Das nächste Kapitel wird bis auf unbestimmte Zeit verschoben. Somit ist die FF aktuell auf Eis gelegt. Aktuell habe ich zu viel zu tun um mich auch noch um eine Geschichte zu kümmern. Oder anders gesagt: Ich kann momentan nicht garantieren, dass die Kapitel die Qualität aufweisen, die ich von mir verlange und die ich die Leser gerne lesen lassen würde. Irgendwann geht es aber auf jeden Fall weiter. Bis dahin macht unsere Gruppe um die drei Helden Paul, Eclair und Drei eine kleine Pause und feiert eine Überbrückungs-Party mit viel Bier, Süßigkeiten und Hundekuchen.
(P.S.: Ein FFT könnte meine Motivation wiedererwecken und Ganze beschleunigen, aber das nur am Rande :<)
Das FFT 16 ist jetzt schon wie lange rum? Ich glaube ca. 6 oder 7 Monate und damals habe ich angekündigt, dass ich demnächst eine eigene Fanfiction starten werde. Inzwischen war der FF-Bereich sowohl komplett ausgestorben gewesen, als auch auf einem Höhepunkt gelandet, den er das letzte Mal vor etwa 700 Jahren hatte. Zumindest behaupten das Historiker.
Ich möchte an dieser Stelle auch mal erklären was eigentlich in den letzten Monaten bei mir los war und warum ich bis jetzt mein Versprechen nie eingehalten habe. Das mag für einige uninteressant sein, aber ich möchte es trotzdem mal darlegen, da ich das in ein ein paar Jahren auch sicherlich selbst gerne lese :D
Zuerst hatte ich geplant Kurzgeschichten zu veröffentlichen, da mir sowas einfach besser steht. Ich bin auch immer noch der Meinung, dass lange Geschichten über mehrere Kapitel einfach nicht mein Ding sind, aber ich werde es trotzdem ausprobieren. Auf jeden Fall wurde die Geschichte mit den kurzen Stories wieder verworfen, weil man im FF-Bereich nur mit langen Geschichten angenommen wird und ich wollte nicht im Fanworks-Bereich verschimmeln, sondern hier bei den ganz Großen mitschreiben :D
Schon während dem FFT 16 hatte ich die Idee von einem Geflohenen aus Impel Down der die Frucht des toten Ivankov bekommt, sich daraufhin in eine Frau verwandelt und so aus ID flüchtete. Im Endeffekt sollte er dann im Meer fast ertrinken und dadurch sein Gedächtnis verlieren. Dadurch würde er als Frau an den Strand einer Insel gespült werden und vergessen, dass er ursprünglich ein männlicher Gefangener war und dort ein Café von einem alten Mann übernehmen um letztendlich einigen Leuten über alltägliche Probleme hinweg zu helfen. Das hat sich dann aber auch irgendwann wieder blöd angehört (und hört sich nun noch blöder an) und wurde wieder verworfen.
Nach einigen weiteren Ideen, die aber nicht so weit ausgereift waren um über die zu berichten, kam mir dann die Idee zu dieser FF und zum Glück habe ich diese weiter verfolgt.
Als letztes möchte ich nun noch einen Dank an folgende User aussprechen:
blink, Hugo und Strohhütchen aka Die glücklichen Verlierer aus Runde 2 - Wir vier haben seit Februar 2016 einen echt guten Draht zueinander und wenn mich jemand dazu motiviert hat weiter zu schreiben und nie aufzugeben, dann wart ist das. Ohne euch wäre dieser Thread nie zustande gekommen.
cinnamon - Bei dir hat man am meisten bemerkt, dass dir der FF-Bereich am Herzen liegt. Alleine durch deinen Selbsthilfe-Thread hast du mir schon ziemlich geholfen und auch deine Idee zur Erfindung für Kurzgeschichten wird mir in der Zukunft noch ziemlich helfen.
qoii - Ohne dich wäre der FF-Bereich sowieso sinnlos, da er keine Kommentatoren hätte. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück dabei deine Prämisse durchzusetzen und in jedem FF-Thread zu posten und hoffe, dass nicht gerade meine FF so unlesbar ist um dich davon abzubringen
Alle anderen Autoren im FF-Bereich - Auch wenn wir nie miteinander geschrieben haben, will ich euch trotzdem danken. Alleine dadurch, dass es eure FFs gibt, habe ich schon Motivation bekommen um selbst eine zu schreiben. Und irgendwann werde ich auch bei euren kommentieren. Versprochen
Aber genug Labereien über irgendwelche Versprechen die über ein halbes Jahr gehalten haben (wenigstens haben sie gehalten). Worum dreht sich nun diese Geschichte?
Auch diese Story kommt nicht komplett aus dem Nichts. Beim FFT 16 gab es die Aufgabe der Red Wedding bei der man die Hochzeit von Sanji und Pudding (ich hoffe, Leute aus 2078 wissen, wovon ich schreibe) beschreiben sollte, die aber irgendwie crashen musste. Dabei habe ich die eigenen Charaktere Paul und John entworfen.
Ersterer wird der Protagonist dieser Geschichte sein, da ich ihn selbst sehr sympathisch finde und auch die damaligen Leser ihn sehr gerne mochten.
Die Geschichte an sich hat keine feste Kapitelanzahl festgelegt. Ich habe die nächsten Arcs grob geplant und ich weiß auch wie man sie beenden kann. Trotzdem ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht klar wie sich das Ganze abspielen wird.
Das Genre liegt eher bei Adventure und Humor. Die verschiedenen Arcs werden aber dann voraussichtlich auch verschiedenen Genres angehören, weshalb auch sowas wie z.B. Horror oder Gore nicht ganz unmöglich wäre. Bei solch extremen Sachen wie letzterem werde ich aber definitiv vorwarnen.
Nachdem das alles geklärt ist, würde ich mal sagen, enjoy~
"Langsam habe ich keine Lust mehr." raunte der alte Mann genervt und setzte sich seinen übergroßen Hut auf den Kopf.
"Letzten Monat war es Marshmallow mit irgend einem dahergelaufenen Prinzen aus dem West Blue", er schlüpfte in den pinken Talar, der ihm von seinem Messdiener hingehalten wurde,
"und drei Monate davor Cream mit...", nachdenklich fuhr er sich durch seinen grauen Bart um dann fortzufahren "Ich weiß gar nicht mehr mit wem. Aber es ist immer dasselbe. Mama schleift irgendwelche wichtigen Männer an um ihren Einfluss durch eine Hochzeit zu vergrößern. Das passt widerum irgendwelchen unwichtigen Ehefrauen nicht und so gibt es eine Schlägerei, eine Schießerei, eine..."
Der Priester verlor sich immer mehr in seinen Ausführungen über diverse gewalttätige Feierlichkeiten. "...aber das Schlimmste ist, dass ich dabei immer in Mitleidenschaft gezogen werde. Das..."
"Wer sind denn eigentlich heute die Glücklichen, Pater Paul?" unterbrach ihn sein schmächtiger Gehilfe John, in der Hoffnung sein Gejammer nicht wieder stundenlang ertragen zu müssen.
