Es ist Z-Z-Zeit für ein Duell!
So schnell kann es gehen und wir befinden uns schon in der absolut heißen Phase und steuern volles Karacho ins Finale. Wie Bo in seinem Beitrag schon erläutert habt, stehen in dieser Phase nun der authentische Umgang mit Charakteren sowie das Füllen von Leerstellen aus dem Manga auf dem Programm. In dieser ersten Runde steht uns der Nutzer der Phönixfrucht und ehemaliges Mitglied der Whitebeard-Piraten, Marco, im Mittelpunkt!
Ebenso neu ist, dass wir die Kriterien der zwei Umfragen etwas spezifiziert haben. Einerseits sollt ihr die Authentizität bewerten. Handelt Marco so wie man es von ihm erwarten würde, sind seine Gedanken, Handlungen etc. konform mit den Ideen des Originalwerkes. Das heißt nicht, dass ein Autor nicht eine neue Facette des Charakters aufzeigen darf, aber sie muss sich eben organisch in den Charakter einfügen. Darüber hinaus gehen wir mit dem Schreib-Handwerk stärker ins Gewicht. Wir haben uns nun soweit ausgedünnt, dass falsch gesetzte Kommata, Grammatikverstöße und Stilbrüche auch wirklich geahndet werden sollten!
Ihr habt bis Montag, 20.07., 18.30 Uhr Zeit, um für euren Favoriten in diesem ersten Duell abzustimmen!
Warum?
Was du wohl gerade machst, Paps? Sitzt du mit Ace und Roger am Lagerfeuer, teilst dir mit ihnen eine Schale Sake und schwelgst in Erinnerungen an eure gemeinsamen Abenteuer? Oder wachst du über uns, die du hier unten zurückgelassen hast, und achtest darauf, dass wir dein Vermächtnis in Ehren halten? Wie gerne würde ich jetzt gerade mit euch am Feuer sitzen und euren Geschichten lauschen, so wie ich es früher immer getan habe.
Es ist ruhiger geworden, seitdem ihr nicht mehr hier seid. Und das, obwohl du nie ein Lautsprecher warst. Du warst nicht wie Roger, der bei jeder Gelegenheit von seinen Abenteuern erzählte, ja geradezu mit ihnen prahlte. Der nur die Klappe hielt, wenn er ein Bierglas an den Lippen hatte. Nein, deine Worte waren stets mit Bedacht gewählt. Du hast nur geredet, wenn du etwas zu sagen hattest. Du hast nur gesprochen, wenn du es musstest. Zum Beispiel am Abend vor einer großen Schlacht, wenn die Frischlinge vor lauter Angst nicht schlafen konnten. Dann hast du von deinen Abenteuern mit Rocks, deinen Duellen mit Roger und von deinen Kämpfen gegen die Marine erzählt. Oder von Sphinx, deinem Heimatort.
Früher, da waren wir vor jedem Kampf euphorisch. Wir haben uns ausgemalt, wie die Zeitungen über unsere ruhmreichen Taten berichten. Weißt du noch, wie wir Kinder immer darum gewetteifert haben, wer die Bande an vorderste Front in den Kampf führen darf? Wir haben uns den schwersten Stein auf der Insel gesucht und um die Wette geworfen. Wir hatten keine Angst, denn du hast uns Sicherheit gegeben. Du warst unser Fels in der Brandung. Doch heute ist niemand ausgelassen. Niemand ist euphorisch. Morgen steht die Schlacht gegen Teach an und dieses Mal malt sich niemand die Schlagzeilen aus, die in den Zeitungen stehen werden. Denn morgen gibt es nichts zu gewinnen – aber alles zu verlieren.
