Drei Finalisten. Drei Finalrunden. Der Freitext macht den Anfang.
- Welcher Text konnte euch (mit seiner Idee und/oder Prämisse sowie deren Umsetzung) am meisten überzeugen?
- Welcher Text konnte euch handwerklich (Stil, Rechtschreibung, Grammatik) am meisten überzeugen?
In diesem Sinne, möchte ich euch nun ohne weitere Umschweife die Freitexte unserer diesjährigen Finalisten präsentieren. Das Triell ist hiermit eröffnet!
Der türkisblaue Phönix fiel. Im Spiegel seiner müden Augen gebar das Chaos Rauch und Flammen inmitten des gewaltigen Schlosses. Entstellte und dämonisierte Kreaturen bevölkerten Erde und Himmel. Sie tobten im Inneren des diabolischen Onischädels und warem bereit ihrem König bis in den Tod zu folgen. Mit jedem verstreichenden Zeiger fiel ein weiterer Samurai den monströsen Heerscharen der Bestienpiraten zum Opfer. Kampfgebrüll mischte sich mit den Wehklagen der Überlebenden, während anderenorts ganze Naturgewalten aufeinanderprallten. Im Hauptsaal des Schlosses schlängelten sich gierige Flammen über den Boden und schlugen ihre feurigen Zähne in alles Lebendige und Tote, was ihnen in den Weg kam. Plötzlich beugte sich das lodernde Feuer den unheilvollen Flügelschlägen der maskierten Dunkelheit, die sich wortlos neben das metallische Monster schwang. Seite an Seite bäumten sich die Hünen vor dem abgestürzten Phönix auf. Sie waren die zwei Heerführer der dämonischen Kreaturen, Gewalten, die ganze Landstriche in trostlose Einöden zu verwandeln vermochten.
»Es wird Zeit…«, murmelte eine Gestalt, die sich mit siegessicherer Miene die Brille zurechtrückte, »…für sie die Bühne zu betreten!«
Der Mann hatte seine bedeutungsschwangeren Worte kaum zu Ende gesprochen, als zwei Gestalten blitzschnell aus dem Flammenmeer emportauchten. Der eine selbst in verzehrende Glut gehüllt, der andere mit seinen drei Schwertern die eisigen Winde der Unterwelt wie Nutzvieh vor sich her treibend. Sie tauschten nur einen flüchtigen, aber vielsagenden Blick aus, ehe sie sich auf die beiden Heerführer stürzten.
»Nichts…nichts ist hier passiert!«
Sanji spuckte Blut und rang nach Atem. Der Schmerz in seinem Körper, der sich schraubstockartig in sein Rückgrat bohrte, wollte nicht nachlassen. Alles um ihn herum war glasklar und doch verschwommen, totenstill und ohrenbetäubend laut zugleich. Er wollte schreien, weinen, sterben und nach heilsamem Atem lechzen.
Was zum Teufel war passiert?
Torkelnd richtete er sich auf, ignorierte seine Freude, die aus demselben Albtraum wie er selbst zu erwachen schienen, und stürzte hinaus aus den Ruinen.
War der Idiot wirklich so dämlich gewesen?
Um ihn herum offenbarte sich die biblische Zerstörung, die der Shichibukai angerichtet hatte. Trümmer häuften sich zu kolossalen Bergen auf, mächtige Bäume samt ihrer Wurzeln waren dem Erdreich entrissen worden — und inmitten dieses Ödlandes stand er. Regungslos. Mit verschränkten Armen. Beinahe totenstill.
»Was soll der Mist?! Hey, wo ist der Samurai hin?«, schrie Sanji den grünhaarigen Schwertkämpfer an. Doch dieser rührte sich nicht. Eine fast gespenstische Stille ging von ihm aus, welche die Wut des Kochs augenblicklich verrauchen ließ. Seine Stimme echote im Kessel der Zerstörung. Als sich die blutunterlaufenen Augen des Schwertkämpfers endlich rührten, gefror Sanji das Blut in den Adern. Selten hatte er den Grünhaarigen in solch einem desolaten Zustand gesehen. Er schien sich nur mit Müh und Not auf den Beinen halten zu können.
»Hey du! L-lebst du noch? Was ist hier passiert?!«
Mitleid und Schuld übermannten ihn beim Anblick des Grünhaarigen. Wie hatte er sich nur so übertölpeln lassen können? Er war doch bereit gewesen, für seine Freunde, für seinen Kapitän, für den zukünftigen König der Piraten zu sterben. Er wollte irgendetwas sagen oder tun, aber es waren die folgenden Worte, die Sanji augenblicklich verstummen ließen und tief ins Herz trafen.
»Nichts…nichts ist hier passiert!«
Doch es waren nicht die brüchigen Worte aus Zorro blutverkrusteten Lippen, welche Sanji mit den Tränen kämpfen ließen. Es war das stumme Versprechen, die stillschweigende Übereinkunft, ihrem Kapitän die Wahrheit zu verschweigen, die sie an diesem Tag enger zusammenschweißen sollte.
