FFT 2020: Phase 3 - Do you want to build a snowman?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • FFT 2020: Phase 3 - Do you want to build a snowman?

      Elsa, die eiskalte Königin schrieb:

      Es ist Zeit, nun bin ich bereit!
      Und ein Sturm zieht auf
      Die Kälte, sie ist nun ein Teil von mir

      Hmm? Was? Falsches Franchise? Mir doch egal!
      Das ist meine Gruppe, ich bin für sie zuständig und ich bin mir auch für keinen schlechten Gag zu schade! Außerdem passte es dank Monet...
      Warum rechtfertige ich mich hier überhaupt?!

      Doch zurück zum eigentlichen Thema und dem Wettbewerb! Denn wie schon angedeutet geht es in dieser Gruppe um die schneekalte Harpiendame Monet und ihre körperlich jung - extrem jung sogar - gebliebene Schwester. Welchen Blick auf die Schwestern werden uns in dieser Gruppe gewährt? Sehen wir etwas aus ihrer Kindheit? Erfahren wir mehr über ihre Mitgliedschaft in Flamingos Bande? Die Spannung ist zum knacken gespannt, wie eine dücke Eisschicht auf einem See im Winter. Darum will ich euch nicht weiter auf die Folter spannen, sondern überlasse euch den Werken...

      HA! Habt ihr euch wohl so gedacht! Vorher gibt es noch wichtige Hinweise zu den Wahlkriterien. Wie schon in den beiden Gruppen zuvor wählt ihr in zwei Umfragen euren Sieger. Authentizität und Handwerk. Und so grob solltet ihr inzwischen ja wissen worum es dabei geht.
      In dem ersten Kriterium Authentizität müsst ihr für euch bewerten wie gut die Figuren - soweit aus dem Manga und Anime bekannt - getroffen wurden. Könnt ihr euch die Geschichte wie sie euch hier präsentiert wird unter dieser Prämisse vorstellen? Oder habt ihr eher den Eindruck andere Figuren, aber nicht Monet und Sugar zu erleben?
      In Handwerk wiederum geht es um schreiberische Werte. Natürlich sind eine gute Grammatik und Rechtschreibung wichtig. Doch das zählt nicht allein ins schreiberische Handwerk hinein. Auch die Wortwahl ist bedeutend, da darüber doch viel der Atmosphäre getragen wird. Oder eben die auch die Authentizität gestützt. Es ist das Zuspiel. Denn die beste Geschichte nützt einem nix, wenn der Text von Fehlern strotzt!


      Kein Spaß
      Die Schnapsflasche zersprengte mit einem hellen Klirren an der dreckigen Wand. „Ich hab euch gesagt, ihr sollt Nachschub holen, ihr nutzlosen Gören!“ Die große Hand zerrte unerbittlich an ihren Haaren. Ein tiefrotes, fleischiges Gesicht, verzogen zu einer schrecklichen Grimasse.
      „Bitte...bitte, lass sie los. Es ist meine Schuld. Bitte, komm mit. In der Küche ist noch etwas.“
      Die große Hand schleuderte sie brutal unter den Tisch, wo sie wimmernd liegen blieb.
      Eine andere Hand strich ihr über das Haar. Ein helles, liebevolles Gesicht, mit einem sanften Lächeln. „Bleib kurz hier, süßer Zwerg. Ich pass auf dich auf, versprochen.“
      Die Tür fiel ins Schloss. Schreie...Rumpeln...Stille. Sie presste die Hände auf ihre Ohren, bis sie von behutsamen Händen weggezogen wurden. „Wir müssen gehen.“
      „Aber wohin?“
      „Irgendwo hin. Jetzt!“ Sie rannten...


      Sugar schreckte mit einem spitzen Schrei hoch. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Sofort war Monet bei ihr und umschlang sie fest. „Es ist alles gut, süßer Zwerg.“
      Das kleine Mädchen schmiegte sich schluchzend an die Schulter ihrer großen Schwester. „Es...war wieder dieser Traum...“
      Monet drückte sie noch fester. „Ich weiß. Aber jetzt ist es vorbei. Ich bin bei dir.“
      Der kalte Atem von Sugar beruhigte sich langsam. Eine warme Decke umhüllte sie. Sie verharrte weiter in Monets Armen, bis sie schließlich wieder einschlummerte.


      Einzelne Schneeflocken durchdrangen das brüchige Gemäuer des verfallenen Hauses. Die Sonne schien hell durch die zerbrochenen Fenster. Und trotzdem war es bitterkalt.
      Monet prüfte ihre Vorräte. Ein paar trockene Essensreste. Sie rieb sich seufzend die Stirn. Sie mussten wieder stehlen. Risikoreich, aber was blieb ihnen schon anderes übrig.
      „Wo ist eigentlich Papa?“, fragte Sugar aus dem Nichts heraus.
      Ihre Schwester mied ihren neugierigen Blick und rieb sich die tauben Finger.
      „Jetzt sag schon.“
      „Ich hab dir doch schon oft erklärt, dass er auf eine Reise gegangen ist“, schnaubte Monet verärgerter als es ihre Absicht gewesen war.
      Beleidigt schürzte Sugar die Lippen. „Du lügst doch.“
      Ihre Schwester wollte schon eine bissige Antwort geben, aber richtete sich stattdessen entschlossen auf. „Komm, wir müssen in die Stadt. Essen besorgen.“
      Sofort Sugar sprang mit knurrenden Magen auf. „Au ja! Hier ist es sowieso langweilig“


      Sie stolperten durch den schmutzigen Schnee zu einer engen Gasse, wo sie japsend nach Atem rangen. Das Ergebnis war kläglich. Es würde nichtmal für den Ende des Tages reichen. Vorsichtig machten sie sich auf den Weg zurück in ihr Versteck.
      Plötzlich blieb Sugar wie angewurzelt stehen und starrte in das Schaufenster eines Ladens. „Monet, schau mal! Das ist doch schön.“ Sie zeigte aufgeregt auf eine bunt bemalte Spielzeugfigur.
      „Dafür haben wir keine Zeit. Komm weiter.“ Monet packte ihre kleine Schwester am Arm und zog sie fort, während diese weiter fasziniert die Holzfigur betrachtete.