Und ich sitze hier draußen, mitten in der Nacht und bekomme kein Auge zu. Ich, der vor jeder unserer Schlachten geschlummert hat wie ein Baby! Zum ersten Mal, seit ich Pirat geworden bin, verspüre ich Angst. Denn plötzlich geht es um mehr als nur um mich. Es geht um mehr als Gold oder Ruhm. Es geht um Gerechtigkeit. Es geht um dein Vermächtnis. Es geht um das Leben meiner Kameraden. Plötzlich führe ich die Whitebeard-Piraten an deiner Stelle in die Schlacht und, verdammt noch mal, ich habe Angst! Doch ich hoffe, Paps, dass du stolz auf mich bist. Ich hoffe, du bist stolz auf den Weg, den ich gewählt habe. Ich kann nur hoffen, denn was sonst soll ich tun? Verdammt, ich habe keine Ahnung! Ich weiß nicht, was das Richtige ist, denn ich habe mich niemals für diesen Posten beworben, ich hatte nie einen Plan wie es weitergehen soll. Nicht eine Sekunde habe ich daran gedacht, dass du sterben könntest. Und jetzt bist du weg und ich soll alles von dir übernehmen? Ich weiß nicht, was ich tun soll, denn egal wofür ich mich auch entscheide, am Ende werden Menschen wegen mir leiden. Wie hast du es nur all die Jahre geschafft, solche Entscheidungen zu treffen? Ich kann nicht schlafen, denn die Gedanken an die Konsequenzen halten mich wach. Ich kann nicht atmen, denn die Last der Verantwortung presst mir jedes bisschen Sauerstoff aus der Lunge. Nun schauen alle auf mich und erwarten, dass ich sie anführe. Dass ich einen Plan habe. Nur, weil du mich zu deiner rechten Hand gemacht hast. Und ich weiß nicht einmal, warum. Ich war nie der erfahrenste, war nie der gerissenste, nie der vernünftigste. Ich war ein kleiner Junge mit Flausen im Kopf, der ohne zu Zögern in jeden Kampf gestürmt ist, um dem Namen seines Vaters Ehre zu machen. Ich war nur ein kleiner Junge – vom ersten Tag an bis zum Tag deines Todes. Doch du hast mich zu deiner rechten Hand gemacht. Verdammt, Paps, warum? Warum musste ich dein Nachfolger werden? Warum nicht Vista? Oder Jozu? Warum musstest du von uns gehen? Warum bist du jetzt nicht hier? Bei uns? Am Feuer?
Plötzlich legte sich eine schwere, warme Hand auf Marcos Schulter. Überrascht fuhr er herum und sah in Vistas dunkle Augen, die ihn mitfühlend ansahen. Für einen Moment, wohl nicht länger als einen Augenblick lang, schien die Zeit stillzustehen. Während dieses Augenblickes fühlte Marco, wie die Last von seinen Schultern wich. Ohne auch nur ein Wort von dem zu erwähnen, was ihm durch den Kopf ging, fühlte er sich verstanden. Und für einen Bruchteil dieses Augenblickes fühlte er sich wieder so geborgen wie früher. Doch dann war der Moment vorbei.
„Marco, was machst du denn allein hier draußen?“, fragte Vista mit einem sanften Lächeln. Dann deutete er in Richtung des Lagers, wo sich der Rest der Whitebeard-Piraten aufhielt. „Jozu hat einen ordentlichen Brocken gefunden. Ich wette, den wirfst du keine zwanzig Meter weit.“
Marco wandte den Blick ab. Schaute zunächst hinaus aufs offene Meer, dann hinauf zu den Sternen. Er ließ einen Moment verstreichen. Dann holte er tief Luft, breitete seine Arme aus und ließ seine Phönix-Schwingen aufleuchten.
„Wer zuerst bei den anderen ist!“
Gefallen aus der Asche
Der entscheidende Moment war gekommen. Unsere langen Vorbereitungen würden sich endlich bezahlt machen. Für mich war es ein letztes Aufbäumen, bevor unsere Ära endgültig zu Ende gehen würde. Ich fixierte meinen Blick auf die langsam näher kommende Insel. Unwillkürlich spannte sich mein ganzer Körper an. Mein Feuer brodelte in mir, bereit sich ein letztes Mal zu entfachen.
Jozu trat neben mich, seinen grimmigen Blick ebenfalls auf die Insel gerichtet. Dort hatte Teach sich mit seiner stetig wachsenden Mannschaft niedergelassen.
„Es ist soweit, Marco.“ Jozus Zähne mahlten vor Anspannung. „Bist du bereit?“
Ich löste meinen Blick langsam vom Horizont. „Mehr als jemals zuvor.“
Mein alter Freund legte mir kameradschaftlich seinen übriggebliebenen Arm auf die Schulter. „Dann lass es uns zu Ende zu bringen.“
Ich nickte stumm und wandte mich um. Sechzehn Schiffe. Das Überbleibsel unserer Allianz, die wir für unbesiegbar gehalten hatten. Vor mir meine Kameraden, die wir uns für unantastbar gehalten hatten. Doch wir hatten uns getäuscht und nun mussten wir mit den Konsequenzen unserer Arroganz leben. Um damit leben zu können mussten wir wenigstens eine Sache richtig stellen: Diesen beschissenen Verräter und seine äußerst hässliche Crew von der Erde zu tilgen.