»Du machst dir Sorgen um ihn, nicht wahr?«
»Mach dich bitte nicht lächerlich! Ich sagte doch, dass du den Trottel ziehen lassen solltest!«
Dichte Wolken hingen über den uralten Wäldern dieser geheimnisvollen Stadt. Ihre Schatten zogen wie Vogelschwärme mit dunkelgrauen Schwingen über die Baumkronen und schenkten dem grünhaarigen Schwertkämpfer eine trügerische Zufriedenheit und Ruhe. Dennoch waren die Ereignisse des heutigen Tages nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Die Flut an Informationen, die über sie alle hereingebrochen war, nagte an ihm. Er schloss das Auge, versuchte, die Gedanken zu vertreiben und einzig dem sanften Rascheln der Äste zu folgen, die beruhigend in der leichten Abendbrise hin und her schaukelten. In der Ferne krächzte eine Eule. Die animalischen Geräusche der wandernden Insel mischten sich als Dissonanzen in das hypnotisierende Rascheln des Urwalds. Doch es war die Ankunft ihrer Navigatorin, die Zorro aus seinem unruhigen Tagtraum riss. Er musste nicht einmal das Auge öffnen, um ihren leichtfüßigen Gang zu erkennen und das stumme Seufzen wahrzunehmen, mit dem sie sich neben ihm niederließ. Er ahnte bereits, was ihr schwer wie ein Mühlstein auf dem Herzen lag. Derselbe, der ihn nicht ruhen ließ.
»Du weißt, was Sanji geopfert hat, als er mit Capone gegangen ist, oder? Du weißt, dass er es getan hat, um mich, um Chopper und Brook, um die Minks vor weiteren Schaden zu bewahren, nicht wahr?«
Am liebsten hätte er gelächelt. Wie immer kam sie auf den Punkt. Ohne Umschweife, ohne Schnörkel und Umwege. Dennoch irrte sie sich. Er verstand sehr gut, weshalb der dämliche Suppenlöffelschwinger so gehandelt hatte. Er verstand es vermutlich besser, als sie sich bewusst war. Er hätte exakt dasselbe getan. Aber…wie sollte es jetzt weitergehen? Wie sollten sie ihr Ziel jetzt noch erreichen? Er brauchte ihn. Ruffy brauchte ihn. Brauchte sie beide.
»Er ist einer der Flügel, die dem Piratenkönig zum Aufstieg verhelfen«
Während sich der Rauch verflüchtigte, stieg ihnen der beißende Geruch des Schwarzpulvers in die Nase. Das Entsetzen hatte sich zu einer greifbaren Stille ausgebreitet. Niemand bewegte sich. Niemand wagte es, etwas zu sagen oder gar nur zu atmen. Sekunden dehnten sich unendlich lang zu Minuten. Alle Anwesenden blickten mit angehaltenem Atem hypnotisiert auf die gedrungene Gestalt. Ihr Gesicht tief im dreckigen Staub des Platzes vergraben. Die Lumpen blutgetränkt und zerfetzt. Dutzende Gewehrläufe hatten weiterhin ihre gierigen Mäuler auf den Toten gerichtet, auch wenn ihre bleiernen Kugeln schon längst jegliches Leben aus dem Körper gerissen hatten. Das Blut in seinen Adern kochte. Er wagte es nicht, auch nur einen Blick auf den Leichnam zu werfen. Stattdessen drückte er das kleine Mädchen so fest an sich, dass ihr falsches Lachen zu ersticken drohte. Vielleicht tat er ihr damit sogar einen Gefallen. Niemand sollte in solch einem Alter seinen Vater zu Grabe tragen müssen.
»Das ist Mörder Zorrojuro!«, schallte es plötzlich aus den Reihen der Schaulustigen, welche der Hinrichtung Yasuies beigewohnt hatten. »Und dort ist der Rebell Sangoro, der vor ein paar Tagen für Unruhe in der Hauptstadt gesorgt hat!«
Ein verstimmtes Seufzen entfuhr seiner Kehle, als er den blonden Koch erkannte, der lächerlich heroisch neben ihm posierte. Ihre Blicke kreuzten sich, und für einen kurzen Augenblick schienen beide zu vergessen, wo sie sich befanden. Einen flüchtigen Wimpernschlag existierten nur sie beide. Keine fassungslosen Bewohner der Blumenhauptstadt, kein schluchzendes Mädchen, kein Yasuie und keine Soldaten des Shoguns, die ihnen nach dem Leben trachteten. Sie hatten sich viele Wochen nicht mehr gesehen. So viele Tage, in denen so viel passiert war. Doch nun waren sie beide hier. Hatten sich verändert und waren doch noch dieselben.
»Wenn wir das gewinnen…«.
»Ich weiß, er wird endlich in greifbare Nähe rücken…Ruffys Aufstieg zum König der Piraten!«
Benommen erhoben sich die gefallenen Sterne der Bestienbande aus dem Feuer und dem Rauch. Um sie herum schien das Kampfgetümmel verstummt zu sein. Alle Augen waren auf die vier Monster gerichtet, die einander im Pandämonium der Bestien gefunden hatten. Bereit, ihren jeweiligen Königen bis in den Tod zu dienen. Argwöhnisch beäugten die beiden Desaster das ungleiche Paar, welches sie soeben mit ungeahnter Kraft attackiert hatte. Die berüchtigtsten Mitstreiter des Strohhutpiraten. Der Piratenjäger und der Schwarzfuß
»Hey Kringelbraue«, zischte der Grünhaarige mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. Die Kommandanten des Kaisers schienen ihm beinahe gleichgültig zu sein.
»Was willst du, Spinatschädel?!«
»Erinnerst du dich noch an unsere Wette von Little Garden?«
Der feindselige Ausdruck auf Sanjis Gesicht wich beinahe kindlicher Freude, als er eifrig nickte.
»Gehen wir dieses Mal nach Stückzahl oder Gewicht?«
Zorro legte die Stirn in krause Falten und blickte hinauf zu den Dämonen, die sich vor ihnen auftürmten. Es waren die Desaster des mächtigsten Monsters auf Erden. Die Pestilenz und die Feuersbrunst.
