater wirklich in Krills Gedanken/Kopf weiter existiert. Das Ganze wirkt eher so, als ob Krill einen gewissen Vaterkomplex hat. Jedenfalls kehrt unser geschlagener Protagonist wieder in die Wirklichkeit zurück.
      Da kann er gleich denn in mancherlei Hinsicht schon bemitleidenswerten Rhys belauschen. Er braucht Geld für seine Familie, die dabei anscheinend nicht unbedingt nett zu ihm ist. Trotzdem sehr vorbildlich von Rhys, würde er nicht gerade sein Geld auf eine etwas unfeine Art verdienen. Was ein Pech für ihn, dass Krill auch keine harten Maßnahmen scheut und sich die Daumen bricht, um seinen Ketten zu entfliehen. Da fragt man sich, ob er als Oktopus nicht beweglich genug sein sollte bzw. gar nicht erst Knochen haben sollte, aber solche anatomischen Fragen sollten wohl besser an Oda gehen.
      Dann lässt er sich auch noch einfach von seiner Frau und den familiären Problemen ablenken. Kein Wunder, dass Krill da klammheimlich verschwindet, bei der Sprache und psychischen Verfassung von Rhys. Tja, wie Krill schon bemerkt hat ist Rhys doch irgendwo unfähig. Allerdings hat er Krill verprügelt, dass muss man auch erstmal schaffen.

      In der Zwischenzeit ist der grüne König dabei mit Callaghan was auch immer anzustellen. Anscheinend möchte er, das Callaghan ihn begleitet, was Callaghan jedoch wenig überraschend nicht passt. Stattdessen beißt er deBraz ein Ohr ab, was ich mir ja extrem widerlich vorstelle, so wie du den grünen König beschrieben hast. Zudem verliert Callaghan so langsam die Kontrolle über sich bzw. die Bestie in ihm.
      Der Schlagabtausch zwischen den beiden zeigt auf jeden Fall die Macht, die Callaghan besitzt. Jedoch verpasst er es auch diesmal, deBraz den Todesstoß zu verpassen. So wechselt in deBraz in seine Zwischenform, die wieder beeindruckend geschildert wurde und das Gefühl großen Ekels hervorruft.

      Dann gibt es einen Rückblick, acht Jahre zuvor. Mercedes befindet sich in einem Herrenhaus und wird von Callaghan besucht. Mercedes macht gerade eine schwere Phase durch, also Normalzustand. Obwohl, oder vielleicht gerade deswegen, Callaghan ihr das Leben gerettet hat, hasst sie ihn. Callaghan hingegen hegt schon da romantische Gefühle für Mercedes. Interessant, dass die beiden Kommentare davor sich mit diesem Abschnitt überhaupt nicht befasst haben. Meines Erachtens ist uns Lesern bislang nicht sonderlich vioel über die Vergangenheit der Kopfgeldjäger bekannt, insofern ist dass ein sehr interessante Stelle.

      Zum Abschluss erreicht der grüne König sein vermutliches Ziel, denn Callaghan verliert die Kontrolle über die Bestie in sich.

      Weil ich ja sowieso schon am Kommentieren bin, werde ich das nächste Kapitel auch gleich mitnehmen, denn so kann man es nicht vergessen bzw. verschieben :D

      Der Kampf zwischen Callaghan und deBraz wurde von dir mehr oder weniger übersprungen. So ganz werde ich aus dem Anfang nicht schlau, denn wo kommt jetzt das ganze Feuer her?
      Jedenfalls scheint Callaghan den grünen König ziemlich verprügelt zu haben, gewinnt aber durch das Auftauchen von O'Mara wieder die Kontrolle zurück. Der macht aber auch keinen guten Eindruck, aber das war nach dem Kampf mit Precious ja auch nicht anders zu erwarten. Der wurde auch offscreen abgehandelt, Schande über dich! Ich wollte wirklich gerne den Kampf mitbekommen, da ich sehr auf Precious gespannt war.
      Aus welchen Gründen auch immer - Plot oder wahrscheinlicher weil Mercedes sehr viel eines Cyborgs an sich hat - lebt Mercedes noch. Das bringt Callaghan sehr zum Entsetzen des grünen Königs vollkommen von seinem Gegner ab. Was deBraz allerdings erzählt ist auch nicht uninteressant. Es gibt Siegel, die zu lösen sind, anscheinend werden sie gelöst, wenn Callaghan die Kontrolle verliert. Zudem würde dann Shub-al'Coza kommen, wer/was auch immer das sein mag.
      Es steigt die Spannung, was mit Callaghans Kind gemeint ist, aber gemein wie du bist müssen wir daruaf wahrscheinlich noch ewig warten ;(

      Während sich Callaghan und O'Mara an die Verarztung von Mercedes machen, unternimmt deBraz nichts. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Klar, er kann auch noch wann anders einen Versuch unternehmen, aber war nicht sein Plan, Mercedes zu nutzen, um Callaghan zu erwecken? Warum greift er dann nicht nochmal an? Stattdessen ruft er nach Precious, die er mit dem Namen Isebel belegt. Ist das ihr Name den ihr deBraz gegeben hat? Naja, ist ja auch nicht so wichtig, ansonsten wirst du mich ja hoffentlich eines Besseren belehren. Was er mit Precious anstellet ist ja auch nicht gerade schön, aber sie stört es nicht, wie sie anscheinend so ziemlich gar nichts stört. Ihre Verletzungen aus der Niederlage gegen O'Mara beindern sie jedenfalls nicht. Da hatten sich ja auch zwei gefunden, die wohl ernsthafte Nervenstörungen haben, so wenig die beiden spüren.
      Mit einem Blutverdickungsmittel können O'Mara und Callaghan Mercedes vorläufig retten, während sich deBraz vom Acker macht. Mal sehen, wann wir ihn wiedersehen.

      Dann wechseln wir die Szenerie zum Schloss, wo der Kampf bereits im vollen Gange ist. Aufgepeppt wurde das Ganze Spektakel noch durch ein paar arme Arbeiter, die anscheinend nur da sind, damit Luca einen menschlichen Schild hat. Ihr Versuch, sich vor Efie zu verstecken scheitert auf jeden Fall kläglich, zu Ungunsten eines unglücklichen Minenarbeiters. Deren Fähigkeit ist auch interessant, da sie zumindest einen Doppelgänger von sich erschaffen kann. Mangels Fluchtmöglichkeiten muss sich Luca dem Kampf stellen. Ich bin dich sehr gespannt, ob und wie sie sich der Kopfgeldjägerin erwehren will.
      Unterdessen nervt Moira jeden, indem sie mit ihrem perfekten Körper Zucker ohne Ende in sich hineinschaufelt und sich darüber beschwert, dass sie nicht in Form ist. Jedenfalls macht sie sich auf dem Weg zum Büfett, dabei wird sie alleridngs auf Harleys Befehl von Stagman verfolgt. Falls sie etwas anderes vorhat, wird das ja heiter. Nebenbei wird noch etwas über die Griswolds angeteasert. Steckt hinter Carla noch etwas Besonderes? Irgendiene Bedeutung muss das ja haben.
      Flint hat seinen Gegner auch gefunden und der wirkt wie seine natürliche Nemesis. Nicht nur, dass er Flint körperlich meilenweit überlegen ist, es hat auch den Anschein, als ob Horst eine Kaminfrucht gegessen hat. Falls das stimmt, dann hast du da auf jeden Fall eine sehr spezielle und kreative Frucht erdacht.

      Man kann sich nicht mehr auf Action mit dem grünen König freuen, dafür auf Kämpfe mit Flint und Luca, die übermächtigen Gegner gegenüber stehen. Auch ist nicht viel von Callaghans Seite aus zu erwarten, da sie jetzt zwar theoretisch dazu stoßen könnten, sie aber aufgrund der Entfernung und ihrer eigenen Verfassung nichts tun können. Die Spannung steigt.
      Ich kann nur sagen, dass es wieder ziemlich starke Kapitel waren, auch wenn es wie immer schwer fällt, irgendwelche Spekulationen und Vorhersagen anzustellen, da es sowieso immer anders kommt.
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Kapitel 103 - Wenn die Welt im Feuer endet

      Da ich gerade nicht genügend Zeit aufbringen kann, mein eigenes Kapitel zügig zu Ende zu schreiben, widme ich mich mal deinem frischen Kapitel, bevor ich am Ende wieder einmal der Letzte bin, der dazu etwas sagen darf!

      Callaghan und der grüne König setzten ihren "Kampf" fort, auch wenn nach der physischen Auseinandersetzung des letzten Kapitels, heute wohl einer ein Kampf auf psychischer Ebene stattfindet, denn so habe zumindest ich den ersten Absatz gedeutet. Diese Flammen, das Feuer, die Magma...das stellte für mich alles den inneren Kampf Callaghans dar, nicht gegen die Bestie zu verlieren, denn zumindest ist es augenscheinlich, dass diese surreale Situation aufgelöst wurde, nachdem der Barghest gewichen ist.
      Demnach ist es Bráz oberstes Ziel, dass Callaghan sich seinen innersten, dunklen Trieben hingibt. Doch was hat das mit Shub'al-Coza zu tun? Scheint ja doch ein Ort zu sein, zumindest wenn ich mich an die Szene mit Irit Waldmannstraut zurückerinnere, oder vielleicht eine Art Epoche? Ein neues Zeitalter?

      Unschlüssig bin ich mir hingegen darüber, warum Callaghan DeBráz nicht tötet. Weiß er, dass es eventuell nutzlos ist? Dass man der Kopf der sprichwörtlichen Hydra immer nachwachsen wird? Zumindest glauben er und der Rest sich ja schon einmal sicher, DeBráz erfolgreich aus dem Verkehr gezogen zu haben. Wer weiß. Allerdings muss ich Eldrail insofern Recht geben, dass ich nicht verstehe, warum der grüne König hier jetzt einen Schlussstrich zieht. Mit Mercedes und O'Mara hatte er ja offensichtlich zwei Trümpfe in der Hand Callaghan soweit zu reizen, dass er sich der Bestie hingibt. Zumindest war mir dieses Ende jetzt ein wenig zu abrupt, auch wenn dahinter bestimmt noch eine relativ logische Erklärung nachgeliefert werden wird. Gerade habe ich habe aber ein wenig das Gefühl, dass die Szene sehr unbefriedigend aufgelöst wurde.
      (Dass der Kampf zwischen Precious und O'Mara Offscreen abgehandelt werden würde,habe ich mir fast schon gedacht. Mir war klar, dass du uns das verrückte Mädchen noch für später aufheben wolltest^^)

      Derweil kann man sich sicher sein, dass DeBráz oder sein Kult den Mitgliedern eine Art Codenamen gibt. Precious ist Isebel - einer kurzen Wikipedia-Recherche eines nicht-bibelfesten Mitbürgers zu Folge eine unterschiedlich, meist negativ bewertete Frau aus der Bibel. Mal schauen, ob du diesen Namenhintergrund noch weiter ausbauen möchtest. Bei Ignatius würde wieder die Traumvision der Flammen zumindest vom Namen her passen.

      Springen wir als zu den Hungerspielen, der Schnitzeljagd im Keller von Harleys Schloss und erfreulicherweise darf ich lesen, dass noch ein paar Zivilisten in die Arena geworfen wurde. Wäre ja kein gladiatorischer Schaukampf, wenn man nicht noch ein paar arme Bürger verheizen dürfte. Das stellt das Theaterpublikum in Roßkosch sicherlich zufrieden.
      Effie bekam in diesem Kapitel endlich ein wenig Farbe, denn ab heute hab ich mir zumindest mal ihre optischen Details merken können und findet ja gleich einmal gefallen. Scheint ja die perfekte Gegnerin für Luca zu sein, auch wenn ich mich frage, ob das ganze auf eine simple Dopplungsfrucht hinausläuft. Ich hätte da ja eine Idee, möchte die aber noch nicht schreiben, da es zu viel für meine eigene Geschichte Spoilern würde, aber schauen wir mal. Hier hast du mein Interesse durchaus geweckt, zumal ich glaube, dass Luca sich maßlos unterschätzt und das genau der Grund sein wird, die ihr zum Verhängnis werden könnte.

      Hingegen tritt Flint erstaunlich selbstsicher auf, nachdem er in den letzten Szenen noch am Boden zerstört war. Horst wirkt im Vergleich zu Effie zwar noch ein wenig blass, aber dafür überrascht du mich mit seiner Teufelsfrucht. Ich erinnere mich noch an deinen Kommentar, als der Golem aufgetaucht ist und frage mich, ob du hier auf diese Szene angespielt hast? Allerdings ist das Ziegelmonster mehr als ein Golem, denn mit der Feuerabsorption handelt e sich mit Sicherheit um einen Kamin/Schornsteinmenschen. Ziemlich genial Idee eigentlich! Gefällt mir!

      Oberhalb darf sich Moira mit Sacchariden herumschlagen und damit alle Anwesenden in den Wahnsinn treiben. Ihre Motive sind bisher ja immer noch vollkommen nebulös, zumal ich ja immer noch davon ausgehe, dass sie wegen O'Mara hier sind. Vielleicht wird Moira ja diejenige sein, welche die beiden Handlungsstränge zusammenführt.
      Die Andeutungen zu Carla verbuche ich mal unter interessant, aber damit können wir eh noch nichts anfangen. Vermutlich auch eine Tochter des alten Geldes, aber weniger alt als Moira oder Shirmati.

    • Kapitel 103 - Wenn die Welt im Feuer endet

      Halli, hallo alle zusammen. Da melde ich mal zurück zum neuesten Kapitel. Aufgrund von Schule, Zeitmangel und meiner Schreibfaulheit :P konnte ich mich zu den vorherigen Kapiteln nicht äußern. Da zu denen ja aber vieles gesagt wurde konzentriere ich mich auf das aller neueste Kapitel, was auch nicht zu lang wird.

      Zu aller erst die Geschehnisse rundum Cal und Co., zusammen mit Debráz und der bedauernswerten Armonika. Bedauerlich das der Kampf nicht weiter geht und wir nicht den Kampf zwischen O´mara und Armonika nicht zusehen bekamen, aber sei es drum, das ganze wird im Grünen König Arc vorgesetzt, wann auch immer dieser kommen mag. Aber kommen wir zur guten Nachricht, Mercedes lebt dank Brians halbwegs vorhandenen medizinischen Kenntnissen, was Cal beruhigte und Debrázs Plan „Die Bestie“ zu erwecken. So nebenbei ist „Isebel“ jetzt Armonikas richtiger Name oder so wie Vexor es geschrieben hat eine Art Code-Name.

      Kommen wir zu Luca und Effie. Kaum den Tod entkommen muss Luca wieder um ihr Leben fürchten, tja das Leben (in Menschenjagd) ist kein Ponyhof. Ich könnte viel über die Situation der beiden schreiben, aber ich lass es lieber und lege meinen Schwerpunkt auf Effies Fähigkeit. Die einfachste Antwort auf die Frage welche Frucht sie hat wäre die Doppelgänger-Frucht, also sie kann von sich ein oder mehrere Doppelgänger erzeugen, wer weiß vielleiht nicht von sich selber, sondern auch von anderen Personen, aber das wäre vielleicht zu viel des guten. Andere Möglichkeit wäre sie hat eine Zwillingsschwester die sich still und heimlich in die Krypta hineingeschlichen, das wäre aber die geringste Wahrscheinlichkeit. ;)

      Kommen wir zu Flint und Horst, und ich muss sagen mir gefällt das selbstsichere Verhalten von den kleinen, aber ob das viel bringt muss ich leider bezweifeln. Horst hat also doch eine Teufelsfrucht, naja anfangs dachte ich entweder hat er eine TF oder er ist ein Cyborg, wobei von der Theorie von der Kamin/Schornstein-Frucht von Eldrail und Vexor finde ich interessant und ziemlich gut, aber ich denke eher es handelt sich dabei von einer Fabrik-Frucht, also er kann sich in eine Art menschliche Fabrik verwandeln, ein Gebäude aus Ziegel, Schornstein, Feuer von ihnen wo gearbeitet wird, aber das auch nur meine bescheidene Vermutung ^.^ .

