Doc Bader schrieb:
Wann stirbt ein Mensch? Wenn er von einer Pistolenkugel ins Herz getroffen wird? Nein. Wenn er an einer unheilbaren Krankheit leidet? Nein. Wenn er eine Suppe aus giftigen Pilzen gegessen hat? Nein!!
Man stirbt, wenn man seinen letzten Text komplett in den Sand setzt!
Kapitel II - Aschewolken
Was bisher geschah...
Kiln wurde zum Leiter der CP8 befördert. Arden, den er vor Jahren als jungen Marinesoldaten in Logue Town traf, war nun sein treuer Handlanger in der Cipherpol. Auf Enies Lobby fand dieser eine Akte, die nun die Wahrheit über seine Vergangenheit enthüllte. Kilns Einheit war verantwortlich für die Auslöschung von Ardens Heimat. Trotzdem scheint der Agent seinem Vorgesetzten treu ergeben zu sein.
Kapitel III - Ascheschleier
Endlich hatten Sie Punk Hazard erreicht. Bald würden sie Vegapunk bei der Forschungsstation abliefern und die Mission abschließen können. Die Stimmung während der Eskorte war angespannt. Dabei war zuerst alles unaufgeregt. Sie hatten den Forscher im Marinehauptquartier aufgelesen und Kiln hatte ihn willkommen geheißen, doch schon nach wenigen ausgetauschten Worten begann Vegapunk den Einheitsleiter zu ignorieren. Er antwortete weder auf Fragen, noch reagierte er auf Kilns Versuche, oberflächliche Konversation zu führen. Arden bemerkte schnell, dass Kiln diese Situation nicht ausstehen konnte. Er sah, wie er des Öfteren seine Faust unter dem Cape, das er über seiner linken Schulter trug, ballte.
Die Forschungsstation war nicht mehr weit, gleich hinter dem nächsten Hügel. Plötzlich spuckte Arden in Richtung Gebüsch am Wegesrand, wo sich im nächsten Moment wie aus einer Explosion eine Aschewolke ausbreitete. Mehrere Gestalten preschten aus der Wolke heraus und blieben hustend in der Mitte des Weges stehen. Die Unbekannten trugen Kapuzenmäntel, die tief über ihre Gesichter gezogen waren.
„Wer seid ihr? Gebt euch zu erkennen!“, Kiln unterdrückte seine Anspannung. Seine Stimme klang gewohnt ruhig.
„Sie haben uns wohl entdeckt“, hustete die größte der Gestalten mit schriller Stimme.
„Im Namen der Weltregierung! Ich befehle euch, euch zu identifizieren!“, nun wirkte der Einheitsleiter etwas beunruhigt.
„Das hättest du wohl gerne, Schätzchen!“, mit einem Satz stürmte der Unbekannte mit hohem Tempo auf Kiln zu.
Wieder reagierte Arden als erster. Eine Handbewegung und die Aschewolke im Gebüsch verformte sich zu einem dichten Klumpen. Dieser schoss auf den Angreifer zu, traf ihn hart auf die Schläfe und schleuderte ihn zur Seite. Beim Aufprall verlor der Vermummte seine Kapuze und seine blauen Locken kamen zum Vorschein. Die restlichen Kapuzenträger stürmten nun auf die Agenten zu.
„Emporio Ivankov“, ein Beben begleitete die Stimme von Kiln.
„Du bist wohl ein Fan, Süßer?“, der Revolutionär stemmte sich unbeeindruckt auf die Beine.
Kiln schien nun seine Ruhe verloren zu haben, „Verdammt nochmal! Beschützt das Zielobjekt!“
Die Fronten prallten aufeinander. Keine der Parteien ließ sich zurückdrängen. Ivankov machte erneut einen Satz auf Kiln zu, doch Arden war schneller. Er blockte den kräftigen Tritt des Revolutionären ab. Arden spie Asche aus seinem Mund, um dem Angreifer die Sicht zu nehmen. Doch plötzlich wurde die Asche, die sei umgab durch Luftstöße aufgewirbelt. Arden blickte hinter sich. Es war Kiln. Er schwang sein Cape, welches das Emblem der Weltregierung zierte, wie eine Flagge durch die Luft. Arden spürte auf einmal eine unglaubliche Kraft in ihm aufkeimen.
Die Kraft der Ansporn-Frucht.
„Schlagt die Verbrecher zurück!“, rief Kiln den Agenten zu.