»Ich glaube, dass das keine Rolle spielt, solange wir diese beiden für Ruffy aus dem Weg räumen«, erwiderte Zorro schulterzuckend.
»Dann lass uns ein paar Dinos jagen!«
Zorro nickte. Alles um sie herum war still. Niemand bewegte sich. Doch es war keine Stille, die unangenehm war. Die daraus resultierte, dass zu viele oder zu wenig Worte gesprochen worden waren. Es war die Stille eines stummen Versprechens. Der stillschweigenden Übereinkunft, ihren Kapitän zum König der Piraten zu machen.
»Es wird Zeit…«, murmelte eine Gestalt, die sich mit siegessicherer Miene die Brille zurechtrückte, »…für sie die Bühne zu betreten!«
Der Mann hatte seine bedeutungsschwangeren Worte kaum zu Ende gesprochen, als zwei Gestalten blitzschnell aus dem Flammenmeer emportauchten. Der eine selbst in verzehrende Glut gehüllt, der andere mit seinen drei Schwertern die eisigen Winde der Unterwelt wie Nutzvieh vor sich her treibend. Sie tauschten nur einen flüchtigen, aber vielsagenden Blick aus, ehe sie sich auf die beiden Heerführer stürzten.
»Nichts…nichts ist hier passiert!«
Sanji spuckte Blut und rang nach Atem. Der Schmerz in seinem Körper, der sich schraubstockartig in sein Rückgrat bohrte, wollte nicht nachlassen. Alles um ihn herum war glasklar und doch verschwommen, totenstill und ohrenbetäubend laut zugleich. Er wollte schreien, weinen, sterben und nach heilsamem Atem lechzen.
Was zum Teufel war passiert?
Torkelnd richtete er sich auf, ignorierte seine Freude, die aus demselben Albtraum wie er selbst zu erwachen schienen, und stürzte hinaus aus den Ruinen.
War der Idiot wirklich so dämlich gewesen?
Um ihn herum offenbarte sich die biblische Zerstörung, die der Shichibukai angerichtet hatte. Trümmer häuften sich zu kolossalen Bergen auf, mächtige Bäume samt ihrer Wurzeln waren dem Erdreich entrissen worden — und inmitten dieses Ödlandes stand er. Regungslos. Mit verschränkten Armen. Beinahe totenstill.
»Was soll der Mist?! Hey, wo ist der Samurai hin?«, schrie Sanji den grünhaarigen Schwertkämpfer an. Doch dieser rührte sich nicht. Eine fast gespenstische Stille ging von ihm aus, welche die Wut des Kochs augenblicklich verrauchen ließ. Seine Stimme echote im Kessel der Zerstörung. Als sich die blutunterlaufenen Augen des Schwertkämpfers endlich rührten, gefror Sanji das Blut in den Adern. Selten hatte er den Grünhaarigen in solch einem desolaten Zustand gesehen. Er schien sich nur mit Müh und Not auf den Beinen halten zu können.
»Hey du! L-lebst du noch? Was ist hier passiert?!«
Mitleid und Schuld übermannten ihn beim Anblick des Grünhaarigen. Wie hatte er sich nur so übertölpeln lassen können? Er war doch bereit gewesen, für seine Freunde, für seinen Kapitän, für den zukünftigen König der Piraten zu sterben. Er wollte irgendetwas sagen oder tun, aber es waren die folgenden Worte, die Sanji augenblicklich verstummen ließen und tief ins Herz trafen.
»Nichts…nichts ist hier passiert!«
Doch es waren nicht die brüchigen Worte aus Zorro blutverkrusteten Lippen, welche Sanji mit den Tränen kämpfen ließen. Es war das stumme Versprechen, die stillschweigende Übereinkunft, ihrem Kapitän die Wahrheit zu verschweigen, die sie an diesem Tag enger zusammenschweißen sollte.
»Du machst dir Sorgen um ihn, nicht wahr?«
»Mach dich bitte nicht lächerlich! Ich sagte doch, dass du den Trottel ziehen lassen solltest!«
Dichte Wolken hingen über den uralten Wäldern dieser geheimnisvollen Stadt. Ihre Schatten zogen wie Vogelschwärme mit dunkelgrauen Schwingen über die Baumkronen und schenkten dem grünhaarigen Schwertkämpfer eine trügerische Zufriedenheit und Ruhe. Dennoch waren die Ereignisse des heutigen Tages nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Die Flut an Informationen, die über sie alle hereingebrochen war, nagte an ihm. Er schloss das Auge, versuchte, die Gedanken zu vertreiben und einzig dem sanften Rascheln der Äste zu folgen, die beruhigend in der leichten Abendbrise hin und her schaukelten. In der Ferne krächzte eine Eule. Die animalischen Geräusche der wandernden Insel mischten sich als Dissonanzen in das hypnotisierende Rascheln des Urwalds. Doch es war die Ankunft ihrer Navigatorin, die Zorro aus seinem unruhigen Tagtraum riss. Er musste nicht einmal das Auge öffnen, um ihren leichtfüßigen Gang zu erkennen und das stumme Seufzen wahrzunehmen, mit dem sie sich neben ihm niederließ. Er ahnte bereits, was ihr schwer wie ein Mühlstein auf dem Herzen lag. Derselbe, der ihn nicht ruhen ließ.
