Konstanten und Variablen (King X. Drake)

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    • Konstanten und Variablen (King X. Drake)

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      Guten Tag Fanfiction Community.
      Seit einigen Wochen arbeite ich auch an meiner ersten Fanfiction und habe mich nun dazu entschlossen sie hier zu veröffentlichen. Was das Thema Fanfiction angeht bin ich ein totaler Neueinsteiger, ich habe nie wirklich selber fiktive Geschichten geschrieben daher wird es qualitativ natürlich nicht an die FF Größen dieses Forums heranreichen. Ich hoffe, dass ich trotzdem den ein oder anderen hier unterhalten kann.

      Ich werde hier einmal die Woche ein neues Kapitel veröffentlichen und habe auch schon einige Kapitel vorgeschrieben, so dass ihr euch sicher sein könnt, dass erstmal regelmäßig Nachschub kommen wird. Die Kapitel haben alle so um die 1300 Wörter, manche Kapitel mehr und manche weniger.

      So genug um den heißen Brei rum geredet, hier ist der Prolog



      Charakter-guide


      Personen auf Farfus

      Jakob
      -12 Jahre alt
      -Lebt in Kleinbach, auf der Insel Farfus die zum Norna Königreich gehört
      -Lebt alleine mit seiner Mutter. Sein Vater und sein großer Bruder sind nach Räuberangriffen vor 5 bzw vor 8 Jahren verschwunden

      Tekko
      -Ebenfalls 12 Jahre alt und ein Freund von Jakob

      Masayo
      -Marinesoldat in Kleinbach
      -Ehemaliger Konteradmiral auf der Grandline

      Carlos Bluor
      -Seit drei Monaten Leiter des Marinestützpunktes auf der Insel Farfus

      Ribes
      -15 Jähriger Junge aus Kleinbach der Marinesoldat werden will


      Personen auf Myrr

      König Ramses
      -König des Horus Königreiches

      Sabola
      -Leitet die Königsarmee des Horus Königreiches


      Personen auf Norna

      Pinkman
      -Leiter der Königsarmee des Norna Königreiches
      (Zur Info: Das Norna Königreich besteht aus drei Inseln: Norna, Farfus und Vital)

      Andere Personen

      Arimo
      -17 Jähriger Junge
      -Kommt ursprünglich aus Kleinbach
      -Nach einem Angriff aus sein Dorf schloss er sich den Räubern rund um Roger an

      Roger Mace
      -Anführer einer Räuberbande

      Till
      -Ein weiteres Mitglied der Räuber





      Prolog
      „Wir nähern uns Myrr. Werden es wohl heute erreichen wenn das Wetter stabil bleibt. Ich will den Deal schnell abschließen und hier weg. Absolut nichts los.“
      „Honey, ich erwarte absolute Disziplin deinerseits. Du weißt, dass ihr unauffällig bleiben müsst.“
      „Jaja, keine Angriffe auf Schiffe, keine Kämpfe. Ich bin kein Anfänger mehr. Ich werde alles regeln und zurück zur Basis kommen. Melde mich nachher.“
      Ohne auf eine Antwort zu warten legte Honey den Hörer der Teleschnecke auf. Er hasste diese Aufgaben. Unter ziviler Flagge segeln, keine Angriffe starten. Aber er wusste, dass er sich zusammen zu reißen hat. Er wusste, dass dem jungen Meister diese Missionen wichtig sind. Und er war bereit die Missionen zu erfüllen, auch wenn er dafür die entferntesten Ecken des East Blues bereisen muss. Gegen Spätnachmittag legte sein Schiff an der Insel Myrr, Hauptinsel des Horus Königreiches an. Sie wurden bereits erwartet. Seine beiden Begleiter waren bereits bereit das Schiff zu verlassen und warteten nur noch auf ihn. Er zog sich seine Kutte mit dem Logo seines Meisters über und ging Richtung Ausgang. Er wusste, dass er eigentlich keine Begleiter braucht. Das Logo mit dem durchgestrichenen, breit grinsenden Smiley sollte seine Verhandlungspartner genug abschrecken. Doch sein Vorgesetzter war vorsichtig. Er wollte kein Risiko eingehen. Im Fall der Fälle sollten sie zu dritt die komplette Königsarmee der Insel ausschalten können. Hoffentlich kommt es nicht so weit, würde eine Menge Ärger geben wenn der Deal platzt.

      „Willkommen auf Myrr, wir sind sehr glücklich Sie hier begrüßen zu dürfen. Solch eine Ehre. Ich bin Nuris und führe euch umher. Darf ich euch auf Eure Zimmer begleiten?“ Nuris wurde von fünf Soldaten begleitet. „Wenn du Wachen zur Begrüßung mitbringst könnt ihr nicht ganz so glücklich sein. Wir brauchen kein Zimmer. Führt uns in die Räume in denen die Verhandlungen stattfinden werden.“ „Wie ihr wünscht“ Nuris führte Honey und seine zwei Begleiter zu einer Kutsche und die Gruppe fuhr vom Hafen in Richtung Königsschloss. Auf dem Weg verließen sie die Stadt und passierten die ländlich geprägte Landschaft. Angekommen am Palast führte Nuri die drei Männer auf direktem Wege in den entsprechenden Saal. Das Schloss beeindruckte Honey nicht im Geringsten. Im Vergleich zu dem Schloss seines Jungen Meisters wirkte dieses Schloss auf ihn wie ein billiger Abklatsch. Während er auf seine Verhandlungspartner wartete wunderte er sich über die eigenartige Einrichtung. Absolut keinen Geschmack hier im East Blue. Er saß an dem länglichen Tisch vor Kopf und seine zwei Begleiter jeweils links und rechts neben ihm. Nuris wartete mit nur noch einem Soldaten an der Tür und versuchte sichtlich angespannt möglichst normal zu wirken. Nach fünf Minuten betraten zwei weitere Personen, gefolgt von drei Soldaten den Raum. Die zwei Personen setzen sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches. Der eine war groß, muskulös, mit Glatze und trug ein Schwert an seiner Hüfte. Der andere war kleiner, etwas dicklich und mit einem dichten aber dennoch gepflegten Bart. Der große begann zu reden. „Willkommen auf Myrr. Ich hoffe ihre Reise verlief ohne Beschwerden. Ich bin Sabola, Anführer der Königsarmee des Horus Königreiches.“ Honey kannte ihn. Sabola war derjenige, mit dem er Kontakt aufgenommen hatte. Honey wusste alles über seine potentiellen Geschäftspartner. Geburtsort, Alter, Geschwister, Name der Kinder… Und er wusste wie er Menschen rumkriegt. Anschließend stellte sich die dickliche Person vor. „Willkommen im wunderschönen Myrr und im Horus Königreich. Ich bin König Ramses. Ich bin erfreut über ihre Anwesenheit. Darf es etwas Bier oder Wein sein?“ Horus bemerkte, dass der König versuchte seine Nervosität mit Hilfe von Alkohol zu überspielen. „Nein danke. Lasst uns die Verhandlungen so schnell wie möglich beginnen. Sabola, wir haben an der Teleschnecke bereits über erste Details geredet. Hat sich was an Ihren Vorstellungen geändert?“ „Nach Absprache mit dem König sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ihre Angebotenen Leistungen sehr ansprechend sind. Allerdings müssen sie uns mit dem Preis entgegen kommen. Das ist so einfach deutlich zu teuer“ Honey bemerkte die plötzliche Anspannung im Raum. Er fragte sich wieviel Überwindung es dem Führer der Armee gekostet haben muss ihm Wucher zu unterstellen. „Hören Sie beide mir mal zu. Sie wollen Waffen. Waffen haben ihren Preis, grade wenn man sie beschaffen will ohne dass jemand davon etwas mitbekommt. Wenn Sie heimlich ihre Armee aufrüsten wollen bleibt ihnen nur diese Option. Und dann zahlen sie den Preis den wir verlangen. Ich frage jetzt einmal. Geht ihr auf unsere Preise ein Ja oder Nein?“ Er wusste, dass er die beiden in der Tasche hatte. Keine schwere Verhandlung gewesen. Sichtlich eingeschüchtert von Honey, seinen zwei Begleitern und dem Jolly Roger auf Honeys Brust haben der König und der Anführer seiner Armee sich flüstern abgesprochen. Dann erhob sich der König. „Wir akzeptieren ihr Angebot.“ Um sicher zu gehen listete Honey nochmal die Bestellung auf. „500 Gewähre, 100 Flammenwerfer, 300 Schusssichere Anzüge, 20 Katapulte und 35 Kanonen um ihre Schiffe aufzurüsten?“ Seine Verhandlungspartner wirkten aufgeregt wie kleine Kinder. „Perfekt. Unseren Vorbereitungen für den Angriff auf das Norna Königreich steht nichts mehr im Weg“ plauderte König Ramses aus seiner Bierlaune heraus. Honey überlegte noch kurz dem König ein paar Söldner anzuheuern. Aber er entschied sich dagegen. Er wollte lieber Schnell zu seinem Schiff und das East Blue schnellstmöglich verlassen.

      Zurück auf hoher See rief er seinen Vorgesetzten an um ihn von dem erfolgreichen Deal in Kenntnis zu setzen. „Genau die abgesprochenen Mengen. Sogar zu deutlich höheren Bezügen als erwartet. Übrigens, anscheinend planen sie einen Angriff auf das Norna Königreich. Was sagst du dazu Gladius?“ „Ich sage dazu, wir sollten mal gezielt ein paar Informationen streuen. Womöglich können wir dann ein gutes Geschäft mit dem Norna Königreich abschließen. Du weißt: Ängstliche Kunden sind gute Kunden.“



      Kapitel 1

      East Blue – Norna Königreich – Insel Farfus

      „Hey, versuch nicht weg zu rennen, ich kriege dich eh!“ Jakob wusste, dass er Tekko schnell einholen würde. Nach einigen schnellen Schritten hat er viele Meter auf seinen Freund gut gemacht und konnte ihn schließlich festhalten. „Ich hab dich, du bist festgenommen!“ Beim Verstecken-fangen konnte niemand in Kleinbach mit Jakob mithalten. Kein anderes Kind im Dorf und der Umgebung konnte so schnell rennen wie er, auch nicht sein Freund Tekko. „Ich habe keine Lust mehr, lass uns zu mir nach Hause gehen. Mama wollte Kuchen backen.“ Jakob konnte das Glänzen in Tekkos Augen erkennen, während er von dem Kuchen schwärmte. Soweit sich Jakob erinnern konnte, war Tekko immer begeistert, wenn es ums Essen ging. Schon als sie jünger waren, hat sich vieles bei ihm um Essen gedreht. Sein Vater, ein Marinesoldat, hat ihm immer gesagt, er soll viel essen um so groß und stark zu werden wie er. Und es schien zu funktionieren. Jakob war zwar schneller und flinker als Tekko, mit seiner Kraft jedoch konnte er nicht mithalten. Trotzdem, nach ihm bin ich der Stärkste in unserem Dorf dachte er sich. So machten die beiden sich auf den Weg zurück aus dem Wald in ihr Dorf, immer entlang dem kleinen namenlosen Bach, der dem Dorf seinen Namen gegeben hat. Auf dem Weg zu Tekkos Zuhause konnten sie vom Bäcker noch ein halbes Dutzend nicht verkaufter Brötchen abstauben und bekamen von dem Obst und Gemüsehändler, an dem kleinen zentralen Marktplatz mitten im Dorf, mit einem netten Lächeln ein paar Erdbeeren zugesteckt.

      Als sie an dem Idyllischen Häuschen von Tekkos Familie ankamen wartete Jakob draußen, während Tekko den Kuchen holen ging. Dabei konnte Jakob aus dem Inneren des Hauses Fetzen einer angeregten Diskussion zweier Männer entnehmen. Von einem der beiden, Tekkos Vater, hörte er raus „ … immer öfter … Räuberbanden…“ Die ihm unbekannte Stimme antwortete mit aufgebrachter Tonlage. Aus Neugier schlich Jakob sich näher an das Fenster um mehr zu hören. „Soweit hier im Norden? Nein, da glaube ich nicht dran“ sagte die ihm unbekannte Stimme.
      „Ich hoffe du hast Recht, trotzdem bereitet es mir Sorgen, dass man in letzter Zeit häufig von Vorfällen, gar nicht weit entfernt…“
      „MASAYO!“ Ribes stürmte panisch in den Vorgarten von Tekkos Familie und rief nach Tekkos Vater. „MASAYO, komm schnell!“
      Gleichzeitig kam Tekko verdutzt mit dem Kuchen, den die beiden zusammen an der Küste essen wollten, aus dem Haus raus. Sie waren beide überrascht über Ribes. Der Junge war ein paar Jahre älter als die beiden und dafür bekannt, dass er davon träumt bei der Marine einzutreten. Aber er war auch dafür bekannt, ein Angsthase zu sein. Nichts desto trotz versuchte er Masayo immer wieder bei der Arbeit unter die Arme zu greifen.