Die Stimmung änderte sich schlagartig. Die CP8-Agenten überrannten die Revolutionäre regelrecht. Einer nach dem anderen wurde von den Agenten kampfunfähig gemacht, bis nur noch Ivankov übrig war. Dieser bewegte sich blitzartig über das Kampffeld, „Mich kriegt ihr nicht, Schätzchen!“
„Los jetzt, Männer! Angriff!“, Kilns Worte gaben Arden einen weiteren Kraftschub.
„Everett, gib mir dein Gewehr!“, befahl Arden dem Agenten neben ihm.
Everett übergab ohne Widerwort seine Waffe. Arden legte an. Er spuckte dreimal aus, zielte zwischen die entstehenden Wolken. Ein Schuss – gefolgt von einem dumpfen Geräusch.
„Verdammt! Seesteinkugeln!“, die Selbstsicherheit war aus Ivankovs Stimme verschwunden. Als sich die Asche legte sah Arden wie der Revolutionär blutend vor Kiln lag.
„Arden - Hol das Seestein-besetzte Netz von unserem Schiff! Wir werden der Marine ein kleines Präsent bereiten. Der Rest bringt Vegapunk sofort zur Station. Ich habe das hier im Griff“, Kiln schwang weiterhin sein Cape. Zwei Agenten packten Vegapunk grob an den Armen, dieser wirkte etwas betrübt, und die Gruppe verschwand mit ihm in Richtung Forschungsstation.
Arden erreichte das Schiff und nahm das engmaschige Netz in die Hände. Schon lange hatte er kein solches mehr gehalten. Es fühlte sich zugleich fremd und vertraut an. Zurück auf dem Kampffeld, bewegte sich der Agent langsam auf Ivankov zu. Dieser riss panisch seine Augen auf. Arden schwang das Netz einmal über seinen Kopf und warf es in Richtung des Revolutionären. Der Wurf war unsauber, würde sein Ziel aber treffen.
„DEATH WINK!“ Mit einem lauten Knall flog Ivankov zur Seite und blieb bewusstlos liegen. Die Druckwelle seiner Attacke jedoch veränderte die Flugbahn des Netzes. Kiln konnte nicht mehr reagieren und wurde unter dem Netz begraben.
Arden brach zusammen. Ein Schwall aus Gefühlen übermannte ihn. Sein Kopf wurde mit Tausenden Bildern auf einmal überschwemmt. Erinnerungen an seinen Vater, das brennende Tuna, Kilns Gesicht, das Emblem der Weltregierung. Beim letzten Bild musste Arden plötzlich unkontrolliert schreien. Die unterdrückte Wut in seinem Bauch suchte sich einen Weg nach draußen.
Die Weltregierung… Sie ist schuld am Tod meines Vaters, an der Auslöschung meiner Heimat. Sie ist… böse! Warum erkenne ich das erst jetzt? Wie konnte ich nur für diese Teufel arbeiten?!
Ardens Blick traf Kiln, der sich kraftlos unter dem Netz herauszuziehen versuchte.
Er hat mich mit seinen Worten vergiftet. Jeden Tag auf’s Neue. Aber wie konnte er…? Die Ansporn-Frucht!
Dann erkannte er, was aus Kilns Revers-Tasche herausragte.
Das Seidentaschentuch mit dem Emblem der Weltregierung! Es sieht aus wie eine kleine…
Die Wut, die Arden durchströmte ließ ihn seine Schmerzen vergessen und neue Energie schöpfen. Er rappelte sich auf, bewegte sich langsam auf Kiln zu. Er schaute auf seinen Vorgesetzten hinunter. Blanke Angst verzerrte Kilns Gesicht, als er die Augen des Agenten sah, „Arden… Nicht!“
Mit einer einzigen Handbewegung brach Arden seinem einstigen Mentor das Genick.
Ein mechanisches Klicken war zu hören. Arden drehte sich um. Everett stand vor ihm, sein Gewehr im Anschlag. Arden verzog keine Miene, nur eine einzelne Träne quoll aus seinen fahlen, erdfarbenen Augen hervor, als der Agent den Abzug betätigte.
Arden landete auf seinem Rücken. Sein Atem war flach. Er blickte gen Himmel. Kalte, weiße Flocken fielen auf ihn herab. Nach und nach wurde der Agent unter ihnen begraben.
Asche? Nein… Keine Asche… Schnee.
