Die Fünf Weisen über die Chroniken des Pirateboards schrieb:
Die Orga ist mit ihrem FanFiction Turnier weiter gekommen als von uns vermutet...
Sie werden ihre Geschichten verbreiten. Sie dürfen dieses Forum nicht verlassen.
Vernichtet die Chroniken des Pirateboards!!! Im Namen des Urheberrechts!!!
Und somit beginnt heute eine neue Phase des Turniers, die uns nicht nur zurückführt in bereits bekannte Sagen um diese zu erweitern, sondern auch die Schreiberlinge vor eine neue Herausforderung stellt!
Denn diesmal müssen sie nicht nur mit einem fremden Werk arbeiten, sondern auch noch eine ganz bestimmte Stimmung / Atmosphäre dabei transportieren. Mir obliegt es euch daher heute die ersten vier Beiträge zu präsentieren. Dafür möchte ich euch einladen. Einladen auf mein Schiff. Denn es gibt keinen besseren Ort um sich ein Werk zu Gemüte zu führen - welches düster sein will - als die Thriller Bark! (Günstig vom Vorbesitzer erworben)
Setzt euch hin, zwischen meine faulige Mannschaft, aber bitte haltet den gebührenden Sicherheitsabstand auf den Sitzbänken ein. Mindestens 1,5 bis 2 Meter und wehe eine von euch Pappnasen sitzt näher! Dann weiß ich schon, wer heute Nacht in meinen Stinkesockenkeller gestopft wird, um die Wäsche zu machen... HUOHUOHUOHUOHUO!
Mhh, hmmm, hrrrm... komisch... seit wann lache ich so? Egal... also wo war ich?
Ach ja! Vier Meisterhafte Wortakrobaten haben sich hier zusammengefunden, um die bereits bekannten Sagen mit neuen Geschichten zu erweitern. Wenn ihr Probleme habt reinzufinden, könnt ihr dem Text vorangestellten Link folgen. Dort findet ihr noch einmal die zusammengefassten Sagen auf einmal und könnt diese bei Bedarf noch einmal lesen. Anschließend könnt ihr in zwei Umfragen jeweils abstimmen. Vergesst nicht, dass ihr auch unterschiedlich abstimmen könnt. Der Text, der euch am Besten gefallen hat, muss letztendlich nicht auch der sein, der die Stimmung / Atmosphäre am Optimalsten umzusetzen vermochte. Nehmt euch die Zeit und überlegt in aller Ruhe, bevor ihr eure Stimme abgebt. Oder lest euch eine der (hoffentlich) zahlreichen Kritiken durch, um neue Perspektiven auf die Werke zu gewinnen.
Doch nun genug der langen Worte, sonst wird mein Essen kalt. Ich habe mir schließlich für diesen wundervollen Abend Leber mit ein paar Fava-Bohnen zubereitet und dazu einen ausgezeichneten Chianti noch ergattert!
Und damit startet sie: Die erste Runde der zweiten Phase. Viel Vergnügen und schaurig-schöne Nächte.
Euer Dr. Sirusback
(Komisch, heiße ich nicht eigentlich anders?)
Saga: An Bord der Orphan's Turf
„Musstest du unbedingt noch eins draufsetzen, Knollenkopf?“, tadelte Mako ihren Freund mit einem Lächeln.
„Das Einzige, wo man noch etwas draufsetzen könnte, wäre sein sowieso schon fetter Hintern.“
Das Mädchen lehnte sich zurück und prustete lauthals los. Ein Lachen, so warm wie die letzten Sonnenstrahlen, die auf die beiden schienen und so ansteckend, dass Raks unweigerlich mitlachen musste. Sie genossen gemeinsam die letzten Momente des Tages, die rauschenden Wellen, die kreischenden Möwen und den kühlenden Wind. Plötzlich brachen Schüsse das friedliche Bild und Mako’s Augen weiteten sich, sie fing den Blick ihres Freundes noch auf: „Knolle, ich…“
Der Junge spürte, wie ihm dieser Moment aus den Fingern glitt und er versuchte krampfhaft das Idyll noch für wenige Augenblicke zu verlängern, und die vertraute Wärme auszukosten. Es gelang ihm jedoch nicht.
Ein blutroter Fleck breitete sich auf der Brust des Mädchens aus, sie kippte um. Der Wind versiegte, die Möwen verstummten, die Wellen verebbten. Dunkelheit brach herein.
Raks schlug seine Hände vors Gesicht und presste seine Fingerkuppen mit voller Kraft gegen seine Stirn. Eine Unmenge an Gefühlen durchfloss den Körper des Jugendlichen und wuchs wie ein unbändiges Geschwür heran. Er hatte er nicht die Kraft gefunden, seine Koje zu verlassen. Reue wand sich wie eine bleierne Kette um seinen Hals und schnürte ihm die Luft ab, während Trauer jeden Muskel seines Körpers lähmte und einen Wall der Abschottung um ihn errichtete.
„Hey Raks, bitte steh auf! Du musst unbedingt hier raus und mal wieder essen. Wie lang liegst du hier schon? Zwei Tage?“ Die rothaarige Reony, das älteste Mitglied der Orphan’s Turf-Bande, und Stripes näherten sich dem Jungen. Er ignorierte sie und lag noch weiter in seiner Koje, abgewandt von der restlichen Welt. Also schielte sie kurz zu Stripes hinüber. Als der Tiger neben Raks Platz nahm und seine Tatze behutsam auf die Schulter seines Freundes legte, spürte er spitze, abweisende Knochen, was ihn nur noch mehr um das Wohlergehen von Raks besorgte.