»Du weißt, was Sanji geopfert hat, als er mit Capone gegangen ist, oder? Du weißt, dass er es getan hat, um mich, um Chopper und Brook, um die Minks vor weiteren Schaden zu bewahren, nicht wahr?«
Am liebsten hätte er gelächelt. Wie immer kam sie auf den Punkt. Ohne Umschweife, ohne Schnörkel und Umwege. Dennoch irrte sie sich. Er verstand sehr gut, weshalb der dämliche Suppenlöffelschwinger so gehandelt hatte. Er verstand es vermutlich besser, als sie sich bewusst war. Er hätte exakt dasselbe getan. Aber…wie sollte es jetzt weitergehen? Wie sollten sie ihr Ziel jetzt noch erreichen? Er brauchte ihn. Ruffy brauchte ihn. Brauchte sie beide.
»Er ist einer der Flügel, die dem Piratenkönig zum Aufstieg verhelfen«
Während sich der Rauch verflüchtigte, stieg ihnen der beißende Geruch des Schwarzpulvers in die Nase. Das Entsetzen hatte sich zu einer greifbaren Stille ausgebreitet. Niemand bewegte sich. Niemand wagte es, etwas zu sagen oder gar nur zu atmen. Sekunden dehnten sich unendlich lang zu Minuten. Alle Anwesenden blickten mit angehaltenem Atem hypnotisiert auf die gedrungene Gestalt. Ihr Gesicht tief im dreckigen Staub des Platzes vergraben. Die Lumpen blutgetränkt und zerfetzt. Dutzende Gewehrläufe hatten weiterhin ihre gierigen Mäuler auf den Toten gerichtet, auch wenn ihre bleiernen Kugeln schon längst jegliches Leben aus dem Körper gerissen hatten. Das Blut in seinen Adern kochte. Er wagte es nicht, auch nur einen Blick auf den Leichnam zu werfen. Stattdessen drückte er das kleine Mädchen so fest an sich, dass ihr falsches Lachen zu ersticken drohte. Vielleicht tat er ihr damit sogar einen Gefallen. Niemand sollte in solch einem Alter seinen Vater zu Grabe tragen müssen.
»Das ist Mörder Zorrojuro!«, schallte es plötzlich aus den Reihen der Schaulustigen, welche der Hinrichtung Yasuies beigewohnt hatten. »Und dort ist der Rebell Sangoro, der vor ein paar Tagen für Unruhe in der Hauptstadt gesorgt hat!«
Ein verstimmtes Seufzen entfuhr seiner Kehle, als er den blonden Koch erkannte, der lächerlich heroisch neben ihm posierte. Ihre Blicke kreuzten sich, und für einen kurzen Augenblick schienen beide zu vergessen, wo sie sich befanden. Einen flüchtigen Wimpernschlag existierten nur sie beide. Keine fassungslosen Bewohner der Blumenhauptstadt, kein schluchzendes Mädchen, kein Yasuie und keine Soldaten des Shoguns, die ihnen nach dem Leben trachteten. Sie hatten sich viele Wochen nicht mehr gesehen. So viele Tage, in denen so viel passiert war. Doch nun waren sie beide hier. Hatten sich verändert und waren doch noch dieselben.
»Wenn wir das gewinnen…«.
»Ich weiß, er wird endlich in greifbare Nähe rücken…Ruffys Aufstieg zum König der Piraten!«
Benommen erhoben sich die gefallenen Sterne der Bestienbande aus dem Feuer und dem Rauch. Um sie herum schien das Kampfgetümmel verstummt zu sein. Alle Augen waren auf die vier Monster gerichtet, die einander im Pandämonium der Bestien gefunden hatten. Bereit, ihren jeweiligen Königen bis in den Tod zu dienen. Argwöhnisch beäugten die beiden Desaster das ungleiche Paar, welches sie soeben mit ungeahnter Kraft attackiert hatte. Die berüchtigtsten Mitstreiter des Strohhutpiraten. Der Piratenjäger und der Schwarzfuß
»Hey Kringelbraue«, zischte der Grünhaarige mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. Die Kommandanten des Kaisers schienen ihm beinahe gleichgültig zu sein.
»Was willst du, Spinatschädel?!«
»Erinnerst du dich noch an unsere Wette von Little Garden?«
Der feindselige Ausdruck auf Sanjis Gesicht wich beinahe kindlicher Freude, als er eifrig nickte.
»Gehen wir dieses Mal nach Stückzahl oder Gewicht?«
Zorro legte die Stirn in krause Falten und blickte hinauf zu den Dämonen, die sich vor ihnen auftürmten. Es waren die Desaster des mächtigsten Monsters auf Erden. Die Pestilenz und die Feuersbrunst.
»Ich glaube, dass das keine Rolle spielt, solange wir diese beiden für Ruffy aus dem Weg räumen«, erwiderte Zorro schulterzuckend.
»Dann lass uns ein paar Dinos jagen!«
Zorro nickte. Alles um sie herum war still. Niemand bewegte sich. Doch es war keine Stille, die unangenehm war. Die daraus resultierte, dass zu viele oder zu wenig Worte gesprochen worden waren. Es war die Stille eines stummen Versprechens. Der stillschweigenden Übereinkunft, ihren Kapitän zum König der Piraten zu machen.
Auf Geheiß unserer hochwohlgeborenen Herren, welche im Heiligen Land Mary Joa voll Wohlwollen über uns herrschen und uns leiten, wurde meiner Wenigkeit aufgetragen, die Ereignisse aus jener Zeit auf ewig für die Nachwelt festzuhalten, auf dass sie niemals in Vergessenheit geraten. Die ehrenvolle Aufgabe wurde mir übertragen, war ich doch höchst selbst vor 100 Jahren, damals noch als Jüngling, an jenem schicksalshaften Ort zugegen.