An Bord der Orphan‘s Turf: Kapitel II - Blutrausch
Was bisher geschah...
Mako und Raks werden von Willensräuber Borkas, dem Kapitän der Orphan’s Turf entführt und sind von nun an durch seine Teufelskraft, an das Schiff gebunden. Vier Jahre sind sie gezwungen als Piraten zu kämpfen und zu töten. Nach einem Angriff auf feindliche Piraten werden sie von der Marine überraschend attackiert, was Mako ihr Leben kostet. Raks tötet die Marinesoldaten im Wahn und erwartet seinen Tod, wird jedoch zurück auf das Schiff gebracht. Er schwört sich die Schreckensherrschaft von Borkas endlich zu beenden.
An Bord der Orphan’s Turf: Auf Schnurstrakse Art und Waise
Knolle, ich brauche dich! Knolle, ich weiß nicht was hier passiert! Knolle, ich liebe dich! Was hatte sie ihm sagen wollen? Nie würde er es erfahren...Diese Erkenntnis trug Raks wie einen brodelnden Knoten in seiner Brust. Er hatte sich in seinem Blutrausch eingesperrt, sich von Mako abgeschottet und jeder dumme Fluchtversuch hatte ihn nur noch weiter in seine Gier zum Kampf getrieben. Das war das Resultat seiner blinden Wut. Sie war weg, für immer, wegen ihm. Sein letzter Anker.
„Also nur ein Paar? Darf ich fragen wofür du das benötigst?“ Die Worte des Händlers, rissen ihn aus seinem Gedankenstrudel.
Raks starrte weiterhin auf den Boden. Seine Fingernägel gruben sich in seine Handinnenfläche. „Ich will einfach, dass es endet“, murmelte er. „Zuviele sind gestorben.“ Der Händler lehnte sich zurück und kaute nachdenklich auf einem Grasbüschel herum. „Was auch immer damit gemeint ist.“
Sein Blick fixierte Raks. Der Drang ihn zu zerfetzen pulsierte durch seinen Körper. Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte mit Mühe den Instinkt, der ihn Borkas Einfluss eingebracht hatte.
„Gut, dann wäre das hier abgeschlossen.“ Der Schwarzmarkthändler warf eine Seesteinhandschelle auf den Tisch zwischen ihnen. „Viel Spaß damit.“
Wie im Traum bahnte sich Raks seinen Weg durch die Stadt zurück zur Orphan’s Turf. Wochenlang hatte er in der neuen Welt bei jedem Landgang nach einem Kontakt zum Schwarzmarkt gesucht und ihn nun endlich gefunden. Tagelang hatte er gebraucht Mako’s Tod zu realisieren durch den dichten Nebel aus Hass, der ihn stets umwaberte. Stundenlang würde er nun warten bis er diesem Schrecken endlich ein Ende setzen konnte. Ende? Stumme Tränen liefen ihm über die Wangen. Der nun lodernde Knoten pumpte Lava durch seinen Leib. Nichts war dann zu Ende für ihn. Er hatte Mako im Stich gelassen, als sie ihn am Meisten brauchte. Diese Schuld fand kein Ende!
Die Orphan’s Turf lief wieder aus. Nun galt es abzuwarten, Die Stunden zogen sich wie zäher Gummi, doch tatsächlich am Abend war es soweit und zwei Marineschiffe erschienen. Ein Angriff stand definitiv bevor, jedes Schiff war ein Ziel, ohne Plan, ohne Ausnahme, ohne höheres Ziel. Die Schiffe kamen näher. Seine Klauen wuchsen. Das tiefschwarze Fell türmte sich auf. Seine unbekannte Teufelsfrucht entfesselte ihn. Das Deck war leer und dort war er.
Raks kalte Augen fixierten ihr Ziel. Borkas sah ihn kommen und lachte wieder nur abfällig. „Du lernst wohl nie dazu. Also gut, es ist lange her und du brauchst wohl eine besondere Lektion. Keine Tricks diesmal.“
Das hier war kein Plan. Es war ein Himmelfahrtskommando. Ein letztes verzweifeltes Aufbäumen eines eingesperrten Tieres. Raks sprengte die letzten Ketten, die ihn zurückhielten und das schwarze Ungeheuer stürmte los, nach Blut geifernd verlangte es Tod. Doch all der aufgestaute Hass nützte ihm nichts, im Gegenteil, sie waren zu Borkas nutzen. Seine Klauen berührten ihn kaum, schon schmetterte dieser ihn mit gewaltigen Faustschlägen zu Boden. Sein Kopf dröhnte, die Sinne schwanden. Nur mit Mühe hing er an einem Faden seines Bewusstseins.