„Hörst du? Wir lassen nicht zu, dass du hier verhungerst.“ Mit diesen Worten packte er den abgemagerten Raks an der Schulter und versuchte, ihn aus seinem Bunker zu zerren. Dieser sträubte sich, woraufhin Reony sich wieder einschaltete: „Denkst du etwa, Mako hätte sich gewünscht, dass du deine Tage so verbringst, hm? Dass du hier in dieser versifften Kabine eingehst, hm?“
Als sie Makos‘ Namen aussprach, bordelte Raks plötzlich eine glühende Wut in ihm aufbrodeln: „Woher willst du denn wissen, was sich Mako gewünscht hätte? Du kanntest sie doch gar nicht. Niemand kannte Mako so wie ich. Also lasst mich endlich in Ruhe!“
„Und fass mich gefälligst nicht an!“, fauchte er den Tigermink an, und versuchte sich seiner greifenden Tatze zu entziehen. Als dieser aber nicht locker ließ, schnellte Raks Arm herum und seine geballte Faust landete an der Nase seines Freundes, welcher zurücktaumelte. Stripes fasste sich an die blutende Nase. Er hatte diese Reaktion niemals erwartet und war schockiert. In Raks Augen blitzte unendlicher Hass auf.
Reue und Trauer wichen dem allesverzehrenden Zorn, der sich in dem Körper des Jugendlichen wie ein Laubfeuer ausbreitete.
„Ich werde ihn vernichten!“
„Musstest du unbedingt noch eins draufsetzen, Knollenkopf?“, tadelte Mako ihren Freund mit einem Lächeln.
„Das Einzige, wo man noch etwas draufsetzen könnte, wäre sein sowieso schon fetter Hintern.“
Das Mädchen lehnte sich zurück und prustete lauthals los. Ein Lachen, so warm wie die letzten Sonnenstrahlen, die auf die beiden schienen und so ansteckend, dass Raks unweigerlich mitlachen musste. Sie genossen gemeinsam die letzten Momente des Tages, die rauschenden Wellen, die kreischenden Möwen und den kühlenden Wind. Plötzlich brachen Schüsse das friedliche Bild und Mako’s Augen weiteten sich, sie fing den Blick ihres Freundes noch auf: „Knolle, ich…“
Der Junge spürte, wie ihm dieser Moment aus den Fingern glitt und er versuchte krampfhaft das Idyll noch für wenige Augenblicke zu verlängern, und die vertraute Wärme auszukosten. Es gelang ihm jedoch nicht.
Ein blutroter Fleck breitete sich auf der Brust des Mädchens aus, sie kippte um. Der Wind versiegte, die Möwen verstummten, die Wellen verebbten. Dunkelheit brach herein.
Raks schlug seine Hände vors Gesicht und presste seine Fingerkuppen mit voller Kraft gegen seine Stirn. Eine Unmenge an Gefühlen durchfloss den Körper des Jugendlichen und wuchs wie ein unbändiges Geschwür heran. Er hatte er nicht die Kraft gefunden, seine Koje zu verlassen. Reue wand sich wie eine bleierne Kette um seinen Hals und schnürte ihm die Luft ab, während Trauer jeden Muskel seines Körpers lähmte und einen Wall der Abschottung um ihn errichtete.
„Hey Raks, bitte steh auf! Du musst unbedingt hier raus und mal wieder essen. Wie lang liegst du hier schon? Zwei Tage?“ Die rothaarige Reony, das älteste Mitglied der Orphan’s Turf-Bande, und Stripes näherten sich dem Jungen. Er ignorierte sie und lag noch weiter in seiner Koje, abgewandt von der restlichen Welt. Also schielte sie kurz zu Stripes hinüber. Als der Tiger neben Raks Platz nahm und seine Tatze behutsam auf die Schulter seines Freundes legte, spürte er spitze, abweisende Knochen, was ihn nur noch mehr um das Wohlergehen von Raks besorgte.
„Hörst du? Wir lassen nicht zu, dass du hier verhungerst.“ Mit diesen Worten packte er den abgemagerten Raks an der Schulter und versuchte, ihn aus seinem Bunker zu zerren. Dieser sträubte sich, woraufhin Reony sich wieder einschaltete: „Denkst du etwa, Mako hätte sich gewünscht, dass du deine Tage so verbringst, hm? Dass du hier in dieser versifften Kabine eingehst, hm?“
Als sie Makos‘ Namen aussprach, bordelte Raks plötzlich eine glühende Wut in ihm aufbrodeln: „Woher willst du denn wissen, was sich Mako gewünscht hätte? Du kanntest sie doch gar nicht. Niemand kannte Mako so wie ich. Also lasst mich endlich in Ruhe!“
„Und fass mich gefälligst nicht an!“, fauchte er den Tigermink an, und versuchte sich seiner greifenden Tatze zu entziehen. Als dieser aber nicht locker ließ, schnellte Raks Arm herum und seine geballte Faust landete an der Nase seines Freundes, welcher zurücktaumelte. Stripes fasste sich an die blutende Nase. Er hatte diese Reaktion niemals erwartet und war schockiert. In Raks Augen blitzte unendlicher Hass auf.
Reue und Trauer wichen dem allesverzehrenden Zorn, der sich in dem Körper des Jugendlichen wie ein Laubfeuer ausbreitete.
„Ich werde ihn vernichten!“
Saga: Unerwartete Kuma-Saga
Ich war zurück. All die Reisen um die Welt und ich war wieder dort gelandet, wo ich begonnen hatte. Was nützt die ganze Freiheit auf der Welt, wenn man nicht einmal die Menschen beschützen kann, die einem so wichtig sind?
