Was könnte passiert sein?
Wählt eines der drei folgenden Szenarien aus und schreibt dazu die Geschichte, wie es dazu kommen konnte.
1.) Die Fischmenscheninsel wurde zerstört. Ruffy und seine Mannschaft tauchen wieder an der Oberfläche auf.
2.) Wählt einen der vier folgenden Charaktere: Smoker, Tashigi, Corby oder Kizaru: Die Person wird steckbrieflich gesucht.
3.) Blackbeard betritt die Thousand Sunny und schlägt Ruffy eine kurzzeitige Allianz vor. Nach längerem Überlegen mit der Crew, willigt er trotzt aller Verachtung gegenüber Blackbeard ein.
Einschränkungen:
Die Szenarien finden erst nach dem Zou-Arc oder später statt.
Es dürfen nicht zwei oder alle drei der oben genannten Szenarien miteinander kombiniert werden.
Wortgrenze: 1.200 Wörter
Bewertungskriterien:
- 25%: Schreibstil: Grammatik, Rechtschreibung, Lesefluss, ...
- 35%: Authentizität: Könnte die beschriebene Szene wirklich so stattgefunden haben?
- 40%: Umsetzung: Wurde das gewählte Thema gut und interessant umgesetzt?
Abgabe:
Bitte schickt eure Texte per PN an alle Turnierleiter (GreenBull, Vexor, Zoot und Leonardho) pünktlich bis zum 13.04.2016, 18:00 Uhr! Bei Verspätung gibt es einen Strafpunkt.
Texte:
Anmerkungen:
1. Texte 1 und 3 haben (unabsichtlich) den gleichen Titel, weswegen wir uns als Turnierleitung entscheiden haben sie mit den römischen Ziffern (I + II) zu unterscheiden. Bedenkt das daher und schaut genau hin, wenn ihr abstimmt.
2. Text 2 (FMI has fallen) wurde bereits vor der Veröffentlichung von Finalrunde 1 eingesendet. Daher bitte beachten, dass es sich dabei nicht um eine inspiration aus Finalrunde 1 handelt!
Ein Klopfen an der Tür des Großadmirals durchbrach die Stille. Mürrisch legte er seine Unterlagen zur Seite, ehe er ein „Herein!“ in den leeren Raum bellte. Der Aufforderung folgend, trat Smoker in das Zimmer. Noch ehe die Tür hinter ihm vollends ins Schloss gefallen war, salutierte der Weißhaarige bereits und grüßte: „Vizeadmiral Smoker meldet sich zum Rapport.“
„Lass das steife Getue, es steht dir eh nicht. Es ist kein Rapport, wenn du was von mir willst, oder? Ich habe gerade nochmal deinen Bericht bezüglich Punk Hazard gelesen. Ich bin verwundert, was du noch mit mir besprechen willst.“
Zwischen den beiden Männern herrschte Respekt füreinander, etwas was von einigen Leuten sogar als Freundschaft interpretiert wurde. Ob dem wirklich so war, wusste niemand außer ihnen selbst. Anders schien Smokers aufsässiges Verhalten gegenüber dem ranghöchsten Mitglied der Marine nicht erklärbar zu sein.
„Verstehst du es wirklich nicht?“, fragte er grob, sich an den Schreibtisch des Großadmirals setzend, „Immerhin bin ich infolge meiner Anwesenheit auf Punk Hazard quasi in die Geschehnisse rund um Flamingo mitverwickelt. Außerdem war ich es, dem Kuzan seine Warnung anvertraute, um sie dir zu übermitteln. Da sollte man mir wohl ein gewisses Interesse zugestehen dürfen, oder?“
Sakazuki lehnte sich in seinem Sessel zurück. Milchige Rauchwolken sammelten sich über den Köpfen der Qualmer, während sich erneut Stille in dem Raum breit machte.
Für Außenstehende hätte der Großadmiral in diesem Moment wie ein Tiger gewirkt, der zwar den Worten seines Gegenübers lauschte, dennoch jederzeit bereit war diesen anzuspringen und zu zerfleischen. „Und was willst du mir damit sagen?“
„Ich muss wissen, was in diesem Sauladen als Nächstes vorgeht! Fujitoras Handeln dürfte dir gehörig gegen den Strich gegangen sein, Flamingos Transport wurde von Kaidous Untergebenem Jack angegriffen. Und die besagte Warnung über die Probleme, die uns bevorstehen, könnte sich nach Flamingos Fall ebenfalls bewahrheiten.“
Smoker bemerkte, dass er mit der Erwähnung des früheren Admirals einen Nerv getroffen hatte, denn in nur einem einzigen Zug verglühte die gesamte Zigarre im Mund seines Vorgesetzten und ein dicker Ascheklumpen fiel auf dessen blütenweiße Uniform. Dort blieb sie jedoch nicht liegen, sondern versank im Magmaleib des Großadmirals, der eine enorme Hitze auszustrahlen begann.
„Dieser Dreckssack von Verräter wird hier nichts mehr bestimmen! Er war gegen mich und ist daher abgehauen. Dann soll er sich auch nicht in meine Angelegenheiten einmischen! Außerdem wüsste ich nicht, warum ich mich dir gegenüber rechtfertigen sollte, Vizeadmiral!“, der Schwarzhaarige spuckte das letzte Wort förmlich aus, um seinen Gegenüber an dessen niedere Stellung zu erinnern.
Schweißperlen glitzerten auf der Stirn des Weißhaarigen. Es handelten sich dabei nicht um Zeugen aufkeimender Nervosität, sondern um ein Resultat der immer unerträglicher werdenden Hitze. Denn je stärker sich Sakazuki in Rage sprach, umso deutlicher kam seine Teufelskraft zum Vorschein.
Der White Hunter sah ein, dass es eine unkluge Idee war, mit seiner Jitte auf ein Wespennest einzudreschen. Und trotz allem war er nicht bereit sein Ziel aufzugeben. Kuzan schien im Besitz wertvoller Informationen zu sein, deren Ausmaß nicht abschätzbar war.