      „Ein nicht angemeldetes Schiff nähert sich unserer Küste! Ich habe es noch nie hier in der Umgebung gesehen, komm schnell mit!“ Masayo trat mit seiner Begleitung aus seinem Haus aus. Er machte wie immer einen entschlossenen, ernsten Eindruck. Er war ein großer, durchtrainierter Mann und galt als der stärkste Kämpfer in Kleinbach. Er trug seine klassische Marineuniform und begann sich ein Bild der Lage zu machen. „Wo genau ist es? Wie groß ist das Schiff? Und welche Flagge hat es gehisst?“
      Ribes antwortete hektisch „Die Straße runter und bei der kleinen Brücke vor dem Marktplatz Richtung Küste, da habe ich es vor wenigen Minuten am Horizont erblicken können! Es ist ein großes Schiff. Flagge? Flagge habe ich keine erkannt“
      Masayo richtete sich an Tekko: „Ich will, dass ihr beide hier drinnen bleibt bis die Situation geklärt ist.“
      „Papa, lass uns mitkommen, bitte“ Tekko wollte immer dabei sein, wenn sein Vater von der Pflicht gerufen wurde.
      Als Leiter, und einziger Angestellter, der Marinestation in Kleinbach genoss er ein hohes Ansehen im Dorf. Da allerdings in Kleinbach nicht viel los war, gab es auch nicht ganz so viel für ihn zu tun. Die meiste Zeit musste er sich mit Papierkram beschäftigen. Die meisten seiner Einsätze drehten sich darum, dass Händler am Markt sich gegenseitig des Diebstahls beschuldigt haben oder es abends in der einzigen Kneipe des Dorfes zu Auseinandersetzungen zwischen Betrunkenen kam. Bevor sein Sohn zur Welt kam soll er angeblich irgendwo auf der Grand Line stationiert gewesen sein. Allerdings weiß niemand im Dorf wirklich mehr Details über diese Zeit und Masayo redet nicht darüber.
      „Tekko, du bist 12 Jahre alt. Es kommt nicht in Frage, dass du mitkommst. Und da diskutiere ich nicht drüber.“ Tekko wusste, dass Diskutieren sinnlos war. Jakob wusste, dass Masayo Tekkos großes Vorbild war und beim Betreten des Hauses konnte Jakob die Enttäuschung in dessen Augen erkennen.

      Jakob und Tekko blieben erstmal in Tekkos Haus und spielten Schach. Doch Jakob bemerkte, dass Tekko nicht komplett bei der Sache war. Tekko wollte unbedingt seinem Vater nacheifern und für Recht und Ordnung sorgen. Während der dritten Partie begann er, über seine Vorstellungen der Zukunft zu schwärmen „Mein Papa wird mich ausbilden. Er wird mir weiter zeigen wie man richtig kämpft und dann werde ich die Leitung der Marine über ganz Farfus übernehmen. Und dir wird er auch beibringen zu kämpfen und wir können zusammen arbeiten!“ Jakob wünschte er könnte sich auch so für Sachen begeistern. „Du willst die Marine auf unserer ganzen Insel leiten? Dafür musst du Kleinbach verlassen.“ Tekko ließ sich nicht von seiner Euphorie abbringen. „Doch und du kommst mit mir. Wenn mein Papa uns trainiert kann niemand mithalten!“
      „Schach Matt!“ Durch die Unkonzentriertheit Tekkos beim Schach konnte Jakob die Partie für sich entscheiden.

      Nach Sonnenuntergang bekamen die zwei Jungs mit, dass Tekkos Vater und die unbekannte Person wieder gekommen sind. Ihrem Äußeren nach zu urteilen ist es zu keiner Auseinandersetzung gekommen. Freudig stürmte Tekko seinem Vater entgegen. „Was ist passiert? Alles gut?“ Doch seine Freude wurde nicht erwidert und er fing sich den grimmigen Blick seines Vaters ein. „Tekko, wie habe ich dich überhaupt erzogen? Wir haben einen Gast. Stell dich bitte vor.“ Die unbekannte Person wandte sich nun Tekko und Jakob zu. Jakob konnte ihn jetzt zum ersten Mal richtig erkennen. Die Person war groß, aber kleiner als Tekkos Vater. Und ein paar Jahre jünger. Sie machte einen ernsten Eindruck und Jakob konnte erkennen wie sie Tekko ganz genau beobachtete, während dieser begann sich vorzustellen. „Guten Abend, mein Name ist Tekko Tatakai. Ich hoffe Sie fühlen sich wohl bei uns im Haus.“ Diese höfliche Art trat bei Tekko nur selten zum Vorschein, wusste Jakob.
      „Hallo Tekko Tatakai.“ Erwiderte der unbekannte Mann kühl und mit abwertendem Blick. Masayo ergriff wieder das Wort. „Tekko, Jakob darf ich vorstellen? Carlos Bluor. Er ist seit drei Monaten der neue Leiter der Marine auf Farfus.“ Darauf richtete sich Carlos Bluor Jakob zu. „Und wer ist der?“
      Jakob wollte antworten doch Tekkos Vater kam ihm zuvor. „Dies ist Jakob, ein sehr guter Freud von Tekko und ein gern gesehener Gast in unserem Haus.“ Carlos fragte Masayo nun „Wer ist sein Vater?“ Jakob hatte das Gefühl nicht ernst genommen zu werden und Masayo antwortete erneut für ihn. „Sein Vater ist seit dem großen Angriff vor acht Jahren verschwunden.“ Die Erwähnung seines Vaters überraschte ihn. Niemand redete in Kleinbach über seinen Vater. Aber es machte ihn nicht traurig von ihm zu hören, er hatte eh kaum Erinnerungen an ihn. Anders als an seinen Bruder...
      „Dann denke ich nicht, dass er bei dem Gespräch hier weiter anwesend zu sein hat“ Jakob war direkt klar, was Carlos mit dieser Aussage gemeint hat. Er verabschiedete sich von Tekko und Masayo und ging im Dunkeln nach Hause. Zuhause angekommen erwartete seine Mutter ihn bereits. Sie merkte ihm seine heute besonders nachdenkliche Art an, aber er wollte mit ihr nicht darüber reden. In seinem Bett ließ er den Tag nochmal Revue passieren. Er hätte auch gerne so ein Vorbild wie Tekko es hat. An seinen eigenen Vater hatte er kaum Erinnerungen mehr, so dass er nicht als Vorbild taugte. Er ist nach einem Angriff von Räubern auf Kleinbach den Angreifern gefolgt aber nie zurückgekehrt. Jakob war da vier Jahre alt und kann sich kaum an seinen Vater erinnern. Anders sein Bruder. Jakob hat ihm immer nachgeeifert und wollte so stark sein wie er. Wo andere mit ihrem Vater gerauft und getobt haben gab es für Jakob seinen Bruder. Wenn er von älteren Kindern geärgert wurde kam sein Bruder um ihm zu helfen. War er alleine und einsam weil seine Mutter den ganzen Tag am Markt stand, hat sein Bruder sich zu ihm gesetzt. Und dann kamen eines Tages die Räuber wieder. Viele Häuser in Kleinbach standen in Flammen. Türen wurden eingetreten, es wurde geplündert. Jakob wird die Erinnerung an die Männer die in sein Haus gestürmt sind niemals vergessen. Seit diesem Tag hat er seinen Bruder nicht mehr gesehen.


      Kapitel 2


      --Eine Höhle auf einer unbewohnten Insel im East Blue--

      Eine plötzliche Unruhe riss Arimo aus seinem Schlaf. Männer riefen sich durcheinander Sachen zu.
      „Till ist wieder da! Er hat gute Beute gemacht!“
      „Hilft mit beim Ausräumen!“
      „Männer, kommt ran!“

      Arimo war genervt. Außerhalb der Höhle stürmte es und das Geräusch des Regens hatte ihn lange wachgehalten. Er schlief hier eh immer schlecht. Nur eine dünne Matte aus Stroh auf dem harten und kalten Boden der Höhle und eine dünne Decke. Und jetzt ist er geweckt worden. Grimmig ging er zu der Anlegestelle des Schiffes. Ein Wunder, dass diese Nussschale den Sturm überhaupt überstanden hat. Dachte er sich beim Anblick des alten und heruntergekommenen Segelschiffes. Vor Jahren gehörte es ein paar Piraten, bevor Roger sie mit ein paar Männern besiegt hat. Jeder der besiegten Piraten, der ihm nicht Loyalität geschworen hat, wurde an ein Seil gebunden, ins Wasser geworfen und hinter dem Schiff her gezogen. Es müssen schwache Piraten gewesen sein, wenn sie sich von Roger haben besiegen lassen. Dachte Arimo sich immer wieder.

      Ein paar Männer waren dabei Kisten mit Lebensmitteln aus dem Schiff zu entladen.
      „Ey Arimo, hilf hier mal ein bisschen mit, wenn du in den nächsten Tagen was fressen willst!“ rief ihm Till zu. Till war ein schmächtiger Mann der seine besten Zeiten bereits hinter sich hatte. Mit seinen langen, zerzausten roten Haaren hatte er den nächtlichen Raubzug geleitet.
      „Was hast du heute mitgebracht, alter Schwächling?“ Neckte Arimo ihn.
      „Wen nennst du hier Schwächling du Blag?“ Till war einer der wenigen, den Arimo hier leiden konnte.
      „Wieder unbewachte Dörfer bei Nacht angegriffen und geplündert?“ Arimo kannte die Antwort bereits
      „Was soll man machen hä? Wenigstens ein paar Fässer Wein und was zu fressen! Und wenn du weiter so ne miese Stimmung machst, kriegste nichts davon ab! Dann kannste dir ja versuchen ein paar Fische zu fangen!“ Arimo wusste, dass er immer was abkriegen würde. Till redete weiter
      „Wenigstens kaum Marine vor Ort. Zwei Bauern haben sich uns in den Weg gestellt. Haben eine drauf bekommen und gut wars.“ Arimo wusste, wovon Till redet. In letzter Zeit hat die Marine vermehrt Standorte in eher ruhigen Gebieten aufgerüstet und Patrouillen in die Dörfer geschickt.
      Plötzlich klinkte sich Roger, ihr Anführer, in das Gespräch ein, dass er nebenbei mitverfolgt hatte.
      „Drecks Piratenpack. Träumen vom großen Geld und stiften Unruhe. Überall rüstet die Marine wegen denen auf. Zum kotzen! Alles Träumer, mehr nicht. Das hier ist immer unser Gebiet gewesen. Jahrelang gab es so gut wie keine Piraten und jetzt? Wollen sich alle vorbereiten, für die Grandline. Hah, dass ich nicht lache. Jeder Pirat der mir über den Weg läuft wird getötet!“

      Die Grandline. Arimo Würde sie gerne mal sehen. Hier im East Blue erzählt man sich viele Geschichten, über Seekönige so lang wie drei Viermaster, Teufelsfrüchten und Riesen. Ein schlimmer Ort an dem nur die stärksten überleben. Aber Arimo glaubte nicht an die Geschichten. Für ihn waren das alles nur Märchen, die von der Regierung verbreitet werden. Die wollen nicht dass die Bevölkerung auf Reisen geht. Jeder soll am besten in seinem Dorf bleiben und keine Unruhe stiften. Arimo war sich da ganz sicher. Deswegen wollte er die Räuber auch nicht verlassen, als er die Gelegenheit dazu hatte. Zurück nach Kleinbach? Niemals. Roger nahm Arimo am Arm
      „Komm mal mit, wir müssen was besprechen.“ Was will der denn jetzt, kann ich nicht einfach wieder in Ruhe schlafen. Arimo hatte keine Lust sich weiter zu unterhalten. Aber Roger nahm sich ihn immer wieder zur Seite. Er wollte das taktische Vorgehen mit ihm abstimmen. Er wusste, dass Arimo der stärkste von seinen Leuten war.
      Roger hatte als einziger der Räuber seinen privaten Bereich in der Höhle. Er stellte sich vor eine Steinplatte und breitete eine Karte des East Blues aus. Hinter ihm an der Wand hing sein eigener Steckbrief.

      --Wanted--
      Dead or Alive
      Roger Mace
      5.000.000


      Roger tat immer so, als ob er die Piraten verabscheue. Er beschwerte sich darüber, dass sie nur für ihr Ego am Rauben sind, und albernen Träumen hinterher jagen. Aber er unterschied sich gar nicht so sehr von ihnen. Arimo wusste genau wie stolz Roger auf sein Kopfgeld war. Er gehört zu den am meisten gesuchten Personen in dieser Region des East Blues. Andere Räuberbanden hatten Angst vor ihm, Dorfbewohner erzittern wenn sie nur an seinen Namen dachten. Aber Arimo ließ sich davon nicht mehr beeindrucken. Er wusste mittlerweile, dass es im East Blue ganz andere Monster gab. Buggy der Clown, Arlong der Fischmensch und weitere. Das waren die, vor denen man im East Blue Angst haben musste. Nicht Roger. Roger konnte nur ungeschützte Dörfer angreifen. Und mittlerweile schickte er nur noch seine Leute raus, da er Angst hatte, auf Grund seines Kopfgeldes gefasst zu werden. 25 Mann hatte seine Räuberbande. Als er vor Jahren noch ein Bergräuber war, der nicht zur See zog, war seine Bande sogar noch größer. Roger Erzählte immer, seine Bande bestand aus 50 Wilden Männern. Aber auf See sind einige der Barbaren ersoffen, andere sind erst gar nicht mit gekommen und in den Bergen geblieben.

