TourianTourist schrieb:
Highlight des Kapitels waren ganz klar die Reaktionen von Whitebeard und Oden auf den Wunsch von Fräulein "Zeit" (sehr einfallsreicher Name btw), nach Wano zu reisen: einfach nur "Bäääh".
Das spiegelt sicherlich auch die Reaktionen vieler Leser wider, die wohl viel lieber weiter Whitebeards Abenteuern folgen würden, als wieder zur Handlung in Wano zurückzukehren. Dass in diesem Kapitel dann auch noch davon geschwärmt wird, wie viele unzählige Inseln in der Welt von One Piece es doch zu entdecken gibt, macht einem die Sache dann auch nicht leichter.
Ganz im Gegenteil. Wenn man im Hinterkopf behält, dass Oda dann wohl tatsächlich bald mal fertig werden will, wirkt es umso enttäuschender, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der weiteren Handlung wohl für Wano draufgehen wird und die Strohhutbande wahrscheinlich nie mehr so unbeschwert auf Entdeckungsreise gehen wird, wie Oden es in diesem Kapitel tut. Einfach mal das Abenteuer suchen und die Welt entdecken. Weg von Wano. Wie schön das wäre...
Da ist absolut was dran und dieser Gedanke ist berechtigt. Du sprichst hier Meiner Meinung nach einen der wichtigsten Kritikpunkte im Manga an. Nämlich die Tatsache, dass sich der Fokus von der SHB in East Blue und Paradies damals nun verschoben hat in Richtung Allianzen, Verbündete, Worst Generation etc. und auch haufenweise andere Charaktere Screentime benötigen und bekommen.
Ich sehe die ganze Problematik jedoch aus einem anderen Blickwinkel. Ich habe vor X Jahren mal den Satz gehört:
"Die Dinge werden nicht besser oder schlechter, sie werden anders."
Und da ist Meiner Meinung nach ne ganze Menge dran. Auch in Bezug auf One Piece.
Meiner Meinung nach liegt es bis zu einem gewissen Grad in der Natur der Sache, der Thematik und des World Buildings von One Piece, dass es so ist, wie es jetzt ist. Uns wurde von Anfang an die Botschaft nahegelegt, dass man in der Welt von One Piece alleine ziemlich wenig reißt und auf die Hilfe von Nakama und Verbündeten angewiesen ist (was auch Ruffys größte Stärke ist). Da ist es in meinen Augen nur absolut folgerichtig, dass es sich in der Neuen Welt immer mehr darum dreht, Allianzen zu schmieden und zu taktieren, weil man eben auch wirklich große Veränderungen in der Weltordnung bewirken möchte (und wird).
Eine solche Geschichte kann man kaum glaubhaft erzählen, würde man das Motiv der Strohhutbande, die mit 10 Leuten und einer temporären Allianz a la Galeera-Company die großen Einrichtungen der Weltregierung oder Kaiser kaputtmacht, einfach so fortführen.
Wir haben hier richtig große und mächtige Gegner samt Banden und Netzwerken. Wenn diese glaubhaft zu Fall gebracht werden sollen, dann ist eine solche Situation wie in Wano nahezu unumgänglich.
Weiterhin glaube ich, dass wir nach Wano wieder genau das haben werden, was du und viele andere (mich eingeschlossen) gerne wieder haben möchten. Eben jenes Feeling der SHB als Gemeinschaft von 10 Leuten, die ihr Leben für einander geben würden und alleine die Welt entdecken. In Wano haben wir die großen Monster vom Typ "Natural Born Destroyer" an Kaisern als Gegner. Nach Wano wird die SHB wohl:
- zwei Yonkou besiegt haben
- hoffentlich ihre Einzelkämpfe bekommen haben
- 3 Road-PG entziffert haben
- Ruffy ein tatsächlicher Yonkou sein
- andere Mitglieder wie Zorro oder Sanji stark genug sein, um es mit Kaiserkommandanten oder gar Admirälen aufzunehmen
Ich glaube genau dann wird die Phase kommen, wo Ruffy zwar sein Territorium, seine SHB-Flotte und diverse Allianzen hat, er jedoch einfach ganz normal mit seiner Crew von Wano aus die nächste Insel ansteuern und seine Suche nach dem letzten Road-PG fortsetzen wird.
Dann werden die Geschichten um Shanks und Blackbeard in den Vordergrund treten. Und ich glaube diesen letzten Teil der Grandline bis nach Raftel wird die SHB wieder vollständig und größtenteils "alleine" bestreiten.
Auf die Aussage "man kann A und B nicht vergleichen" folgt in 90% der Fälle ein Vergleich von A und B.
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