In seinem Redefluss abgerissen, begann der Priester umständlich in seinem Talar zu kramen um schließlich einen Steckbrief heraus zu ziehen.
"Heute ist mal wieder ein schlimmer Bube dran. Er ist ein Pirat der...Schlotschuhbande? Und der dritte Sohn einer Familie von Assassinen. Wienschmock hießen die, glaube ich."
"Heute darf Lady Pudding ran, Mamas Jüngste." fügte er noch beiläufig hinzu.
Hatte ihn die Erklärung des Bräutigams wenig interessiert, horchte John umso mehr auf, als Puddings Name fiel.
Die Piratentochter wusste zwar nicht um ihren gerade einmal 18 Jahre alten Verehrer, der einen der niedrigsten Ränge in der Bande belegte, doch aus der Ferne hatte er die Schönheit mit den violetten Haaren und stahlblauen Augen schon immer bewundert.
Mit einem verachtenden Blick bedachte der junge Geistliche den Piraten auf dem Steckbrief. Sollte solch ein alberner Mann wirklich seine Geliebte bekommen?
Mit düsterer Miene reichte John das Blatt zurück an Paul.
"Ich glaube, es ist Zeit für die Zeremonie, Pater"
In der Kirche unterdessen war es reichlich voll geworden.
Die Bänke auf beiden Seiten der Kapelle waren mit Rang und Namen gefüllt.
Neben den Kommandanten der Big Mom Crew, saßen vorne auch noch die 34 Töchter der Piraten-Mama höchstpersönlich.
Gleich daneben sah man die Verwandten des Bräutigams.
War die erste Partei in grellem Pink gekleidet, stach die andere durch ihr kühles Schwarz noch mehr heraus.
In den hinteren Reihen konnte man dagegen die Alliierten der Yonkou ausmachen.
Wer genau hinsah, bemerkte dort auch einen hibbeligen Mann mit Strohhut, der von seinem korpulenteren Freund mit Wuschelkopf neben sich immer wieder angestoßen wurde. Beide trugen sie schwarze Anzüge und eine Maske.
Gekrönt wurde das "Arsenal" an Gästen schließlich durch einen Riesen, der den Eingang bewachte und fast an die Decke der Kirche stieß.
Charlotte LinLin selbst jedoch war nirgends zu sehen. Sie verließ ihren Thronsaal fast nie und auch die Hochzeit einer ihrer Töchter war kein Grund für sie dieses Verhalten zu ändern.
Als der Priester und sein Messdiener die Kirche betraten, ruhten die Augen des Letzteren jedoch auf einem bestimmten Punkt.
Vor dem Altar standen die Hauptpersonen des heutigen Tages: Der Pirat Vinsmoke Sanji, der sich missmutig dreinblickend gerade eine Zigarette anzünden wollte und seine baldige Ehefrau, die 20-jährige Charlotte Pudding, welche ihm selbige eifrig aus dem Mundwinkel riss und auf dem Boden zertrat.
Während John noch darüber nachdachte wie er diesen kringel-bebrauten Scheißkerl gerne auf dieselbe Art auf dem Boden zertreten würde wollen, hörte er neben sich Paul bereits mit der Zeremonie beginnen.
Dazu musste man erwähnen, dass Hochzeiten bei den Charlotte´s aus Angst vor Ausschreitungen nie sehr lange dauerten. Eigentlich fragte der Priester nur jede Partei, ob sie mit dem heiligen Bund einverstanden waren. Warum man dafür extra einen Geistlichen brauchte, war John nie so ganz klar. Eines wusste er aber durchaus: Wenn er nicht bald handelte, würde seine Geliebte von ihm weg genommen werden.
Als er sich unauffällig bückte um sein Hosenbein hoch zu schieben und nach seinem Dolch zu greifen, brannten in seinem Kopf wohl mehrere Sicherungen durch.
Die Kirche nahm er nur noch durch einen Schleier wahr.
Paul neben sich hörte er wie durch Watte, als er gerade etwas von dem Tod und Liebe erzählte.
John musste ihm aber unwillkürlich zustimmen.
Würde er Pudding nicht lieben können, würde er lieber sterben wollen.
Und wenn er die junge Dame nicht haben konnte, sollte sie nie niemand bekommen.
Dass gerade sein Schwarm ihn mit einem beunruhigten Blick ins Auge fasste und am Arm des Mannes neben sich rüttelte, nahm er allerdings dann gar nicht mehr wahr.
Sein Körper bewegte, vielmehr schwankte, von ganz alleine Richtung Rivale.
Den Dolch fest in seiner linken Hand haltend. Zum Ausholen kam er jedoch leider nicht mehr.
Er wusste nicht genau was ihn in diesem Moment stoppte.
Vielleicht war es der Riese der plötzlich mit lautem Getöse durch die vordere Wand der Kirche krachte.
Vielleicht auch der Waschbär und die rothaarige Frau, die daraufhin die Kapelle stürmten.
Zwischen all den Wolken, Holzsplittern und Menschen die in der Kirche herum flogen, war das schwer auszumachen.
Vermutlich war es aber der schwarzbeschuhte Fuß, der ihn mitten ins Gesicht traf und zu Boden sinken ließ.
Ganz sicher hatte der riesige Knochenmann der sich plötzlich seine Geliebte schnappte, aber nichts damit zu tun.
John nahm nur am Rande wahr, wie er dem Kringel-Bastard irgendwelche Entschuldigungen vorheulte und von Tausend Sonnen und einem Frank erzählte, der westlich der Insel ankerte.
Zu diesem Zeitpunkt sank John jedoch schon ins Land der Träume.
Was danach auf der Insel geschah, bekam er weder mit, noch interessierte es ihn. Denn in seinem Traum stand er mit Pudding gerade vor dem Traualtar.
Wir beginnen unsere Geschichte in der Neuen Welt. Auf einer Insel von der gesagt wird, dass man ihren süßen Duft über die gesamte Grandline, bis ins Paradies riechen kann.
Die Rede ist von Whole Cake Island. Doch nimmt diese Geschichte hier zwar ihren Anfang, eine langer Kampf jedoch befindet sich gerade in seinen letzten Zügen:
"Gum Gum King Kong Gun!" hörte man die Stimme eines jungen Mannes über die Insel rufen, gefolgt von einem lauten Aufprall. Diese Art von Aufprall, die nur fünf Meter große, übergewichtige Damen fabrizieren, wenn sie mitsamt ihrem Status und ihrer Macht auf den harten Boden der Realität aufschlagen.
Charlotte Lin Lin war endgültig entthront worden. Am Morgen desselben Tages wurde der Mann, der dies vollbracht hat, noch von ihren Untergebenen verhöhnt. Doch im Laufe dieser nicht einmal 24 Stunden ist fast die gesamte Insel in Schutt und Asche gelegt worden, während heftige Kämpfe auf ihr tobten. Und seinen Anfang nahm das ganze Desaster in der inseleigenen Kirche. Dort sollten am Morgen zwei Familien zu einer werden, durch die Hochzeit von Vinsmoke Sanji mit der Braut Charlotte Pudding. Die übriggebliebenen Reste der Kathedrale könnte man auch gleichsetzen mit dem, was von diesem Versuch einer politschen Hochzeit noch übrig ist.