Der Thronsaal wölbte sich über mir. Die dumpfen Schreie des Volkes durchdrangen die alten Gemäuer. Ich versuchte sie auszublenden, während ich mich meiner Reisebibel widmete, aber der verzweifelt aufschwallende Lärm warf mich immer wieder zurück.
Seit Monaten hatte mein Volk mit der Hungersnot zu kämpfen und nun war es ihnen zuviel. Die Angst vor dem Tod, der Hunger nach Essen, nun auch nach Vergeltung, trieb sie auf die Straßen. Und sie wanden sich an die einzige Instanz, von der sie noch Hilfe erhoffen konnten. Mich.
Aber was konnte ich schon tun? Ein König der sein Volk für seine Freiheit im Stich lässt, nur um reumütig zurück zu kehren und zu merken, dass ich nichts ausrichten kann.
„Sie werden immer zorniger.“ Breeks Stimme hallte durch den Saal. „Wenn es so weitergeht werden sie das Schloss stürmen.“
Ich blickte meinen alten Freund an. Er war einer von wenigen Menschen, der aus meinem sonst so starren Gesicht eine Regung erkennen konnte. Und er erkannte auch jetzt meine Traurigkeit.
Breek seufzte. „Sie haben den kompletten Palast umstellt. Ich werde versuchen mit ihnen zu reden.“
Ich schwieg, aber hoffte trotzdem er würde meine Dankbarkeit erkennen. Breek ging. Ein pulsierender Klumpen wohnte in mir. Ich sollte gehen und mit ihnen sprechen, aber dafür war ich zu feige. Nie war ich ein Mann großer Worte gewesen und in dieser Situation hätte eine passende Ansprache an ein Wunder gegrenzt.
„Barti! Barti!“ Ein Knäuel wehender, rosa Haare stürzte sich auf mich und klammerte sich an meinen Bauch. „Hier versteckst du dich. Ich hab dich überall gesucht.“
Zögernd streichelte ich sanft Bonneys Kopf. An ihre stürmische Art konnte ich mich nie gewöhnen und trotzdem war sie genau das was mir immer gefehlt hatte. Mein Licht in der einsamen Dunkelheit. Mein leuchtendes Juwel.
Die kleine Bonney ließ von mir ab, kramte hektisch in ihrer Tasche und streckte mir ihre Hand entgegen. „Guck doch mal was ich gefunden hab.“
Ich beugte mich vor und sah in ihrer Handfläche eine Meise, die sich kaum noch regte.
„Irgendwie geht es dem armen Vogeli nicht“, nuschelte Bonney mit traurigen Blick.
„Er ist wohl krank“, murmelte ich. „Wahrscheinlich ist er einfach alt.“
Sofort leuchteten Bonneys Augen auf. „Auja, dann weiß ich was“, krähte sie freudestrahlend und drehte mir den Rücken zu.
„Was machst du...?“ Ich beugte mich noch weiter vor.
„Nicht schummeln! Das ist eine Überraschung...so fertig!“ Sie schleuderte die Arme in die Luft und die Meise flatterte quicklebendig empor.
Erstaunt blickte ich dem Vogel nach. „Wie hast du das denn geschafft?“
Bonney zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Wenn ich es mir wünsche, dann werden Sachen jung, oder alt und runzlig.“
Ich wollte schon nachhaken, aber ein Grollen unterbrach mich. Es kam aus Richtung des Haupttors. Ich sprang auf.
„Was war das, Barti?“
„Ich weiß es nicht, Bon. Ich schau mal kurz nach. Bleib du hier, ich bin sofort wieder da.“
„Aber ich will mit!“, verlangte sie und stampfte mit dem Fuß auf den Boden.
„Nein, bitte bleib hier.“
„Na gut...“ Sie hockte sich auf den Boden und schürzte schmollend die Lippen. „Aber komm wirklich!“
„Versprochen.“ Ich entfernte meinen Handschuh, klopfte gegen meine Seite und stand vorm Haupttor. Der Lärm des wütenden Volkes schwoll lautstark an. Ich blickte mich um. Direkt vor dem Tor stand ein Käfig. Ich stapfte hin und blickte hinein. Eine Bombe!
„Grüß dich, Bär.“
Ich wirbelte herum und bemerkte einen maskierten Mann im weißen Anzug. „Wer bist du?“ Ich spannte mich unmerklich an, zur Attacke bereit.
„Sachte, ich will keinen Streit. Ich bin nur der Überbringer dieses Geschenkkorbes und soll dir schöne Grüße von der Weltregierung überbringen. Die Grüße kannst du gleich an deinen guten Freund Dragon weiterleiten. Eine freundliche Erinnerung und auch nur ein Vorgeschmack zu dem was passiert, wenn man sich gegen uns wendet.“
Ich reagierte sofort, stieß meine Handfläche nach vorn und feuerte meine Pad Kanone auf ihn. Doch der Unbekannte verzerrte sich und verschwand so schnell wie er erschienen war.
Ich atmete schwer, wirbelte zur Bombe herum. Ich musste sie so weit weg schaffen wie möglich. Sie hatten schon genug durchgemacht. Sein Volk. Breek. Bonney. Ich schlug mit der Handfläche gegen den Käfig, um ihn fort zu schleudern. Nichts geschah. Nur ein schweres Gefühl, dass mich kurz durchflutete. Seestein. Natürlich hatten sie daran. Ich sackte zusammen, warf die Hände über den Kopf. Der Klumpen in mir wuchs an und füllte mich aus.