      Es wurde dunkel. Monet machte sich bereit für einen weiteren Raubzug. „Du bleibst hier, in Ordnung?“
      Sugar murmelte kurz und wirbelte dann herum. „Warum können wir nie Spaß haben?“, schrie sie wütend und ballte die Fäuste.
      „Spaß? Glaubst du das hier ist eine verdammte Ferienoase?“, brüllte Monet mit wilden Gesten zurück. „Werd erwachsen!“
      „Wenn das heißt, dass alles blöd ist, dann werd ich niemals erwachsen!“ Sugar drehte sich zornig um, trampelte ins Eck und blieb dort mit verschränkten Armen stehen.
      „Meinetwegen.“, fauchte Monet und stapfte davon in die Kälte.


      Endlich ein guter Fang. Sogar frisches Obst. Monet legte den Kopf in den Nacken und ließ die Schneeflocken auf ihr Gesicht rieseln. Diese weiße Schönheit strahlte für sie Unschuld und Ruhe aus. Etwas, dass sie lange nicht mehr verspürt hatte. Sie kehrte zurück in das verfallene Haus, doch Sugar war weg. Panisch ließ sie ihre Tasche fallen und blickte sich hektisch suchend um. Nichts. Sie hetzte zurück in die Dunkelheit, rief verzweifelt nach ihr. Immer wieder. Sie dürfte sie nicht verlieren.


      Ein durchdringender Schrei und Fackelschein erregte ihre Aufmerksamkeit. In einer dunklen Gasse stand sie, umringt von drei weiß gekleideten Gestalten. Marine!
      „Das hast du doch geklaut, elendes Gesindel!“ Ein Soldat schüttelte Sugar kräftig. Eine bunte Holzfigur fiel zu Boden.
      „Lasst mich los, ihr Affen!“
      Monet atmete tief ein, griff kurz prüfend nach dem Dolch hinten an ihrem Gürtel und trat in die Gasse. „Bitte, tut ihr nichts“, sagte sie mit einem unschuldigen Lächeln und hob beschwichtigend die Arme.
      „Ach, was haben wir denn hier? Gleich ein Duo?“ Der vorderste Soldat trat vor sie. „Was machen wir denn je...?
      Ihr Dolch schnellte vor in seinen Hals. Er konnte sich kaum gurgelnd dorthin fassen, da schoss sie schon an ihm vorbei, stach dem Zweiten in die Brust. Der dritte Soldat schrie fassungslos auf, schleuderte Sugar weg und schlug Monet mit dem Gewehrkolben ins Gesicht. Blutend und mit explodierenden Licht vor den Augen stolperte sie zurück. Der Soldat kam knurrend näher. Ein kleiner Schatten sprang auf seinen Rücken, biss sich in seinen Hals, zerkratzte sein Gesicht. Monet rappelte sich auf, stach hemmungslos auf den letzten Marinesoldaten ein. Ein lautes Lachen entsprang ihrer Kehle. Es war vorbei. Sugar krabbelte davon. Monet rang nach Atem.


      „Was zum...?“ Ein weiterer bulliger Marine stand mit aufgerissenen Augen vor ihnen. Monet konnte kaum reagieren, da zog er schon eine Pistole. Doch er erstarrte mitten in der Bewegung. „Was?“ Wie mechanisch führte er seine Waffe unters Kinn. „Nein, bit...“ Ein lauter Schuss dröhnte durch die Gasse.
      „Fufufufufu, ihr Mädchen seid großartig.“ Eine große Gestalt löste sich grinsend aus der Nacht.
      Monet baute sich zitternd vor Sugar auf. Niemand würde sie anrühren und wenn sie die ganze Welt niederbrennen musste.
      „Keine Angst, ihr beeindruckt mich. Wenn ihr dieses Leben satt habt, dann kommt mit mir.“
      Monet zögerte kurz, dann senkte sie den Dolch, wandte sich zu Sugar und betastete sie liebevoll. „Geht es dir gut, süßer Zwerg?“
      Sugar grinste sie mit verschmutzten Gesicht an. „Ja. Hast du etwas zu essen?“
      „Nur ein paar Trauben, tut mir leid.“
      Das Gesicht ihrer kleinen Schwester leuchtete freudestrahlend auf. „Das reicht mir. Danke.“
      Sie nahm Monet bei der Hand, schnappte das Spielzeug und zog sie hinter sich her, ihrem gefiederten Retter folgend.
      Sugar kaute genüsslich auf den Trauben herum. „Hey, das hat Spaß gemacht!“