Doch unsere Geschichte dreht sich weder um besagte Vermählung, noch um den Ruhm den der neunzehn Jahre alte Supernovae mit dem Strohhut aus seinen Taten bezog. Sie dreht sich viel mehr um einen einzelnen Mann der an diesem lauen Sommerabend auf einem Felsbrocken saß und mit ausdruckslosem Gesicht in den Himmel starrte.
"Verrückt. Einfach verrückt..." war alles was Paul herausbringen konnte, während er beobachtete wie der Nachthimmel allmählich beleuchtet wurde durch die Seelen, die Big Moms einst belebte Gegenstände verliessen und zurück zu ihren Besitzern flogen. Wäre man im Meer, hätte man sie für eine Schule Leuchtquallen halten können, die sich auf den Weg in niedrigere Gewässer aufmachten.
Doch dieses schöne Schauspiel war für Paul nebensächlich. In seinem Kopf geisterte nur ein einziger Gedanke herum: "Mein Leben ist vorbei!".
Der Priester wusste genau, dass die Yonkou ihm Schutz gebot. Ein schönes Leben hinter der Fassade von Mord, Drogen- und Waffenhandel. Aber was interessierten ihn schon diese schmutzigen Geschäfte? Die Zeiten in denen er sich tatsächlich um das Leid anderer Menschen scherte, lagen schon lange hinter ihm. Nun achtete er nur darauf, seine Arbeit zu machen, alle paar Wochen ein Paar zu vermählen und ansonsten genoß er sein feines Leben auf der Insel aus Süßigkeiten.
Sicher war es auch ab und an mal gefährlich. Aber gegen ein paar wütende Ehefrauen konnte er sich dann doch noch wehren, trotz seines Alters. Nun jedoch hatte er keine Schutzwand aus Kuchen und Bonbons mehr vor sich stehen. Wenn man einen Faible für schlechte Metaphern hatte, konnte man auch behaupten, dass der Drops nun endgültig gelutscht sei. Paul musste die Insel in naher Zukunft verlassen, wollte er nicht den Rest seines noch kurzen Lebens in Impel Down verbringen. Und das hatte er ganz sicher nicht vor, während andere Männer in seinem Alter eine eigene Insel unter sich und schöne Frauen neben sich hatten.Oder manchmal sogar umgekehrt.
Doch eines hatten diese Männer auch noch, das ihm so vollkommen abging. Sie waren Macher! Wenn er auch nur einen Moment ehrlich zu sich war, dann konnte Paul sich nicht wirklich daran erinnern mal etwas konkret angegangen zu haben. Er war schon immer mehr der "Dafür ist auch noch morgen Zeit"-Typ. Aber war nicht gerade jetzt der beste Zeitpunkt diese Attitüde zu ändern? Endlich etwas aus sich zu machen! Die Frauen und die Inseln würden jedenfalls nicht ewig auf ihn warten, genauso wenig wie der Tod. Soviel war klar!
Also befreite sich Paul endlich aus seinem Gedankenwirrwarr, warf noch einen letzten Blick auf den Nachthimmel, der inzwischen wieder dunkler wurde und stand mit viel Elan von seinem Felsbrocken auf. Allerdings hielt besagter Elan nur ein, zwei Schritte, da der alte Mann spontan auf einer leeren Schnapsflasche ausrutschte und mit dem Kopf unglücklich auf seiner früheren Sitzgelegenheit aufkam. Doch etwas Gutes hatte das Ganze immerhin, denn während Paul langsam das Bewusstsein verlor, fiel ihm wieder ein warum er eigentlich genau nie irgendetwas fertig brachte: "Dieser verdammte Alkohol."
Etwa 2 Stunden vorher
Ein junger Mann rannte gerade mit einer Schnelligkeit durch den Verwunschenen Wald, wie es nur jemand kann, der eine wichtige Mission hat oder seine Mission wenigstens für das Wichtigste auf der Welt hält. Der Schuhabdruck in seinem Gesicht und das Gefluche, das aus seinem Mund kam, waren nicht zu übersehen.
"Verfluchter alter Sack!", er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und äffte die Stimme seines Ausbilders nach.
"Geh nicht, das ist einer von den Leuten von Monkeys Enkel. Weißt du was die schon alles geschafft haben? Du rennst in dein Verderben, Junge!"
"Mein Verderben, am Arsch!"schrie er nun wieder in seiner normalen Stimme.
"Dieser Mistkerl hat meine einzige Liebe gestohlen! Dieser Blick von ihr vor dem Altar...", er geriet ins Schwärmen und zügelte seine Geschwindigkeit, nur um sich wieder zu fangen und im nächsten Moment noch schneller zu rennen.
"Ich weiß genau, dass sie in diesem Moment meine Liebe erkannt hat. Da hat sie erkannt, was für ein Spaten dieser gelackte....gelackte...Lackaffe ist!!". Beim Laufen warf der junge Messdiener immer wieder einen Blick auf seinen geliebten Dolch. Mit diesem würde er den Drecksack endgültig ausschalten und dann, dann könnte er glücklich...
"Halte ein!"
John bremste urplötzlich ab, als eine Silhouette in einiger Entfernung vor ihm auftauchte. Ehe er richtig zum Stehen kam, sah er auch wer ihm da gegenüber stand.
"Ihr seid es? Was....was wollt Ihr? Ich habe keine Zeit für Eure Kinkerlitzchen!", sprach er zu der schmalen Gestalt, deren Gesicht man durch die Kapuze nicht richtig erkennen konnte.
"Ich habe nur eine kurze Frage an dich. Hast du vor, Whole Cake Island zu verlassen?", fragte der Gegenüber den völlig verdutzten Messdiener.
"Verlassen? Niemals! Höchstens in ein paar Wochen, wenn ich mit Pudding in die Flitter...", weiter kam er nicht, da er plötzlich in den Lauf einer Waffe guckte, deren anderes Ende in der Hand der vermummten Gestalt lag.
"So viel Zeit habe ich nicht." war alles was diese zu sagen hatte, bevor sie den Abzug betätigte.
Am Morgen
Kopfschmerzen.
Kopfschmerzen waren alles, was Paul für einen langen Moment wahr nahm. Natürlich war dies nichts ungewöhnliches für ihn, da er oft mit einem Kater aufwachte. Besonders dann, wenn er sich auch nicht mehr an den vergangenen Abend erinnern konnte. So wie es nun der Fall war. Allerdings war es schon verdächtig, dass alles um ihn herum in Trümmern lag. Eine solche Party hatte er erst zwei oder drei mal in seiner Existenz erleben dürfen.