„Barti!“
Nein! In Panik riss ich mich hoch. „Bon, bleib weg!“
Sie blieb wie angewurzelt stehen, ihr Gesicht spiegelte Überraschung. „Was ist denn los? Willst du mich etwa wieder ärgern?“
„Bonney, es ist ernst. Verschwinde!“, schrie ich verzweifelt.
Furcht blitzte in ihren Augen auf. Sie rannte auf mich zu und umklammerte verbissen mein Bein.“Nein! Ich will dir bei dir bleiben!“
„Es geht nicht.“
„Warum? Bitte lass mich nicht allein. Ich hasse das!“ Tränen liefen ihr über die Wangen und sie grub ihr Gesicht in meine Hose.
Ich verkrampfte mich. Wie konnte ich sie ihm Stich lassen? Er hatte versprochen sie niemals alleine zu lassen. „Es tut mir leid, liebe Bonney. Ich hole dich.“ Meine Hand senkte sich zu ihrem Kopf.
„Barti, bitte...“ Sie verschwand.
Ich schüttelte wild den Kopf, brüllte auf. Konzentrier dich! Ich musste warten. Nicht alle konnte ich retten. Den Schaden minimieren, nur das ging. Ich presste die Luft zusammen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Meine Fäuste pulsierten. Warten. Warten auf die Explosion. Eine gefühlte Ewigkeit...ein tosendes Inferno. Eine riesige Flammenwand. „Ursus Shock!“ Die beiden Druckwellen prallten aufeinander. Die Mauern zerbarsten. Keine Todesschreie, nur sofortige Asche. Und mir kam es zu spät. Breek! Nein! Rauchschwaden. Stumm stand ich im Dunst. Hunderte meines Volkes...Breek...ich hatte versagt.
Big News Morgans überflog die Trümmer und verkohlten Leichen. Dieses Chaos. Wie grausam. Das war das Werk eines Tyrannen!
Ich war zurück. All die Reisen um die Welt und ich war wieder dort gelandet, wo ich begonnen hatte. Was nützt die ganze Freiheit auf der Welt, wenn man nicht einmal die Menschen beschützen kann, die einem so wichtig sind?
Der Thronsaal wölbte sich über mir. Die dumpfen Schreie des Volkes durchdrangen die alten Gemäuer. Ich versuchte sie auszublenden, während ich mich meiner Reisebibel widmete, aber der verzweifelt aufschwallende Lärm warf mich immer wieder zurück.
Seit Monaten hatte mein Volk mit der Hungersnot zu kämpfen und nun war es ihnen zuviel. Die Angst vor dem Tod, der Hunger nach Essen, nun auch nach Vergeltung, trieb sie auf die Straßen. Und sie wanden sich an die einzige Instanz, von der sie noch Hilfe erhoffen konnten. Mich.
Aber was konnte ich schon tun? Ein König der sein Volk für seine Freiheit im Stich lässt, nur um reumütig zurück zu kehren und zu merken, dass ich nichts ausrichten kann.
„Sie werden immer zorniger.“ Breeks Stimme hallte durch den Saal. „Wenn es so weitergeht werden sie das Schloss stürmen.“
Ich blickte meinen alten Freund an. Er war einer von wenigen Menschen, der aus meinem sonst so starren Gesicht eine Regung erkennen konnte. Und er erkannte auch jetzt meine Traurigkeit.
Breek seufzte. „Sie haben den kompletten Palast umstellt. Ich werde versuchen mit ihnen zu reden.“
Ich schwieg, aber hoffte trotzdem er würde meine Dankbarkeit erkennen. Breek ging. Ein pulsierender Klumpen wohnte in mir. Ich sollte gehen und mit ihnen sprechen, aber dafür war ich zu feige. Nie war ich ein Mann großer Worte gewesen und in dieser Situation hätte eine passende Ansprache an ein Wunder gegrenzt.
„Barti! Barti!“ Ein Knäuel wehender, rosa Haare stürzte sich auf mich und klammerte sich an meinen Bauch. „Hier versteckst du dich. Ich hab dich überall gesucht.“
Zögernd streichelte ich sanft Bonneys Kopf. An ihre stürmische Art konnte ich mich nie gewöhnen und trotzdem war sie genau das was mir immer gefehlt hatte. Mein Licht in der einsamen Dunkelheit. Mein leuchtendes Juwel.
Die kleine Bonney ließ von mir ab, kramte hektisch in ihrer Tasche und streckte mir ihre Hand entgegen. „Guck doch mal was ich gefunden hab.“
Ich beugte mich vor und sah in ihrer Handfläche eine Meise, die sich kaum noch regte.
„Irgendwie geht es dem armen Vogeli nicht“, nuschelte Bonney mit traurigen Blick.
„Er ist wohl krank“, murmelte ich. „Wahrscheinlich ist er einfach alt.“
Sofort leuchteten Bonneys Augen auf. „Auja, dann weiß ich was“, krähte sie freudestrahlend und drehte mir den Rücken zu.
„Was machst du...?“ Ich beugte mich noch weiter vor.
„Nicht schummeln! Das ist eine Überraschung...so fertig!“ Sie schleuderte die Arme in die Luft und die Meise flatterte quicklebendig empor.
Erstaunt blickte ich dem Vogel nach. „Wie hast du das denn geschafft?“
Bonney zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Wenn ich es mir wünsche, dann werden Sachen jung, oder alt und runzlig.“
Ich wollte schon nachhaken, aber ein Grollen unterbrach mich. Es kam aus Richtung des Haupttors. Ich sprang auf.
