FFT 2020 - Phase 3: Zeit für ein Duell

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    • FFT 2020 - Phase 3: Zeit für ein Duell

      Es ist Z-Z-Zeit für ein Duell!

      So schnell kann es gehen und wir befinden uns schon in der absolut heißen Phase und steuern volles Karacho ins Finale. Wie Bo in seinem Beitrag schon erläutert habt, stehen in dieser Phase nun der authentische Umgang mit Charakteren sowie das Füllen von Leerstellen aus dem Manga auf dem Programm. In dieser ersten Runde steht uns der Nutzer der Phönixfrucht und ehemaliges Mitglied der Whitebeard-Piraten, Marco, im Mittelpunkt!

      Ebenso neu ist, dass wir die Kriterien der zwei Umfragen etwas spezifiziert haben. Einerseits sollt ihr die Authentizität bewerten. Handelt Marco so wie man es von ihm erwarten würde, sind seine Gedanken, Handlungen etc. konform mit den Ideen des Originalwerkes. Das heißt nicht, dass ein Autor nicht eine neue Facette des Charakters aufzeigen darf, aber sie muss sich eben organisch in den Charakter einfügen. Darüber hinaus gehen wir mit dem Schreib-Handwerk stärker ins Gewicht. Wir haben uns nun soweit ausgedünnt, dass falsch gesetzte Kommata, Grammatikverstöße und Stilbrüche auch wirklich geahndet werden sollten!

      Ihr habt bis Montag, 20.07., 18.30 Uhr Zeit, um für euren Favoriten in diesem ersten Duell abzustimmen!

      Warum?

      Was du wohl gerade machst, Paps? Sitzt du mit Ace und Roger am Lagerfeuer, teilst dir mit ihnen eine Schale Sake und schwelgst in Erinnerungen an eure gemeinsamen Abenteuer? Oder wachst du über uns, die du hier unten zurückgelassen hast, und achtest darauf, dass wir dein Vermächtnis in Ehren halten? Wie gerne würde ich jetzt gerade mit euch am Feuer sitzen und euren Geschichten lauschen, so wie ich es früher immer getan habe.

      Es ist ruhiger geworden, seitdem ihr nicht mehr hier seid. Und das, obwohl du nie ein Lautsprecher warst. Du warst nicht wie Roger, der bei jeder Gelegenheit von seinen Abenteuern erzählte, ja geradezu mit ihnen prahlte. Der nur die Klappe hielt, wenn er ein Bierglas an den Lippen hatte. Nein, deine Worte waren stets mit Bedacht gewählt. Du hast nur geredet, wenn du etwas zu sagen hattest. Du hast nur gesprochen, wenn du es musstest. Zum Beispiel am Abend vor einer großen Schlacht, wenn die Frischlinge vor lauter Angst nicht schlafen konnten. Dann hast du von deinen Abenteuern mit Rocks, deinen Duellen mit Roger und von deinen Kämpfen gegen die Marine erzählt. Oder von Sphinx, deinem Heimatort.

      Früher, da waren wir vor jedem Kampf euphorisch. Wir haben uns ausgemalt, wie die Zeitungen über unsere ruhmreichen Taten berichten. Weißt du noch, wie wir Kinder immer darum gewetteifert haben, wer die Bande an vorderste Front in den Kampf führen darf? Wir haben uns den schwersten Stein auf der Insel gesucht und um die Wette geworfen. Wir hatten keine Angst, denn du hast uns Sicherheit gegeben. Du warst unser Fels in der Brandung. Doch heute ist niemand ausgelassen. Niemand ist euphorisch. Morgen steht die Schlacht gegen Teach an und dieses Mal malt sich niemand die Schlagzeilen aus, die in den Zeitungen stehen werden. Denn morgen gibt es nichts zu gewinnen – aber alles zu verlieren.

      Und ich sitze hier draußen, mitten in der Nacht und bekomme kein Auge zu. Ich, der vor jeder unserer Schlachten geschlummert hat wie ein Baby! Zum ersten Mal, seit ich Pirat geworden bin, verspüre ich Angst. Denn plötzlich geht es um mehr als nur um mich. Es geht um mehr als Gold oder Ruhm. Es geht um Gerechtigkeit. Es geht um dein Vermächtnis. Es geht um das Leben meiner Kameraden. Plötzlich führe ich die Whitebeard-Piraten an deiner Stelle in die Schlacht und, verdammt noch mal, ich habe Angst! Doch ich hoffe, Paps, dass du stolz auf mich bist. Ich hoffe, du bist stolz auf den Weg, den ich gewählt habe. Ich kann nur hoffen, denn was sonst soll ich tun? Verdammt, ich habe keine Ahnung! Ich weiß nicht, was das Richtige ist, denn ich habe mich niemals für diesen Posten beworben, ich hatte nie einen Plan wie es weitergehen soll. Nicht eine Sekunde habe ich daran gedacht, dass du sterben könntest. Und jetzt bist du weg und ich soll alles von dir übernehmen? Ich weiß nicht, was ich tun soll, denn egal wofür ich mich auch entscheide, am Ende werden Menschen wegen mir leiden. Wie hast du es nur all die Jahre geschafft, solche Entscheidungen zu treffen? Ich kann nicht schlafen, denn die Gedanken an die Konsequenzen halten mich wach. Ich kann nicht atmen, denn die Last der Verantwortung presst mir jedes bisschen Sauerstoff aus der Lunge. Nun schauen alle auf mich und erwarten, dass ich sie anführe. Dass ich einen Plan habe. Nur, weil du mich zu deiner rechten Hand gemacht hast. Und ich weiß nicht einmal, warum. Ich war nie der erfahrenste, war nie der gerissenste, nie der vernünftigste. Ich war ein kleiner Junge mit Flausen im Kopf, der ohne zu Zögern in jeden Kampf gestürmt ist, um dem Namen seines Vaters Ehre zu machen. Ich war nur ein kleiner Junge – vom ersten Tag an bis zum Tag deines Todes. Doch du hast mich zu deiner rechten Hand gemacht. Verdammt, Paps, warum? Warum musste ich dein Nachfolger werden? Warum nicht Vista? Oder Jozu? Warum musstest du von uns gehen? Warum bist du jetzt nicht hier? Bei uns? Am Feuer?

      Plötzlich legte sich eine schwere, warme Hand auf Marcos Schulter. Überrascht fuhr er herum und sah in Vistas dunkle Augen, die ihn mitfühlend ansahen. Für einen Moment, wohl nicht länger als einen Augenblick lang, schien die Zeit stillzustehen. Während dieses Augenblickes fühlte Marco, wie die Last von seinen Schultern wich. Ohne auch nur ein Wort von dem zu erwähnen, was ihm durch den Kopf ging, fühlte er sich verstanden. Und für einen Bruchteil dieses Augenblickes fühlte er sich wieder so geborgen wie früher. Doch dann war der Moment vorbei.