Ein anderer Faktor war in diesem Moment aber auch neu für ihn: Der Lauf der Waffe der ihm auf die Stirn gedrückt wurde und die vermummte Gestalt, die sich über ihn beugte und eine bestimmte Frage an ihn wendete.
"Hast du vor, Whole Cake Island zu verlassen?"
- Ruffy & Co. kommen bei Oda irgenwann um 15 Uhr auf WCI an. In meiner Story ist dies jedoch schon morgens. Ebenfalls dauert Ruffys Kampf gegen Cracker keine 11 Stunden und länger.
- In meiner FF aus dem FFT 16 ist es auch morgens, bzw. vormittags als die Sache mit John passiert.
"Hast du vor, Whole Cake Island zu verlassen?"
"Du musst mir die Frage ja nicht direkt nochmal stellen. Ich hab sie schon verstanden." war Pauls Antwort auf diese nervige Person die sich da über ihn beugte und ihm direkt in sein Gesicht atmete. Zuerst weckte sie ihn unflätig aus seinem Kater, indem sie ihm einen Revolver an die Stirn hielt und dann wurde sie auch noch ungehalten, wenn man nicht direkt auf ihre dämliche Frage antwortete. Paul konnte viele Arten von Leuten nicht leiden, aber die schlimmsten waren für ihn die, die einen alkoholisierten Menschen nicht ausschliefen ließen. Solche Leuten hatten wirklich für niemanden Mitleid, so viel hatte der Pater aus seinem langen Leben gelernt.
"Wach auf, das Frühstück ist fertig!"
"Komm schon, Schlafmütze, du hast gleich dein Bewerbungsgespräch!"
"Steh auf, unsere Hochzeit ist in fünf Minuten!"
Diese Leute hatten viele Sprüche um einen auf die Beine zu bringen. Aber einer der Nervigsten war immer noch "Ich will doch nur wissen ob du vor hast, die verdammte Insel zu verlassen?!"
Bei solchen Fragen platzte Paul immer der Kragen. Auch wenn er sonst ein relativ verträglicher Zeitgenosse war, konnte er sich bei sowas einfach nicht zurück halten.
"Ja, verflucht nochmal! Ich will diese scheiß Insel sofort verlassen!! Am liebsten wäre es mir, wenn ein riesiger Bär ankommen würde und mich sofort von hier weg schleudern würde!! Verdammte Scheiße noch eins!!!"
"Na also, geht doch.", mit diesen Worten zog der Vermummte seine Waffe zurück und ließ sie wieder irgendwo tief in seinem Mantel verschwinden, nur um mit seiner Rede fortzufahren "Ich renne bestimmt schon 24 Stunden über diese Insel um irgendjemanden zu finden der einfach nur genauso schnell abhauen will wie ich und habe einfach keinen gefunden.".
"Dann hör doch endlich auf...Was?", Paul war verdutzt. Hatte er da gerade richtig gehört? Die Gestalt ließ ihn einfach so in Ruhe, nur weil er sofort verschwinden wollte? Anfangs dachte er noch, er hätte eines der Kinder von Big Mom vor sich stehen. Das hätte allerdings bedeutet, dass diese ihn getötet hätte, sobald er seine Herrin im Stich gelassen hätte. Aber dieser Kasper freute sich darüber, dass er abhauen will? Paul fragte sich allmählich wirklich, was hier eigentlich vor sich ging. Doch ehe er seine Gedankengänge richtig sortieren konnte, begann der Vermummte schon wieder seine weiteren Pläne zu erläutern.
"Dann brauchen wir jetzt ein Schiff. Ein Schiff und Vorräte! Viele Vorräte! Und...", überschlug sich der Vermummte fast selbst beim Reden, während er vor dem Pater auf und ab ging und weitere Dinge an seinen Fingern abzählte. Nach einiger Zeit konnte Paul nicht mehr an sich halten und unterbrach ihn in seinem Redefluss um zu fragen: "Sag mal, wer bist du überhaupt?"
Diese Frage ließ die Gestalt endlich innehalten und für einen Moment war gar nichts von ihr zu hören. Einen Moment, den Paul doch mehr genoss als er zugeben wollte. Doch er hielt nur sehr kurz, da der Vermummte nach diesem kurzen Schweigen seine Kapuze ablegte und man nun endlich erkannte wer sich darunter verbarg.
"Ich bin...", begann das Mädchen mit den schulterlangen braunen Haaren sich vorzustellen, wurde allerdings von lautem Gelächter unterbrochen, was diese mit einem beleidigten Gesichtsausdruck quittierte.
"Charlotte Eclair?! Gerade du!", für Außenstehende war vielleicht nicht ersichtlich warum der Pater sich gerade vor Lachen kaum halten konnte, während das Mädchen vor ihm, ihn nur schockiert ansah. Mitgliedern der Big Mom Piraten war der Grund jedoch sofort klar. Egal ob man einer der vier Kommandanten war oder nur ein kleines Rad in der Maschinerie, wie es Paul und John waren, man kannte den Namen "Charlotte Eclair". Sie war gerade fünfzehn Jahre alt und damit die jüngste Tochter der Yonkou, doch um sie rankten sich die meisten Mysterien.
Normalerweise wurde die Geburt eines Kindes der Charlotte-Familie immer groß gefeiert. Für diese Angelegenheit wurden nur die besten Süßigkeiten und der beste Tee aus den Gebieten der Yonkou herangekarrt und nachdem das Kind am ersten Tag der Feier herumgezeigt wurde, feierte man im Durchschnitt immer noch mindestens drei weitere Tage. Bei Eclair aber war dies alles nicht der Fall. Statt ihre Geburt zu zelebrieren, hielt ihre Mutter sie geheim und bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr bekam sie niemand zu Gesicht. Selbst danach war sie aber nicht wirklich präsent und ständig in der Nähe ihrer Mutter. Sah man sie aber doch einmal über die Insel laufen, dann war sie sehr still und mied vehement den Kontakt zu Anderen.
Bei der Geburt selbst durfte ebenso kein Mensch zugegen sein und es ging sogar das Gerücht um, dass Charlotte LinLin die involvierten Ärzte töten ließ, damit diese nicht weitererzählen konnten was sie sahen. Allerdings hielt Paul diesen Teil immer für reine Übertreibung, der nur aus Scherz hinzugefügt wurde, um sich über die Ausmasse ihrer Kapitänin zu amüsieren.
Es war jedoch Fakt, dass sich niemand sicher war, was mit Charlotte Eclair nicht stimmte. Nicht einmal ihre Geschwister wurden eingeweiht. Allerdings waren diese davon überzeugt, dass ihre Halbschwester nur so geheim gehalten wurde, weil ihre Mutter sich für ihre Schwäche schämte. Dafür sprach auch der Fakt, dass man ihren Vater nicht kannte, was sehr ungewöhnlich war. Es war zwar nie ersichtlich nach welchen Maßstäben die Kaiserin ihre Liebhaber, oder viel mehr Erzeugungspartner auswählte, aber nachdem sie ausreiste um sich einen zu suchen, kehrte sie jedes einzelne Mal mit dem jeweiligen Mann wieder zurück nach Whole Cake Island. Eine der wenigen Dinge, die sie nicht von ihrer Heimatinsel Amazon Lily übernommen hatte, deren Bräuche sie ansonsten so hoch hielt.