Smoker musste an die damaligen Worte des ehemaligen Admirals denken: „Es gibt zahlreiche Dinge, die du erreichen kannst, wenn du nicht Teil der Marine bist. Ich beginne Dinge mitzubekommen, genau weil ich nicht mehr zu ihr gehöre…“
„Denkst du gar nicht über seine Worte nach? Er scheint deutlich mehr zu wissen als wir. Sollten wir nicht versuchen an dieses Wissen zu gelangen? Wir…“
Mit einem donnernden Knall schlug die Faust des Großadmirals auf seinen Schreibtisch nieder, ihn in zwei Hälften teilend. Dabei endzündete seine bereits in Ansätzen zu glühendem Magma verformte Hand das edle Holz. Doch bevor die ersten Flammen sich am zerborstenen Mobiliar und dem verstreuten Papier nähren und ausbreiten konnten, wurden sie von weißem Rauch erstickt. Dieser quoll selbstverständlich aus dem muskulösen Körper des Vizeadmirals hervor.
„Ich sagte, mir ist dieser Bastard gleichgültig! Haben wir uns verstanden, Smoker? Er ist inzwischen ein Verbrecher, der sich möglicherweise mit Blackbeard eingelassen hat. Er hat die Werte und Prinzipien der Marine mit Füßen getreten und daher glaube ich kein einziges Wort, welches aus seinem dreckigen Maul kommt. Und das sollten Sie auch nicht, Vizeadmiral! Sie wissen, ich stehe hinter Ihnen, jedoch machen Sie es mir nicht leicht. Sie haben diesen verlogenen Strohhutbengel schon mehrfach entkommen lassen, haben sich innerhalb Ihrer Funktion als Mitglied der Marine von ihm beschämen lassen und nun fangen Sie an nach der Pfeife anderer Verbrecher zu tanzen?“
„Wenn ich nach einer Pfeife tanze, dann nach der der Marine, die zwar die Menschen vor den Piraten schützen soll und doch die Wahrheit vor den Augen der Welt verbirgt. Eine Marine die sogar im Auftrag der Weltregierung Piraten neben sich im Kampf erdulden muss. Piraten die wiederum unter dem Deckmantel dieses Schutzes Verbrechen verüben. Wollen Sie mir sagen, dass dies die Werte und Prinzipien sind, die Kuzan mit Füßen getreten haben soll? Ist das die Gerechtigkeit, die Sie mit aller Macht wahren wollen? Das ist doch Bullshit!“
Grimmig starrten sich die beiden Männer an. Keiner gedachte nachzugeben, während sich der Ton zwischen ihnen merklich verändert hatte. Die Spannung war förmlich greifbar. Und während alledem war Smoker überrascht darüber, dass ausgerechnet er dem Großadmiral in derartigen Angelegenheiten Paroli bieten würde.
Sicherlich, er war seinen Vorgesetzten gegenüber für seine Sturheit und seine eigenwilligen Ansichten berüchtigt. Und dennoch…
Fujitora… Kuzan… sie hatten scheinbar etwas in ihm verändert…
Seine Sicht auf die Dinge um ihn herum war ganz offensichtlich in Schieflage geraten. Zumal es eine Richtung einschlug, von der sich der Doppelzigarrenraucher noch nicht sicher war, ob sie ihm letztendlich passte.
Auf Punk Hazard hatte er einst seine Männer davor gewarnt sich nicht von Äußerlichen täuschen zu lassen, da Feinde überall lauern könnten. Doch hätte er womöglich seinen eigenen Rat beherzigen sollen?
„Egal was Sie sagen, ich mache mich auf die Suche nach ihm! Wenn Sie nicht mit ihm reden wollen, dann werde ich es halt tun“, entschied er selbstsicher, stand auf und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Nie hätte er sich erträumt, sich einmal in solch einer Situation zu befinden. Als er die Bürotür öffnete, richtete Sakazuki erneut das Wort an ihn. Diesmal ließ die Wortwahl keinen Zweifel daran zu, dass selbst er von den Umständen emotional getroffen war: „Vizeadmiral Smoker, wenn Sie jetzt diese Tür durchschreiten, schwöre ich Ihnen, dass ich Sie jagen, finden und vor aller Öffentlichkeit hinrichten lasse! Sie werden nichts weiter mehr sein, als ein dreckiger Verräter der Marine. Ist es Ihnen das wert?“
Die Worte des Großadmirals verfehlten ihre Wirkung nicht und ließen den Sonnenbrillenträger kurz inne halten. Der nächste Schritt entschied sein Schicksal, weshalb er mit sich haderte, welchen Pfad er letztendlich einschlagen wollte. Umso erstaunter war er, wie schnell er zu einem Entschluss kam.
Die Tür zum Büro des Großadmirals wurde geschlossen…
Sorgfältig las Kuzan die neusten Nachrichten. Wie befürchtet hatten sich Dinge in Gang gesetzt, die die Geschicke der Welt noch lange beeinflussen sollten. Seufzend wollte er sie bereits wieder zuschlagen, um sich ein wenig von den vorhersehbaren Meldungen fernzuhalten. Doch die Neugierde siegte und so warf er einen kurzen Blick auf die Steckbriefe.
Was ihm da in die Augen stach, überraschte ihn zutiefst, entlockte ihm aber nur ein kaltschnäuziges: „Interessant…“
„Lass das steife Getue, es steht dir eh nicht. Es ist kein Rapport, wenn du was von mir willst, oder? Ich habe gerade nochmal deinen Bericht bezüglich Punk Hazard gelesen. Ich bin verwundert, was du noch mit mir besprechen willst.“
Zwischen den beiden Männern herrschte Respekt füreinander, etwas was von einigen Leuten sogar als Freundschaft interpretiert wurde. Ob dem wirklich so war, wusste niemand außer ihnen selbst. Anders schien Smokers aufsässiges Verhalten gegenüber dem ranghöchsten Mitglied der Marine nicht erklärbar zu sein.