Die Seesteinhandschellen klickten und er schrumpfte. Willensräuber Borkas ragte über ihn wie ein unbezwingbarer Berg, begutachtete ihn kurz und wandte sich geringschätzig ab.
Doch mit den kalten Fesseln schmolz auch sein Hass dahin. Eine Mauer in seinem Kopf wurde durchbrochen. Die Marinebasis...die Höhle...der Sonnenuntergang...ein hell lachendes Gesicht...Mako...sein altes Ich. Die Gefühle seiner Kindheit durchfluteten ihn. Er richtete sich langsam auf. Seine Augen flackerten. Kein Monster, nur ein Junge.
„Hey, Bazillenschleuder Torfarsch!“ Er sprang Borkas von hinten an, schlang die Handschellen um dessen Kehle und drückte mit aller Kraft zu. „Du hast uns unsere Freiheit geraubt!“ Borkas Arme wirbelten verzweifelt umher. „Du hast uns unseren Atem geraubt!“ Borkas rang nach Luft. „Und du hast mir Mako geraubt!“ Borkas ging in die Knie. Raks entriss den Schlüssel aus seiner Hand. Borkas taumelte. „Nein, ich bin gebunden,“ ächzte er noch, fiel über die Reling ins Wasser und trieb dort reglos in den Wellen.
Es war vorbei. Raks entledigte sich der Fesseln, sprang hinüber auf das Marineschiff. Der Kampf dort war vorüber. Er keuchte schwer, das Blut im Gesicht blendete ihn. Er wollte einen tiefen Atemzug nehmen, doch ein bebendes Grollen hallte über das Meer.
Seile umschlangen die Waisen wie Tentakel eines Krakens zerrten an ihnen. Der Atem wurde ihnen abgeschnürt. Raks fuhr herum. Die Orphan’s Turf bäumte sich auf, ein erneutes Grollen, die Takelage zum Leben erwacht. Die Kufen des lebendiges Schifes richteten sich Die Augen des Bisonskopf leuchteten rot.
Natürlich! Borkas war nicht untergegangen. Er war nur eine weitere Marionette, eine Manifestation des Willens des Schiffes, durch die Bindungsfrucht zum Leben erwacht. Raks röchelte. Das konnte nicht so zu Ende gehen! Er kämpfte sich zu einer Kanone und riss sie aus der Verankerung, lud sie mit den Handschellen. Ihm wurde fast schwarz vor Augen, doch er richtete sie auf das schwarze Schiff und feuerte. Der Seestein durchschlug das Gewand des Schiffes. Der Atem kam zurück. Ein ungestümes Lachen entsprang Raks Kehle. Er sprang auf den Mast des Marinesschiffes und wirbelte zur Orphan’s Turf herum. „Alte Orphan’s Turf, du bist lang genug auf dem Ozean gesurft.“ Weißes Fell umhüllte ihn und er sprang auf die Kufen und riss sie lachend in Stücke. Wieder brüllte das Schiff, ein letzter verzweifelter Schrei. Das Meerwasser umgab sie und das pechschwarze Schiff wurde in die Tiefe gezogen und verschwand.
Er durchschritt die Ruine. Sprang in das Gebüsch, arbeitete sich durch. Stand vor der verschütteten Höhle. Raks setzte sich und ließ die Beine baumeln, während er den Sonnenuntergang beobachtete. Er würde hier kurz bleiben, bis es auf die Suche nach einer neuen Heimat ging. Tränen der Freude strömten über sein Gesicht. Danke, Mako! Er konnte wieder frei atmen.
Kapitel II - Fake News
Kapitel III - My News
Neue Welt - Tree Island
Morgans hatte sich an der Küste von seinem Luftschiff herabgesetzt und lief schnurstracks auf das kleine Dorf hinzu, welches ein paar hundert Meter vom Strand entfernt lag. Gewaltige Baumhäuser kamen zum Vorschein. Nichts hatte sich verändert.
„Eines Tages fliege ich zur Spitze!“ Morgens lachte kopfschüttelnd auf, als er sich an seine eigenen Worte aus seiner Kindheit zurück erinnerte. Die höchste Baumkrone auf der Insel wollte er erreichen. Die Vögel bewunderte er für ihre Fähigkeit. Das weckte seinen Drang Dinge zu hinterfragen und aufzuklären.
