[FFT21] - Gruppe Grün - Langvölker - Text 3

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    • [FFT21] - Gruppe Grün - Langvölker - Text 3



      Yes, it is!
      Damit starten wir offiziell in die neue Phase, in der sich die Autoren an einem Text für und gegen ihre Konkurrenten abmühen durften. Die Aufgabe war es nämlich, die Saga eines anderen Schreibenden zu vervollständigen. Wie haben sich die Gruppen geschlagen? Nun. Ich weiß zumindest, wer sich schon lange auf diesen Moment freut. Höhö.

      Bitte beachtet, dass zusätzlich zum altbekannten "Welcher Text gefiel euch am beste?" auch ein neues Kriterium Einzug hält: "Welchem Text gelang die beste Anbindung (an die ersten zwei Teile der Saga)". Achtet also bitte darauf, wie logisch, harmonisch etc. sich das Finale der Saga an den Rest angliedert. Dabei ist jedoch zu beachten, dass weder der Stil des originalen Autors übernommen werden musste, noch ein nahtloses Sequel gefordert war. Heißt, es können auch Tage, Monate etc. seit Text 2 vergangen sein. Wichtig ist aber, dass es sich um eine klare Fortsetzung handelt.

      Die Umfrage läuft 26h lang, endet also morgen (Dienstag) um 22 Uhr!

      Übrigens wurde den Autoren der dritten Texte auch die Ehre zuteil, der gesamten Saga einen Titel zu verleihen. Diesen findet ihr zuerst genannt und mit der III versehen, danach kommt der Titel des dritten Teils. Ausnahme bildet der vierte Text dieser Runde, bei dem Sagentitel und die Titel der Texte seit Beginn gleich sind.

      Soviel von mir, hier nun unsere ersten vier Teilnehmenden mit ihren Werken:

      Saga über kurz oder lang III - Vergnügen


      Saga über kurz oder lang I - Ulrich
      Saga über kurz oder lang II - Albtraum




      Vorläufiger Abschlussbericht zur Observation und anschließenden versuchten Verhaftung der vier Langarmmenschen.

      Zur Nacht des 8.4.852 plante Marinekapitän Taurin Mac Light, unter voriger tagelanger Beobachtung, eine neue gegründete Gruppe von lokalen Langarmindividueen der vorherrschenden Legislative vorzuführen. Demnach lag es nahe, dass sie sich dem illegalen Betrinken auf hoher See und dem Behindern der hiesigen Handelsrouten durch unerlaubtes Parken eines Wasserfahrzeugs in einem Durchgangsbereich, schuldig machen würden. Leider konnte sein Antrag nicht zeitgemäß umgesetzt werden, aufgrund des Fehlen des verantwortlichen Benachrichtigungsbeamten, der damit beschäftigt war einen großen Andrang von Hinweisen zu bearbeiten, betreffend eines illegalen Chirurgierings zur Einsetzung von Gelenkimplantaten.
      Desweiteren konnten die entsprechenden Vollstreckungsoffiziere erst spät gefunden werden, da sie dabei waren eine Überraschungsfeier zum Geburtstag eines geschätzten Kollegen durchzuführen und sich zu diesem Zweck in der Kantine verschanzten.

      Auch aufgenommene Zeugenaussagen zum entsprechenden Zeitpunkt geben keinen Aufschluss auf den Tatvorhergang.

      Zeuge 1 Eberhard Anarchus, Dockmitarbeiter: "Euch Bullenschweinen sag ich überhaupt nichts. Das ist missbrauchte Ausübung der Exekutivgewalt. Kenzan ist ein unabhängiger Staat, der sich nicht der pseudouniversellen Macht der Weltregierung beugen wird!“

      Zeuge 2 Regietta Bauzelbum, Schiffsbesitzerin: „Ich habe meinen Abend auf meinem kleinen Schiff Tänzerin des Go-Go verbracht. Leider habe ich nichts Verdächtiges gesehen. Nur meine empfindliche Katzenallergie hat sich wieder den ganzen Abend gemeldet und ich hab genießt wie ein staubatmender Eber. Bestimmt wieder die Nachbarn!“

      Die verspätet eintreffende Marinegarnison 5 konnte nur noch die vorerst erfolgreiche Flucht der Verdächtigen feststellen.
      Auf den mündlichen Bericht des Kapitäns wird noch abgewartet zum endgültigen Abschluss des Berichtes.
      Gez. Konteradmiral Nasal Viral, Auftragskoordination

      Pier 7
      Taurin trommelte mit höchster Ungeduld auf den Bretterverschlag hinter dem er seinen Beobachtungsposten bezogen hatte. Der halbe Mond tauchte das Pier 7 in ein mysteriöses, silbern angehauchtes Licht. So mysteriös, dass es eigentlich keinen Zweifel geben konnte, dass hier heute schändliche Aktivitäten gegen die Gesetze der Weltregierung verübt werden würden. Und trotzdem fehlte von den vier Rumtreibern jede Spur. Jetzt wurde Taurin sogar dieses Quäntchen Glück auf berufliche Abwechslung und theoretische Karrierechancen verwehrt.
      Mit rasanten Haarwuchs und gleichzeitigen Schrumpfen verwandelte sich Taurin erneut in eine Chinchillakatze. Der dauernd angeheftete grantige Gesichtsausdruck dieser Katzenart spiegelte in diesem Moment perfekt die wirkliche Gemütslage des Kapitäns wider. Aber nein. Nichts bemerkten seine verschärften Sinne. Nur ein unregelmäßiges aufheulendes Niesen von einem der geankerten Schiffe war zu hören, dessen Schall Taurins spitze Ohren zucken ließen.
      Die Katze fauchte missmutig, obwohl es eher nach zu hart aufgedrückter Kreide klang. Er hatte sich nie ausreichend mit den anatomischen Funktionen seines Katzenkörpers auseinandergesetzt.
      Nicht einmal seine geschätzten Kollegen, die er freundlich angefordert hatte, waren bis jetzt erschienen. Was für ein Haufen inkompetenter Knalltüten. Da verlangt man sowieso schon gar nichts von ihnen und dann versagen sie, wenn sie mal wirklich gebraucht werden. Sogar meinen Geburtstag heute haben sie allesamt vergessen.
      Irgendetwas hatte er übersehen. Einer der Typen hatte beim Ausspruch von Pier 7 dümmlich gelacht. Aber was gab es denn da zu lachen? Es sei denn, es war nicht Pier 7 sondern…verdammt noch eins. Schon wieder verbockt.

      Pier 6
      Auch hier wurde die Szenerie in einem mysteriösen Licht eingetaucht, doch hier fanden wirklich entsprechende Aktivitäten statt.
      Ulrich: „So hier ist es. Unsere eigene richtige Schaluppe.“ Er deutete stolz auf einen kümmerlichen Einmaster, der nicht einmal ausreichen würde die lokalen Fischbestände in Gefahr zu bringen.
      Frank: „Absolut fantastisch.“ Mit leuchtenden Augen blätterte er in seiner kleinen Anfängerenzyklopädie für Seemannssprache. „Na, dann sag ich mal…alle an Deck!“
      Frederik: Er rümpfte skeptisch die Nase. „Wir sollen jetzt einfach mir nichts dir nichts auf diesen Kahn springen und losschippern?“
      Karl: „Find ich auch. Mein Chefredakteur sagt ich könnte sogar eine ganze Kolumne schreiben, die sich nur um körperliche Verunstaltungen dreht.“
      Ulrich: „Das hier ist unsere letzte Chance etwas aus uns zu machen.“ Er stemmte entschlossen die Fäuste gegen die Knie. „Was ist schon eine Kolumne im Gegensatz zum Finden eines sagenumwobenen Schatz? Was ist schon eine geklaute Mahlzeit, die heimlich auf der Toilette verschlungen wird gegen die sanfte und freie Brise des Meeres? Und was sind schon garstige Bälger, die einem jeden Tag das Leben zur Hölle machen, weil sie immer dümmer werden und nur noch demonstrieren, anstatt zu lernen, gegen das Kapern eines anderen Schiffes und sich ihr Eigentum unter den Nagel zu reißen?
      Frank: Nickt begeistert.
      Frederik: „Die Toilette ist zum Schlafen nicht mal gemütlich…“
      Karl: „Wenn ich es mir recht überlege bekomme ich von diesen ganzen chirurgischen Eingriffen schon jetzt Albträume.“
      Ulrich: „Dann ist es entschieden, Männer.“ Er reckte triumphierend die Faust in die Höhe. „Die Armdran Piraten stechen in See!“
      Frank: „Also los jetzt oder wir…“ Erneutes energisches Blättern im Büchlein. „…lassen euch Kiel holen.“

      Die frischgebackenen Seemänner machten sich tatkräftig ans Werk. Doch der unbändige Wille zum gewählten Leben des Freibeuters ließ trotzdem nicht darüber hinwegsehen, dass die tatsächlichen Kompetenzen im Umgang mit einem Schiff doch sehr zu wünschen übrig ließen. So brauchte es bereits zwanzig Minuten Diskussion, um festzustellen in welche Richtung man das Segel drehen müsste, damit man nicht sofort am Hafen zu Grunde gehen würde. Doch in einer gekonnten Versuch und Fehler Manier, die die vier Freunde im Laufe ihres Lebens zu Genüge verinnerlichen konnten, schafften sie es tatsächlich ihre Nussschale einigermaßen seetauglich zu bekommen.
      Schweißüberströmt aber zufrieden kamen sie ein letztes Mal zusammen, um von ihrer Heimat melancholisch Abschied zu nehmen.
      Frank: „Drecksloch!“
      Ulrich: „Kackinsel!“
      Frederik: „Königreich von Trotteltanien!“
      Karl: „Kapitalistenprovinz!“
      Es wären ihnen noch sicher mehr blümerante Umschreibungen für ihre geliebte Heimat eingefallen, doch wurden sie plötzlich von einem durchdringenden Geräusch unterbrochen, wie Schleifpapier über eine Schultafel.
      Vor ihnen am Steg saß eine weiße Katze und starrte sie augenscheinlich mordlüstern an.
      Frederik: „Puh, die guckt aber böse.“
      Ulrich: „Egal, hisst das Segel.“
      Schon setzte sich das Schiff in Bewegung und kam gleich wieder mit einem gewaltigen Ruck zum Stehen, um sich gleich darauf um sich selbst zu drehen.
      Karl: „Habt ihr den Anker eingeholt?“
      Frederik und Frank: „Das war doch eure Aufgabe.“
      Da sie sich jedoch nicht sicher waren holten sie selbst schleunigst den Anker ein und das Schiff brachte sich wieder auf Kurs. Im selben Moment setzte die weiße Katze am Steg zum Angriff an, flitzte über die Bretter und versuchte mit einem gewaltigen Sprung das Schiff zu entern, nur um mit einem jämmerlichen Platscher im Wasser zu landen. Ohne zu Zögern fischten die Langarmmenschen das arme Geschöpf aus den Wellen.
      Ulrich: „Tja, der tödliche Arm der See ist lang, doch unsere Arme sind länger.“
      Karl: „Die ist erstmal bewusstlos, war wohl der Schock.“ Und beugte sich fachmännisch über das tropfnasse Tier.
      Und so segelten sie direkt hinaus auf das weite Meer.