„Verstehst du es wirklich nicht?“, fragte er grob, sich an den Schreibtisch des Großadmirals setzend, „Immerhin bin ich infolge meiner Anwesenheit auf Punk Hazard quasi in die Geschehnisse rund um Flamingo mitverwickelt. Außerdem war ich es, dem Kuzan seine Warnung anvertraute, um sie dir zu übermitteln. Da sollte man mir wohl ein gewisses Interesse zugestehen dürfen, oder?“
Sakazuki lehnte sich in seinem Sessel zurück. Milchige Rauchwolken sammelten sich über den Köpfen der Qualmer, während sich erneut Stille in dem Raum breit machte.
Für Außenstehende hätte der Großadmiral in diesem Moment wie ein Tiger gewirkt, der zwar den Worten seines Gegenübers lauschte, dennoch jederzeit bereit war diesen anzuspringen und zu zerfleischen. „Und was willst du mir damit sagen?“
„Ich muss wissen, was in diesem Sauladen als Nächstes vorgeht! Fujitoras Handeln dürfte dir gehörig gegen den Strich gegangen sein, Flamingos Transport wurde von Kaidous Untergebenem Jack angegriffen. Und die besagte Warnung über die Probleme, die uns bevorstehen, könnte sich nach Flamingos Fall ebenfalls bewahrheiten.“
Smoker bemerkte, dass er mit der Erwähnung des früheren Admirals einen Nerv getroffen hatte, denn in nur einem einzigen Zug verglühte die gesamte Zigarre im Mund seines Vorgesetzten und ein dicker Ascheklumpen fiel auf dessen blütenweiße Uniform. Dort blieb sie jedoch nicht liegen, sondern versank im Magmaleib des Großadmirals, der eine enorme Hitze auszustrahlen begann.
„Dieser Dreckssack von Verräter wird hier nichts mehr bestimmen! Er war gegen mich und ist daher abgehauen. Dann soll er sich auch nicht in meine Angelegenheiten einmischen! Außerdem wüsste ich nicht, warum ich mich dir gegenüber rechtfertigen sollte, Vizeadmiral!“, der Schwarzhaarige spuckte das letzte Wort förmlich aus, um seinen Gegenüber an dessen niedere Stellung zu erinnern.
Schweißperlen glitzerten auf der Stirn des Weißhaarigen. Es handelten sich dabei nicht um Zeugen aufkeimender Nervosität, sondern um ein Resultat der immer unerträglicher werdenden Hitze. Denn je stärker sich Sakazuki in Rage sprach, umso deutlicher kam seine Teufelskraft zum Vorschein.
Der White Hunter sah ein, dass es eine unkluge Idee war, mit seiner Jitte auf ein Wespennest einzudreschen. Und trotz allem war er nicht bereit sein Ziel aufzugeben. Kuzan schien im Besitz wertvoller Informationen zu sein, deren Ausmaß nicht abschätzbar war.
Smoker musste an die damaligen Worte des ehemaligen Admirals denken: „Es gibt zahlreiche Dinge, die du erreichen kannst, wenn du nicht Teil der Marine bist. Ich beginne Dinge mitzubekommen, genau weil ich nicht mehr zu ihr gehöre…“
„Denkst du gar nicht über seine Worte nach? Er scheint deutlich mehr zu wissen als wir. Sollten wir nicht versuchen an dieses Wissen zu gelangen? Wir…“
Mit einem donnernden Knall schlug die Faust des Großadmirals auf seinen Schreibtisch nieder, ihn in zwei Hälften teilend. Dabei endzündete seine bereits in Ansätzen zu glühendem Magma verformte Hand das edle Holz. Doch bevor die ersten Flammen sich am zerborstenen Mobiliar und dem verstreuten Papier nähren und ausbreiten konnten, wurden sie von weißem Rauch erstickt. Dieser quoll selbstverständlich aus dem muskulösen Körper des Vizeadmirals hervor.
„Ich sagte, mir ist dieser Bastard gleichgültig! Haben wir uns verstanden, Smoker? Er ist inzwischen ein Verbrecher, der sich möglicherweise mit Blackbeard eingelassen hat. Er hat die Werte und Prinzipien der Marine mit Füßen getreten und daher glaube ich kein einziges Wort, welches aus seinem dreckigen Maul kommt. Und das sollten Sie auch nicht, Vizeadmiral! Sie wissen, ich stehe hinter Ihnen, jedoch machen Sie es mir nicht leicht. Sie haben diesen verlogenen Strohhutbengel schon mehrfach entkommen lassen, haben sich innerhalb Ihrer Funktion als Mitglied der Marine von ihm beschämen lassen und nun fangen Sie an nach der Pfeife anderer Verbrecher zu tanzen?“
„Wenn ich nach einer Pfeife tanze, dann nach der der Marine, die zwar die Menschen vor den Piraten schützen soll und doch die Wahrheit vor den Augen der Welt verbirgt. Eine Marine die sogar im Auftrag der Weltregierung Piraten neben sich im Kampf erdulden muss. Piraten die wiederum unter dem Deckmantel dieses Schutzes Verbrechen verüben. Wollen Sie mir sagen, dass dies die Werte und Prinzipien sind, die Kuzan mit Füßen getreten haben soll? Ist das die Gerechtigkeit, die Sie mit aller Macht wahren wollen? Das ist doch Bullshit!“
Grimmig starrten sich die beiden Männer an. Keiner gedachte nachzugeben, während sich der Ton zwischen ihnen merklich verändert hatte. Die Spannung war förmlich greifbar. Und während alledem war Smoker überrascht darüber, dass ausgerechnet er dem Großadmiral in derartigen Angelegenheiten Paroli bieten würde.
Sicherlich, er war seinen Vorgesetzten gegenüber für seine Sturheit und seine eigenwilligen Ansichten berüchtigt. Und dennoch…
Fujitora… Kuzan… sie hatten scheinbar etwas in ihm verändert…
Seine Sicht auf die Dinge um ihn herum war ganz offensichtlich in Schieflage geraten. Zumal es eine Richtung einschlug, von der sich der Doppelzigarrenraucher noch nicht sicher war, ob sie ihm letztendlich passte.