      Zu Moira sagen nichts Außer das sie einen gesegneten Appetit hat und ich bei der mengen Süß kram längst einen Zuckerschock hätte oder schlimmsten falls im Diabeteskomma liegen würde. :rolleyes:
    • Kapitel 103 - Wenn die Welt im Feuer endet

      Da bin ich doch glatt Vierter geworden, dass hatten wir schon lange nicht mehr. :)
      Mal schauen was sich noch so neues finden kann.

      Wir bekommen zunächst einen kleinen Einblick in die Wahrnehmung von Cal, während er sich in Raserei befindet bzw die Bestie die Kontrolle hat. Allerdings schafft es O'Mara irgendwie ihn so weit zu erreichen, dass er zumindest ansatzweise klar Denken kann. Zwar schwankt er immer noch am Abgrund, was sich im besonderen durch seine Augen und die schwarzen Ausdünstungen zeigt, trotzdem ist er so weit bei Verstand, dass die Möglichkeit von Mercedes überleben ihm dazu befähigt, die Bestie vollständig zu unterdrücken.

      Was DeBráz genau geplant hatte, wissen wir nicht, aber ich würde vermuten, dass er vorhatte die Bestie von Compeyson unter seine Kontrolle zu bringen, wie auch immer er es bewerkstelligen wollte. Denn in Geschichten gelingen finsteren Führer öfters solche Kunststücke, nachdem sie oder ihre Untergebenen von dieser Gestalt vorher ordentlich in die Mangel genommen wurden. Da es aber Cal geschafft hat die Bestie wieder zu unterdrücken, ist DeBrázs Plan nicht aufgegangen und wenn er Mercedes jetzt nochmal angriffen hätte, wäre Cal wahrscheinlich nicht mehr in Raserei, sondern nur noch der Verzweiflung verfallen, sprich die Bestie wäre nicht mehr aufgetaucht. (Man könnte es auch Plot nennen ;))

      "Isebel", dürfte ähnlich wie "Ignatius" und "Grüner König" ein Name aus de Apokryphen sein, welcher mit dem Erscheinen ihres Gottes zusammenhängt. Vielleicht ist der Beste Vergleich aus der Bibel, "die Offenbarung des Johannes", in der auch bestimmte Gestalten (z.B.Apokalyptischen Reiter) auftauchen. Um diese Offenbarung zu "erfüllen" müssen bestimmte Dinge geschehen/ Siegel gelöst werden. Diese haben sicher etwas mit bestimmten (grausamen) Ereignissen und Gestalten zu tun und DeBráz glaubt im Barghest einer dieser Gestaltern erkannt zu haben.

      Während sich die Ereignisse Rund um den Grünen König (vorerst) erledigt scheinen, fängt es im Schloss jetzt so richtig an. Wobei ich mich bei diesen Ereignissen auf ein paar kleine Ergänzungen zu den Ausführungen meiner Vorposter beschränken werde.

      Bei Effie sehe ich deine Version der Golem-Frucht, die sich in der Weise manifestiert, dass sie Golem-Doppelgänger von sich erschaffen kann, welche vielleicht sogar noch das Aussehen von Anderen annehmen können. Diese Idee entspringt aber nicht komplett meinem Geist, sonder bei Dillian gibt es einen Nutzer der Golemfrucht, der genau dies kann. Er ist dazu in der Lage, eine unendliche Anzahl von Golems zu erschaffen, denen er jedes aussehen geben kann. Diese können unabhängig von einander agieren und handeln, aber Jeder ist in gewisser Wiese ein Teil des großen Ganzen. Die restlichen Fähigkeiten der Frucht in diesem FF lasse ich mal weg, da sie mit einer weiteren Fähigkeit im Zusammenhang stehen, die es in deinem FF nicht gibt, der Nutzer gehört aber dort zu den interessantesten und schillerndsten Figuren. :thumbup:

      Bei Horst zu/von was auch immer, sehe ich weniger eine Kamin, sondern eher eine Art Hochofenfrucht. Jedenfalls etwas was man in einer Stahlverarbeitenden Nation gut gebrauchen kann.

      Die Griswolds, welche von Moria erwähnt werden und zu denen Carla gehört, dürften einfach eine weitere der reichen Familien sein, die man als reiche Familie eben kennt. ;) Sonst gefällt sie mir von ihrer Art immer besser und ich frage mich immer mehr was passieren würde wenn sie auf Eris treffen würde ^^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 101 - 103

      Woran merkt man, dass man total den Faden verloren hat? Antwort: Wenn man bei den Worten „ein kleines blauhaariges schwebendes Mädchen“ denkt, „Fuck wie hieß die nochmal????“ X( Irgendwie bin ich echt komplett raus und die ganzen Namen, die sich irgendwie so gar nicht eingeprägt haben überfordern mich derzeit wieder enorm. Mein Hirn löscht einfach zu viel. Wenn das selbst schon bei den Hauptpersonen auftritt... Ohje... Hoffentlich finde ich irgendwann mal Zeit die Ffs neu durchzulesen, sonst komm ich irgendwann glaube gar nicht mehr mit. ^^'

      Merkwürdigerweise konnte ich mich dafür daran erinnern, dass Dr. Coulomb die Mentorin von Mercedes war. Ihre Sitzung bei Irit Waldmannstraut war wirklich interessant und wirkte recht authentisch. Der Theorie, dass es sich bei dem Gespräch um Mercedes handelt, gewinne ich viel ab. Da bin ich sehr gespannt, denn Mercedes ist ja auf der Insel und benötigt dringend Hilfe. Ein weiterer Teil Ihrer Vergangenheit wird dann aufgelöst werden. Es bietet sich zumindest sehr an.
      Noch interessanter empfand ich die Aussagen von Waldmannstraut, Harley habe sich verschätzt usw. Sie scheint ihre Finger mit im Spiel zu haben und gehört eventuell wirklich dem Kult um den Grünen König an, wobei ich mir auch eine Zusammenarbeit mit Ulysses vorstellen könnte. Oder eben beides.

      Harley indes hat sich wirklich verkalkuliert und die Situation gerät Eindeutig aus seiner Kontrolle. Moira muss man hier einfach hervorheben. So zuckrig unangenehm ich sie auch finde, ihre Präsenz ist nicht abzustreiten und ich finde es ungemein amüsant wie sie Harley vorführt und die Zügel in die Hand nimmt und ihm keine Wahl mehr lässt. Die Figur hat einfach etwas für sich und bringt die ganze Party gehörig durcheinander. Gut, auch ich frage mich, welch Wunderwerk des Metabolismus in ihr schlummert, aber irgendwo gönnt man ihr's. Sie kann ja für alle Anwesenden mitessen. Gibt doch so viele Leute die andere vollstopfen und genüsslich beim Essen betrachten während sie Diät halten. Man muss die Befriedigung eben umlenken. XD
      Btw bin ich eher im Zweifel, dass Stagman wirklich etwas gegen sie aussetzen könnte. Generell halte ich Moira für zu schlau um sich irgendwelche Fehler unterlaufen zu lassen, als das sie sich verraten würde. Wenn, dann eher mit Absicht um Harley zu beunruhigen. Der eigentliche Auftrag von ihr und dem Bruder sind ja noch sehr nebulös.

      Ihre Idee, noch weitere Personen in die Jagd miteinzubeziehen, findet allgemein Anklang, auch wenn Mr. Bobby Cool das Einspringen von Sol gar nicht witzig findet. Zu den anderen die dazu gekommen sind würde ich mich vorerst enthalten und abwarten.
      Luca stellt sich Effie Rapaport und deren TF wirkt auch auf mich wie die einer Doppelgänger-Frucht. Andererseits, bei dem Gedanken an Mr. 3, gibt es durchaus andere Möglichkeiten Doppelgänger zu erschaffen, aber die ganze Sache ist mir da noch zu undurchsichtig. Die Wahl Luca vs Effie gefällt mir ziemlich gut, da ich glaube, dass Effie sich überschätzt und Luca unterschätzt. Jedenfalls rechne ich Luca mehr Chancen zu als es den Anschein hat. Ihr so wild pochendes Herz möchte bestimmt noch weiter schlagen.

      Bei dem Kampfpärchen Flint vs Horst geht es auch ziemlich zu Sache, aber da mag mir gerade nicht wirklich etwas einfallen, zumal Ideen ja von den Anderen schon zur Genüge kamen. ^^

      Bevor ich mich De Braz widme: Ich empfand die Beerdigung Boudelairs einfach mal erwähnenswert! Hat richtig Spaß beim Lesen bereitet! Ich bin einfach ein Fan der Behemont Einheit. Die wirken einfach komplett irre, auf eine sehr sympathische Weise. :D Bei denen will man doch gleich mitmachen xD

      Der Einblick in Krills Innenleben hat mir auch ziemlich zugesagt. Die Erinnerungen an seinen Vater scheinen ihn zu verfolgen bzw nicht loszulassen und in vielem zu prägen. War super, etwas von ihm zu Erfahren, wenn es auch nicht wirklich etwas handfestes ist... ^^ Rhys indes scheint zwar ein ziemlich blutrünstiger Typ zu sein, aber seine Frau bekommt er trotzdem nicht in den Griff. Womöglich ist es ihm auch einfach egal. Er lässt sich zumindest sehr leicht ablenken und verschafft Krill so eine ideale Möglichkeit sich zu befreien. Wo beide nun hin sind kann man noch nicht abschätzen. Möglich ist es, dass Rhys nun voll Panik zu Krills Katana rennt, weil er sich sorgt, dass dieses von Krill wieder beschafft wird. Damit könnte er Krill genau dorthin führen wo er hinwill. Andererseits gibt es so viele Möglichkeiten und ich könnte mir bei Rhys auch vorstellen, dass er keinen Stress mit Harley will und versucht sich vom Acker zu machen.

      Taiga

      Kommen wir zu dem zweiten Teil deiner Geschichte. Hier muss ich erst einmal erwähnen, dass mir der Wechsel zwischen Cals Truppe und dem Schloss nicht sehr zusagt, da man sich auf ein Geschehen nicht wirklich einlassen kann. Generell wechseln die Personen ja schon an sich, hier ist aber der komplette Handlungsstrang so voneinander abgetrennt, dass es schwer fällt sich einzufinden. Das finde ich ziemlich schade, da beide einiges an Spannung zu bieten haben. Da wäre mir etwas weniger Wechsel lieber (gewesen).

      Den Kampf Barghest vs De Braz empfand ich als sehr gut beschrieben, wobei ich mich zugegebenermaßen etwas amüsiert habe. Nach deiner letzten Äußerung über den Hundertfüßler musste ich da einfach etwas schmunzeln. Zumindest wurde der Kampf in all seinem Schrecken beschrieben wie es dir möglich war. Ich stimme im Übrigen mit qoii überein, denn auch ich dachte beim Lesen daran, dass Cal's Wut verebbt und DeBraz somit sein Ziel nicht erreicht hat. Denn ab dem Zeitpunkt wo diese versiegt, hätte er wohl eher mit Verzweiflung reagiert. Ein gebrochener Barghest scheint die Siegel nicht öffnen zu können, nur die entfesselte Wut und der blanke Hass.
      Apropos Siegel, wie viele mag es geben? Genug Zahlen mit gewichtigen Bedeutungen gibt es ja. Relativ klar scheint, dass diese durch unkontrollierten Hass o.ä. Geöffnet werden.

      DeBraz spricht von dem Siegel und das „Deine Lenden der Welt Erleuchtung bringen“. Ergo sein Sperma und das daraus resultierende Kind? Würde zumindest die Sache mit dem Kind erklären, aber er könnte auch sinnbildlich sprechen. Zumal die ganze Aussage sehr abstrusLaut Google löst das Brechen der (in diesem Fall 7) Siegel die Apokalypse aus, ist aber gleichzeitig ein Zeichen der „Errettung der vor Gott Gerechten.“ Ergo dem Kult zu Shub-al.Coza? Möglich, alles noch etwas zu abstrakt und macht nur bedingt Sinn.

      Die Abreise des GK kam recht unerwartet, irgendwie habe ich hier mit mehr gerechnet, auch wenn es irgendwo klar war, dass er in diesem Arc nicht fallen wird. Es kam einfach plötzlich. Precious bzw Isebel's Verhalten ist so extrem unterwürfig. Echt erschreckend wie sie sich ihm gegenüber verhält. Da sie keinen Schmerz zu fühlen scheint, passt sie im Kampf gut zu O'Mara. Es stört mich übrigens wenig, dass der Kampf Offscreen abgehandelt wurde. Sie bekommt noch ihren Kampf, ich hab da vollstes Vertrauen in dich. ^^
      Bevor er abzischt rastet er noch gebührentlich aus. Da hat er sein Ziel fast erreicht und in dem Moment erlangt Cal seine Kontrolle zurück. Echt ungut. Super, wie Cal sich langsam wieder beruhigt und von der trügerischen Hoffnung besänftigen lässt. Auch wenn er sich wehren möchte, so keimt sie doch in ihm auf. Danach ist er einfach nur verzweifelt (und beobachtet O'Maras Hände mit Argusaugen). Woher wusste O'Mara eigentlich so genau, wo er drücken muss um den wandelnden Erste Hilfe Kasten zu Öffnen? Fragen über Fragen. ;)

      Mit dieser überaus philosophischen Frage beende ich diesen Beitrag. Es war mir wie immer eine Freude dein geschriebenes Wort zu lesen.
    • Mal wieder ein Kapitel

      Hey Leute,

      vorweg: Ich habe keine gute Ausrede parat, warum dieses Kapitel so lange auf sich warten ließ. Keine Motivation, keine Lust, keine Kreativität. Das übliche halt, gut durchgequirlt.^^

      Wie auch immer. Kapitel 104 heißt "Blumen im Eis" und kann an alter Stelle gelesen werden. Viel Spaß. :)