      „Marco, was machst du denn allein hier draußen?“, fragte Vista mit einem sanften Lächeln. Dann deutete er in Richtung des Lagers, wo sich der Rest der Whitebeard-Piraten aufhielt. „Jozu hat einen ordentlichen Brocken gefunden. Ich wette, den wirfst du keine zwanzig Meter weit.“
      Marco wandte den Blick ab. Schaute zunächst hinaus aufs offene Meer, dann hinauf zu den Sternen. Er ließ einen Moment verstreichen. Dann holte er tief Luft, breitete seine Arme aus und ließ seine Phönix-Schwingen aufleuchten.
      „Wer zuerst bei den anderen ist!“

      Gefallen aus der Asche

      Der entscheidende Moment war gekommen. Unsere langen Vorbereitungen würden sich endlich bezahlt machen. Für mich war es ein letztes Aufbäumen, bevor unsere Ära endgültig zu Ende gehen würde. Ich fixierte meinen Blick auf die langsam näher kommende Insel. Unwillkürlich spannte sich mein ganzer Körper an. Mein Feuer brodelte in mir, bereit sich ein letztes Mal zu entfachen.

      Jozu trat neben mich, seinen grimmigen Blick ebenfalls auf die Insel gerichtet. Dort hatte Teach sich mit seiner stetig wachsenden Mannschaft niedergelassen.
      „Es ist soweit, Marco.“ Jozus Zähne mahlten vor Anspannung. „Bist du bereit?“
      Ich löste meinen Blick langsam vom Horizont. „Mehr als jemals zuvor.“
      Mein alter Freund legte mir kameradschaftlich seinen übriggebliebenen Arm auf die Schulter. „Dann lass es uns zu Ende zu bringen.“
      Ich nickte stumm und wandte mich um. Sechzehn Schiffe. Das Überbleibsel unserer Allianz, die wir für unbesiegbar gehalten hatten. Vor mir meine Kameraden, die wir uns für unantastbar gehalten hatten. Doch wir hatten uns getäuscht und nun mussten wir mit den Konsequenzen unserer Arroganz leben. Um damit leben zu können mussten wir wenigstens eine Sache richtig stellen: Diesen beschissenen Verräter und seine äußerst hässliche Crew von der Erde zu tilgen.
      In den Gesichtern meiner Crew spiegelte sich die Kampfbereitschaft, aber auch ein zweifelndes Flackern. Meine Crew? Nein, ich war kein Kapitän, nur ein Platzhalter. Es gab nur einen wahren Kapitän der Whitebeard Piraten. Ich wollte etwas sagen, doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Was könnte ich schon mitteilen? Aber es war unser letzter Kampf.

      „Ich bin kein großer Redenschwinger“, begann ich schließlich. Was für dämlicher Einstieg für eine erschwingliche Rede. „Vater konnte das. Unseren Mut entfachen. Uns an unsere Stärke glauben lassen. Aber nicht ich. Doch dafür sind wir heute hier. Um uns ein letztes Mal daran zu erinnern was uns Vater gab. Stärke! Eine Familie! Ein Zuhause! Wir als seine Töchter und Söhne schultern sein Erbe.“ Ich richtete den Blick von der gebannten Crew wieder auf die Insel und wies mit meinem Zeigefinger, wie ein Schwertstoß, dorthin. „Da sitzt der miese Bastard und seine feigen Ratten! Wir werden sie zerfetzen. Für Vater! Für Ace! Und alle anderen unserer Freunde, die draufgegangen sind. Das ist die letzte Schlacht, die diese Bande schlagen wird. Denn wir sind die Whitebeard Piraten!“ Mit Tränen in den Augen stieß ich meine bebende Faust entschlossen gen Himmel. „Bis zum Ende!“
      „Bis zum Ende!“, brüllten die Whitebeard Piraten einstimmig und reckten ihre Waffen in die Höhe. Jeder Zweifel in ihnen war erloschen und auch meine letzten Bedenken waren hinweggespült. Ich hatte nur noch unser Ziel vor Augen. Blaue Flammen umloderten meine Hände. Komm nur her, Teach!

      Die Schlacht tobte wie ein Sturm. Die gesamte Insel wurde von fortwährenden Beben erschüttert. Kaum noch jemand war kampffähig. Vista zerschlug Shiryuus Defensive und schlitzte ihn auf, wurde jedoch, bevor er zu Atem kommen konnte, von einer gewaltigen Druckwelle durch Teach in den Boden gestampft. Da waren wir nun. Nur noch er, sowie Jozu und ich.

      „Zehahahaha, schaut her, wer da aus ihren Löchern gekrochen kommt!“, lachte der Verräter und hob herausfordernd seine glühende Faust. „Meine alte Crew erweist mir die Ehre. Wie schön, dass ihr von selbst kommt und ich dachte schon, ich müsste mir die Mühe machen euch zu suchen.“
      Jozu knurrte wütend. Ich fletschte die Zähne und umhüllte meinen gesamten Körper mit kalten Feuer. „Du feiger Haufen Scheiße! Das hier ist dein Ende!“
      „Mein Ende?“ Teach grinste überheblich und richtete sich zur vollen Größe auf. „Nein, das hier ist erst der Anfang meiner Ära und nur eine weitere Stufe für mich zum König der Piraten. Altes Eisen wie ihr gehört entsorgt.“ Er hob beide Arme und winkte uns selbstgefällig zu sich. „Genug geredet. Ich werde euch mit der Kraft eures Daddys zerquetschen.“
      Finsternis brach aus seiner Hand heraus, zog Trümmer und Geröll zu sich und formte sie zu einer gigantischen Kugel. Jozus breiter Rücken baute sie wie eine unüberwindbare Mauer vor mir auf. Sein Körper begann zu glänzen. „Bleib dicht hinter mir, Marco!“, schrie er über das Getöse hinweg.
      Ich klopfte ihm auf den Rücken zur Bestätigung und ließ meine Flammen auflodern, dass sie ihn wie eine brennende Rüstung umhüllten. Teach aktivierte die Kraft der Erdbebenfrucht, versetzte der Trümmerkugel einen Schlag, dass sie wie aus einer Kanone gefeuert auf uns zuschoss.
      „Los gehtˋs!“ Wir preschten vor und jagten, einem blau glühenden Meteor gleichend, auf den Angriff zu, der sich tsunamiartig über uns erhob. Wir prallten hinein, aber durchbrachen das Geschoss und schon begrüßte uns wieder das Licht. Ich breitete meine Flügel aus, verpasste Jozu und mir einen zusätzlichen Schub. Da war Teach! Seine und Jozus Faust prallten aufeinander, der Diamant zersplitterte, wurde aber von meinem Feuer augenblicklich regeneriert. Ich fegte hinter Jozu hervor und schmetterte der hässlichen Visage meinen Fuß ins Gesicht. Der Verräter stolperte zurück, aber seine Kraft zog mich zu ihm. Ich wich der Faust grade so in der Luft aus und hämmerte ihm meinen Fuß unters Kinn. Er packte mich trotzdem. Meine Flammen erloschen urplötzlich und schon traf mich Vaters geballte Kraft. Ich hatte sie schon unzählige Male erlebt, doch sie am eigenen Leib zu spüren war etwas völlig anderes. Mein Körper schien zu zerbersten. Ich spuckte Blut, wurde fortgeschleudert. Mein Feuer brach wieder aus, doch es reichte nicht um den Schaden zu beheben. Donnergrollen dröhnte durch meinen Schädel. Ein Schleier verdeckte meine Sicht.