In den Gesichtern meiner Crew spiegelte sich die Kampfbereitschaft, aber auch ein zweifelndes Flackern. Meine Crew? Nein, ich war kein Kapitän, nur ein Platzhalter. Es gab nur einen wahren Kapitän der Whitebeard Piraten. Ich wollte etwas sagen, doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Was könnte ich schon mitteilen? Aber es war unser letzter Kampf.
„Ich bin kein großer Redenschwinger“, begann ich schließlich. Was für dämlicher Einstieg für eine erschwingliche Rede. „Vater konnte das. Unseren Mut entfachen. Uns an unsere Stärke glauben lassen. Aber nicht ich. Doch dafür sind wir heute hier. Um uns ein letztes Mal daran zu erinnern was uns Vater gab. Stärke! Eine Familie! Ein Zuhause! Wir als seine Töchter und Söhne schultern sein Erbe.“ Ich richtete den Blick von der gebannten Crew wieder auf die Insel und wies mit meinem Zeigefinger, wie ein Schwertstoß, dorthin. „Da sitzt der miese Bastard und seine feigen Ratten! Wir werden sie zerfetzen. Für Vater! Für Ace! Und alle anderen unserer Freunde, die draufgegangen sind. Das ist die letzte Schlacht, die diese Bande schlagen wird. Denn wir sind die Whitebeard Piraten!“ Mit Tränen in den Augen stieß ich meine bebende Faust entschlossen gen Himmel. „Bis zum Ende!“
„Bis zum Ende!“, brüllten die Whitebeard Piraten einstimmig und reckten ihre Waffen in die Höhe. Jeder Zweifel in ihnen war erloschen und auch meine letzten Bedenken waren hinweggespült. Ich hatte nur noch unser Ziel vor Augen. Blaue Flammen umloderten meine Hände. Komm nur her, Teach!
Die Schlacht tobte wie ein Sturm. Die gesamte Insel wurde von fortwährenden Beben erschüttert. Kaum noch jemand war kampffähig. Vista zerschlug Shiryuus Defensive und schlitzte ihn auf, wurde jedoch, bevor er zu Atem kommen konnte, von einer gewaltigen Druckwelle durch Teach in den Boden gestampft. Da waren wir nun. Nur noch er, sowie Jozu und ich.
„Zehahahaha, schaut her, wer da aus ihren Löchern gekrochen kommt!“, lachte der Verräter und hob herausfordernd seine glühende Faust. „Meine alte Crew erweist mir die Ehre. Wie schön, dass ihr von selbst kommt und ich dachte schon, ich müsste mir die Mühe machen euch zu suchen.“
Jozu knurrte wütend. Ich fletschte die Zähne und umhüllte meinen gesamten Körper mit kalten Feuer. „Du feiger Haufen Scheiße! Das hier ist dein Ende!“
„Mein Ende?“ Teach grinste überheblich und richtete sich zur vollen Größe auf. „Nein, das hier ist erst der Anfang meiner Ära und nur eine weitere Stufe für mich zum König der Piraten. Altes Eisen wie ihr gehört entsorgt.“ Er hob beide Arme und winkte uns selbstgefällig zu sich. „Genug geredet. Ich werde euch mit der Kraft eures Daddys zerquetschen.“
Finsternis brach aus seiner Hand heraus, zog Trümmer und Geröll zu sich und formte sie zu einer gigantischen Kugel. Jozus breiter Rücken baute sie wie eine unüberwindbare Mauer vor mir auf. Sein Körper begann zu glänzen. „Bleib dicht hinter mir, Marco!“, schrie er über das Getöse hinweg.
Ich klopfte ihm auf den Rücken zur Bestätigung und ließ meine Flammen auflodern, dass sie ihn wie eine brennende Rüstung umhüllten. Teach aktivierte die Kraft der Erdbebenfrucht, versetzte der Trümmerkugel einen Schlag, dass sie wie aus einer Kanone gefeuert auf uns zuschoss.