In jenen Tagen stand unser aller Welt an der Schwelle zur Zerstörung. Das noch junge Bündnis der größten und weisesten Könige, welche unsere Erde je gesehen hatte, wurde vor eine schwere Prüfung gestellt. Blutrünstige Monster suchten unsere Weltmeere heim und hinterließen eine Spur von Verwüstung und Tod. Wo sie auftauchten, gab es nur Leid und Verderben. Sie stillten ihren Blutdurst, wo sie nur konnten. Selbst vor Frauen und Kindern schreckten sie nicht zurück. Diese Teufel machten erst Halt, wenn alles Leben von dieser Erde getilgt war.
Um diesem Schrecken Einhalt zu gebieten, erließen unsere gottgleichen Herrscher ein Dekret. Alle verfügbaren kampffähigen Männer der großen Königreiche wurden eingezogen, um sich diesen Dämonen entgegenzustellen. Unzählige Männer folgten voll Stolz dem Ruf unserer geliebten Herrscher. Die zwanzig großen heiligen Streitmächte zogen in den Kampf und waren siegreich. Der Friede in den Königreichen wurde wiederhergestellt. Doch die Teufel gaben nicht auf.
Späher unserer Streitkräfte sandten Nachricht, dass sich der Feind sammelte, um einen letzten verheerenden Angriff auf unsere geliebten Herren einzuleiten. Doch jene, ausgestattet mit schier unendlicher Weisheit und Voraussicht, waren den Teufeln einen Schritt voraus. So versammelten sie sämtliche Krieger der großen heiligen Streitmächte am Fuße des roten Gebirges, auf welchem ihr Palast thront. Auch unzählige Verbündete, welche sich aus freiem Willen dem Siegeszug unserer Truppen anschlossen, waren dort versammelt und schworen unseren Herren die Treue. Ein atemberaubendes Bild bot sich meinen noch jungen Augen. Heldenhafte Männer aus allen Winkeln der Erde standen zusammen, vereint in einer Mission. Der Mission, die Herren der Welt zu beschützen. Der Sonne gleich, blickten sie auf uns herunter, wachten über uns, segneten uns mit ihrem Glanz. Kraft durchströmte jeden einzelnen, ob der ehrenvollen Aufgabe, die uns auferlegt wurde. Das Böse würde fallen vor der größten Streitkraft, die diese Welt jemals gesehen hatte!
Das Regiment aus Alabasta ist besonders hervorzuheben. Diese Männer folgten, ohne zu zögern, dem Ruf unserer Herren, obwohl sich ihr König gegen das Heilige Land Mary Joa entschied. Ihr Mut war ohnegleichen, waren sie doch gewillt, die erste Kampflinie zu bilden und somit große Verluste zu riskieren. Sie führten exotische Klingen, wie Fächer auf langen Lanzen.
Die zweite Linie bildeten diejenigen, die sich als Verbündete unseren heiligen Streitmächten anschlossen. Männer, welche von unseren großen Armeen vor dem Tod gerettet wurden und welche ihre Dankbarkeit und Liebe gegenüber ihren Erlösern zum Ausdruck bringen wollten. Sie führten unterschiedlichste Waffen. Von Speeren und geschwungenen Säbeln, bis hin zu mannsgroßen Keulen. Es waren sogar Männer unter ihnen, die gar keine Waffen trugen. Sie stellten sich dem Grauen mit bloßen Fäusten entgegen. Dieses Regiment aus Kämpfern aus der ganzen Welt - Wahrlich ein Symbol für die Fähigkeit der großen Könige, die Menschen unter sich zu vereinen.
Hinter diesen zwei Linien gruppierten sich die versammelten heiligen Streitmächte. Unterteilt in Divisionen, war man gegen jeden Feind gewappnet. An den Flanken befanden sich die Lanzenträger, im Zentrum die Schwertkämpfer und auf den Erhebungen rund um das Schlachtfeld wurden die Bogenschützen positioniert. Die Divisionsführer spornten die Moral der Soldaten mit flammenden Ansprachen an und Schlachtrufe dröhnten über das Feld. Die Soldaten begannen, im Takt zu stampfen und schlugen im Rhythmus ihre Waffen gegen ihre Schilder. Das Stakkato der Kriegsschreie und Trommelschläge nahm von Schlag zu Schlag an Intensität zu. Ein Gefühl der Kraft durchströmte meinen Körper. Das Dröhnen war ohrenbetäubend. Getragen von den Schlachtchorälen der Soldaten trat ein Mann nach vorne, wo ihn das gesamte Heer erblicken konnte: Generalkommandant Dioklit. Er wurde von den Himmelsdrachen persönlich auserkoren, um unser Heer anzuführen. Seine Heldentaten waren auf der ganzen Welt bekannt. Kein anderer Mann wäre dieser Aufgabe würdig gewesen und das erkannten auch unsere Herren in ihrer unendlichen Weisheit. Der Generalkommandant positionierte sich auf einem Podest. Er hob die Hand und die Schlachtrufe verstummten sogleich. Seine Stimme strömte wie eine kräftige Woge über das Schlachtfeld:
„Männer, Krieger, Helden! Die Zeit ist gekommen! Ihr, die ihr dem Ruf der großen Könige der Welt gefolgt seid, macht euch bereit! Unzählige Schlachten habt ihr bereits für das Gute geschlagen und heute ist der Tag der Entscheidung! Die Teufel sind auf dem Weg hierher. Sie kennen keine Gnade. Ihr Ziel ist unser Heiligtum Mary Joa, sind unsere geliebten Könige. Ihr wurdet auserkoren, um dieses sinistre Heer aufzuhalten. Unsere geliebten Herrscher sprechen euch ihr Vertrauen aus. Männer! Krieger! Helden! Seht hinauf! Sie wachen über uns! Lasst uns kämpfen – das Schicksal dieser Welt liegt in unseren Händen!“
Tosender Jubel, noch lauter als die Schlachtrufe zuvor, bebten über die gesamte Insel. Die kühnen Worte des Generalkommandanten drangen durch Mark und Bein und landeten direkt im Herzen eines jeden Soldaten. Unser Kampfgeist war geweckt, das Feuer entzündet. Wieder schallten Säbelrasseln, Trommelschläge und Kriegsgeschrei durch die Luft, bis ein alles durchdringendes Hornsignal dem Jubel ein jähes Ende bereitete. Der Feind war in Sicht.