      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Das letzte Kapitel beginnt mit einem Einblick in Krills Gedankenwelt. Erfreulich, dass nach einer längeren Abwesenheit Krills er gleich soviel Charakterbuilding bekommt. Man sieht seinen Vater, der von ihm getötet wurde. Das ist ja auch nicht so toll, wenn man seine Familienmitglieder tötet. Ich bezweifele jetzt mal stark, dass sein Vater wirklich in Krills Gedanken/Kopf weiter existiert. Das Ganze wirkt eher so, als ob Krill einen gewissen Vaterkomplex hat. Jedenfalls kehrt unser geschlagener Protagonist wieder in die Wirklichkeit zurück.
      Da kann er gleich denn in mancherlei Hinsicht schon bemitleidenswerten Rhys belauschen. Er braucht Geld für seine Familie, die dabei anscheinend nicht unbedingt nett zu ihm ist. Trotzdem sehr vorbildlich von Rhys, würde er nicht gerade sein Geld auf eine etwas unfeine Art verdienen. Was ein Pech für ihn, dass Krill auch keine harten Maßnahmen scheut und sich die Daumen bricht, um seinen Ketten zu entfliehen. Da fragt man sich, ob er als Oktopus nicht beweglich genug sein sollte bzw. gar nicht erst Knochen haben sollte, aber solche anatomischen Fragen sollten wohl besser an Oda gehen.
      Dann lässt er sich auch noch einfach von seiner Frau und den familiären Problemen ablenken. Kein Wunder, dass Krill da klammheimlich verschwindet, bei der Sprache und psychischen Verfassung von Rhys. Tja, wie Krill schon bemerkt hat ist Rhys doch irgendwo unfähig. Allerdings hat er Krill verprügelt, dass muss man auch erstmal schaffen.
      Waren Meermänner nicht die, obenrum Mensch und untenrum Fisch waren? Keine Gummidaumen also.^^
      Jedenfalls ist Krill eine komplexe, ungewöhnliche Persönlichkeit. Sein Vater spielt dabei eine wichtige Rolle, wie sich noch zeigen wird. Jedoch ist das nicht alles. Krill könnte als der mental stabilste der Kopfgeldjäger bezeichnet werden. Nur das seine Stabilität nichts über "Normalität" aussagt, versteht sich. xD

      Rhys auf der anderen Seite ist eine Art "Anti-Krill". Jähzornig, impulsiv und emotionsgeladen, gleichzeitig jedoch zu sozialen Bindungen fähig, die Krill in dieser Form bisher nicht eingegangen ist bzw. nicht eingehen will. Rhys ist menschlicher als Krill, was natürlich immer Fehler provoziert. Aber es wird sich noch zeigen, dass Krill nicht umsonst eine Form von Respekt ihm gegenüber empfindet. Das Intermezzo der beiden ist noch nicht vorbei. ;)

      Eldrail schrieb:

      In der Zwischenzeit ist der grüne König dabei mit Callaghan was auch immer anzustellen. Anscheinend möchte er, das Callaghan ihn begleitet, was Callaghan jedoch wenig überraschend nicht passt. Stattdessen beißt er deBraz ein Ohr ab, was ich mir ja extrem widerlich vorstelle, so wie du den grünen König beschrieben hast. Zudem verliert Callaghan so langsam die Kontrolle über sich bzw. die Bestie in ihm.
      Der Schlagabtausch zwischen den beiden zeigt auf jeden Fall die Macht, die Callaghan besitzt. Jedoch verpasst er es auch diesmal, deBraz den Todesstoß zu verpassen. So wechselt in deBraz in seine Zwischenform, die wieder beeindruckend geschildert wurde und das Gefühl großen Ekels hervorruft.
      Schön, dass ich diese Punkte rüberbringen konnte. Der Grüne König ist ein Monster, aber Callaghan ist im Ernstfall eine verdammte Naturgewalt. Dazu muss man sagen, dass die Bestie noch nicht entfesselt war, als er den Grünen König im Kampf dominierte. Bisher hat Callaghan also noch nicht einmal die Grenzen seiner eigentlichen Macht ausgereizt. Auf der anderen Seite ist der Grüne König einfach wahnsinnig und unberechenbar, was Callaghans mentaler Verfassung nicht gerade zuträglich ist. Im Grunde kämpft Cal gegen Dämonen in seinem Körper und außerhalb.

      Eldrail schrieb:

      Dann gibt es einen Rückblick, acht Jahre zuvor. Mercedes befindet sich in einem Herrenhaus und wird von Callaghan besucht. Mercedes macht gerade eine schwere Phase durch, also Normalzustand. Obwohl, oder vielleicht gerade deswegen, Callaghan ihr das Leben gerettet hat, hasst sie ihn. Callaghan hingegen hegt schon da romantische Gefühle für Mercedes. Interessant, dass die beiden Kommentare davor sich mit diesem Abschnitt überhaupt nicht befasst haben. Meines Erachtens ist uns Lesern bislang nicht sonderlich vioel über die Vergangenheit der Kopfgeldjäger bekannt, insofern ist dass ein sehr interessante Stelle.
      Jop. Wurde langsam Zeit für einen weiteren Abstecher in die Zeit vor der FF. Sagen wir einfach, dass Mercedes vorerst nicht unbedingt gut auf Callaghan zu sprechen war und beide sich erst zusammenraufen mussten.

      Eldrail schrieb:

      Zum Abschluss erreicht der grüne König sein vermutliches Ziel, denn Callaghan verliert die Kontrolle über die Bestie in sich.
      Vermeintlich. ;)

      Eldrail schrieb:

      Der Kampf zwischen Callaghan und deBraz wurde von dir mehr oder weniger übersprungen. So ganz werde ich aus dem Anfang nicht schlau, denn wo kommt jetzt das ganze Feuer her?
      Jedenfalls scheint Callaghan den grünen König ziemlich verprügelt zu haben, gewinnt aber durch das Auftauchen von O'Mara wieder die Kontrolle zurück. Der macht aber auch keinen guten Eindruck, aber das war nach dem Kampf mit Precious ja auch nicht anders zu erwarten. Der wurde auch offscreen abgehandelt, Schande über dich! Ich wollte wirklich gerne den Kampf mitbekommen, da ich sehr auf Precious gespannt war.
      Aus welchen Gründen auch immer - Plot oder wahrscheinlicher weil Mercedes sehr viel eines Cyborgs an sich hat - lebt Mercedes noch. Das bringt Callaghan sehr zum Entsetzen des grünen Königs vollkommen von seinem Gegner ab. Was deBraz allerdings erzählt ist auch nicht uninteressant. Es gibt Siegel, die zu lösen sind, anscheinend werden sie gelöst, wenn Callaghan die Kontrolle verliert. Zudem würde dann Shub-al'Coza kommen, wer/was auch immer das sein mag.
      Es steigt die Spannung, was mit Callaghans Kind gemeint ist, aber gemein wie du bist müssen wir daruaf wahrscheinlich noch ewig warten
      Das Feuer ist eine visualisierte Darstellung von Callaghans Zustand, sobald er die Kontrolle verliert. Die Bestie erwacht und drängt Callaghan aus der Realität, hinein in ein "Fegefeuer", in dem er keine Kontrolle über seinen Körper mehr hat. Callaghan und seine innere Bestie sind zwei Persönlichkeiten und beide können nicht gleichzeitig den selben Körper bewohnen. Quasi eine dissoziative Persönlichkeitsstörung, durch eine Teufelskraft induziert.

      O’Mara vs. Precious wurde aus guten Gründen übersprungen, keine Sorge. ;)

      Eldrail schrieb:

      Während sich Callaghan und O'Mara an die Verarztung von Mercedes machen, unternimmt deBraz nichts. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Klar, er kann auch noch wann anders einen Versuch unternehmen, aber war nicht sein Plan, Mercedes zu nutzen, um Callaghan zu erwecken? Warum greift er dann nicht nochmal an? Stattdessen ruft er nach Precious, die er mit dem Namen Isebel belegt. Ist das ihr Name den ihr deBraz gegeben hat? Naja, ist ja auch nicht so wichtig, ansonsten wirst du mich ja hoffentlich eines Besseren belehren. Was er mit Precious anstellet ist ja auch nicht gerade schön, aber sie stört es nicht, wie sie anscheinend so ziemlich gar nichts stört. Ihre Verletzungen aus der Niederlage gegen O'Mara beindern sie jedenfalls nicht. Da hatten sich ja auch zwei gefunden, die wohl ernsthafte Nervenstörungen haben, so wenig die beiden spüren.
      Mit einem Blutverdickungsmittel können O'Mara und Callaghan Mercedes vorläufig retten, während sich deBraz vom Acker macht. Mal sehen, wann wir ihn wiedersehen.
      Warum DeBraz sich zurückhält? Das werde ich noch aufklären. Sagen wir einfach, dass weder er noch Callaghan in dieser Situation hätten gewinnen können, ohne ein beträchtliches Risiko einzugehen. Der Rückzug des GK war eine Konsequenz seines Plans, aber dazu wie gesagt später mehr. :)

      Eldrail schrieb:

      Dann wechseln wir die Szenerie zum Schloss, wo der Kampf bereits im vollen Gange ist. Aufgepeppt wurde das Ganze Spektakel noch durch ein paar arme Arbeiter, die anscheinend nur da sind, damit Luca einen menschlichen Schild hat. Ihr Versuch, sich vor Efie zu verstecken scheitert auf jeden Fall kläglich, zu Ungunsten eines unglücklichen Minenarbeiters. Deren Fähigkeit ist auch interessant, da sie zumindest einen Doppelgänger von sich erschaffen kann. Mangels Fluchtmöglichkeiten muss sich Luca dem Kampf stellen. Ich bin dich sehr gespannt, ob und wie sie sich der Kopfgeldjägerin erwehren will.
      Unterdessen nervt Moira jeden, indem sie mit ihrem perfekten Körper Zucker ohne Ende in sich hineinschaufelt und sich darüber beschwert, dass sie nicht in Form ist. Jedenfalls macht sie sich auf dem Weg zum Büfett, dabei wird sie alleridngs auf Harleys Befehl von Stagman verfolgt. Falls sie etwas anderes vorhat, wird das ja heiter. Nebenbei wird noch etwas über die Griswolds angeteasert. Steckt hinter Carla noch etwas Besonderes? Irgendiene Bedeutung muss das ja haben.
      Flint hat seinen Gegner auch gefunden und der wirkt wie seine natürliche Nemesis. Nicht nur, dass er Flint körperlich meilenweit überlegen ist, es hat auch den Anschein, als ob Horst eine Kaminfrucht gegessen hat. Falls das stimmt, dann hast du da auf jeden Fall eine sehr spezielle und kreative Frucht erdacht.
      Korrekt, die Kamin-Frucht. Warum sollte Flint auch einen weniger würdigen Gegner abbekommen als einen feuerfesten, barbarisch starken Kopfgeldjäger, der weder Mitleid noch Gnade kennt? Wäre ja langweilig. ;)
      Generell wird dieser Arc speziell den weniger kampferprobten Charakteren einiges abverlangen, was bei diesen Gegnern aber auch nicht wundern dürfte.^^

      Zu Carla: Die Frau hat eine Vergangenheit. Punkt. xD
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Callaghan und der grüne König setzten ihren "Kampf" fort, auch wenn nach der physischen Auseinandersetzung des letzten Kapitels, heute wohl einer ein Kampf auf psychischer Ebene stattfindet, denn so habe zumindest ich den ersten Absatz gedeutet. Diese Flammen, das Feuer, die Magma...das stellte für mich alles den inneren Kampf Callaghans dar, nicht gegen die Bestie zu verlieren, denn zumindest ist es augenscheinlich, dass diese surreale Situation aufgelöst wurde, nachdem der Barghest gewichen ist.
      Demnach ist es Bráz oberstes Ziel, dass Callaghan sich seinen innersten, dunklen Trieben hingibt. Doch was hat das mit Shub'al-Coza zu tun? Scheint ja doch ein Ort zu sein, zumindest wenn ich mich an die Szene mit Irit Waldmannstraut zurückerinnere, oder vielleicht eine Art Epoche? Ein neues Zeitalter?
      Genau. 100 Punkte. Die Feuer symbolisieren Callaghans Inneres, sobald der Barghest die Kontrolle zu übernehmen beginnt. Er verliert die Kontrolle über seinen Körper, wird ein Gefangener seines eigenes Verstandes. Sein ganz persönliches Fegefeuer.
      Zum Rest enthalte ich mich. ;)

      Vexor schrieb:

      Unschlüssig bin ich mir hingegen darüber, warum Callaghan DeBráz nicht tötet. Weiß er, dass es eventuell nutzlos ist? Dass man der Kopf der sprichwörtlichen Hydra immer nachwachsen wird? Zumindest glauben er und der Rest sich ja schon einmal sicher, DeBráz erfolgreich aus dem Verkehr gezogen zu haben. Wer weiß. Allerdings muss ich Eldrail insofern Recht geben, dass ich nicht verstehe, warum der grüne König hier jetzt einen Schlussstrich zieht. Mit Mercedes und O'Mara hatte er ja offensichtlich zwei Trümpfe in der Hand Callaghan soweit zu reizen, dass er sich der Bestie hingibt. Zumindest war mir dieses Ende jetzt ein wenig zu abrupt, auch wenn dahinter bestimmt noch eine relativ logische Erklärung nachgeliefert werden wird. Gerade habe ich habe aber ein wenig das Gefühl, dass die Szene sehr unbefriedigend aufgelöst wurde.
      (Dass der Kampf zwischen Precious und O'Mara Offscreen abgehandelt werden würde,habe ich mir fast schon gedacht. Mir war klar, dass du uns das verrückte Mädchen noch für später aufheben wolltest^^)
      Kann ich gut nachvollziehen, allerdings wird die Erklärung aus Callaghans Sicht sehr logisch sein. Das gilt für DeBraz eher weniger, aber in seinem verdrehten Verstand hatte auch er gute Gründe.^^

      Vexor schrieb:

      Derweil kann man sich sicher sein, dass DeBráz oder sein Kult den Mitgliedern eine Art Codenamen gibt. Precious ist Isebel - einer kurzen Wikipedia-Recherche eines nicht-bibelfesten Mitbürgers zu Folge eine unterschiedlich, meist negativ bewertete Frau aus der Bibel. Mal schauen, ob du diesen Namenhintergrund noch weiter ausbauen möchtest. Bei Ignatius würde wieder die Traumvision der Flammen zumindest vom Namen her passen.
      Öfters wird Isebel auch die DIE meist geschmähte Frau in der Bibel bezeichnet. Aber das ist erst einmal noch nicht so bedeutsam. Richtig ist, dass DeBraz Namen verteilt. Was es damit auf sich hat, wird noch erklärt. Irgendwann.^^

      Vexor schrieb:

      Springen wir als zu den Hungerspielen, der Schnitzeljagd im Keller von Harleys Schloss und erfreulicherweise darf ich lesen, dass noch ein paar Zivilisten in die Arena geworfen wurde. Wäre ja kein gladiatorischer Schaukampf, wenn man nicht noch ein paar arme Bürger verheizen dürfte. Das stellt das Theaterpublikum in Roßkosch sicherlich zufrieden.
      Effie bekam in diesem Kapitel endlich ein wenig Farbe, denn ab heute hab ich mir zumindest mal ihre optischen Details merken können und findet ja gleich einmal gefallen. Scheint ja die perfekte Gegnerin für Luca zu sein, auch wenn ich mich frage, ob das ganze auf eine simple Dopplungsfrucht hinausläuft. Ich hätte da ja eine Idee, möchte die aber noch nicht schreiben, da es zu viel für meine eigene Geschichte Spoilern würde, aber schauen wir mal. Hier hast du mein Interesse durchaus geweckt, zumal ich glaube, dass Luca sich maßlos unterschätzt und das genau der Grund sein wird, die ihr zum Verhängnis werden könnte.
      Ich enthalte mich. Aus mannigfachen Gründen. xD

      Vexor schrieb:

      Hingegen tritt Flint erstaunlich selbstsicher auf, nachdem er in den letzten Szenen noch am Boden zerstört war. Horst wirkt im Vergleich zu Effie zwar noch ein wenig blass, aber dafür überrascht du mich mit seiner Teufelsfrucht. Ich erinnere mich noch an deinen Kommentar, als der Golem aufgetaucht ist und frage mich, ob du hier auf diese Szene angespielt hast? Allerdings ist das Ziegelmonster mehr als ein Golem, denn mit der Feuerabsorption handelt e sich mit Sicherheit um einen Kamin/Schornsteinmenschen. Ziemlich genial Idee eigentlich! Gefällt mir!
      Meine Idee war ein Kamin-Mensch, wobei es am Ende keinen so~ großen Unterschied machen wird. Horst ist ein erfahrener Kopfgeldjäger und brandgefährlich. Im wahrsten Wortsinn.^^
      Flint wirkt deshalb selbstsicher, weil er im Hier und Jetzt kämpft. Da kommen auch Lucas Lektionen durch, die trotz gegnerischer Überlegenheit ähnlich agiert. Wer Schwäche zeigt, handelt in Schwäche.