      Während Roger die Karte absuchte, fiel Arimo mal wieder auf, wie hässlich Roger doch war. Kurz geschorene schwarze Haare, ein dickliches, rundes Gesicht, Glubschaugen. Dann eine Narbe, die von seinem rechten Auge runter über die Backe bis zu seinem Kinn reichte. Er trug einen Mantel, der bereits einige Löcher hatte und schwarze Lederstiefel. Aber das markanteste an ihm war seine Narbe.
      Roger begann zu reden.
      „Es wird Zeit für einen Raubzug. Aber nicht sowas kleines wie heute Nacht. Wir brauchen mal wieder große Beute.“ Das war Arimo auch klar aber Roger redete weiter.
      „Ich plane einen großen Raubzug. In Zwei Wochen, bei Neumond. Alle Mann bis auf drei sollen mit. Es wird geplündert und alles angezündet!“ Dies überraschte Arimo dann doch. Die letzten Monate waren die Meisten der Räuber die meiste Zeit im Versteck geblieben und nur kleine Gruppen sind los gezogen, um unauffällig Beute zu machen.
      „Wir werden hier angreifen. Wie vor fünf Jahren. Nördlichstes East Blue. Dort gab es schon lange keine Angriffe mehr. In Kleinbach gibt es auch nur noch einen Marineangestellten habe ich erfahren."
      Im ersten Moment dachte Arimo, er hätte sich verhört. Roger plante sein Heimatdorf anzugreifen. Wie schon vor fünf und vor acht Jahren. Arimo begann nun energisch auf Roger einzureden.
      „Roger, Nein! Wir hatten einen Deal!“ Diese Aussage erzürnte Roger.
      „Einen Deal? Das ist fünf Jahre her! Wir sind Räuber, wir greifen da an, wo am meisten zu holen ist!“ Arimo wusste, dass er Roger von dem Plan nicht mehr abbringen konnte. Aber er wusste auch, dass er Roger nicht Kleinbach angreifen lassen konnte. Nicht schon wieder. Vor fünf Jahren hat Roger Kleinbach zuletzt angegriffen. Damals war Arimo 12 Jahre alt. Er erinnerte sich noch an die brennenden Häuser, die schreienden Menschen und die hilflosen Marinesoldaten die ausgeschaltet wurden. Es wurde geplündert und alles Essbare und Wertvolle mitgenommen. Arimo haben sie damals auch entführt. Er war als 12 Jähriger in der Lage vier von Rogers Leuten auszuschalten. Dies hat Roger damals wohl beeindruckt. Nach dem Angriff schwor Arimo ihm seine bedingungslose Unterstützung. Roger würde dafür Kleinbach in Zukunft verschonen, hatte er ihm geschworen. Bis jetzt hatte Roger sich daran auch gehalten…

      Während Arimo zurück zu seinem Schlafplatz ging, wurde ihm bewusst, dass wenn Roger seine Abmachung brechen würde, er seine auch nicht mehr halten müsste. Er wusste, dass er stärker war als Roger. Und er würde alles tun um einen weiteren Angriff auf seine Heimat zu verhindern.



      Kapitel 3


      Norna Königreich - Insel Farfus – Hauptstadt: Farfus City

      Noch schnell einmal die Unterlagen durchgehen. Pinkman wusste um die Dringlichkeit dieses Gespräches Bescheid. Falls die Geschichten wirklich stimmten, ist Handlungsschnelligkeit gefragt, dass wusste er. Er würde seine Gesprächspartner von der potentiellen Gefahr überzeugen müssen. So ging er, mit seinen unter den Arm geklemmten Akten, zu dem abgesprochenen Besprechungsraum. Im Raum angekommen, warteten seine zwei Gesprächspartner bereits. Carlos Bluor, Leiter der Marine im Norna Königreich und Masayo Tatakai, einer der am meisten geschätzten Personen auf Farfus.
      Pinkman hat sich vorgenommen, gleich nach der Begrüßung auf den Punkt zu kommen.
      „Unser Königreich ist in Gefahr! Wir stehen vor der berechtigten Annahme, das Horus Königreich plane eine Invasion. Uns wurden nicht bestreitbare Dokumente zur Verfügung gestellt, die belegen, dass unser Nachbarkönigreich ihre militärische Stärke drastisch erhöht hat. Sie stehen in Kontakt mit Untergrundhändlern.“ Nachdem er Einzelheiten zu den angeblichen Aufrüstungen des Horus Königreiches genannt hat, ergriff als erstes Masayo das Wort.
      „Als Carlos mich vor zwei Wochen besucht hat, um mir von den ersten Hinweisen zu berichten, habe ich ihm bereits gesagt, ich glaube nicht daran. Aktuell kommt es vermehrt zu Sichtungen von Räuberbanden. Es gibt immer wieder Berichte von Angriffen auf kleine Dörfer. Ich vertrete immer noch die gleiche Theorie wie vor zwei Wochen. Für mich stehen die Untergrundhändler in Verbindung mit den Räuberbanden. Und jetzt streuen die Händler in den umliegenden Königreichen Gerüchte. Sie wollen uns panisch machen. Länder gegenseitig aufhetzen. Das führt dazu, dass mehr Waffen gekauft werden. Und so machen diese Leute ihr Geld. Das ist ihre Geschäftsstrategie. Und fallen wir auf sie rein und kaufen Waffen, was glaubt ihr machen die Händler als nächstes? Ist doch klar! Sie werden dem Horus Königreich Dokumente vorlegen die nachweisen, dass wir Waffen gekauft haben. Und dann rüsten sie ebenfalls auf. Das ist wie eine destruktive Spirale die uns immer weiter ins Verderben führt. Daher plädiere ich dazu, diese Dokumente und Hinweise nicht allzu ernst zu nehmen.“ Während Masayo am Reden war, richtete er sich von seinem Stuhl auf und stützte sich auf den Tisch. Sein Blick war durchgehend von einer einschüchternden Ernsthaftigkeit gekennzeichnet. Zu seiner besten Zeit soll er Konteradmiral auf der Grandline gewesen sein und kurz vor der Beförderung zum Vizeadmiral gestanden haben. Nachdem vor fünf Jahren Kleinbach, das Dorf in dem seine Famile lebte, angegriffen wurde, hat er sich dazu entschieden, die Karriere auf der Grand Line zu beenden und bei seiner Familie zu bleiben. Wäre ihnen etwas zugestoßen, hätte er sich dies niemals verzeihen können. Seit dem hat er sich geschworen seine Frau und seinen Sohn zu beschützen, komme was wolle. Pinkman ging innerlich durch, was er von seinem Gesprächspartner wusste. Er hatte von Masayo eine andere Antwort erwartet. Pinkman dachte grade er, dem die Sicherheit seiner Familie so wichtig ist, würde sich für mehr Verteidigungsausgaben einsetzen.

      „Die Dokumente belegen eindeutig, dass König Ramses die Lieferung dieser Waffen unterzeichnet hat. Lieferort ist ein kleiner Hafen auf Myrr. Damit sollte eindeutig sein, wem diese Lieferung dient.“ Pinkman versuchte seinen Gesprächspartner mit Fakten zu überzeugen. Auch wenn ihm klar war, dass man sich nicht zu 100% sicher sein konnte wem die Lieferung dienen wird. Aber als Leiter der Königsarmee des Norna Königreiches ist er für die Sicherheit und die Verteidigung zuständig. Er war der Meinung, es sei ok die Lage überspitzt darzustellen, um mögliche Skeptiker zu überzeugen.

      Nun ergriff Carlos Bureau das erste Mal das Wort. Bis zu diesem Zeitpunkt saß er ruhig, mit überschlagenden Beinen, auf seinem Platz und musterte die von Pinkman mitgebrachten Unterlagen.
      „Meiner Meinung nach sollten wir die Lage nicht unterschätzen. Seit Jahren gibt es im Horus Königreich auf eigenen Wunsch keine stationierten Marinesoldaten mehr. Sie haben damals einen Antrag gestellt, um sich selber zu verteidigen. Der Ehemalige Stützpunkt auf der Insel wurde geschlossen. Wäre dies nicht der Fall, hätte ich dort mal durchklingeln können und mir eine Auskunft über die militärischen Bemühungen besorgen können. Man sollte in Betracht ziehen, dass dies eine langfristiger strategische Bemühung war, um nicht überwachbar und kontrollierbar zu sein.“

      Nun ergriff der immer noch stehende Masayo wieder das Wort.
      „Ja und es ist ihr legitimes Recht sich selber zu verteidigen. Dies würde auch mögliche Aufrüstungen erklären. Grade im Moment, wo die Räuberbanden vermehrt in unserer eigentlich ruhigen Gegend zuschlagen.“
      Pinkman merkte, dass das Gespräch ihm aus den Fingern zu gleiten drohte. Die Meinungsverschiedenheit von Masayo und Carlos durfte das Ziel dieses Gespräches nicht gefährden. Also versuchte er das Gespräch zurück in seine Richtung zu lenken.
      „Für den hypothetischen Fall eines Angriffes, müssen wir, die Königsarmee, wissen, wie sich die Marine verhalten wird und ob sie Männer für die Verteidigung unseres Königsreiches stellen wird.“ Carlos fühlte sich von dieser Frage angesprochen und schaute Pinkman für einen Moment kurz in die Augen ohne etwas zu sagen. Dann stand er auf, ging zu einem Fenster, schaute heraus auf den Innenhof und fing dann an zu reden.
      „Die Marine ist zuständig für die Sicherheit auf See, sowie den Schutz der Bevölkerung vor Gesetzlosen, Kriminellen und Piraten. In so einem Fall haben wir das uneingeschränkte Recht unsere Physische und militärische Stärke einzusetzen. Sollte sich die aktuelle Lage zuspitzen gehört die Problematik zu einer Staatlich Territorialen Anspannung zwischen zwei anerkannten Nationen der Weltregierung. Wir als Institution Marine, haben nicht die Befugnis in so einen Konflikt einzugreifen, ohne eine Anweisung der Weltregierung erhalten zu haben. Und solange dies nicht der Fall ist besteht unsere Aufgabe in einem bewaffneten Konflikt darin, den Stützpunkt und uns selbst zu verteidigen. Für diese Angelegenheit sind die Verantwortlichen der Weltregierung verantwortlich.“

      Natürlich wusste Pinkman bereits vorher über die Gesetzeslage Bescheid. Trotzdem war er beeindruckt von der Art, wie Carlos die Fakten wie aus dem Lehrbuch zitieren konnte.
      „Gut, das habe ich bereits befürchtet. Die Stützpunkte auf Vital und Norna haben sich bereit erklärt bei der taktischen Entwicklung sowie der Koordinierung mit zu arbeiten. Außerdem haben sie zusammen 60 Soldaten bereitgestellt die an der Verteidigung beteiligt sein sollen. Wir haben gehofft, dass Sie sich in Anbetracht der Tatsachen auch zu diesem Schritt hinreißen lassen.“ Die Königsarmee konnte jeden zusätzlichen Soldaten gebrauchen. Daher hatte Pinkman gehofft, der Marinestützpunkt auf Farfus würde zumindest ein paar Soldaten für die Verteidigung des Königreiches einsetzen. Aber primär hatte er die Hoffnung, dass Masayo auf seiner Seite kämpfen würden. Der ehemalige Konteradmiral wäre eine enorme Verstärkung für die Königsarmee gewesen.

      Carlos fing wieder an zu reden, während sein Blick immer noch starr in Richtung Innenhof gerichtet war.
      „Eine Mitarbeit an der taktischen Ausrichtung der Verteidigung ihres Königreiches halte ich für nicht angebracht.“ Sagte er trocken ohne auch nur ein Anzeichen einer Emotion von sich preis zu geben. Nun meldete sich Masayo erneut.
      „So wie das bei Ihnen klingt, steht der Angriff ja unmittelbar bevor, wenn bereits über konkrete Abwehrstrategien gesprochen wird. Andrerseits hätte ich eigentlich erwartet, dass solche allgemeinen Abwehrmaßnahmen dauerhaft vorhanden sind. Im Falle eines Angriffes werde ich natürlich bei meinem Stützpunkt bleiben. Und der ist in Kleinbach wo meine Familie...“
      „Nein!.“ Carlos drehte sich nun wieder zu dem Tisch um während er Masayo unterbrach. Dieser schien überrascht darüber, dass er unterbrochen wurde und schaute Carlos nun fragend an.
      „Dein Einsatzort Kleinbach ist nur eine Zweigstelle des Stützpunktes hier in Farfus City. Masayo ich hoffe, das ist dir bewusst? Bei einem militärischen Angriff werden deine Dienste hier beim Stützpunkt verlangt.“ Erklärte Carlos Masayo. Pinkman konnte die kurze, leichte Irritation aus Masayos Blick ablesen bevor seine Gesichtszüge sich wieder verhärteten und keine Interpretation zuließen.

      Carlos verlangt von Masayo im Falle eines Angriffes seine Familie unbeschützt zu lassen und dafür den Stützpunkt zu verteidigen? Könnte es da noch zu einem Konflikt kommen? Nachvollziehen könnte ich Masayos Zorn. Dachte Pinkman und ergriff erneut das Wort, während seine beiden Gesprächspartner beide wieder am Tisch saßen.
      „Kommen wir zu den ersten Entwürfen der Verteidigungspläne. Wie wir mit den anderen Entscheidungsfällern abgestimmt haben, werden wir unsere komplette militärische Stärke dafür nutzen, Norna, unsere Hauptsinsel, zu verteidigen. Militärisch sind wir dem Horus Königreich unterlegen und wir sind nicht in der Lage mit unseren Männern drei Inseln zu behaupten. Daher lautet das primäre Ziel: Verteidigt die Hauptinsel“ Pinkman konnte einen Schock in Masayos Blick ablesen. Was bleibt Masayo jetzt noch anderes übrig als sich seinem Befehl zu widersetzen? Nichts. Er wird seine Familie nicht ungeschützt lassen und zusammen mit meinen Soldaten für das Königreich kämpfen!
      Das Gespräch wurde mit einer angespannten Atmosphäre beendet.