      Der Boden spaltete sich. Ich richtete mich wankend auf. Verschwommen erkannte ich wie Teach Jozus Panzer mit gewaltigen Schlägen zertrümmerte. Ich flammte bis zum Maximum auf und griff verzweifelt an. Doch da war sie wieder, die glühende Faust. Ich erstarrte mitten im Flug. Keine Chance. Mein Blick fiel auf Jozu. Aber ich lasse niemanden mehr zurück! Meine Krallen griffen nach Jozus Körper und ich floh waghalsig. Eine Druckwelle ließ mich schlingern, doch ich entkam. Mein restliches Feuer umhüllte meinen Freund, aber es war zu spät ihn. Ein schallendes Lachen ertönte weit hinter mir. „Ja! Flieg, Marco, der Phönix!“
      Ich blickte nicht zurück. Tränen vermischten sich in meinem Gesicht mit Blut. Es tut mir leid, Paps!

    • 1. Umfragekriterium: Authentizität

      Welcher Text konnte Marco authentischer in Szene setzen? 23
      1.  
        Warum? (10) 43%
      2.  
        Gefallen aus der Asche (13) 57%
      Da es sich um bekannte Figuren aus dem Manga handelt, müssen diese authentisch und glaubwürdig dargestellt werden. Bereits in ihren Sagen haben sich so manche Autoren daran versucht, nun muss das Ergebnis formvollendet werden. Entspricht das Denken, Handeln, Fühlen der Figuren dem Manga-Original? Oder kann der Autor eine neue Seite der Figur zeigen, die sich harmonisch in das Bild des Charakters einfügt? Entwicklungen und außergewöhnliche Reaktionen auf außergewöhnliche Situationen sind immer möglich und menschlich, müssen aber glaubwürdig vermittelt werden.

    • 2. Umfragekriterium

      Welcher Text konnte in seinem Handwerk (Stil, Wortwahl etc.) mehr überzeugen? 23
      1.  
        Warum? (18) 78%
      2.  
        Gefallen aus der Asche (5) 22%
      Handwerk (Stil, Wortwahl, RSF, Kommasetzung): Ja, jetzt wird es bitterernst. Bisher sind wir relativ lapidar mit Verbrechen an der deutschen Sprache umgegangen, aber nun endlich werden derartige Vergehen geahndet. Sollten die Leser euren Text nicht für eklatant fehlende Kommata oder störende RSFs abstrafen, behalten wir uns das als Leitung vor. Gleichzeitig wird der Fokus auf euren Stil und die Wortwahl gelegt. Also kitzelt eure schönste Tinte aus der Feder.

    • Nein, davon muss ich hier ja nicht verschreckt werden^^ War nur noch anderweitig am Arbeiten.

      Die gute Nachricht: es sind nur 2 Texte, die schlechte Nachricht: ich muss nochmal herausfinden wie Marco so tickt. Mal schauen, was die beiden Autoren hier abgeliefert haben. Immerhin muss ich mir ja keine Gedanken mehr darüber machen was bzw. wie ich es schreibe. Erwartungshaltung ist sicherlich hoch, wobei ich natrlich schon die Texte einmal gelesen habe bevor ich den Kommentar schreibe xD
      Sinnigerweise teile ich es in die beiden zu bewertenden Teile auf, wobei ich auch noch so ganz allgemein meine Meinung äußere, selbst wenn das nicht bewertet wird finde ich es doch wichtig.

      Warnung vor einem kleinlichen Kommentator beim handwerklichen Teil! Und allgemein^^



      Warum?
      Authentizität:
      Hier wird Marco dargestellt als ein zweifelnder Sohn, ein Sohn, der sich den Vater zurücksehnt. Der die Verantwortung nicht tragen will und sich das auch nicht zutraut, damit hadert. Der in Erinnerungen schwelgt und gleichzeitig nicht schlafen kann. Aber auch ein Marco, der am Ende seine Last tragen und auflösen kann durch seine Freunde, der die Vergangenheit wieder aufleben lassen will.
      Glaube ich diesen Marco? So halb. In die Fußstapfen von einem Whitebeard zu treten ist hart oder man kann auch sagen unmöglich. Aber andererseits ist Marco vielleicht der am längsten in der Crew befindliche Kommandant und Anführer der ersten Division. So überraschend erschient es also nicht und es geht mir etwas zu sehr in die Richtung, dass er sich nicht nur dem Problem gegenüber sieht Whitebeard zu ersetzen, sondern eben auch Zweifel daran hegt überhaupt ein Anführer sein zu können. Marco ist grundsätzlich fröhlich, es ist schön, dass hier der Eindruck entsteht, dass die gesteigerte Verantwortung ihn davon abhält, am Ende aber auch sein Rückweg ist. Seine Beziehung zur Crew ist schön und auch seine Beziehung zu Whitebeard gefällt mir, war er doch einer der nächsten zu diesem. Letztlich wird es mir hier nur schon etwas übertrieben. Eine spannende Frage (die sich insbesondere dank der Herangehensweise des anderen Textes stellt) ist Marcos Reaktion auf Teach. Man hat ihn bisher meist recht gelassen erlebt, eigentlich nur in Bezug auf Whitebeard änderte sich das. Dessen Tod ist schon etwas her, aber sein Mörder oder vielleicht besser Leichenschänder ist jetzt vor ihnen, da könnte man durchaus vermuten, dass sich noch eine andere, zornigere Seite finden lässt.
      Trotzdem finde ich es schon ganz gut umgesetzt und Marco gefällt mir in weiten Teilen gut.

      Handwerk:
      Rechtschreibfehler?