Nach diesen Erklärungen sollte nun auch dem letzten Außenstehenden klar sein, warum sich mitten auf einer zerstörten Insel ein alter Mann gerade köstlich amüsierte, nachdem ein junges Mädchen die für ihre physische Schwäche und Schüchternheit bekannt war, ihm erst mit dem Tod gedroht hatte und nun eine Flucht mit ihm planen wollte, die sie so euphorisch vortrug als plane sie einen Einkaufsbummel.
Nachdem Paul fertig mit Lachen war und sich noch eine letzte Träne aus dem Auge wischte, sah er das Mädchen ernst an, das sich inzwischen ebenso auf einen Stein gesetzt hatte und nachdenklich auf den Boden vor sich starrte, und fragte sie endlich die eine Frage, die ihn schon die ganze Zeit beschäftigte: "Warum?". Sie sah nun wieder zu ihm rüber.
"Warum willst du weg von hier? Wärst du nicht glücklicher wenn du bei deiner Mutter bleiben würdest? Mit ihr in Impel Down?", der alte Mann hatte gerade die letzte Frage ausgesprochen, da merkte er auch schon wie dumm sie eigentlich war. Wer wollte schon freiwillig nach Impel Down?
Er rechnete nun damit angeschrien zu werden, aber mit dem war er sah als er in das Gesicht von Eclair blickte, hatte er nicht gerechnet. Ihr liefen Tränen die Wange herunter.
"Ich...ich will weg von meiner Mutter...", schluchzte sie leise. Nun ballte sie ihre Fäuste und stand auf: "Ich will auch weg von meinen Geschwistern!", sie wurde immer lauter und reckte ihre Fäuste Richtung Himmel. "Ich will weg von dieser ganzen, verdammten Insel!!", jetzt schrie sie bereits.
"Süßer Duft? Dass ich nicht lache! Diese ganze Insel stinkt bis zum Himmel!! Wenn keiner mit mir kommt, dann muss ich eben alleine gehen!", mit diesen Worten stürmte sie davon in Richtung Hafen und ließ Paul sprachlos sitzen, der sich mit einem Schlag wieder komplett nüchtern fühlte.
Was sollte er nun machen? Im Grunde konnte sie ihm egal sein. Sie war nur ein dummes junges Ding, das keine Ahnung von der Welt da draußen hatte. Besonders nicht von der Neuen Welt, die so verlockend nach Abenteuer roch und doch so gefährlich war. Er selbst wusste das am besten, hatte er doch so viele gute Männer und Frauen sterben sehen, die sich mehr zumuteten als sie vertragen konnten. Damals hatte er sich gewünscht sie davor bewahren zu können. Damals, als ihm andere Menschen noch etwas bedeuteten. Inzwischen war er ein verbitterter alter Mann, weit über Sechzig mit einem Körper der sich wie Hundertzwanzig anfühlte, aber konnte das wirklich ein Ausrede sein, eine junge Dame einfach so ins offene Messer laufen zu lassen? Bald würde die Marine auf der Insel aufschlagen, angelockt durch den Fall eines Kaisers. Wäre Eclair dann immer noch in den früheren Hoheitsgebieten von Big Mom, würde man sie sicherlich schnappen und das wäre es dann gewesen mit ihren großen Ambitionen.
Mit einem lauten Seufzer erhob sich Paul von seinem Stein.
"Du verdammter alter Knacker. Irgendwann bringt dich dein Herz aus Gold noch mal um.", sprach er zu sich selbst, während er sich in Richtung Hafen in Bewegung setzte.
Paul wusste nicht wie lange er schon rannte.
Normalerweise war es ein rund zweistündiger Fußmarsch von der Kathedrale zum Hafen. Zumindest für einen physisch fitten, jungen Mann. Zu dieser Kategorie konnte man Paul freilich nicht mehr zählen und er selbst tat das am wenigsten.
Doch mit solchen Gedanken wollte er sich im Moment nicht beschäftigen. Nun war es endgültig an der Zeit sich nicht mehr selbst zu bemitleiden und stattdessen die Initiative zu ergreifen.
Von seinen eigenen Ermutigungen angestachelt, blickte Paul grimmig in die Ferne und beschleunigte seine Schritte noch um ein vielfaches mehr.
"Für Eclair!" dachte er. "Tue es für si...Ah!".
Offenbar stachelte er sich aber ein wenig zu sehr an, denn ein Knacken das aus seinem Rückenbereich kam, verriet einen bösen Hexenschuss, welcher den Geistlichen zu Boden sinken ließ.
Ähnlich wie eine Schildkröte, die bösartige Menschen auf den Rücken gedreht hatten um sich über sie zu amüsieren, lag der Pater nun bäuchlings im Dreck und konnte sich vor lauter Schmerzen nicht mehr aufrichten.
Nachdem er sich unter viel Mühe auf den Rücken gewälzt hatte, spuckte er die gar nicht süß schmeckende Erde aus und starrte in den Himmel über Whole Cake Island. Gelähmt durch den Schmerz war er gezwungen sich ruhig zu verhalten und so begann er, wie am Abend zuvor schon, über einige Dinge nachzudenken.
Unter anderem dachte er an die Worte des jungen Mädchens, die er vor Kurzem noch ausgelacht hatte. Er hatte sie ausgelacht, weil er sie für schwach hielt. Für zu schüchtern und nicht brutal genug um auf der grausamen Grandline überleben zu können. Aber war es nicht viel mehr beneidenswert als lachhaft, nicht seelenlos jeden niedermetzeln zu können?
Auch Paul nahm einst Leben, die vielleicht nicht hätten genommen werden sollen. In den seltenen, klaren Momenten dachte er manchmal an die vielen Opfer die von seiner Klinge durchbohrt wurden. Er schenkte sich in diesen Nächten dann oft einen Schnaps mehr ein und beruhigte sich damit, dass jeder von ihnen starb, weil es ihm von weiter oben so befohlen wurde.
Ein Lächeln huschte über sein verdrecktes Gesicht.
Gerade erinnerte er sich an etwas aus Charlotte Eclairs Rede, dass er vor vielen Jahren schon einmal gehört hatte.
"Diese Insel stinkt wirklich zum Himmel, hm?", grinste Paul.
Einige Jahre zuvor
Die Schwingtür der kleinen Bar namens Paul's Pilgerstätte schlug auf, als ein stämmiger, großer Mann in einer Lederjacke in ihren Eingang trat und seinen Blick Richtung Theke lenkte, hinter der ein magerer Mann mittleren Alters gerade mit einem dreckigen Tuch einige Gläser mehr oder weniger sauber wischte. Die braunen Haare des Barkeepers zogen sich immer mehr von seiner Stirn zurück und waren auch schon von einigen grauen Strähnen durchzogen.