Die Kirche im Zentrum des Dorfes war eines der wenigen Gebäude, welches auf dem Erdboden erbaut wurde. Er betrat das Gotteshaus, warf einen Blick durch die beinahe ausgestorbene Kirche und lief dann zum Beichtstuhl. Der Journalist hatte in seiner Kindheit irgendwann aufgehört mitzuzählen, wie oft er sich für seine Taten im hölzernen Kasten rechtfertigen musste. Kaum hatte sich Morgans in den Beichtstuhl gesetzt, hörte er jene Wörter, die er immer als Erstes wahrnahm, wenn er sich wieder einmal zum Appell melden musste.
„Du weißt, warum du hier bist, Morgans?“, fragte eine raue Stimme. Auch heute ließ er es sich nicht nehmen mit der gleichen Antwort zu erwidern, wie er es damals immer tat: „Nein, nur Gott weiß alles.“ Der Gottesdiener und der Journalist gackerten gleichzeitig los. Das weckte Erinnerungen. Ehe sich Morgans versah, waren sie in einem Gespräch vertieft und tauschten sich über alles Mögliche aus. Revolutionäre, die nicht gut auf ihn zu sprechen waren, aber letztendlich hatten sie wohl andere Dinge im Kopf. Eine Teufelsfrucht, die ihn seit der Kindheit faszinierte, und die er letztendlich auch in die Finger bekam. Doch irgendwann lenkte er den Fokus auf ein anderes Thema. Zumindest einem Menschen wollte er von der Geschichte erzählen, die ihm einst Dragon überlieferte. Schließlich traten die D's in letzter Zeit vermehrt in Erscheinung. Nicht zuletzt dank ihm waren Blackbeard und der Strohhut ständig in aller Munde.
Vor langer Zeit lebte einst ein gutmütiger König. Er war abenteuerlustig und erforschte die Grandline. Ihm gelang es, die zahlreichen Völker zu vereinen. Er kümmerte sich um seine Mitmenschen und das Volk wusste das zu schätzen.
Die Adeligen, die einst die Inseln nach Belieben kontrollierten, verloren an Ansehen und fühlten sich in ihrer Existenz bedroht. Und so kam es, dass sie sich zusammenschlossen, um den Herrscher der Grandline zu stürzen.
Doch der König war auf der Hut. Auf einer seiner Reisen stieß er auf einen majestätischen Baum. Unzählige verschiedene Früchte trug dieser und als er von einer aß, erkannte der König die wahre Macht des Baumes. Der Herrscher wollte diese Errungenschaft der Menschheit vorenthalten. Gelangten die Früchte in die falschen Hände, könnte ein dunkles Zeitalter bevorstehen.
Doch als der König merkte, dass sein Reich in Gefahr war, besann er sich um. Seine treu ergebene Leibgarde kam in den Genuss die unheimlichen Früchte zu essen. Die Soldaten verwandelten sich in die verschiedensten Arten von Menschen. Einige nahmen sogar Tierformen an.
Der Adel erblasste beim Anblick dieser Macht und zog sich zurück. Das Volk reagierte ängstlich auf die Übermenschen und nannte sie fortan: Devils. Sie waren ihnen gegenüber skeptisch, glaubten aber an ihren König.
Doch wie in den meisten Herden gibt es immer ein schwarzes Schaf. Und so kam es, dass ein Devil seine Macht immer mehr für seine eigenen Zwecke missbrauchte. Diverse Delikte häuften sich und die Krönung war ein Mord. Dies blieb nicht unbemerkt und das Volk verlor allmählich das Vertrauen in den König. Sie forderten ihn dazu auf, das schwarze Schaf zur Verantwortung zu ziehen und die anderen Devils zu verbannen. Das schwarze Schaf war jedoch spurlos verschwunden. Es traute sich nicht mehr dem Herrscher in die Augen zu schauen. Der König weigerte sich seine treuen Untertanen zu verbannen und appellierte an die Menschen, ihnen weiterhin zu vertrauen.
Es dauerte nicht lang, bis der Adel das aufgebrachte Volk auf seine Seite ziehen konnte, indem er ihnen ein neues Zeitalter, ohne in Angst leben zu müssen, versprach.