      Gefroren



      Erste Szene


      Während draußen ein schneeweißer Teppich die Welt in Unschuld hüllt und wärmende Sonnenstahlen funkelnde Eiskristalle zum Schmelzen bringen, knistert drinnen sachte ein wärmendes Feuer im Kaminofen. Sugar sitzt am Küchentisch, eine Tasse aromatischen Tees in den Händen. Ihr gegenüber sitzt ein aus Holz geschnitzter Puppenprinz, erstaunlich lebhaft für ein Spielzeug, und nippt ebenfalls am wohltuenden Heißgetränk. In Begleitung eines gutaussehenden jungen Mannes kommt Monet die Treppe herunter. Mit einem sinnlichen Kuss verabschiedet sich der Liebhaber und geht zur Tür hinaus.
      Puppenprinz (empört): Unerhört!
      Monet: Halt den Mund, Holzkopf! (An ihre Schwester gewandt.) Kannst du deinem Spielzeug keine Manieren beibringen?
      Sugar (schnippisch): Kannst du aufhören dich wie eine Teenagerin aufzuführen? Du solltest die erwachsenere von uns beiden sein. Es gibt wichtigeres als sich einer flüchtigen Romanze hinzugeben.
      Monet: Und das wäre?
      Sugar: Die Familie.
      Monet: Der junge Meister scheint mit mir zufrieden zu sein.
      Sugar: Ich meine mich.
      Monet (mit den Augen rollend): Selberverständlich. Es geht schließlich immer nur um dich.
      Sugar (aufgeregt): Du vernachlässigst deine einzige Schwester für eine flüchtige Bekanntschaft.
      Monet (entschieden): Ole ist keine flüchtige Bekanntschaft! Unsere Gefühle sind echt. Du bist doch nur neidisch, weil kein Mann dich jemals so ansehen wird, wie Ole mich ansieht.
      Sugar (lauter werdend): Weil ich gefangen bin im Körper eines Kindes!
      Monet: Beschwerst du dich über die Kraft, die der junge Meister dir geschenkt hat? Ohne sie wärst du bloß ein gewöhnliches Mädchen.
      Sugar (beinahe schreiend): Ohne sie wäre ich jetzt eine richtige Frau. Stattdessen werde ich auf ewig ein Kind bleiben, abhängig vom Schutz der anderen, abhängig von dir. Du hingegen hast eine der mächtigsten Kräfte dieser Welt geschenkt bekommen. Du bist stark, frei und kannst tun und lassen was du willst. Und wozu nutzt du diese Freiheit? Um dich dem erstbesten Typen hinzugeben!
      Monet (wütend): Das brauche ich mir von einer Zehnjährigen nicht bieten zu lassen!
      Monet stürmt hinaus, die Tür hinter sich zuschlagend. Inzwischen ist die Sonne verschwunden, graue Wolken bedecken den Himmel. Erste Schneeflocken rieseln auf die Dächer der Häuser hinab.


      Zweite Szene


      Es ist Abend. Müde vom Tag hat Monet sich bereits auf ihr Zimmer zurückgezogen und schläft tief und fest. Sugar sitzt in einem Sessel am Kaminofen und unterhält sich mit dem Puppenprinzen, als es plötzlich an der Tür klopft.
      Puppenprinz: Ole, welch unschöne Überraschung.
      Ole (überrascht): Sugar, du bist so spät noch wach? Ich wollte eigentlich zu deiner großen Schwester.
      Sugar (zögert einen Moment): Du kommst leider zu früh, sie ist noch in der Stadt. Aber sie sollte jeden Moment wieder hier sein. (Einen vielsagenden Blick auf den Puppenprinzen werfend). Willst du nicht hier auf sie warten, wir könnten zusammen etwas spielen.
      Ole (fürsorglich): Aber sicher doch! Ein Kind in deinem Alter sollte ohnehin nicht um die Uhrzeit allein sein. Was willst du denn spielen?
      Sugar (ein diabolisches Grinsen auf dem Gesicht): Lass uns einen Schneemann bauen!


      Dritte Szene


      Einen Tag später. Ein eisiger Wind pfeift geräuschvoll über die Eiswiesen hinweg, während der Schnee unablässig vom Himmel rieselt und die Welt in immer tiefere Kälte hüllt. Monet befindet sich in ihrem Zimmer, das vom schwachen Tageslicht kaum mehr erhellt wird. Ruhelos läuft sie im Raum auf und ab.
      Monet: Da ist es wieder. Den ganzen Morgen schon werde ich das Gefühl nicht los, etwas vergessen, etwas verloren zu haben. Nur greifen kann ich es nicht. Wie ein Bild aus Rauch gleitet mir jeder Gedanke durch meine Hände, sobald ich ihn zu fassen versuche. Ich fühle mich orientierungslos. Mein Dasein erscheint mir ohne Sinn. Wieso ist mein Herz plötzlich so schwer? Es schmerzt fast, doch wurde es nicht verwundet. Mein Körper sehnt sich nach Wärme, doch mein Herz scheint gefroren. Ist dies der Preis, den ich zahlen muss? Der Preis für das Leben, das ich gewählt habe? Für all die Leben, die ich genommen habe? Ich empfinde Zuneigung, Ergebenheit. Doch wann habe ich das letzte Mal Liebe empfunden, wenn nicht für meine Schwester?
      Während draußen ein Schneesturm zu tosen beginnt, rollt Monet eine Träne die Wange hinab.