Auf Punk Hazard hatte er einst seine Männer davor gewarnt sich nicht von Äußerlichen täuschen zu lassen, da Feinde überall lauern könnten. Doch hätte er womöglich seinen eigenen Rat beherzigen sollen?
„Egal was Sie sagen, ich mache mich auf die Suche nach ihm! Wenn Sie nicht mit ihm reden wollen, dann werde ich es halt tun“, entschied er selbstsicher, stand auf und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Nie hätte er sich erträumt, sich einmal in solch einer Situation zu befinden. Als er die Bürotür öffnete, richtete Sakazuki erneut das Wort an ihn. Diesmal ließ die Wortwahl keinen Zweifel daran zu, dass selbst er von den Umständen emotional getroffen war: „Vizeadmiral Smoker, wenn Sie jetzt diese Tür durchschreiten, schwöre ich Ihnen, dass ich Sie jagen, finden und vor aller Öffentlichkeit hinrichten lasse! Sie werden nichts weiter mehr sein, als ein dreckiger Verräter der Marine. Ist es Ihnen das wert?“
Die Worte des Großadmirals verfehlten ihre Wirkung nicht und ließen den Sonnenbrillenträger kurz inne halten. Der nächste Schritt entschied sein Schicksal, weshalb er mit sich haderte, welchen Pfad er letztendlich einschlagen wollte. Umso erstaunter war er, wie schnell er zu einem Entschluss kam.
Die Tür zum Büro des Großadmirals wurde geschlossen…
Sorgfältig las Kuzan die neusten Nachrichten. Wie befürchtet hatten sich Dinge in Gang gesetzt, die die Geschicke der Welt noch lange beeinflussen sollten. Seufzend wollte er sie bereits wieder zuschlagen, um sich ein wenig von den vorhersehbaren Meldungen fernzuhalten. Doch die Neugierde siegte und so warf er einen kurzen Blick auf die Steckbriefe.
Was ihm da in die Augen stach, überraschte ihn zutiefst, entlockte ihm aber nur ein kaltschnäuziges: „Interessant…“
WANTED
DEAD OR ALIVE
„WHITE HUNTER“ SMOKER
BELOHNUNG
280 MILLIONEN BERRY
DEAD OR ALIVE
„WHITE HUNTER“ SMOKER
BELOHNUNG
280 MILLIONEN BERRY
Schreie, wohin man auch hört,
Nichts ist mehr so, wie es sich gehört.
Zerstörung, wohin das Auge auch blickt,
Ein jeder spielt auf einmal verrückt.
Mord, Totschlag und Verderben,
Herbeigebracht von des Teufels Schergen.
In blütenweißer Uniform eilten sie herbei,
Sorgten sich um den Einfluss der Piraterei.
Eindämmung nannten sie ihre ruchlose Tat,
Eine Notwendigkeit für einen freien und sicheren Staat.
Ein Pirat, der über die Fischmenscheninsel wacht?
Und dabei die Weltregierung zum Affen macht!
Oh nein, das konnten sie wahrlich nicht weiter dulden,
Diesen Strohhut-Verbrechern für ihre „Hilfe“ womöglich gar noch Dankbarkeit schulden!
Wer, wenn nicht die Marine selbst, sollte für den Schutz der Insel garantieren?!
Bedrohungen abwenden und potentielle Feinde attackieren?!
Die Marine, dein Freund und Helfer, allzeit bereit!
Ach, entspräche dies doch nur der Wahrheit!
Die Marine: ein Held bei Tag, ein Verbrecher bei Nacht!
Hört her, was Justitia Unerhörtes hat vollbracht!
Kaum dass der erste Tag der Dunkelheit wich,
Heimlich, still und leise sie sich in das Königsschloss schlich.
Der Frieden war ihr in Wahrheit komplett egal.
Das Ziel ihrer Begierde lag stattdessen im königlichen Schlafsaal:
Shirahoshi, das Königskind - Poseidon, die antike Waffe des Meeres.
Die Macht, über die See zu herrschen,
Seekönige zu unterjochen und dem eigenen Willen zu unterwerfen.
Das war es, was Justitia um alles in der Welt begehrte,
Während sie sich um den Rest nur wenig scherte.
Reichtum, Macht und Ruhm, dies waren die einzigen drei Dinge, um die sich ihr ganzes Denken kreiste,
Während alles andere zur lästigen Nebensache verwaiste.
Die pure Angst sie wieder zu verlieren, trieb sie an.
Raubte ihr die Vernunft, machte sie taub für Sinn und Verstand.
Oh, welch glücklichem Zustand sie die Info über Poseidon doch verdankte,
Welch ein Glück, dass Wet Hair Caribou ausgerechnet in ihre Hände gelangte.
Um sein armseliges Leben zu retten, teilte er sehr schnell sein Wissen,
Doch wurde er ihr viel zu früh wieder entrissen.
Dass das Königskind der Schlüssel ist, so viel konnte sie ihm noch entlocken,
Doch geriet das Verhör durch die Ankunft seines Bruders leider ins Stocken.
Dem Feind, Kaidou, anscheinend er anschließend in die Hände fiel,
Gerüchte gelangten an ihr Ohr über einen dreckigen Deal.
Auch er befand sich nun auf den Weg zur Insel tief, tief am Meeresgrund,
Umso mehr musste sie nutzen, die Gunst der Stund.
Noch vor seiner Ankunft musste sie in Besitz der Waffe gelangen,
Dies war ihr größtes Bestreben, ihr einziges Verlangen.
Doch anstatt ihr zu helfen bei ihrem Begehren,
Wagten es die tapferen Fischmenschen sich ihrer Bitte mit allen Mitteln zu verwehren.
Verweigerten, ihre Prinzessin auszuliefern, starben gar lieber den Heldentod,
Anstatt das zu tun, was sich Justitias Meinung nach gebot!
Mutig wehrte die Palastwache den heimlichen Angriff ab,
Doch schaufelten sie damit unweigerlich ihr eigenes Grab.