„Was war das, Barti?“
„Ich weiß es nicht, Bon. Ich schau mal kurz nach. Bleib du hier, ich bin sofort wieder da.“
„Aber ich will mit!“, verlangte sie und stampfte mit dem Fuß auf den Boden.
„Nein, bitte bleib hier.“
„Na gut...“ Sie hockte sich auf den Boden und schürzte schmollend die Lippen. „Aber komm wirklich!“
„Versprochen.“ Ich entfernte meinen Handschuh, klopfte gegen meine Seite und stand vorm Haupttor. Der Lärm des wütenden Volkes schwoll lautstark an. Ich blickte mich um. Direkt vor dem Tor stand ein Käfig. Ich stapfte hin und blickte hinein. Eine Bombe!
„Grüß dich, Bär.“
Ich wirbelte herum und bemerkte einen maskierten Mann im weißen Anzug. „Wer bist du?“ Ich spannte mich unmerklich an, zur Attacke bereit.
„Sachte, ich will keinen Streit. Ich bin nur der Überbringer dieses Geschenkkorbes und soll dir schöne Grüße von der Weltregierung überbringen. Die Grüße kannst du gleich an deinen guten Freund Dragon weiterleiten. Eine freundliche Erinnerung und auch nur ein Vorgeschmack zu dem was passiert, wenn man sich gegen uns wendet.“
Ich reagierte sofort, stieß meine Handfläche nach vorn und feuerte meine Pad Kanone auf ihn. Doch der Unbekannte verzerrte sich und verschwand so schnell wie er erschienen war.
Ich atmete schwer, wirbelte zur Bombe herum. Ich musste sie so weit weg schaffen wie möglich. Sie hatten schon genug durchgemacht. Sein Volk. Breek. Bonney. Ich schlug mit der Handfläche gegen den Käfig, um ihn fort zu schleudern. Nichts geschah. Nur ein schweres Gefühl, dass mich kurz durchflutete. Seestein. Natürlich hatten sie daran. Ich sackte zusammen, warf die Hände über den Kopf. Der Klumpen in mir wuchs an und füllte mich aus.
„Barti!“
Nein! In Panik riss ich mich hoch. „Bon, bleib weg!“
Sie blieb wie angewurzelt stehen, ihr Gesicht spiegelte Überraschung. „Was ist denn los? Willst du mich etwa wieder ärgern?“
„Bonney, es ist ernst. Verschwinde!“, schrie ich verzweifelt.
Furcht blitzte in ihren Augen auf. Sie rannte auf mich zu und umklammerte verbissen mein Bein.“Nein! Ich will dir bei dir bleiben!“
„Es geht nicht.“
„Warum? Bitte lass mich nicht allein. Ich hasse das!“ Tränen liefen ihr über die Wangen und sie grub ihr Gesicht in meine Hose.
Ich verkrampfte mich. Wie konnte ich sie ihm Stich lassen? Er hatte versprochen sie niemals alleine zu lassen. „Es tut mir leid, liebe Bonney. Ich hole dich.“ Meine Hand senkte sich zu ihrem Kopf.
„Barti, bitte...“ Sie verschwand.
Ich schüttelte wild den Kopf, brüllte auf. Konzentrier dich! Ich musste warten. Nicht alle konnte ich retten. Den Schaden minimieren, nur das ging. Ich presste die Luft zusammen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Meine Fäuste pulsierten. Warten. Warten auf die Explosion. Eine gefühlte Ewigkeit...ein tosendes Inferno. Eine riesige Flammenwand. „Ursus Shock!“ Die beiden Druckwellen prallten aufeinander. Die Mauern zerbarsten. Keine Todesschreie, nur sofortige Asche. Und mir kam es zu spät. Breek! Nein! Rauchschwaden. Stumm stand ich im Dunst. Hunderte meines Volkes...Breek...ich hatte versagt.
Big News Morgans überflog die Trümmer und verkohlten Leichen. Dieses Chaos. Wie grausam. Das war das Werk eines Tyrannen!
Saga: Der Preis der Wahrheit
Gerechtigkeit.
Eine Explosion. Stille.
Gerechtigkeit.
Befehle. Mechanisches Dröhnen. Schüsse.
Gerechtigkeit.
Explosionen. Feuersäulen. Rauch. Asche.
Gerechtigkeit.
Schreie! Tränen! Verwirrung! Schmerz! Verzweiflung!
Gerechtigkeit!
Stille.
Tod.
- - -
22. September 1522 (?)
Erneut wurde ich in der Nacht von den immer selben Bildern meiner Vergangenheit gepeinigt. Wie lange ist es her, dass ich nicht schweißgebadet aus meinen Träumen erwachte? Ich dachte, ich hätte mich befreit. Von meiner Vergangenheit. Von meinen Fesseln. Von meiner Schuld. Doch Freiheit fand ich nicht.
Vor vier Jahren habe ich meinen Mantel abgelegt. Gerechtigkeit stand darauf. Es ist bezeichnend, dass das Wort in solch einer Größe den Mantel zierte. So kann es vieles verbergen. Vieles verdecken. Gerechtigkeit. Sie wog wie eine unbeschreibliche Last auf meinen Schultern. Endlich fühlte ich mich von dieser Last erlöst. Wie ein neuer Mensch. Wie ein freier Mensch. Doch Freiheit fand ich nicht.
Ich war für mich und meine Überzeugungen eingestanden. War stolz auf das, was ich tat. Ich habe mich widersetzt. Dem kleinen Mann geholfen. Wie ich es mir immer geschworen hatte. Es war nur eine Tat, doch es fühlte sich nach Wiedergutmachung an. Doch Freiheit fand ich nicht.