„Los gehtˋs!“ Wir preschten vor und jagten, einem blau glühenden Meteor gleichend, auf den Angriff zu, der sich tsunamiartig über uns erhob. Wir prallten hinein, aber durchbrachen das Geschoss und schon begrüßte uns wieder das Licht. Ich breitete meine Flügel aus, verpasste Jozu und mir einen zusätzlichen Schub. Da war Teach! Seine und Jozus Faust prallten aufeinander, der Diamant zersplitterte, wurde aber von meinem Feuer augenblicklich regeneriert. Ich fegte hinter Jozu hervor und schmetterte der hässlichen Visage meinen Fuß ins Gesicht. Der Verräter stolperte zurück, aber seine Kraft zog mich zu ihm. Ich wich der Faust grade so in der Luft aus und hämmerte ihm meinen Fuß unters Kinn. Er packte mich trotzdem. Meine Flammen erloschen urplötzlich und schon traf mich Vaters geballte Kraft. Ich hatte sie schon unzählige Male erlebt, doch sie am eigenen Leib zu spüren war etwas völlig anderes. Mein Körper schien zu zerbersten. Ich spuckte Blut, wurde fortgeschleudert. Mein Feuer brach wieder aus, doch es reichte nicht um den Schaden zu beheben. Donnergrollen dröhnte durch meinen Schädel. Ein Schleier verdeckte meine Sicht.
Der Boden spaltete sich. Ich richtete mich wankend auf. Verschwommen erkannte ich wie Teach Jozus Panzer mit gewaltigen Schlägen zertrümmerte. Ich flammte bis zum Maximum auf und griff verzweifelt an. Doch da war sie wieder, die glühende Faust. Ich erstarrte mitten im Flug. Keine Chance. Mein Blick fiel auf Jozu. Aber ich lasse niemanden mehr zurück! Meine Krallen griffen nach Jozus Körper und ich floh waghalsig. Eine Druckwelle ließ mich schlingern, doch ich entkam. Mein restliches Feuer umhüllte meinen Freund, aber es war zu spät ihn. Ein schallendes Lachen ertönte weit hinter mir. „Ja! Flieg, Marco, der Phönix!“
Ich blickte nicht zurück. Tränen vermischten sich in meinem Gesicht mit Blut. Es tut mir leid, Paps!
So schnell kann es gehen und wir befinden uns schon in der absolut heißen Phase und steuern volles Karacho ins Finale. Wie Bo in seinem Beitrag schon erläutert habt, stehen in dieser Phase nun der authentische Umgang mit Charakteren sowie das Füllen von Leerstellen aus dem Manga auf dem Programm. In dieser ersten Runde steht uns der Nutzer der Phönixfrucht und ehemaliges Mitglied der Whitebeard-Piraten, Marco, im Mittelpunkt!
Ebenso neu ist, dass wir die Kriterien der zwei Umfragen etwas spezifiziert haben. Einerseits sollt ihr die Authentizität bewerten. Handelt Marco so wie man es von ihm erwarten würde, sind seine Gedanken, Handlungen etc. konform mit den Ideen des Originalwerkes. Das heißt nicht, dass ein Autor nicht eine neue Facette des Charakters aufzeigen darf, aber sie muss sich eben organisch in den Charakter einfügen. Darüber hinaus gehen wir mit dem Schreib-Handwerk stärker ins Gewicht. Wir haben uns nun soweit ausgedünnt, dass falsch gesetzte Kommata, Grammatikverstöße und Stilbrüche auch wirklich geahndet werden sollten!
Ihr habt bis Montag, 20.07., 18.30 Uhr Zeit, um für euren Favoriten in diesem ersten Duell abzustimmen!
Was du wohl gerade machst, Paps? Sitzt du mit Ace und Roger am Lagerfeuer, teilst dir mit ihnen eine Schale Sake und schwelgst in Erinnerungen an eure gemeinsamen Abenteuer? Oder wachst du über uns, die du hier unten zurückgelassen hast, und achtest darauf, dass wir dein Vermächtnis in Ehren halten? Wie gerne würde ich jetzt gerade mit euch am Feuer sitzen und euren Geschichten lauschen, so wie ich es früher immer getan habe.