      Kapitel 4



      Insel Farfus – Hauptstadt: Farfus City

      „Jakob, komm schnell hier rüber! Hier gibt es Eis in 13 verschiedenen Geschmacksrichtungen! Und sogar bunte Streusel! Kauf dir auch eins!“
      „Wir haben grade Donuts gegessen Tekko. Und davor haben wir uns ein Brathänchen geteilt. Mir ist schlecht und ich will kein Eis. Wie kannst du jetzt noch an Essen denken“ Eigentlich eine Doofe frage, dass wurde Jakob direkt bewusst. Tekko konnte immer essen.
      „Wenn du nicht willst dann halt nicht. Aber von meinem Eis kriegst du nichts ab!“

      Kaum hatte der aufgeregte Tekko sein Eis aufgegessen, gingen die zwei Jungs weiter die belebte Promenade herunter. Jakob war noch nicht oft in Farfus City gewesen und jedes Mal wenn er mal hier ist, beeindruckte die Stadt ihn aufs neue. Sei es die außergewöhnlich große Vielfalt an Lebensmitteln aus allen Ecken der Welt, die Menschenmassen die über die Promenade schlenderten, die hohen Häuser, die am Rand der breiten Promenade über die Baumkronen reichten oder die gemütlichen Plätze und Cafes an denen sich Menschen versammelten und zusammen saßen. Als Jakob von Tekko erfahren hat, dass sein Vater aus beruflichen Gründen in die Hauptstadt kommen müsste und die zwei Jungs mitkommen dürfen, hat er sich so gefreut wie lange nicht mehr. Bei der Ankunft in ihrem Hotel mussten die zwei Versprechen, keinen Ärger zu machen und pünktlich vor dem Sonnenuntergang wieder im Hotel zu sein. Außerdem sollten sie sich vom Hafen fern halten, da sich dort angeblich gefährliche Leute rum treiben. Ansonsten hatten sie bezüglich ihrer Freizeitgestaltung keine Einschränkungen bekommen und somit hatten die Jungs die Qual der Wahl, da es unzählige Möglichkeiten gab in der Stadt seine Zeit zu vertreiben.

      Jakob hatte viel von seinem gesparten Geld mitgebracht, um in den zwei Tagen in der Stadt so viel zu erleben wie nur möglich. Nachdem Masayo früh das Hotel verlassen hat hatten die zwei Jungs schon einiges erlebt. Sie sind in einem Karussell mitgefahren, welches sie so durchgeschüttelt hat, dass ihnen schwindlig wurde. Sie kletterten auf das Dach einer Kutsche und fuhren so ein paar Blocks auf dem Dach der Kutsche mit. Sie schauten sich auf der großen Freilichtbühne im Zentrum eine Theateraufführung an die dort grade stattfand. Es ging um die Auseinandersetzung zwischen einer teuflischen Armee und der Marine. Und sie haben sich natürlich ihren Magen mit allen möglichen Schleckereien vollgeschlagen. Jakob liebte diese Stadt. Er hatte hier ein Gefühl von Freiheit. Diese schier unendlichen Möglichkeiten faszinierten Jakob sehr.

      Um einen interessanten Souvenirshop zu finden bogen die zwei in eine kleine Nebenstraße ab. Nachdem sie ein wenig auf der Nebenstraße weiter gelaufen sind, wurde die Straße mehr und mehr zu einer schmalen Gosse und anstatt der üblichen Menschenmassen gab es hier nur noch vereinzelte, an ihnen vorbei huschende Leute.

      Plötzlich wurde Jakob aus dem nichts von einem Jungen angesprochen, der an einer Wand gelehnt stand.
      „Hey ihr, wollt ihr einen Zaubertrick sehen?“ Fragte der Junge, der zwar etwas älter als die beiden aussah allerdings schwächlich und kränklich wirkte. Seine Hose hatte Löcher und sein Shirt sah ungewaschen aus. Tekko drängte Jakob zum weiter gehen, doch dieser war auf eine sonderbare Art und Weise interessiert an einem Zaubertrick.
      Wenn ich schon Mal in der Großstadt bin, kann ich mir auch mal einen Zaubertrick angucken. Was soll schon passieren. dachte Jakob sich und so ließen die Jungs sich auf den vermeintlichen Zauberer ein.
      „Ich brauche zwei Münzen. Egal wie wertvoll. Du wirst sie auch wieder kriegen. Versprochen.“ Sagte der fremde zu Jakob. Dabei sprach er auf eine sehr abgehackte und hektische Art.
      Jakob holte zwei alte wertlose Münzen aus seiner Geldbörse und gab sie dem Jungen. Dieser lies die Münzen erst verschwinden, plötzlich war eine der Münzen hinter Jakobs Ohr und die andere befand sich in seiner Brusttasche. Am Ende war Jakob kurz verwirrt, da er beide Münzen aus den Augen verloren hat. Der Junge wies Jakob dazu an unter einem Blumentopf zu schauen, der auf einem Fensterrahmen hinter Jakob stand. Als er unter den Blumentopf schaute waren dort tatsächlich beide Münzen. Jakob war total begeistert von dem Jungen. Tekko wirkte allerdings langsam genervt und drängte zum Weitergehen. Daher verabschiedeten sie sich von dem Jungen. Grade als sie weiter gingen fiel Jakob auf dass sein Geldbeutel weg ist. Der Zaubererjunge muss ihn aus meiner Tasche gezaubert haben Er drehte sich um und sah grade noch wie der Junge weg lief. Wie aus Reflex sprintete Jakob dem Jungen hinterher. Der Junge hatte gut 30 Meter Vorsprung, doch Jakob war sich sicher, dass niemand mit seiner Geschwindigkeit mithalten konnte und er ihn somit schnell einholen würde. Allerdings fiel ihm schnell auf, dass der Junge schneller war als erwartet.
      Der sah doch so kränklich und schwach aus, wie konnte er so schnell laufen? Verdammt, ich brauche mein Geld doch! Trotzdem machte Jakob ein paar Meter gut. Der Junge bog mehrmals ab und wechselte die Richtung um Jakob abzuschütteln, jedoch blieb er immer in Sichtweite zu Jakob, so dass dieser sich nicht abschütteln lies. Nun bog der Junge in eine belebtere Straße und rannte durch die Menschenmenge und Jakob rannte weiter hinterher. Dabei wurden viele Leute von den zwei Jungs angerempelt und Menschen riefen nach der Marine. Das schien den flüchtenden Jungen weiter zu beunruhigen, so dass er mit einem flinken Sprung über eine Absperrung sprang. Jakob sprang hinterher und bemerkte beim weiterrennen, dass sie sich mittlerweile am Hafen befanden. Es reihten sich Schiff an Schiff und er sah viele Matrosen, die Schiffe be-und entladen haben.
      Ich hab hier nichts verloren. Ich habt es Masayo versprochen…
      Doch in diesem Moment wollte er einfach seinen Geldbeutel zurück. Er wollte den Dieb schnappen und zeigen, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte. Mittlerweile war er nur noch zwei Armlängen von diesem entfernt. Vollgepumpt mit Adrenalin bereitete er sich darauf vor, ihn mit einem Hechtsprung von den Beinen zu reißen.
      Komm schon, noch drei Schritte und ich hab ihn Jakob bemerkte noch einen Spalt am Boden den er leicht übersprang, stieß sich kräftig vom Boden ab und machte einen Satz nach vorne.
      Im vollen Sprint hatte Jakob sich mit seinem ganzen Gewicht auf den flüchtigen Dieb geschmissen. Zusammen sind sie hart auf dem glatten Holzboden gelandet, ein paar Meter gerutscht und gegen eine Holzkiste geschlittert. Der Junge schien kurz benommen, daher nahm Jakob ihn in den Schwitzkasten und forderte seinen Geldbeutel zurück. Er konnte nicht das Gesicht des Jungen sehen, allerdings fing dieser an panisch zu zappeln und er versuchte sich los zu reißen
      Er versucht immer noch zu flüchten dieser Mistkerl! Jakob zog den Schwitzkasten enger zu und konnte hören wie der Junge begann zu würgen. Nun griff der Dieb in seine Tasche, holte Jakobs Geldbörse heraus und lies sie fallen.
      „Na endlich. Ich sollte dich noch viel mehr vermöbeln dafür dass du mich beklauen wolltest!“ Der Junge schaute Jakob nur schockiert an.
      „Du Idiot! Idiot Idiot Idiot! Du hast noch gar nicht gecheckt wo wir sind?“ Jakob schaute sich um während er sich langsam beruhigte. Sein Herz pochte immer noch extrem stark und schnell. Doch jetzt realisierte er wo er sich befand. Es war ein Schock. Durch die totale Fokussierung auf den Dieb und die Vorbereitung des Bodychecks, ist Jakob dem Jungen ohne es zu merken auf ein grade auslaufendes Schiff gefolgt.

      Als Jakob realisierte was passiert ist wurde er wütend, packte den Jungen am Kragen und presste ihn gegen eine Holzkiste.
      „Warum zur Hölle rennst du auf ein auslaufendes Schiff? Weisst du in was für Schwierigkeiten du mich bringst?“ Der Junge schaute ihn ängstlich an und versuchte sich unsicher zu rechtfertigen
      „Man, ich wollte vor dir abhauen. Ich hatte doch nicht vor auf dem Schiff hier mit zu fahren. Wollte nur von hier auf das nächste Schiff springen um dir zu entkommen. Konnte ja nicht wissen dass du mich wie so ein Verrückter umhaust“ Jakob konnte nicht fassen was er da hörte.
      „Du gibst mir die Schuld? Ich muss sofort zurück, ich kriege riesen Ärger! Das versteht so ein Penner wie du nicht. Was klaust du überhaupt meine Geldbörse? Du bist schuld, dass ich ein riesen riesen riesen Problem habe!“ Er musste sich zusammen reißen dem Jungen keine zu verpassen.
      „Verdammt, ich brauche halt das Geld lass mich doch machen. Ist meine Sache. Aber ja ich gebe dir Recht, wir haben ein Problem. Das Schiff wird für uns nicht umkehren. Handelsschiffe wie dieses haben extrem straffe Zeitpläne. Jede Minute die sie sich verspäten kostet sie Geld.“ Sagte der kleine Dieb.
      In Jakob wuchs die Verzweiflung.
      „Was mache ich denn jetzt? Du kannst doch zaubern, zauber mich zurück nach Farfus City!“
      „So funktioniert das nicht. Wir sollten jetzt lieber zusehen, dass wir uns verstecken. Ich kenne Matrosen vom Hafen. Oft besoffen und aggressiv. Wenn sie uns sehen werden sie uns verprügeln. Wenn wir Glück haben. Ich habe Geschichten gehört, was sie mit blinden Passagieren auf solchen Booten machen…“ Jetzt bekam Jakob auch noch Angst. Er wollte gar nicht wissen was mit blinden Passagieren passierte. Der Junge ergriff wieder das Wort
      „Wir sollten uns jetzt schnell unter Deck zwischen Kisten oder Fässern verstecken. Dann versuche ich heraus zu finden welchen Hafen das Schiff als Ziel hat. Die meisten Schiffe aus Farfus City gehen Richtung nahe gelegenen Inseln. Kannst du bitte meinen Kragen los lassen? Achja, ich bin übrigens Tyson.“ Jakob ließ ihn los, gab ihm die Hand und stellte sich ebenfalls vor. Er war zwar immer noch unendlich sauer, aber sie saßen buchstäblich im selben Boot. Es gab kein Zurück mehr und jetzt mussten die beiden sich miteinander arrangieren.

      Sobald wir an einem hoffentlich nahen Hafen anlegen, kann ich Masayo und Mutter anrufen. Sie machen sich bestimmt riesige Sorgen! Mittlerweile war die Sonne untergegangen und Jakob und Tyson konnten sich unbemerkt im Frachtraum verstecken. Sie durchsuchten die vielen staubigen Kisten nach etwas essbaren, aber es schien so, als ob das Schiff überwiegend Geschirr, Besteck, Töpfe und Pfannen geladen hatte. Tyson schlich sich zwischendurch nach oben und belauschte den Kapitän. So konnte Tyson herausfinden, dass das Schiff auf dem Weg nach Myrr ins Horus Königreich ist. Dies war eine gute Nachricht für Jakob. Myrr war mit dem Schiff bei gutem Wetter in drei Stunden zu erreichen. Trotzdem plagten ihn Hunger und Durst.
      Hätte ich vorhin mal noch ein Eis mit Tekko gegessen. Während Tyson nur noch an einer Kiste gelehnt rumsaß kroch Jakob noch etwas zwischen den Kisten rum. Plötzlich sah er in einer Box etwas Buntes. Es hatte die Form einer Banane aber die Farben stimmten nicht. Die Banane war Pink mit Orangenen Flecken. Er nahm sie sich und kroch zwischen den Kisten hervor um sie sich besser angucken zu können.
      Mh diese Farben sehen so fruchtig aus. Er wägte ab ob die Frucht mit den merkwürdigen Farben wohl essbar war. Er wollte erstmal an ihr riechen und entfernte so die Schale. Das Fruchtfleisch hatte die gleiche merkwürdige Farbe und es roch nach nichts. Plötzlich bemerkte er, wie Tyson ihn mit großen Augen ansah.
      Der will bestimmt meine Banane klauen. Der Dieb. Aber die gehört mir. Er kriegt nichts! Während Jakob seinen Mund öffnete um einen großen Bissen von der Frucht abzubeißen rief Tyson panisch aber gedämpft
      „NEIN ISS DIE NICHT!“
      Er will doch nur selber was davon haben. Der kann mich mal. Dachte sich Jakob und biss in die Frucht.
      Der Geschmack war anders als erwartet. Anstatt einer saftigen Süße schmeckte Jakob eine ekelerregende Fäule. Aber er wollte trotzdem nicht, dass Tyson etwas davon abbekommt. Daher schluckte er. Jakob konnte sich nicht erinnern jemals so etwas Ekeliges gegessen zu haben. Der Geschmack veränderte sich nun zu extrem bitter und gleichzeitig hatte es was von extrem faulen Eiern gemischt mit dem Geruch von Hundekacke fand Jakob.
      Wenn Tyson will kann er ruhig den Rest der Frucht haben. Dachte sich Jakob nun. Plötzlich wurde ihm jedoch ganz schwummrig. Er nahm seine Umgebung nur noch verschwommen wahr aber er erkannte, dass Tyson auf ihn einredete. Allerdings konnte Jakob keine Worte heraushören. Alles in seiner Umgebung verschwamm und rückte in den Hintergrund. Er fühlte nur noch seinen Körper. Seine Beine und seine Arme fingen an extrem zu kribbeln. Dieses Kribbeln war ihm sehr unangenehm aber er konnte nichts machen um es zu unterbinden. Es war als sei er gelähmt.
      Was geschieht hier mit mit? Nach dem kribbeln fühlten sich sein ganzer Körper an als würde die Haut beginnen zu spannen und jeden Moment zu reißen. Es war ein schreckliches Gefühl. Dann begann auch noch sein Kiefer zu schmerzen. Es fühlte sich an, als würden sein Zähne sich verschieben und dabei seinen ganzen Kiefer auseinander zu reißen. Er konnte nicht sagen wieviel Zeit verging bis er wieder voll bei Bewusstsein war. Er schaute sich seinen Körper an. Alles sieht normal aus. Als Tyson bemerkte dass Jakob wieder ansprechbar war sagte er nur trocken ohne sich beim Sitzen zu rühren
      „Du hättest das nicht essen sollen. Echt nicht.“ Jakob wusste nicht was er meint.
      „Was ist mit mir passiert?“ Die Antwort schockierte ihn so sehr, dass er am liebsten angefangen hätte zu weinen.
      „Du hast eine Teufelsfrucht gegessen...“