Das Gefühl, das mich durchströmte, gab mir Kraft. Gab mir Sicherheit. Meine Zukunft war unklar. Doch strebte ich ihr entgegen. Es würde hart werden, das wusste ich. Meine Tat würde Konsequenzen nach sich ziehen, das wusste ich. Ich würde es schaffen, das wusste ich. Ich träumte von Freiheit und ich würde sie erlangen, das wusste ich.
Ich hatte mich versteckt. Wartete auf die Konsequenzen. Doch es gab keine. Meine Tat. Sie blieb ungesühnt. Warum, das wusste ich nicht. Ja, ich hatte mich versteckt. Doch vor der Weltregierung konnte man sich nicht verstecken, das wusste ich. So vergingen Tag um Tag und nichts geschah. Das war keine Freiheit.
Nichts geschah, und deshalb geschah etwas. Meine Gedanken. Sie machten sich selbständig. Meine Gedanken. Sie verwandelten sich. In Bestien. Bestien meiner Vergangenheit. Sie lauerten mir auf. In jedem flüchtigen Schatten. In jedem Moment der Stille. In jeder Minute. In jeder Sekunde. Sie nährten sich an mir. Wuchsen. Wurden stärker. Sie übernahmen meinen Körper. Sperrten meinen Geist ein. Das war keine Freiheit.
Mein Geist will sich befreien. Doch die Bestien sind zu stark. Nichts vermag sie zu töten. Ich kann sie nur vertreiben. Für kurze Zeit. Ein Trank kann sie in die Flucht schlagen. Sobald er mir brennend die Kehle hinunterfließt, werden die Bestien schwächer. Wenn sich der Nebel im Kopf ausbreitet, werden sie unsichtbar. Wenn die Bestien verschwinden, fühle ich mich frei.
Ich bin müde. Die Bestien. Sie zehren wieder an mir. Mein Geist. Er verzagt wieder.
Freiheit. Wahre Freiheit. Ich werde sie niemals erlangen.
- - -
Er legt den Stift zur Seite, greift nach der Flasche zu seiner Linken. Ein kleiner Rest einer klaren Flüssigkeit befindet sich darin. Mit einem Zug leert er sie, verzieht das Gesicht, atmet tief aus.
Mit müden Schritten wankt er zu seiner Schlafstätte, lässt sich fallen. Er schließt die Augen.
- - -
Gerechtigkeit.
Eine Explosion. Stille.
Gerechtigkeit.
Eine Explosion. Stille.
Gerechtigkeit.
Befehle. Mechanisches Dröhnen. Schüsse.
Gerechtigkeit.
Explosionen. Feuersäulen. Rauch. Asche.
Gerechtigkeit.
Schreie! Tränen! Verwirrung! Schmerz! Verzweiflung!
Gerechtigkeit!
Stille.
Tod.
- - -
22. September 1522 (?)
Erneut wurde ich in der Nacht von den immer selben Bildern meiner Vergangenheit gepeinigt. Wie lange ist es her, dass ich nicht schweißgebadet aus meinen Träumen erwachte? Ich dachte, ich hätte mich befreit. Von meiner Vergangenheit. Von meinen Fesseln. Von meiner Schuld. Doch Freiheit fand ich nicht.
Vor vier Jahren habe ich meinen Mantel abgelegt. Gerechtigkeit stand darauf. Es ist bezeichnend, dass das Wort in solch einer Größe den Mantel zierte. So kann es vieles verbergen. Vieles verdecken. Gerechtigkeit. Sie wog wie eine unbeschreibliche Last auf meinen Schultern. Endlich fühlte ich mich von dieser Last erlöst. Wie ein neuer Mensch. Wie ein freier Mensch. Doch Freiheit fand ich nicht.
Ich war für mich und meine Überzeugungen eingestanden. War stolz auf das, was ich tat. Ich habe mich widersetzt. Dem kleinen Mann geholfen. Wie ich es mir immer geschworen hatte. Es war nur eine Tat, doch es fühlte sich nach Wiedergutmachung an. Doch Freiheit fand ich nicht.
Das Gefühl, das mich durchströmte, gab mir Kraft. Gab mir Sicherheit. Meine Zukunft war unklar. Doch strebte ich ihr entgegen. Es würde hart werden, das wusste ich. Meine Tat würde Konsequenzen nach sich ziehen, das wusste ich. Ich würde es schaffen, das wusste ich. Ich träumte von Freiheit und ich würde sie erlangen, das wusste ich.
Ich hatte mich versteckt. Wartete auf die Konsequenzen. Doch es gab keine. Meine Tat. Sie blieb ungesühnt. Warum, das wusste ich nicht. Ja, ich hatte mich versteckt. Doch vor der Weltregierung konnte man sich nicht verstecken, das wusste ich. So vergingen Tag um Tag und nichts geschah. Das war keine Freiheit.
Nichts geschah, und deshalb geschah etwas. Meine Gedanken. Sie machten sich selbständig. Meine Gedanken. Sie verwandelten sich. In Bestien. Bestien meiner Vergangenheit. Sie lauerten mir auf. In jedem flüchtigen Schatten. In jedem Moment der Stille. In jeder Minute. In jeder Sekunde. Sie nährten sich an mir. Wuchsen. Wurden stärker. Sie übernahmen meinen Körper. Sperrten meinen Geist ein. Das war keine Freiheit.
Mein Geist will sich befreien. Doch die Bestien sind zu stark. Nichts vermag sie zu töten. Ich kann sie nur vertreiben. Für kurze Zeit. Ein Trank kann sie in die Flucht schlagen. Sobald er mir brennend die Kehle hinunterfließt, werden die Bestien schwächer. Wenn sich der Nebel im Kopf ausbreitet, werden sie unsichtbar. Wenn die Bestien verschwinden, fühle ich mich frei.