      Anonymous schrieb:

      Ich war nie der erfahrenste, war nie der gerissenste, nie der vernünftigste.
      Sollte es hier nicht eher der Erfahrenste, war nie der Gerissenste, nie der Vernünftigste heißen?
      Allgemeine lexikographische (falls das meint, was ich mir denke^^) Fehler? Finde ich nicht. Kommasetzung? Halte ich lieber den Mund (mit einer starken Vermutung, dass da jemand übertrieben hat), aber ansonsten sieht es für mich soweit fehlerlos aus.
      Bleibt also der Stil bzw. Wortwahl etc. Hier ist der erste spannende Punkt: Wie genau haben ihn seine Söhne (oder genauer Marco) genannt? Ich glaube Paps ist durchaus dabei, wobei die nächste Folgefrage wäre: würde er ihn auch jetzt noch so nennen? Bin ich mir nicht so sicher, aber von mir aus. Ansonsten fällt auch recht direkt auf, dass die Wortmenge nicht ausgereizt wurde, hmmm.
      Mir fällt auf, dass du viele (rhetorische) Fragen nutzt. Zudem hast du eine sehr starke Neigung dazu Sätze mit Ich/Du/Wir zu beginnen. Jeweils in unterschiedlichen Absätzen mit unterschiedlichem Fokus. Man könnte es wegen geringer Abwechslung kritisieren oder ein gewolltes Stilmittel vermuten, wo Marco immer mehr "Ich" denkt, je mehr er an seiner Last zu ersticken scheint. Es ist sehr darauf fixiert, was gefährlich sein kann. Ich bin geneigt es als Stilmittel anzuerkennen und finde, dass es dem Ziel des Textes weiterhilft.
      Insbeosndere weil ich hier recht wenig Fehler oder Momente finde wo ich ins Stocken gerate (Spoiler^^) finde ich den Text hier besser.

      Sonstiges:
      Diese Entscheidung Marco größtenteils monologisieren (bzw. denken) zu lassen ist für mich naturgemäß und in Anbetracht unserer bisherigen Texte nicht zu kritisieren. Insbesondere da es auch stark um den Charakter Marco geht ist es keine schlechte Wahl. Es neigt natürlich auch dazu zu viel zu werden. Immerhin kam am Ende noch ein Abschnitt mit anderen Charakteren. In Anbetracht der verbleibenden 160 Wörter hätte ich mir irgendwie noch etwas mehr gewünscht. Aber so Kleinigkeiten wie das Felsbrockenwerfen helfen dem Text schon weiter.
      Insgesamt mag ich diesen Text, auch wenn ich etwas mehr von Marco auch außerhalb seiner Gedanken gesehen hätte. Charakterdarstellung durch Handlung, nicht so direkt aufgedrückt.

      Gefallen aus der Asche
      Authentizität:
      Dieser Text wählt zwar eine gleiche Ausgangslage, geht aber ziemlich anders an Marco heran. Dieser Marco brennt heißt, flucht und ist alles andere als gelassen. Es zeigen sich nur sehr kurzfristig leichte Zweifel oder das Gefühl Whitebeard nicht ersetzen zu können. Letztlich spielt Whitebeard eine recht geringe Rolle, dafür wird mehr der Konflikt mit Blackbeard und die Interaktion mit seiner Crew, seinen Freunden thematisiert. In Anbetracht von Marcos Reaktion auf Squardos Verrat während des Kampfes um Ace kann ich schon nachvollziehen wie er hier schon so ziemlich ausrastet. Es deckt auch etwas ab, was dem ersten Text fehlt. Auf der anderen Seite treibt er es im anderen Extrem auf die Spitze. Ich kann mir Marco irgendwie nicht so wild fluchend vorstellen, vermisse auch etwas Bezug zu Whitebeard. Zudem (bemerke ich ja auch noch später) wird recht viel vom Text auf den Kampf selbst aufgewandt und ein weiterer großer Teil für diverse Beleidigungen gegenüber Teach. So gefühlt würden sich beide Texte zusammen ziemlich gut ergänzen, einzeln fehlt ihnen jeweils eine Facette bzw. schießen sie etwas über das Ziel hinaus.
      Letztlich ist es bei Marco natürlich auch schwierig, er hatte nicht so viel Screentime und auch nicht so viel Characterbuilding. Auch hier gefällt mir Marco teils ganz gut, teils ist es mir zu viel.

      Handwerk:
      Rechtschreibfehler? Mangelware. Dafür gab es das hier:

      Anonymous schrieb:

      Was für dämlicher Einstieg für eine erschwingliche Rede.
      Da fehlt gleich ein ganzes Wort. Grammatikalisch fiel mir der Satz hier auf:

      Anonymous schrieb:

      [...]und umhüllte meinen gesamten Körper mit kalten Feuer.
      Womit umhüllte er sich? Mit kaltem Feuer müsste es lauten. Wozu das hier zählt weiß ich nicht, aber es ist falsch:

      Anonymous schrieb:

      Jozus breiter Rücken baute sie wie eine unüberwindbare Mauer vor mir auf.
      [...]baute sich[...], sonst macht es keinen Sinn.

      Was ist mir sonst so aufgefallen?

      Anonymous schrieb:

      Um damit leben zu können mussten wir wenigstens eine Sache richtig stellen: Diesen beschissenen Verräter und seine äußerst hässliche Crew von der Erde zu tilgen.
      Irgendwie passt hier der Teil nach dem Doppelpunkt nicht so recht zum Teil davor.

      Anonymous schrieb:

      Nur noch er, sowie Jozu und ich.
      Dieses sowie lässt mich stolpern, warum nicht einfach weglassen?

      Anonymous schrieb:

      [...]seine glühende Faust.
      Irgendwie glüht die Hand doch nicht wenn man die Bebenfrucht nutzt?

      Anonymous schrieb:

      "[...]Ich werde euch mit der Kraft eures Daddys zerquetschen.“ Finsternis brach aus seiner Hand heraus[...]
      Also ich bin mir halbwegs sicher, dass Teach die Finsternisfrucht schon vorher hatte^^ Es fällt halt auf, weil es direkt aufeinander folgt. Bin mir nicht mal so sicher, ob es hier hingehört, aber was solls.

      Anonymous schrieb:

      [...]schmetterte der hässlichen Visage meinen Fuß ins Gesicht.
      Visage ist doch im Prinzip ein Synonym für Gesicht?

      Anonymous schrieb:

      [...]und ich floh waghalsig.
      Also irgendwie einfach nein. Wobei ich es lustig fand^^
      Zum Stil selbst will mir gerade nicht so recht was einfallen... Du magst Vergleiche und schreist gern "Scheiße"^^ Es wirkt recht dialoglastig, ungeachtet der eigentlichen Prämisse. Insgesamt finde ich es ganz okay, aber es reißt mich auch nicht vom Hocker. Das war jetzt ziemlich underwhelming an der Menge zum Stil... Vielleicht kommt ja noch jemand anderes und sagt mehr dazu?