Ein riesiger Aufmarsch überraschte eines Nachts den König. Der Palast wurde von unzähligen Menschen angegriffen. Eine Schlacht auf Leben und Tod entbrannte. Die Devils verteidigten ihr Oberhaupt, aber am Ende verloren sie gegen die zahlenmäßige Übermacht. Der König wurde ermordet. Viele Devils teilten das gleiche Schicksal. Nur ein paar von ihnen gelangte die Flucht. Fortan wurden sie gejagt.
Mit einer Maske in Schuld getränkt stieß das schwarze Schaf auf die Gruppe; übte sich in Reue; flehte um eine zweite Chance. Widerwillig waren sie gnädig. So hätte vermutlich ihr König gehandelt. Als Gruppe waren die restlichen Teufelsfruchtnutzer jedoch zu auffällig. Also beschlossen sie sich zu trennen. Doch vorher führten sie noch ein Ritual durch. Es war die letzte Ehrerbietung an ihren König. Die Devils erweiterten ihre Namen mit dem Buchstaben D.
Die Adligen ernannten sich selbst zu den Königen ihrer neuen Welt und errichteten eine Dynastie. Sie verurteilten jeden zum Tode, der ihnen nicht gehorchte. Viele Menschen wurden versklavt und es entstand ein grausames Zeitalter, wovor sich der König immer gefürchtet hatte.
Als der Journalist die Geschichte zu Ende erzählt hatte, verstummte er prompt. Er wartete gespannt auf eine Reaktion seines Zuhörers. Es dauerte einen Moment, bis sein Ziehvater die Stille unterbrach.
„Ich bin gespannt, was du mir bei deinem nächsten Besuch erzählen wirst“, räusperte sich der Gottesdiener.
So kannte Morgans seinen Ziehvater. Selten ließ er in sich hineinblicken. Er wusste, dass sein Familienmitglied durchaus den Sinn der Geschichte verstand.
„Darauf bin ich auch gespannt“, erwiderte Morgans grinsend.
Kapitel II - Zur Stubenfliege
Was bisher geschah...
Wegen eines dummen Schatzes, verlor Betty sowohl ihren Bruder als auch ihre Freiheit. Doch nachdem ihr die Flucht vor den Piraten gelang und sie durch einen Steckbrief erfuhr, dass ihr Bruder noch am leben war, wollte sie ihn suchen. Ganz egal was es sie kosten würde...
Kapitel III - Der Schatz
Das Schwert hatte ihm die Brust aufgerissen. Als die Caribou Piraten die Überreste Flevance zurückließen, lebte er noch. Der eigene Wille war stärker als Schmerz, Angst oder gar Vernunft gewesen. Wie ein Zombie hatte er sich durch Staub und alte Zerstörung gekämpft, um in das Boot zu steigen. Ha, all das Blut auf den Planken...widerlich.
Doch Drons Mühen waren in gewisser Weise nie umsonst gewesen, als er auf diese narbige Piratin traf, die ihm half. Die seine Wunden versorgte, wenn auch mehr als nur stümperhaft.
„Warum tust du das? Warum rettest du mein Leben?“
Sie saß an seinem Bett, lächelte ihn schief an.
„Warum fragst du? Ich habs einfach getan.“
Musste wirklich alles, was im Leben geschah, begründet werden?
„Ich bin mir sicher, dass wenn Dron noch lebt er irgendwo hier in der Neuen Welt sein muss.“
Betty hatte sich verändert, das Haar radikal kurz geschnitten. Zu verfilzt und kaputt gewesen. Unrettbar. Die Piraten, die sie um sich gescharrt hatte und sie zu einer Art Patchwork Piratenfamilie machte, betrachteten sie etwas neugierig.