Ich bin müde. Die Bestien. Sie zehren wieder an mir. Mein Geist. Er verzagt wieder.
Freiheit. Wahre Freiheit. Ich werde sie niemals erlangen.
- - -
Er legt den Stift zur Seite, greift nach der Flasche zu seiner Linken. Ein kleiner Rest einer klaren Flüssigkeit befindet sich darin. Mit einem Zug leert er sie, verzieht das Gesicht, atmet tief aus.
Mit müden Schritten wankt er zu seiner Schlafstätte, lässt sich fallen. Er schließt die Augen.
- - -
Gerechtigkeit.
Eine Explosion. Stille.
Saga: Mein Name ist Sir Crocodile
Er rannte. So schnell ihn seine Kinderbeine tragen konnten. Ziellos, aber immer nach vorne. Weg. Weg von der Gefahr, die ihn verfolgte. Seit Jahren verfolgte. Der er nie entkommen konnte.
Alles um ihn herum war schwarz. So dunkel wie es nur eine sternenlose Nacht sein konnte.
Er hielt inne. Stützte die Hände auf seine Oberschenkel, während er japsend und keuchend nach Luft schnappte. Er hatte das Gefühl, dass sich seine Kehle zuschnürte. Ein schneller Blick nach hinten. Nicht zu sehen, außer absolute Finsternis. Halbwegs sicher, richtete er sich auf, um dabei einen tiefen Atemzug zu nehmen. Versuchte zur Ruhe zu gelangen. Seine Atmung zu beruhigen. Mit geschlossenen Augen hörte er in sich hinein. Achtete auf seinen Herzschlag. Rasendes Pochen hallte in seinen Ohren wieder, wurde aber mit Sekunde für Sekunde langsamer. Entspannter…
„Wieso hast du nur zugesehen?“
Erschrocken riss er die Augen auf. Blickte in das fahle, ausgedorrte Gesicht seines Vaters. Die Augen in schwarzen Höhlen versunken, während aus dem Loch in seiner Stirn noch der leichte Rauchschwaden des Einschusses entstieg.
„Das kann nicht sein… du bist tot!“, hörte er sich mit erstickter Stimme stammeln.
„Ja. Das bin ich. Und dir ist es egal. Wir alle sind dir egal…“, murmelte der Leichnam vor ihm. Irritiert wich er einen Schritt nach hinten, wo er gegen eine andere Gestalt prallte. Ruckartig drehte er sich um, nur um in das tote Antlitz von Monte zu blicken. Dieser grinste ihn nur fröhlich an und streckte seine Hand aus. Ehe er etwas tun konnte, hatte sein toter Kamerad bereits nach den Zigarren in seinem Mund gegriffen und ihm entrissen. Dies tat er mit so viel Kraft, dass er beinahe das Gefühl hatte die Wunde inmitten seines Gesichtes würde wieder aufplatzen. Langsam öffnete Monte seinen Mund, nur um sich die ungesunden Tabakstangen in selbiges zu stopfen. Während er genüsslich drauf herum kaute, murmelte er: „Obwohl dir alle anderen egal sind und du nur dir selbst wichtig bist, rauchst du noch immer diese ungesunden Dinger!“
Panisch blickte er nach links und rechts, auf der Suche nach einem Ausweg. Bemerkte nicht, dass sein Körper sich verändert hatte. Er war nicht mehr das kleine Krokodil, wie noch vor wenigen Augenblicken. Stattdessen sah sich sein erwachsenes Ich nach einem Fluchtweg um. Doch fand er keinen, da er zu seiner Überraschung von lauter wandelnden Toten - alles Personen die er auf seinem Weg durchs Leben hinter sich gelassen hatte, zumeist als Leichen - umzingelt war. Wie aus einem Munde begannen sie zu sprechen, während sie ihn langsam umzingelten.
„Was ist aus dir geworden? Wolltest du nicht einmal was anderes? Pluton sollte doch deine Waffe werden, um die Welt zu retten! Ordnung ins Chaos zu bringen.“
Sein Atem wurde wieder schneller. Gehetzter. Unregelmäßig.
„Das war einmal! Ich bin zu höherem bestimmt. Als König über die Weltmeere, kann ich die Welt gestalten, so wie ich es möchte. Ich muss dafür nur das One Piece finden, kuhahahaha!“
Er begann zu lachen. Aus tiefstem Herzen. Die Untoten begannen nach ihm zu greifen. An seinen Haaren und seiner Kleidung zu zerren. Doch er lachte unaufhörlich weiter. Ignorierte den Schmerz. Das Reißen von Haut. Das warme Blut, welches über sein Gesicht ran. Und dann spürte er, wie sein Körper sich veränderte. Zerbröselte. Wie eine Sandskulptur auseinander brach…
Sir Crocodile riss die Augen auf und sog scharf die kühle Nachtluft ein. Er spürte einen pochenden Schmerz in seinem linken Arm. Sein Blick war aber weiterhin auf die Holzdecke gerichtet, während er so langsam realisierte dass er einen Alptraum gehabt hatte.
„Sind wir wieder wach, ja? Hätte nicht damit gerechnet, dass du es überstehst.“
Sein Kopf drehte sich ein wenig, um die Gestalt sehen zu können, die zu ihm gesprochen hatte. Es war seine Schiffsärztin, die ihn mit durchdringendem Blick ansah.