"Diese Insel stinkt doch echt zum Himmel, was?". Der Gast ließ sich auf einem Barhocker direkt an der Theke nieder und starrte den Mann dahinter aus seinen stahlgrauen Augen an.
"Na, was ist los? Wütend auf mich, oder was?", foppte er den Barkeeper, als dieser nicht auf ihn reagierte.
"Was willst du trinken?", war die einzige Antwort desjenige auf die Provokationen des blonden Gastes, der durch seine laute Art wie ein Eindringling wirkte, der diese kleine Welt aus ihren Angeln hob.
"Ach, ich nehm' ein einfaches Bier. Weißt' ja, dass ich nichts für diesen Schickimicki-Krempel übrig hab."
Auf diese Antwort hin nahm Paul ein Glas aus dem Schrank hinter ihm, hielt es unter den Zapfhahn und stellte das Bier vor dem Fremden hin, was dieser nur mit seinem typischen dreckigen Lächeln beantwortete.
Danach widmete sich der Braunhaarige hinter der Theke wieder seiner eigentlichen Bestimmung und schrubbte weiter Gläser.
Einige Zeit verstrich, in der keiner der beiden Gestalten ein Wort wechselte und auch sonst nicht viel geschah, da kurz nach Eintreffen des Blonden fast alle weiteren Gäste die Bar verlassen hatten und neben den beiden nur noch einige wenige Piraten in den Ecken der Kneipe saßen, die zu versoffen waren um zu raffen was da gerade vor sich ging.
Der Mann an der Theke stürzte gerade sein drittes Bier hinunter, als er das leere Glas auf die Theke knallen liess und den Barkeeper wieder in seine Augen fasste.
"Da sieht man sich so lange nicht und du hast nicht einmal ein nettes Wort übrig. Das ist schon etwas traurig, meinst du nicht?", schnurrte dieser mit seinem süffisanten Grinsen auf den Lippen.
"Meinst du, Thyra hätte ein nettes Wort für dich übrig?", spuckte Paul aus, direkt vor sich in die Spüle, aus der er gerade das letzte Glas geholt hatte.
"Thy, Thy, Thy. Hast du auch noch was anderes als diese verdammte Frau im Kopf?", spottete der blonde Gast gegenüber dem Barkeeper, welcher gerade unter die Theke greifen wollte, als sich die Tür zu Pauls Pilgerstätte erneut öffnete und eine rosahaarige Schönheit den Saloon betrat, welche sich zuerst genau umsah, die sexistischen Kommentare aus den Ecken der Kneipe ignorierte und dann eine bestimmte Frage in den Raum stellte.
"Ich suche einen Giovanni Don Carlo! Weiß jemand, wo er sich aufhält?"
In der Gegenwart
In der Ferne hörte man plötzlich drei Kanonenschüsse. Diese ließen Paul sofort aus seinen Gedanken aufschrecken, da er genau wusste was sie zu bedeuten hatten.
"Die Marine hat einen Yonkou in Gewahrsam genommen!", schreckte dieser auf. Seinen Hexenschuss hatte er in diesem Moment komplett vergessen, welcher ihn im nächsten Moment schon wieder zu Boden sinken ließ. Vor lauter Schmerzen in seinem Rücken musste er seine Augen für einen Moment schließen. In diesen wenigen Minuten der Entspannung merkte der Pater gar nicht, dass sich ihm schon wieder ein außergewöhnlicher Störenfried näherte.
Diesmal war derjenige jedoch noch aufdringlicher als die junge Dame vor einigen Stunden. Diese hatte ihm nur einen Revolver an die Stirn gehalten, nun jedoch merkte Paul etwas Nasses an seinen Wangen und irgendwie hechelte der Störenfried auch ganz ekelhaft. Der Pater traute sich fast gar nicht seine Augen aufzuschlagen. Als er es vor lauter Neugier jedoch trotzdem tat, konnte er fast nicht glauben was er vor sich sah.
Zur selben Zeit, ein paar Kilometer weiter
"Bleiben Sie sofort stehen! Mein Name ist Shin Boyd, Konteradmiral! Sie verletzen da gerade die Gesetze, die von der Marine ins Leben gerufen wurden um Fuck!", mit diesen Worten sank der Konteradmiral hinter einem Fass zu Boden, da ihn eine Kugel fast an der Schulter getroffen hatte. Durch sein Haki der Vorahnung konnte er sich etwa eine halbe Sekunde vor dem Treffer noch retten.
Besagte Kugel stammte aus dem Lauf der Pistole des Mädchens, das offenbar ein Mitglied der Big Mom Piraten war und nun schon seit einer guten halben Stunde versuchte, Not-Schiff #24 zu kidnappen, welches eines der letzen Schiffe war, das noch am Hafen lag und nicht komplett zerstört war.
"Versucht mich doch zu killen, ihr Drecksäcke! Ist nicht so als würde mich das kümmern!", schrie die Fünfzehnjährige in Tränen aufgelöst, während sie mit ihrem Revolver in der Hand um sich schoss und alles zu treffen versuchte, dass sich um sie versteckt hatte.
Nachdem Konteradmiral Boyd nach einigen Minuten keine Schüsse mehr hörte und davon ausging, dass die junge Piratin ihre Pistole nachladen musste, erhob er sich allmählich aus seinem Versteck, da sie auch schon lange nicht mehr in seinem Sichtbereich war. Nicht jedoch, bevor er alle seine Untergebenen per Teleschnecke angewiesen hatte, sich auf keinen Fall einzumischen und den Großteil seines Körper mit Rüstungs-Haki verstärkt hatte. Sein Haki war nicht sehr stark, aber für einen der schwächeren Untergebenen von Big Mom sollte es allemal ausreichen.
Während er sich immer weiter nach vorne bewegte und stets darauf bedacht war den Feind im Auge zu behalten den er im Moment nicht entdecken konnte, musste er an das Versprechen denken das er gegeben hatte.
Er würde hier nicht sterben, soviel war klar.
Etwa 4 Tage vorher
"Musst du wieder böse Leute jagen, Papa?", fragte Leif, während er sich an das Bein seines Vaters klammerte und es diesem damit erschwerte sich seinen Mantel aus dem Schrank anzuziehen.
Der Sechsjährige war gerade erst geboren, wusste aber schon, dass er einmal ein Admiral der Marine werden wollte.
Zumindest waren das die Worte mit denen Shin seinen Sprössling auf der Arbeit immer vorstellte. Natürlich wusste er, dass sein Sohn nicht "gerade erst geboren wurde" und jener hasste es auch wenn sein Vater ihn als Kind bezeichnete, aber für ihn war er immer ein Baby, das beschützt werden musste, da sein Leben kostbar war.
Genau wie dessen Schwester, Vivi Boyd, welche am Tag seiner Abreise auf den Armen der Frau Shins ruhte und ihren Vater höchstens spartanisch umarmte, weil sie von ihrer Mutter gerade nahe an diesen gehalten wurde. Außer einem Glucksen hatte sie auch keine Aufmunterung für ihren Vater übrig, aber das reichte diesem schon. Er war schon froh, wenn er überhaupt eine Art des Kontakts zu seinen Kinder hatte, da dies in der Marine nicht selbstverständlich war.
