Nabend,
das ist da draußen ein schmieriges Wetter, da drehe ich mich lieber vom Fenster weg und beantworte deinen 'Spitz auf Knopf'-Kommentar. Nächstes Mal beeile ich mich und veröffentliche ca. fünf Minuten vorher. Nur, um dir ein Gewissen einreden zu können. Allein diese Vorstellung, ausgezeichnet! :D
Im Endeffekt wollte ich zeigen, dass ich die Kommentare genau durchlese, um pikante Passagen gezielt herauszusuchen. Es wäre einfacher, das Lob herauszufiltern, um mich artig dafür zu bedanken. Jedoch ist mir das Gefühl lieber, dass dir (und euch) ein kleiner blink-Teufel auf der Schulter sitzt, der einem beim Lesen mit dem Dreizack eine mitgibt, sobald man etwas falsch verstanden hat oder droht falsch zu verstehen. Um den Bogen zur zitierten Stelle zu schlagen: An sich ist es nicht einmal relevant, ob die Szene auf einer Insel spielt (tut sie!) - da die Auflösung des Ganzen bereits an einer anderen Stelle veranschaulicht wurde. Um präziser zu werden: Dinge wiederholen sich. Neben der Wiederholung ist die Parallelität ein Stilmittel, das in diesen Kapiteln öfters gebraucht wird. Krueger hat Angst davor, dass ihn seine Vergangenheit einholt. Das ist - neben der Vergangenheit selber - sein wundester Punkt. Nun erkennt er, dass auch Fes ebenfalls eine, nennen wir es "wilde" Vergangenheit hat und nicht immer "das" war, was die Welt als solches kennt. Fes und William Martell traten in den ersten Kapiteln in der Erinnerung Kruegers auf, in denen sich zeigte, dass die beiden unabhängig und im Prinzip unkontrolliert zu handeln imstande sind. Fasst man den Gedanken weiter, habe ich mit Gigas ein äußerst hohes Niveau angesetzt, in dem Fes (und William Martell) einzuordnen sind: Sie sind auf Yonkou-Niveau. Nun haben wir beide mit der Parallelität den Schluss gezogen, dass Fes ebenfalls in alte "wilde" Verhaltensmuster zurückfallen kann. Denkt man das einen Schritt weiter, lieber nicht.
Fes hat sein Innehalten damit begründet, sich innerlich gesammelt zu haben. Da Krueger gerade eine Erinnerung sieht, die Eldrail und du zur Zeit des Antiken Königreiches verortet habt, musste man entsprechend weit zurückgehen. Ob das der Wahrheit entspricht, ist allerdings Interpretationssache. Vertraut ihr Fes bei der Aussage oder hat er sich zu einer Unwahrheit verleiten lassen? Warum das Porneglyph blau ist und leuchtet, dafür gibt es einen ausgefuchsten Grund. (Der auch erklärt, weshalb es ebenfalls in Level 7 stehen würde, sofern die Weisen von seiner Existenz wüssten. Ob sie das tun, wissen wir bislang nicht, jedoch wäre auch dieses Wissen (aus besagtem ausgefuchsten Grund) unerheblich, hehe! :D)
Er registriert, dass Krueger seine Gefühle in den Griff gekriegt hat, obwohl der Anfang des Kapitels benannte, was dieses Nicht-Weinen Kruegers für diesen (Krueger) bedeutet. Angst braucht Fes vor diesem nicht haben. Auf physischer Ebene trennen die beiden Welten - wie das aktuelle Kapitel veranschaulicht. Krueger kommt ja schon beim Zusehen der Arbeit ins schwitzen.
Hier hat sich ein Denkfehler eingeschlichen. Diesen veranschauliche ich an der Textstelle aus dem Kapitel:
Die Textstelle sagt, dass Krueger etwas Schreckliches wissen und dennoch untätig bleiben konnte. Deswegen fühlt er sich fürchterlich. Würde er Fes im Fall der Fälle ausschalten können, würde er sich nicht fürchterlich fühlen. Denn dann wüsste er doch, dass er im Zweifel zur Handlung imstande wäre.
Der vorherige Kontext (Kruegers Vergangenheit) veranschaulicht, dass Krueger untätig blieb = er brachte sich nicht um. Er wusste, dass er schlimme Dinge tat (= von Schrecklichem wissen) - keinerlei Sinn in seinem Leben sah und allein durch sein Fortbestehen fürchterlich litt. Trotzdem brachte er es mit diesem Vorwissen nicht fertig, etwas gegen sich selbst zu tun. Er konnte wiederholte Male nicht abdrücken.
Nun zum Denkfehler: Die Frage, die sich für Krueger stellt, ist nicht, ob er Fes aufhalten kann (kann = er besitzt dazu das Wissen/die Fähigkeiten), sondern ob er es "kann" (kann = traut er sich, unabhängig davon, ob er dazu das Wissen/die Fähigleiten besitzt)
Die Parallele dazu ist sein zuvor genannter nicht erfolgter Selbstmord: Er besaß die Waffe, hatte den Finger am Abzug. Die letzte Konsequenz war, ob er abdrücken kann, ob er es fertigbringt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Long story short:
Kann er den Schritt gehen, Fes aufzuhalten? Er denkt, dass er es nicht kann.
(Warum?)
Konnte er den Schritt gehen, abzudrücken? Er weiß, dass er es nicht konnte.
Diese Parallele sollte zeigen, dass Krueger in seiner Vergangenheit den Grund dafür sieht, dass er gewisse mentale Schritte nicht gehen kann. Hätte er es damals gekonnt, hätte er abgedrückt und diese Frage würde sich nun nicht mehr stellen.
_____
Puh, da habe ich ein bisschen mehr Anschauungsmaterial (und Metaphern) benötigt, um einen trügerischen Schluss aufzudröseln. Ehe du damit an die nächsten Kapitel herangehst, lösen wir das lieber vorher einmal fein auf. Nun denn, das hat doch Spaß gemacht! :D
Liebe Grüße
blink
das ist da draußen ein schmieriges Wetter, da drehe ich mich lieber vom Fenster weg und beantworte deinen 'Spitz auf Knopf'-Kommentar. Nächstes Mal beeile ich mich und veröffentliche ca. fünf Minuten vorher. Nur, um dir ein Gewissen einreden zu können. Allein diese Vorstellung, ausgezeichnet! :D
qoii schrieb:
Allerdings lässt es sich natürlich nicht ausschließen, dass die Welt früher aus mehr Land bestand und heute mit den Folgen einer globalen Erwärmung zu kämpfen hat
qoii schrieb:
Denn anscheinend wusste Fes auch nicht mehr alles und die Erinnerung ist erst zurückgekehrt, als er sich selbst auf dem blauen Porneglyph gesehen hat.
qoii schrieb:
Aber auch Fes scheint so etwas wie Angst vor Krüger zu haben, nachdem dieser es geschafft hat, seinen Gefühlsausbruch von jetzt auf gleich wegzuschließen, anscheinend ohne größerer Probleme.
qoii schrieb:
Interessant sind auch wieder die Brocken aus Krügers Vergangenheit. Da er zu wissen scheint, dass er Fes in Notfall aufhalten kann, muss er früher auch kein schlechter Kämpfer gewesen sein.
Hier hat sich ein Denkfehler eingeschlichen. Diesen veranschauliche ich an der Textstelle aus dem Kapitel:
Kapitel 43 schrieb:
Konnte er Fes im Zweifel ausschalten? Konnte er von etwas Schrecklichem wissen und dennoch untätig bleiben? Krueger biss die Zähne zusammen. Er fühlte sich fürchterlich, da er die Antwort kannte. Er konnte es.
Die Textstelle sagt, dass Krueger etwas Schreckliches wissen und dennoch untätig bleiben konnte. Deswegen fühlt er sich fürchterlich. Würde er Fes im Fall der Fälle ausschalten können, würde er sich nicht fürchterlich fühlen. Denn dann wüsste er doch, dass er im Zweifel zur Handlung imstande wäre.
Der vorherige Kontext (Kruegers Vergangenheit) veranschaulicht, dass Krueger untätig blieb = er brachte sich nicht um. Er wusste, dass er schlimme Dinge tat (= von Schrecklichem wissen) - keinerlei Sinn in seinem Leben sah und allein durch sein Fortbestehen fürchterlich litt. Trotzdem brachte er es mit diesem Vorwissen nicht fertig, etwas gegen sich selbst zu tun. Er konnte wiederholte Male nicht abdrücken.
Nun zum Denkfehler: Die Frage, die sich für Krueger stellt, ist nicht, ob er Fes aufhalten kann (kann = er besitzt dazu das Wissen/die Fähigkeiten), sondern ob er es "kann" (kann = traut er sich, unabhängig davon, ob er dazu das Wissen/die Fähigleiten besitzt)
Die Parallele dazu ist sein zuvor genannter nicht erfolgter Selbstmord: Er besaß die Waffe, hatte den Finger am Abzug. Die letzte Konsequenz war, ob er abdrücken kann, ob er es fertigbringt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Long story short:
Kann er den Schritt gehen, Fes aufzuhalten? Er denkt, dass er es nicht kann.
(Warum?)
Konnte er den Schritt gehen, abzudrücken? Er weiß, dass er es nicht konnte.
Diese Parallele sollte zeigen, dass Krueger in seiner Vergangenheit den Grund dafür sieht, dass er gewisse mentale Schritte nicht gehen kann. Hätte er es damals gekonnt, hätte er abgedrückt und diese Frage würde sich nun nicht mehr stellen.
Hätte er es nicht gekonnt, nicht abzudrücken, hätte er abgedrückt. Ob Krueger die Fähigkeiten hat, die Fes aufhalten können, wissen wir bisher nicht. Doch ohne den Willen, ihn aufhalten zu wollen, ist auch diese Frage unerheblich. Du kannst ja auch kein Bild an die Wand hängen, sofern du keine Lust dazu hast, vorher einen Nagel in die Wand zu hauen. Die Frage, welches Bild an die Wand kommt, erübrigt sich dadurch ja auch, da es nicht möglich ist, Picasso oder CDF an der Wand zu befestigen.Kapitel 43 schrieb:
Hätte er es nicht gekonnt, wäre er schon vor vielen Jahren umgekommen. Durch eine Kugel.
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Puh, da habe ich ein bisschen mehr Anschauungsmaterial (und Metaphern) benötigt, um einen trügerischen Schluss aufzudröseln. Ehe du damit an die nächsten Kapitel herangehst, lösen wir das lieber vorher einmal fein auf. Nun denn, das hat doch Spaß gemacht! :D
Liebe Grüße
blink