„Was ist passiert?“
„Whitebeard hat mit dir den Boden aufgewischt…“
Er wollte sich mit der linken Hand durch das Gesicht wischen. Beim Anheben des Armes bemerkte er jedoch wieder das dumpfe Pochen darin. Und als der Arm weit genug gehoben war, konnte er auch den verbundenen Stumpf am Ende seines Unterarms sehen.
„… und dir deine Hand abgeschlagen. Es war nichts mehr zu machen. Tut mir Leid.“
Ausdruckslos starrte er weiterhin auf den Verband.
„Es klang übrigens so, als hätte dir das Fieber auch unschöne Träume beschert. Darf ich fragen was der Inhalt war?“
Sein Blick verfinsterte sich, gleichzeitig zeichnete sich aber ein breites Grinsen auf seinen Lippen ab: „Mir wurden nur meine Erfolge bis hierher aufgezeigt…! Sag mal… was hältst du von einem goldenen Haken?“
Er rannte. So schnell ihn seine Kinderbeine tragen konnten. Ziellos, aber immer nach vorne. Weg. Weg von der Gefahr, die ihn verfolgte. Seit Jahren verfolgte. Der er nie entkommen konnte.
Alles um ihn herum war schwarz. So dunkel wie es nur eine sternenlose Nacht sein konnte.
Er hielt inne. Stützte die Hände auf seine Oberschenkel, während er japsend und keuchend nach Luft schnappte. Er hatte das Gefühl, dass sich seine Kehle zuschnürte. Ein schneller Blick nach hinten. Nicht zu sehen, außer absolute Finsternis. Halbwegs sicher, richtete er sich auf, um dabei einen tiefen Atemzug zu nehmen. Versuchte zur Ruhe zu gelangen. Seine Atmung zu beruhigen. Mit geschlossenen Augen hörte er in sich hinein. Achtete auf seinen Herzschlag. Rasendes Pochen hallte in seinen Ohren wieder, wurde aber mit Sekunde für Sekunde langsamer. Entspannter…
„Wieso hast du nur zugesehen?“
Erschrocken riss er die Augen auf. Blickte in das fahle, ausgedorrte Gesicht seines Vaters. Die Augen in schwarzen Höhlen versunken, während aus dem Loch in seiner Stirn noch der leichte Rauchschwaden des Einschusses entstieg.
„Das kann nicht sein… du bist tot!“, hörte er sich mit erstickter Stimme stammeln.
„Ja. Das bin ich. Und dir ist es egal. Wir alle sind dir egal…“, murmelte der Leichnam vor ihm. Irritiert wich er einen Schritt nach hinten, wo er gegen eine andere Gestalt prallte. Ruckartig drehte er sich um, nur um in das tote Antlitz von Monte zu blicken. Dieser grinste ihn nur fröhlich an und streckte seine Hand aus. Ehe er etwas tun konnte, hatte sein toter Kamerad bereits nach den Zigarren in seinem Mund gegriffen und ihm entrissen. Dies tat er mit so viel Kraft, dass er beinahe das Gefühl hatte die Wunde inmitten seines Gesichtes würde wieder aufplatzen. Langsam öffnete Monte seinen Mund, nur um sich die ungesunden Tabakstangen in selbiges zu stopfen. Während er genüsslich drauf herum kaute, murmelte er: „Obwohl dir alle anderen egal sind und du nur dir selbst wichtig bist, rauchst du noch immer diese ungesunden Dinger!“
Panisch blickte er nach links und rechts, auf der Suche nach einem Ausweg. Bemerkte nicht, dass sein Körper sich verändert hatte. Er war nicht mehr das kleine Krokodil, wie noch vor wenigen Augenblicken. Stattdessen sah sich sein erwachsenes Ich nach einem Fluchtweg um. Doch fand er keinen, da er zu seiner Überraschung von lauter wandelnden Toten - alles Personen die er auf seinem Weg durchs Leben hinter sich gelassen hatte, zumeist als Leichen - umzingelt war. Wie aus einem Munde begannen sie zu sprechen, während sie ihn langsam umzingelten.
„Was ist aus dir geworden? Wolltest du nicht einmal was anderes? Pluton sollte doch deine Waffe werden, um die Welt zu retten! Ordnung ins Chaos zu bringen.“
Sein Atem wurde wieder schneller. Gehetzter. Unregelmäßig.
„Das war einmal! Ich bin zu höherem bestimmt. Als König über die Weltmeere, kann ich die Welt gestalten, so wie ich es möchte. Ich muss dafür nur das One Piece finden, kuhahahaha!“
Er begann zu lachen. Aus tiefstem Herzen. Die Untoten begannen nach ihm zu greifen. An seinen Haaren und seiner Kleidung zu zerren. Doch er lachte unaufhörlich weiter. Ignorierte den Schmerz. Das Reißen von Haut. Das warme Blut, welches über sein Gesicht ran. Und dann spürte er, wie sein Körper sich veränderte. Zerbröselte. Wie eine Sandskulptur auseinander brach…
Sir Crocodile riss die Augen auf und sog scharf die kühle Nachtluft ein. Er spürte einen pochenden Schmerz in seinem linken Arm. Sein Blick war aber weiterhin auf die Holzdecke gerichtet, während er so langsam realisierte dass er einen Alptraum gehabt hatte.
„Sind wir wieder wach, ja? Hätte nicht damit gerechnet, dass du es überstehst.“
Sein Kopf drehte sich ein wenig, um die Gestalt sehen zu können, die zu ihm gesprochen hatte. Es war seine Schiffsärztin, die ihn mit durchdringendem Blick ansah.
„Was ist passiert?“
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Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
1) Desillusionierter Buchhändler
2) Podcastjunkie
3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
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