Seine Frau, selbst Korvettenkapitänin, war froh ihren Mann überhaupt alle paar Monate mal zu sehen und nicht erst wieder von ihm zu hören, wenn in irgendeinem Land ein Krieg ausbrach.
Nachdem sie die Kinder im Wohnzimmer vor der Videoschnecke platziert hatte, ging sie wieder in den Flur wo ihr Mann noch auf sie wartete und blickte diesen streng an.
"Nicht, dass du mir irgendwelchen anderen Frauen zu nahe kommst, während deiner Mission!",spielte sie die Beleidigte vor ihm, während sie die Arme in die Hüfte stemmte.
Shin beantwortete dies nur mit einem Lächeln, während er seine Frau in die Arme nahm und sie auf die Stirn küsste.
"Keine Sorge. Du bist meine einzige Liebe, Amalia. Das weißt du doch.", lachte er.
Nun fasste sie ihn mit feuchten Augen in ihren Blick.
"Bitte. Stirb mir nicht."
"Meine Einheit soll nur herausfinden wohin sich Strohhut Ruffys Bande nach den Ereignissen von Dress Rosa aufgemacht hat. Sobald wir etwas von Belang herausgefunden haben, sollen wir Großadmiral Sakazuki Bescheid geben und auf keinen Fall eingreifen. Da kann fast gar nichts passieren.", war Shins Antwort auf die Bedenken seiner Frau. Mit seinem typisch optimistischen Grinsen im Gesicht verabschiedete er sich von ihr und ging aus der Tür des gemeinsamen Hauses.
Amalia Boyd starrte noch eine ganze Weile auf die geschlossene Haustür, bevor sie sich mit einem "Ich habe eine schlechtes Gefühl bei der Sache" umdrehte und zu zu ihren Kindern ins Wohnzimmer gesellte.
Wieder in der Gegenwart
"Ich fordere sie nun ein letztes Mal auf sich zu ergeben und sich der Marine auszuliefern. Bitte machen Sie dies nicht komplizierter als es sein muss."
Shin starrte weiter vor sich, während er versuchte auszumachen wohin das Mädchen verschwunden war. Ursprünglich war es nicht geplant sich mit den Überresten einer Bande eines Yonkou anzulegen, aber Arbeit war nun einmal Arbeit und diese musste erledigt werden, so brachte man es dem Konteradmiral schon in seiner Ausbildung bei. Wenn ein Anführer befahl, dass man etwas tun sollte, dann tat man dies auch. Und zwar ohne es zu hinterfragen. So war es auch in diesem Fall. Während sein vorgesetzter Vizeadmiral dabei war Big Mom in Gewahrsam zu nehmen, bestand die Aufgabe seiner Division darin sämtliche Kinder der Kaiserin einzusammeln die noch nicht geflohen waren.
"Hast du vor, dieses Leben zu verlassen?"
Wie aus dem Nichts erschien Charlotte Eclair vor dem Konteradmiral und unterbrach ihn in seinen Gedanken. Sie nutzte seinen Moment der Verwirrung aus um ihm ihren nachgeladenen Revolver an die Stirn zu setzen.
Als Shin realisierte was da vor ihm stand war es schon fast zu spät. Normalerweise hatte er vor keinem Gegner Angst, aber was er sah als er in das Gesicht seiner Gegenüber blickte, liess ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das vor ihm war nicht mehr das verheulte Gesicht einer Fünfzehnjährigen, die mit der Situation überfordert war. Diese gelbe Augenfarbe die sich kringelförmig in der Iris fortsetzte war mit Sicherheit nicht mehr menschlich. Genauso wenig wie das breite Grinsen, welches sich über das Anlitz der Piratin zog.
Als ihm dieses Monster direkt in die Augen sah, wusste Shin intuitiv dass seine Tage gezählt waren. Und das nicht nur, weil urplötzlich sein Haki aufgab.
Gerade wollte er noch seine Kameraden warnen, welche aus ihrem Versteck stürmten und ihn entgegen jedes Befehls zu beschützen versuchten. Doch da war es schon zu spät, da sich eine Kugel genau dort in seinen Schädel bohrte wo seine beiden Augen auf den Nasenrücken trafen.
Das letzte was Shin in seinem Leben sah war das Gesicht dieses Mädchens mit dem schelmischen Grinsen auf den Lippen und das letzte was er hörte war
"Da wird Amalia aber ganz schön traurig sein, was?"
Bei der rosahaarigen Frau am Ende des ersten Flashbacks handelt es sich um Rebecca aus Hugos und meiner Kurzgeschichte aus dem FFT namens "Ein Stich ins Vogelnest". Sie wird also keinen weiteren Auftritt mehr haben.
"Schneller! Schneller!"
Paul feuerte sein Reittier immer weiter an. Allerdings nur verbal, da er gemerkt hatte was passierte wenn er es peitschte wie es bei einem Pferd üblich war. Seine linke Hand zierte immer noch eine fiese Bisswunde von diesem Versuch.
Allerdings musste er auch zugeben, dass es nicht ganz fair von ihm war den armen Hund so zu behandeln. Zuerst war der Pater etwas ungehalten, dass das Tier ihn aus seinem Tagtraum geweckt hatte. Aber eigentlich war er doch froh darum, da ihn dieser Traum nur wieder an seine Vergangenheit erinnert hatte.
Bei diesem Gedanken warf er heute schon zum fünften Mal einen verstohlenen Blick auf die Brusttasche seines Talars, schüttelte diesen Gedanken aber sofort wieder ab. Nein, er würde keinen Alkohol mehr brauchen um diese Art von Situation zu überstehen. Er würde auch an seine Vergangenheit denken können ohne sich sofort zu betrinken.
Wobei ein kleiner Schluck ja nicht schaden konnte...
"Grrr!"
"Ja verdammt, ist ja gut!"
Paul war gerade imstande in die Tasche seines Obergewandes zu greifen, wo sich sein Flachmann befand, als ihn die scharfen Zähne dieser Bestie fast wieder erwischt hätten.
Hätte ihm irgendwann mal jemand erzählt, dass sein Suchtberater ein kurzbeiniger Hund mit weißem Fell werden würde, hätte er denjenigen wohl des augiebigen Drogenkonsums bezichtigt und damit hätte er keinen Alkohol gemeint.
Doch trotz all der Belehrungen die der weißhaarige Corgi für den Pater übrig hatte, konnte dieser ihn doch trotzdem gut leiden.
Immerhin war er es, der ihm eine weitere Möglichkeit gab seine Fehler wieder gut zu machen. Denn der alte Mann wollte immer noch um jeden Preis Eclair erreichen. Er wusste nicht einmal wirklich warum sie aufs Meer hinaus segeln wollte, aber die Tatsache alleine reichte ihm schon, so seltsam es auch klang. Denn Paul war immer noch der Meinung, dass man dem Ruf eines jungen Herzens folgen sollte. Denn junge Herzen hatten oft die Angewohnheit genau das erreichen zu wollen was für sie am wichtigsten war. Und diejenigen die sie dabei behinderten waren oft die alten Herzen, die zu viel vom Leben gesehen hatten und deshalb dachten alles zu wissen. Die dachten, jede Situation einschätzen zu können und das Recht zu haben den Jungen ihre Träume madig zu machen.