      Vexor schrieb:

      Oberhalb darf sich Moira mit Sacchariden herumschlagen und damit alle Anwesenden in den Wahnsinn treiben. Ihre Motive sind bisher ja immer noch vollkommen nebulös, zumal ich ja immer noch davon ausgehe, dass sie wegen O'Mara hier sind. Vielleicht wird Moira ja diejenige sein, welche die beiden Handlungsstränge zusammenführt.
      Die Andeutungen zu Carla verbuche ich mal unter interessant, aber damit können wir eh noch nichts anfangen. Vermutlich auch eine Tochter des alten Geldes, aber weniger alt als Moira oder Shirmati.

      Joa, kommt hin. Es sollte nur auf Carla hinführen, die nicht dauerhaft in ihrer passiven Rolle verweilen wird. Wäre ja auch eine Schande. ;)

      Zu Moira sei gesagt, dass sie einen Plan und ein Ziel hat. Irgendwie.^^
      D. Draig

      D. Draig schrieb:

      Zu aller erst die Geschehnisse rundum Cal und Co., zusammen mit Debráz und der bedauernswerten Armonika. Bedauerlich das der Kampf nicht weiter geht und wir nicht den Kampf zwischen O´mara und Armonika nicht zusehen bekamen, aber sei es drum, das ganze wird im Grünen König Arc vorgesetzt, wann auch immer dieser kommen mag. Aber kommen wir zur guten Nachricht, Mercedes lebt dank Brians halbwegs vorhandenen medizinischen Kenntnissen, was Cal beruhigte und Debrázs Plan „Die Bestie“ zu erwecken. So nebenbei ist „Isebel“ jetzt Armonikas richtiger Name oder so wie Vexor es geschrieben hat eine Art Code-Name.
      Wer weiß? Ich bombardiere euch einfach mit Namen und ihr dürft raten, welcher richtig ist. xD
      O’Maras "halbwegs vorhandene medizinische Kenntnisse" sind aber gar nicht so schlecht, bedenkt man die eiskalten, blutigen Umstände, unter denen er mit ordentlich Zeitdruck im Nacken agieren muss. Da kann man schon einmal loben.^^

      D. Draig schrieb:

      Kommen wir zu Luca und Effie. Kaum den Tod entkommen muss Luca wieder um ihr Leben fürchten, tja das Leben (in Menschenjagd) ist kein Ponyhof. Ich könnte viel über die Situation der beiden schreiben, aber ich lass es lieber und lege meinen Schwerpunkt auf Effies Fähigkeit. Die einfachste Antwort auf die Frage welche Frucht sie hat wäre die Doppelgänger-Frucht, also sie kann von sich ein oder mehrere Doppelgänger erzeugen, wer weiß vielleiht nicht von sich selber, sondern auch von anderen Personen, aber das wäre vielleicht zu viel des guten. Andere Möglichkeit wäre sie hat eine Zwillingsschwester die sich still und heimlich in die Krypta hineingeschlichen, das wäre aber die geringste Wahrscheinlichkeit.

      Kommen wir zu Flint und Horst, und ich muss sagen mir gefällt das selbstsichere Verhalten von den kleinen, aber ob das viel bringt muss ich leider bezweifeln. Horst hat also doch eine Teufelsfrucht, naja anfangs dachte ich entweder hat er eine TF oder er ist ein Cyborg, wobei von der Theorie von der Kamin/Schornstein-Frucht von Eldrail und Vexor finde ich interessant und ziemlich gut, aber ich denke eher es handelt sich dabei von einer Fabrik-Frucht, also er kann sich in eine Art menschliche Fabrik verwandeln, ein Gebäude aus Ziegel, Schornstein, Feuer von ihnen wo gearbeitet wird, aber das auch nur meine bescheidene Vermutung .
      Zu Effies Frucht sage ich mal noch nichts, bestätige aber die Kamin-Frucht bei Horst. Wobei eine genaue Zuteilung schwierig sein wird, da auch Aspekte von Schornsteinen und Hochöfen usw. mit einbezogen werden.

      D. Draig schrieb:

      Zu Moira sagen nichts Außer das sie einen gesegneten Appetit hat und ich bei der mengen Süß kram längst einen Zuckerschock hätte oder schlimmsten falls im Diabeteskomma liegen würde.
      Aber es gibt halt diese gesegneten Geschöpfe, die essen und essen und essen können, ohne irgendeine negative Konsequenz zu erfahren. Moira gehört dazu. Die Glückliche. xD
      qoii

      qoii schrieb:

      Wir bekommen zunächst einen kleinen Einblick in die Wahrnehmung von Cal, während er sich in Raserei befindet bzw die Bestie die Kontrolle hat. Allerdings schafft es O'Mara irgendwie ihn so weit zu erreichen, dass er zumindest ansatzweise klar Denken kann. Zwar schwankt er immer noch am Abgrund, was sich im besonderen durch seine Augen und die schwarzen Ausdünstungen zeigt, trotzdem ist er so weit bei Verstand, dass die Möglichkeit von Mercedes überleben ihm dazu befähigt, die Bestie vollständig zu unterdrücken.
      Genau so ist es. Callaghans persönliche bzw. mentale Verfassung lässt sich gut an den physischen Veränderungen ableiten, die bereits mehrfach sichtbar geworden sind. Die rot-glühenden Augen ziehen sich bereits von Anfang an durch die gesamte FF, die Ausdünstungen stellen eine neue Stufe dar, sind aber auch gleichzeitig eine zentrale Fähigkeit, die die Barghest-Frucht verleiht. Welche genau, wurde bereits angedeutet.

      qoii schrieb:

      Was DeBráz genau geplant hatte, wissen wir nicht, aber ich würde vermuten, dass er vorhatte die Bestie von Compeyson unter seine Kontrolle zu bringen, wie auch immer er es bewerkstelligen wollte. Denn in Geschichten gelingen finsteren Führer öfters solche Kunststücke, nachdem sie oder ihre Untergebenen von dieser Gestalt vorher ordentlich in die Mangel genommen wurden. Da es aber Cal geschafft hat die Bestie wieder zu unterdrücken, ist DeBrázs Plan nicht aufgegangen und wenn er Mercedes jetzt nochmal angriffen hätte, wäre Cal wahrscheinlich nicht mehr in Raserei, sondern nur noch der Verzweiflung verfallen, sprich die Bestie wäre nicht mehr aufgetaucht. (Man könnte es auch Plot nennen )
      Jain. Genaueres kann ich nicht sagen, aber DeBraz Plan war wahnwitzig. Richtig ist, dass er Mercedes verschonte bzw. die Flucht ergriff, um Callaghans Zorn nicht in Verzweiflung und Mutlosigkeit umschlagen zu lassen. Mit Mercedes Tod hätte Callaghan entweder komplett freigedreht oder sämtlichen Lebenswillen verloren. Das Risiko für letzteres war zu groß, also ließ der Grüne König von seinem Vorhaben ab. Vorerst, natürlich.

      qoii schrieb:

      "Isebel", dürfte ähnlich wie "Ignatius" und "Grüner König" ein Name aus de Apokryphen sein, welcher mit dem Erscheinen ihres Gottes zusammenhängt. Vielleicht ist der Beste Vergleich aus der Bibel, "die Offenbarung des Johannes", in der auch bestimmte Gestalten (z.B.Apokalyptischen Reiter) auftauchen. Um diese Offenbarung zu "erfüllen" müssen bestimmte Dinge geschehen/ Siegel gelöst werden. Diese haben sicher etwas mit bestimmten (grausamen) Ereignissen und Gestalten zu tun und DeBráz glaubt im Barghest einer dieser Gestaltern erkannt zu haben.
      Wieder ein Jain. Die Reiter, der Barghest, Ignatius. Lass es mich so ausdrücken: DeBraz "glaubt" an die Apokryphen und alles, was in ihnen steht. Die Offenbarung des Johannes hast du richtig erkannt. Gleichzeitig folgt DeBraz den Lehren des Apokryphen jedoch nicht 1:1, logischerweise. Schließlich sind Realität und Religion zwei Paar Schuhe. Und das macht ihn so gefährlich. Was ich damit meine, wird noch aufgelöst werden. Es ist nämlich die zentrale Motivation des Grünen Königs.

      qoii schrieb:

      Bei Effie sehe ich deine Version der Golem-Frucht, die sich in der Weise manifestiert, dass sie Golem-Doppelgänger von sich erschaffen kann, welche vielleicht sogar noch das Aussehen von Anderen annehmen können. Diese Idee entspringt aber nicht komplett meinem Geist, sonder bei Dillian gibt es einen Nutzer der Golemfrucht, der genau dies kann. Er ist dazu in der Lage, eine unendliche Anzahl von Golems zu erschaffen, denen er jedes aussehen geben kann. Diese können unabhängig von einander agieren und handeln, aber Jeder ist in gewisser Wiese ein Teil des großen Ganzen. Die restlichen Fähigkeiten der Frucht in diesem FF lasse ich mal weg, da sie mit einer weiteren Fähigkeit im Zusammenhang stehen, die es in deinem FF nicht gibt, der Nutzer gehört aber dort zu den interessantesten und schillerndsten Figuren.
      Nein, kein Golem. Das wäre mir auch zu sehr von Willian abgekupfert. Effie besitzt eine ähnliche, jedoch in ihrem Wesen simplere Frucht. Aber das wird eh bald aufgelöst, also muss ich hierzu nicht wirklich was sagen. Abwarten und genießen.^^

      qoii schrieb:

      Bei Horst zu/von was auch immer, sehe ich weniger eine Kamin, sondern eher eine Art Hochofenfrucht. Jedenfalls etwas was man in einer Stahlverarbeitenden Nation gut gebrauchen kann.
      Siehe mein Ausführungen bei den anderen. Offiziell ist es eine Kamin-Frucht, die jedoch viele andere Bereiche mit abdeckt. :)

      qoii schrieb:

      Die Griswolds, welche von Moria erwähnt werden und zu denen Carla gehört, dürften einfach eine weitere der reichen Familien sein, die man als reiche Familie eben kennt. Sonst gefällt sie mir von ihrer Art immer besser und ich frage mich immer mehr was passieren würde wenn sie auf Eris treffen würde ^^
      Ganz im Ernst, du solltest dich nicht so sehr auf die mutmaßlichen Ähnlichkeiten versteifen. Moira ist ein ganz anderer Typus Frau, versprochen. Ich sage das nur, weil du dich in etwas zu verrennen drohst. xD
      Lyca

      Lyca schrieb:

      Woran merkt man, dass man total den Faden verloren hat? Antwort: Wenn man bei den Worten „ein kleines blauhaariges schwebendes Mädchen“ denkt, „Fuck wie hieß die nochmal????“ X( Irgendwie bin ich echt komplett raus und die ganzen Namen, die sich irgendwie so gar nicht eingeprägt haben überfordern mich derzeit wieder enorm. Mein Hirn löscht einfach zu viel. Wenn das selbst schon bei den Hauptpersonen auftritt... Ohje... Hoffentlich finde ich irgendwann mal Zeit die Ffs neu durchzulesen, sonst komm ich irgendwann glaube gar nicht mehr mit. ^^'
      Joa, meine ständigen Pausen und Szenenwechsel sind da gewiss nicht zuträglich…^^

      Lyca schrieb:

      Merkwürdigerweise konnte ich mich dafür daran erinnern, dass Dr. Coulomb die Mentorin von Mercedes war. Ihre Sitzung bei Irit Waldmannstraut war wirklich interessant und wirkte recht authentisch. Der Theorie, dass es sich bei dem Gespräch um Mercedes handelt, gewinne ich viel ab. Da bin ich sehr gespannt, denn Mercedes ist ja auf der Insel und benötigt dringend Hilfe. Ein weiterer Teil Ihrer Vergangenheit wird dann aufgelöst werden. Es bietet sich zumindest sehr an.
      Noch interessanter empfand ich die Aussagen von Waldmannstraut, Harley habe sich verschätzt usw. Sie scheint ihre Finger mit im Spiel zu haben und gehört eventuell wirklich dem Kult um den Grünen König an, wobei ich mir auch eine Zusammenarbeit mit Ulysses vorstellen könnte. Oder eben beides.
      Zur Zugehörigkeit Irits schweige ich weiterhin, jedoch verspreche ich eine Auflösung in diesem Arc. :)

      Lyca schrieb:

      Harley indes hat sich wirklich verkalkuliert und die Situation gerät Eindeutig aus seiner Kontrolle. Moira muss man hier einfach hervorheben. So zuckrig unangenehm ich sie auch finde, ihre Präsenz ist nicht abzustreiten und ich finde es ungemein amüsant wie sie Harley vorführt und die Zügel in die Hand nimmt und ihm keine Wahl mehr lässt. Die Figur hat einfach etwas für sich und bringt die ganze Party gehörig durcheinander. Gut, auch ich frage mich, welch Wunderwerk des Metabolismus in ihr schlummert, aber irgendwo gönnt man ihr's. Sie kann ja für alle Anwesenden mitessen. Gibt doch so viele Leute die andere vollstopfen und genüsslich beim Essen betrachten während sie Diät halten. Man muss die Befriedigung eben umlenken. XD
      Btw bin ich eher im Zweifel, dass Stagman wirklich etwas gegen sie aussetzen könnte. Generell halte ich Moira für zu schlau um sich irgendwelche Fehler unterlaufen zu lassen, als das sie sich verraten würde. Wenn, dann eher mit Absicht um Harley zu beunruhigen. Der eigentliche Auftrag von ihr und dem Bruder sind ja noch sehr nebulös.
      Sagen wir so: Ja, Moira ist schlau. Schlau genug, um sich nicht so einfach von Stagman umlegen zu lassen. Allerdings ist auch sie nicht in ein magisches Tuch gehüllt, dass sie vor Schmerz und Tod abhält. Wenngleich es nicht den Anschein macht bzw. sie gekonnt über diese Tatsache hinweg täuscht, flaniert auf Moira auf feindlichem Gebiet. Sollte man nicht vergessen. Du hast recht: Sie ist eigentlich zu schlau, um Fehler zu machen. Aber wenn es passiert, dann…nun.^^

      Lyca schrieb:

      Ihre Idee, noch weitere Personen in die Jagd miteinzubeziehen, findet allgemein Anklang, auch wenn Mr. Bobby Cool das Einspringen von Sol gar nicht witzig findet. Zu den anderen die dazu gekommen sind würde ich mich vorerst enthalten und abwarten.
      Luca stellt sich Effie Rapaport und deren TF wirkt auch auf mich wie die einer Doppelgänger-Frucht. Andererseits, bei dem Gedanken an Mr. 3, gibt es durchaus andere Möglichkeiten Doppelgänger zu erschaffen, aber die ganze Sache ist mir da noch zu undurchsichtig. Die Wahl Luca vs Effie gefällt mir ziemlich gut, da ich glaube, dass Effie sich überschätzt und Luca unterschätzt. Jedenfalls rechne ich Luca mehr Chancen zu als es den Anschein hat. Ihr so wild pochendes Herz möchte bestimmt noch weiter schlagen.
      Effie vs. Luca wird ein Kampf, in dem sich Luca tatsächlich beweisen darf. Das sagt allerdings nichts über seinen Ausgang aus. ;)