Der Horizont schien, als stünde er in Flammen. Gigantische Türme aus Rauch wuchsen gen Himmel. Immer mehr Schlachtschiffe erschienen in der Ferne. Je näher sie uns kamen, desto kräftiger wurde der Schwefelgeruch in der Luft. Asche begann wie Schnee vom Himmel zu fallen und den Boden zu bedecken. Die Soldaten aus Alabasta sandten Stoßgebete an ihre Götter, wie sie es vor jeder großen Schlacht taten.
Als das erste Schiff des Feindes an den Ufern anlegte, bebte die Erde. Feuersäulen, direkt aus den Tiefen der Hölle, brachen aus dem Boden. Schreckliche Ungetüme, deren Züge kaum noch menschlich erschienen, stürzten sich über die Buge der Schiffe und stürmten über die Küste in Richtung unserer Armee. Unter ihren Füßen brannte die Erde. Die Bogenschützen machten sich bereit. Die erste Salve traf mitten in das feindliche Regiment und nahm sich die ersten Opfer. Doch der Feind ließ sich nicht aufhalten und so stürzten sich die Teufel schon auf die Division aus Alabasta. Gegenwehr schien kaum möglich und so drang der Gegner in kurzer Zeit auch durch unsere zweite Linie. Wir waren in der Überzahl und doch schien das Momentum auf Seiten des Feindes. Ihre Kräfte waren übermenschlich, grenzten an Zauberei. Ich sah wie die Elemente verrücktspielten. Sengende Hitze, gefolgt von Eiseskälte suchten das Schlachtfeld heim. Manche der Teufel schienen ihre Körper verzerren zu können. Animalische Figuren pflügten sich ihren Weg durch unsere Linien, sie zeigten keine Gnade.
Die Kriegschoräle verstummten. Die schiere Übermacht des Feindes flößte unseren Kriegern das Gift der Angst ein. Männer verließen ihre Posten, suchten Schutz vor der dämonischen Armee. Plötzlich erklang die Stimme einer Frau.
„Haltet ein!“ schallte es über das Tosen des Kampfes hinweg. Teufel rechts und links von mir verloren plötzlich ihr Bewusstsein. Die Kämpfe waren unterbrochen.
Sie stand inmitten des Kampffeldes – eine Frau mit wallendem, blondem Haar. Sie trug einen schneeweißen Umhang über einer strahlend blauen Brustplatte. Sie war unbewaffnet. Ein Glanz, gleich einem Nimbus, schien sie zu umhüllen. Alle Blicke, ob von Menschen oder Teufeln, waren auf sie gerichtet.
„Bleibt standhaft, Krieger! Wir müssen den Feind aufhalten! Fasst Mut! Schlagt zurück!“
Während sie diese Worte an uns richtete, landete eine Möwe auf ihrem ausgestreckten Arm.
„Für die Freiheit!“
Begleitet von diesen Worten fuhr das Tier auf seinen weißen Schwingen in die Lüfte empor und die Kriegerin stürmte auf den Feind zu. Ihre Arme verfärbten sich pechschwarz. Mit einem einzigen Hieb erschlug sie einen hünenhaften Teufel. Ihr Haar schwang zur Seite und legte die Schriftzeichen auf ihrem Umhang frei: Gerechtigkeit.
Von diesem Anblick berauscht, fassten unsere Männer neue Kraft. Unsere Streitkräfte überrollten die Armee des Bösen. Wir ließen dem Feind keine Chance zur Gegenwehr und so errangen wir nach einer erbitterten Schlacht den Sieg für die Menschheit. Den Sieg für unsere geliebten Könige.
Wahrlich, es musste eine Göttin sein, die sich uns an diesem Tag leibhaftig zeigte. Ihrer Gunst war es zu verdanken, dass die Teufel ein für alle Mal besiegt werden konnten.
Zu ihrem Ehren errichteten wir an jener Stelle, an der sie sich uns zeigte, das neue Zentrum unserer vereinten Streitkräfte. Ein Mahnmal für alle, die vom rechten Weg abgekommen sind. Am Fuße des roten Gebirges, unter dem wachsamen Blick unserer göttlichen Könige wollen wir hier stets für das Ideal kämpfen, das uns unsere Erlöserin lehrte.
Auf weißen Schwingen. Für die Gerechtigkeit.
- Cerico
Anno Maris 802
Anno Maris 802
Beinah’ ein halbes Jahrhundert ist es her,
da setzte sich gemeinsam zur Wehr,
ein Pirat und ein Offizier gleichermaßen,
so dass sie ihre Rivalitäten vergaßen.