Paul hatte eines dieser alten Herzen, aber er war nicht so verblendet. Er wusste, dass er Eclair vertrauen konnte. Oder tat er es nur, weil es sowieso egal war?
In seine frühere Position konnte er nicht zurückkehren, das war ihm inzwischen eindeutig klar geworden. Für ihn hieß es nur noch bald sterben oder später sterben.
Doch diesen Gedanken schob er erneut zur Seite und wollte um Haaresbreite schon wieder in seine Brusttasche greifen, unterließ es aber im letzten Moment, aus Angst vor spitzen Zähnen die sich in seine Finger bohrten.
"Verdammter Drei, sein Trick wirkt!", murmelte der Pater in sich hinein und krallte sich fester in das Fell des Hundes, dessen Namen er von seinem pinken Halsband gelesen hatte. Paul verstand zwar nicht wieso jemand seinen Hund "Drei" nannte, nahm es aber als Namen an, der leicht von der Zunge ging.
Die beiden gaben schon ein seltsames Paar ab, wie sie da über Whole Cake Island rasten. Ein Welsh Pembroke Corgi mit komplett weißem Fell, abgesehen von einigen grauen Markierungen die sein Gesicht zierten, welcher einen Mann in den frühen Sechzigern nach sich zog , welcher sich verzweifelt an die Flanken des Hundes klammerte und mit dem Unterkörper durch den Dreck gezogen wurde.
"Mach doch mal langsam, mein Hexenschuss tut immer noch weh!"
"Wuff!"
"Ich verstehe dich nicht, red mal deutlicha...ah!"
Das ungleiche Duo kam gerade am Hafen an, als sich Paul urplötzlich von seinem weißen Hilfsengel löste, als hätte er nie auch nur annähernd Schmerzen im Rücken gehabt und auf die Gestalt zustürmte die da mitten in einer Ansammlung aus Leichen in Marineuniformen stand und vor sich hin starrte.
"Hey! Alles gut?!"
Zur selben Zeit, an einem anderen Ort auf der Insel
Der riesenhafte Körper der ehemaligen Yonkou lag am Fuß des Berges auf dem einst ihr Schloss in voller Pracht stand. Ähnlich ihres Titels war davon jedoch nicht mehr allzu viel übrig.
Sie selbst war immer noch bewusstlos, durch die Attacke des Rookies, welche sie effektiv getroffen hatte. Ihr Körper wurde dennoch mit zahlreichen Seesteinketten fixiert und um sie herum standen Marinesoldaten, mit Gewehren im Anschlag. Die Marine wollte bei der Festnahme eines solchen Kalibers keine Fehler machen.
"Wann kommt Admiral Kizaru denn endlich an?", flüsterte gerade ein Marinesoldat seinem Nachbarn zu.
"Wüsste ich auch gerne, mir ist echt unwohl bei.."
"Hey, Schnauze!", wurden sie von einer rauen Stimme unterbrochen.
"Ich versuche hier eine Verbindung herzustellen!"
Besagte Stimme gehörte dem Anführer dieser außergewöhnlichen Mission, einem Vizeadmiral des Marine-Hauptquartiers. Dieser hielt sich gerade den Hörer einer Teleschnecke an sein Ohr und versuchte Stimmen aus dem kontinuierlichen Rauschen herauszuhören, während seine stahlgrauen Augen konzentriert vor ihm auf den Boden starrten.
Nach einiger Zeit schien er die Nerven zu verlieren und knallte den Hörer zurück auf die Schnecke.
"Verflucht noch eins!! Dieses beschissene Abhörsystem der alten Kuh blockiert alle Kanäle und macht die ganze Mission komplizierter als sie sein könnte!", nach diesen Worten gab er der regungslosen Kaiserin einen ordentlichen Tritt in die Seite.
Die Soldaten um ihn herum zuckten dabei zusammen, wussten sie doch was ihr Vorgesetzter anstellen konnte wenn er wütend war. Zum Glück jedoch rettet sie ein gerade herannahender weiterer Mann in Marineuniform vor der Prügel ihres Lebens.
Dieser stellte sich vor dem wütenden Mann auf und salutierte.
"Ich erstatte Bericht, Vizeadmiral Bik."
Angesprochener wedelte nur mit der Hand um dem Marinesoldaten zu signalisieren, dass er weiterreden solle.
"Team 1, 3 und 6 konnten noch zwölf von Big Moms Kindern festnehmen. Diese werden soeben auf das Gefängnisschiff verladen."
Bei diesen Worten verfinsterte sich die Miene von Bik noch weiter.
"I-Ich weiß, zwölf sind wenige, aber die meisten haben die Zeit genutzt und sind geflo..."
"Schon gut, rede weiter.", unterbrach ihn der Vizeadmiral, während er versuchte seine Wut zu verbergen.
"Team 2 und 5 haben weiter die Insel abgesucht und konnten keine Erfolge verbuchen. Team 4 hat sich schon seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet und das letzte was wir von ihnen gehört haben ist, dass sie einem Hund in Richtung Hafen gefolgt sin..."
"Sie sind Was?! Das ist hier doch kein Kindergarten-Ausflug! Warum sind sie einem scheiß Hund nachgerannt?!"
"Ich...Wir...Ich weiß es nicht. Ich nehme an, sie dachten er würde sie zu einem weiteren Crewmitglied bringen."
"Nun gut, soll nicht dein Problem sein. Ich werde Konteradmiral Boyd später selbst dafür zur Rede stellen. Was war sonst noch?"
"Ähm...", der Marinesoldat sah auf seine Liste um kurz darauf fortzufahren.
"Ohja, Team 7 hat einen schwer verletzten Mann im Verwunschenen Wald aufgefunden. Er hat keinen Steckbrief und aktuell wird noch geprüft um wen es sich bei ihm handelt."
Nach dieser Erklärung blieb Bik erst stumm und ging noch einmal alles Gesagte in seinem Kopf durch, bis er sich schliesslich erhob und sich an seine Männer wandte.
"Gut. Dann werden wir uns jetzt in Richtung Hafen aufmachen und dort weiter auf Admiral Kizaru warten. Ausgemacht war es ihn hier zu treffen, also denke ich, er wird zuerst am Hafen ankommen."
Nach diesen Worten nahm er den Mantel mit dem Aufdruck "Gerechtigkeit" von seinen Schultern, reichte ihm einem nahestehenden Soldaten, streckte etwas seinen muskulösen Oberkörper den nun nur noch eine zerschlissene Lederjacke zierte und setzte sich den Körper der Yonkou auf die Schulter.
"Auf geht's, Leute."
"I have written you down. Now you will live forever"
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