      Kapitel 5


      Die Sonne war kurz davor ihren Höchsten Punkt zu erreichen. In ihrer Höhle waren einige der Räuber dabei, die Segel der zwei Schiffe zu nähen. Andere waren gerade dabei, ein Lagerfeuer zu entfachen um ein paar Hühner zu grillen. Wieder andere lagen, wie Arimo, einfach nur rum. Er hatte sich Nächte lang den Kopf zermürbt und kaum geschlafen. Wie konnte er Roger nur von einem Angriff auf Kleinbach abhalten? Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass er Roger in einem Zweikampf besiegen musste, während alle Bandenmitglieder anwesend waren.
      „Arimo, komm mal her und hilf mir!“ Pete war grade dabei eine kaputte Stelle an Deck eines der Schiffe zu flicken. Aber Arimo ignorierte die Aufforderung.
      Ich muss es durchziehen. Jetzt. Arimo stand auf und ging zielgerichtet und entschlossen in Rogers Zimmer.
      Er ist derjenige, der sich nicht an den Deal gehalten hat. Ich bin im Recht. Ich sorge nur für Gerechtigkeit. Arimo war entschlossen sein Vorhaben jetzt durch zu ziehen. Er hat sich gründlich vorbereitet und für verschiedene Szenarien Vorsorge getroffen. So hat er alle seine Kleidung und Erinnerungsstücke in seinen Seesack gepackt. So könnte er im Fall der Fälle schnell verschwinden ohne groß packen zu müssen.

      Mit entschlossenem Blick betrat er Rogers Zimmer. Dieser saß an seinem Schreibtisch und las gerade die aktuellste Ausgabe der Tageszeitung und würdigte Arimo keines Blickes.
      Noch sitzt er da, mit seiner hässlichen Narbe. Als Roger auch nach mehreren Sekunden nicht auf den Besuch reagierte, baute Arimo sich vor Rogers Schreibtisch auf und sprach ihn einfach an.
      „Roger, wir müssen reden“ Dieser schaute grimmig von seiner Zeitung hoch und antworte grummelig.
      „Siehst du nicht, dass ich grade beschäftigt bin? Komm später wieder.“
      Er nimmt mich nicht ernst! Arimo akzeptierte Rogers Antwort nicht.
      „Roger, Nein.“ Er machte eine kurze Pause um zu beobachten, wie Roger reagieren würde. Dieser hob lediglich eine Augenbraue und schaute Arimo mit einem fragenden Blick an.
      Was guckt der denn so? In dem Moment, in dem Arimo weiter reden wollte, um sein Anliegen zu erklären, knallte Roger mit seinen beiden Händen fest auf den vor ihm stehenden Schreibtisch, so dass ein lauter Knall zu hören war. Dabei sprang er fast von seinem Stuhl auf und schaute Arimo dabei mit seinem grimmigen Blick genau in die Augen. Dann begann er ruhig zu sprechen.
      „Du widersetzt dich meiner Anweisung?“ Arimo und Roger standen sich nun auf Augenhöhe gegenüber, lediglich der Schreibtisch befand sich zwischen ihnen. Arimo konnte den faulen Geruch von Rogers Atem riechen, während dieser sprach. Arimo war bereit mit offenen Karten zu spielen und so offenbarte er direkt sein Anliegen.
      „Roger, ich kann es nicht tolerieren, dass wir Kleinbach angreifen.“ Roger schien nun noch genervter und antwortete in einem mittlerweile extrem gereizten Ton.
      „Ach, du kannst es nicht tolerieren? Das habe ich zur Kenntnis genommen. Aber es ist nun Mal meine Entscheidung!“
      „Nein, ich kann das nicht zulassen“ Antwortete Arimo mit entschlossener Stimme. Dadurch war der Bogen für Roger endgültig überspannt.
      „Dann hau doch ab!“ brüllte er Arimo entgegen. Mittlerweile hatten auch andere Mitglieder mitgekriegt, dass ein Streit entstand.
      „Roger, ich werde es nicht zulassen und wenn ich dich dafür zur Strecke bringen muss.“ Arimo sprach langsam und deutlich. Roger schien durch diese Nachricht im ersten Moment amüsiert und er begann hämisch zu lachen.
      „Du willst mich zur Strecke bringen? Du kleiner Wicht?“ Sein Ton wurde nun wieder rauer und aggressiver.
      „Ich habe dich hier aufgenommen, dir alles beigebracht was du über das wahre Leben weißt!“
      Nun wandelte sich seine Ansprache in ein Brüllen.
      „ODER WILLST DU EINE MEUTEREI ANFANGEN?“ Roger verfiel immer mehr in eine Raserei. Er zerschmetterte seinen Schreibtisch mit einem gezielten und wuchtigen Handkantenschlag von oben und brüllte weiter rum.
      „ICH TRETE DIR IN DEN ARSCH DU KLEINE MADE!“
      Mittlerweile betraten mehrere der anderen Räuber Rogers Zimmer um nach dem Rechten zu sehen. Roger sprach nun diese an.
      „Leute, seht her. Der kleine Arimo will sich mir widersetzen hahaha! Los, gebt allen Bescheid! Ich will, dass ihr alle zuguckt wenn ich ihm eine Lektion verpasse. Dann erfahrt ihr warum man sich mir nicht widersetzt!“ Arimo wusste, dass Roger ihn schon lange nicht mehr kämpfen hat sehen. Dies würde sein Vorteil werden.
      Du hast doch keine Ahnung was ich mittlerweile drauf habe.

      Roger sprach nun erneut die versammelte Bande an. 25 Männer die das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachteten standen nun am anderen Ende des großen Raumes und hörten gespannt zu.
      „Dies bleibt ein eins gegen eins Kampf, ist das klar? Egal wie sehr ich ihn zurichte, hier wird keiner eingreifen!“

      Roger ging in Kampfstellung. Dies war für Arimo das Zeichen, dass der Kampf beginnt. Noch bevor Roger reagieren konnte, machte Arimo einen Hechtsprung nach vorne. Dabei sprang er mit dem Kopf voran, mit einem extremen Schub nach vorne, zwischen der Deckung von Roger hindurch und verpasste seinem Anführer eine gesprungene Kopfnuss. Arimo spürte, wie Rogers Nasenknochen unter seiner Stirn zertrümmerte. Er nahm die Zerstörung des Knochens genau war. Durch die Wucht des Kopfstoßes wurde Roger einen Meter nach hinten geschleudert und knallte so gegen die hinter ihm stehende Wand. Der Aufprall hatte so eine Wucht, dass man die Erschütterung in der ganzen Höhle spüren konnte. Roger sackte nun zum Boden und lag dort benommen und nicht ganz bei Bewusstsein. Arimo stand über ihm und schaute auf ihn herab. Plötzlich überkam ihn ein seltsames Gefühl.
      Du wirst von hinten mit einem Messer angegriffen!
      Intuitiv drehte sich Arimo um und konnte im letzten Moment verhindern, dass Jon, einer von Rogers treusten Anhängern, ihm ein Messer in den Bauch rammte indem er seinen Arm festhalten konnte. Mit einer Handbewegung konnte Arimo Jon entwaffnen und beförderte ihn mit einen frontalen Tritt gegen den Brustkorb auf den Boden. Plötzlich setzte das seltsame Gefühl wieder ein und er hatte ein Bild im Kopf wie Roger mit seiner Streitaxt nach ihm schlägt.
      Ducken!
      Er duckte sich wie aus Reflex und konnte grade noch den Luftzug Rogers Axt dicht über seinem Kopf spüren.
      Roger! Er hat sich seine Streitaxt gegriffen als ich mit Jon beschäftigt war.
      Arimo wusste, dass Roger mit seiner Axt umgehen konnte. Jetzt würde der Kampf doch noch ein bisschen gefährlicher werden. Roger ging nun weiter mit seiner Axt auf Arimo los. Er war ein sehr starker Mann und musste wenig ausholen, um mit seiner Axt enorm starke Hiebe durchzuführen. Arimo wich ihnen jedoch allen aus und tänzelte um Roger herum. Er hatte nun den Plan ihn etwas müde zu machen und auf einen guten Moment zum zuschlage zu warten. Dieser Moment ergab sich, als einer von Rogers Hieben erneut ins leere schwang und er so für einen Moment nicht in der Lage war, erneut zuzuschlagen, da er kein perfektes Gleichgewicht mehr hatte. Arimo rammte ihm seine Faust, mit aller Kraft, in das bereits stark demolierte Gesicht. Von der Wucht des Schlages kippte Roger einfach nach hinten um und ließ die Axt fallen. Arimo stürzte sich direkt auf den am Boden liegenden Roger und nahm ihn in einen engen Schwitzkasten.
      Es ist aus für dich Roger. Du hast verloren. Doch Arimos Selbstsicherheit wurde von einem völlig unerwarteten Lachen Rogers zerstört. Angestrengt krächzte der sich im Schwitzkasten befindende Roger
      „Du wirst mich schon umbringen müssen wenn du meine Männer umstimmen willst.“ Die Worte kamen sehr angestrengt heraus und wurden von vereinzelten Hustern unterbrochen. Arimo begann zu zweifeln.
      Bin ich wirklich in der Lage ihn zu töten? Nach all den Jahren die wir zusammen verbracht haben? Wieder begann Roger zu lachen. Er musste Arimos Zweifel gespürt haben.
      „Hahaha du bist ein Schwächling. Genau wie dein Vater vor acht Jahren!“
      „Was war mit meinem Vater?“ Wollte Arimo jetzt wissen und lockerte seinen Griff leicht.
      „Dein Vater war ein Schwächling. Er verfolgte mich damals nach meinem ersten Überfall auf Kleinbach. Und er hat sich mir bei meiner Flucht in den Weg gestellt. Aber er war nicht in der Lage mich zu töten. Er konnte mir lediglich diese hässliche Narbe zufügen. Dafür ist er letztendlich auf dem Meeresboden gelandet! Hahaha hättest sein Gesicht sehen sollen, als er realisiert hat, dass es aus für ihn ist. Es erinnerte mich an ein kleines Huhn, dass unbedingt…“
      Ein lautes Knacken unterbrach Roger bei seinem Monolog. Sein Kopf wurde weiter gedreht, als es vorgesehen war. Rogers Genick war gebrochen.
      Arimo lies seinen ehemaligen Anführer schlaff zu Boden sacken. Er blickte erst in die schockierten Gesichter der anderen Räuber und schaute dann verächtlich auf die Leiche vor seinen Füßen.
      Ja, ich bin stark genug dafür du Penner.

      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von King X. Drake ()

    • Eine neue FF, wie schön. Willkommen im FF-Bereich, wo dich viel Frohsinn, Schnaps und Heiterkeit erwarten. Und so weiter, etc.pp. :D

      Ich habe im Moment nicht viel Zeit, also steige ich gleich ein:

      Der Prolog ist insofern ungewöhnlich, dass er sich bereits wie ein (kurz geratenes) Kapitel liest. Normalerweise dient ein Prolog ja dazu, die Geschichte einzuleiten bzw. neugierig zu machen. Du präsentierst uns aber mit dem Prolog sofort aktive Handlung, wie es scheint, und gibst uns gleich einige wichtige Hinweise mit auf den Weg: Es dreht sich um die Waffengeschäfte des großen Don Flamingo. Das ist schon eine ziemlich interessante Sache. Hätte ich bei dem Titel so nicht erwartet. Mit dem hast du mich eher in meine dunkelsten Statistik-Zeiten zurückversetzt und mein Trauma wieder aufgerissen. Danke dafür. xD
      Jedenfalls liest sich dein Prolog eher wie en Kapitel, was nicht zuletzt an der großangelegten wörtlichen Rede liegt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dieser Szene gestartet wäre. Ist natürlich Geschmacksache, aber ein Prolog sollte eher fesseln und faszinierend, finde ich. Hier wirkt er halt wie ein erstes Kapitel. Etwas Kleines passiert, wir lernen erste Personen kennen und erfahren etwas über sie, worum es dir geht etc. Wirklich spannend fand ich es nun nicht, zumal der Deal planmäßig über die Bühne ging. Das ist an sich nicht schlecht, hätte aber gefühlt mehr Potenzial gehabt, als du hier herausgeholt hast. Aber da du keine wirkliche Erfahrung in diesem Bereich hast, werde ich das mal nicht zu streng bewerten. Das kommt alles mit der Zeit. :)

      Für einen Neueinsteiger ist dein Text schon gar nicht schlecht. Zwei elementare Verbesserungsvorschläge möchte ich aber machen.