Wer nicht gewillt war ihr zu helfen, war ab sofort ein Feind!
Und so grausam es womöglich auch erscheint,
Zahlen sollten sie für diesen Verrat!
Nicht die Bevölkerung, SIE war der Staat!
Was SIE sagte, das war Gesetz!
Die Rechte des gemeinen Volkes wurden überschätzt.
Sie würde schon noch bekommen, was ihr wahrlich zustand,
Und wenn nötig, auch mit Gewalt …
Doch als wäre dies bei weitem noch nicht genug,
Hört her, was sich zur selben Zeit in der Nähe zutrug:
Angestachelt von des Strohhuts Schmähung,
Der geplatzten Hochzeit und öffentlichen Kriegserklärung,
Machten Big Moms Schiffe sich nicht unweit entfernt zum Angriff bereit.
Bereit einzugreifen, zu gegebener Zeit.
Während im Innern die List der Marine seinen Höhepunkt erreichte,
Der Palast entflammte und Trümmern weichte,
Big Mom ihrer Flotte den Befehl zum Angriff erteilte.
Wütend stürmten die Piraten die Insel,
Plündernd, mordend und zerstörend zog das Gesindel
Brandschatzend über die gesamte Fischmenscheninsel.
Als auch noch Kaidou seinen Weg in die Tiefe fand,
Geriet das Chaos endgültig außer Rand und Band.
Pirat gegen Pirat,
Pirat gegen Soldat,
Im Getümmel der Schlacht,
Wird schnell ein jeder als Feind ausgemacht.
Eilig eilten die Helden herbei,
Bereit zu bekämpfen der Feinde drei.
Marine, Kaidou, Big Mom - Als wäre nicht einer schon genug,
Hatten sie nun alle drei zusammen vor ihrem Bug.
Doch kein Opfer war ihnen zu groß, kein Weg zu lang,
Der Wille ihren Freunden zu helfen – ein ununterdrückbarer Drang!
Als sie jedoch endlich ihr Ziel erreichten,
Hoffnung und Zuversicht schnell der Verzweiflung weichten.
Schon aus der Ferne war klar zu sehen,
Um die Fischmenscheninsel war es bereits endgültig geschehen.
Kein Stein mehr auf dem anderen stand,
Leichen pflasterten die Straßen, wie ein blutrotes Band.
Doch auch, wenn die Insel sich langsam ihrem Ende zuneigte,
So war dies noch lange nicht das Ende für deren Bewohner, heute.
Kinder, Mütter, alte Leute,
Sie alle waren leichte Beute.
Der Bevölkerung zu helfen war nun ihr oberste Ziel,
Nicht dass auch sie dem Kampftreiben des Dreigestirns noch zum Opfer fiel.
Schnell, schnell, zur Arche hin, zum rettenden Schiff …
.
.
.
Bekümmert beendete Brook sein trauriges Lied auf der Geige. Sein Blick starr auf den Fußboden gerichtet. Die Atmosphäre im Gemeinschaftsraum der Sunny war regelrecht erdrückend, ja, fast schon mit bloßen Händen greifbar. Zu tief saß der Schmerz des gerade eben erst erlebten. In alten Geschichten, fantastischen Filmen und Überlieferungen wurden meist nur fröhliche Piraten gezeigt, die gemeinsam ein lustiges Piratenlied anstimmten, nachdem sie in letzter Minute noch für ein Happy End gesorgt hatten. Doch dies hier war nicht einer dieser Filme. Dies war die Realität. Und im Moment war sie grausam. Dies war nicht die Zeit für seine üblichen, Freude verbreitenden, die Stimmung aufhellenden Lieder unbeschwerter, glücklicher Tage. Die Situation erforderte etwas anderes. Denn wo es Zeiten für solch fröhliche, erheiternde Lieder gab, so gab es auch die Zeit für traurige, nachdenkliche Lieder… Zeiten, wie diese hier. Doch so sehr der Schmerz auch weh tat, so tief der Stachel der Trauer auch im Fleisch stecken mochte, es würden auch wieder bessere Tage, gute Tage kommen. Sie würden aus ihren Fehlern, die sie dieses Mal gemacht hatten, lernen und letztendlich gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehen! Oh, die Marine ahnte ja nicht, was für einen riesen Fehler sie heute begangen hatte. Niemand, aber auch wirklich niemand, vergriff sich an den Freunden des zukünftigen Piratenkönigs und kam damit auch noch ungeschoren davon. Diese Erfahrung mussten schon viele machen. Captain Morgan, Don Creek, Arlong, Sir Crocodile, Moria, Joker, … die Liste war lang und sie wurde immer länger. Big Mom, Kaidou … sie standen ebenfalls auf der Liste, schon vor heute Abend. Um sie würden sie sich später noch kümmern. Doch zuerst mussten sie woanders einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen. Denn soeben hatte sich die Abschuss-Liste um ein zusätzliches Ziel erweitert – oder genauer gesagt sogar um fünf weitere Namen!
„Trommelt die Allianz zusammen“, durchschnitt Luffy’s Stimme die unheimliche Stille im Raum, „Wir nehmen Kurs auf Mary Joa!"
Marinehauptquartier, Büro für militärische Aktivitäten
„Wie Sie sich sicher vorstellen können, ist die Führung nicht gerade erfreut über Ihr eigenmächtiges Handeln auf Punk Hazard. Gerade in der jetzigen Situation müssen wir uns ernsthaft fragen, ob wir noch gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Smoker saß lässig in seinem Stuhl und ließ das Gespräch desinteressiert über sich ergehen, die Füße – seinen Unmut zur Schau stellend – auf dem Schreibtisch drapiert. Hinter diesem saß ein kleiner, untersetzter Mann mit Brille und Halbglatze, auf der sich Schweißperlen bildeten. Er war einer dieser Anzugträger, die Smoker so verabscheute. Sesselfurzer, die sich für etwas Besseres hielten und den ganzen Tag nur Akten wälzten, während die Marinesoldaten draußen ihr Leben für die Gerechtigkeit riskierten.