      Vierte Szene


      In einen dicken Wintermantel gehüllt und in Begleitung des Puppenprinzen sitzt Sugar in einem Schlitten, vor den ein hölzernes Rentier gespannt ist. Der Schneesturm ist inzwischen zu einem eisigen Blizzard herangewachsen. Durch das dichte Schneegestöber wird langsam die Kontur eines Gebäudes erkenntlich. Es handelt sich um einen Palast, etwa von der Größe einer Hütte, erbaut aus Eisblöcken. Vor dem Gebäude steht ein Schneemann, der zur Begrüßung ergeben die Hand zur Stirn führt.
      Schneemann: Ihr Palast ist beinahe fertig, Lady Sugar.
      Sugar: Gute Arbeit, Schneemann. (Sugar tritt summend ins Innere, das Tosen des Sturms wird leiser. Im Palast befinden sich weitere Spielzeuge, die an der Inneneinrichtung arbeiten.) Hört, ihr Spielzeuge! Von nun an bin ich eure Königin und dies wird mein Palast sein. (Mit dem Finger schnipsend.) Musik!
      Spielzeuginstrumente beginnen Musik zu spielen, während die restlichen Spielzeuge anfangen, ihre Arbeit im Takt der Musik fortzuführen.
      Sugar (singend): „Sie ist nur ein kleines Kind“ und „schau, wie süß sie lacht“.
      Niemand hat mich ernstgenommen, man hielt mich für ne Last.
      Doch jetzt weht hier ein andrer Wind, jetzt bin ich an der Macht
      Denn jetzt bin ich die Königin, von meinem Eispalast.
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • 1. Umfragekriterium: Authentizität

      Welcher Text hat Monet und Sugar am authentischsten wiedergegeben? 19
      1.  
        Kein Spaß (14) 74%
      2.  
        Gefroren (5) 26%
      Könnt ihr in den Texten der beiden Autoren die Figuren wiederfinden? Oder entsprechen die hier ausgearbeitetenden Versionen so gar nicht dem Vorbild aus dem Manga? Dies ist die entscheidende Frage, die ihr euch stellen solltet, wenn ihr hier eure Stimme abgebt.
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • 2. Umfragekriterium: Handwerk

      Welcher Text konnte in seinem Handwerk (Stil, Wortwahl etc.) mehr überzeugen? 19
      1.  
        Kein Spaß (3) 16%
      2.  
        Gefroren (16) 84%
      Handwerk (Stil, Wortwahl, RSF, Kommasetzung): Ja, jetzt wird es bitterernst. Bisher sind wir relativ lapidar mit Verbrechen an der deutschen Sprache umgegangen, aber nun endlich werden derartige Vergehen geahndet. Sollten die Leser euren Text nicht für eklatant fehlende Kommata oder störende RSFs abstrafen, behalten wir uns das als Leitung vor. Gleichzeitig wird der Fokus auf euren Stil und die Wortwahl gelegt. Also kitzelt eure schönste Tinte aus der Feder.
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • Ahoi!

      Hier ist ja mal gar nichts los... Wo seid ihr denn alle?! Hat es euch nach der zweiten Phase komplett die Sprache verschlagen?? ;)

      Aber kein langes Gerede, auch wenn ich nicht gerade früh dran bin, werde ich mich mal über die zwei Texte hermachen und meinen Senf abgeben.

      Los geht's mit "Kein Spaß".

      Und in diesem Text ist der Name Programm. Laut der Interpretation hatten sowohl Sugar, als auch Monet beleibe keine vergnügliche Zeit, bevor sie sich der Flamingo-Bande anschlossen. Ich sehe an dieser Stelle einfach mal davon ab, dass ein alkoholsüchtiges Elternteil und zwei aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Mädchen so ziemlich klischeebeladen und auch in sehr vielen Geschichten schon recht ausgelutscht sind. Denn mir hat der Einsatz der Figuren und der kurze Einblick in ihre Vergangenheit im Großen und Ganzen eigentlich ganz gut gefallen. Sugar schlüpft hier auf ganz natürliche Art und Weise in die Rolle, der zu beschützenden kleinen Schwester, derer sich ihre große Schwester Monet annimmt. Und hier gefällt mir besonders, dass der Text schon eine gewisse Dynamik entwickelte, um schließlich am Ende im Kampf gegen die Marines zu gipfeln, in dessen Anschluss Doflamingo auf den Plan tritt, um die zwei verwahrlosten "Mädchen" in seine Bande zu rekrutieren. Eigentlich ein gutes Kapitel.
      Und dennoch hat mir irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. Ich kann gar nicht festmachen wieso. Aber ich hatte in der ersten Hälfte des Textes das Gefühl, dass nicht wirklich viel passierte. Es wurden sehr viele Worte darauf verwendet, um ausführlich darzulegen, wie hoffnungslos die Situation der beiden Schwestern ist, ohne dabei Spannung aufzubauen. Vielleicht hätte es der Geschichte gut getan, Sugar während eines Versuches selbst Nahrung für sich und Monet zu ergaunern scheitern zu lassen. So hätte man mit der Situation um Sugar langsam aber sicher eine Spannungskurve aufbauen und Monet trotzdem als Retter in der Not einbauen können. Weiß auch nicht, vielleicht kommt es nur mir so vor... aber so wirkt die erste Hälfte des Textes auf mich etwas blutleer. Egal! Die zweite Hälfte und insbesondere das letzte Viertel mit dem Kampf und Doflamingo hat mir da schon deutlich besser gefallen, da die Situation so ihre Dynamik entwickelte und auf das eigentliche Ziel zusteuerte: Die Rekrutierung durch den pinken Paradiesvogel.

      Insgesamt bin ich inhaltlich daher etwas zwiegespalten, obwohl ich sagen muss, dass der Autor beide Figuren weitestgehend authentisch abbilden konnte. Während die kleine Sugar ja auch im Original das für immer im Kindeskörper feststeckende, unschuldige "Persönchen" ist, ist sie es auch hier bereits ohne Teufelsfrucht (ich hoffe ich liege damit richtig, dass sie sie erst im weiteren Verlauf bekommen würde). Ihre große Schwester ist ebenfalls relativ nah am Original, wenngleich es bei ihr (wie eigentlich bei allen zu porträtierenden Charakteren) nicht viel Referenz durch One Piece selbst gibt. Trotzdem finde ich das Bild ganz gut getroffen. Besonders, als in ihr das Harpienwesen erwacht, während sie wie im Wahn auf einen der Marinesoldaten einsticht. Dieser Wesenszug ist in One Piece ja auch schon im Kampf gegen Tashigi zu Tage getreten. Daher ein Pluspunkt in Sachen Authentizität von mir.