Zum Schutze von Adel und Sklaverei,
was dachten sie sich bloß dabei?
Ob die Aristokraten der Welt es ihnen dankten?
Eine Antwort die sie vorher kannten.
Doch wer war Auslöser dieser ungewöhnlichen Allianz?
Eine Zusammenkunft von Macht und Arroganz.
Die Rocks Piraten nannten sie sich,
in ihrer Brutalität bis heute einzigartig.
Terroristen nannte die Regierung sie,
ihr Beutezug überstieg jede Fantasie.
Doch da waren sie nicht die Einzigen,
also was machte die Truppe zu etwas Besonderen?
Zuerst war ihre Besatzung ungewöhnlich,
diese Monster miteinander unversöhnlich.
Nur durch ihren Kapitän geeint,
die Regierung nannte ihn den größten Feind!
Rocks D. Xebec war sein Name,
zu dieser Zeit bekannt bei jeder Dame.
Furchteinflößend nicht nur durch seine Stärke,
sondern vor allem durch Kenntnis der Regelwerke.
Xebec war nicht nur an Zerstörung interessiert,
tief in die Geschicke der Weltregierung involviert.
Neugier trieb ihn in die Piratenwelt,
Wissen die Priorität und nicht das Geld.
Aber lasst euch nicht täuschen Xebec war kein Revolutionär,
die Wahrheit erfahren war ihm wichtig, doch herrschen wollte er.
Kein Preis zu hoch, kein Leben zu viel wert,
er ging über Leichen und wurde dafür von der Crew geehrt.
Sein Ziel den leeren Thron zu füllen,
dabei die Geheimnisse der Regierung zu enthüllen.
Dem Träger der Krone ein Dorn in den Augen,
der Marionettenspieler lässt sich nicht berauben.
So wurde der angehende Held der Marine entsandt,
unter den Soldaten bereits allseits bekannt.
Garp die Faust der Gerechtigkeit,
gefürchtetster Offizier seiner Zeit.
Die Hintergründe für ihn unbekannt,
gab er der Regierung die Hand.
Für ihn zählte nur die Zerstörung aufzuhalten,
die Piratencrew in Einzelteile aufzuspalten.
Doch erkannte der junge Soldat der Marine schnell,
Rocks stellt sich nicht zum Duell.
Auch seine Crew gilt es zu bekämpfen,
alles Ungeheuer und keine Menschen.
Die erste im Fokus, Charlotte Linlin wurde sie noch genannt,
sie war bereits Mutter doch keineswegs charmant.
In Zukunft eine große Nummer,
bereits heute Verbreiterin von Kummer.
Der zweite auf den das Auge der Marine fiel,
war eine Bestie emotional instabil.
Kaido der Fluch der Meere,
in seinem Herzen bloß klaffende Leere.
Der dritte der aus der Menge stach,
Edward Newgate, der so manchen Traum zerbrach.
Vielleicht der schrecklichste von allen,
so wusste er doch mit Prinzipien zu gefallen.
Noch weitere aufstrebende Namen hatte Xebec versammelt,
durch den armen Marineboten nur noch gestammelt.
Von goldenen Löwen und vergessenen Schatzsuchern,
die Bande im Beginn zu einer Armee auszuwuchern.
Garp war bewusst er musste sich um Hilfe bemühen,
die Aussicht auf den Kandidaten brachte ihn zum glühen.
Doch es kam nur ein Mann in Frage,
Sieger aus so manch brenzliger Lage.
Sein Rivale in vielen Seeschlachten und Gefechten,
irgendwie Pirat und irgendwie doch einer der Gerechten.
Gol D. Roger später als König der Piraten bekannt,
hatte schon so manche Flotte von Garp verbrannt.
Doch auch dem legendären Seeräuber war bewusst,
Xebec war eine Bedrohung und seine Crew kein großer Verlust.
So begann sich die ungewöhnliche Allianz zu formen,
eine Zusammenkunft fern von Normen.
Allianz und Terroristen sollten bald aneinandergeraten,
auch mit der Partie eine Gruppe von verfehlten Magnaten.
Die Himmelsdrachen und ihre Sklaven hatten sich im Göttertal niedergelassen,
der Grund dafür eine eigene Geschichte zum verfassen.
Die Rocks Piratenbande hatte die Aristokraten zum Ziel,
die Sklaven nur unwissend Teil vom politischen Spiel.
Garp und Roger selbst keine Freunde der Himmelsdrachen,
mussten sie diese wohl oder übel mit den Sklaven bewachen.
Als die unheilvolle Crew am Horizont erschien,
wurden die ersten Gebete herausgeschrien.
Niemand wollte so recht an einen Sieg der Allianz glauben,
ihre verträumten Diskussionen brachten die Adeligen bloß zum schnauben.
Doch Träumer hin oder her sie waren für den Moment geeint,
ihnen gegenüber ein gemeinsamer Feind.
Ein einzelnes Schiff mit schwarzem Segel,
ihr Banner bestückt mit einem roten Schädel.
Am Bug standen sie bereits und starrten,
die Sklaven schluckten als sie in falscher Sicherheit verharrten.
Das Ufer nicht weit,
Garp und Roger hielten sich bereit.
Ein raffinierter Hinterhalt nicht ihr Stil,
empfingen sie die Rocks Piraten ganz und gar nicht subtil.
Die Faust der Marine warf munter einen Felsen auf das nahende Schiff,
die Tat entlockte Xebec nur einen müden Pfiff.
In Seelenruhe betraten sie den Strand vom Tal,
in ihren Händen blutdurstiger Stahl.