      1. Wörtliche Rede
      Die Form der wörtlichen Rede ist - gerade in Texten, in denen sie dominiert - ungemein wichtig für das Lesegefühl. Ich würde keine zwei wörtlichen Reden hintereinander weg setzen, weil es unaufgeräumt wirkt. Etwa:

      King X. Drake schrieb:

      „Wenn du Wachen zur Begrüßung mitbringst könnt ihr nicht ganz so glücklich sein. Wir brauchen kein Zimmer. Führt uns in die Räume in denen die Verhandlungen stattfinden werden.“ „Wie ihr wünscht“
      Ich würde folgende Anordnung wählen:

      Bo schrieb:

      „Wenn du Wachen zur Begrüßung mitbringst könnt ihr nicht ganz so glücklich sein. Wir brauchen kein Zimmer. Führt uns in die Räume in denen die Verhandlungen stattfinden werden.“
      „Wie ihr wünscht“
      Untereinander wirkt so ein Abschnitt einfach geordneter. Außer natürlich, die wörtliche Rede wird von Einschüben unterbrochen. Ist eine kleine Formsache, die aber einen text ganz anders wirken lässt.
      Dazu kommt, dass du auch auf Bindemittel zurückgreifen und die WR nicht immer losgelöst schreiben sollte. Phrasen wie "[...]", sagte XYZ oder XYZ fragte: "[...]" machen sich immer gut, um den Text lebendiger zu gestalten.

      2. Beschreibungen
      Das wäre mein zweiter Tipp: Lass dir mehr Zeit beim Beschreiben von Situationen, Orten usw.
      Du hast beim König und seinem Gefolge gut angesetzt, der Palast und den Rest der Situation konnte ich mir hingegen kaum vorstellen. Sicher hängt der Erzählstil immer vom Erzähler ab, aber ein kleines bisschen mehr sollte es schon sein - allein schon, um die relativ großen Passagen wörtlicher Rede zu entschlacken. Gefallen hat mir in dieser Hinsicht, wie du die Gedanken von Honey eingeflochten hast. Seine Beobachtungen und die Kommentare bezüglich Flamingos Palast, der viel schöner als der des hiesigen Königs sei, haben mir sehr gut gefallen. Das bringt Leben in die Handlung und in die Figur Honey. Behalte das bei, investiere aber auch ein paar Zeilen in die Ausgestaltung der Umgebung. Dadurch wirkt der Text dann auch nicht zu überladen mit Wörtlicher Rede, wenn du immer mal wieder Abschnitte äußeren Beschreibens und - wie du es ja schon getan hast - inneren Beschreibens einfügst. :)

      Ansonsten ist der Prolog aber für einen Neueinsteiger ein recht guter Anfang. Bedenke nur immer, dass die Szene in deinem Kopf niemals wie durch Zauberhand im Kopf deiner Leser genauso abläuft. Nur wörtliche Rede kann einen Text nicht tragen. Beschreibungen und ähnliche Passagen füllen einen Text mit Leben und sind ebenso wichtig wie die Kommunikation der Figuren.
      Außerdem würde ich mir vielleicht noch wünschen, dass du einen kurzen Crash-Kurs in Sachen Kommasetzung machst oder dir dafür einen fähigen Beta-Leser suchst. Da fehlten nämlich ein paar. ;)

      Das Thema deiner FF gefällt mit schon sehr gut und ich bin gespannt, wie tief wir in die Geschäfte des Don eintauchen dürfen. Da deine FF noch in den Kinderschuhen steckt, dürftest du mich als Leser schon einmal sicher haben. :D


    • Grüß dich!

      Thematisch hast du dir ein ziemlich breites Feld ausgesucht, da uns auch nach Doflamingo und Big Mum noch immer nicht klar ist, wer alles in der Unterwelt agiert, welche Knotenpunkte es neben Caesar noch gibt und wie sich der Markt nach den Vorfällen auf Dressrosa verändert hat. Einen solchen Einblick blieben uns die Hochzeitsgäste bislang ziemlich schuldig.
      Du hast dir damit die hervorragende Ausgangssituation geschaffen, dass Doflamingo (a) gerade von Ruffy und Co. gestürzt wird, während sich Honey im Eastblue aufhält. Insoweit hätten wir einen Protagonisten, der sich unerwartet in einem neuen Markt einfinden muss und schließlich seine eigene Rolle etablieren muss.
      Die zweite Option, da wir Honey nicht aus dem Manga kennen, ist (b), dass er sich vom Doflamingo-Konglomerat löst und seinen eigenen Weg beschreitet. Indem er seinen Tod vortäuscht, für tot gehalten wird oder ein anderes Ereignis eintritt. Stand jetzt schaut es für mich so aus, dass Honey wie Bellamy das Logo Doflamingos tragen darf und wie dieser nicht direkt der Familie, sondern eher einem Vasallenstatus zugehörig ist.
      Eine alternative Erzählung vom Leben eines uns bekannten unbekannten Namens - wie Buffalo - wäre zwar ebenfalls möglich, da Oda dessen realen Namen bislang nicht enthüllt hat, allerdings gehe ich von einer eigenen entwickelten Figur aus. Der geplatzte Deal würde großen Ärger bereiten, insoweit hast du bereits einen Grund angedeutet, der Honey von Doflamingo und dessen Banner distanzieren könnte.

      Was mir zuerst auffiel: Entweder ist mein Bildschirm zu schmal oder dein Prolog war im Mittelteil ein einziger Block. Der Einfachheit rate ich ebenfalls dazu, wörtliche Rede an den Anfang einer Zeile zu stellen. Sofern sie durch einen kurzen Atemzug - also einem wörtlichen Einschub deinerseits - unterbrochen wird, kann sie natürlich in der gleichen Zeile fortgesetzt werden. Für dich und uns Leser ist es ausgesprochen angenehm, wenn man wörtliche Rede stets am Zeilenbeginn findet.
      Es kann nämlich sein, dass du andere Satzzeichen benutzt, um etwas 'besonders' hervorzuheben bzw. etwas fett/kursiv darstellst, das allerdings ausschließlich betonend ist. Vielleicht geht es auch nur mir so: Wenn ich sehe, dass Dialoge folgen, verarbeite ich das bis dahin Gelesene ganz anders, da die darauf hinarbeitenden Sätze zu einem Gespräch, einem Monolog oder Gedanken führen. Mich regt das sofort zur Interpretation an, sobald mein Textblickfeld entsprechende Satzzeichen ausmacht. Seien es:
      'Gedanken...'
      „oder wörtliche Rede“

      (1.) Insoweit fußt jede Geschichte erst einmal auf einer gründlichen Anordnung. Das Auge liest mit, hier im doppelten Sinne.
      ________

      Eine zweiter Punkt ist für mich deine Darstellung: Wenn jemand einen Weg zurücklegt, da er einen Weg zurücklegen muss, ist es handlungstechnisch zwar notwendig - Honey kann sich schließlich nicht zum Verhandlungsort schnipsen lassen - in der Darstellungsweise allerdings ziemlich unglücklich. Das sind für mich leere Sätze und Handlungen, die lediglich da sind, da sie sein müssen.
      Du hast es zu Beginn mit den Gedanken Honeys probiert zu überbrücken, was ein guter Kniff ist, diesen allerdings dann abrupt fallen lassen. Plötzlich sind Honey und Co. da, um sofort begrüßt und in den Palast geführt zu werden. Da geht alles Schlag auf Schlag, sodass reine Handlung der Handlung wegen eingeführt wird. Es fehlt da meines Erachtens die 'erlebte' Handlung, die durch Beschreibungen, Emotionen, Besonderheiten angereichert wird. Was du da hinzufügen kannst, liegt ganz bei dir, kann entsprechend abwechslungsreich als Stilmittel genutzt werden. Doch dieses klassische: Der Mann geht zum Bäcker. Er kauft zwei Brötchen. Danach bewirft er den Präsidenten mit Eiern."
      - Das sind mehrere Handlungen einer Person, doch in ihrer Darstellung ist es dermaßen spröde. Auf Dauer ist es ziemlich anstrengend zu verfolgen.
      Erweitern würde ich diesen Punkt der Darstellung in der Beschreibung der Personen. Zwei Personen hast du näher beschrieben: Der eine war groß, muskulös, mit Glatze und trug ein Schwert an seiner Hüfte. Der andere war kleiner, etwas dicklich und mit einem dichten aber dennoch gepflegten Bart. Der große begann zu reden. - Ich bin kein Freund der Beschreibung, die beschreibt, um zu beschreiben.
      Honey hat sich bereits innerlich über die Einrichtung des Palastes aufgeregt, das ist mir sofort hängen geblieben, da es einen Eindruck der Person vermittelt. So ein kurzer Satz bringt uns den Charakter näher, ohne handlungstechnisch großartig relevant zu sein. Trotzdem bringt er dem Leser weit mehr als ein reiner Handlungssatz: Honey setzte sich, um das Gespräch beginnen zu können. / Honey musterte die potthäßlichen Stühle und verzog vor Entsetzen das Gesicht. Letzterer Satz bringt die Handlung kein Stück voran, außer, wenn Honey aufgrund der Inneneinrichtung einen Streit losbricht.
      Mir persönlich gibt er allerdings mehr Input, da damit die charakterlichen Facetten weiter bearbeitet werden. Du verlagerst deinen Fortschritt entsprechend auf einer anderen Ebene, womit sich kein Leerlauf ergibt. Denn dass du darauf bereits Wert gelegt hast, zeigst du uns im ganzen Prolog. Honey ist selbstsicher, bisweilen ungeduldig und anmaßend. Alles Dinge, die du nicht konkret benannt, sondern in der Art des Gesprächs, der Gedanken und weiteren Aspekten etabliert hast.

      Auffällig ist dabei, wie du zwischen diesen gewinnbringenden und austauschbaren Sätzen umherspringst. Da sind einerseits schon viele interessante Sätze dabei, während ich andere entweder gestrichen oder wie oben erklärt ergänzt hätte, um sie mit irgendwas zu "füllen". Beispiel dafür: Honey wusste alles über seine potentiellen Geschäftspartner. Geburtsort, Alter, Geschwister, Name der Kinder… Und er wusste wie er Menschen rumkriegt.
      Das ist - während der Bedenkzeit der Geschäftspartner - ein guter Lückenfüller, um uns einmal auf das Ergebnis einzustimmen, zugleich auch einen Hinweis darauf gibst, auf welche Weise der Waffenschieber Honey arbeitet. Informationen sind alles, was man braucht. Da braucht es nicht einmal Gewalt, um zum Ziel zu gelangen. Die Furcht davor, dass der Frau, der heimlichen Geliebten oder sonst jemandem etwas passieren kann, leistet bereits ihren Dienst.

      Ich poche deshalb darauf, da mir diese Streuung ungewöhnlich vorkommt. Entweder schreibt ein neuer Autor aus einem Guss, oder er experimentiert an verschiedenen Stellen. Bei dir ist es innerhalb mehrerer Sätze ziemlich unterschiedlich, daher werde ich ebenfalls weiter am Ball bleiben, um zu schauen, wie du dich hinsichtlich Darstellung und Layout schlägst. Letzteres kann man nicht früh genug eingeprügelt bekommen. Doc es kann erfahrungsgemäß vieles aufwerten. So ist jedem geholfen. :D

      Grüße!
    • Danke für die schnelle und ausführliche Rückmeldung! :) Ich werde mal auf eure Beiträge separat eingehen


      Bo
      Also zu der Handlung will ich jetzt erstmal garnicht so groß eingehen. Nur so viel: Die Handlung wird sich nicht primär um die Waffengeschäfte Doflamingos drehen, sonder eher um die Auswirkungen von diesen.
      Jetzt zu deinen Kritikpunkten.
      1. Wörtliche Rede: Es wirkt wirklich etwas unaufgeräumt und ich werde meine folgenden Kapitel in der Hinsicht nochmal überarbeiten.
      2. Beschreibungen: Hier hatte ich manchmal einerseits Schwierigkeiten einen angemessenen Grad an Beschreibungen zu finden, sprich wie viele Beschreibungen sind angemessen und wo ist es zu viel. Gleichzeitig fand ich es auch teilweise echt schwer passende Adjektive zu finden die nicht zu 0-8-15 wirken. Aber in Zukunft werde ich auch mehr darauf achten.
      Und zum Thema Kommasetzung: ja da hatte ich schon immer Probleme mit. Ich werde mir nochmal ein paar Regeln dazu durchlesen und die nächsten Kapitel versuchen zu verbessern.