      Sonstiges:
      Mehr so allgemeine Sachen:

      Anonymous schrieb:

      „Bleib dicht hinter mir, Marco!“, schrie er über das Getöse hinweg.
      Ich klopfte ihm auf den Rücken zur Bestätigung und ließ meine Flammen auflodern, dass sie ihn wie eine brennende Rüstung umhüllten. Teach aktivierte die Kraft der Erdbebenfrucht, versetzte der Trümmerkugel einen Schlag, dass sie wie aus einer Kanone gefeuert auf uns zuschoss.
      Hier stört mich:
      a) unnütze Hinweise mitten in der Schlacht. Auf Marineford hat sich Jozu wortlos eingemischt, hier macht er seine Intention durch Handlung (die du auch schon beschrieben hattest!) deutlich
      b) komischer Einsatz der Erdbebenfrucht, wobei ich das schon als subjektiv deute. Sachen abschießen, die er mit der Finsternisfrucht gesammelt hat kann Teach auch so.

      Ganz allgemein finde ich auch die Grundidee etwas zu überladen. Wir haben vor dem Kampf eine längere Phase und dann ein bisschen reines Kampfgeschehen bevor wie ein abruptes Ende haben, wo es keine wirkliche Nachbetrachtung mehr gibt. Größtenteils gut gefiel mir hier der Einschub von Blackbeard (auch wenn ich etwas daran zweifele, dass er "Daddy" sagen würde).
      Insgesamt mag ich den Text, in Anbetracht meiner vermutlich etwas überhöhten Erwartungshaltung bin ich aber auch nicht so begeistert.

      Über beide Texte hinweg neige ich aktuell dazu beide Stimmen an Warum? zu vergeben, aber speziell der Authentizitätspunkt ist mir noch gar nicht klar. Weitere Diskussionen oder Kommentare können hier sicherlich noch was ändern, denn auch wenn sie sich stark unterscheiden finde ich beide Texte ähnlich stark. Ein guter Einstieg ins Halbfinale!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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    • Eldrail schrieb:

      Größtenteils gut gefiel mir hier der Einschub von Blackbeard (auch wenn ich etwas daran zweifele, dass er "Daddy" sagen würde).
      Ich finde, dass dieses "Daddy" sogar sehr gut in die Szene und zu Blackbeard passt. Damit meine ich nicht, dass Blackbeard jemals ernsthaft Daddy zu Whitebeard sagen würde.

      Vielleicht interpretiere ich hier auch zuviel rein, aber für mich benutzt Blackbeard hier bewusst überspitzt das Wort "Daddy" um die restlichen Whitebeard Piraten bzgl. ihrer so bekannten Vater-Sohn-Bezeichnung zu verhöhnen. Verstärkt für mich nochmal die Wirkung wie egal ihm Whitebeard und dessen Sichtweisen waren.

      Es gibt im Text zwar jetzt keinen weiteren Hinweis auf diese Sichtweise, aber irgendwie hab ich das instinktiv so gelesen :D
    • Vexor schrieb:

      Was hier los? Wo sind die Kritiken? Sagt mir nicht, das ihr von den OP-Spoilern verschreckt wurdet! Auf! Auf! Lasst die letzten vier Autoren jetzt ja nicht hängen!
      Das haben schon die Kapitel davor geschafft. ^^ Da ich seit Freitag Ghost oft Tsushima mein eigen nennen darf, wird dahingehend auch ein Großteil meiner Zeit investiert. Ich versuche mich jetzt trotzdem bei der Rezession nicht ablenken zu lassen.

      Marco ist etwas schwierig, da er noch recht wenig Screentime im Manga hatte, um seine Persönlichkeit voll entfalten zu können. Darüber hinaus war er die meiste Zeit auf Marineford zu sehen, was man schon als Ausnahmesituationen bezeichnen kann, so das wir ihn weniger in ruhigen Momenten sehen konnten, wie auf Sphinx.
      Ich empfinde Marco als ruhige und gelassene, dennoch fröhliche Person, die um ihre eigene Stärke bescheid weiß, ohne arrogant zu sein. Das er auch anders kann, hat er auf Marineford durchaus gezeigt.
      Ob Marco jetzt so große Zweifel hatte, die WBB zu führen, glaube ich weniger, da er als Kommandant schon eine Division unter sich gehabt hatte. Auch seine tollkühne Art im Kampf, welche wohl auch auf seine TK zurückzuführen ist, lässt ihn schon sehr selbstsicher erscheinen. Das sie mit WB ihren Anführer, und so diese Sicherheit, welche der alte Newgate ausgestrahlt hat, verloren haben, ist sicher ein Grund anzunehmen, dass da ein gutes Stück Selbstvertrauen weg ist. Auf der anderen Seite ist Marco ein gestandener Pirat, welcher seit Jahrzehnten unterwegs ist und mit zur Elite auf der Grandline zählt. Wut und Trauer würde ich ihm ohne weiteres in dieser Situation zutrauen, leichte Zweifel im Kampf gegen BB auch, aber in Warum?, war mir das zuviel. In Gefallen aus der Asche kam das besser zur Geltung, ging es mir aber mit den Beleidigungen gegen Teach zu weit. Wut und Hass sind verständlich, war für mich aber too much. In Warum? habe ich es gut gefunden, dass der Focus fast ausschließlich auf Marco und seiner Gedankenwelt lag, da er sich hier besser entfalten konnte. Bei Gefallen aus der Asche hat er zwar mehr mit anderen Personen interagiert, aber das wirkte teilweise sehr hölzern und war auch mit den oben genannten Unflätigkeiten nicht so schön zu lesen. Hier möchte ich noch hinzufügen, dass, um so mehr man mit anderen Personen aus dem OP-Universum arbeiten will, diese auch authentisch einarbeiten muss und nicht nur Marco. Sei es das Kampfverhalten von Jozu und Marco gegen BB etwas merkwürdig, da beide schon ewig gemeinsam kämpfen oder die Erdbebenkräfte von BB, die auf der einen Seite Trümmer wegschießen (was er glaub ich auch mit der Finsterniskraft konnte) und auf der anderen Seite scheint er damit die Diamant-Haut von Jozu zerschlagen zu können. Das wirkt auf mich etwas inkonsequent.
      Ob das Szenario um den Vergeltungskrieg jetzt die richtige Entscheidung war, um eine Geschichte über Marco zu verfassen, wenn dieser als recht unbeleuchteter Charakter, in einer für ihn vermeintlichen neue Situation steckt, würde ich als fraglich betrachten, wenn die Aufgabenstellung authentisch heißt. Da ich weder einen zweifelten noch einen aufgekratzten Marco gesehen habe, kann ich so gar nicht beurteilen, ob er in diesen Situationen wirklich so handeln würde. Ich habe da einfach keinen Vergleich. Eine Geschichte, in der er auf Sphinx ein verletztes Tier rettet, vielleicht noch mit einem panischen Kind, welches er beruhigen muss, wäre mein erster gewesen, da man hier eine passende Vorlage hat und so nur noch eine passende kleine Geschichte dazu dichten muss. Er hätte auch Sphinx vor Piraten beschützen können und mit 1 - 2 ausgedachten Charakteren interagieren lassen können. Hier hat man es sich vielleicht auch schwerer gemacht, als es hätte sein müssen, oder man wollte mehr, als mit 1000 Wörtern zu schaffen ist, besonders eine Schlacht ist da schon sehr ambitioniert.
      Ich weiß das ich als Leser leicht reden hab und es nicht besonders nett ist, was ich schreibe, aber ich finde bei beiden Texten die Aufgabenstellung authentisch nur bedingt erfüllt, gerade wenn man im Wiki so eine schöne Charakterbeschreibung hat und auch der Werdegang detailliert hinterlegt ist. Mir ist bewusst, dass das nicht einfach ist und ich bedaure die armen Seelen, die mit Vizeadmiral Kranich arbeiten müssen, aber hier war definitiv mehr drin. (Ich bin bestimmt auch etwas von @OneBrunou und seiner Geschichte Feuertaufe im FFB verwöhnt)