      Lyca schrieb:

      Bei dem Kampfpärchen Flint vs Horst geht es auch ziemlich zu Sache, aber da mag mir gerade nicht wirklich etwas einfallen, zumal Ideen ja von den Anderen schon zur Genüge kamen. ^^
      Das lässt sich eigentlich gut zusammenfassen mit: "Feuer mit Feuer bekämpfen."^^

      Lyca schrieb:

      Bevor ich mich De Braz widme: Ich empfand die Beerdigung Boudelairs einfach mal erwähnenswert! Hat richtig Spaß beim Lesen bereitet! Ich bin einfach ein Fan der Behemont Einheit. Die wirken einfach komplett irre, auf eine sehr sympathische Weise. Bei denen will man doch gleich mitmachen xD
      Was erwartet man auch von einer Einheit, die von den Weisen wie lebende Naturgewalten herumkommandiert werden und nur den Auftrag haben: "Putt-Putt-Machen!" ? xD

      Lyca schrieb:

      Der Einblick in Krills Innenleben hat mir auch ziemlich zugesagt. Die Erinnerungen an seinen Vater scheinen ihn zu verfolgen bzw nicht loszulassen und in vielem zu prägen. War super, etwas von ihm zu Erfahren, wenn es auch nicht wirklich etwas handfestes ist... ^^ Rhys indes scheint zwar ein ziemlich blutrünstiger Typ zu sein, aber seine Frau bekommt er trotzdem nicht in den Griff. Womöglich ist es ihm auch einfach egal. Er lässt sich zumindest sehr leicht ablenken und verschafft Krill so eine ideale Möglichkeit sich zu befreien. Wo beide nun hin sind kann man noch nicht abschätzen. Möglich ist es, dass Rhys nun voll Panik zu Krills Katana rennt, weil er sich sorgt, dass dieses von Krill wieder beschafft wird. Damit könnte er Krill genau dorthin führen wo er hinwill. Andererseits gibt es so viele Möglichkeiten und ich könnte mir bei Rhys auch vorstellen, dass er keinen Stress mit Harley will und versucht sich vom Acker zu machen.
      Alles gut möglich, da Rhys noch schwer einzuschätzen ist. Wobei man bedenken muss, dass Rhys nicht für Harley arbeitet. Die beiden haben nur ein zeitweises Arrangement. Rhys hat Bleiberecht bekommen, im Gegenzug kümmert er sich um Krill. Wie es an dieser Front weitergeht? Ich kann nur versprechen, dass sich Krill diesmal nicht ganz so unbeschadet durch seinen Gegner schnetzeln wird wie noch in den letzten Arcs.^^

      Lyca schrieb:

      Kommen wir zu dem zweiten Teil deiner Geschichte. Hier muss ich erst einmal erwähnen, dass mir der Wechsel zwischen Cals Truppe und dem Schloss nicht sehr zusagt, da man sich auf ein Geschehen nicht wirklich einlassen kann. Generell wechseln die Personen ja schon an sich, hier ist aber der komplette Handlungsstrang so voneinander abgetrennt, dass es schwer fällt sich einzufinden. Das finde ich ziemlich schade, da beide einiges an Spannung zu bieten haben. Da wäre mir etwas weniger Wechsel lieber (gewesen).
      Zugegeben, in der radikalen Theorie zieht die Geschichte durch den starken Kontrast zwischen Schloss und Taiga ungemein viel Reiz. Die praktische Ausführung konnte das nur leider nicht rüberbringen, habe ich mittlerweile auch einsehen müssen. Aber sei es drum. Solche Experimente müssen wohl gemacht werden. Ich habe daraus gelernt und die kommenden Arcs angepasst. :)

      Lyca schrieb:

      Den Kampf Barghest vs De Braz empfand ich als sehr gut beschrieben, wobei ich mich zugegebenermaßen etwas amüsiert habe. Nach deiner letzten Äußerung über den Hundertfüßler musste ich da einfach etwas schmunzeln. Zumindest wurde der Kampf in all seinem Schrecken beschrieben wie es dir möglich war. Ich stimme im Übrigen mit qoii überein, denn auch ich dachte beim Lesen daran, dass Cal's Wut verebbt und DeBraz somit sein Ziel nicht erreicht hat. Denn ab dem Zeitpunkt wo diese versiegt, hätte er wohl eher mit Verzweiflung reagiert. Ein gebrochener Barghest scheint die Siegel nicht öffnen zu können, nur die entfesselte Wut und der blanke Hass.
      Apropos Siegel, wie viele mag es geben? Genug Zahlen mit gewichtigen Bedeutungen gibt es ja. Relativ klar scheint, dass diese durch unkontrollierten Hass o.ä. Geöffnet werden.
      In der Bibel sind es sieben. Inwiefern ich mich hier daran halte, lasse ich erstmal offen. Es freut mich aber, dass dir der Kampf gefallen hat. Oder du dich amüsiert hast. xD

      Lyca schrieb:

      DeBraz spricht von dem Siegel und das „Deine Lenden der Welt Erleuchtung bringen“. Ergo sein Sperma und das daraus resultierende Kind? Würde zumindest die Sache mit dem Kind erklären, aber er könnte auch sinnbildlich sprechen. Zumal die ganze Aussage sehr abstrusLaut Google löst das Brechen der (in diesem Fall 7) Siegel die Apokalypse aus, ist aber gleichzeitig ein Zeichen der „Errettung der vor Gott Gerechten.“ Ergo dem Kult zu Shub-al.Coza? Möglich, alles noch etwas zu abstrakt und macht nur bedingt Sinn.
      Ich enthalte mich. Was könnte ich auch sonst tun, um euch zu ärgern? xD

      Lyca schrieb:

      Die Abreise des GK kam recht unerwartet, irgendwie habe ich hier mit mehr gerechnet, auch wenn es irgendwo klar war, dass er in diesem Arc nicht fallen wird. Es kam einfach plötzlich. Precious bzw Isebel's Verhalten ist so extrem unterwürfig. Echt erschreckend wie sie sich ihm gegenüber verhält. Da sie keinen Schmerz zu fühlen scheint, passt sie im Kampf gut zu O'Mara. Es stört mich übrigens wenig, dass der Kampf Offscreen abgehandelt wurde. Sie bekommt noch ihren Kampf, ich hab da vollstes Vertrauen in dich. ^^
      Bevor er abzischt rastet er noch gebührentlich aus. Da hat er sein Ziel fast erreicht und in dem Moment erlangt Cal seine Kontrolle zurück. Echt ungut. Super, wie Cal sich langsam wieder beruhigt und von der trügerischen Hoffnung besänftigen lässt. Auch wenn er sich wehren möchte, so keimt sie doch in ihm auf. Danach ist er einfach nur verzweifelt (und beobachtet O'Maras Hände mit Argusaugen). Woher wusste O'Mara eigentlich so genau, wo er drücken muss um den wandelnden Erste Hilfe Kasten zu Öffnen? Fragen über Fragen.
      O’Mara weiß mehr über Mercedes'…Funktionsweise, als man bisher erahnen konnte. Mehr sage ich dazu erstmal nicht. Möge es in euch rattern.^^

      Die Abreise des Königs war gewiss plötzlich, aber war auch nur schwer anders zu handhaben. Dazu muss man auch sehen, dass DeBraz absolut wahnsinnig und unberechenbar agiert, seine Motive und Ziele sind ebenso undurchsichtig wie jeder Schritt auf dem Weg dahin. Es gelang ja nicht ohne Grund erst Callaghan, ihn dingfest zu machen.


    • Diesmal bin ich richtig pünktlich dran, da ich gerade eine Pause im Klausurenprogramm habe.
      Was die lange Pause angeht, so brauche ich keine Ausrede oder Entschuldigung, ich freue mich einfach, dass das Kapitel da ist. Wäre es anders, dann wäre ich ja so süchtig, dass ich schon Entzugserscheinungen kriege, aber so schlimm ist es zum Glück nicht. Obwohl es schon eine harte Zeit war ;)

      Da ich diesmal keine Episoden wie Anfang des letzten Kapitels erspäht habe (sowas ist mir zu abstrakt xD), dürfte dem Kommentieren auch nichts im Wege stehen.
      Es gibt im aktuellen Kapitel keinen Sprung in die Taiga, dafür mehrere Szenenwechsel im Palast. Ich denke, es ist geschickt sinnzusammenhängende Abschnitte, die textlich getrennt sind, zusammen zu betrachten, also:

      Ondine beim Psychiater:
      Ondine trifft auf Dr. Waldmannstraut, was für ein perfektes Duo. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Ondine keine sonderlich gute Patientin ist und Irit definitiv vor Probleme stellt. Immerhin schafft sie es Ondine beim Lesen(?) zu unterbrechen um ihr Alter zu erfahren. Kann Ondine überhaupt lesen? Irits Versuche, Ondine näher kennenzulernen, sind auch kompliziert. Ondine antwortet nicht sonderlich redefreudig, gibt aber preis, dass der Tod ihrer Mutter eine gerechte Tat war. Dann ist es mit Antworten aber vorbei und Ondine dreht den Spieß um. So ein Pech, da ich doch gerne ein paar weitere Informationen von Ondine gehört hätte, aber das war bei dir ja auch nicht anders zu erwarten.
      Leider kommt dann ein Schnitt und so bleibt die Reaktion auf Ondines Frage nach Irits Mutter unbekannt. Stattdessen nimmt Irit ihre Fragen wieder auf, aber wir erfahren nur wieder ihren Tagesablauf/Lebensinhalt im Kloster, der nicht gerade erfreulich klingt. Dann kommt aber der große Hammer und Ondine entdeckt doch tatsächlich die Apokryphen bei Dr. Waldmannstraut auf dem Tisch. Die ist dann auch noch so freundlich und gibt Ondine das Buch, um reinzuschauen. Ich würde jetzt zu gerne an Ondines Stelle sien, auch wenn ich sicher bin, dass die Lektüre der Apokryphen mich nicht gut drauf bringen würde. Dennoch ist es im Sinne der Geschichte äußerst interessant, etwas mehr darüber zu erfahren. Ich hoffe doch sehr, dass wir da bald an Informationen kommen. Ich finde diese Stellen genial, auch wenn mir Ondine weiterhin genauso ein Rätsel bleibt, wie Dr. Waldmannstraut. Mir fällt auch nicht wirklich etwas ein, was man bei diesen Stellen interpretieren oder herauslesen kann, auch wenn sie für mich die Höhepunkte des Kapitels waren.

      Moira und Waterloo:
      Der arme Waterloo wird ja von Graham ziemlich in Verlegenheit gebracht. Da erzählt ihm doch Moira glatt über ihre inzestuöse Beziehung. Falls sie dabei jetzt einen tieferen Plan verfolgt, so ist er mir entgangen, denn aktuell ist mir noch nicht klar, was diese Unterhaltung genau gebracht hat. Das Waterloo ziemlich unglücklich ist, war schon vorher bekannt, genauso wie die Beziehung zwischen Moira und ihrem Bruder.

      Harleys Sekundeschlaf:
      Der Leser sieht in einem Traum von Harley, wie dieser schon als Jüngling(wie alt ist das?), das weibliche Geschlecht umgarnen kann. Da er im Gegensatz zu seiner Geliebten Hirn besitzt, fällt es ihm natürlich leicht, sie zu beeindrucken. Ich frage mich, ob wir die Schönheit kennen, oder ob sie nur ein exemplarisches Beispiel darstellt. Jedenfalls könnte Harleys Aufstieg genauso zustande gekommen sein. Töchter reicher und einflussreicher Familien bezirzen und so die Grundlage legen. Wie Recht doch Lorca hat, ein bisschen mehr Ruhe hätte doch was für sich. Aber Harley braucht Chaos, etwas was leicht außer Kontrolle geraten kann und ihn dann mit verschlingt, aber Harley ist wohl ein Littlefinger in One Piece. Noch ist ihm alles nicht über den Kopf gewachsen, aber dass er schon Schwierigkeiten hat Realität und Traum auseinanderzuhalten ist sehr bedenklich.

      Der Retter in der Crypta:
      War in letzter Zeit in der Krypta der Kampf zwischen Luca und Effie bzw. zwischen Flint und Horst angeteasert worden, so folgen wir diesmal Shrimati, die erstmal unsanft von Cathal niedergeschlagen wurde. Da es mit ihren kämpferischen Fähigkeiten also anscheinend wirklich nicht weit her ist, hat sie natürlich Glück, dass Cathal nicht daran interessiert ist, am Spiel teil zu nehmen. Wie er so schön sagt: Wir sind nicht die Bösen in der Geschichte. Inweifern man ihm da Glauben schenken darf, ich weiß es nicht so ganz. Auf jeden Fall ist er nicht gestört von Shrimatis Weigerung, ihren Arbeitgeber zu nennen, sondern gibt im Gegenteil Informationen über sich selbst peis. Er gehört also zu einer Gruppe von Menschen, die die Welt verändern wollen. So welche können auch ganz schön gefährlich sein, aber vielleicht sind sie tatsächlich die "Guten". Cathal meint, dass Harley den Bogen überspannt hat, aber anscheinend haben sie trotzdem nichts mit ihm vor. Sehr rätselhaft, aber da wird bestimmt irgendwann was aufgeklärt werden.

      Kako und die Frau mit den zwei Namen:
      Das Casino, der Ort an dem Leben ruiniert werden und der Ort an dem man einen neuen Charakter einführen kann. Mr. Kako ist auch schon mal gebührend geheimnisvoll, wenn er sich seine Identität erst selbst eingestehen muss(?) und die mit dem Leben anderer Menschen verwechselt(???). Jedenfalls bekommt der Unbekannte eine Audienz bei Harley, etwas was ihn nicht überrascht. Dahingeleitet wird er von Daisy, die aber auch Kiwi ist. Das er ein Niemand ist glaube ich niemals, aber wozu Kako jetzt gehört, kann man noch nicht vorraussagen.