„Dron hier Dron da“, einer schüttelte mit dem Kopf, „was mich viel mehr interessiert, was hat es mit den Seiten auf sich?“
Betty sah etwas verlegen auf, wirkte mit einem Mal verletzlich. Dann stieß sie einen leisen Seufzer aus. „Es gab einen Schatz, der mir wichtig war. Ich habe ihn von einem alten Seemann bekommen, dem ich wohl viel bedeutet hab. Durch eine dumme Kurzschlusshandlung hab ich es für billigen Alkohol und für ein schäbiges Zimmer verscherbelt. Doch diese Seiten waren zu kostbar. Dron und ich haben uns damals das Buch sehr oft angesehen. Und auf diesen Seiten ist von einem Schatz die Rede, der ihn schon immer interessiert hat. Für ihn habe ich die Seiten behalten. In der Hoffnung, dass wenn wir uns wieder finden, irgendwann auf die Suche nach diesem Schatz machen können.“
„Denkst du wirklich dass das Leben so funktioniert?“ Der ältere Pirat setzte sich neben sie hin. „Du bist wirklich naiver als ich gedacht habe.“
„Ach...lass mich doch in Ruhe...“
Als Dron auf dem Sabaodi Archipel von einem zurückgelassenen Caribou Piraten erfuhr, dass Betty längst ihre Bande verlassen hatte, brach sein Wille, seine Zuversicht, seine ganze Kraft voran zu schreiten. Wäre er allein gewesen, hätte er sich sicherlich verloren. Alles, was er bis dahin getan hatte, war bedeutungslos geworden. Verdammt noch mal, er war zu einem Piraten geworden, hatte Blut an seinen Händen kleben, hatte Leute getötet.
Er hatte es der narbigen Piratin zu verdanken, noch zu leben, die ihn schließlich mit sich schleifte, bis hin zur Neuen Welt. „Weißt du was? Versuche doch wenigstens, neu anzufangen.“
„Ach...lass mich doch in Ruhe...“
Eine Konfrontation mit der Marine war übel verlaufen. Das halb zerstörte Schiff ankerte vor einer kleinen Insel nahe Dressrosas. Einige ihrer Leute waren tot, viele schwer verwundet. Betty hielt es auf diesem Schiff nicht länger aus und trat an den Strand, so weit weg dass sie das Schiff nicht mehr sehen konnte. Die ganze Zeit machte sie sich etwas vor, hielt sich einen Traum vor Augen, der so absurd war. Die anderen hatten Recht, die Welt war zu groß um ein einzelnes Individuum dort zu finden.
„Warum habe ich das dumme Buch überhaupt damals mit von Zuhause genommen, warum hat Elder es mir überhaupt gegeben...ich hasse ihn...ich hasse ihn!“
„Betty, bei dir ist es in guten Händen. Ich weiß es. Denn ich vertraue dir.“
Lächelnd wuschelte er ihr über die Haare, ehe er ihr das Buch gab.
Ihre Augen strahlten damals wie Sterne.
Heute waren ihre Augen tot und voller Verbitterung. Sie hatte nie gedacht, einmal zu einer Piratin zu werden, aber all das hatte sie in eine verwandelt. Sie war nicht stolz auf das, was sie getan hatte. Das alles für etwas unmögliches, für etwas lächerliches. Sie hatte sich etwas vorgemacht, so lief die Welt nicht, sie war verdammt naiv gewesen.
Sie bekam die abgerissenen Zettel in die Finger, wenn Elder wüsste, er wäre so enttäuscht von ihr. Sollte sie auch diese Zettel in die Fluten werfen? Dann wäre es ein für alle Mal vorbei.
„Was ist das für eine Insel?“
Die narbige Piratin hatte eine Karte in der Hand. „Diese? Kennst du sie? Sie nennt sich Raiyun, Insel des Drachen.“
„Kennen nicht direkt, aber ich erinnere mich an etwas.“
Betty hielt inne, ehe sie die Zettel ins Meer schmiss. Da war der Umriss einer Insel. Raiyun, Insel des Drachen. Dron und sie hatten damals dahin gewollt. Sie war so weit gekommen. Vielleicht sollte sie es wenigstens bis zu dieser Insel schaffen.
„...können wir sie irgendwie erreichen?“
Dron wurde schelmisch angesehen. „Sehe ich da Feuer in deinen Augen?“
Das Schiff hatte schon deutlich bessere Tage gesehen. Betty stand ganz vorne und betrachtete die Insel, ihr Herz schlug schneller.
In ihren toten Augen war ein Wille zurückgekehrt, ein kleiner Funken Leben. Starke Stürme, Seekönigsangriffe, die Marine, alles hatte sie überstanden, ja, ihr Herz schlug noch, nur um es bis hier her zu schaffen.
„Ich sehe sie, Dron, ich sehe die Insel.“
Die narbige Piratin beobachtete, wie er Fuß setzte. „Und, was hast du jetzt vor?“
Dron horchte tief in sich. „...den Schatz finden?“
Stattdessen fand er ein anderes Schiff, jemand war hier. Aber er hatte keine Angst.
„Dron, bist du das?“
Als er sie sah, wusste er es.
Er hatte den Schatz gefunden.