      Handwerklich war Warum? für mich besser, da sich der Text gut lesen lässt und sehr rund wirkt. Bei Gefallen aus der Asche waren einige umständliche Formulierungen und ein etwas unangenehmer Satzbau drin, wo ich des öfteren den Satz noch einmal beginnen musste. @Eldrail hat das aber schon sehr gut aufgeschlüsselt, wo da die Stolpersteine waren.
      Alles in allem zwei gute Texte, aber mit viel Luft nach oben.
    • Hi zusammen,

      Warum bekommt von mir den Punkt in der Kategorie Handwerk. Der Einstieg gefiel mir sehr gut und die Gedankenwelt von Marco wurde schön beschrieben. Allerdings empfand ich nicht alle Gedanken authentisch. Ich kann verstehen, dass er eventuell gewisse Ängst hat, als Kapitän seine Crew ins Verderben zu stürzen aber so schätze ich die WBB nicht ein. Sie wären für WB in den Tod gegangen. Für jeden ihrer Kameraden, also empfinde ich die ängstliche Darstellung dann schon fast falsch gesetzt. Dennoch ein interessanter Ansatz.
      Gefallen aus der Asche bekommt von mir den Punkt in der Authentizität. Einerseits belohne ich an dieser Stelle einfach auch mal den Mut des Autors, dass er sich an den Kampf ran gewagt hat und auch den Verlauf, Ausgang, Dialoge waren zufriedenstellend. Das Ende fand ich schön gesetzt.

      Komplett umgehauen hat mich keiner der beiden Texte, aber der Unterhaltungsfaktor war gegeben.


      Die Nacht ist finster und voller Schrecken aber das Feuer wird sie alle verbrennen...

      Absolute Gerechtigkeit!
    • Ahoi,

      ein volles Wochenende liegt hinter mir und ich hatte kaum Zeit mich irgendetwas zu widmen... Dann will ich doch jetzt die Gelegenheit nutzen und ein paar Gedanken fallen lassen, bevor hier die Tore geschlossen werden.

      Ich starte mal mit Warum?

      Inhaltlich hat mich dieser Text mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Das liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass ich Marco als Figur etwas anders interpretiere, als der Autor. Zumindest nach den Geschehnissen auf Marine-Ford. Wären der Tod seines Pops und Ace nicht gewesen, würde ich wahrscheinlich anders denken. Aber Marco hat mit angesehen, wie sein "Vater" und sein "Bruder" vor seinen Augen von BB und Akainu gelyncht wurden. Er hat damals in genau diesen Momenten sein Schicksal und das seiner Kameraden akzeptiert, bzw. angenommen: Den Willen von Ace zu schützen. Zur Not das eigene Leben dafür zu opfern. Dieser letzte Wunsch von Newgate brannte sich derart in seinen Verstand, in sein Herz, dass er ohne mit der Wimper zu zucken alles und jeden aufs Spiel setzte, um Luffy die Flucht von MF zu ermöglichen. Wie sagte er sinngemäß ?! "Wenn Ace' kleiner Bruder hier stirbt, dann ist das die größte Schande in der Geschichte der WB-Piraten!" Folglich stellte er sich todesmutig dem künftigen Flottenadmiral in den Weg, um jenen an einem weiteren Mord zu hindern. Das traf im Übrigen nicht nur auf Marco selbst zu, sondern auch auf alle restlichen WB-Piraten. Jeder war bereit sein Leben für den letzten Wunsch des gefallenen Kapitäns zu geben. Ich weiß nicht... ich sehe bei ihm und auch dem Rest nicht die große Angst vor seinem ehemaligen Crew-Kameraden. Nicht, nachdem auch er als Anführer der ersten Division zur Speerspitze einer Crew gehört, die sich über Jahre/ Jahrzehnte gegen Abnormitäten, wie BM und/oder Kaifdo zu behaupten wusste. Es passt für mich einfach nicht so recht in das Bild, welches ich mir von Marco bisher gemacht habe. Das liegt dann aber an mir. Ich versuche nur zu erklären, warum ich in diesem speziellen Fall ein anderes Portrait von Marco erwarten würde.
      Außerdem spielt für mich noch etwas anderes mit in dieses Gefühl. Marco ist für mich das Paradebeispiel eines Piraten, sein Leben ohne Reue zu leben. Zumindest seitdem er auf der Moby Dick angeheuert und Freunde/Familie gefunden hat. Ein Pirat, der daraus eine unglaubliche Kraft und Gelassenheit ziehen kann. Eine Eigenschaft, die ihn trägt, die ihn zum Vize-Kapitän der WB-Piraten machte. Durch die es mir schwer fällt, Marco derartig verunsichert zu sehen. Ich hoffe ich konnte so ein bisschen klar machen, wie ich Marco sehe und wie ich über ihn denke.

      Auf der anderen Seite erkenne ich den Versuch an, Marco hier eine zusätzliche Charakterfacette zu verpassen. Zu zeigen, dass auch die Stärksten unter den Piraten zweifeln, dass auch sie verletzlich sind und sich sorgen. Sorgen um Crew, um Freunde und deren Sicherheit. Atmosphärisch hat der Text hier und da dann auch seine Stärke entfaltet. Die zweifelnde, gar furchtsame Stimmung ist rüber gekommen. Nur speziell bei Marco in diesem Zusammenhang (Kampf gegen BB) hat sie mich nicht so recht abgeholt. Vielmehr hätte ich einen nach Blut sinnenden Marco erwartet. Ein zwangsläufig in die Führung gedrängter Ex-Vize, der mit angesehen hat, wie einer seiner ehemaligen "Brüder" die gemeinsame Vaterfigur meuchelte. Aus niederen Beweggründen. Aus Gier, aus Machthunger, aufgrund von Größenwahn. Zumindest in meiner Phantasie brannte Marco hier auf ein Wiedersehen mit dem Mann, der dafür verantwortlich ist, dass ihm zwei der wichtigsten Menschen seines Lebens genommen wurden. Für die er selbst bereit war sein Leben auf Marine Ford zu geben.