      Das dir die Grundthematik des Prologs gefällt, freut mich natürlich. :)


      Blink

      Also zu dem Thema Handlung kann ich dir nur das gleiche sagen wie Bo: Die Handlung wird sich nicht primär um die Waffengeschäfte Doflamingos drehen, sonder eher um die Auswirkungen von diesen. Daher habe ich diese Szene als Prolog gewählt, da sie quasi die weitere Handlung ins rollen bringt.

      Und ja, mein Mittelteil sieht wirklich ein einziger Block und unschön zu lesen. Ist mir bei Word vorher nicht aufgefallen und ich werde in den nächsten Kapiteln darauf achten, dass die Formatierung schöner sein wird, auch bezüglich der direkten Reden.



      blink schrieb:

      Da geht alles Schlag auf Schlag, sodass reine Handlung der Handlung wegen eingeführt wird. Es fehlt da meines Erachtens die 'erlebte' Handlung, die durch Beschreibungen, Emotionen, Besonderheiten angereichert wird. Was du da hinzufügen kannst, liegt ganz bei dir, kann entsprechend abwechslungsreich als Stilmittel genutzt werden. Doch dieses klassische: Der Mann geht zum Bäcker. Er kauft zwei Brötchen. Danach bewirft er den Präsidenten mit Eiern."
      - Das sind mehrere Handlungen einer Person, doch in ihrer Darstellung ist es dermaßen spröde. Auf Dauer ist es ziemlich anstrengend zu verfolgen.
      Diesen Teil werde ich versuchen mir ganz besonders zu Herzen zu nehmen. Ich hatte öfter das Gefühl, dass ich von Handlungspunkt zu Handlungspunkt springe aber fand es schwer eine Verbindung zu finden. Beziehungsweise wenn ich es versucht habe, hatte ich im Nachhinein das Gefühl, dass sie doch verzichtbar war und habe sie wieder heraus genommen.
      Ich werde in Zukunft auf jeden Fall versuchen hier eine bessere Balance herzustellen.



      blink schrieb:

      Auffällig ist dabei, wie du zwischen diesen gewinnbringenden und austauschbaren Sätzen umherspringst. Da sind einerseits schon viele interessante Sätze dabei, während ich andere entweder gestrichen oder wie oben erklärt ergänzt hätte, um sie mit irgendwas zu "füllen".
      Da versuche ich in Zukunft ebenfalls eine bessere Balance zu finden. Manchmal denke ich mir bestimmte Sätze sind Austauschbar aber dennoch irgendwie wichtig für das Verständnis der Handlung. Da muss ich wahrscheinlich versuchen die notwendigen Sätze besser auszuschmücken damit sie nicht deplatziert wirken.





      Auf Jeden Fall ein ganz dickes Danke an euch beiden, eure Kritik hat mir deutlich gezeigt worauf ich bei meinen zukünftigen Kapiteln mehr achten muss. Ich habe auch bereits schon ca 18 Kapitel geschrieben und denke, dass sich der Schreibstil da bereits automatisch etwas verbessert hat aber ich werde bei den bereits geschriebenen Kapiteln nochmal auf eure Punkte achten und sie überarbeiten!
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN
    • Konstanten und Variablen (King X. Drake)

      Auch wenn ich mal wieder nicht der Erste bin, möchte ich die ebenfalls ganz herzlich im FF-Bereich begrüßen.
      Es ist immer wieder sehr schön, wenn sich neue Gesichter bei uns einfinden. Zwar wird dieser Kommentar nicht sehr lang werden, da zum einen Bo und blink schon hier waren und alles wichtige Angesprochen haben. Zum anderen ist mein Metier nun mal mehr das Spekulieren und Interpretieren, was ich erst so wirklich ausspielen kann, wenn es ein bisschen mehr Inforationen gibt. Trotzdem möchte ich natürlich hier nicht fehlen. Wenn du in unserer schönen FanFiction Übersicht nicht fehlen möchtest, dann schick mir bitte einen kurzen Teaser per PN, damit ich dich aufnehmen kann. (*klopft sich auf die Schulter für die gelungene Überleitung ^^)

      Wie du in deiner Antwort bereits verraten hast, wird es sich bei dir im weiteren nicht um die Tätigkeiten eines gewissen Unterweltbosses gehen, sonder mehr um die Folgen seiner Geschäfte. Ich bin gespannt, wie du dies Umsetzen möchtest, da man auch dieses in mehrere Richtungen Interpretieren kann.

      Wir könnten weiterhin Honey folgen und so erfahren, welche Geschäfte gemacht werden und dann mit ihm zusammen immer hören, was für Folgen diese haben oder wie er den weiteren Verlauf beeinflusst. Wie bereits angeteasert wurde, wollen sie jetzt Informationen beim Norna Königreich streuen, in der Hoffnung auch dort weitere Waffen loszuwerden. Es könnte aber auch sein, dass wir von Honey nichts mehr hören und dafür dem Zukünftigen Schicksal des Horus Königreiches, seiner Soldaten, Bewohner und Gegner weiter folgen. Dies könnte man auch noch auf/mit weitere Geschäftsbeziehungen des Jokers erweitern, also dass wir auch noch andere Königreiche und deren Pläne und Schicksale kennenlernen. Joker hat bzw schien so viele Verschiedene Geschäftsbeziehungen zu haben, dass man hier auf einen endlosen Pool an Möglichkeiten zurückgreifen kann. Wie immer gibt es noch sehr viele Möglichkeiten und ich kann eigentlich nur Schüsse ins Blaue abgeben.

      Wie auch immer genau dein Weg aussehen wird, bleibt noch abzuwarten, aber dein Titel >Konstanten und Variablen< interpretiere ich derzeit so, dass es hier viel zu überlegen und spekulieren geben dürfte, womit am mich immer sehr gut bei der Stange halten kann. In diesem Sinne bis zum nächsten Kapitel und einem längeren Kommentar meinerseits. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Danke für die weitere Rückmeldung!
      Ich finde es wirklich spannend zu sehen, wie andere nach dem Prolog die Handlung interpretieren und das ein oder andere mal habe ich mir schon gedacht Man, so hätte ich auch weiter machen können, das klingt spannend Warum bin ich nicht selber darauf gekommen. Aber da ich die Handlung schon relativ weit fortgeschritten habe, sind nachträgliche Änderungen der Story schwer zu realisieren.

      Für die Fanfiction Übersicht werde ich dir in den kommenden Tagen einen Teaser schicken wenn ich etwas Zeit finde einen zu Verfassen.

      Und achja, wie ich auf den Titel meiner Fan Fiction gekommen bin erfährt man noch im Laufe der Story, aber bis dahin müsst ihr euch noch einige Wochen gedulden ^.^

      Und ich habe jetzt Kapitel 1 in meinen Startpost eingefügt. Wir springen an einen neuen Standort und lernen neue Personen kennen. Viel Spaß beim Lesen!
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN
    • Tagche'

      Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Nun, auch dieses Kapitel hatte einige interessante Ansätze, auf denen sich aufbauen lässt. Masayo ist ein erfahrener Angehöriger der Marine, der nicht grundlos vor der Geburt seines Sohnes eine unbekannte Zeit an einem unbekannten Ort abgeleistet hat. Da dürfte sich bereits einiges Konfliktpotential in Tekkos Leben manövrieren, einfach, weil er der Sohn seines Vaters ist. Ein altbekanntes Motiv, das so manche dunkle Wolke über diese kleine beschauliche Insel bzw. ihre Bewohner legen kann.

      Doch fangen wir erstmal ein Stück weiter vorne an: Wir haben den schnellsten und den stärksten Jungen kennengelernt, die beide miteinander befreundet sind, daneben den ängstlichen, aber ambitionierten Armin Arlert Ribes - daneben den unfreundlich-autoritären Carlos Bluor, der sich nach drei Monaten dazu bequemt, dem beschaulichen Dorf einen Besuch abzustatten. Zudem gibt es noch die Szene, in der mit einem unbekanntes Boot auf unbekannte Weise verfahren wurde. Abschließend wird Jakob dadurch etwas stärker in den Fokus gerückt, da er bereits externe Bezugspersonen in der Familie Tatakai gefunden - und noch zwei weitere in Vater und Bruder finden wird. Und sei es, indem er näheres über ihren Verbleib erfährt. Wissen bringt einen schließlich voran, auch wenn es unbequeme Wahrheiten sein könnten. ^^

      Was mir nun schwer fiel, liegt in der Darstellung. Jungen spielen fangen, essen Kuchen und warten Schach spielend, während sie ein wenig über ihre Wünsche nachdenken. Ich kann mit Kindern in FFs schlichtweg nichts anfangen, da das uns bekannte One Piece Universum noch einmal durch den Blick eines Jugendlichen herunter gebrochen werden muss. Die komplexen Fragen können kaum durch kritische bzw. Wahrheiten aussprechende Kindermünder thematisiert werden, da in einem abgelegenden, stillen Dörfchen schlichtweg der Bezug fehlt, während die übrigen, vergleichsweise einfacheren Themen noch einmal vereinfacht bzw. als Erkenntnismaßstab herhalten müssten.
      Wenn ich ins Blaue schießen müsste, gehe ich stark von einem Zeitsprung aus, nachdem sich die Motivation der beiden Marinechefs in spe + ängstlicher, aber ambitionierter Gefährte auf ein Höchstmaß getrieben und der Moment reif ist, an dem aus the fast, the strong and the furious ein Duo+1 entwickelt werden kann.

      Ein zweiter Punkt, der mich beim Lesen angefixt hat. Die interessanten Stellen, wie Masayos angerissene nebulöse Vergangenheit wurde stilistisch recht lieblos in die erzählerische Vorstellung des Charakters hineingeklatscht. Er sammelte Briefmarken, engagierte sich für den Tierschutz und erwähnenswert ist auch, dass er mal illegale Straßenrennen mit Nashornkutschen veranstalten ließ. Dass er Briefmarken sammelt, ist da einfach ein Nebensatz und gar nicht so interessant, wie man eigentlich annehmen müsste. Auf der Jagd nach der Blauen Mauritius, hach!
      Was ich damit sagen möchte: Bislang baust du viele interessante Aspekte neben völlig belanglos erscheinenden Handlungen ein. Mag man annehmen, dass sie unter dem Strauß an später nicht mehr relevanten Informationen versteckt wurde, so sticht sie hingegen wie ein bunter Hund heraus. Allerdings einem ziemlich hungrigen, bunten Hund. Der braucht was zu fressen, ordentlich Auslauf, damit er sich wohlfühlt. Widme dich den interessanten aha!-Momenten etwas deutlicher. Man kann interessante Sachen ausführlich gestalten, ohne das Geheimnis dahinter lüften zu müssen. Im besten Fall hast du einen ganzen Absatz, je nach Handlungsfortschritt auch ein ganzes Kapitel, das die Leser anfixt, da es spannend ist, ohne, dass du diese Spannung durch Erkenntnis erschlägst. Manchmal ist auch das notwendig, jedoch ist ein gewisser Grat zwischen Aufregung und ernüchterndem Gezappel - am Haken hängen - durchaus ein erzählerisches Risiko, das man eingehen kann.

      So hast du sehr viele Charaktere in einem Kapitel eingebaut, von denen ich weiß, dass einer ziemlich groß, der nächste nicht ganz so groß wie der Erste ist. Quasi x > x-y, wobei ich danach genauso schlau wie vorher bin. Bis auf den souverän wirkenden Masayo, der für viele ein Vorbild ist, habe ich von den Charakteren sehr wenig mitnehmen können. Jakob hat bereits einen spannungversprechenden Hintergrund, abseits dessen ist er nach dem Kapitel der Junge, der von einem Marinemitglied mit Und wer ist der? angeblafft wurde. Dieser rohe Ton der Marine, unfassbar. xD

      (Ich weise ein zweites Mal, diesmal am Ende darauf hin: Dialoge gehören an den Anfang der Zeile, das sieht einfach übersichtlicher und folglich besser aus. ^^)

      Liebe Grüße!
    • So ich melde mich hier heute Mal wieder und sage erst einmal danke für die weitere Rückmeldung. Sie hat mir erneut geholfen weitere Schwächen in meinem Schreibstil zu erkennen.



      blink schrieb:

      Was mir nun schwer fiel, liegt in der Darstellung. Jungen spielen fangen, essen Kuchen und warten Schach spielend, während sie ein wenig über ihre Wünsche nachdenken. Ich kann mit Kindern in FFs schlichtweg nichts anfangen, da das uns bekannte One Piece Universum noch einmal durch den Blick eines Jugendlichen herunter gebrochen werden muss

      Ich habe mich in diesem Kapitel bewusst dazu entschieden, mehr oder weniger das Bild einer glücklichen Kindheit zu erzeugen. Ich kann deine Befürchtung, dass dadurch keine kritische Reflexion seitens der Charaktere geschieht nachvollziehen. Allerdings wird im folgenden Kapitel klar, dass wir noch andere Charaktere kennen lernen die durchaus in der Lage sind, das Geschehen besser zu beurteilen.




      blink schrieb:

      Ein zweiter Punkt, der mich beim Lesen angefixt hat. Die interessanten Stellen, wie Masayos angerissene nebulöse Vergangenheit wurde stilistisch recht lieblos in die erzählerische Vorstellung des Charakters hineingeklatscht



      blink schrieb:

      Bislang baust du viele interessante Aspekte neben völlig belanglos erscheinenden Handlungen ein.

      Die Kapitel die ich aktuell hier veröffentliche, habe ich bereits vor mehreren Wochen verfasst. Wenn ich sie mir jetzt mit etwas Abstand und euren Anmerkungen durchlese, bemerke ich immer wieder, wie ich in diese Muster verfallen bin. Beim überarbeiten der Kapitel vor der Veröffentlichung versuche ich die erzählerische Methoden besser abzustimmen um insgesamt eine bessere Balance zwischen interessanten und belanglosen Aspekten zu finden.