Es ist ruhiger geworden, seitdem ihr nicht mehr hier seid. Und das, obwohl du nie ein Lautsprecher warst. Du warst nicht wie Roger, der bei jeder Gelegenheit von seinen Abenteuern erzählte, ja geradezu mit ihnen prahlte. Der nur die Klappe hielt, wenn er ein Bierglas an den Lippen hatte. Nein, deine Worte waren stets mit Bedacht gewählt. Du hast nur geredet, wenn du etwas zu sagen hattest. Du hast nur gesprochen, wenn du es musstest. Zum Beispiel am Abend vor einer großen Schlacht, wenn die Frischlinge vor lauter Angst nicht schlafen konnten. Dann hast du von deinen Abenteuern mit Rocks, deinen Duellen mit Roger und von deinen Kämpfen gegen die Marine erzählt. Oder von Sphinx, deinem Heimatort.
Früher, da waren wir vor jedem Kampf euphorisch. Wir haben uns ausgemalt, wie die Zeitungen über unsere ruhmreichen Taten berichten. Weißt du noch, wie wir Kinder immer darum gewetteifert haben, wer die Bande an vorderste Front in den Kampf führen darf? Wir haben uns den schwersten Stein auf der Insel gesucht und um die Wette geworfen. Wir hatten keine Angst, denn du hast uns Sicherheit gegeben. Du warst unser Fels in der Brandung. Doch heute ist niemand ausgelassen. Niemand ist euphorisch. Morgen steht die Schlacht gegen Teach an und dieses Mal malt sich niemand die Schlagzeilen aus, die in den Zeitungen stehen werden. Denn morgen gibt es nichts zu gewinnen – aber alles zu verlieren.
Und ich sitze hier draußen, mitten in der Nacht und bekomme kein Auge zu. Ich, der vor jeder unserer Schlachten geschlummert hat wie ein Baby! Zum ersten Mal, seit ich Pirat geworden bin, verspüre ich Angst. Denn plötzlich geht es um mehr als nur um mich. Es geht um mehr als Gold oder Ruhm. Es geht um Gerechtigkeit. Es geht um dein Vermächtnis. Es geht um das Leben meiner Kameraden. Plötzlich führe ich die Whitebeard-Piraten an deiner Stelle in die Schlacht und, verdammt noch mal, ich habe Angst! Doch ich hoffe, Paps, dass du stolz auf mich bist. Ich hoffe, du bist stolz auf den Weg, den ich gewählt habe. Ich kann nur hoffen, denn was sonst soll ich tun? Verdammt, ich habe keine Ahnung! Ich weiß nicht, was das Richtige ist, denn ich habe mich niemals für diesen Posten beworben, ich hatte nie einen Plan wie es weitergehen soll. Nicht eine Sekunde habe ich daran gedacht, dass du sterben könntest. Und jetzt bist du weg und ich soll alles von dir übernehmen? Ich weiß nicht, was ich tun soll, denn egal wofür ich mich auch entscheide, am Ende werden Menschen wegen mir leiden. Wie hast du es nur all die Jahre geschafft, solche Entscheidungen zu treffen? Ich kann nicht schlafen, denn die Gedanken an die Konsequenzen halten mich wach. Ich kann nicht atmen, denn die Last der Verantwortung presst mir jedes bisschen Sauerstoff aus der Lunge. Nun schauen alle auf mich und erwarten, dass ich sie anführe. Dass ich einen Plan habe. Nur, weil du mich zu deiner rechten Hand gemacht hast. Und ich weiß nicht einmal, warum. Ich war nie der erfahrenste, war nie der gerissenste, nie der vernünftigste. Ich war ein kleiner Junge mit Flausen im Kopf, der ohne zu Zögern in jeden Kampf gestürmt ist, um dem Namen seines Vaters Ehre zu machen. Ich war nur ein kleiner Junge – vom ersten Tag an bis zum Tag deines Todes. Doch du hast mich zu deiner rechten Hand gemacht. Verdammt, Paps, warum? Warum musste ich dein Nachfolger werden? Warum nicht Vista? Oder Jozu? Warum musstest du von uns gehen? Warum bist du jetzt nicht hier? Bei uns? Am Feuer?
Plötzlich legte sich eine schwere, warme Hand auf Marcos Schulter. Überrascht fuhr er herum und sah in Vistas dunkle Augen, die ihn mitfühlend ansahen. Für einen Moment, wohl nicht länger als einen Augenblick lang, schien die Zeit stillzustehen. Während dieses Augenblickes fühlte Marco, wie die Last von seinen Schultern wich. Ohne auch nur ein Wort von dem zu erwähnen, was ihm durch den Kopf ging, fühlte er sich verstanden. Und für einen Bruchteil dieses Augenblickes fühlte er sich wieder so geborgen wie früher. Doch dann war der Moment vorbei.