      Wurscht! Für sich genommen war das trotzdem ein gutes Kapitel, das eine Momentaufnahme sehr gut eingefangen hat und mit dem Ende auch einen schönen Schlusspunkt setzte, indem der Wettkampf Gedanke - welcher zuvor schon Erwähnung fand - nochmals aufgegriffen wurde und Marco so ein wenig Zerstreuung vom bevorstehenden Kampf beschert. Ich komme trotzdem nicht umhin für mich persönlich den ein oder anderen Punkt in Sachen Authentizität abzuziehen. Ich hoffe ich konnte es oben gut genug schildern, wieso.

      Nun zum Handwerk.
      Grundsätzlich hat mir schon mal sehr gut gefallen, dass hier der Ansatz eines inneren Monologes gewählt wurde. Es sind einfach Texte, durch die man sehr gut in die Gefühlswelt eines Charakters eintauchen kann - wenn dieses Stilmittel die richtige Anwendung findet. Und das ist hier gut gelungen. Die Gedanken sind nachvollziehbar - wenngleich Auslegungssache. Zum Schluss folgt der Break und wir tauchen auf aus Marcos Gedanken in die Realität, in der Vista seinen neuen Kapitän zum Wettkampf herausfordert. Hat mir ebenfalls gefallen, da es für Abwechslung sorgte und die Atmosphäre etwas auflockerte. Zudem las sich der Text durchgehend flüssig und leichtgängig. Von daher gute Arbeit!

      Ein paar Sachen sind mir dennoch aufgefallen:

      Warum? schrieb:

      Oder wachst du über uns, die du hier unten zurückgelassen hast, und achtest darauf, dass wir dein Vermächtnis in Ehren halten?
      Das Komma vor dem und ist redundant, da "und" ein Verbindungswort ist, welches Kommata unnötig macht (zumindest in diesem Fall). Ich weiß, dass auch vor "und" in seltenen Fällen Kommata gebraucht werden. Hier würde ich es weglassen. Ich hoffe ich mache mich hier nicht vollends zum Affen xD.

      Warum? schrieb:

      Es geht um das Leben meiner Kameraden. Plötzlich führe ich die Whitebeard-Piraten an deiner Stelle in die Schlacht und, verdammt noch mal, ich habe Angst!
      Hier würde ich das Komma nach dem "und" weglassen und das zweite Komma durch "..." ersetzen. Kann genau so falsch sein. Gefiele mir aber besser.

      Warum? schrieb:

      Ich war nur ein kleiner Junge – vom ersten Tag an bis zum Tag deines Todes.
      Hier hätte mir "Die ganze Zeit war ich nur ein kleiner Junge. Vom Tag, an dem ich bei dir anheuerte, bis zum Tag deines Todes." besser gefallen. So kann man sich den Spiegelstrich sparen und es hört sich etwas ausformulierter an.

      Alles in allem trotz der ein oder anderen Nölerei ein durchweg solides Ergebnis, welches sich definitiv sehen lassen kann. Es scheitert bei mmir nur an meiner persönlichen Erwartungshaltung Marcos'.

      Nun zu Text Nr. 2: Gefallen aus der Asche

      Tja, was soll ich sagen?! Hier habe ich im Grunde die Figur bekommen, die ich etwas weiter oben erwähnte. Eine nach Blut und Vergeltung lechzende WB-Bande, mit Marco in ihrem Zentrum. Eine Bande, die kurz vor Eintreffen auf der Insel noch einmal scharf gemacht wird, von ihrem Interimskapitän, um mit der richtigen Grundstimmung gegen BB loszulegen. Hier gelingt für mich auch der Spagat zwischen einem zweifelnden Marco, der nicht von seinen Fähigkeiten als Kapitän überzeugt ist, besser als in Geschichte eins. Es wirkt auf mich einfach authentischer. Es ist ebendiese Reaktion, die ich von Marco nach den Geschehnissen auf Marine Ford erwartete. Die dort allerdings nicht erfolgte, da Marco und seine "Gefolgschaft" den letzten Wunsch ihres verblichenen Anführers respektierten und Luffy den Hintern retteten. Von daher ist mein Geschmack hier durchaus getroffen worden.

      Die Geschichte kämpft für mich mit einem anderen Umstand. Denn auch wenn mir der Anfang mit Marco und seiner Rede an seine Crewmitglieder durchaus gefällt, hat dieser Text eine unglaublich lange Einleitung und kommt nicht so richtig in die Pötte. Daraus folgt dann ein Kampfgeschehen, das mich nicht mehr so recht erreicht hat, zumal der Ausgang ja auch bekannt ist. Ich hätte den Kampf einfach komplett weggelassen und evtl. nur noch den finalen Schlag von BB beschrieben, während dann die übrigen Wörter für die Flucht von Marco und Jozu übrig bleiben. So wird für meinen Geschmack zu viel Wortvolumen auf Schauplätze investiert, die sich unfertig, bzw. unsauber erzählt anfühlten. Das hat der erste Text deutlich besser hinbekommen, da er sich auf einen Sachverhalt konzentrierte und diesen dann ausführlich und nachvollziehbar erzählen konnte. Was das angeht, fällt mir Gefallen aus der Asche im direkten Vergleich etwas ab. Wenngleich ich die Darstellung von Marco hier etwas authentischer empfinde, als in Warum?. Tja... was die Sprache/Wortwahl von Marco und BB angeht, sehe ich das ganze nicht so eng. Piraten sind derbe Zeitgenossen, die keine gute Kinderschule genossen haben und mit ihren Beleidigungen gerne mal in die unteren Schubladen greifen dürfen. Der einzige Umstand, dass das in Onme Piece selbst nicht so ist, ist denke ich die Zielgruppe^^. Von daher hat mich das nicht so gestört. Insgesamt also ein Text mit inhaltlichen Höhen und Tiefen und einem treffend dargestellten Marco.

      Was die sprachliche Ausarbeitung angeht, hat mir @Eldrail schon sehr viel vorweg genommen. Daher will ich das hier jetzt nicht doppeln. Insgesamt sei aber gesagt, dass hier deutlich unsauberer gearbeitet wurde, als in seinem Vorgänger. Teilweise fehlten ganze Worte, wie hier:

      Gefallen aus Asche schrieb:

      Mein restliches Feuer umhüllte meinen Freund, aber es war zu spät ihn.
      Eigentlich sollte es heißen: "Mein restliches Feuer umhüllte meinen Freund, aber es war zu spät für ihn."
      Es gab auch noch andere Stellen, wo ich ins Stocken geraten bin, wegen fehlender Wörter oder falschem Kasus.