      Was sich festhalten lässt ist, dass in dem Kapitel mehr Fragen aufgeworfen werden, als beantwortet werden. Ich habe Schwierigkeiten bei der so unvorhersehbaren Story irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen, geschweige denn Vorraussagen. Trotzdem hat mir das Kapitel gut gefallen, auch wenn ich so langsam mal ein paar mehr Informationen gebrauchen könnte.
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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    • Kapitel 104 - Blumen im Eis

      Langsam Frage ich mich, warum die FF-Pausen von euch Autoren meistens alle zu einer ähnlichen Zeit kommen ?( Könnt ihr euch nicht besser absprechen, dann habe ich nicht so zu leiden ;)

      Dabei kam es zu so auffälligen parallelen Gegebenheiten zwischen deinem und Vexors FF und den Geschehnissen in den diversen Anime-Segmenten von One Piece. Bei dir haben sie zwar "nur" eine schlechte Interpretation von Waterloos Einsehbannfrucht für ihren Filler geklaut, aber die Entlehnungen von Vexor waren schon auffälliger... . Aber dazu mehr bei ihm, immerhin hat er mir fürs Wochenende ein Double-Feature versprochen. :)

      Aber zum eigentlichen geschehen und da ich Waterloo schon angesprochen habe, fange ich mal bei ihm und Moria an. In diesem Absatz dürfte mehr stecken, als man auf den ersten Blick denkt. Sofern ich in die einzelnen Worte nicht zu viel hineininterpretiere, scheint Moria zu wissen, dass er sie und Cathal im Bad beobachtet hat und auch über seine Präferenzen Kenntnis zu haben. Weiterhin scheint ihr dies überhaupt nichts ausmachen und versucht sogar ihn psychisch zu Stärken oder will sie damit nur erreichen, dass er in einem eventuellen bestimmten Konflikt mehr auf ihrer Seite steht. Zusätzlich sind noch folgender Setz sehr interessant, >>gab dem Blauhaarigen Zeit, die sie nicht hatte; um ihm Kraft zu spenden, die sie eigentlich noch brauchen würde. << Das durch diese Unterhaltung und Hilfe Zeit verlorengehen kann die sie für ihren Plan brauchen ist klar, aber die Kraft irritiert mich oder sollte ich besser sagen, sie macht mich hellhörig. Es gibt zwar überhaupt keinen Hinweis und so eine Unterhaltung über den Sinn und Unsinn der eigenen Existenz kann schon psychisch Kraft kosten, aber wegen der Betonung würde ich eher darauf schließen, dass Moria entweder nicht ganz Gesund/ körperlich Fit ist und deswegen Kraft verbraucht, die sie nicht hat oder sie besitzt eine TK die irgendwie in diese Richtung geht.

      Weiter geht es auf der Götterstiege wo wir... eventuell... weiteres zu Harley erfahren... . Zumindest kann man den Zwischenteil mit dem Jüngling und der jungen Schönheit so einordnen, dass es ein Traum bzw. eine zum Traum gewordene Erinnerung von Harly ist, zumindest lassen einige Andeutungen im nächsten Absatz diesen Schluss zu. Was dies vermeintliche Erinnerung letztendlich Beutetet, ist noch Fraglich, allerdings scheint es um Harleys psychische und physische Gesundheit nicht hundertprozentig zum besten zu stehen. Zumindest wird angedeutet, dass er schon lange nicht mehr vernünftig Schläft, weswegen es immer wieder zu solchen tagträumerischen Aussetzern kommt. Weiterhin deutet er an, dass noch irgendetwas wichtiges passieren wird, wofür sie diese chaotische und laute Party brauchen.

      Derweil wird in der Krypta Shrimati von Cathal zunächst niedergeschlagen und danach verarztet und in (eine Art) Sicherheit gebracht. In dem anschließenden Gespräch versucht er sie auszuhorchen oder auch nicht... . So ganz ist mir sein Charakter noch nicht klar, bzw. seine Intentionen. Man könnte seine Aussagen und Verhalten nämlich in die Richtung interpretieren, dass er nicht ganz der hellste ist und völlig unter der Macht seiner Schwester steht. Ich will ihn nicht dumm nennen, aber er bezieht sich so häufig auf seine Schwester, als würde sie die Hauptdenkarbeit übernehmen. Er macht alles was sie sagt bzw. will (nimmt an der Jagt Teil) und in diesem Gespräch nimmt er häufig auf das Bezug, was sie wahrscheinlich möchte oder nicht möchte. Dies ist aber nur eine mögliche Interpretation, die mir heute beim Lesen gekommen ist. Die Andere geht hingegen eher in die Richtung, dass er einfach eine sehr entspannte und eigentlich friedliche Person ist, zwar auch immer wieder auf seine Schwester hört und in ihrem sinne handelt, dies aber auf freiwilligerer Basis geschieht als bei der ersten Möglichkeit.
      Weiterhin deutet er an, dass er und seine Schwester Harley stürzen/vernichten wollen, aber nicht in dem sie in Töten, sondern wahrscheinlich irgendeine wichtige Machenschaft sabotieren. Zusätzlich behauptet er, dass sie zu einer Gruppe gehören, welche die Welt verbessern möchten. Die einzige bekannte und noch nicht offiziell vertretene Gruppierung wäre die um Ulysses, aber zu diesen Zielen scheint Mulligan überhaupt nicht zu passen.

      Zu Kako fällt mir ehrlich gesagt nichts ein, er ist noch genauso undurchsichtig und geheimnisvoll wie in dem Moment, als er auf Flint getroffen ist. Aber wenn Harley ihn sehen will und dafür anscheinend seinen persönlichen Schatz Daisy geschickt hat, muss er irgendwer sein, auch wenn noch keiner seinen Namen kennt/gehört hat. Aber dabei muss es sich ja nicht um seinen richtigen Namen handeln.

      Zuletzt bleibt dann noch dass Duell zwischen Ondine und Irit. Wer schafft es zu gewinnen, kann Irit die Schale von Ondine knacken oder stumpfen ihre Werkzeuge an dieser ab. So sehr mir diese gesamte Situation gefallen hat, so wenig weiß ich dazu zu schreiben. Besonders interessant dürfte es werden, wie die seltsame Ondine auf die Abbildungen und Zeichnungen der Apokryphen reagiert, welche bei jedem normalen Menschen allein schon durch ihren Anblick großes Unbehagen auslösen.

      Das Kapitel war wieder sehr interessant und ich freue mich, dass es endlich weitergeht, mal schauen ob ich bei nächsten wieder mehr handfeste Vermutungen beisteuern kann und nicht auf unbestimmte Gefühle zurückgreifen muss, wie bei Waterloo und Moria oder Shrimati und Cathal. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 104 - Blumen im Eis

      So kann ich mich deinem Machwerk noch widmen, auch wenn ich gleich sagen muss, dass du mir einen Kapiteltitel geklaut hast. Schande über dich!

      Das Kapitel lässt uns über unsere Kopfgeldjäger derweil im Unklaren und widmet sich den undurchschaubaren und mythischen Persönlichkeiten, die sich im Schloss befinden und trifft damit schon einmal ziemlich gut meinen Geschmack.

      Dr. Irit Waldmannstraut und Ondine beginnen derweil ihre kleine Therapiestunde, und das Gespräch läuft wie ich es mir erträumt und erwartet habe. Unsere sympathische Psychologin beißt sich an dem gruseligen Schwebemädchen ein wenig die Zähne aus bzw. ist mit ihrem Studienfachlatein am Ende. Zumindest hatte ich den Eindruck, dass es nicht Irit ist, die in diesem Gespräch den Ton angibt und es lenkt, sondern unsere kleine Ondine. Ob sie das bewusst macht oder das einfach ein Zug ihres befremdlichen Wesens ist, kann ich nicht genau beurteilen, aber das Gespräch zu verfolgen hat mir sehr viel Freude bereitet.
      Gerade die Frage nach der Mutter Psychiaterin kam bestimmt nicht ohne Grund und ich könnte mir vorstellen, dass das noch eine größere Rolle spielen wird. Denn irgendwie musst du uns ja noch die Beziehung Harley-Irit offenlegen.
      Am Ende bekommt das Mädchen dann wohl eine denkbar ungünstige Lektüre für Kinder, aber für jemanden, der die Ermordung ihrer Mutter als gerechte Tat bezeichnet und einen Alltag aus Peitschenhieben und Chorgesang als normal abstempelt, kann man wohl auf den Index auch verzichten. Mals schauen, ob wir hier noch mehr Informationen über den Grünen König und seinen Kult erfahren werden. Wäre natürlich auch interessant und narrativ klug, wenn du Ondine so noch weiter/enger an die Kopfgeldjäger binden würdest und sie so auch noch in der weiteren Handlung legitimieren würdest.
      Das Gespräch hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und man sieht, dass du diese Szenen genießt. Für die Erwähnung des Aurora Archipels gab es natürlich noch einmal einen Pluspunkt! ;)

      Derweil widme ich mich noch kurz der Szene zwischen Waterloo und Moira, die ja irgendetwas mit Gedankenmanipulation und -lesung am Hut hat. Ich denke so ist sie auch dahinter gekommen, dass Waterloo sie beobachtet hat und auch sein "Geheimnis" erraten hat. Könnte natürlich auch nur gute Menschenkenntnis sein, aber wenn man schon weiß, dass sie Fähigkeiten besitzt, die in diese Richtung tendieren, setze ich mein Pferd einfach einmal darauf.
      Viel interessanter and dieser Szene war ja auch viel eher, dass Moira einen gewissen Zeitdruck hat. Die Frage ist jetzt aber woher dieser rührt? Sie und ihr Bruder wurden ja von Ulysses dorthin geschickt und ihr Ziel ist und bleibt ja O'Mara. Weiß sie von den Gefahren, die Callaghan und Co. gerade in der Taiga erfahren? Oder geht es noch um etwas anderes? Ohne Grund wird sie ihren Bruder ja auch nicht in das Spiel eingeschleust haben. Vielleicht brauch sie noch etwas von Harley, beispielsweise das Wissen über die Apokryphen?

      Widmen wir uns gleiche einmal Cathal, wenn wir schon dabei sind. Wir hatten ja schon vermutet, dass Moira ihn nicht hat mitmachen lassen, damit er freundlich Leute abschlachten kann, aber dass gerade Shrimati diejenige ist, dessen Gnade sie erfährt, hätte ich jetzt nicht gedacht. Das Gespräch zwischen den beiden entwickelt sich derweil auch in eine sehr interessante Richtung. Wir bekommen noch einmal die Bestätigung, dass Ulysses sie in einen bestimmten Auftrag in das Zuckerschloss geschickt hat. Ebenso, dass Harley's Kopf nicht ihr Ziel ist.
      Shirmati, die jetzt wohl aus dem Spiel ist, verweigert dennoch die Auskunft über ihren Arbeitgeber, weswegen ich davon ausgehe, dass es nicht die offensichtliche Lösung mit der Cipherpol sein wird. Vielleicht eine dritte Partei? Die Revolutionäre? Eine Gruppierung, die bisher in deiner Geschichte ja noch gar keine Rolle spielt. Ein wenig Schade finde ich es zwar, dass wir nur das taumelnde Ende ihrer Auseinandersetzung zum Lesen bekommen haben, aber du hast ja schon erwähnt, dass der Arc bei dir auch ziemliche Auswüchse annehmen wird, weswegen ich verstehen kann, wenn du an gewissen Stellen kürzt.
      Jetzt frage ich mich allerdings, inwiefern Harley, Carla und Co. diesen Konflikt mitbekommen haben und wie sie auf das unblutige Ende reagieren werden? Oder sehen die "Regeln" dieses Theaterstücks nicht vor, dass sie getötet werden müssen? Naja abwarten.

      Harleys Tagtraum und die Einführung Kakos lassen mich indes ein wenig ratlos zurück. Ich lass das mal ein wenig aus, da ich gerade keine produktiven Gedanken dazu habe. Vielleicht editiere ich später noch dazu etwas ein, oder füge es an meinen nächsten Kommentar ein, sollte ich eine zündende Idee haben!

      Insgesamt kann ich wieder kaum meckern bei den Kapiteln, die mich wieder in ihren Bann gezogen haben. Gerade die Szenen mit Irit wissen immer zu gefallen!

    • Hey Leute,

      Kapitel 105 ist unter dem Titel "Tier in der Falle" an alter Stelle zu finden. Die Antworten auf eure Kommentare reiche ich aus Termingründen morgen nach. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich aber schonmal. :)

      So, wie versprochen: Meine Antworten auf eure tollen Kommentare. :)
      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Ondine beim Psychiater:
      Ondine trifft auf Dr. Waldmannstraut, was für ein perfektes Duo. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Ondine keine sonderlich gute Patientin ist und Irit definitiv vor Probleme stellt. Immerhin schafft sie es Ondine beim Lesen(?) zu unterbrechen um ihr Alter zu erfahren. Kann Ondine überhaupt lesen? Irits Versuche, Ondine näher kennenzulernen, sind auch kompliziert. Ondine antwortet nicht sonderlich redefreudig, gibt aber preis, dass der Tod ihrer Mutter eine gerechte Tat war. Dann ist es mit Antworten aber vorbei und Ondine dreht den Spieß um. So ein Pech, da ich doch gerne ein paar weitere Informationen von Ondine gehört hätte, aber das war bei dir ja auch nicht anders zu erwarten.
      Leider kommt dann ein Schnitt und so bleibt die Reaktion auf Ondines Frage nach Irits Mutter unbekannt. Stattdessen nimmt Irit ihre Fragen wieder auf, aber wir erfahren nur wieder ihren Tagesablauf/Lebensinhalt im Kloster, der nicht gerade erfreulich klingt. Dann kommt aber der große Hammer und Ondine entdeckt doch tatsächlich die Apokryphen bei Dr. Waldmannstraut auf dem Tisch. Die ist dann auch noch so freundlich und gibt Ondine das Buch, um reinzuschauen. Ich würde jetzt zu gerne an Ondines Stelle sien, auch wenn ich sicher bin, dass die Lektüre der Apokryphen mich nicht gut drauf bringen würde. Dennoch ist es im Sinne der Geschichte äußerst interessant, etwas mehr darüber zu erfahren. Ich hoffe doch sehr, dass wir da bald an Informationen kommen. Ich finde diese Stellen genial, auch wenn mir Ondine weiterhin genauso ein Rätsel bleibt, wie Dr. Waldmannstraut. Mir fällt auch nicht wirklich etwas ein, was man bei diesen Stellen interpretieren oder herauslesen kann, auch wenn sie für mich die Höhepunkte des Kapitels waren.
      Nein, Ondine kann nicht lösen. Das macht ihre Faszination für Bücher wohl nur noch verstörender, oder? Wie sie geistesverloren über den Seiten hängt, die sie überhaupt nicht versteht oder verstehen kann. xD
      Ich verspreche, dass ich im Zuge dieses Handlungsstranges ein paar Infos zu den Apokryphen rüberwachsen lasse. Gleichzeitig dient dieser Teil aber auch dazu, Ondine etwas in den Fokus zu rücken. Immerhin habe ich sie in die Riege der Hauptcharaktere erhoben und als solcher muss sie nun auch behandelt werden.^^

      Eldrail schrieb:

      Moira und Waterloo:
      Der arme Waterloo wird ja von Graham ziemlich in Verlegenheit gebracht. Da erzählt ihm doch Moira glatt über ihre inzestuöse Beziehung. Falls sie dabei jetzt einen tieferen Plan verfolgt, so ist er mir entgangen, denn aktuell ist mir noch nicht klar, was diese Unterhaltung genau gebracht hat. Das Waterloo ziemlich unglücklich ist, war schon vorher bekannt, genauso wie die Beziehung zwischen Moira und ihrem Bruder.
      Dieser Teil diente stellenweise nur dazu, Moira besser kennenzulernen und zu zeigen, dass unter ihrer kühlen, gebieterischen Fassade auch ein Herz liegt. Waterloo bot sich dafür an und Moira verfolgte auch keinen Plan, als sie ihm diese intimen Details erzählte. Sie wollte nur, dass sich Waterloo für seine Neigungen (Homosexualität, Voyeurismus) nicht mehr schämt muss und sich selbst akzeptiert. Die Szene galt eigentlich insbesondere qoii, damit er Moira nicht mehr ständig mit Eris aus Vexors Horizon vergleicht. xD

      Eldrail schrieb:

      Harleys Sekundeschlaf:
      Der Leser sieht in einem Traum von Harley, wie dieser schon als Jüngling(wie alt ist das?), das weibliche Geschlecht umgarnen kann. Da er im Gegensatz zu seiner Geliebten Hirn besitzt, fällt es ihm natürlich leicht, sie zu beeindrucken. Ich frage mich, ob wir die Schönheit kennen, oder ob sie nur ein exemplarisches Beispiel darstellt. Jedenfalls könnte Harleys Aufstieg genauso zustande gekommen sein. Töchter reicher und einflussreicher Familien bezirzen und so die Grundlage legen. Wie Recht doch Lorca hat, ein bisschen mehr Ruhe hätte doch was für sich. Aber Harley braucht Chaos, etwas was leicht außer Kontrolle geraten kann und ihn dann mit verschlingt, aber Harley ist wohl ein Littlefinger in One Piece. Noch ist ihm alles nicht über den Kopf gewachsen, aber dass er schon Schwierigkeiten hat Realität und Traum auseinanderzuhalten ist sehr bedenklich.
      Genau. Harley hat Schlafprobleme, also zusätzlich zu seinen anderen Problemen.^^
      Die Kontrolle droht also, ihm gleich auf mehreren Ebenen zu entgleiten. Dass er sich allgemeine Chaos wünscht, mindert dahingehend die Chance, dass er selbst seine Kontrolle verliert. Denn wenn niemand die Kontrolle hat, hat sie jeder. Klar soweit? xD

      Zu Harleys Vergangenheit sage ich mal erstmal nichts. Die wird noch ausgiebig behandelt werden.^^

      Eldrail schrieb:

      Der Retter in der Crypta:
      War in letzter Zeit in der Krypta der Kampf zwischen Luca und Effie bzw. zwischen Flint und Horst angeteasert worden, so folgen wir diesmal Shrimati, die erstmal unsanft von Cathal niedergeschlagen wurde. Da es mit ihren kämpferischen Fähigkeiten also anscheinend wirklich nicht weit her ist, hat sie natürlich Glück, dass Cathal nicht daran interessiert ist, am Spiel teil zu nehmen. Wie er so schön sagt: Wir sind nicht die Bösen in der Geschichte. Inweifern man ihm da Glauben schenken darf, ich weiß es nicht so ganz. Auf jeden Fall ist er nicht gestört von Shrimatis Weigerung, ihren Arbeitgeber zu nennen, sondern gibt im Gegenteil Informationen über sich selbst peis. Er gehört also zu einer Gruppe von Menschen, die die Welt verändern wollen. So welche können auch ganz schön gefährlich sein, aber vielleicht sind sie tatsächlich die "Guten". Cathal meint, dass Harley den Bogen überspannt hat, aber anscheinend haben sie trotzdem nichts mit ihm vor. Sehr rätselhaft, aber da wird bestimmt irgendwann was aufgeklärt werden.
      Ja. Cathal und Moira gehören schließlich zu Ulysses und ich habe ja versprochen, dass eben jene Gruppierung in diesem Arc stärker aus dem Schatten treten wird. Das ist auch bitter nötig, greifen sie doch mittlerweile sehr aktiv in die Handlung ein, nachdem sie in den letzten Arcs eher Beiwerk waren. Erste Aufklärungen erfolgen bald, keine Sorge. ;)

      Eldrail schrieb:

      Kako und die Frau mit den zwei Namen:
      Das Casino, der Ort an dem Leben ruiniert werden und der Ort an dem man einen neuen Charakter einführen kann. Mr. Kako ist auch schon mal gebührend geheimnisvoll, wenn er sich seine Identität erst selbst eingestehen muss(?) und die mit dem Leben anderer Menschen verwechselt(???). Jedenfalls bekommt der Unbekannte eine Audienz bei Harley, etwas was ihn nicht überrascht. Dahingeleitet wird er von Daisy, die aber auch Kiwi ist. Das er ein Niemand ist glaube ich niemals, aber wozu Kako jetzt gehört, kann man noch nicht vorraussagen.
      Muss Kako denn zu irgendwem gehören? ;)
      Kako ist eine absolute Wild Card und noch schwerer einzuordnen als Ondine. Deshalb kann ich hier auch noch gar nichts sagen, da jedes Wort zuviel ein Spoiler wäre. Man möge es mir verzeihen.^^

      Eldrail schrieb:

      Was sich festhalten lässt ist, dass in dem Kapitel mehr Fragen aufgeworfen werden, als beantwortet werden. Ich habe Schwierigkeiten bei der so unvorhersehbaren Story irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen, geschweige denn Vorraussagen. Trotzdem hat mir das Kapitel gut gefallen, auch wenn ich so langsam mal ein paar mehr Informationen gebrauchen könnte.
      Die bekommt ihr bald. Gerade an der Front der "Weltveränderer" um Ulysses, Moira & Co. werdet ihr nach diesem Arc wesentlich klüger sein. :)
      qoii

      qoii schrieb:

      Aber zum eigentlichen geschehen und da ich Waterloo schon angesprochen habe, fange ich mal bei ihm und Moria an. In diesem Absatz dürfte mehr stecken, als man auf den ersten Blick denkt. Sofern ich in die einzelnen Worte nicht zu viel hineininterpretiere, scheint Moria zu wissen, dass er sie und Cathal im Bad beobachtet hat und auch über seine Präferenzen Kenntnis zu haben. Weiterhin scheint ihr dies überhaupt nichts ausmachen und versucht sogar ihn psychisch zu Stärken oder will sie damit nur erreichen, dass er in einem eventuellen bestimmten Konflikt mehr auf ihrer Seite steht. Zusätzlich sind noch folgender Setz sehr interessant, >>gab dem Blauhaarigen Zeit, die sie nicht hatte; um ihm Kraft zu spenden, die sie eigentlich noch brauchen würde. << Das durch diese Unterhaltung und Hilfe Zeit verlorengehen kann die sie für ihren Plan brauchen ist klar, aber die Kraft irritiert mich oder sollte ich besser sagen, sie macht mich hellhörig. Es gibt zwar überhaupt keinen Hinweis und so eine Unterhaltung über den Sinn und Unsinn der eigenen Existenz kann schon psychisch Kraft kosten, aber wegen der Betonung würde ich eher darauf schließen, dass Moria entweder nicht ganz Gesund/ körperlich Fit ist und deswegen Kraft verbraucht, die sie nicht hat oder sie besitzt eine TK die irgendwie in diese Richtung geht.
      Erst einmal kann ich sagen, dass diese Unterhaltung in dieser Form ursprünglich gar nicht geplant war; zumindest nicht so emotional. Das habe ich extra für dich eingebaut, damit du die Unterschiede zwischen Moira und Eris aus Horizon endlich auch mal direkt siehst. Scheint irgendwie nicht funktioniert zu haben, wenn du Moira gleich wieder nur ein Handeln um des eigenen Vorteils Willen andichtest. xD
      Recht hast du aber insofern, dass Moira unter Druck steht. Ulysses hat sie nicht ohne Grund mit Cathal zu Harley geschickt. Und auch wenn sie so cool tut, ihre Mission ist nicht ganz ungefährlich. ;)

      qoii schrieb:

      Weiter geht es auf der Götterstiege wo wir... eventuell... weiteres zu Harley erfahren... . Zumindest kann man den Zwischenteil mit dem Jüngling und der jungen Schönheit so einordnen, dass es ein Traum bzw. eine zum Traum gewordene Erinnerung von Harly ist, zumindest lassen einige Andeutungen im nächsten Absatz diesen Schluss zu. Was dies vermeintliche Erinnerung letztendlich Beutetet, ist noch Fraglich, allerdings scheint es um Harleys psychische und physische Gesundheit nicht hundertprozentig zum besten zu stehen. Zumindest wird angedeutet, dass er schon lange nicht mehr vernünftig Schläft, weswegen es immer wieder zu solchen tagträumerischen Aussetzern kommt. Weiterhin deutet er an, dass noch irgendetwas wichtiges passieren wird, wofür sie diese chaotische und laute Party brauchen.
      Richtig und richtig. Harley hat Schlafstörungen, seit Monaten oder Jahren. Nimmt man jetzt noch die ständigen Partys, seine Geschäftsbeziehungen (die bald offenbart werden) und den ständigen Einfluss von Alkohol dazu…dann dürfte klar sein, dass Harleys Zustand dem eines leckenden Kanus gleicht. Und ja, er braucht Chaos. Denn wie jeder gute Antagonist hat auch er nicht nur ein Ass im Ärmel. ;)

      qoii schrieb:

      Derweil wird in der Krypta Shrimati von Cathal zunächst niedergeschlagen und danach verarztet und in (eine Art) Sicherheit gebracht. In dem anschließenden Gespräch versucht er sie auszuhorchen oder auch nicht... . So ganz ist mir sein Charakter noch nicht klar, bzw. seine Intentionen. Man könnte seine Aussagen und Verhalten nämlich in die Richtung interpretieren, dass er nicht ganz der hellste ist und völlig unter der Macht seiner Schwester steht. Ich will ihn nicht dumm nennen, aber er bezieht sich so häufig auf seine Schwester, als würde sie die Hauptdenkarbeit übernehmen. Er macht alles was sie sagt bzw. will (nimmt an der Jagt Teil) und in diesem Gespräch nimmt er häufig auf das Bezug, was sie wahrscheinlich möchte oder nicht möchte. Dies ist aber nur eine mögliche Interpretation, die mir heute beim Lesen gekommen ist. Die Andere geht hingegen eher in die Richtung, dass er einfach eine sehr entspannte und eigentlich friedliche Person ist, zwar auch immer wieder auf seine Schwester hört und in ihrem sinne handelt, dies aber auf freiwilligerer Basis geschieht als bei der ersten Möglichkeit.
      Weiterhin deutet er an, dass er und seine Schwester Harley stürzen/vernichten wollen, aber nicht in dem sie in Töten, sondern wahrscheinlich irgendeine wichtige Machenschaft sabotieren. Zusätzlich behauptet er, dass sie zu einer Gruppe gehören, welche die Welt verbessern möchten. Die einzige bekannte und noch nicht offiziell vertretene Gruppierung wäre die um Ulysses, aber zu diesen Zielen scheint Mulligan überhaupt nicht zu passen.
      Zu Cathal sei gesagt, dass er stets das Wohl und den Willen seiner Schwester im Sinn hat, jedoch eigenständig handelt und denkt. Er ist nicht dumm, sondern stellt sich selbst bereitwillig in den Dienst seiner Schwester. Aber sein Charakter wird noch tiefer beleuchtet werden, spätestens wenn die Vergangenheit der Geschwister thematisiert wird. Dein Eindruck ist aber definitiv nicht falsch. Denn tatsächlich ist Cathal eine sehr ausgeglichene Persönlichkeit und mit seiner an sich friedfertigen Art ein ziemlicher Kontrast zum Rest der…Jagdgesellschaft in der Krypta.^^

      qoii schrieb:

      Zu Kako fällt mir ehrlich gesagt nichts ein, er ist noch genauso undurchsichtig und geheimnisvoll wie in dem Moment, als er auf Flint getroffen ist. Aber wenn Harley ihn sehen will und dafür anscheinend seinen persönlichen Schatz Daisy geschickt hat, muss er irgendwer sein, auch wenn noch keiner seinen Namen kennt/gehört hat. Aber dabei muss es sich ja nicht um seinen richtigen Namen handeln.
      Harley will ihn treffen. Das ist erstmal alles, was ihr wissen müsst. Mehr darf ich auch nicht verraten.^^

      qoii schrieb:

      Zuletzt bleibt dann noch dass Duell zwischen Ondine und Irit. Wer schafft es zu gewinnen, kann Irit die Schale von Ondine knacken oder stumpfen ihre Werkzeuge an dieser ab. So sehr mir diese gesamte Situation gefallen hat, so wenig weiß ich dazu zu schreiben. Besonders interessant dürfte es werden, wie die seltsame Ondine auf die Abbildungen und Zeichnungen der Apokryphen reagiert, welche bei jedem normalen Menschen allein schon durch ihren Anblick großes Unbehagen auslösen.
      Ja, ich habe mich auch lange auf das Gipfeltreffen der beiden mysteriösen Damen gefreut. Einfach, weil mir die Szenen mit Irit wie auch die Szenen mit Ondine immer sehr leicht von der Hand gehen und beide zusammen wie zwei Seiten einer Medaille sind. Eigentlich bekommt Irit in Form der undurchsichtigen Ondine nur ihre eigene Medizin zu schmecken. xD
      Vexor

      Vexor schrieb:

      So kann ich mich deinem Machwerk noch widmen, auch wenn ich gleich sagen muss, dass du mir einen Kapiteltitel geklaut hast. Schande über dich!
      Mea culpa.^^ Das ist auch umso bedauerlicher, da ich um die 5 Kapiteltitel zur Auswahl hatte und mich eher spontan entschieden habe. xD

      Vexor schrieb:

      Dr. Irit Waldmannstraut und Ondine beginnen derweil ihre kleine Therapiestunde, und das Gespräch läuft wie ich es mir erträumt und erwartet habe. Unsere sympathische Psychologin beißt sich an dem gruseligen Schwebemädchen ein wenig die Zähne aus bzw. ist mit ihrem Studienfachlatein am Ende. Zumindest hatte ich den Eindruck, dass es nicht Irit ist, die in diesem Gespräch den Ton angibt und es lenkt, sondern unsere kleine Ondine. Ob sie das bewusst macht oder das einfach ein Zug ihres befremdlichen Wesens ist, kann ich nicht genau beurteilen, aber das Gespräch zu verfolgen hat mir sehr viel Freude bereitet.
      Gerade die Frage nach der Mutter Psychiaterin kam bestimmt nicht ohne Grund und ich könnte mir vorstellen, dass das noch eine größere Rolle spielen wird. Denn irgendwie musst du uns ja noch die Beziehung Harley-Irit offenlegen.
      Am Ende bekommt das Mädchen dann wohl eine denkbar ungünstige Lektüre für Kinder, aber für jemanden, der die Ermordung ihrer Mutter als gerechte Tat bezeichnet und einen Alltag aus Peitschenhieben und Chorgesang als normal abstempelt, kann man wohl auf den Index auch verzichten. Mals schauen, ob wir hier noch mehr Informationen über den Grünen König und seinen Kult erfahren werden. Wäre natürlich auch interessant und narrativ klug, wenn du Ondine so noch weiter/enger an die Kopfgeldjäger binden würdest und sie so auch noch in der weiteren Handlung legitimieren würdest.
      Das Gespräch hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und man sieht, dass du diese Szenen genießt. Für die Erwähnung des Aurora Archipels gab es natürlich noch einmal einen Pluspunkt!
      Gut erkannt. Ondine lenkt das Gespräch auf ziemlich passiv-aggressive Weise und lässt Irit nur wenig Spielraum für ihre Spielchen. Die Psychiaterin versucht schließlich stets, ihre Gesprächspartner aus der Reserve zu locken und zu emotionalen Ausbrüchen zu verleiten, was bei Ondine halt mal richtig nach hinten losgegangen ist.^^

      Dass Ondine jetzt die Apokryphen in die Hand gedrückt bekommt, ist nicht kein Zufall. Ein paar Infos werde ich sicherlich springen lassen, nett wie ich bin. ;)

      Vexor schrieb:

      Derweil widme ich mich noch kurz der Szene zwischen Waterloo und Moira, die ja irgendetwas mit Gedankenmanipulation und -lesung am Hut hat. Ich denke so ist sie auch dahinter gekommen, dass Waterloo sie beobachtet hat und auch sein "Geheimnis" erraten hat. Könnte natürlich auch nur gute Menschenkenntnis sein, aber wenn man schon weiß, dass sie Fähigkeiten besitzt, die in diese Richtung tendieren, setze ich mein Pferd einfach einmal darauf.
      Viel interessanter and dieser Szene war ja auch viel eher, dass Moira einen gewissen Zeitdruck hat. Die Frage ist jetzt aber woher dieser rührt? Sie und ihr Bruder wurden ja von Ulysses dorthin geschickt und ihr Ziel ist und bleibt ja O'Mara. Weiß sie von den Gefahren, die Callaghan und Co. gerade in der Taiga erfahren? Oder geht es noch um etwas anderes? Ohne Grund wird sie ihren Bruder ja auch nicht in das Spiel eingeschleust haben. Vielleicht brauch sie noch etwas von Harley, beispielsweise das Wissen über die Apokryphen?
      Ist ihr Ziel O’Mara? Oder ist O’Mara bloß ein Bonus? Ein Zusatz? Das ist hier die Frage, denn Harley spielt in Moiras Auftrag ebenso eine Rolle.
      Zugegeben, alles noch sehr verworren. Aber spätestens am Ende des Arcs seid ihr klüger.^^

      Dass Moira Waterloo so gut versteht, kommt gewiss nicht von irgendwoher. Und da Moira auch für den Verlust von O’Maras Erinnerungen verantwortlich ist, sollte das wohl auch kaum überraschend sein. Moiras Teufelskräfte sind…praktisch, das kann ich schon sagen. ;)

      Vexor schrieb:

      Widmen wir uns gleiche einmal Cathal, wenn wir schon dabei sind. Wir hatten ja schon vermutet, dass Moira ihn nicht hat mitmachen lassen, damit er freundlich Leute abschlachten kann, aber dass gerade Shrimati diejenige ist, dessen Gnade sie erfährt, hätte ich jetzt nicht gedacht. Das Gespräch zwischen den beiden entwickelt sich derweil auch in eine sehr interessante Richtung. Wir bekommen noch einmal die Bestätigung, dass Ulysses sie in einen bestimmten Auftrag in das Zuckerschloss geschickt hat. Ebenso, dass Harley's Kopf nicht ihr Ziel ist.
      Shirmati, die jetzt wohl aus dem Spiel ist, verweigert dennoch die Auskunft über ihren Arbeitgeber, weswegen ich davon ausgehe, dass es nicht die offensichtliche Lösung mit der Cipherpol sein wird. Vielleicht eine dritte Partei? Die Revolutionäre? Eine Gruppierung, die bisher in deiner Geschichte ja noch gar keine Rolle spielt. Ein wenig Schade finde ich es zwar, dass wir nur das taumelnde Ende ihrer Auseinandersetzung zum Lesen bekommen haben, aber du hast ja schon erwähnt, dass der Arc bei dir auch ziemliche Auswüchse annehmen wird, weswegen ich verstehen kann, wenn du an gewissen Stellen kürzt.
      Jetzt frage ich mich allerdings, inwiefern Harley, Carla und Co. diesen Konflikt mitbekommen haben und wie sie auf das unblutige Ende reagieren werden? Oder sehen die "Regeln" dieses Theaterstücks nicht vor, dass sie getötet werden müssen? Naja abwarten.
      Wobei man zu meiner Verteidigung sagen muss, dass diese kleine Auseinandersetzung auch kaum Aufmerksamkeit verdient hätte. Shrimati ist trotz Lehm-Frucht wirklich keine Kämpfernatur und Cathal…schon.^^

      Ansonsten sollte damit auch der letzte Zweifel ausgeräumt sein, dass Cathal und Moira nur ein Duo verliebter Psychopathen sind. Sie haben einen Plan, den sie aber möglichst unblutig verfolgen, was Shrimati in der Situation das Leben gerettet hat. Dass diese ihre(n) Auftraggeber nicht verrät, spricht indes natürlich für sie. Zu deiner Vermutung sage ich nur, dass man ihren Boss schon kennengelernt hat, es also keine komplett neue Figur ist. ;)

      Vexor schrieb:

      Harleys Tagtraum und die Einführung Kakos lassen mich indes ein wenig ratlos zurück. Ich lass das mal ein wenig aus, da ich gerade keine produktiven Gedanken dazu habe. Vielleicht editiere ich später noch dazu etwas ein, oder füge es an meinen nächsten Kommentar ein, sollte ich eine zündende Idee haben!
      Kein Ding. Zu Kako würde ich mich eh in Schweigen hüllen und der kleine Harley-Flashback diente nur der Info, dass der gute Schlafprobleme und Gedankenaussetzer hat.^^

      Vexor schrieb:

      Insgesamt kann ich wieder kaum meckern bei den Kapiteln, die mich wieder in ihren Bann gezogen haben. Gerade die Szenen mit Irit wissen immer zu gefallen!
      Vielen Dank, das freut mich. :)



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    • Kapitel 105 - Tier in der Falle

      Mein letzter Kommentar hier vor meiner eineinhalbwöchigen Urlaubspause und immerhin bekomme ich ein Kapitel vorgelegt, welches mir in nahezu allen Punkten zusagt.
      Wo also anfangen?

      Effie vs. Luca

      Dieser Kampf hat bisher die wohl interessanteste Komponente, was wohl an Effies Teufelsfrüchten liegt. Eine Art Seifenblasen-Frucht, bei dem sich die (reflektierenden) Blasen zu einem festen Körper manifestieren können? Oder sind die Blasen nur künstlerisches Beiwerk wie Robins Blütenblätter, die beim Entstehen ihrer Extremitäten auftauchen? Aber immerhin steckt das Wort Flora da noch im Namen der Frucht...schwierig. Ansonsten würde ja der Vergleich zum Golem immer noch passen, aber den bringe ich jetzt nicht mit Blasen in Verbindungen...hmm...ist schwierig, aber du wirst uns da noch aufklären.
      Viel schöner fand ich da den kurzen Schlagabtausch zwischen den Damen, auch wenn der Höhepunkt des Kampfes vorerst wieder verlegt wird, bis Luca ein wenig hinter die Frucht und etwaige Schwächen steigt.
      Mal schauen, ob sie da nicht sogar Hilfe von außen braucht?
      Momentan wäre vieles möglich, aber man darf natürlich nicht vergessen, dass Luca schon mit einem Bann im Hades stand und nur dank Shiramtis Lehmfrucht dort wieder herausgezogen wurde. Effie macht auf jeden Fall Spaß!

      Sol vs. Bobby vs. Finley

      Eine Auseinandersetzung, auf die ich schon länger gewartet habe, da mich deine Interpretation meiner schwammigen Vorlage zu Sol bisher teilweise wirklich am meisten reizt und auch an dieser Stelle wurde ich nicht enttäuscht. Die Kangürufrucht schien beinahe schon verschwendet, aber dann muss ich wenigstens eine Figur in meiner Geschichte nicht umschreiben und bin so auf der anderen Seite natürlich schon wieder doppelt froh. In der Szene stimmte vor allem die Situationskomik, die sich bei mir schon früher entfalten konnte, nachdem ich wusste, was für eine Frucht die gute alte Sol gegessen hatte.
      Bei bobby ist das hingegen schon etwas schwieriger. Erinnert mich beim ersten Lesen stark an den König von Antillen aus OB's Geschichte, da du dort aber einer der heftigsten Kritiker dieser Frucht und ihrer grenzenlosen, overpowerten Möglichkeiten warst, glaube ich, dass hier ein Schlupfloch besteht oder du die Frucht ganz anders aufziehst. Ich bin gespannt.
      Ebenso wie sich die Wespe schlägt und was es mit Sols mysteriöser Vergangenheit bzw. ihrer Bekanntheit zu tun hat.

      Krill vs. Rhys

      Für Rhys läuft es derweilen mal nicht, und Krill läuft derweil hervorragend an der Decke entlang. Doch wo will er hin? Ein wirkliches Ziel - vom puren Überleben und der Enthauptung Harleys - haben die Kopfgeldjäger ja gerade nicht. Ebenso hat Krill ja eigentlich nichts von dem psychedelischen Spiel mitbekommen, wenn ich mich recht entsinne, oder? Könnte mir hingegen sehr gut vorstellen, dass er sich auf die Suche nach Ondine oder generell in den Keller macht, um unseren angeschlagenen Protagonisten ein wenig beizustehen.
      Andererseits macht natürlich der Abgang von Carla gerade beinahe schon Sinn, dass sie sich Krill entgegenstellen muss.

      Leider ein Kapitel, bei dem ich auf dem ersten Blick nur ein paar kurze Gedanken abgeben konnte, da es dazu dient,die Kampfpaarungen weiter zu positionieren. Generell muss ich aber sagen, dass mir hier die Kämpfe sehr zusagen und du es dennoch schaffst die Spannung hochzuhalten, auch wenn ich absolut keine Ahnung hab, wohin es geht.
      Ich fliege zwar erst Mittwoch morgen (ein paar Kapitel wirst du von mir auch noch bekommen), aber ich wollte schon einmal sagen, dass ich noch nicht versprechen kann das nächste/die nächsten Kapitel pünktlich zu rezensieren. Ich muss zwar für eine Arbeit meinen Laptop mitnehmen, aber wie es dann vor Ort mit internet, etc. aussieht, kann ich noch nicht sagen.

      Weiter so!

    • Oh Mann, gerade etwas gestresst. Klausurvorbereitung ist schon so ein Störfaktor, aber für heute solls das erstmal gewesen sein, also komme ich doch noch zum Kommentieren.

      Wie üblich bei dir gibt es wieder verschiedene Schauplätze, also wird alles schon nach einander durchgegangen.

      Rhys:

      Ironischerweise ist Rhys trotz seiner kämpferischen Stärke ja so gar nicht widerstandsfähig. Vom Weg zum Zimmer schon Seitenstiche zu kriegen zeugt ja nicht gerade von großer Ausdauer xD
      Krisenbewältigung sieht bei Rhys auch interessant aus, wenn er sich nur durch Gewaltausbrüche gegen unschuldiges Möbiliar wieder beruhigen kann. Die Beschreibung der Zerstörung hat mir sehr gefallen, ich sehe dass in so typischer OP-Manier vor mir (Ruffy vs. Blacks Schiff z.B.). Um seine Laune noch zu verbessern kommt der unvermeidliche Anruf seiner Tochter. Diese Anrufe sind auch nur köstlich. Wie alt ist seine Tochter gleich noch?
      Zu allem Überfluss ist er nur der Geldbeschaffer und darüber hinaus dazu da zur Verfügung zu stehen, wenn jemand mit ihm reden möchte. Das ist ja auch eine traurige Familien. Fast könnte mir Rhys leid tun, allerdings nur fast.
      Festhalten lässt sich, dass Rhys jetzt Krill wieder in die Finger kriegen will, fragt sich nur, ob er in seinem Zimmer zu warten gedenkt, da Krill den Schlüssel hat mitgehen lassen, oder ob er sich selbst auf die Suche macht. In Anbetracht der Ungeduld des armen Mannes würde man ja meinen, dass er gleich losstürmt, aber andererseits könnte er auch versuchen Krill eine Falle zu stellen.

      Krill:

      Der von Rhys Gesuchte macht sich derweil auf eine Klettertour mitten über dem Kopf von Harley. Wenn man sich überlegt, dass Krill in der Lage ist bei der Band Carla zu verstehen, kann man Krill nur zu seinem Gehör gratulieren. Die muss etwas kontrollieren, was wen genau betrifft? Vermutlich Moira, kann mich da natürlich auch irren. Insofern würde es für Krill eine Möglichkeit sein, dieser zu folgen. Andererseits könnte er auch spitz kriegen, dass in der Krypta die Hölle los ist. Ebenso gut kann er Ondine ausfindig machen oder sich zu Rhys in seinem Zimmer aufmachen. Da Krill selbst nichts dazu preisgegeben hat und ich keinen Plan habe, wohin er sich gerade begibt, kann ich überhaupt nichts dazu sagen.
      Krill ist jedenfalls eine versteckte Trumpfkarte der Kopfgeldjäger, die sich als hilfreich in einer verzweifelten Situation erweisen könnte.

      Luca vs. Effie:

      Jedoch ist stark zu bezweifeln, dass Luca irgendeine Hilfe bekommt. Anfangs wirkt es verdächtigerweise noch so, als ob Luca sich gut schlägt, gar die Oberhand behält. Allerdings folgt schlagartig die Ernüchterung, als sie anscheinend Effie tötet. So überzeugend du die Szene auch sprachlich gestaltet hast, so war doch schnell klar, dass dies nicht sein konnte. Und so kommt es, wie es kommen muss. Luca hat nur einen Doppelgänger erwischt, die sich anfangen schlagartig zu vermehren. Was Effies Frucht angeht, so hat Vexor sich schon ein paar gute Gedanken gemacht. Wenn du nicht vorhast später zu enthüllen, um was für eine Frucht es sich handelt, so wäre jetzt ein super Zeitpunkt, es uns mitzuteilen.
      Jetzt ist es für Luca mit dem Kampf vorbei und sie beginnt die Flucht. Dabei schon verletzt worden zu sein ist nicht gerade hilfereich, insbesondere, wenn man auf begrenztem Raum ist und es Unmengen an Effies gibt. Die erweist sich dann als sehr blutrünstig und schlachtet die unangemessen vielzähligen Unschuldigen ab.
      Letztlich helfen alle Tricks nicht, Luca wird gefunden und sie muss sich dem Kampf stellen. Wie sie da lebend rauskommen soll, kann ich mir nur schwer vorstellen, solange Effies Frucht nicht eine eklatante Schwachstelle hat oder ihr jemand zu Hilfe kommt.

      Bobby vs. Finley vs Sol:

      Eine weitere Kampfpaarung ist eröffnet, was die verschiedenen Szenen noch weiter erhöht. Sol hat das unglaubliche Pech, sich mit Bobby und Finley in einem Raum zu befinden, die dann auch gleich den Kampf beginnen.
      Dabei zeigt sich Bobby als Nutzer einer dem Anschein nach extrem mächtigen Teufelsfrucht, bei der er durch Gesten alles mögliche geschehen lassen kann. So eine Kraft ist wegen ihrer potentiellen Übermacht immer gefährlich. Ging mir auch schon so mit Vexors Genevieve, die den Eindruck völliger Unbesiegbarkeit hinterließ. Immerhin ist Bobby nicht so unantatsbar, wenn man nur schnell genug ist. Das ist Finley durch seine Kängurufrucht - coole Idee/Frucht - auf jeden Fall. Dummerweise mangelt es Finley an Durchschlagskraft, denn Bobby kommt recht unbeeindruckt zurück, nachdem er quer durch den Raum geschlagen wurde. Dann outet er sich als Hasser von Zoannutzern und besiegt Finley.
      Sol kann sich gut genug einschätzen, um zu wissen, dass Bobby ihr überlegen ist, nimmt aber dennoch den Kampf auf. Mit ihrer Wespenfrucht ist sie schon mal gut geeignet, den arroganten Zoanhasser auf die Palme zu bringen.

      Das Kapitel hat mir gut gefallen, auch wenn wir Ondine nicht zu Gesicht bekommen haben. Das einzige, was mich etwas stört bzw. beunruhigt ist die steigende Anzahl von Schauplätzen, da so immer nur Mosaikstückchen erzählt werden. Andererseits ist es natürlich schwer zeitlich parallel ablaufende Geschehnisse zu verarbeiten, also wüsste ich da auch keine Lösung. Insofern vertraue ich auf deine schriftstellerischen Qualitäten und freuem mich einfach auf die Zukunft, immerhin sind alle Schauplätze spannend und interessant.
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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