Doch die Situation der Marine war tatsächlich alles andere als rosig. Zuerst der Verrat seines Vorgesetzten Vergos, dann das Desaster auf Dressrosa und die Uneinigkeit zwischen Fujitora und dem Großadmiral. Zu allem Überfluss wurden auch noch zwei der vier Kriegsschiffe, die für Doflamingos Überfahrt vorgesehen waren, bei einer Befreiungsaktion durch Kaidos Männer versenkt. Kein Wunder also, dass man nun Konsequenzen folgen ließ.
„Ihre Einheit wird gerade auf weitere Maulwürfe durchleuchtet und auch Sie, als eine der leitenden Kräfte, stehen natürlich unter Verdacht.“
„Ich bin also entlassen?“, unterbrach Smoker den Beamten, da er dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden wollte.
„Entlassen?“, entgegnete der Mann jedoch glucksend und säuselte: „Wo denken Sie denn hin? Sie werden lediglich für die Dauer der Ermittlungen von Ihren Aufgaben in der G5 entbunden und an eine andere Stelle versetzt.“
Mit einem spöttischen Lächeln auf dem Gesicht schob der Beamte Smoker einen Briefumschlag über den Tisch zu.
„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“
Smokers Logbuch, Tag 1:
Erster Tag der neuen Mission. Ich soll ein Schiff voller Marinesoldaten auf eine ferne Insel in der Neuen Welt führen, weit außerhalb des Machtbereiches der Marine. Es soll dort Hinweise auf feindliche Aktivitäten geben. Doch seit wann schickt die Marine einzelne Einheiten, um kleinere Aufstände so weit entfernt niederzuschlagen? Ein Agenten-Team der Weltregierung ist ebenfalls an Bord, überwacht jede meiner Bewegungen und berichtet direkt ans Hauptquartier. Es ist offensichtlich, dass man mir dort nicht mehr traut. Das Ganze scheint nur eine Routineangelegenheit zu sein, doch irgendwas an dieser Mission ist faul. Da muss mehr dahinterstecken.
Smokers Logbuch, Tag 4:
Nach vier Tagen auf See sind wir auf Little Island angekommen. Es handelt sich um eine kleine Frühlings-Insel ohne jegliche Häfen oder Befestigungen. Von der Küste aus lässt sich nicht einmal feststellen, ob menschliches Leben auf der Insel herrscht. Wie mir ein Agent der Weltregierung erklärte, soll es hier ein Volk geben, das vor etlichen Jahrhunderten die Feinde der Weltregierung unterstützt hat. Den Rest des Tages haben wir damit verbracht, unser Lager aufzubauen und die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Smokers Logbuch, Tag 6:
Zwei Tage lang haben wir die Wälder unter meiner Leitung nach Anzeichen menschlichen Lebens durchforstet. Die dichte, lebhafte Vegetation hat dabei ein Vorankommen erheblich erschwert. Die Agenten der Weltregierung hielten sich dabei stets im Hintergrund und beobachteten alles. Beobachteten mich. Doch am heutigen Tag haben wir eine Siedlung entdeckt, nicht mehr als ein kleines Dorf. Die Bewohner scheinen friedlich zu sein und nur unter sich zu leben. Keinerlei Anzeichen auf Gewaltbereitschaft. Wir haben beschlossen, das Dorf noch einen Tag aus der Ferne zu beobachten. Kann mir nicht vorstellen, hier auf feindliche Aktivitäten zu treffen.
Smokers Logbuch, Tag 7:
Der Tag verlief ereignislos, keinerlei Anzeichen auf eine Bedrohung. Wir haben entschieden, Kontakt zu den Dorfbewohnern aufzunehmen. Als wir sie kontaktierten, wirkten sie überrascht, aber keinesfalls feindselig. Sie scheinen nicht viel Kontakt zur Außenwelt zu haben, sehr scheue Zeitgenossen. Wir erklärten ihnen unsere Mission und befragten sie. Sie zeigten sich äußerst kooperationsbereit. Der Verdacht konnte nicht bestätigt werden. Das Dorf besitzt weder Waffen noch Soldaten. Die Mission ist damit wohl beendet.
Little Island, achter Tag der Mission
Smoker sitzt in seinem Zelt und verfasst den offiziellen Missionsbericht für das Hauptquartier, als plötzlich die Plane zur Seite geschlagen wird und einer der Agenten sein Zelt betritt. Noch einer dieser Anzugträger.
„Smoker, was tun Sie da?“
Können diese verdammten Schnüffler mich nicht eine Sekunde in Ruhe meiner Arbeit nachgehen lassen?
„Ich verfasse den Missionsbericht“, erwidert er mürrisch.
„Damit sollten Sie lieber noch etwas warten.“
„Wieso? Hier gibt es nichts, was der Weltregierung gefährlich werden könnte.“
„Unsere Vorgesetzten sind da anderer Meinung. Sie wollen, dass wir das Dorf noch einmal gründlich durchsuchen“, erklärt der Agent und fügt mit einem abschätzigen Blick in Smokers Richtung hinzu: „Auf unsere Art und Weise.“
„So eine verdammte Zeitverschwendung“, knurrt Smoker vor sich hin, während die Beamten der Weltregierung – es sind drei an der Zahl – auf rigorose Art in jedes Haus eindringen und dabei Recht und Würde der Bewohner mit Füßen treten. Die Marinesoldaten dürfen währenddessen draußen Wache halten und die nun hasserfüllten Blicke der Einwohner über sich ergehen lassen. Möbel werden achtlos aus den Häusern geräumt, Einrichtung geht zu Bruch und die Menschen werden gewaltsam davon abgehalten, auf die Agenten loszugehen. Und alles nur, damit die Weltregierung diese Mission irgendwie als Erfolg verbuchen kann.
Als das Räumungskommando schließlich bei einem altehrwürdigen Gebäude angelangt ist, wächst der Widerstand der Dorfbewohner.