      Doch kommen wir zum handwerklich-/sprachlichen. Und da wird es jetzt leider nicht so schön. Denn der Text ist gespickt mit vielen kleinen Unachtsamkeiten, die ich bei dem eigentlich gut lesbaren Schreibstil als störend empfinde.

      Kein Spaß schrieb:

      Es würde nichtmal für den Ende des Tages reichen.
      Hier müsste es eigentlich heißen: Es würde nicht einmal bis zum Ende des Tages reichen.

      Kein Spaß schrieb:

      Etwas, dass sie lange nicht mehr verspürt hatte.
      In diesem Fall dient das Wort "das" nicht als Verbindungselement und ist dementsprechend keine Konjunktion, die mit doppel "s" geschrieben wird. Das Wort "das" kann in diesem Fall auch durch das Wort "welches", oder "was" ersetzt werden und wird demnach mit nur einem "s" geschrieben. (Auch weia, war das ne Klugscheißerei xD).

      Kein Spaß schrieb:

      „Was machen wir denn je...?
      Diese Frage wirft bei mir gleich mehrere Fragen auf. Warum wurde hier das Ende der wörtlichen Rede nicht mit den üblichen Gänsefüßchen beendet? So hatte ich das Gefühl, dass hier noch etwas fehlte, zumal ich es auch unglücklich finde das Wörtchen "jetzt" dafür zu nutzen, die wörtliche Rede abrupt Enden zu lassen, bzw. zu unterbrechen, da es eh schon nur aus einer Silbe besteht. Dann lieber das komplette Wort weglassen und die wörtliche Rede nach dem Wort "denn" in der Luft hängen lassen. Ein "-" oder die verwendeten "..." machen das verfrühte Ende des unvollständigen Satzes deutlich genug.

      Kein Spaß schrieb:

      Blutend und mit explodierenden Licht vor den Augen stolperte sie zurück.
      Hier ist der Kasus nicht ganz ok. Eigentliche müsste es "... mit explodierendem Licht..." heißen.

      Ebenso hier:

      Kein Spaß schrieb:

      Sugar grinste sie mit verschmutzten Gesicht an.
      Korrekt wäre: "... mit verschmutztem Gesicht..."

      Zudem wurde an der ein oder anderen Stelle am Ende der wörtlichen Rede keine Zeichensetzung verwendet. Beispielsweise hier:

      Kein Spaß schrieb:

      „Bitte, tut ihr nichts“,
      Hier fehlt das Ausrufezeichen. Außerdem frage ich mich immer noch, ob die wörtliche Rede anschließend mit einem Komma vom darauffolgenden Satzteil getrennt wird? Mir ist das auch schon bei anderen Texten aufgefallen. Wird das echt so gemacht?

      Kein Spaß schrieb:

      „Au ja! Hier ist es sowieso langweilig“
      Auch hier fehlt zum Schluss das Ausrufezeichen.

      Tja was soll ich sagen?! Ich finde den Text eigentlich recht gut und habe ihn als leichtgängig zu lesen empfunden. Rein sprachlich gesehen! Die Rechtschreibung und Zeichensetzung ist für mich aber doch etwas zu unsauber fürs Halbfinale. Ich weiß, dass ich damit vielleicht etwas kleinlich rüberkomme, aber da wir auch von oberster Stelle dazu angehalten sind solche Dinge aufzudecken, habe ich das hier dann auch (mal wieder) getan. Trotzdem hat mich das Ergebnis inhaltlich weitestgehend überzeugt und verdient sich damit ein geflüstertes Lob ;P.


      Und ab zu Text Nr. 2 "Gefroren".

      Hier werde ich das Pferd jetzt mal von hinten aufzäumen und zuerst das Handwerk beurteilen. Und da gibt es direkt mehrere Dinge, die ich ansprechen möchte. Zuerst einmal hat mich der Stil vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt. Aber keine Angst, bevor hier ein falscher Eindruck entsteht... Das meine ich durchweg positiv! Ich habe den Einsatz eines Drehbuches als ausgesprochen erfrischend und mutig empfunden. Dem Autor ist es gelungen, damit eine ganz eigene Sprachfarbe zu entwickeln. Denn somit ist der Erzählstil ganz klar in zwei Parts aufgeteilt: Der wörtlichen Rede, welche den Löwenanteil des Textes einnimmt und dem Erzähler, welcher für gewöhnlich die Situation einleitet, bzw. Szenenwechsel beleuchtet. Das Zusammenspiel ist hier gut gelungen und hat mich rein vom Stil her überzeugt.
      Das und die Tatsache, dass mir nur sehr wenig, bis keine Rechtschreibprobleme untergekommen sind, hat dafür gesorgt, dass dieser Text in der Kategorie Handwerk bei mir vorne liegt.