      Der Morgen graute. Kanzen war nur noch ein verschwommener Schimmer am Horizont.
      Frank: „Sagt mal, wohin segeln wir eigentlich?“
      Ulrich: „Weiß ich nicht.“
      Betretenes Schweigen umhüllte das schaukelnde Schiff.
      Karl: „Auf der Nachbarinsel Lurkin soll es in einem Pub hervorragendes Bier geben. Lass und doch dorthin.“
      Die fahlen Gesichter der vier Freunde erstrahlten in neuer Farbe und begeistertes Grölen erfüllte den Ozean. Auf ins Abenteuer!

      Menschen III - Lodernde Flammen

      Menschen I - Lange Schatten
      Menschen II - Die Entscheidung


      Furcht und Entsetzen.
      Der Junge blickte in die Augen des Vaters und seiner Tochter. Noch immer fiel es im schwer zu glauben, was er dort sah. Hatte er nicht stets gehört was für Monster diese Kreaturen waren. Wieso wirkten sie dann so menschlich? Der Vater hielt immer noch seine schluchzende Tochter. Panisch blickte er zwischen dem Jungen und dem Hafen hin und her. In der Ferne hörte man Schreie. Doch diese Schreie wurden nun von anderen, viel schrecklicheren Lauten übertönt. Das zischende Geräusch von Kanonenkugeln, die durch die Nachtluft flogen. Das brachiale Donnern ihrer Aufschläge. Und dann das klirrende Geräusch von Stahl auf Stahl. Ein Crescendo des Terrors erfüllte die einst so friedliche Nachtluft. Der Junge zitterte. Eigentlich hätte er sich freuen müssen. Die Erinnerung übermannte ihn, wie einst der Sturm, der ihn über Bord hatte gehen lassen. Dies war ohne Zweifel die Crew deren Teil er war. Die Männer und Frauen mit welchen er ausgezogen war um die Dämonen dieser Insel einzufangen. Dämonen... Monster... Nie hatte er andere Beschreibungen in Zusammenhang mit den Bewohnern der Insel gehört. Sein erstes Zusammentreffen mit einem Langbein im Fluss hatte diesen Eindruck nur noch bestätigt. Und doch hatte seine Reise durch die Insel ihm auch andere Blickwinkel offenbart. Doch reichte dies um Jahre des Hasses und der Furcht zu überwinden?


      Inzwischen hatte sich Crescendo des Terrors über die gesamte Siedlung ausgebreitet. Von allen Seiten ertönten Schreie und Kampfgeräusche. Sein Überleben war zum Greifen nahe. Alles was der Junge tun musste, war zu seinen Leuten vorzustoßen. Er blickte auf seine zitternden Hände und dann noch einmal auf das junge Langbeinmädchen. Der Bluttropfen, dort wo sein Messer ihren Hals leicht aufgeritzt hatte, war beinahe unsichtbar. Doch für den jungen Mann leuchtete er heller als die Sonne. Ihm war von Anfang an bewusst gewesen, was das Ziel dieser Unternehmung war. Jedoch hatten er, und auch viele andere, es mit dem Fakt legitimiert, dass man Monster jagen würde. Jagen und versklaven. Ein lauter Schrei riss den Jungen, genauso wie den Vater nun aus ihrer Schreckstarre. Eine Langarm Frau torkelte in die Gasse. In ihren Händen hielt sie einen blutüberströmten Langarm Jungen. Hinter ihr folgten mehrer menschliche Silhouetten. Durch den Rauch und das Lodernde Feuer im Hintergrund wirkten nun sie wie Dämonen.
      "Verdammter Idiot. Wieso wirft er sich vor seine Mutter. Mit der Verletzung ist er höchstens noch die Hälfte wert. Falls er überlebt." Aus dem Rauch schälten sich zwei Männer mit Netzen, gefolgt von einem weiteren mit einer Kanone. Dieser war es auch, der nun den Vater und seine Tochter erblickte. Er zögerte nicht lange, sondern richtete seine Waffe direkt auf den Mann.
      "Ein Erwachsener plus ein Kind, das macht mindestens 1.4 Millionen Beri." Gerade als er zum Schuss ansetzen wollte, packte der Junge den Vater und riss ihn zu Boden. Mit einem lauten Knall ging der Schuss ins Leere.
      "Was zum..." Die Verwirrung war deutlich aus der Stimme des Angreifers herauszuhören. Auch der Vater wirkte verdutzt, weswegen er sich auch nicht wehrte als ihn der Junge anfing wegzuziehen. Hinein in den Rauch und tiefer in die Stadt.

      "Warum hast du das getan?" Der Vater blickte auf ihn hinab. In der Hand hielt er seine immer noch schluchzende Tochter. Schwer keuchend stützte der Junge sich auf den Knien ab, und blickte hinauf. Es war wie ein Fiebertraum. Um ihn herum tobte das Chaos, doch in dem Moment als er sich auf den Vater gestürzt und ihn so aus der Schussbahn gerissen hatte, war er seltsam klar gewesen. Und dies Klarheit war seitdem nicht mehr verflogen.
      "Warum hast du das getan?" Der Vater wiederholte seine Frage. Dieses Mal mit mehr Nachdruck.
      "Weil es das richtige war. Zumindest glaube ich das. Verdammt ich weiß es nicht." Der Junge schlug gegen die Steinmauer neben sich. Der dumpfe Schmerz in seiner Hand wirkte irgendwie beruhigend. Vor dem Schein der brennenden Stadt sahen sich die zwei Männer an. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, und doch waren es nicht einmal Sekunden. Dieser Moment der stillen Verständnis wurde jedoch jäh unterbrochen. Laute Hörner erklangen in der Ferne.
      "Der Jäger kommt." Der Vater packte den Jungen, während sich seine Tochter hinter ihm versteckte.
      "Hör zu. Danke für die Rettung. Dafür werde ich vergessen, was du davor getan hast. Aber gib dich keiner Illusion hin. Die Tat eines Mannes kann niemals die Sünden seines Volkes aufwiegen. Verschwinde von hier. Und komme niemals zurück." Der Vater drehte sich um und hob seine Tochter auf. Der Junge blickte ein letztes Mal in die Augen des jungen Mädchens. Der blanke Horror, welchen er dort erblickte, würde er seinen Lebtag nicht vergessen. Auf dieser Insel lebten keine Monster. Hier lebten nur Menschen. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte. Selbst als der Vater schon lange im dichten Rauch verschwunden war, verweilte der Junge noch an derselben Stelle. Die Worte des Vaters wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen.
      Die Tat eines Mannes kann die Sünden seines Volkes niemals aufwiegen.
      Was wenn doch? Er ballte die Fäuste. Er kannte den Plan. Die gefangenen Sklaven wurden zuerst vor den Schiffen gesammelt, bevor sie aufgeteilt und an Board der beiden Schiffe gebracht wurden. So stellte man sicher, dass beide Schiffe gleichwertige Ladungen erhielten und so der Verlust von einem Schiff besser abgefangen werden konnte. Solange sie noch dort vor den Schiffen waren konnte er sie befreien. Dort könnte er den Unterschied machen. Der Entschluss war gefasst. Langsam tastete er sich vor. Immer auf der Hut nicht in irgendwelche Scharmützel verwickelt zu werden. Durch Schutt und Asche. Über Trümmer und Zerstörung. Langsam aber stetig bewegte er sich vorwärts. Das lodernde Feuer in der Stadt färbte den Rauch rötlich. Durch ihn erblickte der Junge seltsame Schemen. Eine Person mit viel zu langen Beinen, gefolgt von Schreien der Angreifer. Doch stets gelang es ihm diesen Jäger zu umgehen. Stets an Häuserwände gepresste huschte er um eine Ecke nach der anderen. Er würde es schaffen. Er würde....

      Das bittere an Hass ist, dass er sich wie ein Lauffeuer ausbreitet. Einmal entfacht ist es kaum mehr zu löschen.

      Der Junge blickte auf das Messer in seiner Brust. Vor ihm stand ein Langarm Frau. Er erkannte sie als die Mutter, welche zuvor ihren blutüberströmten Sohn getragen hatte. In ihren tränenüberströmten Augen sah er nichts als Abscheu. Abscheu, die nicht nur ihm, sondern allen Menschen galt. Langsam sank der Junge auf die Knie. Er blinzelte, doch seine Sicht blieb verschwommen. Als er auf die kühlen Pflastersteine nieder sank überkam den Jungen eine tiefe Traurigkeit. Er hörte die Stimmen seiner Kameraden.
      "Da ist sie. Verdammt sie hat einen von uns erwischt. Verdammtes Monster."

      Das bittere am Hass ist, dass es oft nur eine kleine Flamme braucht um ein riesiges Feuer zu entfachen. Leider benötigt es mehr als einen Eimer um dieses Feuer zu löschen. Und jene, die es versuchen, werden oft als Erste verschlungen. Doch trotzdem dürfen wir die Hoffnung nie aufgeben.


      Im kühlen Wald strich ein junges Langbein Mädchen mit dem Finger über den kleinen Schnitt an ihrem Hals.
      "Sie sind nicht alle Monster oder Papa?"
      "Nein... nicht alle.
      Hákuna Chroniken III - Kein Ort für Rettung

      Hákuna Chroniken I - Kein Ort zu hoffen
      Hákuna Chroniken II - Kein Ort für Vergebung




      Sie gehören ausgerottet. Jeder einzelne von ihnen. DU musst das tun. Du bist der Auserwählte.

      Ich atme tief durch. Mein Schädel dröhnt. Ich bin müde. Muss mich übergeben. Meine Beine zittern. Es ist dunkel. Nichts ist zu sehen. Ich muss vorsichtig sein. So tief bin ich noch nie in das Langbeiner-Viertel vorgedrungen. Ich muss mich ausruhen. Ich stehle mich durch die dunklen Gassen, vermeide die Lichtkegel aus den Fenstern, bewege mich in den Schatten fort. Gelächter dringt hinter den verschlossenen Türen hervor.

      Hörst du das? Sie lachen dich aus. Sie nehmen dich nicht ernst. Dreh um. Töte sie!

      Meine Schritte werden langsamer. Ich bleibe stehen. Wieder ertönt Gelächter. Ich gehe zurück. Nähere mich vorsichtig dem Fenster. Mein Magen dreht sich um. Ich blicke in einen Schankraum. Hinter der mannshohen Bar steht ein älterer Mann mit grauem Haar und poliert Gläser. Sein grimmiger Blick ist auf das Schauspiel vor ihm gerichtet. Den Barhocker vor dem Tresen besetzt ein jüngerer blonder Mann, der sich vor Lachen kaum noch halten kann. Die grausige Szene spielt sich zu seinen Füßen ab. Ein lebloser Körper liegt inmitten einer Blutlache am Boden. Darauf sitzt eine rothaarige Frau, ihre ekelhaft langen Beine übereinandergeschlagen. In ihren Händen hält sie einen langen Arm, den sie spielerisch mustert.
      „Einfach abartig“, lacht sie schrill auf, „man möchte kotzen!“
      „Hihihi, ja!“, kichert der Junge.
      „Ich möchte sie ihnen einzeln ausreißen!“, mit einem Ruck reißt sie den Arm, mit dem sie gerade noch gespielt hatte, vom Torso ihres Opfers. Der junge Langbeiner jault euphorisch auf, der alte räuspert sich. Ich spüre, wie die Wut in mir anschwillt.

      Töte sie!

      „Bald wirst du genügend Gelegenheit dazu bekommen“, der Barmann klingt trotz der grausigen Szenerie gelassen, „Femur will mit seiner Truppe wohl Morgen einen Angriff auf das Langarm-Viertel starten.“
      „Ach, Femur soll sich mal nicht als Anführer der Langbeine aufspielen. Dem gehen doch reihenweise seine Leute Flöten“, wieder lacht die Rothaarige auf.
      „Der Schlächter von Hákuna!“, der Junge am Barhocker kichert manisch.
      „Der verkriecht sich doch seit Tagen in der Werft am Hafen und pisst sich ein. Und wir sollen seine Drecksarbeit verrichten“, Zorn schwingt in der Stimme der Frau mit. Sie steht auf, holt mit ihrem langen Bein aus und tritt mit voller Wucht einen Barhocker gegen die Wand. Der Junge klatscht lachend in die Hände.
      „Wir sollten uns dem Angriff anschließen“, der Barmann ist weiterhin ruhig, „Das könnte das Ende der Langarme bedeuten. Dann sind wir sie endgültig los.“ In mir brodelt es.
      „Ja, ja, ja!“, jubelt der Blonde.

      Töte sie! Töte sie! TÖTE SIE!

      Ich greife in meine Tasche, hole eine Flasche mit klarer Flüssigkeit und ein Stück Stoff heraus. Ich stecke das Tuch in den Flaschenhals und entzünde es. Mit einem Hieb zerschlage ich die Fensterscheibe. Die drei Langbeine blicken schockiert in meine Richtung. Noch bevor sie reagieren können, werfe ich die Flasche mit voller Kraft in die Schänke. Ich treffe die Rothaarige mitten im Gesicht. Feuerzungen regnen in alle Richtungen nieder. Ich drehe mich um und laufe so schnell ich kann. Ich höre noch die Schreie der Drei. Dann eine Explosion. Ich drehe mich nicht um. Laufe weiter durch die Schatten der Seitengassen. Eine Sirene jault auf. Aufgeregte Langbeine laufen in Richtung der Explosion. Ich verstecke mich in der Dunkelheit. In der Hektik bemerkt mich niemand.

      Zur Werft. Halte sie auf, Auserwählter! Los!

      Vorsichtig gehe ich weiter. Immer im Schatten. Je weiter ich in Richtung Hafen komme, desto ausgestorbener wirkt das Viertel auf mich. Ich entdecke die Werft. Vorsichtig schleiche ich mich an ein Fenster und blicke hinein. Zwei Männer stehen in der Halle. Der eine bullig, mit durchtrainierten Oberschenkeln. Seine Arme sind verschränkt, sein Blick auf das Eingangstor gerichtet. Der Zweite wirkt drahtiger. Nervös läuft er hin und her. Mit nur vier Schritten seiner langen Beine quert er die gesamte Halle. Das muss Femur sein.

      Da ist er. Töte ihn! Es ist deine Aufgabe! TU ES!

      Ich greife nach meinem Hammer. Meine Muskeln sind angespannt. Elektrische Wellen pulsieren mit jedem einzelnen Herzschlag durch meinen Körper.

      Wenn er tot ist, dann sind wir endlich frei! Du musst es tun! DU bist der Auserwählte!

      Ich fixiere die beiden Langbeine. Ich bin wie im Tunnel. Mein Körper agiert wie von selbst. Ich mache einen Schritt zurück. Laufe an und mit einem Satz berste ich durch das Fenster. Ich stürze auf den Bulligen zu. TÖTE IHN! Im Lauf werfe ich meinen Hammerarm zurück und schwinge ihn mit aller Gewalt in das Gesicht des Mannes. Plötzlich werde ich nach hinten gerissen. Ein betäubender Schmerz durchfährt meinen Arm. Hart pralle ich mit dem Rücken auf dem Boden auf. Ich blicke nach oben und sehe, wie der Bullige immer noch mit verschränkten Armen am selben Ort steht. Sein Blick ist unbeeindruckt, sein Gesicht ist schwarz verfärbt.

      „Ein Langarm? Hier? In meiner Werft?“, Femurs Blick ist erschrocken, seine Stimme trotzdem ruhig, „Was zur Hölle willst du hier? Warte! Du bist doch nicht etwa…?“
      Plötzlich lacht der Mann auf, „Der Schlächter von Hákuna?! So eine jämmerliche Gestalt hat so viele meiner Männer getötet?“, er spuckt auf den Boden. „Erbärmli-!“

      Mit einem Knall schwingt das Tor der Werft auf. Ein Gewehrschuss. Gleich darauf eine Blutfontäne, die aus Femurs Stirn hervorbricht. Sein Leibwächter brüllt auf. Ein schweres Gewicht drückt meine linke Schulter auf den Boden. Ist das… ein Mensch? Woher kommt er? Seine Beine sehen eigenartig aus, wie… Insektenbeine? Er stößt sich von mir ab. Ich spüre wie mein Schlüsselbein unter dem Druck birst. Der Unbekannte schießt auf den Langbeiner zu und durchtrennt ihm mit einem sauberen Schnitt die Kehle. Dann ist es still. Ich höre nur mein schweres Atmen.

      „Gute Arbeit, Fleabag!“, ein kleiner, kräftiger Mann im Nadelstreifenanzug tritt in die Werft ein, „Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert, mit unserem Auserwählten.“ Ein tiefes Lachen hallt im Echo durch die Hallen.
      Fleabag nickt stumm. Seine Insektenbeine verwandeln sich in Menschenbeine. Verfilzte schwarze Locken hängen ihm in sein Gesicht.
      „Wer seid ihr?“, Schmerzen durchzucken meine Arme, während ich spreche.
      „Erkennst du ihn denn nicht?“, der Kleine lacht amüsiert, „Nennen wir ihn… dein Gewissen.“
      Lachend schnipst der Anzugträger, daraufhin verwandelt sich der Lockige. Er wird immer kleiner, bis ich ihn nicht mehr sehen kann.

      Töte sie! TÖTE SIE ALLE!

      „Da habe ich dir wohl einen Floh ins Ohr gesetzt!“, der kleine, kräftige Körper bebt vor Lachen.

      Wir haben dich beobachtet. Seit du dein erstes Langbein im Keller erledigt hast.

      „Wir wussten sofort, dass du uns von Nützen sein würdest. Sind die Langmenschen erstmal in Aufruhr, dann schlägt die Zeit der Mafia. Der Hafen gehört uns. Als nächstes holen wir uns euren Anleger, das sollte ein Kinderspiel werden. Und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die Piraten-Ratten ergeben werden. Das Hákuna gehört uns!“, der kleine Mann leckt sich genüsslich die Lippen.

      Vielen Dank, Auserwählter!

      Wieder spüre ich den Körper des Lockenträgers auf mir schwerer werden, bis er in voller Größe auf mir sitzt, sein Messer in den Händen haltend. Er grinst mich an.
      Eiskalter Stahl liegt an meinem Hals. Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten. Meine Kraft verlässt mich. Ich spüre nur noch Schmerzen. Das Lachen des Anzugträgers hallt dumpf in meinem Kopf.

      Alles umsonst.
      Von Entdeckern und Entdeckten III

      Von Entdeckern und Entdeckten I
      Von Entdeckern und Entdeckten II



      „Prunkvoller Palast, würdiger Sitz eines ehrbaren Anführers, kunstvolle Ornamente, marmorne Stelen; insgesamt erstaunliche Baukunst“, notierte der Schiffsschreiber, der seinen Kapitän kannte, während dieser vor das Holzhaus des ältesten unter den Langarm-Menschen trat. Sofort umringten die Inselbewohner Noland. Sie streckten ihm ihre langen Gliedmaßen entgegen, die er schüttelnd und lächelnd entgegennahm. Die Kanoniere, die eben noch das feindliche Schiff beschossen hatten, baten auf Knien um Verzeihung, die natürlich gewährt wurde, und tränkten den Strand mit ihren Tränen.

      Erbitterte Gegenwehr bei Landung, trommelndes Artilleriefeuer, schwere Verluste, alternativ Landgang an versteckter Bucht, strategischer Geniestreich des Admirals.

      „So einen freundlichen Empfang haben wir ja lange nicht erlebt“, lachte Noland. Er hatte Mühe, sich über den Lärm der Menge hinwegzusetzen. Es strömten noch immer unablässig Menschen herbei. Inzwischen war Chui auf die Terrasse getreten. Instinktiv umarmte er Noland, wobei sich seine Arme fast doppelt um den Körper des Abenteurers legten.
      „Was für eine Ehre!“, sagte er und musste eine Träne der Ergriffenheit abwischen. „Was führt Euch in unser bescheidenes Land?“
      Der Kapitän, dem es stets schwerfiel, eine Forderung vorzubringen, trat etwas verlegen von einem Fuß auf den anderen: „Nun…, wir müssen… möchten ein paar Dinge von Euch verla- … erbitten.“ Er überreichte Chui eine Liste mit den benötigten Heilzutaten.

      Verbissene Verhandlungen, beinhart geführt, zuletzt durch sagenhaftes Geschick des Kapitäns entschieden.

      Der Älteste überflog die Liste und beauftragte sofort seine zuverlässigsten Männer mit der Beschaffung der gewünschten Materialien.
      „Da gibt es nur ein Problem“, sagte Chui wehmütig, „dieses Gewächs… Wisst Ihr, es ist ein Unikat. Es wächst nur eines von ihnen in zehn Jahren. Ich hüte es an einem geheimen Ort.“ Er wunderte sich im selben Atemzug, dass er dieses Geheimnis sorglos ausgeplaudert hatte.
      Noland, dem sichtbar unwohl dabei war, eine solche Rarität schamlos mitzunehmen, wandte sich zu seinen Männern um: „Seht an Bord, ob wir eine Gegenleistung erbringen können. Repariert das Schiff bei Gelegenheit auch gleich.“

      Wundersamer Schatz mit ungeahnten Kräften, das Heiligtum der Zivilisation. Verborgen an ausgeklügeltem Geheimversteck.

      Während die Mannschaft sich daran machte, das Schiff zu durchsuchen, unterhielt sich Noland mit den Einheimischen. Chui war fortgegangen, um seinen Schatz zu holen. Ein Handel war mehr, als er erhofft hatte, er hätte ihn ohne Weiteres verschenkt.
      „Wie ist es? So auf dem Meer?“, drängte ein kleines Mädchen, das Noland mit seinen langen Ärmchen am Kragen zupfte.
      „Es ist gefährlich, junge Frau. Aber es lohnt sich! Das Abenteuer ist die Gefahr wert.“ Schnell hielt sich der Kapitän eine Hand vor den Mund, als er merkte, was er womöglich in Gegenwart der Eltern gesagt hatte.
      „Ich will auch! Ich komme mit Euch!“ Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an.
      „Die See ist kein Ort für kleine Mädchen“, sagte Noland abwehrend und blickte sich hilfesuchend nach möglichen Verwandten der Kleinen um.

      Er wurde von seinem ersten Maat gerettet, der mit einer Kiste voller Gerätschaften herbeikam.
      „Wir wissen nicht, womit wir den Menschen hier helfen können. Vielleicht können sie hiermit etwas anfangen.“ Der Maat holte ein Buch hervor. „Es handelt von den Wolken und dem, was sie tragen!“, erklärte er. Auch Chui war wieder da. Er hatte eine lackierte Holzkiste dabei.
      „Oder diese Schatzkarte. Auf ihr ist nicht vermerkt, die Karte selbst ist der Schatz. Sie ist sehr alt und stammt aus dem South Blue.“ Die umstehenden Langarm-Menschen staunten. Jedem war klar, dass die Gegenstände objektiv wertlos für sie waren, doch befriedigten sie das allgegenwärtige Bedürfnis nach Abenteuer. So gut wie Nichts war je von der Außenwelt hierher gedrungen.
      „Das hier ist ein Goldzahn, den wir in den Ruinen von Marineford fanden. Vielleicht gehörte er einem großen Piraten! Und diese Teleschnecke kommt direkt aus der Zucht der Weltregierung, direkt aus Mary Joa. Allerdings ist sie krank, sie erreicht immer nur den Anrufbeantworter.“

      „Ich hab’s!“, machte sich Noland bemerkbar. „Wenn das Mitglied der Weltregierung, für das die Zutaten benötigt werden, geheilt ist, laden wir Sie, Herr Chui, nach Mary Joa ein.“ Dabei hatte der Kapitän zweierlei übersehen: Einmal war er überhaupt nicht dazu befugt, irgendetwas Derartiges zu entscheiden. Zum anderen hatte man sie noch vor wenigen Stunden beim Anblick der Flagge der Weltregierung unter Beschuss genommen.
      Das Plappern und Lachen der Menge stockte kurz. Dann setzte es umso lauter wieder ein.
      „Ein Langarm-Mensch auf der Red Line!“ „Herr Chui wird die Fünf Weisen treffen! „Wir werden eine Seefahrernation!“ Die Voreingenommenheit gegen die Weltregierung war wie weggeblasen, die Menge wie im Bann.

      Der Admiral lässt seine Magie wirken. Jeder Widerstand ist gebrochen, die Mission wie zu erwarten ein voller Erfolg.

      Es war gemachte Sache. Herr Chui trennte sich ohne Murren von seinem Schatz, sein Volk machte sich über die ihm dargebotenen Kostbarkeiten her. Als Noland behutsam und mit fast kindlicher Neugier die überreichte Kiste öffnete, staunte er nicht schlecht. Vorsichtig nahm er das längliche Gewächs heraus, fühlte sein Gewicht und strich über seine raue Oberfläche. Er führte seine grüne Oberfläche an die Nase, roch aber nichts. „Erstaunlich“, befand er schließlich.
      „Ja. Sie wachsen in diesen Breiten nur äußerst langsam. Zehn Jahre dauert es. Cucumis Sativus heißen sie. Es schlummern große Heilkräfte in ihnen“, erklärte Chui. Der Kapitän verschloss das Gewächs wieder sorgsam und übergab die Kiste seinem Maat. Dann verneigte er sich: „Uns ist eine große Ehre zu Teil geworden. Euer Opfer wird nicht umsonst sein. Man wird sich noch über Generationen daran erinnern, was das Volk der Langarm-Menschen für die Welt getan hat.“

      Wir wussten nicht, was uns an diesem entlegenen Ort erwarten würde. Beseelt vom Vertrauen in die bewundernswerte Gabe des Admirals zogen wir aus, um dieses vergessene Volk zu kontaktieren.
      Sein Widerstand versiegte schnell. Unter seiner instinktiven Reaktion auf das Fremde fanden wir ein träumendes Land, träumend von den Mysterien der Welt, von Abenteuer und Gefahr. Vielleicht werden wir eines Tages so weit sein und mit ihnen wie mit unseresgleichen zusammenleben. Dann könnte der Bann der Andersartigkeit gebrochen werden. Wir alle hoffen, dass das junge Mädchen diesen Tag noch erleben wird.

      Der Admiral hat sich seit unserer Abreise in seiner Kajüte eingeschlossen. Er sagte, er würde sehen, was er für dieses Volk tun kann. Von Handelsbeziehungen sprach er, davon, dass er das Mädchen unter seine Fittiche nehmen wolle, wenn es alt genug sein wird, um die Weltmeere zu befahren. Seine bedingungslose Gutmütigkeit verwundert die Mannschaft immer wieder. Er vollbringt die Art von Taten, die niemand besingt und die kaum je an die Öffentlichkeit dringen. Trotzdem sind wir überzeugt, dem größten Seefahrer unserer Zeit zu dienen. Wir glauben daran, dass er die Welt zum Guten verändern kann.

      Diese letzte Passage wird den Weg in den offiziellen Bericht nicht finden. Ich werde sie durch die Schilderung einer hektischen Flucht ersetzen.

      Lächelnd warf der Schiffsschreiber sein Buch unter die Hängematte und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er kannte seinen Kapitän.


    • Vergnügen

      • Sehr schöne Anknüpfung sowohl an die Geschichte als auch an den Stil der Vorgängertexte
      • Behielt den Humor und stellt für mich einen der wenigen Texte im Turnier mit wirklichen Alleinstellungsmerkmal dar
      • Sehr passendes Ende der ganzen Saga, die Geschichte dreht sich im Kreis es wird einfach ein anderer Pub auf der Nachbarinsel angefahren und der Marineermittler geht erfolglos K.O.


      Lodernde Flammen

      • Auch hier wurde die Geschichte schlüssig weitergeführt und auch der Horrorstil beibehalten
      • Mir gefällt dass der Protagonist zwar einen Sinneswandel durchlebt, aber selber von dem Teufelskreis aus Hass und Rache eingesogen und letztlich getötet wird
      • Dennoch der kleine Lichtblick am Ende durch die gute Tat des Protagonisten, also ist nicht alles schrecklich


      Kein Ort für Rettung

      • Sehr coole kreative Auflösung, welche mMn den Werdegang des Protagonisten sehr gut erklärt und auflöst, ohne eine solche Erklärung wäre es vielleicht wirklich etwas abstrus geworden, was ja auch schon nach Text 2 von einigen Leuten kritisiert wurde
      • Bringt auch noch mal ein neues "Lore-Element" in die Geschichte rund um Hakuna mit ein, was der Saga mehr Fleisch gibt


      Von Entdeckern und Entdeckten III

      • Diese Fortsetzung gefiel mir deutlich besser als die Vorgängertexte. Die verschachtelte Erzählstruktur wurde etwas entschlackt und vereinfacht, aber dennoch beibehalten.
      • Es wird deutlich dass Noland (so habe ich es interpretiert) durch die überdramatisierten Logbucheinträge die Inselbewohner schützen will, damit diese nicht weiter von der Weltregierung ausgebeutet werden
      • Insgesamt ein feel good Text/Sagaabschluss, der zwischen den vielen düsteren Texten des Turnieres positiv auffällt.



      Alles in allem eine sehr starke Gruppe. Mmn die im Durchschnitt stärkste Gruppe bisher. Ich weiß nicht ob hier einfach zufällig 4 sehr starke Autoren zusammengelost wurden oder einige bei den fremden Fortsetzungen richtig aufgeblüht sind. Ich hoffe dieser Trend wird beibehalten!
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Über kurz oder Lang III
      Ich muss schon sagen, beim lesen des ersten Absatzes befahl mich die Befürchtung, dass der Autor den Humor der ersten beiden Texte nicht verstanden hat. Die Stärke der Saga war subtilere Situationskomik und humoristische und aufrichtige Beschreibung des mondänen Alltags. Der erste Absatz dieses Textes ist dagegen eher absurd und unglaubwürdig. Gezwungen witzig. Da dachte ich schon, dass der Text scheitern wird.
      Aber zum Glück hat der Autor die Kurve bekommen! Alles nach dem Abschlussbericht trifft den Ton der Saga wirklich sehr gut! Dem Text fehlt vielleicht noch die letzte Raffinesse des eigentlichen Autoren (was keine wirkliche Kritik sein soll, da es schwer ist, eine andere Saga und einen anderen Stil zu übernehmen), aber rein inhaltlich, hätte der Text auch von ihm stammen können. Er rundet die Saga wunderbar ab und mit dem Ende bin ich auch vollkommen zufrieden. Sehr guter Start in Runde 3.


      Menschen III
      Dieser Text schwangt für mich von Absatz zu Absatz in seiner Qualität. Der Anfang gefällt mir auch hier wieder nicht. Warum muss es schon wieder ein Elternteil und ein Kind sein? Hätte die Frau nicht auch allein getan? Vielleicht schwer blutend oder ähnliches? Zusätzlich zeichnet mir der Text über lange Strecken ein zu eindimensionales Bild. Es wirkt überhaupt nicht mehr so, als würde die Angreifer ein Hass und vielleicht auch eine Angst vor dem Unbekannten zum Angriff treiben. Eine Motivation, die zwar verwerflich, aber auf einem abstrakten Level dennoch nachvollziehbar ist. Aber nein, sie scheinen einfach nur verachtungswürdige Menschenhändler zu sein. Das ist schade, vor allem, da der Autor besonders zum Schluss dann doch noch zeigt, dass er die Komplexität von Fremdenhass darstellen will. Die Ansätze dort gefallen mir ganz gut, hätten aber früher schon dargestellt werden können. Ich will hier auch nicht behaupten, dass der Autor das nicht auch schon ein bisschen mit den Gedankengängen des Protagonisten versucht hat, aber so recht gelungen ist das meiner Ansicht nach nicht.
      Aber trotz all der Kritik ist auch dieser Text gut geworden. Man muss fairerweise erwähnen, dass die beiden vorhergehenden Texte die grundlegende Thematik nur sehr sparsam bedient hat und dass der Autor hier fast von Null anfangen musste. Wenn man das berücksichtigt, dann hat er hier schon viel aus dem Hassthema rausgeholt.
      Rein Ereignistechnisch gefällt mir die Fortführung sehr gut. Dass der Protagonist sich dazu entscheidet, für die Langvölker zu kämpfen ist glaubwürdig, dass er tragischerweise durch einen Langarmmensch ums Leben kommt, war meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung.


      Hákuna-Chroniken III
      Wäre die komplette Saga von einer Person geschrieben worden, würde mir der dritte Text nicht gefallen. Der Mafiosi-Twist kommt zu plötzlich, es gibt für mich als Leser keine Chance, diese Wendung auch nur zu erahnen. Vor allem scheint mir der Protagonist gegen Ende des zweiten Textes wirklich psychisch krank zu sein. Unvorhersehbarkeit unter einem falschen Mantel der Kreativität werte ich persönlich als schriftstellerische Schwäche, nicht Stärke. Wenn alles passieren kann, weil nicht vorhersehbar, dann ist es egal, was passiert. Kreativität alleine ist nicht schwer. Aber! Da dieser Text von einem neuen Autor geschrieben wurde, begrüße ich diese kreative Lösung sehr. Der Autor kann nicht wissen, wo der ursprüngliche Autor hinwollte. Er hat die Tatsache genutzt, dass die Stimme erst im zweiten Text aufgetaucht ist und hat diesen Umstand wunderbar und logisch eingebaut. Die Brutalität und Kriminalität der Insel wurde hier sogar besser vom Autoren aufgegriffen und thematisiert, als vom Ursprünglichen Autor. Letztendlich hat er den Kreis geschlossen. Angefangen hat die Saga mit der Darstellung der Insel, dann ging sie über in einen Konflikt zwischen Langarm- und Langbeinmenschen, bis sich zum Schluss rausstellte, dass es doch ein Konflikt ist, der alle Parteien auf der Insel betrifft. Gut gemacht!


      Von Entdeckern und Entdeckten III
      Beim Fortführen dieser Saga gab es in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten. Entweder, man scheitert komplett oder man führt die losen Stränge der Saga sehr gut zusammen. Dem Autor ist zum Glück zweiteres gelungen. Er schafft es wirklich gut, die Saga zu einem Abschluss zu bringen. Dabei gibt er dem Text mit dem Schiffsschreiber eine ganz eigene Note, die sich sehr gut in die Stimmung der Saga einbettet. Leider kann ich nicht viel mehr sagen. Der Text ist einfach stimmig.
      Aber trotz all der positiven Worte fällt es mir unheimlich schwer, den Text den vorgegebenen Kriterien nach zu beurteilen. Vor allem dem Kriterium der Fortführung der Saga. Ist das Fortführen einer offenen Saga nun schwerer oder leichter als das Fortführen einer Saga mit einem klareren Ziel? Das kann man meiner Meinung nach nicht so einfach beantworten. Das ist eine Frage, die mich sicherlich durch die ganze Runde hindurch begleiten wird und sich nicht nur auf diesen Text beschränkt.
      Und ja, der Text war stimmig, aber hat er mir am besten gefallen? Wäre es überhaupt möglich, dass er mir am besten gefällt? Die vorgegebene Ausgangslage macht es schon unheimlich schwer, eine Geschichte zu schreiben, die ich mit vergnügen lese, die mir in Erinnerung bleibt. Da hatte es der Autor des ersten Textes dieser Gruppe deutlich leichter. Ja, handwerklich war dieser Text meiner Meinung nach der stärkste dieser Gruppe, aber kann ich das wirklich mit Punkten belohnen? Muss ich das nicht vielleicht, obwohl sich das dann doch irgendwie auch falsch anfühlt?
    • Ja mei - jetzt hab ich's mir in Runde 2 schon angefangen, dann kann ich auch weitermachen mit den Kritiken.

      Vorweg: Richtig starke Gruppe! Man merkt, dass es in eine Entscheidungsphase geht, auch wenn ich als Schreiber von hinter den Kulissen weiß, dass es teilweise knapp und schwierig war und viele nicht unbedingt zufrieden mit sich selbst sind ^^ Diese Gruppe darf auf jeden Fall zufrieden mit sich selbst sein.

      Vergnügen
      Die Saga hat mich ja erst mit Text 2 so richtig mitgenommen - Text 3 schafft es jetzt noch ein schönes Sahnehäubchen darauf zu packen und die Saga in sich zu einem wunderbaren Gesamtwerk zu verpacken. Der Marine-Bericht am Anfang hat mich auch zuerst etwas stolpern lassen, aber spätestens mit dem Sprung in die eigentliche Geschichte war ich dann wieder komplett in der Saga drin. Der Autor hat es nicht nur geschafft, inhaltlich das Niveau und den Humor des Originals zu übernehmen, sondern auch die Einzigartigkeit was den Schreibstil angeht, weiterzuführen.
      Ich hatte beim Lesen des Textes ein permanentes Grinsen im Gesicht. Genau so hab ich mir die Chaostruppe beim Verlassen der Insel vorgestellt. Bester Moment hierbei die melancholischen Abschlussworte - hat mich eiskalt erwischt. Ich muss schon wieder lachen.
      Auch die Geschichte vom Marine-Typen wurde imo rund "zu Ende" geführt. Ich muss sagen, ich hab tatsächlich Bock zu wissen, wie es mit den 5 Chaoten weitergeht. Wunderbares Ende einer sehr schönen Saga. Bis auf den holprigen Beginn bin ich voll und ganz zufrieden.

      Lodernde Flammen
      Der inneren Zerrissenheit des Protagonisten, die ja am Ende des zweiten Textes schon thematisiert wurde, wurde hier noch einmal eine schöne Bühne inmitten einem mMn gut ausgearbeiteten Schlacht-Szenario gegeben. Ich kaufe es dem Protagonisten ab, dass er sich gegen seine Crew stellen will. Die Moral scheint zu siegen, bis zu dem Zeitpunkt, wo der Protagonist stirbt. Und das ausgerechnet durch die Hand derer, die er zu beschützen versucht. Ist zwar jetzt an und für sich nicht die originellste Idee, funktioniert in dieser Saga aber imo sehr gut.
      Schreibtechnisch ist der Text richtig stark. Wie schon oben erwähnt wurde das Szenario meiner Meinung nach wunderbar beschrieben. Ich konnte mir das gut bildlich vorstellen.
      Der Text ist auch wunderbar rund und fügt sich tadellos in die Saga ein. Wenn ich etwas kritisieren wollen würde, dann wäre es dass ich vielleicht noch eine kleine Prise mehr Originalität mir gewünscht hätte. Ist aber Kritik auf hohem Niveau.

      Kein Ort für Rettung
      Bei Text 2 hab ich noch bemängelt, dass mir die Saga zu sehr ins Düstere abrutscht. Auch Text 3 ist auf der düsteren Seite angesiedelt, was aber nur konsequent ist. Der Konflikt zwischen den Langmenschen ist kurz davor zu eskalieren, woran der Protagonist nicht unschuldig ist. Dieser Text gibt der Saga inhaltlich insgesamt etwas mehr Fleisch. Der Twist am Ende kommt etwas unvorhersehbar, aber wie es @Leonardho bereits beschrieben hat, ist das in diesen Umständen absolut passend. Zu bemängeln habe ich, dass die Schluss-Szene in der Werft etwas kurz ausfällt. Hier hätte man mit mehr Worten noch etwas mehr herausholen können - auch auf emotionaler Ebene. Allerdings muss man auch sagen, dass es das Szenario davor in der Bar auch in diesem Ausmaß braucht. Wäre die gesamte Saga von einem Autor, würde ich diesen jetzt rügen, dass der Teil mit der Bar bereits in Teil 2 gehört hätte. Hier hat der neue Autor sich selbst etwas mehr Fahrt aufbauen müssen, um das Finale auch dementsprechend aufzubauen.
      Insgesamt rundet dieser Text die Saga imo auch sehr gut ab. Der offene Ausgang nach Text 2 hat einen inhaltlichen Punkt bekommen, auf den alles zusammenläuft. Die Einbindung der anderen Parteien der Insel funktioniert auch sehr gut - hier rückt die Insel an sich wieder mehr in den Fokus. Mit dem kreativen Einsatz einer Teufelskraft rückt die Saga zudem auch wieder ein Stück näher an One Piece heran.

      Von Entdeckern und Entdeckten III
      Hier möchte ich dem/der/den Autor*innen gratulieren, dass sie es geschafft haben, dass ich retrospektiv endlich verstehe, was in der Saga abgeht ;D Die verschachtelten Elemente funktionieren in diesem Text deutlich besser als in den vorhergehenden Texten. Es ist inhaltlich besser zu folgen und die Notizen des Schiffschreibers sind ein wunderbares Erzähltool für diese Saga. Nolands Charakterisierung weiß mir zu gefallen und auch schreibtechnisch ist der Text wirklich top.
      Auch hier muss ich mich (aber leider) wieder Leo anschließen - der Text hat es grundsätzlich mit am schwersten, weil die Vorgänger-Teile doch noch ordentlich mit hineinwiegen. Also der Abschluss funktioniert, der Text ist für sich stehend richtig gut, aber leider konnte der letzte Funke bei mir einfach nicht überspringen.

      Ich bin hin- und hergerissen. Je länger ich darüber nachdenke, desto unschlüssiger bin ich, welcher Text mir am besten gefallen will. Auf jeden Fall haben, wie schon gesagt, alle Autoren hier richtig gute Arbeit geleistet und ich bekomme richtig Lust auf die weiteren Texte die uns bevorstehen. Ich kann mich final noch nicht ganz entscheiden, aber egal wer hier erster wird - er/sie hat/haben es verdient.
      Fly.

    • Mit dieser Phase möchte ich versuchen, in jeder Gruppe einen Kommentar abzugeben. (Jaja, die Welt hält den Atem an.) Umso schöner, dass ich damit bei meiner eigenen langen Meute beginnen kann.

      Vergnügen

      Bei diesem Text hatte ich die größten Bedenken, keinen zufriedenstellenden Abschluss für die Saga zu erhalten. Die ersten beiden Teilen der Saga sind dermaßen durchtränkt vom Humor und eigensinnigen Stil des originalen Autors/ der Autoren, dass jeder andere Schreiber unweigerlich ein schweres Los mit dem Fortführen dieser abstrusen Geschichte zog. Glücklicherweise schien dieses Los jedoch dem Richtigen in die Hände gefallen zu sein, denn Teil 3 steht seinen Vorgängern in wenig bis nichts nach. Der Autor imitiert glücklicherweise die verschiedenartigen Textformate und Herangehensweisen, die die Story bisher so wunderbar abwechslungsreich und unvorhersehbar gemacht haben, wodurch sich der Text nicht nur harmonisch an den Rest angliedert, sondern auch denselben Charme verströmt. Kleine Unterschiede lassen sich natürlich ausmachen. Der Humor ist weniger trocken und phraseologisch als in den ersten Texten, dafür wird öfter mit situationskomischen Beschreibungen und ein wenig Slapstick gearbeitet. Aber das macht rein gar nichts, zumindest für meinen Geschmack. Für mich persönlich ist die Kunst des Humors im Schreiben sowieso eine gewaltige Herausforderung, weshalb ich jeden Autoren beneide, der mit diesem literarischen Löwen nicht nur auf Augenhöhe ringen, sondern ihn gar erlegen kann.

      Meine Highlights waren dieses Mal

      -Bo- schrieb:

      Gez. Konteradmiral Nasal Viral, Auftragskoordination
      und

      -Bo- schrieb:

      „Die Armdran Piraten stechen in See!“

      Ich liebe diesen bescheuerten Pun-Humor einfach. xD
      Aber auch das Auge zum Detail, welches die ersten Texte bewiesen haben, findet sich im Finale wider. Seien es die vielen Verweise zu den ersten beiden Teilen (Toilettenimbiss etc.) oder die neuen Nebenher-Plots wie die Geburtstagsparty, welche wohl trotz fehlendem Geburtstagskind feuchtfröhlich zelebriert wurde. Das Ende der Story versöhnt mich dann auch mit der erfolgreichen "Flucht vor der Marine", in Ermangelung einer passenderen Umschreibung, die ich Ulrich und seinen Mannen nicht zugetraut hätte. Aber dass sie am Ende nur wieder in einem Pub landen? Das ist beinahe poetisch. Chapeau!

      Lodernde Flammen

      Nachdem ich dem zweiten Teil dieser Saga zuletzt vorgeworfen hatte, zu wenig und zu glatt erzählt zu haben, dreht das Finale richtig auf. Der Cliffhanger wird hemmungslos ausgeschlachtet, um den Überfall auf die Langvölker in aller Härte und Unbarmherzigkeit darzustellen. Inmitten dieses ohnehin schon schwerverdaulichen Chaos ringt unser namenloser Protagonist mit schwerverdaulichen existentialistischen Fragen. Was macht uns zu Menschen? Der Ort unserer Geburt? Die Gesellschaft, die dich geformt hat? Oder doch nur Länge unserer Arme, Beine oder Hälse? Die Verquickung eines leidenden Gewissens mit einem leidenden Volk funktioniert weitestgehend reibungslos und fügt dem physischen Horror der Szenerie den psychologischen Horror eines Jungen in einer Hölle seiner eigenen Taten hinzu. Dies stellt für mich die größte Stärke des Textes dar. Der Gewissenskonflikt entspinnt sich greif- und nachvollziehbar, fügt sich konsequent an die Zweifel des ersten Textes und den Schock aus Text 2 an. Es ist die logische und emotionale Klimax, die hier mit Strömen von Blut und orgiastischem Feuer zelebriert wird. Bei sowas kriegt man mich immer.

      Allerdings, und das ist das große ABER: Der Schreibstil kann da nicht immer mithalten. Gerade die fettgedruckten Passagen schwappten etwas über den Rand. Mir gefällt die Metapher des Feuers, das überspringt und oftmals zuerst die Helfer verschlingt. Allerdings war mir das, wie manch andere Zeilen, handwerklich zu unbeholfen und versprach durch den Schriftschnitt einen Pathos, dem er mMn nicht gerecht wurde. Ohne die fette Markierung hätte es mir besser gefallen; oder eben doch die Hervorhebung bei einer Verfeinerung der Absätze. Denn, wie gesagt, die Aussage und der Gedanke dahinter verfehlen nicht ihre Wirkung; lediglich die Umsetzung wirkt auf mich leider zu unausgereift.

      Das Ende des Textes sagt mir zu. Die Tragik des Jungen kulminiert in der Tragik seiner Entscheidung, die aber zu spät einsetzt. Gleichzeitig verdammt die Langarmfrau durch ihren Hass wohlmöglich ihre Mitmenschen zum Tode oder zur Sklaverei. Es ist ein furchteinflößend nihilistisches Ende. Bis auf Vater und Tochter, die dem Feuer des Hasses einen leise plätschernden Quell der Hoffnung entgegensetzen. Ob es dieses Entgegenkommen gebraucht hätte, um dem Leser quasi einen Knochen hinzuwerfen? Geschmacksache. Mir persönlich hätte das hoffnungslose Ende des toten Jungen als warnende Parabel über die Folgen blinden Rassismus und kolonialistischer Suprematie besser gefallen. Eindrücklicher. Nachwirkender. Aber ich kann verstehen, warum man die Leser nicht mit dieser Düsternis allein lassen wollte. Von daher kein echter Kritikpunkte, sondern nur eine persönliche Abschlussbemerkung. Insgesamt ein sehr gelungener Abschluss einer Saga, die mich nach dem letzten Teil ein wenig verloren hatte. Sehr schön!


      Leonardho schrieb:

      Dieser Text schwangt für mich von Absatz zu Absatz in seiner Qualität. Der Anfang gefällt mir auch hier wieder nicht. Warum muss es schon wieder ein Elternteil und ein Kind sein? Hätte die Frau nicht auch allein getan?
      Wo ich das gerade lese. Ich habe das tatsächlich als eine Spiegelung zur Vater-Tochter-Konstellation gesehen. Die Mutter verliert ihren Sohn durch die Menschen -- Die Tochter behält ihren Vater dank der Rettung durch den Menschenjungen. Die Mutter tötet am Ende den Menschenjungen als Symbol des Hasses und wird selbst getötet (oder gefangen), während Vater und Tochter als Symbol der Hoffnung und möglicher Verständigung überleben.


      Kein Ort für Rettung

      Bei diesem Text möchte ich beim Ende beginnen, da es ihn für mich vom Rest der Gruppe abhebt. Hier wurde das Kunststück vollbracht, einer fremden Geschichte einen unvorhersehbaren, aber doch vollkommen logischen Twist zu verpassen, der wirklich alles umwirft. Dieser Twist vollbringt für mich nämlich das Kunststück, der ganzen Saga zurück in das One Piece-Universum zu helfen. Denn jenseits der Langarme und Langbeine bekam ich durch den Mangel an maritimen Eindrücken oder Inselimpressionen wenig Gefühl für den Manga, der dieser Erzählung zugrunde liegt. Dies muss nicht zwangsläufig schlecht sein, jedoch bin ich angesichts der bisherigen Handlung froh, dass sich der neue Autor oder die neuen Autoren dafür entschieden haben. Die Einbeziehung der Mafia, einer eher untergeordneten Fraktion im Manga, sowie einer Teufelsfrucht, einem DER Alleinstellungsmerkmal von One Piece, öffnet Hákuna für den Rest von Odas Welt. Das gefällt mir extrem gut und ermöglicht ein Finale, das die Handlung gleichzeitig abschließt und erdet, aber auch erweitert. Die Story verliert den Hauch des Mysteriösen und Ungewissen, die Stimme im Kopf enttarnt sich als Stimme im Ohr und jede Möglichkeit einer psychologischen Komponente verfliegt -- jedoch zugunsten einer Fülle an möglichen Anknüpfpunkten für die Zukunft (Stichwort Crossover). Diese Auflösung gehört für mich zur größten Stärke des Textes. Hier wurde sich Gedanken gemacht, dieser altbekannten Story um einen mental gestörten Lone Wolf einen supernatürlichen, manga-gerechten frischen Anstrich zu verpassen. Ich weiß natürlich nicht, was der/die originalen Autor/en aus der Story gemacht hätten, aber dieses Ende ist für mich wirklich fantastisch.

      Nur schade, dass es so plötzlich kommt. Der Text für mich merklich an den Sünden seines Vorgängers. Gerade im zweiten Text passiert mir zu wenig, während jetzt im Finale viel passieren musste. Action, Früchte der Gewalt, die geerntet werden wollen. Eine Erklärung (oder eben keine Erklärung) zu den Stimmen. Zudem endete der zweite Text in einem großen Cliffhanger, der jede Möglichkeit offen ließ. Der Rahmen war weitgefasster als z.B. beim Überfall auf die Langmenscheninsel der vorherigen Saga. Dadurch bekam ich ein wenig das Gefühl, die Handlung überschlage sich an manchen Stellen und stolpere ein wenig über die eigenen Aufgaben. Gerade zum Ende wird es ein wenig konfus, wenn dann viele Menschen mit und ohne Namen auftreten. Aber glücklicherweise hielt sich die Verwirrung inmitten der Aufregung noch in Grenzen, sodass sich das Ende dennoch entfalten kann. Auch profitiert das Finale mMn sogar ein wenig von den Vorgängertexten. Dadurch, dass mir der Hauptcharakter zu keiner Zeit sympathisch oder gar bemitleidenswert erschien, empfand ich gar eine gewisse Genugtuung bei seinem...Scheitern. Klar, die Langbeiner sind Rassisten. Aber der Hass beruht scheinbar auf Gegenseitigkeit und unser "Held" ist alles andere als das. Er ist ein mental instabiler und zutiefst zynischer Mensch, der nach einer Gewalttat quasi ohne zu Zögern seine eingeflüsterte Rolle als auserwählter Racheengel annimmt. Mit so einer Figur fühle ich nicht mit. Freilich, die Mafia ist ebensowenig zu favorisieren. Aber ich schätze, so läuft das in Hákuna. Alles. Ist. Scheiße -- Immer. Muss einem nicht gefallen, tut es mir im Grunde auch nicht. Aber zumindest fühlt es sich wieder mehr nach One Piece an.

      Von Entdeckern und Entdeckten III

      -Bo- schrieb:

      Gerne würde ich meine Kritik an diesem Text in einem Satz zusammenfassen: "Bin ich froh, dass ich ihn nicht weiterführen muss."
      Ja, was soll ich sagen. Hut ab. Der neue Autor hat sowas wie eine Handlung eingebaut. Böse formuliert. Natürlich ist es nicht so einfach. Ich habe in meiner Kritik zu dieser Saga bisher betont, dass der Stil und die Aufmachung des Textes nicht im Einklang mit dem Format dieses Turniers stünden. Eine Kurzgeschichte, die sich zu sehr auf die eigene intellektuelle Verspieltheit verlässt und dadurch den Plot sowie die Leser verlor. Kompositionen wie Text 1 und 2 benötigen Zeit zum Entfalten und genügend Wörter, um diese Zeit mit Inhalten zu füllen. Eine längere FF hätte gewiss funktioniert, aber keine kurze Saga über 3600 Wörter. Der neue Autor bzw. die neuen Autoren standen somit vor der Mammutaufgabe, den Beginn eines Romans innerhalb von zwei Seiten zu einem Ende zu bringen. Kein Mittelteil. Anfang -- Ende. Das ist eine undankbare Herkulesprüfung. Aber, ja doch, es ist geglückt.

      Die Geschichte gebärdet sich quasi als das idealistische Positiv zum nihilistischen Negativ der "Menschen"-Saga. Hier finden die Rassen in Freundschaft und Kollaboration zueinander, aus Fremden werden Freunde und die einstigen Invasoren kehren als Besucher zurück. Der Plot plätschert dahin, aber immerhin lässt er sich blicken. Allein dafür bin ich dankbar. Zwar lassen sich vereinzelte Abriebe der verschachtelte Erzählweise erkennen, die zwei verschiedene Versionen derselben Begebenheit schildern. Dieser Kunstgriff dient allerdings einem klaren Zweck und lässt sich leicht klären. Intention und Wirkweise unterstützen einander und verstärken die harmonische Atmosphäre des Textes zusätzlich -- wenngleich nicht ohne ein Quäntchen Salz, dienen doch die Lügengeschichten des Noland'schen Chronisten allein dem Schutz der Langmenschen vor den ausbeuterischen Trieben der Weltregierung und Menschen allgemein.

      Insgesamt ein schöner Abschluss für eine Saga, die für mich nach wie vor die größte Herausforderung in dieser Phase darstellte.

      Fazit

      Während ich diese Worte abtippe, habe ich noch keine Entscheidung getroffen. Wer bekommt meine Stimmen? Für mich ist klar, dass meine Stimmen in den Umfragen an verschiedene Texte gehen werden. Die beste Anbindung gelang für mich entweder bei Vergnügen, der einfach mit der lockerflockigen und humoristischen Energie da weder gemacht hat, wo zuvor aufgehört wurde; oder aber Lodernde Flammen, der sich tief in die düstere Vorarbeit der ersten Texte gekniet und den Horroraspekt mit beiden Händen ausgeschöpft hat, ohne die drängenden Fragen der Saga aus den Augen zu verlieren.

      In der Kategorie Bester Text aber bin ich verleitet, entweder entweder Kein Ort für Rettung oder Von Entdeckern und Entdeckten III meine Stimme zu geben. Denn, soviel ist für mich klar, beide mussten ein Risiko eingehen und dadurch einen gewissen Bruch in Kauf nehmen. Bei Kein Ort gefällt mir der kreative Twist, die Erdung der Story bei gleichzeitiger Öffnung für und Rückführung in den One Piece-Kosmos. Bei Entdecker ist es hingegen gelungen, im Finale eines Textes jene Klarheit zu schaffen, die uns Lesern schon in den ersten Teilen geholfen hätte. Gleichzeitig schwelgt die Geschichte in einer wohligen Atmosphäre, die nach all dem Blut, der Gewalt und der Dunkelheit wie Balsam für die Seele ist.

      Letztendlich wird es für mich vermutlich am Schreibstil sowie der Orthographie hängen. Kommafehler sind mir überall aufgefallen, mit Ausnahme vielleicht vom letzten Text. Mal schauen, was ich sonst noch finde und welcher Text in sich am konsistentesten war. Insgesamt aber eine starke Runde mit vier guten bis sehr guten Abschlüssen für die Sagen. Da wird man fast ein bissel stolz!


    • Also falls es irgendeine Zweifel gegeben haben könnte, dass solche Fortsetzungen problematisch sind, diese Gruppe hat gezeigt, wie gut es zu schaffen ist! Schon gleich vorneweg: in meinen Augen aus sämtlichen 9 Gruppen bisher diejenige, wo wirklich alle Texte richtig gut funktioniert haben (für mich)!

      Auch noch vorneweg: Leo hat es bereits angesprochen und auch ich finde es einen sehr schwierigen Punkt, aber wie bewertet man den Aspekt der gelungenen Fortsetzung? Ich finde, es gibt zwar schon ein paar objektive Punkte (knüpft erkennbar an, führt zu einem runden Ende, passt zum vorherigen Inhalt, eventuell noch kein großer Stilbruch(?)), aber letztlich ist es doch schwierig, zum einen weil Texte all dies erfüllen können und was dann? Und zum anderen eben weil die vorgegebenen ersten zwei Texte unterschiedliche Anforderungen bzw. Voraussetzungen bieten. So z.B. hier mit dem humorvollen Text um die Möchtegern-Piraten und den anspruchsvollen, wenig klaren Text um Noland. Beiden unheimlich schwierig gerecht zu werden und in meinen Augen auch von jeweils anderen Aspekten abhängig (Text 1 braucht mehr die Stimmung, Text 4 mehr eine geeignete Auflösung). Erfreulicherweise stelle ich fest, dass es egal mit welcher Voraussetzung sehr gut gelingen kann (und es auch retrospektiv vorherige Texte bzw. eine Saga aufwerten kann)!

      Genug Metagerede, Zeit für die einzelnen Texte!

      Vergnügen
      Humorvolle Texte sind einerseits dankbar bzw. können hervorragend als guter Text für dieses Format dienen, andererseits bewegen sie sich auch immer auf einem schmalen Grad nicht mehr lustig zu sein. Sollten nach dem ersten Absatz noch leichte Zweifel bestehen, ob der fortführende Autor den gelungenen Anschluss bieten kann, so räumt der restliche Text diese Zweifel auf lustige Weise aus. Die Dialoge, Situationskomik, die Auflösung der "Handlung", die Charaktere, ich finde alles zündet (was sich auch anhand der anderen Kommentare festmachen lässt). Im Sinne einer Fortsetzung klappt es hier sowohl stilistisch (bzw. natürlich schon zum Teil vom grundlegenden Prinzip, ein völliges Imitat ist sowohl zu schwierig, als auch gar nicht wünschenswert finde ich), als auch inhaltlich. Es wirkt so, als ob genau das das Resultat dieser trotteligen Gruppe von Charakteren sein muss.
      Darüber hinaus gibt es naturgemäß wenig zu sagen, denn der Mangel an Ernsthaftigkeit macht es schwierig viel mehr zu finden. Dennoch ein sehr schönes Ende der Saga!

      Lodernde Flammen
      Der Vorgänger hat zwar eine Entwicklung des Protagonisten in Gang gesetzt, doch dieser Fortsetzung oblag es jetzt, diese zu einem passenden Ende zu führen. Dies fand ich sehr gelungen, vor allem dieser tragische Schluss, wo ein geläuterter Mensch eben dennoch als Feind erschlagen wird, nur weil er ein Mensch und somit anders ist. Ich finde es auch eher positiv, dass der Text nicht einfach nur düster endet. Ein Schimmer Hoffnung ist nie verkehrt und ich glaube, dass es auch zu OP passt, dass es in der Zukunft besser werden könnte (sozusagen das Weitertragen des Wissens, dass nicht alle Anderen Monster sind).
      Für einen Moment war ich doch etwas irritiert, wieso der Junge die ankommenden Sklavenjäger eigentlich als seine Crew erkennt, wo er doch als Schiffsbrüchiger angespült wurde, aber okay. Es wurden ja auch zwei Schiffe erwähnt, die können den Rest eingesammelt haben. Ich will auch noch erwähnen, dass ich die zwischendurch eingeschobenen Passagen mit den Sklavenjägern mochte (z.B. die Wertminderung).
      Ebenfalls ein gelungener Abschluss!

      Kein Ort für Rettung
      Hier steht und fällt der Text mit dem Ende. Ich komme mir hier natürlich schon etwas wiederholend zu, aber obwohl der Reveal mehr oder minder aus dem Nichts kam (eventuell eine so geplante Entscheidung des Autors?), finde ich die Auflösung bedeutend besser als einen nur verrückt gewordenen Protagonisten. Das wirft auch noch ein ganz neues Licht auf diese Rassenkonflikte, die von kriminellen Menschen instrumentalisiert werden (oder womöglich auch erst in Gang gebracht wurden?). Diese Geschichte wirkte von der Aufmachung her schon deutlich mehr nach Grimdark, da finde ich das Ende ohne Hoffnung angebrachter. Ich denke, dass der Text auch etwas damit zu kämpfen hat, dass er hier einen Wandel vollziehen will, der aber nicht zu abrupt passieren sollte (sprich der Reveal kommt am Ende) und dazwischen etwas zu viel will. Ich weiß nicht, ob es wirklich besser gewesen wäre frühzeitiger (und sinigerweise in diesem Text) Hinweise zu geben, aber zwischendurch diese Barpassage wirkt etwas fehl am Platz in dieser Ausführlichkeit.
      Dennoch einer der besten Twists bisher und damit ein überzeugender Abschluss einer Saga, die es nicht so leicht gemacht hatte!

      Von Entdeckern und Entdeckten III
      Eine der Sagen, die sicherlich am schwierigsten fortzuführen ist, doch ich finde, dies ist auf eine Art und Weise gelungen, die sowohl das grundlegende Gefühl der bisherigen Texte beibehalten hat und trotzdem eine zusammenführende befriedigende Auflösung liefert. Die Handlung entwickelt sich ohne viel Konflikte, selbst der Angriff wird im Wesentlichen einfach so beisseite geschoben. Vielleicht unglaubwürdig viel Harmonie, doch auch merkwürdig schön, dass es mal einen Text ohne Leid und Grauen gibt^^ Die Einschübe sind speziell mit der Auflösung am Ende viel erfreulicher zu lesen und runden den Text diesmal sehr gut ab. Wenn es etwas gibt, was auch hier im negativen Sinne auffällt, dann das irgendwie nicht viel im Gedächtnis bleibt. Loben will ich aber auf jeden Fall die schriftliche Umsetzung, speziell die kursiven Einschübe.
      Insgesamt eine starke Leistung diese Saga so zufriedenstellend abzuschließen!

      Wenn sogar Bo wenig zu meckern hat, dann bedeutet das schon was^^ Ich fand beste Unterhaltung, gute Twists, Humor, tiefgehendere Fragestellungen, Tragik und Hoffnung - kurzum jede Menge Freude beim Lesen!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Und da fängt sie an die neue Runde mit bis jetzt fantastischen Texten.

      Vergnügen

      Ich hab die vorigen Teile der Saga geliebt. Im ersten Text war ich mir zunächst unschlüssig was das wird, aber der Humor und die Art des Stils haben mich in den Bann genommen. So ist es natürlich eine entsprechende große Herausforderung einen so individuellen Text zu formen und auch gut zum Abschluss zu bringen.
      Der dritte Text versucht in vielerlei Hinsicht an seine Vorgänger anzuknüpfen. Der Beginn mit dem Report schlägt in dieselbe stilistische Kerbe, auch wenn sich bereits hier die ersten Unterschiede zum originalen Autoren zeigen, da der Humor doch einen anderen Ansatz hat. Humor ist leider immer ein Streitthema. Er ist ist nicht so subtil wie in den vorigen Teilen, aber hat auch bereits am Anfang seine Entfaltung. Im Laufe des Textes werden die Eigenheiten des Vorgängers übernommen und anders aufgelegt. Der Humor ist ich will mal sagen zielgerichterer und direkter, kann aber auch an einigen Stellen zünden und hat auch mich dabei ziemlich gut abgeholt. Auch die Charaktere werden dabei gut eingefangen. Die vier "Piraten" sind ein Haufen von Taugenichtse, die sich viel auf ihr Abenteuer einbilden, am Ende aber trotzdem unfähig bleiben, indem sie einfach nur zur nächsten Insel schippern, nachdem so lange große Reden geschwungen werden, von dieser verdammten Insel zu entkommen. Ein humoristischer Text macht es einem nie einfach bei so einer Aufgabe. Dass der Humor der zwei Autoren nicht identisch ist kann man glaub ich kaum ankreiden, denn wenn man versuchen würde diesen Aspekt zu sehr zu kopieren könnte es schnell dazu kommen, dass das Niveau wieder sinkt. So wurde eine ganz gute Balance geschaffen, die alten Mittel der Saga mit den Neuen zu verbinden und dem letzten Text seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

      Lodernde Flammen

      Hier muss ich ganz ehrlich sagen, dass mir die vorigen Texte der Saga nicht immer zugesagt haben. Die Prämisse war gut mit einem Jungen, der in eine unbekannte Welt geworfen wird, gebeutelt von seinen eingeimpften Vorurteilen, aber in den vorigen Texten konnte dieser Konflikt für mich nicht so sehr zünden. Der dritte Text schafft es eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die einen abholt und einen innerhalb der Szenerie von Mord und Totschlag mit ordentlicher Düsternis erwartet. Ich bin ja auch ein Fan von düsteren Stories, aber das hätte beinahe einen Hauch zuviel werden können. Trotzdem schafft es der Autor hier eine Kulisse zu bearbeiten und des Konflikt des Protagonisten gut darzustellen in Kombination mit den Interaktionen zwischen den Wesen, die er eigentlich hassen sollte. Der Kontrast sowohl zwischen den beiden Langmenschenfamilien, die verschiedenes verlieren und auch den Menschen und dem Protagonisten ist gut ausgearbeitet. Ich bin mir ehrlich gesagt unsicher, ob ich ein rein schlechtes Ende für besser befunden hätte. Einerseits ist es eine starke Message einen Text im absolut Negativen enden zu lassen, weil wir den Lichtblick immer haben und hier wäre das Gegenteil konsequent. Andererseits wenn ich schon selbst aufgreife, dass Düsternis auch zuviel werden kann gibt dieser letzte Abschnitt vielleicht doch das Zünglein, der den Text nicht komplett in der Finsternis verschlingen lässt. Auch hier wurde die Vorlage gut genommen und bearbeitet und zu einem absolut würdigen Abschluss gebracht.


      Kein Ort für Rettung

      Ein weiterer Text, deren Vorgänger mir in Erinnerung geblieben sind. Wo ich zunächst den inneren Monolog schätzte im ersten Text, wurde es mir im zweiten Text zuviel. Die Interaktion zur Außenwelt blieb oft liegen und die Selbstbezogenheit des Protagonisten wurde für mich ein Störfaktor. Alles Dinge, die der Autor hervorragend löst, indem er der Saga ordentlich seinen eigenen Stempel aufdrückt. Die Dialoge nach außen werden mehr, die Interaktion mit der Welt geht vor und der Monolog des Protagonisten weicht einer übergreifenden Story. Der Racheengel entpuppt sich letzendlich nur als eine Marionette der Mafia. Alles Aspekte, die mir wenn ich diesen Text vorgesetzt bekommen hätte, nicht eingefallen wären. Man hat die Tendenz bei den Texten zu versuchen, dem Stil des Vorautors irgendwie gerecht zu werden, hier aber ist absolut positiv herauszustellen, dass der Text seinen eigenen Weg geht. Der Twist mit der Flohfrucht ist einfach wie genial und gibt auch der Rede jemanden einen Floh ins Ohr setzen eine gute Wendung. Noch dazu wird der Text weltlicher durch seine Verbindungen zur One Piece Lore und steht sich damit auch mehr zur Verbindung des Volkes. Auch wenn die Prämisse des Racheengels in einer grausamen Welt von Rassismus ganz gut war kam der Grundaspekt ehrlich gesagt nie vordergründig zur Geltung, sondern wurde eher als Aufhänger für den Protagonisten verwendet. Dass sich dies im letzten Text ändert finde ich absolut zu begrüßen.


      Von Entdeckern und Entdeckten

      Im Gesamten FFT gibt es wohl keine Saga, die am schwierigsten fortzuführen ist als diese. Meine Kritik wird kürzer werden, durch die mangelnde Vorarbeit, die der Text gibt. Der vorige Autor hatte einen sehr eigenen Stil, der es schwer machte eine geeignete Fortsetzung zu finden, doch der Autor des hiesigen Texten gelingt dieses Kunststück, indem er den Stil beinahe völlig umdreht. Die Machart der Vorgänger ist in einem Echo noch zu erkennen, aber soviel ist anders, dass es nur noch dunkle Erinnerung ist. Es weicht einer Story und einer klaren Prämisse, worauf die Saga abzielt. Zwar gab es schon vorher Tendenzen, diese wurden aber nie so klar formuliert, dass man groß darauf hätte aufbauen können. Dem Entdecker Noland wird hier klarer seine Mission und sein Charakter zugelegt, ebenso wie die Entdeckung der Langmenschen kurzen Einfluss nimmt. Der Stil des Textes gefällt mir auch. Die Einschübe geben ein zusätzliches Mysterium, die Perspektive des Schreibers einen Aspekt, der mehr an ein Forscherbuch erinnern kann als vorher und auch zum Abschluss Noland als Person in ein rechtes Licht rückt.


      Allgemein ist der dritte Text wie man sieht eine große Herausforderung. Die Autoren sind mit vielen Fragen konfrontiert, ebenso wie die die Lesen und Kritiken schreiben. Was sind die Kriterien, die eine gute Fortsetzung ausmachen. Ich denke dieser Runde gelingt es die Frage in vielerlei Hinsicht zu beantworten, denn eine gute Fortsetzung misst sich nicht nur daran, was von den vorigen Texten mitgegeben wurde, sondern was der Autor für sich selbst hineinbringt. Ich finde es ebenfalls schwer zu bewerten, welcher Text nun die beste Fortsetzung gegeben hat, doch bedenkt immer mit was die Autoren konfrontiert sind: Der Autor von Vergnügen muss den Humor und Stils des Vortextes einfangen, ohne dabei zu sehr zu kopieren und seinen eigenen Stil außer Acht zu lassen. Der Autor von lodernden Flammen muss versuchen auf seine eigene Art des Konflikt auf dieser Insel widerzugeben und dabei den Aspekt des Rassimus einweben, aber auch einen runden Abschluss zu einer Saga mit vielen Richtungen hinbekommen. Der Autor von Kein Ort für Rettung ist mit Texten konfrontiert gewesen, die stark auf inneren Monolog anstatt Exposition bedacht waren und der Autor musste eine Story zu Ende führen, deren Stil bereits im zweiten Text zum Teil aufgebraucht schien. Der Autor von Entdeckern und Entdeckten muss mit einem Puzzletext ein Ende schreiben, wo er vielleicht gar nicht weiß was nun die Kernessenz ist und es oblag ihm den fehlenden Aspekten der vorigen Texte in den kurzen Worten, die er hat Leben einzuhauchen.

      Ich will damit keinesfalls die Werke der vorigen Autoren schmälern, möchte damit nur aufzeigen, dass jeder Autor eine eigene Vision in seinem Kopf hat und diese mit der vorigen Saga vereinbaren muss. Vielleicht gibt meine Beschreibung keinen Aufschluss darüber, welchen Text man nun letzendlich wählen soll, mit Absicht, will damit nur noch einmal vor Augen führen was für eine schwere Aufgabe dieser letzte Text mit sich bringt, was hoffentlich in der Wertung berücksichtigt wird.
    • so wie heisst es neue runde neues glück ^^

      die langvölker machen also hier den anfang . ich werde mal sehen was ich so schreiben kann da aber schon ne menge gesagt wurde will ich garnicht so viel wiederholen

      Vergnügen

      der übergang ist hier super gelungen , es geht so gut wie nahtlos weiter und unsere freunde schaffen es auf see weil das falsche pier überwacht wurde ^^
      ich fand den text gut zu lesen und hat mir als fortsetztung gut gefallen .

      lodernde flammen

      hier gehts halt auch ohne weiteres weiter , in der seitengasse mit dem jungen .
      ich finde den konflikt super geschrieben und man konnte gut fühlen wie es dem jungen geht , hier gibts echt nix zu meckern .
      mit einen tragischen ende ist die saga schon gut gemacht worden .

      kein ort für rettung

      der kampf um die insel hakuna geht in die nächste runde und ich finde die wendungen in dieser geschichte gut gemacht
      und die erklärung mit dem gewissen war super fand ich . das auf eine TF zu schieben war sehr schlau gemacht und das hier die mafia sowas plant ist ne super sache .

      von entdeckern und entdeckten

      also noland wird nicht mehr angriffen und es scheint er ist sehr willkommen und so wie noland halt ist wird er hier super dargestellt
      man merkt das hier gut versucht wurde seine art genau wiederzugeben und das ist gelungen .


      so man merkt die extra zeit hat sich gelohnt , wir haben hier einfach 4 starke texte wo die bewertung echt schwierig war .
      mir hats wieder gefallen und freue mich schon auf die anderen texte . die gruppe war sehr stark und verspricht für die anderen gruppen einiges