      Verzeiht mir, wenn ich immer wieder in diese Muster zurückfalle. Ich versuche mich zu bessern.




      blink schrieb:

      (Ich weise ein zweites Mal, diesmal am Ende darauf hin: Dialoge gehören an den Anfang der Zeile, das sieht einfach übersichtlicher und folglich besser aus. ^^)
      Alles klar!


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      PS. Kapitel 2 füge ich jetzt gleich in den Startpost ein!
      Es erfolgt ein Szenenwechsel und man lernt weitere Charaktere meiner Story kennen.
      Viel Spaß!
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN
    • Soo,letzte Woche habe ich aus Zeitgründen und dem verdammt guten Wetter leider nicht geschafft ein Kapitel zuveröffentlichen und diese Woche komme ich auch erst heute dazu.
      AlsWiedergutmachung Habe ich euch einen kleinen Charakter-guide erstellt. (Auch,da ein neuer Schauplatz mitsamt neuem Charakter eingeführt wurde.)

      Das heutige Kapitel ist aus der Sicht eines neuen Charakters geschildert und es gibt eine Besprechung mit zwei bereits bekannten Personen.

      NächsteWoche wird das Geschehen dann wieder zu einem alten Bekannten verlagert und die Story wird endlich mehr Fahrt aufnehmen! Viel Spaß!

      So, da ich heute etwas Zeit hatte, habe ich Kapitel 4 in den Startpost eingefügt. Viel Spaß beim lesen.

      (btw. kann man eigentlich auch seinen letzten Beitrag so editieren, dass der Beitrag unter den letzten Beiträgen auf der Startseite auftaucht?)
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von King X. Drake ()

    • Ich melde mich hier nochmal mit einem neuen Beitrag, da ich eine Ankündigung bekanntgeben muss.
      Aber Zuerst: Ich habe Kapitel 5 in den Startpost eingefügt. Viel Spaß damit schonmal.

      Leider habe ich aktuell keine Zeit mehr, meine Geschichte in regelmäßigen Abständen weiter zu führen. Der Grund ist, dass ich anfange an meiner Bachelorarbeit zu schreiben, noch 2 Klausuren nachschreiben muss und im Sommer eh nebenbei noch viele Sachen mache, wie Festivals usw.

      Ich habe zwar schon über 20 Kapitel vorgeschrieben, allerdings muss ich mir vor dem veröffentlichen eines Kapitels nochmal immer gut eine Stunde nehmen um es nochmal zu überarbeiten. Diese Zeit kann ich leider in der momentanen Situation nicht mehr aufbringen.

      Wenn diese stressige Zeig ab ca September vorbei ist, werde ich das posten von neuen Kapiteln wieder anfangen.
      Bis dahin wünsche ich euch hier im FF-Bereich noch viel Spaß und einen schönen Sommer.
      Bis Bald!
      IHR WOLLT ARBEIT ICH WILL SCHLAFEN
    • Moin, moin!

      Ich hab' entgegen meiner Gewohnheit als Leser abgewartet, um zu schauen, wie sich dein Schreibstil mit deinen Überarbeitungen entwickelt. Solange der Autor seinem Schaffen treu bleibt, gibt es eigentlich nur private Gründe, die mich nicht am Ball bleiben lassen. Heute Morgen habe ich mir das neue Kapitel durchgelesen und bin wirklich ziemlich ratlos. Stell es dir so vor, dass ich die von dir beschriebene Handlung unbewusst in meinem Kopf ergänze und sie mir dadurch ziemlich gut gefällt. Ich bin mir nicht sicher, wo der Löwenanteil liegt, und falls er bei mir liegt, ob du mich dies assoziieren lässt oder das viele lesen hier ein gewisses Verständnis darüber vermittelt hat, was ein Autor in etwa beschreiben - und welche Reaktion er dabei am liebsten bei den Lesern auslösen möchte. Die Krux ist für mich nicht der Inhalt, da ich mich mit dessen grundlegender Darstellungsweise anfreunden kann. Du etablierst verschiedene Handlungsorte, entwirfst unterschiedliche Charaktertypen, dazu bist du gerade dabei, mehrere Konfliktebenen miteinander zu verknüpfen.

      17:39 Uhr - Wird jetzt fortgesetzt, da der Beitrag aus Versehen abgeschickt wurde. xD


      Was ich dem an der Stelle entgegenhalten muss, da ich dafür endlich einen passenden Begriff gefunden zu haben glaube. Ich bin der Meinung, dass du einen (a) wiederholenden Schreibstil nutzt.

      King X. Drake schrieb:

      Als Jakob von Tekko erfahren hat, dass sein Vater aus beruflichen Gründen in die Hauptstadt kommen müsste und die zwei Jungs mitkommen dürfen, hat er sich so gefreut wie lange nicht mehr. Bei der Ankunft in ihrem Hotel mussten die zwei Versprechen, keinen Ärger zu machen und pünktlich vor dem Sonnenuntergang wieder im Hotel zu sein. Außerdem sollten sie sich vom Hafen fern halten, da sich dort angeblich gefährliche Leute rum treiben. Ansonsten hatten sie bezüglich ihrer Freizeitgestaltung keine Einschränkungen bekommen und somit hatten die Jungs die Qual der Wahl, da es unzählige Möglichkeiten gab in der Stadt seine Zeit zu vertreiben.
      Du nennst hier viele Regeln, ergänzt sie dazu mit den Bedingungen, die beim Gegenteil eintreten würden. Er durfte nicht raus, da es regnet. Darum blieb er drinnen im Trockenen. Wenn man sich nicht danebene benehmen soll, ist es komisch zu lesen, dass sie 'außerdem' nicht zum Hafen sollen. In der Formulierung liest es sich, als wäre es (nach der Charakterisierung des Hafens) nicht selbstverständlich da nicht hingehen zu dürfen.
      Sie kletterten auf das Dach einer Kutsche und fuhren so ein paar Blocks auf dem Dach der Kutsche mit.
      Wo denn sonst? Im Beutel für Pferdeäpfel? ;)

      Das sind gerade nur zwei Beispiele, doch das Prinzip findet sich noch einige Male. Auf der einen Seite streust du (unbewusst) diese Wiederholungen ein, auf der anderen Seite schreibst du in aller Kürze, was die beiden machen. Den Inhalt der Theateraufführung beschreibst du in einem Satz, daneben allerdings nicht, ob sie es gut fanden, ob dort irgendetwas besonderes vorgefallen ist, etc. Dieser Wechsel zwischen Über- und Unterbetonung von Inhalten zieht sich durch die Kapitel.
      Ein weiteres Motiv sind die (b) abgehackten Handlungen, die du durchgaloppieren lässt. Ein kränklicher Junge ruft aus dem Nichts, obwohl er kurz neben ihnen an einer Wand lehnt. Der Zaubertrick ist dann wirklich was, das von Tekko richtigerweise als lieblose Schwindelei enttarnt wird, nur, um Jakob innerhalb kurzer Zeit um seine entzauberte Brieftasche zu erleichtern. Als Leser kommt man gar nicht dazu, sich über diesen Betrug Gedanken zu machen, da einem Jakob das sofort abnimmt. Allgemein ist hier festzuhalten, dass die Gedanken das sind, was der Leser eins zu eins selber denken würde, sofern er diese Szenerie kurz auf sich wirken lassen würde. So wird regelrecht durchgehetzt, um sich den Charakter fragen zu lassen, weshalb der kränklich ausschauende Dieb so schnell auf den Beinen ist. Meiner Meinung nach fällt es dir in der Szene schwer, zwischen dynamischer und hektischer Darstellung zu unterscheiden. In der Dynamik kann sich die Szene entfalten, ohne dabei den Gedanken auszuklammern, dass sich hier nur wenige Sekunden an Handlung aufs Papier bringen lassen.
      In der darauffolgenden Szene lässt du Jakob eine Teufelsfrucht essen. Hier nimmst du einiges an Tempo heraus, um die vergleichsweise einfachen Motive für den Verzehr darzustellen. Hunger und Vorsicht vor dem Hungerneider. Was hier jetzt schwierig ist, einfach, da wir als Leser mitlesen und uns während der Handlung unseren Teil denken müssen. Diese Naivität Jakobs ist an der Stelle kaum auszuhalten. Man möchte sich in die Geschichte einklinken, um diesen jungen, unbeholfenen Knaben kräftig durchzuschütteln. Das sind geeignete Stellen, um einen Erzähler oder Zeilen aus dem off zu verwenden. Eben ein Mittel, um uns Leser ein wenig für Teufelsfrucht anzufixen. In dem Fall kannst du über das Unwissen des Charakters hinaus und den Blick ein wenig in Zukunft schweifen lassen. Und sei es nur für einen definierbar langen Moment. So liest sich dem Szene mit dem überquellenden Vorwissen des Lesers, der weiß, wie Teufelsfrüchte aussehen, dass sie beschissen schmecken, etc. Dem kann man als Autor elegant ausweichen, ohne sich mit dem Nichtwissen des Charakters selbst ins Bein zu schießen. (Ein Tipp für die Zukunft!) - Wo wir dabei sind. Im aktuellen Kapitel machst du genau das richtig, indem du das Kenbunshoku durch [!] die Handlung beschreibst, ohne es zu benennen bzw. zu erklären, was das eigentlich soll. Hier ist das Leserwissen gefragt, um Arimos Kampfstil zu verstehen. Entsprechend hat diese Darstellung ganz anders auf mich gewirkt. Das fand ich bisher mit am gelungensten. Ich glaube, die Art, wie du Sachen beschreibst, kann dahingehend (von dir) beobachtet werden, inwieweit du es schaffst, bestimmte Bilder in den Gedanken der Leser entweder reifen zu lassen oder so präzise in den Kopf zu hämmern, dass man sofort weiß: Okay, das ist wichtig. Was es genau ist, keine Ahnung, doch es hinterlässt Eindruck.

      Abschließend noch auffällige Beispiele für deine Beschreibungen:
      knallte Roger mit seinen beiden Händen fest auf den vor ihm stehenden Schreibtisch, so dass ein lauter Knall zu hören war. Dabei sprang er fast von seinem Stuhl auf und schaute Arimo dabei mit seinem grimmigen Blick genau in die Augen. [...] Arimo und Roger standen sich nun auf Augenhöhe gegenüber.
      Wenn jemand feste auf den Tisch haut, entsteht ein lauter Knall. Mir kommt es so vor, als würdest du hier eine Gesetzmäßigkeit der Physik erklären. Es wirkt holpriger als atmosphärisch. Wenn er fast aufspringt, wie kann er ihm dabei genau in die Augen schauen? Entweder ist Arimo sehr klein, Roger sehr groß, etc. Jedenfalls, wenn er ihm 'genau in die Augen schaut', ist es überflüssig anzumerken, dass sie sich auf Augenhöhe begegnen. Das ist doppelt-gemoppelt.

      Roger verfiel immer mehr in eine Raserei. Er zerschmetterte seinen Schreibtisch mit einem gezielten und wuchtigen Handkantenschlag von oben und brüllte weiter rum.
      „ICH TRETE DIR IN DEN ARSCH DU KLEINE MADE!“
      Hier nimmst du ohne Not den Wind aus den Segeln. Nachdem Roger als unbeherrschter Mörder dargestellt wurde, wirkt es fast so, als hättest du seine Worte abgeschwächt, um Arimo keinen grausamen Tod zuschreiben zu müssen. Auch dass Arimo darüber sinniert 'was er drauf hat', das sind Wortwahlen, die ich kaum in einer Räuberhöhle erwarte. Zünftiges Fluchen, Übertreibungen, das ist raue Gossensprache. Abschließend etwas zum ersten Twist, der in Rogers Tod [?] endet. Arimo erhält Antworten, die in einem zügigen selbstgefälligen Monolog des Räuberleiters enden. Welche Ironie, dass die als häßlich empfundene Narbe von Arimo Sen. stammt und somit ein Zeichen dafür ist, dass dieser sich einst zur Wehr zu setzen versuchte.
      Damit nimmt sich Arimo die Möglichkeit, weitere Antworten zu erhalten. Ein interessanter Wechsel, der entgegen des Handlungstempos eintrat. Normalerweise könnte man von ausgehen, dass der Disput zwischen Räuber und Zieh-Räuber entsprechenden Raum einnimmt. So wurde er recht zügig und (doch) emotional behandelt. Diese Varianz von inhaltlichem Tempo ist durchaus ein probates Mittel, um selbst zu zeigen, ob man sich Zeit nimmt, oder seinen Fokus neu ausrichten möchte. Wenn man als Leser abschätzen könnte, wie lange (in Kapiteln) ein bestimmter Handlungsstrang dauert bzw. gefühlt dauern muss, ist es aus Autorensicht schon eine Art Kontrollverlust. Insoweit bin ich damit durchaus zufrieden.

      Da eine Geschichte neben Schreibstil noch viele, viele weitere Facetten beinhaltet, habe ich versucht diejenigen Punkte anzuführen, bei denen ich während des Lesens das Gefühl hatte, dass sich mich abgeholt haben. Manches ist verbesserungswürdig und bisweilen zum Haareraufen. Der erste Schritt ist getan, sobald ein Satz kein Wort doppelt enthält. Beziehungsweise der darauf folgende. Die Wiederholung bzw. Benennung von offensichtlichen Sachen ist der zweite Schritt. Trau dem Leser zu, dass er simples ohne weiteres versteht und verlange, dass es er die komplizierten Dinge erst recht begreift. ^^

      Liebe Grüße!

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