      Gefallen aus Asche schrieb:

      Es tut mir leid, Paps!
      Hier hin gehört für meinen Geschmack noch einmal eine direkte Kennzeichnung, dass es sich an dieser Stelle um die Gedankenwelt zum Zeitpunkt seiner Flucht handelt. Der ganze Text wurde in der Vergangenheitsform geschrieben und wechselt hier ohne weitere Kennzeichnung in die Gegenwart. Nichts wildes... fiel mir aber auf und sollte im Rahmes des Halbfinales eigentlich vermieden werden.

      Auch sonst konnte dieser Text sprachlich nicht ganz mit seinem Duellgegner mithalten. Es las sich zwar flüssig und gut nachvollziehbar, wirkte an einigen Stellen etwas gequetscht und wurde dadurch unsauber. Das schlug sich dann auch, wie oben beschrieben, inhaltlich nieder. Viel mehr möchte ich aber an dieser Stelle auch gar nicht mehr dazu sagen, da vor mir schon vieles, was mir auffiel rausgepickt wurde.

      Insgesamt haben wir hier einen für mich etwas durchwachsenen Start in die erste Duellphase. Beide Texte hatten ihre Stärken und Schwächen. Handwerklich hat mir Warum? besser gefallen und bekommt daher meine Stimme für die sprachliche Ausarbeitung. Authentischer fand ich dagegen Gefallen aus Asche. Einfach, weil es eher meiner Erwartungshaltung an Marco und dessen Rachegelüste gegenüber BB entspricht. Wie immer geht mein Dank an die fleißigen Schreiberlein.
      Life ain´t easy, but it´s a kind of joy!
    • Die finale Stunde ist fast angebrochen, Leute. Jetzt bloß nicht schlapp machen so kurz vor dem Turnierende!

      GEBT EURE STIMME AB!
      TRAUT EUCH EINEN KOMMENTAR ZU SCHREIBEN!
      ZEIGT EUER INTERESSE AN DEN WERKEN DER TEILNEHMENDEN!

      Ihr müsst nicht Marcel Reich-Ranicki spielen und 20 Seiten Abhandlung verfassen, warum ihr lieber mal ein Finale zwischen Vexor und -Bo- sehen wollt (oh, habe ich da meine eigenen geheimen Wünsche ausgeplaudert?). Es reicht auch kurz und knapp einfach mal die eigenen Gedanken runter zu schreiben. Ein kleiner Absatz was und warum man bestimmte Dinge mal mehr oder weniger gemocht hat. Außerdem bin ich dieses Jahr ganz handzahm und verpasse keine Schellen in Schriftform ;)
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • Da scheinen alle sich genauso sicher mit ihren Kommentaren zu fühlen wie ich, nämlich gar nicht u

      Zum Glück sind, seit dem ich gestern alles grob vorgeschrieben habe, noch ein paar Kommentare dazugekommen, denn ich glaube kaum, dass mein Kommentar die Autoren in irgendeiner Weise weiterbringen wird.

      Wie schon @Eldrail ganz zu Anfang angemerkt hat, ist es ziemlich schwer zu sagen, in wieweit Marco wirklich getroffen wurde, denn seine Auftritte lassen sich mehr oder minder an einer Hand abzählen und ich kann mir ihn durchaus in beiden gewählten Versionen gut vorstellen.

      Warum?
      Hier bekommen wir vor allem die Innenansicht eines sehr zweifelnden Marcos dargestellt, der fast schon ein Gebet oder ist der Begriff Zwiegespräch besser, an seinen Vater WB richtet. So eine unsichere Seite wurde bei ihm zwar nie so wirklich offen dargestellt, aber ich habe ihn doch eher nachdenklichen... nein sagen wir besser nie so ganz lockeren Charakter wahrgenommen wie so manchen Anderen. Es mag zwar stimmen, dass er nie wirklich ängstlich dargestellt wird, aber... er ist doch schon einer, der nach meiner Auffassung, mehr plant und überlegt handelt, sich zwar in der Hitze des Augenblicks sich ins Gefecht stürzen kann, aber eben schon kein wilder hau drauf wie z.B Ruffy ist. Deswegen kann ich mir solche Selbstzweifel durchaus vorstellen, besonders nach den Ereignissen von MF wo er ihm so viele wichtige Menschen verloren hat. Weiterhin mag es vom Vize zum Kapitän nur wie ein kleiner Schritt wirken, aber die Rolle ist doch eine ziemlich andere, denn nun Steht er immer an der Spitze und hat das letzte Wort. Er trauert nicht nur um seinen Vater, sondern hat dazu auch noch die Verantwortung für die Crew, was ihn im doppelten Sinne belasten dürfte. Also ja man könnte sich durchaus vorstellen, dass es ihn ihm so aussehen könnte, auch wenn er es nicht nach Außen zeigt.

      Gefallen aus der Asche
      Hier wirkt Marco um einiges selbstbewusster und sicherere, allerdings können wir hier auch nicht in ihn hineinsehen, also wer weiß, ob die Texte nicht doch hintereinander spielen ;).
      Nein Spaß bei Seite, Marco ist um einiges selbstsicherer und dies passt mehr zu dem, was wir bisher von ihm gesehen haben, besonders da er beim großen Ereignis auch meistens mitten im Geschehen war. Er ist um einiges ungestümer, was zwar nicht mehr unbedingt zum Marco auf WB Heimatinsel passt, aber wer sagt denn nicht, dass ihn die Erfahrung aus diesem Beitrag nicht verändert hat. Jedenfalls habe ich hier genauso wie beim ersten Text nicht wirklich große Probleme, mir Marco in einer solchen Situation bzw mit solchen Handlungen vorzustellen. Wobei wir wie schon gesagt nicht wirklich sagen können wie Marco genau tickt.
      Auch der Untergang der WBB gegen BB, dürfte ebenfalls einigermaßen getroffen sein, zumindest unter der Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Wörter in Verbindung mit den Charakteren, welche zumindest einen kurzen Auftritt haben "müssen". Mit mehr Wörtern hätte man aus der Szene sicher noch einiges besser Herausholen/ -arbeiten können, aber unter den gegebenen Einschränkungen in der gewählten Situation war es eigentlich ziemlich gut.


      Letztendlich bleibt nur zu sagen, dass mir persönlich der zweite Text wegen seiner Handlung besser gefallen hat, als das Zwiegespräch. Wobei ich nochmal betonen möchte, dass dieses echt sehr gut geschrieben war und es nur aufgrund meiner derzeitigen persönlichen Meinung Einstellung den zweiten Platz bekommt.

      Zur Rechtschreibung halte ich mal besser die Klappe, da ich mit dieser schon immer auf Kriegsfuß stand und verlasse mich einfach mal auf @Eldrails Ausführungen.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett