[FFT21] - Gruppe Blau - Volk des Meeres - Text 3

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    • [FFT21] - Gruppe Blau - Volk des Meeres - Text 3


      Und damit geht Phase 2 des Turniers und die Fortsetzungen auch schon zu Enden. Schauen wir einmal, wie die letzten Autoren es geschafft haben, die Saga zu Ende zu bringen. Wird Chilo auf Jimbei treffen? Prim ihre langersehnte Rache bekommen? Wie geht es mit der bösen Fischmenschenbande und der Marine weiter und wohin hat uns der Drogenrausch im letzten klaren Moment tatsächlich geführt? Fragen über Fragen, aber lest selbst:


      Die Umfragen laufen bis zum 19.11.2021 um 22 Uhr!

      Nur ein kleiner Augenblick

      Freudentränen
      Exil
      1494

      Tag für Tag feilten sie an Narwals Idee. Die Kampfkunst, der er sein Leben verschrieb und die in gewisser Weise seinen Tod herbeiführte, wurde mit jeder weiteren Lehreinheit verfeinert. Aus dem Igelfisch-Mädchen wurde mit der Zeit eine gestandene Person. Sie war gestanden, nicht verstanden.

      Nach ihrer Ankündigung vor vier Jahren duldete man sie und ihren Schüler der ersten Stunde. Während sie Wort hielt und ihr dasein im Dojo fristete, war es dem Walhai ein Anliegen, ihr die Treue zu halten.

      Chilo verbrachte ihre Zeit mit einer Meditation, denn auch sie wollte ihrem Meister treu bleiben. Tief einatmend war es nach Jahren der Übung ein leichtes, die Geräusche der Umgebung nach und nach auszublenden, in sich hinein horchend. Ihre Gliedmaßen wurden schwerer, das bewusste Einatmen wich einem leichten Strom der Energie, der sich in allen Poren im Innern verteilte. Da war keine Gefahr mehr, die von ihr ausging. Das hatte sie mit jeder einzelnen Übung in den Griff bekommen. Kein Adrenalin schoss ihr durch den Körper, sobald sie an die letzte Begegnung mit dem alten Beluga zurückdachte. Nein, darüber war sie nach und nach hinweg gekommen. Der schönste und zugleich schlimmste Moment ihres Lebens - ihre erste Meditation ohne ihn, in diesen ihr so vertrauten Räumlichkeiten, das erste Mal für sie war ein Durchleben von tiefstem Schmerz.
      Chilo atmete aus. Vier Jahre war diese Meditation her. Aus dem diktierten Exil, hinein ins selbst auferlegte Exil. Heute war das alles sehr viel leichter, sehr viel geübter, weshalb es ihr nicht schwer fiel, die Ruhe zu behalten. Und das, obwohl sie zur frühesten Stunde Besuch erhielt.

      „Otohime“, murmelte die Igelfisch-Dame, ohne eines ihrer ruhenden Augen öffnen zu müssen.
      Das 16-jährige Goldfischmädchen strahlte über beide Augen und näherte sich der in sich ruhenden Persönlichkeit.
      „Hallo Chilo…“, rief die offenherzige Schülerin und suchte sich eines der unzähligen freien Polster, auf dem sie sich niederzulassen versuchte.
      „Du möchtest mit mir meditieren?“, fragte die selbsternannte Nachfolgerin des ehrenwerten Narwal.
      „Fischmenschen-Karate…“, sie deutete auf ihre fragilen Handgelenke, mit der sie seit der Geburt zu leben hatte.
      „Du weißt…dass es nicht meine Stärke ist“, versuchte die zukünftige Königin zu überspielen.
      „Natürlich“, erwiderte Chilo, ein Schmunzeln unterdrückend.

      „Das Wichtigste ist nicht der Einsatz der Kraft…“, rief eine Stimme von Außen, ehe sich eine dritte Person zu ihnen gesellte. Mit einem prall gefüllten Korb voller Meeresfrüchte, spazierte der Walhai wie jeden Tag zu dieser Zeit ins Dojo hinein. Wie gesagt, hielt er Chilo seither die Treue, und brachte ihr jeden Tag zu essen mit.
      „Wobei ich gar nicht weiß, ob du das überhaupt magst“, murmelte der Schüler der ersten Stunde verlegen, als er die gleichaltrige Otohime vor sich sitzen sah.
      Jimbei“, antwortete der offenherzige Goldfisch und schwamm erfreut auf den Essenskorb zu.

      Ohne nachzufragen, griff sie zu und fragte kauend, was er mit seinem Satz ausdrücken wollte.
      „Nun ja…“, versuchte er sich zu sortieren, während seine unregelmäßig auftauchende Mitschülerin sich schmatzend an seinem Korb vergriff.
      „Nun…“, grummelte er erneut, um seinen Lernfortschritt in Worte zu fassen.
      „Wenn wir Meister Narwals und Meisterin Chilos Ansätze vervollständigen, ist es nicht nur das Wasser, das wir bewegen oder das Innere in uns, das wir bewegen, sondern…“, er fühlte sich etwas verdutzt, als er seine Erkenntnisse mit ihnen teilte.

      Chilo würdigte ihn nämlich keines Blickes, zu tief war sie in ihrer Meditation versunken, und doch spürte er ihren Blick aus diesem tiefsten aller inneren Abgründe heraus. Nur war es keine Dunkelheit in dieser Tiefe, die ihm Unbehagen bereitete, viel eher war es ein Gespür dafür, dass sie ihn mit ihrer Energie erreichte. Ohne Bewegung, ohne Intention. Das war, er schluckte tief, beeindruckend - und bestätigte seine Thesen.
      „Nun…“, sammelte sich Jimbei - und das war es, was ihm Angst bereitete.
      „Nun…, je weiter wir uns dem Fischmenschen-Karate verschreiben, dieser Lehre der inneren Einkehr verschreiben, dann können wir ohne jede Form von Gewalt und ohne jegliches Eindringen ins Innere, aus dem Inneren heraus wirken…Unsere inneren Schwingungen sind es, die diese alt-ehrwürdige Lehre auf eine neue Ebene bringen.“
      Nervös packte der Walhai seine kleinen Karteikärtchen weg, auf denen er seine Gedanken fein säuberlich aufgeschrieben und ausformuliert hatte. Nur war es ihm kein leichtes, sie in seinen zitternden Händen zu lesen. Stille im Raum. Erschrocken schluckte der künftige Samurai der Meere, als weder Otohime noch Chilo seinen Erkenntnissen etwas zu erwidern versuchten.
      War es etwa völliger Quatsch, den er da erzählte?

      Seit vier Jahren war er Chilos Schüler. Obwohl er aus dem Fischmenschen-Distrikt kam, ein Waise war und so viele Gründe hatte, wie seine Kindheitsfreunde zu leben und zu denken, war er anders. Obwohl er Großmeister Narwal niemals persönlich kennen lernte, wusste Jimbei, wie er war. Durch das, was er hörte, durch das, was er spürte, wenn er Chilo sah und zusammen mit ihr lebte, wenn er ihr Essen brachte, obwohl sie jederzeit das Dojo verlassen durfte, und weil er, Jimbei, nun den Schwarzen Gurt des großartigen Narwals tragen durfte.
      Vor zwei Jahren stand sie für den Wert des Fischmenschen-Karate und das Dojo ein. Sie leitete es im Stile ihres Meisters. Sie beerbte ihn. So lebte er nach all den Jahrhunderten weiter. Im weiteren Sinne hatte sie ihn also nicht getötet, sondern sein Wirken weiter gebracht als es ihm je möglich gewesen wäre.

      Jimbei starrte in den Raum, als sein Gedankenfilm riss und sich in seinem Kopf unwirklich verhedderte. Stille im Raum. Auch Otohime blickte ihn mit geschlossenen Augen an.

      „Du lernst sehr schnell“, murmelte Chilo und ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab.
      „Ich danke dir sehr, mein bester Schüler“, fügte sie hinzu und ihr Blick traf den Walhai wie ein harter Schlag in die Magengegend. Überrascht wurde er zurückgeschleudert und spürte einen tief sitzenden Abdruck in seiner Brust. Das war unfassbar.

      Ihre Schwingungen waren es, die seine Zweifel zerstreuten und ihn mit voller Gewalt auf den Boden der Realität zurückholten.
      „Ich habe recht…“, grübelte er und brach plötzlich in lautes Gelächter aus. Entgegen seiner Natur warf er freudentrunken die Karteikarten hoch und ließ diese nach einer Abfolge von schnellen Handbewegungen wie Konfetti zu Boden regnen

      „In der Tat glaube ich auch, dass unsere innere Balance der Schlüssel ist“, murmelte Chilo und öffnete endlich ihre Augen.
      Sie blickte Otohime und Jimbei voller Liebe an. Sie beide hatten ungemeines Potential, um auch ihren Weg weiterzuführen. Ganz gleich, was jemals hier unten, auf dieser Insel passieren sollte, weder sie noch Narwal würden jemals sterben. Das machte sie unfassbar glücklich.
      Sie sammelte sich und fuhr fort:
      „Das Wasser ist es, was uns Leben spendet. In unserer Umgebung und in unserem Körper. Das zu achten, ist es, was uns die Kontrolle darüber verleiht.“
      Das Goldfischmädchen nickte, und schmunzelte, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie der Walhai jeden einzelnen seiner Papierfetzen aufsammelte.
      „Hört mir zu“, fügte Chilo hinzu.
      „Ihr beide seid mit außergewöhnlicher Empathie gesegnet. Euer Innerstes fühlt, wie sich die anderen fühlen, und ihr könnt es nachempfinden.“

      Sie waren soweit.

      „Mit eurer inneren Stärke werdet ihr vieles erreichen“, schloss Chilo dieses kurze Zusammentreffen ab. Dann war sie allein.

      „Großmeister Narwal, ich habe mein Bestes getan.“

      Chilo atmete tief ein und versank wieder in einer Meditation. Wie weit sie dieses Mal in die Zukunft sehen würde?

      Das war eine Lektion für einen anderen Tag.

      Der Ritter der Meere III - Der Meister der Meere

      Boss
      Gefangen
      Auch Geisterschiffe können brennen. Ein Funke Hoffnung wurde in Kadahl geweckt. Rettung! Es wird nicht so sein wie damals. Doch dann erspähte er auf den Segeln des anderen Schiffs das Symbol, dass seine neu gewonnene Hoffnung versiegen ließ. Die rote Sonne. Nine-Eyes oder die Sonnenpiraten. Egal wer gewinnt, beide werden mich umbringen.
      Kadahl hatte wieder jeden Willen zur Gegenwehr verloren und ließ sich von den Tentakeln abführen. Am Wegesrand der blutbefleckten Straßen sah man die Überreste derer, die sich gewehrt hatten. Ihre Körper waren mit einer Brutalität zerfetzt worden, die weit über die Notwendigkeit des Kampfes hinausging. Kadahl taumelte blind, bis er auf einmal stolperte. Äpfel lagen über die Straße verteilt, blutbespritzte Äpfel, die Erinnerungen an seinen Albtraum weckten. An Schreie, an den Geruch von Blut und Äpfeln. An mehr Schreie und dann an eine noch beängstigendere Stille.
      Doch wurde Kadahl aus seinen Erinnerungen gerissen, als der Kraken-Wassermann vor einer grauenhaften Vorrichtung an einer Klippe neben dem Hafen stoppte. Ein großes Netz hing an einem Kran, in ihm waren unzählige Menschen, lebend, aufeinanderliegend und zusammengedrückt. Die Menschen versuchten verzweifelt aus dem Netz zu entkommen, streckten ihre Arme und Beine durch die kleinen Öffnungen, weinend, klagend und bittend, doch die Taue waren stark und ihre Peiniger erfreuten sich nur an ihrem Leid. Kadahl zuckte zusammen, als eine Frau einen Schmerzensschrei ausstieß, während sie von der Masse der Menschen über ihr zerdrückt wurde. Die untersten Menschen gaben keine Laute oder Bewegung mehr von sich, nur Blut tropfte aus ihren Körpern hervor. Der Kraken-Wassermann kletterte auf die Vorrichtung und zerrte ihn entlang einer Planke zu der Öffnung des Netzes. Zitternd blickte Kadahl hinunter in den Schlund dieser Kugel des Elends.

      Plötzlich ertönte eine laute Stimme aus dem Wasser:
      "Dieser Wahnsinn muss sofort enden!"
      Aus den Fluten tauchte ein Walhaimensch auf und schraubte sich auf einer Säule aus Wasser die Klippe herauf.
      "Der Ritter der Meere höchstpersönlich, ich fühle mich geehrt." Shahahaha
      Nine-Eyes trat hervor. Die Worte entblößten sein schreckliches Maul, gefüllt mit unzähligen scharfen Zähnen. Auch ohne Nine-Eyes zusehen, konnte Kadahl den Hohn und die Abneigung aus der Stimme des Sektenführers klar heraushören. Wenn sie sich doch nur alle gegenseitig umbringen könnten.
      "Bruder Tai hatte Recht, Menschen zu töten wird niemals zu einem Ende unserer Unterdrückung führen und es sind Mörder wie ihr, die den Hass immer weiter schüren. Zu lange haben wir weggesehen, doch jetzt werden wir euren abscheulichen Taten endgültig ein Ende machen.“
      Shahahaha
      "Jimbei, schon bald werdet ihr, wie auch die Menschen, erfahren was wahrer Schrecken bedeutet. Wir Meervolk sind nur die Diener einer viel größeren Macht. Sho'thul ist der Meister der Meere und er ist immer hungrig!"

      „Sho-thul – Sho’thul – Sho’thul“

      "Seine Macht ist wahr und auch ihr werdet sie schon bald spüren! Denn ich besitze sie, die Waffe um ihn zu beschwören. Poseidon!

      „Sho-thul – Sho’thul – Sho’thul“

      Kadahl sah Jimbei erstarren. Ihm lief es kalt über den Rücken, denn er hatte von dieser mächtigen Waffe gehört. Nine-Eyes zog ein Muschelhorn aus seiner Kutte. Bevor Jimbei reagieren konnte, legte Nine-Eyes sein Maul um die Öffnung und ein tiefer Ton erschallte wie Donnergrollen. Könnte dieser Wahnsinnige wirklich im Besitz von Poseidon sein? Ist das die Wunderwaffe die ganze Königreiche vernichten kann?
      Zuerst folgte dem Ton nur Stille, doch dann durchfuhr ein Beben die Insel und in der Bucht erhoben sich gewaltige Wellen.

      „Sho-thul – Sho’thul – Sho’thul“

      Noch während die Erde erzitterte, sprang Jimbei vor und schoss zugleich eine Wasserkugel auf Nine-Eyes. Dieser wich dem Geschoss elegant aus und zückte einen Dolch, mit dem er auf Jimbei einstach. In einer fließenden Bewegung blockte der Fischmenschen-Karatemeister den Angriff gekonnt zur Seite ab, packte Nine-Eyes dabei am Arm und warf ihn auf den Rücken. Mit einem Zischen löste sich die Maske von Nine-Eyes und ein langer schlangenartiger Kopf schoss blitzartig aus der Kutte hervor. Das zähnestarrende Maul des Neunauge-Fischmenschen öffnete sich immer weiter und schnappte dann zu. Jimbei zuckte gerade noch rechtzeitig zurück und gab dabei seinen Griff frei. Nine-Eyes nutze die Gelegenheit und wollte mit seinem Dolch zustechen, als plötzlich eine Klinge seinen Hals durchtrennte. Strawberry und die Marine waren gekommen.

      Piratenkapitän und Marineoffizier starten sich an, als erneut die Erde vibrierte. Riesige Tentakel, so breit wie ein Schiff, erhoben sich aus dem Meer. Die Anhänger von Nine-Eyes Kult schüttelten den Schock über den Tod ihres Anführers ab und fingen wieder an zu intonieren:

      "Sho'thul - Sho'thul - Sho'thul - Sho'thul - Sho'thul - Sho'thul"

      Die Bestie erhob sich aus dem Meer und entblößte ein Maul, das ganze Marine Schlachtschiffe verschlingen könnte. Kadahl, der den Kampf wie festgefroren verfolgt hatte, bewegte sich hektisch zurück zum rettenden Ufer, als auf einmal vom Fuße des Krans ein irres Kichern ertönte:
      „Sho‘thul ist hungrig“ Kyakyakya
      Das Holz der Konstruktion krachte und dann stürzte das Netz mitsamt des kreischenden Kadahl in die aufgewühlten Fluten.

      Oben beendeten die von Todesangst erfüllten Schreie der gefangenen Menschen das misstrauische Beobachten der beiden Parteien. Jimbei senkte die Hände.
      „Ich werde die Gefangenen retten und den Seekönig aufhalten. Bitte vertraut mir.“
      Ohne eine Antwort abzuwarten, sprang Jimbei ins Meer. Unter Wasser war das wahre Ausmaß des Seekönigs erst wirklich zu erkennen, doch Jimbeis ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf das Netz, welches langsam hinabsank, einen Schleier aus Blut und Körpern hinter sich herziehend. Mit einer Drehung versetzte Jimbei das Wasser in Bewegung. Schon wollte er mit einem mächtigen Schulterwurf die Gefangenen wieder an Land befördern, da erblickt er Kadahl. Doch der Ritter der Meere zögerte nur für einen kurzen Moment. Bruder Tai, eines Tages werden wir in Frieden mit den Menschen leben können. Ich war blind vor Hass, doch jetzt sehe ich klar. In einem Strudel schwebten die Menschen empor, während Wassergeschosse die bindenden Seile zerfetzten.

      Strawberry sah eine Wassersäule aufsteigen, während im Hintergrund seine Marinesoldaten den Kampf mit den Kultisten aufnahmen. Das Wasser entließ die Menschen sanft an Land. Er hat sein Wort gehalten. Sogar Kadahl hat er verschont.

      Fischmenschen sind Unterwasser stets im Vorteil. Doch in diesem Fall war es anders. Abgelenkt durch die Rettung der Menschen fand sich Jimbei in der Defensive wieder. Einer der Tentakel schlug nach ihm. Jimbei wich aus, doch schon kamen weitere Fangarme von allen Seiten und durchbrachen seinen schützenden Wasserstrudel mühelos. Schwer getroffen wirbelte Jimbei davon. Da sah er auf einmal den Weg zum Sieg. Der nächste Tentakel raste schon heran, doch er wandelte sein unkontrolliertes Kreisen in einen Roundhouse-Kick, womit er den Angriff nicht nur abwehrte, sondern auch Schwung gewann, der ihn die Nähe von Sho-thuls Kopf trug, bevor der Seekönig reagieren konnte. Buraikan! Die Schockwelle durchbrach das starrende Auge des Monsters und beendete den Terror des Sho’tuhl. Während der tote Seekönig zum Grund des Meeres sank, schwamm Jimbei zur Scylla, um mit seiner Crew den Kult des Sho’thul endgültig auszulöschen.

      Strawberry wischte das Blut des letzten Fischmenschen von seinem Schwert. Er sah dem davon fahrenden Schiff der Sonnenpiraten hinterher, welches die Trümmer des Geisterschiffs in ihrem Kielwasser zurückließ. Sie haben alle bis zum Tod gekämpft. Ich dachte einst, mit dem Meervolk würde es ebenso nie ein Ende der Kämpfe geben. Doch vielleicht habe ich mich getäuscht. Möglicherweise könnte es mit Jimbei als Samurai der Meere Frieden geben.
      Doch zuerst standen wichtigere Aufgaben an:
      „Helft den Verwundeten!“

      Familienbande III - Entscheidung

      Mutterliebe
      Der entscheidende Moment
      Die Schmach, die ich an dem Abend erlitten hab, als die Strohhutpiraten und die Sonnenpiraten fliehen konnten, war riesig. Ich war nie besonders beliebt bei meinen Geschwistern, aber seitdem ich Praline und Aladdin entkommen lies hat sich Ihr generelles Desinteresse zu Abneigung entwickelt.

      Ich konnte damals Praline nicht töten. Zu aufgewühlt war ich. Sie war immerhin meine Schwester. Meine Hände zitterten, als ich sie, losgelöst vom Rausch, sah. Ich richtete meinen Dreizack wieder runter und ließ sie gehen, ohne ein Wort zu sagen. Ich fragte mich, wann fing es an, dass ich Praline zu hassen begann? Katakuri sagte mir, dass wir als Kinder immer zusammenspielten. Aber wieso erinnerte ich mich nicht daran? Habe ich all die guten Erinnerungen mit ihr aus Hass ausgeblendet? Als wir 10 Jahre alt waren, rufte uns unsere Mutter einst zu sich. Damals hatte ich Angst. Ich hatte schon immer Angst, wenn Big Mom mit mir Sprach. Sie guckte uns ein wenig an, überlegte kurz und sagte offen raus „Praline ist definitiv schöner, MaMaMaMaMa“. Noch heute tuen diese Worte weh. Sie fuhr fort und sagte zu Praline, dass sie für ihre Beziehung mit den Fischmenschen wichtig wäre. Sie hatte sich damals schon entschieden, sie irgendwann zu verheiraten. Zu mir sagte sie, ich sei zu „komisch“, um verheiratet zu werden, und sie weiß nicht für was ich nützlich sein soll. Dann ließ sie uns auch schon gehen. Bis heute dachte ich, ich muss selbst herausfinden, wie ich meiner Mutter nützlich sein kann.

      Im Totto-Land ist es derzeit sehr Stil. Die Blumen singen nicht mehr, die Bäume tanzen nicht mehr, und die Bürger bleiben lieber zu Hause. Big Mom ist gerade mit einem Teil der Crew auf dem Weg Strohhut Ruffy zu fangen. Und auch wenn meine Geschwister wissen, das es der Strohhut war, der floh, keimt sich in ihnen allen die Frage auf, was ist, wenn Big Mom verliert? Was ist, wenn Sie nicht zurückkommt? Was passiert dann mit dem Totto-Land, was passiert mit uns?

      Um nicht tatenlos rumzusitzen, während unsere Mutter da draußen für unsere Reputation kämpft, haben wir Geschwister beschlossen unseren Status zu bekräftigen und jeden hauch von Zweifel über unserer Stärke niederzuschmettern. Dabei sollen einige Insel besucht werden, denen wir Schutz gewähren. Darunter fällt auch die Fischmenscheninsel. Dort soll nach den Sonnenpiraten gesucht werden.

      Meine Geschwister einigten sich in der Runde, ohne zu zögern, dass Praline als Verräterin getötet werden muss. In dem Moment dachte ich kurz an die weinende Praline, die sich schützend vor Ihren Ehemann gestellt hatte. Ich mochte Praline nie, hatte im Rausch ja sogar vor sie umzubringen. Aber in dem Augenblick wurde ich nachdenklich. Ist es normal, dass Geschwister beschließen, die unliebsamen unter sich zu töten?

      Als das Thema Praline aufkam, schrie Flampe in die Runde ich wäre ebenfalls eine Verräterin, weil ich es nicht geschafft hatte Praline zu töten. „Ich bin keine Verräterin“ schreite ich lautstark zurück. Aber in den Blicken meiner Geschwister, die alle auf mich gerichtet waren, sah ich nur Abneigung. In dem Moment fragte ich mich, würden Sie mich auch töten, obwohl ich all die Jahre loyal gegenüber Big Mom war, loyal gegenüber der Familie war?

      Ich wollte Ihnen alle beweisen, das sie falsch liegen. Ich wollte Ihnen beweisen, dass ich nützlich bin. Also stimmte ich zu Praline und die Sonnenpiraten zu suchen, und zu töten.
      -
      Wir tauchten also mit einem voll besetzten Schiff unter, um zur Fischmenscheninsel zu gelangen. Am Eingang empfang uns auch schon Fukaboshi, ein Prinz der Fischmenscheninsel.
      „Wir sind hier, um die Sonnenpiraten zu fangen, sind sie auf der Insel?“ fragte ich, ohne Fukaboshi auch nur zu grüßen. Zu sehr dachte ich an Praline und daran, wie wichtig es ist, sie zu töten. Denn ohne Praline zu töten, würden mich meine Geschwister nie akzeptieren.
      „Nein“ antworte Fukaboshi kurz. „Und wenn sie hier sind, dann ohne unser Wissen“.
      Ich weiß, dass ihm die Beziehung zu den Big Mom Piraten wichtig ist, dennoch glaubte ich ihm nicht ganz. Schließlich war er mit den Sonnenpiraten befreundet.
      „Es macht euch doch sicher nichts aus, wenn wir uns ein wenig umsehen“
      „Sicher, ihr seid hier willkommen“.

      Am Hafen angelegt bemerkte ich auch schon die Wachen, die uns keinen Augenblick aus den Augen ließen. So würde ich Praline niemals finden. Ich schickte ein paar Crew-Mitglieder zum Suchen los, damit die Wachen sich auf die konzentrieren können. Ich selbst schlich mich vom Backbord aus dem Schiff und fing an Praline allein zu suchen. Schließlich würde ich als Halb-Fischmensch nicht so sehr auffallen, wie die anderen.

      Ich suchte die ganze Stadt nach Praline. Aber nirgendswo gab es Anzeichen nach den Sonnenpiraten. Ich fragte wild um mich her, ob jemand weiß, wo Aladdin wohnt. Die meisten verneinten das. Bis ich auf einen Straßenverkäufer stieß, der mir das für ein Bündel Berry verraten hat. Ich wusste nun wo Aladdin wohnt.

      Ich begab mich also zu der Straße, wo das Haus stehen sollte. Unterwegs malte ich mir schon aus, was ich machen würde, sollte Praline tatsächlich dort sein. Ich malte mir aus, wie ich sie direkt angreifen und besiegen würde. Wie ich mit Stolz ins Toto-Land reinmarschiere, und groß ankündigen würde, dass ich die Familien-Ehre wiederhergestellt habe. Wie alle meine Geschwister um mich herum mich loben und feiern. Das alles stellte ich mir im Kopf vor. Schlussendlich fand ich das Haus. Es war ein einstöckiges Gebäude mit einer großen Muschel auf dem Dach. Ich schlich mich zum hinteren Eingang und guckte durch das Fenster. Volltreffer! Praline war zusammen mit Ihrem Mann in der Küche. Und obwohl ich mir vorgenommen hatte sofort reinzustürmen, hielt mich etwas mir Unbegreifliches zurück. Ich sah Praline, wie sie lachte. Ich habe sie noch nie lachen gesehen, fiel mir in dem Moment auf. Weder lachen noch weinen. Wie konnte Praline lachen? Die zickige, versöhnte und undankbare Praline? Sie lachte, weil ihr Küchenlöffel runtergefallen ist. Was ist denn daran so witzig. Wie kann man deswegen lachen? Und schnell bemerkte ich, so sehr gelacht habe ich selbst noch nie.

      Aus Kuriosität blieb ich länger am Fenster. Ich beobachtete Praline und Aladdin ein wenig mehr. Was macht meine Schwester hier, dass es sich gelohnt hatte, dafür ihre Familie zu betrügen? Sie kochte. Zusammen mit Aladdin. Und während sie zusammen kochten, redeten sie über alles Mögliche, machten Witze über die noch so unwitzigsten Dinge und hatten Spaß am bloßen gemeinsam sein. Ich verspürte etwas, was ich in meinem gesamten Leben noch nie gespürt hatte. Freude. Und nicht für mich, sondern die schönste Freude, die man haben kann. Freude für einen anderen. Praline und Aladdin wirkten so familiär, so nah beieinander. So, wie es eine Familie sein sollte. Wer bin ich denn, dass ich ihr das wegnehmen könnte? Mir wurde klar, an Pralines stelle wäre ich auch abgehauen.

      Mein Leben lang dachte ich, für spaß ist keine Zeit. Schließlich ist immer etwas für die Familie zu tun. Mal eine undankbare Stadt auslöschen, mal Süßigkeiten für Mama eintreiben, mal das tun, was die älteren Geschwister möchten. Aber an dem Tag wurde mir klar, das möchte ich nicht mehr. Ich möchte nicht meine Schwester verraten. Ich möchte ihr nicht die Freude nehmen, die sie jetzt hat. So ging ich am Abend zurück aufs Schiff – und als mich die Crew nach Praline gefragt hatte konnte ich nur eins antworten „Praline ist nicht hier“.

      2 Tagebücher

      Alltägliche Betrachtungen
      Der letzte klare Moment
      Es ist der 549. Tag meiner Gefangenschaft. Heute hatte ich Glück im Unglück. Mein Herr hat meinen größten Schatz gefunden, dich mein Liebes Tagebuch. Seit beinahe zwei Jahren schreibe ich Wörter, Zeilen, Emotionen und Gebete in dich hinein. Wenn du weg wärst wäre das Leben hier oben, ohne Wasser noch grausamer als es schon ist. Nur weil ich heute so artig war hat er mir gestattet dich zu behalten. Bestimmt will mein Herr mir damit zeigen wenn ich brav seinen befehlen folge, werde ich belohnt werden. So langsam fehlt mir auch die Kraft mich weiter zur Wehr zu setzen.

      Wie jeden Tag musste ich meinen Herrn auf den Rücken tragen, egal wohin er wollte. Dies war sogar noch die leichteste aller Aufgaben. Dennoch ob nun zum Markt, zur Stadtbibliothek oder zum Barbier ich musste Ihn tragen. Und lächeln. Ich musste immer Lächeln. Kein Keuchen, kein Wimmern, keine Stöhnen. Kein Laut durfte mir über die Lippen kommen, außer der Herr befahl mir zu sprechen. Dies war das schlimmste, aber für dich mein liebes tu ich alles.

      Heute war es mir einerlei das alles zu ertragen. Ich wollte dich nur zurück. Ich wollte dich aus seinen Händen reißen und wieder an meiner Seite wissen. Ich wollte dem Herr die Hände abreißen, jedes mal
      , wenn er eine deiner wunderschönen Seiten griff und umblätterte. Ich wollte ihm die Fingernägel heraus reißen, als er eine Seite aus dir heraus zog. Ich wollte seine Zunge abschneiden, bei jeden Wort das er aus dir las. Doch ich konnte nicht. Hätte ich mich ihm widersetzt wärst du im Feuer gelandet. Das wollte ich nicht.

      Für dich habe ich sogar einen meiner eigenen Kameraden getötet. Nur um dich wieder zu bekommen. Habe ich denn Hals meines Bruders im Geiste gepackt und zugedrückt, gleich nachdem wir uns mehrere Schläge ins Gesicht verpasst haben. Er war schwach, wie es nun mal die Menschen sind, aber dennoch ein Kamerad, ein gleichgesinnter, ein Sklave.

      Hätte ich doch das verdammte Zeug damals nicht genommen. Ich wollte doch nur raus, raus aus dem immer gleichen Alltag. Raus aus dem immer gleichen Trott. Entfliehen wollte ich aus der Scheißlage in der ich damals war. Jetzt wünschte ich, ich wäre wieder zurück.

      Kann nicht noch einmal ein Held auftauchen. Ein Held wie in den Geschichten, wie sie mir meine Mutter erzählt hatte als ich klein war. Ein Held wie Fisher Tiger. Er wird nicht kommen. Das weiß ich. Vielleicht sollte ich es beenden.

      ….

      549 Tage ist es jetzt her. 549 Tage voller Glück. 549 Tage seit mein Fischmensch, mein Sklave, mein Besitz bei mir gelandet ist. Ich freue mich.
      Heute konnte ich ihm wieder schmerzen Bereiten. Nicht nur das Peitschen wie sonst, nein seelische Schmerzen. Das hat mir besser gefallen als ich geahnt hätte.

      Der Blick in seinen Augen als ich eine Seite aus seinem Buch vorgelesen hatte oder die Schmerzen die er verspürte bei jeder Seite die ich heraus gerissen habe.
      Es war wundervoll. Wundervoll zu sehen wie es sich windet, wie es leidet, wie es sich quält.

      Ich muss zugeben, es macht Spaß es leiden zu sehen. Wie es vor mir kriecht. Wie es meiner Stimme gehorcht. Wie es alles macht was ich ihm sage.
      Heute wollte ich wissen wie die es um die Kraft der niedrigen Spezies bestellt ist. Ich habe einen Freund gefragt ob er mir einen seiner Menschlichen dafür überlassen würde. Ein Glück für mich, das er sich einen neuen Sklaven kaufen will.
      Beide hab ich in die Grube geschickt, die vor meinem Haus ist und eines muss man diesen Fischmenschen lassen. Stark sind sie. Selbst nach 5 Tagen Hungern sind sie noch stärker als die gewöhnlichen.
      Das sollte ich bei der nächsten Sitzung anmerken.

      Sein kleines Büchlein habe ich ihm wieder zurück gegeben. Ich will das es sich an eine Hoffnung klammert die nicht existiert. Morgen werde ich es wieder an mich nehmen und schauen wie es reagiert. Wird es mich angreifen oder wieder gehorchen wie heute.
      Eines habe ich aber heute gelernt. Wenn wir ihnen etwas wegnehmen, tun sie alles was man sagt um es wieder zu bekommen.
      Wie mein Sklave mir verraten hat. Haben die da unten Licht und Luft. Wenn wir Ihnen dies nehmen würden. Könnten sie Fischmenschen bestimmt nicht überleben. Wir müssen nur einen Baum fällen lassen. Einen Baum Namens Eve. Leider konnte ich heute in der Bibliothek nichts finden. Morgen vielleicht.

      Jedenfalls werde ich die nächsten Tage damit verbringen weitere Experimente an meinen Sklaven fortzuführen. Das wird ein Spaß. Vielleicht sollte ich mich doch mal auf die Erde wagen. Wenn ich eine Meerjungfrau bekäme, könnte ich das Fortpflanzungsverhalten Studieren.
      Eventuell könnten wir sie ja auch Um züchten.

    • Nur ein kleiner Augenblick

      • Der Text knüpft schön an die ersten beiden an und stellt quasi das Weiterreichen an die nächste Generation Otohime und Jinbei dar.
      • Allerdings ähnelt es für mich zu sehr den Lehrstunden von Narwal und Chilo in Text 1, es fehlt irgendwie das Alleinstellungsmerkmal des Textes
      • In den ersten beiden Texten gab es immer einen Konflikt, diesmal ist die Atmosphäre sehr entspannt und konfliktlos, kann angenehm wirken, ich hätte aber eher mit einem neuen Konflikt gerechnet, nach der ausgesprochenen Herausforderung am Ende von Text 2. Ist aber Geschmackssache


      Der Meister der Meere

      • Mir gefällt diese Lovecraft-Homage mit dem "Unterwassergott" Sho'tul mit eigenem Kult
      • Die Rufe bilden auch eine nette Parallele zu den "Boss" Rufen in Text 1
      • Finde es etwas antiklimatisch dass Jinbei das Vieh im Alleingang erledigt, ohne in wirkliche Schwierigkeiten zu kommen. Hätte mir irgendwie gewünscht dass er Sho'tul zurückruft oder so und nicht vernichtet. Das Verringert irgendwie die Bedrohung rückwirkend


      Entscheidung

      • Ich mag das Ende, es passt auch zum Aufbau der Saga und bildet einen passenden Abschluss
      • Der Weg zum Ende allerdings, ist recht öde. Es passiert leider kaum etwas interessantes.
      • Der Schreibstil ist auch noch ausbaufähig, etwas zu simpel und mit ein paar Flüchtigkeitsfehlern. Aber lässt sich trotzdem lesen



      2 Tagebücher

      • Als erstes ist mir leider der Schreibstil aufgefallen. Vermutlich hatte der Autor Zeitdruck und keine Zeit mehr um noch mal Korrektur zu lesen, aber leider haben sich da doch sehr viele Fehler eingeschlichen. Viele davon wären sicherlich noch aufgefallen.
      • Inhaltlich geht der Text auch ziemlich konträr mit Text1 der Saga. Dort äußert der Tagebuchautor nämlich explizit, dass es ihm persönlich nichts bringen würde Sklaven zu halten und zu demütigen.
        Ich zitiere: Manche meiner Mitbürger haben diesbezüglich wenig Skrupel, sie toben sich nach Lust und Laune an ihren Sklaven aus. Mir verschafft das keine Befriedigung. Eine Demütigung ist nur reizvoll, wenn sie wechselseitig mit einer Erhöhung des Demütigenden einhergeht. Sowas ist an diesem Ort aber undenkbar, es gibt keine Möglichkeit, wie ich mich hier über meinesgleichen erhöhen könnte – und die allgemeine Wertlosigkeit unserer Sklaven ist ohnehin ein anerkanntes Faktum.
      • Somit führt der Text die Saga leider nicht sehr gut fort. Die Darstellung der Sklaverei allgemein gelingt, passt aber nicht zum Tenor der Saga.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Nur ein kleiner Augenblick
      Der Ansatz des Textes gefällt mir. Dass der Fokus von Chilo genommen wird und statdessen auf Jimbei gesetzt wird, der die Rolle des Schülers aus Runde 1 übernommen hat. Diese Spiegelung zur ersten Runde hört hiermit nicht auf und das gefällt mir ganz gut.
      Allerdings hat auch dieser Text mit handwerklichen Schwächen zu kämpfen. Ich habe das Gefühl, das der Autor durch einige Kritiken (vielleicht auch aus früheren Turnieren) mitgenommen hat, dass man seine Geschichte bildhaft beschreiben soll. „Das war, er schluckte tief, beeindruckend“ fällt mir mit dem Nebensatz als ein Negativbeispiel auf, wie man es nicht machen soll. Und solche Beispiele lassen sich mehrere im Text finden. Es scheint mir, als wüsste der Autor grob, welche Regeln man befolgen sollte, um einen Text interessant zu gestalten, aber die Erfahrung und/oder das Gespür dafür, wann und wie man das macht, fehlt ihm noch. Ähnliches lässt sich auch über den Gebrauch der Wörtergrenze sagen. Ich habe nicht das Gefühl, dass der Autor bei jedem Satz sagen kann, wieso er ihn im Text gelassen hat; welche Funktion sie für den Text als ganzes erfüllen sollen. Und das lässt sich für mich auch als Gesamtfazit zusammenfassen.
      Aber neben dem guten Konzept und den auch sprachlich guten Intentionen (bei den es eben noch etwas bei der Ausführung mangelt), hab ich auch schöne Formulierungen gefunden. Mir gefällt zum Beispiel der Verweis darauf, dass Jimbei die Papierschnipsel schön brav aufsammelt. Dieser simple Satz hat bei mir ein schönes Bild erzeugt, welches den Charakter einfach sehr schön getroffen hat.

      Der Meister der Meere
      Mir hat hier die Darstellung von Jimbei gut gefallen. Es war mutig, dass der Autor sich dieser Aufgabe angenommen hat, wenn man bedenkt, wieviel Kritik die Saga für Jimbeis Auftritt in der ersten Runde bekommen hat. Meiner Meinung nach hat sich dieses Risiko aber gelohnt. Jimbei gefällt mir in diesem Text am besten. Seine Handlung fügt sich gut als Puzzlestück seiner charakterlichen Entwicklung ein. Für mich hat aber die erste Hälfte des Textes nicht gut funktioniert. Meinem Geschmack nach im Ton zu weit von One Piece entfernt. Das möchte ich dem Text aber eigentlich nicht all zu sehr ankreiden, da dem Autor der Kult ja vorgesetzt wurde. Er musst etwas damit machen und die verwendete Brutalität ist in dieser Hinsicht nicht allzu übertrieben.
      Viel mehr kann ich leider gar nicht zu dem Text sagen. Er fügt sich gut in die Saga ein, präsentiert uns hier einen charakterlich gewachsenen Jimbei und beendet die Saga gut. Sprachlich ist der Text mindestens solide bis gut.

      Entscheidung
      Mir gefällt die Idee, die Konfrontation, die im zweiten Text mitten in ihrem Höhepunkt war, mehr oder weniger abzubrechen und stattdessen eine weitere Konfrontation auf der Fischmenscheninsel zu konstruieren. So hat Prim die nötige Zeit für eine Charakterentwicklung, die sie in den ersten beiden Texten nicht bekommen hatte und die bei einem direkten Anschluss an Text 2 vielleicht auch etwas unglaubwürdig wäre. Dass sie Praline in einer für sie ganz ungewohnten Umgebung beobachten konnte, macht diesen Stimmungswechsel nur glaubwürdiger.
      Allerdings hätte sich der Autor noch etwas mehr auf diese Konfrontation fokussieren können oder er hätte die Fischmenscheninsel und deren Bewohner etwas als Kontrast zu Totland aufbauen können, anstatt die Audienz bei ihrer Mutter zu beschreiben, welche dem Leser nichts neues bietet, da wir all das bereits in Runde 1 erfahren haben.
      Der Perspektivenwechsel in die erste Person kann man durchaus machen, vor allem, wenn man vorhat, Pralines Perspektive nicht zu zeigen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Autor das Potenzial der Ich-Perspektive nicht wirklich genutzt hat. Den emotionalen Mehrwert konnte er für mich nicht ausschöpfen und da ich persönlich die Ich-Perspektive als anstrengend zu lesen empfinde (wem erzählt Prim das? Schreibt sie es auf? Etc ^^), glaube ich, dass der Autor mit der dritten Person besser gefahren wäre.

      2 Tagebücher
      Hier tu ich mich mit einer Bewertung schwer. Das zweite Tagebuch gefällt mir, das erste nicht. Das liegt unter anderem daran, dass der Charakter im zweiten Buch meiner Meinung nach gut getroffen wurde, der Fischmensch hingegen nicht. Wobei das beim Fischmenschen schwer zu beurteilen ist, wenn man bedenkt, wie lange er bereits Sklave ist und wer weiß, wie einen das ändert. Aber dennoch gefällt er mir hier nicht. Trotzdem funktioniert die zweite Hälft deswegen besser, weil es die erste Hälfte gibt. Die Frage bleibt aber, ob man die Wörter nicht noch effektiver hätte nutzen können? Ich denke ja. Wäre man nur beim Himmelsdrachen geblieben, hätte man womöglich auch Platz für einen bedeutenden Plot gehabt. Wobei ich schon zugeben muss, dass die Grundlage für einen abzuschließenden Plot nicht so gut war. Kann man das dem Autor also wirklich vorwerfen? Wie gesagt, ich tue mich mit der Bewertung schwer. Der Autor hat meiner Meinung nach gewiss nicht alle Entscheidungen ideal oder auch nur gut getroffen, er hatte aber dafür auch keine leichte Grundlage. Seine Darstellung des Himmelsdrachen hat mich überzeugt. @Zeo, der Autor schreibt hier, dass der Himmelsdrache selbst darüber überrascht ist, dass ihm das Foltern seines Sklaven freude bereitet. Das wird mehrmals erwähnt. Mir persönlich reicht das in Anbetracht dessen, dass hier eine fremde Saga fortgeführt werden musste. Insgesamt würde ich also schon sagen, dass der Autor die Aufgabe, die Saga fortzuführen, erfüllt hat und dass der Text als solcher gut ist. Er hätte aber eben auch noch besser sein können.
    • so bevor ich garnicht mehr zu dem kommentar kommen werde ich das schnell noch machen
      es geht in die letzte gruppe die fischmenschen bilden den abschluss der phase zwei

      Nur ein kleiner augenblick

      ich muss sagen die idee mit dem exil leben im dojo hat mir echt gut gefallen und wurde hier vom neuen autor oder autoren schön umgesetzt .
      es war ne schöne stimmung im text und auch vom stil fand ich ihn angenhem zu lesen . das ende wurde auch gut beschrieben .

      der meister der meere

      die geschichte setzt genau da an wo ich es gehofft habe , der angriff geht weiter und mit dem auftauchen der marine und der sonnenpiraten wurde einiges an dynamik in die geschichte gebracht .
      es war spannend zu lesen . auch vom stil her war das sehr gut gemacht und für mich der stärkste text gewesen in dieser runde .

      entscheidung

      jetzt kommt die geschichte auf die ich mich echt gefreut habe da ich die ersten beiden teile sehr gut fand und wissen wollte wie der neue autor oder autoren das nun weiter führen werden .
      bevor ich was zur geschichte schreibe will ich kurz drauf eingehen das mir der stil hier auch gefallen hat und es war angenehm zu lesen was ein pluspunkt ist .
      der anfang des textes hat mir auch gut gefallen nur leider hat der teil mit der fischmenscheninsel mich enttäuscht nicht weil er schlecht geschrieben war oder so der teil . meine erwartungshaltung war anscheind zu viel bzw hab ich mich über kleinigkeiten zu sehr aufgeregt .
      die big mom piraten fahren da runter und werden nicht angeriffen war mein erster gedanke .
      zeitlich muss es ja kurz vor dem aufbruch zur reviere spielen und zu dem zeitpunkt gehört die fischmenscheninsel nicht mehr den big mom piraten sondern der SHP und sollte das den piraten bewusst werden würde da krieg herrschen . schließlich sind sie nur wegen der SHP in diese lage gekommen .
      naja wie gesagt vllt liegt es daran das ich anderes erwartet habe oder so das es deswegen bei mir negativ aufstösst aber so vom schreiben des textes her war es gut das ist ja auch wichtig , man kann es nicht jeden recht machen .

      2 tagebücher

      die saga die am undankbarsten war fand ich , den da wusste man echt nicht wie man das weiter führen soll .
      aber ich finde die umsetztung hat doch echt gut geklappt und auch von lese fluss war das super und vom stil hat er mir auch gut gefallen


      so die zweite phase ist fertig und ich bin gespannt wie die nächste läuft ^^
    • Jetzt noch vor Ende der Votingphase kommentieren, dann ist Phase 2 rechtzeitig vollendet^^

      Allgemeines habe ich schon genug bequatscht eigentlich, allerdings finde ich in dieser Runde schon eine Sache auffällig: es gibt eine Saga, deren vorherigen Texte es meines Erachtens bedeutend schwieriger gemacht haben daran einen dritten Teil anzuknüpfen, der wirklich klappen kann (im Vergleich zu anderen Sagen). Es gab so vom Gefühl her im Turnier so 2-5 Sagen, die ich für potentiell ziemlich schwierig gehalten habe, jedoch hat es mich positiv überrascht, wie es trotzdem möglich ist eine starke Fortsetzung zu verfassen, die sich dann durchaus auch mal in Stimmen niederschlug. Ich bin ehrlich: ich hatte das eigentlich gar nicht so erwartet, sehr schön! (Und auch hier glaube ich, dass es eher an anderen Dingen scheitert)

      Nur ein kleiner Augenblick
      Nun... Äh, sorry, konnte ich mir nicht verkneifen^^ Also grundsätzlich gefällt mir die Idee, dass wir hier sehen, wie der Staffelstab weitergereicht wird. Ansonsten finde ich es ja eher immer gefährlich, wenn man zu nahe an wirklich bekannte OP-Charaktere herangeht, doch in dieser Gruppe war das schon bald unausweichlich und wie ich finde auch recht gut umgesetzt. Jimbei als der gewissenhafte Schüler, der Papier aufsammelt (wenngleich ich das schon ironisch finde so Unterwasser), den Essenskorb mitbringt und die Ideen des Fischmenschen-Karate begreift. Gerade weil er noch jung ist, kommt der Text auch mit mehr davon (selbst wenn ich dieses mehrfache Ansetzen schon leicht befremdlich finde). Insgesamt kommt aber nicht viel im Text vor, vieles ist so meditativ, Erklärung von Fischmenschen-Karate (fast schon ein Spiegel zu Text 1 mit Chilo jetzt als Lehrerin) und es gibt keinen Konflikt, keine Auseinandersetzung mit der Krisis, die eigentlich am Ende von Text 2 ausgelöst wurde. Das kann auch mal schön sein, so richtig überzeugt bin ich aber auch nicht.
      Es gibt schon einen passenden Abschluss der Saga, der Chilos Geschichte sozusagen vollendet, aber es bricht so ein bisschen zu sehr mit der Erwartungshaltung und dem Ende des zweiten Textes. Aber wie Zeo schon sagte: auch eine subjektive Sicht.

      Der Meister der Meere
      Uff, hier passiert im Gegenteil ziemlich viel. Einerseits bewundernswert, wie hier die beiden Texte versucht wird zu verbinden und zu vollenden, andererseits tendenziell etwas überladen. Das macht sich auch manchmal an einer gewissen Kürze bemerkbar (Jimbei gegen Sho'thul, die Abhandlung der Sekte). Grundsätzlich gefällt mir auch dise Rückbesinnung auf diese herausgestellten Rufe (zeigt auch, wie blutrünstig bzw. fehlgeleitet "damals" Jimbei und Crew waren in diesem Kontrast). Sho'thul selbst, nun ja. Kann man natürlich auch nicht viel zu sagen, das wurde immerhin bereits in der Saga angesprochen und bei sowas finde ich es schwierig zu kritiseren. Was die Kämpfe im Text angeht? Keine Ahnung. Kämpfe sind eher nicht so mein Ding oder sagen wir eher: in einer Kurzgeschichte immer so eine Sache. Aber Jimbei kicks ass, also was solls^^ Apropos Jimbei: der Auftritt als Ritter der Meere war schon ganz nachvollziehbar. Gefallen hat mir, dass die Perspektive aber letztlich nicht von Jimbei aus das Geschehen betrachtet.
      Alles in allem wurde hier die Saga beendet, alle Fäden zusammengeführt und das gefällt mir. Eventuell etwas voll bzw. hätte etwas mehr Innen vielleicht noch gut getan.

      Entscheidung
      Ich stimme den Vorpostern zu: das Ziel des Textes (also das Finale) ist sicherlich viel besser, als sich nur auf den Konflikt vom Ende dews zweiten Textes zu konzentrieren. Davor, nun ja, es wirkt oftmals wie ein Autor, der gewisse Punkte ansprechen will und dies einfach so aufzählt. Situationen gibt es nicht bzw. kaum und das ist schade. Da folgt der Text dem ersten Teil der Saga und so klappt es oftmals nicht so richtig, die vermutlich gewünschten Emotionen auch auszulösen. Dabei gibt es doch dieses Potential mit der Ansicht, dass sie eine Verräterin ist. Im übrigen finde ich den Einschub sehr gelungen, als alle darauf warten, dass Big Mom zurückkommt und trotz der schwierigen Beziehung die Sorge groß ist wegen des Zusammenlebens, was ohne den Schutz von Big Mom wohl schnell zusammenbrechen würde.
      Die Episode mit der Fischmenscheninsel finde ich abgesehen vom Ende irgendwie nicht überzeugend. Einfach da hin? Keine Problem? Es kommt niemand mit außer so ein paar Niemande? Sie schafft es am Ende Praline zu finden? Auch wenn das natürlich sehr relevant ist, wirkt es doch sehr konstruiert. Wieso schleicht sie sich nicht ein? Das macht sie ja quasi am Ende auch schon. Allerdings gefällt mir das Ende ziemlich gut und vermag es, auch über einige andere Probleme (was teils auch die Flüchtigkeitsfehler und teils verschwendete Ich-Perspektive sind) hinweg zu helfen. Es ist nie so leicht, eine Änderung glaubhaft darzustellen und diese Situation, diese Einfachheit, ich glaube das.
      Somit findet die Saga einen versöhnlichen Abschluss und ich finde, dass hat auch gut so gepasst.

      2 Tagebücher
      Mit den ersten beiden Texten natürlich schon ziemlich hart. Ich finde, die hier umgesetzte Fortsetzung ist schon ziemlich gut. Klar, man kann hinterfragen, wieso die beiden Charaktere jetzt eigentlich zueinander "gefeunden" haben (die Erklärung von Leo ist schon irgendwo sinnvoll, aber trotzdem hätte es geholfen, da vielleicht noch 1-2 Sätze zu spendieren), doch das sehe ich auch als alternativlos an. Speziell, wenn man vergisst, dass es die vorigen Texte gab, funktioniert dieser Text ganz gut. Er legt einen ungewöhnlichen Fokus. Aber dieses Tagebuch als geistiger Halt, diese Fixierung darauf, mir gefällt es. Genauso den Himmelsdrachen, der - abgesehen von dem schon zu typischen und meines Erachtens eher unpassenden durch-die-Gegend-tragen - eine ganz andere Herangehensweise hat, um seine böse Seite auszuleben. Leider krankt dieser Text (und da fällt es schwer einen Vorwurf zu machen), wie auch schon die vorigen Teile, ein bisschen daran, dass es absolut nicht klar ist, worum es überhaupt geht. Sowohl in diesem Text, als auch der Saga allgemein. So finde ich die Entscheidungen des Fischmenschen, seine Reaktion darauf, die Gedanken dazu, genauso wie die Sicht des Himmelsdrachen faszinierend und erstaunlich frisch, aber was soll mir das sagen?
      Der Text hat sich alle Mühe gegeben, hier eine zusammenführende Fortführung zu geben, die auch durchaus funktionieren kann, aber vielleicht auch an den Beschränkungen des Vorgängers ein bisschen scheitert. Trotzdem will ich klarstellen, dass ich den Text durchaus zu schätzen weiß und mochte.

      Damit ist jetzt Phase 2 abgeschlossen. Auch hier ist nicht alles Gold, aber dennoch fand ich viele schöne Abschnitte, gute Enden und Freude beim Lesen. Jetzt bin ich gespannt auf die Auflösung, die "Halbfinalisten" und die nächsten Texte!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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