      Inhaltlich weiß ich nicht so recht, was ich zu dem Kapitel denken soll. Ich weiß nämlich leider nicht, worauf der Text hinarbeiten sollte... Ich habe mich beim ersten und auch zweiten Lesen gefragt: "What's the point of all this ?"
      Ja das Getanze im kleinen Schneeschloss Sugars' am Ende ist ja ganz nett, aber was ist die Quintessenz des Ganzen? Was sollte mir der Text sagen?!
      Vielleicht dienten diese vier Drehbucheinträge aber auch keinem echten Ziel und es waren einfach nur kleine Einblicke in den Alltag von Sugar und Monet als Mitglieder der Doflamingo-Piraten. Mir hat das leider nicht so zugesagt, obwohl die Figuren auch in diesem Text eigentlich gar nicht so schlecht getroffen wurden. Zudem lernen wir hier von Sugar auch eine Seite kennen, die ich beim Manga sofort im Kopf hatte: Wie muss sich eine erwachsene Frau fühlen, die für alle Zeit im Körper eines zehnjährigen Mädchen gefangen ist?! Es wirkte hier auch nicht out of Charakter, da es vollkommen nachvollziehbar in die Geschichte integriert wurde und in einem Moment der hochkochenden Eifersucht auf ihre großgewachsene und auffallend hübsche Schwester zu Tage trat. Und auch die laszive bzw. verführerische Art von Monet wurde in diesem Text gut eingefangen. Ein Wolf im Schafspelz halt... Dennoch ist es diesem Text (zumindest in meinem derzeitigen Eindruck) nicht so gut gelungen, die Figuren so authentisch abzulichten, wie Text Nummer eins.
      Wie dem auch sei... Für das Handwerk gibt es von mir ein großes, großes Extralob!

      Wie man nun unschwer herauslesen konnte, verteilen sich meine Stimmen wie folgt: "Gefroren" bekommt von mir auf jeden Fall den Punkt in Sachen Stil/Handwerk. Die Drehbucheinträge haben frischen Wind in den Wettbewerb gebracht und wiesen auch keine auffälligen Stolpersteine auf. Den Punkt für die Authentizität bekommt (vorerst) "Kein Spaß". Hier haben mir die Details einfach etwas besser gefallen. Bspw. die Vorliebe Sugars' für das Holzspielzeug, die Freude am Ende des Kapitels über ein paar Trauben, sowie die Dynamik zwischen großer und kleiner Schwester. Außerdem hat mir der Text auch inhaltlich etwas besser gefallen.
      Eine Runde also mit Höhen und Tiefen. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal betonen, dass meine kritischen Töne nicht böse gemeint, sondern in der Hoffnung konstruktiv einzuwirken entstanden sind.

      Daher bitte mehr Kommentare!! Die Autoren und der Wettbewerb haben es verdient!!
      Life ain´t easy, but it´s a kind of joy!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Red Haired Beckmann () aus folgendem Grund: Oh man... wenn ich es mir schon anmaße an der Rechtschreibung herumzukritteln, dann sollte ich das doch wenigstens selbst vernünftig hinkriegen und nicht hinschmieren :(.

    • Okay, Wochenende heißt es wird endlich mal Zeit. Bin ja nicht einmal mehr der Erste. Was mich aber eher nicht stört^^

      Kein Spaß
      Authentizität:
      Laut Manga rettet (wie auch immer man das interpretieren möchte) Doflamingo Monet und Sugar irgendwann in deren Kindheit/Jugend. Die Szene beschreibt der Text, zusammen mit ein paar kleineren Episoden um zu verdeutlichen wie es für die beiden Schwestern war. Klingt für mich soweit ganz gut. Ein erstes Problem welchem sich beide Texte gegenübersehen: es gab keine einzige Szene wo die Geschwister im Manga interagiert haben.

      Ansonsten sehen wir hier schon erste Andeutungen auf verschiedene später vorkommende Elemente: Sugars Angstzustände (als Erklärung wieso Lysop sie mit dem Mist im Manga schlagen konnte), Sugars Liebe zu Spielzeug, Sugars Foreshadowing, dass sie nicht erwachsen werden will, aber auch ihre Naivität, Sugars Neigung zu Trauben und Andeutungen zu beiderseitigem Sadismus bzw. Monets Aggressivität. Aber auf der anderen Seite finde ich es im Text deutlich schwieriger Monets Charakterisierung wieder zu finden. Ich gebe zu, dass es schwierig ist weil weite Teile des Textes sich auf ihre Verbindung zu Sugar (und da auch noch insbesondere auf die Kindheit bezogen) konzentrieren. Es fällt mir schwer, das zu bewerten, weil es Monet in eine andere Zeit und Umgebung wirft, für die wir wirklich gar keine Anknüpfungspunkte haben.
      Andererseits habe ich das Gefühl, dass es auch in dieser Szenenhaftigkeit aus Odas Feder stammen könnte.

      Handwerk:
      Die gute Nachricht ist: ich bin ja schon unterstützt worden, aber mal schauen, was mir zusätzlich noch auffällt. Geht gleich "gut" los, denn der erste Satz ist folgender:

      Anonymous schrieb:

      Die Schnapsflasche zersprengte mit einem hellen Klirren an der dreckigen Wand.
      Ich bin mir sehr sicher, dass es zersprang heißen muss, so klingt es einfach falsch. Tut besonders weh weil der Einstiegssatz eben das Erste ist, was man als Leser zu Gesicht bekommt.

      Anonymous schrieb:

      Sugar murmelte kurz
      Also ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das irgendwie merkwürdig klingt^^
      Ansonsten habe ich das Gefühl, dass die Art und Weise der wörtlichen Rede hier manchmal inkonsistent ist. Wenn der Satz anschließend weitergeht, dann folgt ein Komma, aber manchmal eben auch ein Satzzeichen in der wörtlichen Rede.