Rogers Crew fletschte die Zähne,
die Marine umringte die Szene.
Kampfpaarungen begannen sich zu bilden,
so manche Schuld galt es zu tilgen.
Marine und Piraten gleichermaßen,
waren nicht hier um zu spaßen.
Xebec und seine Crew erkannten den Ernst der Lage wohl zu spät,
die Feindschaften waren längst gesät.
Garp und Roger hatten die Schwäche der Rocks Piraten erkannt,
ihre Beziehungen untereinander waren verdammt.
Die Bande wurde einzig durch ihren Kapitän zusammengehalten,
neben ihm Niemand fähig die Crew zu verwalten.
Der falsche König musste also vernichtet werden,
hinterlassen würde er keine Erben.
Edward, Charlotte und Kaido waren gefährlich,
doch ohne Xebec war ihre Gemeinschaft verderblich.
Einzelgänger waren sie im tiefsten Herzen,
jeder daran interessiert den anderen auszumerzen.
Sie gegeneinander auszuspielen war also der Plan,
nur Rocks musste also aus der Bahn.
Doch dies war kein einfaches Unterfangen,
mehrere Stunden die vergangen.
Eine Schlacht bis aufs letzte Blut,
Leichen hinweggetragen von der Flut.
Rocks ließ sich nicht unterkriegen,
Garp in Gedanken schon beim Abschied von seinen Lieben.
Stahl auf Stahl klirrten die Schwerter,
Roger oder Rocks, wessen Wille war stärker?
Lange Zeit kein Ende in Sicht,
in der Luft soviel Eisen es wirkte wie Gift.
„Roger tritt mir bei!
Mein Ziel das ist auch dein,
ein König, warum nicht auch zwei?
Aus den Köpfen der Weisen da trinken wir Wein!“
So gern Roger ihm auch glauben wollte,
so sehr er Rocks auch seinen Respekt zollte,
so wusste er auch um dessen Wahn,
bei den Rocks Piraten wäre er bloß ein weiterer Untertan.
„Rocks du kannst die Waffen noch niederlegen!
Gefängnis oder Tod es ist deine Wahl,
Eine neue Weltordnung wird sich auch ohne Gewalt ergeben,
deine Träume sind anderer Qual!“
Doch Rocks konnte nicht mehr zurück,
vertraute auf einen Funken Glück.
Doch dieser sollte nicht mehr kommen,
die Allianz hatte schließlich gewonnen.
Geschlagen durch gegensätzliche Philosophie,
ein stärkerer Wille und kämpferisches Genie.
Marine und Pirat,
gemeinsam auf Monsterjagd.
Kaum schlug Rocks Herz ein letztes Mal,
wandelte sich die Atmosphäre im ganzen Tal.
Aus Kameradschaften wurden Feindschaften geboren,
jeder sah sich zum nächsten Kapitän auserkoren.
Wie von der Allianz vorausgesagt,
war die Rocks Piratenbande aufgelöst noch an diesem Tag.
Edward, Charlotte und auch Kaido gingen ihrer Wege,
die Bestien waren frei aus ihrem Gehege.
War die Rocks Piratenbande vielleicht das geringere Übel?
Garp erwischte sich in tiefstem Grübel.
Auch Roger fühlte sich nicht gerade wie ein Sieger,
erkannte er doch in Rocks Teile seiner Selbst wieder.
Doch einen Gewinner gab es ohne Zweifel,
doch handelt es sich um Gott oder Teufel?
Im hoch oben in seinem geheimen Schloss,
Rocks ein Tod den er zweifellos genoss.
Garp wurde zum Held der Marine auserkoren,
in seiner Rolle fühlte er sich verloren.
Einen Mann getötet hatte er,
gerettet bloß eine Bande Sklavenhändler.
Roger stieg zum König der Gesetzlosen auf,
viele sahen Rocks Ambitionen in seinem Lauf.
Doch andere beherrschen das wollte Roger nie,
Freiheit für alle, das war seine Fantasie.
Alle Namen dieses Ereignisses sollten bestehen bleiben,
nur einen den würden sie verschweigen.
Rocks D. Xebec war nicht nur körperlich verstorben,
eine Legende war ihm auch verdorben.
Niemand wollte den alten Kapitän mehr erwähnen,
alte Crewmitglieder die sich für diese Zeit schämen.
Eine Zusammenarbeit wollten sie sich nicht eingestehen,
Ignoranz sollten sie sich je wiedersehen.
Auch ein weiterer Name sollte nicht mehr zu finden sein,
der Ort des Geschehens, die Insel der Pein.
Das Tal der Götter Insel der Mysterien,
die Regierung an ihr interessiert ohne Prinzipien.
Entfernt von jeder Weltkarte ist sie nun,
kein Pirat sucht dort mehr nach Ruhm.
Doch wenn man ihr auf dem Meer begegnen sollte,
könnte man noch Sklaven ihre Arbeit verrichten sehen, wenn man denn wollte.
Bis tief in die Dunkelheit graben sie dort,
an diesem von Unheil verfolgten Ort.
Doch was suchen die Himmelsdrachen auf ihr?
Was treibt im Tal der Götter ihre Gier?
Man munkelt dass in ihren Tiefen etwas schlummert,
gesucht seit dem vergessenen Jahrhundert.
War es auch das, was Rocks dort suchte?
War es der Grund weshalb ihn Im verfluchte?
Langsam gelangen die Gerüchte wieder an die Oberfläche,
der leere Thron immer noch dürstend nach dem was die Insel ihm verspreche.