„Marco, was machst du denn allein hier draußen?“, fragte Vista mit einem sanften Lächeln. Dann deutete er in Richtung des Lagers, wo sich der Rest der Whitebeard-Piraten aufhielt. „Jozu hat einen ordentlichen Brocken gefunden. Ich wette, den wirfst du keine zwanzig Meter weit.“
Marco wandte den Blick ab. Schaute zunächst hinaus aufs offene Meer, dann hinauf zu den Sternen. Er ließ einen Moment verstreichen. Dann holte er tief Luft, breitete seine Arme aus und ließ seine Phönix-Schwingen aufleuchten.
„Wer zuerst bei den anderen ist!“
Der entscheidende Moment war gekommen. Unsere langen Vorbereitungen würden sich endlich bezahlt machen. Für mich war es ein letztes Aufbäumen, bevor unsere Ära endgültig zu Ende gehen würde. Ich fixierte meinen Blick auf die langsam näher kommende Insel. Unwillkürlich spannte sich mein ganzer Körper an. Mein Feuer brodelte in mir, bereit sich ein letztes Mal zu entfachen.
Jozu trat neben mich, seinen grimmigen Blick ebenfalls auf die Insel gerichtet. Dort hatte Teach sich mit seiner stetig wachsenden Mannschaft niedergelassen.
„Es ist soweit, Marco.“ Jozus Zähne mahlten vor Anspannung. „Bist du bereit?“
Ich löste meinen Blick langsam vom Horizont. „Mehr als jemals zuvor.“
Mein alter Freund legte mir kameradschaftlich seinen übriggebliebenen Arm auf die Schulter. „Dann lass es uns zu Ende zu bringen.“
Ich nickte stumm und wandte mich um. Sechzehn Schiffe. Das Überbleibsel unserer Allianz, die wir für unbesiegbar gehalten hatten. Vor mir meine Kameraden, die wir uns für unantastbar gehalten hatten. Doch wir hatten uns getäuscht und nun mussten wir mit den Konsequenzen unserer Arroganz leben. Um damit leben zu können mussten wir wenigstens eine Sache richtig stellen: Diesen beschissenen Verräter und seine äußerst hässliche Crew von der Erde zu tilgen.
In den Gesichtern meiner Crew spiegelte sich die Kampfbereitschaft, aber auch ein zweifelndes Flackern. Meine Crew? Nein, ich war kein Kapitän, nur ein Platzhalter. Es gab nur einen wahren Kapitän der Whitebeard Piraten. Ich wollte etwas sagen, doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Was könnte ich schon mitteilen? Aber es war unser letzter Kampf.
„Ich bin kein großer Redenschwinger“, begann ich schließlich. Was für dämlicher Einstieg für eine erschwingliche Rede. „Vater konnte das. Unseren Mut entfachen. Uns an unsere Stärke glauben lassen. Aber nicht ich. Doch dafür sind wir heute hier. Um uns ein letztes Mal daran zu erinnern was uns Vater gab. Stärke! Eine Familie! Ein Zuhause! Wir als seine Töchter und Söhne schultern sein Erbe.“ Ich richtete den Blick von der gebannten Crew wieder auf die Insel und wies mit meinem Zeigefinger, wie ein Schwertstoß, dorthin. „Da sitzt der miese Bastard und seine feigen Ratten! Wir werden sie zerfetzen. Für Vater! Für Ace! Und alle anderen unserer Freunde, die draufgegangen sind. Das ist die letzte Schlacht, die diese Bande schlagen wird. Denn wir sind die Whitebeard Piraten!“ Mit Tränen in den Augen stieß ich meine bebende Faust entschlossen gen Himmel. „Bis zum Ende!“
„Bis zum Ende!“, brüllten die Whitebeard Piraten einstimmig und reckten ihre Waffen in die Höhe. Jeder Zweifel in ihnen war erloschen und auch meine letzten Bedenken waren hinweggespült. Ich hatte nur noch unser Ziel vor Augen. Blaue Flammen umloderten meine Hände. Komm nur her, Teach!