      Anonymous schrieb:

      Sie dürfte sie nicht verlieren.
      Ich bin mir halbwegs sicher, dass hier eigentlich durfte gemeint ist^^

      Anonymous schrieb:

      In einer dunklen Gasse stand sie, umringt von drei weiß gekleideten Gestalten.
      An so einer Stelle ist es zwar naheliegend anzunehmen, dass Sugar gemeint ist, aber es wirkt auch wie eine Stelle an der es besser gewesen wäre auch den Namen zu verwenden, da es vorher immer um Monet ging.
      Um aber positiv zu enden:

      Anonymous schrieb:

      Sie zeigte aufgeregt auf eine bunt bemalte Spielzeugfigur.
      Hierbei handelt es sich ja eigentlich nur um einen recht einfachen Satz, aber ich fand ihn toll und er hat mich wirklich in die Geschichte reingebracht!
      Insgesamt hat der Text ein paar schriftliche Probleme, aber gefiel davon abgesehen ziemlich gut. Wörtliche Rede finde ich immer schwierig, besonders bei jüngeren Charakteren. Nun würde ich mich nicht als Maßstab wählen, doch ich konnte fast durchgehend glauben, dass es genauso gesprochen werden könnte.

      Sonstiges:
      Irgendwie muss ich direkt daran denken jetzt keine Witze über kein Spaß zu machen^^ Es ist sicherlich nichts Neues, aber andererseits geht es nicht darum, sondern wie gut sind Monet und Sugar umgesetzt worden. In einem Text mit derart limitierten Worten und einer speziellen Zielsetzung fände ich es auch schwierig was ziemlich neues zu verfassen. Davon will ich mich folglich nicht stören lassen. Und es ist auch ganz schön mit dem sich kümmernden älteren (und doch eigentlich zu jungen) Geschwisterteil, der jüngeren Schwester, die eigentlich ihre Kindheit haben will und der Kollision mit der harschen Realität. Ich mag düstere Texte, allerdings kann ich auch nicht verhehlen, dass sich ein Teil von mir auch stark an Happy Ends erfreut und das haben wir hier ja auch (für die Schwestern).

      Gefroren
      Authentizität:
      Bei Sugar haben wir hier einen Einblick in ihre Probleme mit ihrer Teufelsfrucht. Auch im Manga selbst fühlte sie sich ja gestört, wenn man sie aufgrund ihres Äußeren beurteilt und diese andere Seite kann ich auch glauben. Und ich fand die Art, wie sie ihr Problem gelöst hat ziemlich glaubwürdig. Monet ist hier irgendwie hauptsächlich als herumturtelnde Frau charakterisiert, die ihre Schwester hier eher als störend empfindet. Darüber hinaus geht dann ihr Monolog, wo sie fast schon eine Art Sinnkrise durchmacht. Den Teil finde ich etwas unwahrscheinlich, jedenfalls passt er nicht so recht zu meiner Vorstellung von Monet und das sie erst dadurch zu der jetztigen Monet wird? Irgendwie kann ich es auch nicht so recht glauben.
      So richtig mehr will mir dann auch gar nicht einfallen. Monet ist irgendwie relativ eindimensional geblieben oder gar schon etwas out-of-character, während ich hier Sugar recht gut getroffen finde.

      Handwerk:
      Die Entscheidung den Text dermaßen anders aufzuziehen hat vor allem auch den Effekt, dass man wenig Umschreibung bekommt, viele und teils längere Dialoge und anscheinend auch weniger Fehler. Man mag mich für mäkelig halten, aber da es sich ja offensichtlich um ein Theaterstück handelt finde ich die Zwischenbeschreibungen etwas zu übertrieben. Vielleicht kenne ich auch einfach nur nicht genug Stücke, aber meist ist das recht "langweilig" gehalten, klare Beschreibungen (Draußen liegt Schnee, die Sonne scheint, Feuer im Kamin, Sugar sitzt mit einer Tasse am Küchenstische, etc.) statt der schönen Sprache, die hier genutzt wurde. Es liest sich gut, aber es passt meines Erachtens nicht so ganz zum genutzten Medium (was wir uns ja auch zurecht schon zu unserem Tagebuch anhören mussten).
      Aber nichts ist ohne Fehler^^ RHB hat zwar erwähnt was gefunden zu haben, aber es nicht weiter ausgeführt. Dann liefere ich mal nach:

      Anonymous schrieb:

      Selberverständlich
      Wenn man es so einzeln stehen hat dürfte es auffälliger sein.

      Anonymous schrieb:

      Weil ich gefangen bin im Körper eines Kindes!
      Vielleicht absichtlich so wegen Theaterstück? Aber eigentlich wirkt der Satzbau falsch, sprich "gefangen bin" sollte am Ende stehen.
      Und ganz kleinlich:

      Anonymous schrieb:

      (Mit dem Finger schnipsend.)
      Diese Angaben sind sonst immer zurecht kursiv, da bin ich schön drüber gestolpert^^

      Also es gibt kaum Fehler und das Medium ist mal was erfrischend anderes. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass es schon recht einschränkend wirken kann und diese Dialoge wirken einfach nicht realistisch (okay, nur manchmal). Kann auch gerne ein typisches Problem von Theaterstücken sein, aber so redet doch kein Mensch^^

      Sonstiges:
      Finde es immer noch schwierig mich zu entscheiden, ob ich die Wahl des Theaterstücks für gelungen oder nicht halten soll. Ansonsten gibt es jetzt nicht so den großen Plot, aber es handelt sich um einen guten Ausschnitt um auf beide Charaktere und ihre Beziehung einzugehen.


      Insgesamt finde ich beide Texte ganz okay, auch wenn sie ihre jeweiligen Schwächen haben bzw. mich nicht so gänzlich überzeugen konnte. In manchen einzelnen Stellen hingegen war ich sehr beeindruckt und vor allem Sugar gefällt mir jeweils ziemlich gut. Man merkt die Schwierigkeit mit Charakteren, die bisher keine Interaktion miteinander hatten...
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eldrail () aus folgendem Grund: Okay, Formatierung braucht noch eine Überarbeitung

    • Eldrail schrieb:

      Darüber hinaus geht dann ihr Monolog, wo sie fast schon eine Art Sinnkrise durchmacht. Den Teil finde ich etwas unwahrscheinlich, jedenfalls passt er nicht so recht zu meiner Vorstellung von Monet und das sie erst dadurch zu der jetztigen Monet wird? Irgendwie kann ich es auch nicht so recht glauben.
      Ich denke mal eher, dass diese Sinnkriese daher kommt, dass Sugar ihren Lover in ein Spielzeug verwandelt hat. Dass es weniger darum geht, dass Sie sich "einfach so wandelt" sondern eher die Leere und Verwirrung darstellen soll, die die Hinterbliebenen von gesnappt... äh, verwandelten Personen heimsucht.
    • Verfluchte Kacke, nie wieder lasse ich mir von Zorro den Weg erklären! <_<
      Äääääääääääh... ja... hallöchen allerseits. Dann will ich hier doch mal den Sack zu machen. Die Party ist zu Ende, bitte feiert drüben im nächsten Duell weiter, während ich hier fürs Finale aufräume, ja? Danke. Hmmm? Ach, das Ergebnis. Stimmt, da war ja was:

      BEIDE AUTOREN HABEN ERNEUT 3 PUNKTE GEMACHT

      Tjoa, da sieht man wohl wie ebenbürtig sich die Kontrahenten doch im Grunde sind. Da kann man sich ja jetzt schon auf das Finale freuen. Doch zuvor - und wie bereits erwähnt - gibt es da noch ein Duell zu entscheiden.
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • Wieder nicht rechtzeitig geschafft. :(

      Das Zusammenspiel zwischen Monet und Sugar ist wirklich schwierig, da man die beiden glaub ich noch nie zusammen interagieren gesehen hat. Darüberhinaus war Sugar im Hauptwerk jetzt nicht mit sonderlich viel Charaktertiefe gesegnet, mit welchem die Autoren jetzt arbeiten können, was die Sache nicht besser macht.

      Kein Spaß:

      Das Setting mit der verschneiten Stadt und einige andere Dinge sind nette Querverweise auf die Schwestern und ihre Vorlieben oder die Kräfte ihrer TF. Die schlimme Kindheit (die hat scheinbar jeder in OP) und die "große beschützende Schwester - kleine zu beschützende Schwester" - Darstellung, ist jetzt nichts neues und ist stellenweise auch schon ziemlich ausgelutscht, aber es funktioniert trotzdem. Die Konfrontation mit den Marinesoldaten war recht gut dargestellt, aber ob sich ausgebildete Soldaten von zwei unterernährten Mädchen, vom Überraschungsmoment mal abgesehen, so fertig machen lassen, sei jetzt mal dahingestellt. Mit De Flamingo kam auch ein Deus Ex Machina - Moment auf, da dieser wie aus dem Nichts auftauchte, um die Beiden zu retten. Es schlägt zwar einen guten Bogen zum Hauptwerk, war für mich aber etwas plump.

      Gefrohren (oder doch eher Frozen?):

      Der Erzählstil ist mutig und war mal wieder was neues. Das letzte Mal, als ich ein Buch in diesem Stil gelesen hatte, war das Sturm des Jahrhunderts von Stephen King, welches sich damals auch recht interessant lesen ließ. Was mir hier aufgefallen ist, dass es zwar am Anfang die Interaktion zwischen den beiden gibt, aber ab dem zweiten Akt jede der Beiden für sich ist. So toll wie ich die Prämisse der beiden Schwestern finde, umso besser hatte ich mir gewünscht, dass es mehr um beide zusammen geht und sie mehr miteinander kommunizieren. Auch liegt der Fokus hier mehr auf Sugar und wie sie sich, wie ein kleines Kind, einen Palast mit lebenden Spielzeug füllt. Das Sugar sich als erwachsene Frau, welche im Körper eines Kindes steckt, sich trotzdem wie ein solches verhält, wird hier gut dargestellt und auch die Eifersucht und der Neid auf Monet sind gut rüber gebracht. Der Text hat sich beim lesen sehr kurz angefüllt und auch irgendwie nicht fertig, oder besser gesagt ohne einen richtigen Schlusspunkt. Ob das Drehbuch jetzt der richtige Stil war, wage ich zu bezweifeln, da so doch einiges an Substanz verloren geht, da sich ein Drehbuch erst bei einer Darstellung richtig entfalten kann und so mehr die Emotionen erst durch die Schauspieler übermittelt. Ohne die Umschreibungen fehlt halt etwas, was bei einer normal erzählten Geschichte den Lesefluss und somit die bildliche Darstellung im Kopf bei mir fördert.

      Fazit:

      Schwierig. Da man bei Monet die meisten Bezugspunkte zum Hauptwerk hat, kann man der Authentizität fast nur an ihr messen und da sie bei "kein Spaß" präsenter war, wird von mir auch hier der Punkt vergeben. Was die handwerkliche Komponente angeht, war ich unsicher, wem ich den Punkt geben sollte. "Kein Spaß" hatte mehr Rechtschreibfehler oder Fehler in der Grammatik, "Gefroren" hat mich vom Stil und auch inhaltlich nicht ganz überzeugen können. Bekommen hat ihn "Gefroren", mehr als Kreativitätspunkt, den fürs handwerkliche.