„Bitte nicht! Dieser Schrein ist unser Heiligtum, ein wichtiger Bestandteil unserer Geschichte“, stellt sich ein alter Mann flehend in den Weg der Agenten. Doch diese stoßen ihn unsanft zur Seite und verschaffen sich Zutritt zu dem Gebäude, während zwei Marinesoldaten mit Gewehren den Eingang bewachen.
Nach wenigen Minuten kommt einer der Agenten mit einem triumphierenden Grinsen auf dem Gesicht wieder heraus – in seiner Hand ein vergilbtes Buch, auf dessen staubigem Einband ein großes D prangt.
„Was haben wir denn hier?“
„In diesem Buch steht die Geschichte unseres Volkes niedergeschrieben. Es ist für sie völlig nutzlos. Es ist in einer längst vergessenen Sprache verfasst“, erklärt der Alte und führt unterwürfig fort: „Ich bitte Sie, legen Sie es wieder an seinen angestammten Ort zurück. Dieses Buch bedeutet uns alles.“
Doch der Agent ignoriert die Bitten des alten Mannes: „Nehmt alles mit, was sich in diesem Schrein befindet. Und was euch betrifft…“, nun wendet er sich den Einwohnern des Dorfes zu: „Dieses Buch und das Wissen, dass sich darin befindet, hat euch als Feinde der Weltregierung enttarnt. Die Strafe darauf bedeutet den Tod!“
„Was?!“
Empört stellt sich Smoker dem Agenten in den Weg: „Das sind einfache Bürger. Sie haben nichts verbrochen!“
„Willst du dich etwa den Befehlen der Weltregierung widersetzen? Es ist deine Aufgabe, diese auszuführen“, entgegnet daraufhin der Anzugträger in scharfem Ton. Doch Smoker lässt sich davon nicht einschüchtern, bäumt sich stattdessen vor dem Agenten auf.
„Meine Aufgabe ist das Beschützen von Zivilisten – und wenn es sein muss, dann auch vor euch. White Blow!“
Irgendwo auf der Grandline
Es ist eine dunkle, hässliche Nacht. Ein beständiger Regen fällt auf die Erde hinab, spült den Dreck dieser Stadt durch die Gossen. Irgendwo wird die Tür zu einem Wirtshaus geöffnet, ein Mann tritt ein und schlägt seine Kapuze zurück. Im Dämmerlicht flackernder Petroleumlampen, umgeben von düsteren Gestalten, lässt er den Blick durch den Raum schweifen. Er bleibt an einer Wand mit vergilbten Zetteln hängen, auf denen finstere Gesichter abgebildet sind. Einen dieser Zettel hält er nun in den Händen. Gesucht. Tot oder lebendig. Smoker. 119.000.000 Berry.
„Wie Sie sich sicher vorstellen können, ist die Führung nicht gerade erfreut über Ihr eigenmächtiges Handeln auf Punk Hazard. Gerade in der jetzigen Situation müssen wir uns ernsthaft fragen, ob wir noch gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Smoker saß lässig in seinem Stuhl und ließ das Gespräch desinteressiert über sich ergehen, die Füße – seinen Unmut zur Schau stellend – auf dem Schreibtisch drapiert. Hinter diesem saß ein kleiner, untersetzter Mann mit Brille und Halbglatze, auf der sich Schweißperlen bildeten. Er war einer dieser Anzugträger, die Smoker so verabscheute. Sesselfurzer, die sich für etwas Besseres hielten und den ganzen Tag nur Akten wälzten, während die Marinesoldaten draußen ihr Leben für die Gerechtigkeit riskierten.
Doch die Situation der Marine war tatsächlich alles andere als rosig. Zuerst der Verrat seines Vorgesetzten Vergos, dann das Desaster auf Dressrosa und die Uneinigkeit zwischen Fujitora und dem Großadmiral. Zu allem Überfluss wurden auch noch zwei der vier Kriegsschiffe, die für Doflamingos Überfahrt vorgesehen waren, bei einer Befreiungsaktion durch Kaidos Männer versenkt. Kein Wunder also, dass man nun Konsequenzen folgen ließ.
„Ihre Einheit wird gerade auf weitere Maulwürfe durchleuchtet und auch Sie, als eine der leitenden Kräfte, stehen natürlich unter Verdacht.“
„Ich bin also entlassen?“, unterbrach Smoker den Beamten, da er dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden wollte.
„Entlassen?“, entgegnete der Mann jedoch glucksend und säuselte: „Wo denken Sie denn hin? Sie werden lediglich für die Dauer der Ermittlungen von Ihren Aufgaben in der G5 entbunden und an eine andere Stelle versetzt.“
Mit einem spöttischen Lächeln auf dem Gesicht schob der Beamte Smoker einen Briefumschlag über den Tisch zu.
„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“
Smokers Logbuch, Tag 1:
Erster Tag der neuen Mission. Ich soll ein Schiff voller Marinesoldaten auf eine ferne Insel in der Neuen Welt führen, weit außerhalb des Machtbereiches der Marine. Es soll dort Hinweise auf feindliche Aktivitäten geben. Doch seit wann schickt die Marine einzelne Einheiten, um kleinere Aufstände so weit entfernt niederzuschlagen? Ein Agenten-Team der Weltregierung ist ebenfalls an Bord, überwacht jede meiner Bewegungen und berichtet direkt ans Hauptquartier. Es ist offensichtlich, dass man mir dort nicht mehr traut. Das Ganze scheint nur eine Routineangelegenheit zu sein, doch irgendwas an dieser Mission ist faul. Da muss mehr dahinterstecken.