Die Schlacht tobte wie ein Sturm. Die gesamte Insel wurde von fortwährenden Beben erschüttert. Kaum noch jemand war kampffähig. Vista zerschlug Shiryuus Defensive und schlitzte ihn auf, wurde jedoch, bevor er zu Atem kommen konnte, von einer gewaltigen Druckwelle durch Teach in den Boden gestampft. Da waren wir nun. Nur noch er, sowie Jozu und ich.
„Zehahahaha, schaut her, wer da aus ihren Löchern gekrochen kommt!“, lachte der Verräter und hob herausfordernd seine glühende Faust. „Meine alte Crew erweist mir die Ehre. Wie schön, dass ihr von selbst kommt und ich dachte schon, ich müsste mir die Mühe machen euch zu suchen.“
Jozu knurrte wütend. Ich fletschte die Zähne und umhüllte meinen gesamten Körper mit kalten Feuer. „Du feiger Haufen Scheiße! Das hier ist dein Ende!“
„Mein Ende?“ Teach grinste überheblich und richtete sich zur vollen Größe auf. „Nein, das hier ist erst der Anfang meiner Ära und nur eine weitere Stufe für mich zum König der Piraten. Altes Eisen wie ihr gehört entsorgt.“ Er hob beide Arme und winkte uns selbstgefällig zu sich. „Genug geredet. Ich werde euch mit der Kraft eures Daddys zerquetschen.“
Finsternis brach aus seiner Hand heraus, zog Trümmer und Geröll zu sich und formte sie zu einer gigantischen Kugel. Jozus breiter Rücken baute sie wie eine unüberwindbare Mauer vor mir auf. Sein Körper begann zu glänzen. „Bleib dicht hinter mir, Marco!“, schrie er über das Getöse hinweg.
Ich klopfte ihm auf den Rücken zur Bestätigung und ließ meine Flammen auflodern, dass sie ihn wie eine brennende Rüstung umhüllten. Teach aktivierte die Kraft der Erdbebenfrucht, versetzte der Trümmerkugel einen Schlag, dass sie wie aus einer Kanone gefeuert auf uns zuschoss.
„Los gehtˋs!“ Wir preschten vor und jagten, einem blau glühenden Meteor gleichend, auf den Angriff zu, der sich tsunamiartig über uns erhob. Wir prallten hinein, aber durchbrachen das Geschoss und schon begrüßte uns wieder das Licht. Ich breitete meine Flügel aus, verpasste Jozu und mir einen zusätzlichen Schub. Da war Teach! Seine und Jozus Faust prallten aufeinander, der Diamant zersplitterte, wurde aber von meinem Feuer augenblicklich regeneriert. Ich fegte hinter Jozu hervor und schmetterte der hässlichen Visage meinen Fuß ins Gesicht. Der Verräter stolperte zurück, aber seine Kraft zog mich zu ihm. Ich wich der Faust grade so in der Luft aus und hämmerte ihm meinen Fuß unters Kinn. Er packte mich trotzdem. Meine Flammen erloschen urplötzlich und schon traf mich Vaters geballte Kraft. Ich hatte sie schon unzählige Male erlebt, doch sie am eigenen Leib zu spüren war etwas völlig anderes. Mein Körper schien zu zerbersten. Ich spuckte Blut, wurde fortgeschleudert. Mein Feuer brach wieder aus, doch es reichte nicht um den Schaden zu beheben. Donnergrollen dröhnte durch meinen Schädel. Ein Schleier verdeckte meine Sicht.
Der Boden spaltete sich. Ich richtete mich wankend auf. Verschwommen erkannte ich wie Teach Jozus Panzer mit gewaltigen Schlägen zertrümmerte. Ich flammte bis zum Maximum auf und griff verzweifelt an. Doch da war sie wieder, die glühende Faust. Ich erstarrte mitten im Flug. Keine Chance. Mein Blick fiel auf Jozu. Aber ich lasse niemanden mehr zurück! Meine Krallen griffen nach Jozus Körper und ich floh waghalsig. Eine Druckwelle ließ mich schlingern, doch ich entkam. Mein restliches Feuer umhüllte meinen Freund, aber es war zu spät ihn. Ein schallendes Lachen ertönte weit hinter mir. „Ja! Flieg, Marco, der Phönix!“
Ich blickte nicht zurück. Tränen vermischten sich in meinem Gesicht mit Blut. Es tut mir leid, Paps!