Smokers Logbuch, Tag 4:
Nach vier Tagen auf See sind wir auf Little Island angekommen. Es handelt sich um eine kleine Frühlings-Insel ohne jegliche Häfen oder Befestigungen. Von der Küste aus lässt sich nicht einmal feststellen, ob menschliches Leben auf der Insel herrscht. Wie mir ein Agent der Weltregierung erklärte, soll es hier ein Volk geben, das vor etlichen Jahrhunderten die Feinde der Weltregierung unterstützt hat. Den Rest des Tages haben wir damit verbracht, unser Lager aufzubauen und die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Smokers Logbuch, Tag 6:
Zwei Tage lang haben wir die Wälder unter meiner Leitung nach Anzeichen menschlichen Lebens durchforstet. Die dichte, lebhafte Vegetation hat dabei ein Vorankommen erheblich erschwert. Die Agenten der Weltregierung hielten sich dabei stets im Hintergrund und beobachteten alles. Beobachteten mich. Doch am heutigen Tag haben wir eine Siedlung entdeckt, nicht mehr als ein kleines Dorf. Die Bewohner scheinen friedlich zu sein und nur unter sich zu leben. Keinerlei Anzeichen auf Gewaltbereitschaft. Wir haben beschlossen, das Dorf noch einen Tag aus der Ferne zu beobachten. Kann mir nicht vorstellen, hier auf feindliche Aktivitäten zu treffen.
Smokers Logbuch, Tag 7:
Der Tag verlief ereignislos, keinerlei Anzeichen auf eine Bedrohung. Wir haben entschieden, Kontakt zu den Dorfbewohnern aufzunehmen. Als wir sie kontaktierten, wirkten sie überrascht, aber keinesfalls feindselig. Sie scheinen nicht viel Kontakt zur Außenwelt zu haben, sehr scheue Zeitgenossen. Wir erklärten ihnen unsere Mission und befragten sie. Sie zeigten sich äußerst kooperationsbereit. Der Verdacht konnte nicht bestätigt werden. Das Dorf besitzt weder Waffen noch Soldaten. Die Mission ist damit wohl beendet.
Little Island, achter Tag der Mission
Smoker sitzt in seinem Zelt und verfasst den offiziellen Missionsbericht für das Hauptquartier, als plötzlich die Plane zur Seite geschlagen wird und einer der Agenten sein Zelt betritt. Noch einer dieser Anzugträger.
„Smoker, was tun Sie da?“
Können diese verdammten Schnüffler mich nicht eine Sekunde in Ruhe meiner Arbeit nachgehen lassen?
„Ich verfasse den Missionsbericht“, erwidert er mürrisch.
„Damit sollten Sie lieber noch etwas warten.“
„Wieso? Hier gibt es nichts, was der Weltregierung gefährlich werden könnte.“
„Unsere Vorgesetzten sind da anderer Meinung. Sie wollen, dass wir das Dorf noch einmal gründlich durchsuchen“, erklärt der Agent und fügt mit einem abschätzigen Blick in Smokers Richtung hinzu: „Auf unsere Art und Weise.“
„So eine verdammte Zeitverschwendung“, knurrt Smoker vor sich hin, während die Beamten der Weltregierung – es sind drei an der Zahl – auf rigorose Art in jedes Haus eindringen und dabei Recht und Würde der Bewohner mit Füßen treten. Die Marinesoldaten dürfen währenddessen draußen Wache halten und die nun hasserfüllten Blicke der Einwohner über sich ergehen lassen. Möbel werden achtlos aus den Häusern geräumt, Einrichtung geht zu Bruch und die Menschen werden gewaltsam davon abgehalten, auf die Agenten loszugehen. Und alles nur, damit die Weltregierung diese Mission irgendwie als Erfolg verbuchen kann.
Als das Räumungskommando schließlich bei einem altehrwürdigen Gebäude angelangt ist, wächst der Widerstand der Dorfbewohner.
„Bitte nicht! Dieser Schrein ist unser Heiligtum, ein wichtiger Bestandteil unserer Geschichte“, stellt sich ein alter Mann flehend in den Weg der Agenten. Doch diese stoßen ihn unsanft zur Seite und verschaffen sich Zutritt zu dem Gebäude, während zwei Marinesoldaten mit Gewehren den Eingang bewachen.
Nach wenigen Minuten kommt einer der Agenten mit einem triumphierenden Grinsen auf dem Gesicht wieder heraus – in seiner Hand ein vergilbtes Buch, auf dessen staubigem Einband ein großes D prangt.
„Was haben wir denn hier?“
„In diesem Buch steht die Geschichte unseres Volkes niedergeschrieben. Es ist für sie völlig nutzlos. Es ist in einer längst vergessenen Sprache verfasst“, erklärt der Alte und führt unterwürfig fort: „Ich bitte Sie, legen Sie es wieder an seinen angestammten Ort zurück. Dieses Buch bedeutet uns alles.“
Doch der Agent ignoriert die Bitten des alten Mannes: „Nehmt alles mit, was sich in diesem Schrein befindet. Und was euch betrifft…“, nun wendet er sich den Einwohnern des Dorfes zu: „Dieses Buch und das Wissen, dass sich darin befindet, hat euch als Feinde der Weltregierung enttarnt. Die Strafe darauf bedeutet den Tod!“
„Was?!“
Empört stellt sich Smoker dem Agenten in den Weg: „Das sind einfache Bürger. Sie haben nichts verbrochen!“
„Willst du dich etwa den Befehlen der Weltregierung widersetzen? Es ist deine Aufgabe, diese auszuführen“, entgegnet daraufhin der Anzugträger in scharfem Ton. Doch Smoker lässt sich davon nicht einschüchtern, bäumt sich stattdessen vor dem Agenten auf.
„Meine Aufgabe ist das Beschützen von Zivilisten – und wenn es sein muss, dann auch vor euch. White Blow!“
Irgendwo auf der Grandline
Es ist eine dunkle, hässliche Nacht. Ein beständiger Regen fällt auf die Erde hinab, spült den Dreck dieser Stadt durch die Gossen. Irgendwo wird die Tür zu einem Wirtshaus geöffnet, ein Mann tritt ein und schlägt seine Kapuze zurück. Im Dämmerlicht flackernder Petroleumlampen, umgeben von düsteren Gestalten, lässt er den Blick durch den Raum schweifen. Er bleibt an einer Wand mit vergilbten Zetteln hängen, auf denen finstere Gesichter abgebildet sind. Einen dieser Zettel hält er nun in den Händen. Gesucht. Tot oder lebendig. Smoker. 119.000.000 Berry.